IDPA Fertig.pdf - Max Sager

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20.12.2012 Aufrufe

Grenzen zwischen Armut und Reichtum in Paris 14.05.2007 Der folgende Tag, Dienstag 8. August 2006, begann für uns schon früh. Wir wollten nämlich die Clochards (= Stadtstreicher) zwischen den Bahnhöfen Gare du Nord und Gare de l’Est beim Schlafen fotografieren. Deshalb klingelte unser Wecker schon um 05.45 Uhr. Daniel stellte fest, dass die Anzahl der Obdachlosen zwar immer noch hoch ist, doch nicht mehr so gewaltig wie vor einigen Jahren. Später erfuhren wir durch Anwohner, dass die Stadt Massnahmen zur Verschönerung des Erscheinungsbildes unternom- men hatte, was auch die Vertreibung der Landstreicher zur Folge hatte. Bastille, Belleville-Couronnes, Stalingrad-Riaquet, Bel- leville-Pyrenées und Louvre waren die weiteren Statio- nen des Tages. In Belleville-Pyrenées wies uns eine ältere Frau zuerst darauf hin, dass es verboten sei, Fotos der Plattenbau- ten zu machen, ehe sie uns weitere Erläuterungen gab. So zum Beispiel, dass angesichts des markanten Be- völkerungswachstums in den vergangenen Jahren aus den einst so schönen Häusern riesige Hochhäuser ent- standen seien, die Platz für mehr Menschen böten. Wir waren dankbar für die ge- schichtlichen Auskünfte der betagten Französin. Ziemlich müde und erschöpft fielen wir jeweils ins Bett. Mit geschlossenen Augen liessen wir den Tag noch einmal Re- vue passieren und waren angetan von den vielen Eindrücken und Bildern, die sich im Gedächtnis gespeichert hatten. Am Mittwoch, 9. August 2006 und dem letzten Tag standen die folgenden Stationen auf dem Programm: Arts et Métiers, Cimetière de Passy, Gare de l’Est, Square à Gobelins, St. Denis, Rue de Fabourg, Tour d'Eiffel und Umgebung. An diesem Tag IDPA 2006 Adrian Baumgartner und Daniel Schneider 8/30

Grenzen zwischen Armut und Reichtum in Paris 14.05.2007 beeindruckte uns nebst all den anderen Besonderheiten vor allem der Friedhof von Passy. Statt den üblichen Grabstätten ruhen die Verstorben in einer Art Tempel mit weissen Säulen und Eingravierungen. Zudem gab es breite Familiengräber, wo bei- spielsweise goldene Judensterne in die grossen Steinplatten eingelegt waren. Ein eindrücklicher Anblick! Um 16.34 Uhr war, mit der Abfahrt unseres Zuges, der Aufenthalt in Paris zu Ende. Wir haben viel gesehen, sehr viel. All die verschiedenen Stationen wirkten stark auf uns ein und bleiben in Erinnerung. Wir hoffen, dass wir mit unseren Fotos vermitteln können, dass Paris nicht nur Eifelturm und Louvre bedeutet, sondern auch eine grosse, traurige Portion Armut. 5 Überblick Frankreichs 5.1 Geschichte Frankreichs Frankreich hat eine sehr bewegte Geschichte, woraus sich die heutige Kultur entwickelt hat. Denken wir nur an die Aufklärung, die Französische Revolution, die Herrschaft von Napoleon, die Kolonialisierung der aussereu- ropäischen Gebiete und die beiden Weltkriege. Kaum ein anderes europäisches Land hat eine solch bewegte und intensive Vergangenheit. Um die heutige Lage zu verstehen, benötigen wir vor allem Informationen über den Kolonialismus in Afrika. 1526 erreichte das erste Schiff mit afrikanischen Sklaven Amerika. Dadurch wurde erstmals das Interesse für den so genannten Schwarzen Kontinent geweckt. Nach dem Wiener Kongress von 1815, als die Aussengrenzen der europäischen Länder festgelegt wurden, gewannen auch die Territorien an Bedeutung. Keine der sechs IDPA 2006 Adrian Baumgartner und Daniel Schneider 9/30

Grenzen zwischen Armut und Reichtum in Paris 14.05.2007<br />

Der folgende Tag, Dienstag 8. August 2006,<br />

begann für uns schon früh. Wir wollten nämlich<br />

die Clochards (= Stadtstreicher) zwischen den<br />

Bahnhöfen Gare du Nord und Gare de l’Est<br />

beim Schlafen fotografieren. Deshalb klingelte<br />

unser Wecker schon um 05.45 Uhr.<br />

Daniel stellte fest, dass die Anzahl der Obdachlosen zwar immer noch hoch ist, doch<br />

nicht mehr so gewaltig wie vor einigen Jahren. Später erfuhren wir durch Anwohner,<br />

dass die Stadt Massnahmen zur Verschönerung des Erscheinungsbildes unternom-<br />

men hatte, was auch die Vertreibung der Landstreicher zur Folge hatte.<br />

Bastille, Belleville-Couronnes, Stalingrad-Riaquet, Bel-<br />

leville-Pyrenées und Louvre waren die weiteren Statio-<br />

nen des Tages.<br />

In Belleville-Pyrenées wies uns eine ältere Frau zuerst<br />

darauf hin, dass es verboten sei, Fotos der Plattenbau-<br />

ten zu machen, ehe sie uns weitere Erläuterungen gab.<br />

So zum Beispiel, dass angesichts des markanten Be-<br />

völkerungswachstums in den vergangenen Jahren aus<br />

den einst so schönen Häusern riesige Hochhäuser ent-<br />

standen seien, die Platz für mehr Menschen böten. Wir waren dankbar für die ge-<br />

schichtlichen Auskünfte der betagten Französin. Ziemlich müde und erschöpft fielen<br />

wir jeweils ins Bett. Mit geschlossenen Augen liessen wir den Tag noch einmal Re-<br />

vue passieren und waren angetan von den vielen Eindrücken und Bildern, die sich im<br />

Gedächtnis gespeichert hatten.<br />

Am Mittwoch, 9. August 2006 und dem letzten Tag standen die folgenden Stationen<br />

auf dem Programm: Arts et Métiers, Cimetière de Passy, Gare de l’Est, Square à<br />

Gobelins, St. Denis, Rue de Fabourg, Tour d'Eiffel und Umgebung. An diesem Tag<br />

<strong>IDPA</strong> 2006 Adrian Baumgartner und Daniel Schneider 8/30

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