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Agrisano Magazin 1/2020

Kundenmagazin der Agrisano-Unternehmungen

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LANDWIRTE<br />

BESONDERS<br />

BETROFFEN<br />

Rückenschmerzen kommen in allen Altersund<br />

Berufsgruppen vor. Arbeitende in der<br />

Landwirtschaft leiden aber besonders oft<br />

unter Rückenproblemen.<br />

Bei der Schweizerischen Gesundheitsbefragung<br />

2012 gaben 38 Prozent der Erwerbstätigen<br />

an, dass sie in den letzten vier Wochen<br />

Rückenschmerzen hatten. Daten von 2015<br />

bestätigen dies: 36 Prozent der befragten<br />

Erwerbstätigen klagten über Rückenschmerzen,<br />

33 Prozent über Muskelschmerzen in<br />

Schultern, Nacken und oberen Gliedmassen<br />

(Arme, Ellbogen, Handgelenke, Hände) 1 .<br />

Betroffen sind grösstenteils Menschen, die<br />

bei der Arbeit mit Heben, Kraftanstrengung,<br />

Vibrationen oder ungünstigen Körperhaltungen<br />

konfrontiert sind. Sie haben ein<br />

vierfach höheres Risiko für die Entwicklung<br />

einer durch Rückenschmerzen bedingten<br />

Einschränkung als Menschen der anderen<br />

Berufsgruppen 2 . Dazu gehören auch Landwirtinnen<br />

und Landwirte. Laut einer vom<br />

Bundesamt für Gesundheit in Auftrag gegebenen<br />

Studie betrugen im Jahr 2014 die<br />

Kosten für muskoloskelettale Erkrankungen,<br />

zu denen auch Rückenschmerzen gehören,<br />

8,7 Milliarden Franken.<br />

Rückenschmerzen haben unterschiedliche<br />

Ausprägungen: von gelegentlichen Überlastungsbeschwerden<br />

oder Muskelverspannungen<br />

bis zu starken und dauerhaften<br />

Schmerzen. Nach drei Monaten fortdauernden<br />

Rückenschmerzen geht man von einem<br />

Prozess der Chronifizierung aus. Bei Beschäftigten<br />

in der Landwirtschaft entstehen<br />

Rückenschmerzen oft durch falsches oder<br />

zu schweres Heben und Tragen. Aber auch<br />

stundenlanges Sitzen auf dem Traktor oder<br />

Stehen im Stall sind Risikofaktoren. Dabei<br />

können Schmerzen im gesamten Rücken<br />

auftreten. Behandlungen gibt es so viele<br />

wie unterschiedliche Beschwerden. Deshalb<br />

gilt es, das Augenmerk auf die Prävention<br />

zu richten. Diese Tipps können<br />

helfen:<br />

Heben und Tragen<br />

Bauchmuskeln anspannen und den<br />

Bauchnabel einziehen, um die Wirbelsäule<br />

zu stabilisieren. In die Hocke gehen und<br />

die Last beidseitig greifen. Nahe am Körper,<br />

mit geradem Rücken, aus den Beinen<br />

heraus hochheben.<br />

Nicht ruckartig und nicht mit Schwung<br />

anheben.<br />

Transporthilfen einsetzen, wie Sack- und<br />

Schubkarre oder Gabelstapler.<br />

Leichtes auf der Schulter tragen, besonders<br />

lange und sperrige Gegenstände.<br />

Lieber öfter gehen und kleinere Gebinde<br />

verwenden.<br />

Zu zweit trägt es sich leichter.<br />

Stehen<br />

Langes Stehen auf harten Bodenbelägen<br />

wie Beton vermeiden.<br />

Am Boden elastische Matten verwenden,<br />

zum Beispiel aus Gummi.<br />

Die Knie beim Stehen nie ganz durchdrücken,<br />

immer leicht beugen.<br />

Sitzen<br />

Beim Maschinenkauf auf ausreichende<br />

Schwingungsdämpfung beim Fahrersitz<br />

achten.<br />

Fahrersitz auf die persönlichen Bedürfnisse<br />

einstellen.<br />

Generell gilt: Nicht zu lange Zeit in der gleichen<br />

Haltung verbringen, Tätigkeiten wenn<br />

möglich abwechseln und als gutes Beispiel<br />

vorangehen für Mitarbeitende und Familie.<br />

Weitergehende Informationen und<br />

Tipps zur Vorbeugung:<br />

1 Staatssekretariat für Wirtschaft SECO | 2 Internationale Studie «Global Burden of Disease 2010»<br />

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