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Stanislaw Lem - Transfer

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»Ja, das könnte etwas für mich sein«, sagte ich. »Eeine Villa mit Garten. Und Wasser dazu.<br />

Schwimmbecken, wie?«<br />

»Selbstverständlich, mein Herr. Schwimmbecken mit Sprungtürmen, auch künstliche Seen mit<br />

Unterwasserhöhlen, ein großartig mit allen Geräten versehenes Zentrum für Taucher,<br />

Unterwasservorstellungen... «<br />

»Lassen wir diese Vorstellungen. Was kostet das?«<br />

»Einhundert Iten pro Monat. Wenn aber gemeinsam, mit noch jemandem, dann nur vierzig.«<br />

»Gemeinsam?«<br />

»Die Villen sind sehr geräumig, mein Herr. Von zwölf bis zu achtzehn Räumen - automatische<br />

Bedienung, Küche an Ort und Stelle, lokale oder exotische Speisen zur Auswahl...«<br />

»Ja. Na, dann, vielleicht.., gut. Mein Name ist Bregg. Ich nehme das. Wie heißt dieser Ort?<br />

Klavestra? Bezahle ich jetzt?«<br />

»Wie Sie wünschen.«<br />

Ich reichte ihm den Kalster.<br />

Es zeigte sich dabei, was ich nicht wusste, dass nur ich allein den Kalster in Bewegung setzen<br />

konnte. Der Roboter war, natürlich, auch über diese meine Unwissenheit nicht erstaunt. Ich fing<br />

langsam an, die Roboter immer mehr zu lieben. Er zeigte mir, wie ich es machen sollte, damit aus<br />

der Mitte nur ein Stein mit der entsprechenden aufgedruckten Zahl herausfiele. Um ebensoviel<br />

verminderte sich die Zahl in dem kleinen Fensterchen oben, die den Kontostand angab.<br />

»Wann kann ich dort hinfahren?«<br />

»Wann Sie wünschen. Jederzeit.«<br />

»Aber, aber - mit wem soll ich die Villa teilen?«<br />

»Mit den Margers. Er und sie.«<br />

»Darf ich wissen, was es für Leute sind?«<br />

»Ich kann Ihnen nur sagen, dass es ein junges Ehepaar ist.«<br />

»Hm. Und werde ich sie nicht stören?«<br />

»Nein, da die Hälfte der Villa zu vermieten ist. Ein ganzes Stockwerk wird ausschließlich Ihnen<br />

gehören.«<br />

»Gut. Wie komme ich dorthin?«<br />

»Am besten mit dem Ulder.«<br />

»Wie macht man das?«<br />

»Ich stelle Ihnen den Ulder für den Tag und die Stunde, die Sie bestimmen werden.«<br />

»Ich rufe dann von meinem Hotel aus an. Kann man das?«<br />

»Bitte sehr. Die Bezahlung wird von dem Moment an fällig, in dem Sie in die Villa einziehen.«<br />

Als ich hinausging, hatte ich schon einen nebelhaften Plan. Ich würde Bücher und verschiedene<br />

Sportartikel kaufen. Hauptsache Bücher. Man müsste auch irgendwelche Spezialzeitschriften<br />

abonnieren. Soziologie, Physik. Sicher haben sie da eine ganze Menge geleistet in den über<br />

hundert Jahren. Ach ja, und Kleidung müsste ich mir auch besorgen. Aber wieder kam mir etwas<br />

in die Quere. Um die Ecke, ich traute meinen Augen nicht, sah ich ein Auto. Ein wirkliches Auto.<br />

Vielleicht nicht mehr so eins, wie ich es in Erinnerung hatte - die Karosserie war aus lauter<br />

spitzen Winkeln modelliert. Es war aber ein wirklicher Wagen, mit Reifen, Türen, Lenkrad- und<br />

hinter ihm standen noch andere. Hinter einem großen Schaufenster, auf dem in großen Lettern<br />

ANTIQUITAETEN stand. Ich ging hinein. Der Inhaber - oder Verkäufer - war ein Mensch.<br />

>SchadeEin gepfefferter Preis

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