Stanislaw Lem - Transfer
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Taucherapparaturen an, kleine Elektrotorpedos, mit denen man über den Grund der Seen fahren<br />
konnte, Gleiter, Hydroten, die sich auf einem Kissen mit verdichteter Luft bewegten,<br />
Wassermikroglider- alle waren mit besonderen, unfallverhindernden Anlagen versehen. Rennen,<br />
die sich sogar einer großen Popularität erfreuten, konnte ich nicht als Sport anerkennen:<br />
selbstverständlich gab es da keine Pferde, keine Autos - es rannten nur automatisch gesteuerte<br />
Maschinen, auf die man setzen konnte. Der traditionelle Leistungssport hatte ziemlich an<br />
Bedeutung verloren. Es wurde mir erklärt, dass die körperlichen Leistungsgrenzen des Menschen<br />
bereits erreicht worden seien und dass die Rekorde nur von einem anormalen Menschen,<br />
irgendeinem Monstrum an Kraft oder Schnelligkeit, verbessert werden könnten. Vernunftmäßig<br />
musste ich dem zustimmen. Übrigens war die Tatsache, dass die verbliebenen Reste athletischer<br />
Disziplinen sich so verbreitet hatten, recht lobenswert. Nach dieser dreistündigen Besichtigung<br />
ging ich dennoch ziemlich deprimiert aus dem Laden heraus. Die von mir gewählten Turngeräte<br />
ließ ich nach Klavestra schicken. Nach einiger Überlegung verzichtete ich auf den Glider, ich<br />
wollte mir eine Yacht kaufen. Aber Segler gab es eigentlich keine, das heißt ehrliche, zum<br />
Steuern, sondern nur so missratene Kähne, die das Gleichgewicht derart garantierten, dass ich<br />
nicht begreifen konnte, welche Art von Genugtuung einem das Segeln darauf bereiten konnte.<br />
Als ich ins Hotel zurückging, war es schon Abend. Vom Westen her zogen flaumige, rötliche<br />
Wolken auf, die Sonne war bereits verschwunden, es kam der Mond im ersten Viertel, und am<br />
Zenit leuchtete ein zweiter - irgendein großer, künstlicher Satellit. Hoch über den Dächern<br />
wimmelte es von Flugmaschinen. Die Zahl der Fußgänger hatte abgenommen, dafür erhöhte sich<br />
der Gliderverkehr, und es zeigten sich, die Fahrbahn mit langen Streifen beleuchtend, die<br />
spaltartigen Lichter, deren Bedeutung ich immer noch nicht kannte. Ich kam auf einem anderen<br />
Weg zurück und entdeckte plötzlich einen großen Garten. Am Anfang schien es mir ein Park zu<br />
sein, Terminalpark? Aber der schimmerte fern hinter dem gläsernen Bahnhofsberg im nördlichen,<br />
höheren Stadtteil.<br />
Der Anblick war übrigens außerordentlich schön, denn während die ganze Gegend, nur durch die<br />
Straßenlichter unterbrochen, von Dunkelheit bedeckt wurde, flimmerten noch die höheren<br />
Terminalteile wie schneebedeckte Gipfel beim Alpenglühen. Der Park war dicht bewachsen.<br />
Zahlreiche neue Baumarten, besonders Palmen, blühende, stachellose Kakteen. In einem von den<br />
Hauptalleen entfernten Winkel gelang es mir, einen Kastanienbaum zu finden, der mindestens<br />
zweihundert Jahre alt war.<br />
Drei solche Burschen wie ich würden seinen Stamm nicht umfassen können. Ich setzte mich auf<br />
eine kleine Bank und sah eine Zeitlang in den Himmel. Wie ungefährlich, wie harmlos sahen doch<br />
die Sterne aus, die da blinkten und in den unsichtbaren Strömungen der Atmosphäre zitterten, die<br />
die Erde vor ihnen schützte. >Sternchen