Niederrheinische Sinfoniker - Konzertjahresheft 20-21
www.niederrheinische-sinfoniker.de
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4. SINFONIEKONZERT
17
Bruno Weil Dirigent
Während der Arbeit an seiner sechsten Sinfonie
lernte Franz Schubert die Musik Gioacchino
Rossinis kennen, der in Wien seit 1817 Triumphe
feierte, und war von dessen leichtem, elegantem
Stil fasziniert. Kein Wunder, dass sich dieser Einfluss
in Schuberts neuer Sinfonie zeigte, besonders
das Finale könnte beinahe als italienische Opernouvertüre
gelten. Doch auch das Schaffen Joseph
Haydns und Ludwig van Beethovens hinterließ in
der Sinfonie Spuren.
FRANZ SCHUBERT (1797 – 1828)
Sinfonie Nr. 6 C-Dur
ANTON BRUCKNER (1824 – 1896)
Sinfonie Nr. 2 c-Moll (Fassung 1877)
SINFONIEKONZERTE
Anton Bruckner hingegen befand sich in einer
Lebenskrise, als er 1871 mit der Arbeit an seiner
Sinfonie Nr. 2 c-Moll begann: Zu Unrecht in einen
Sittenskandal verwickelt worden, fühlte er sich
gedemütigt und verurteilt. Seine Stimmung schlug
sich auch in der Sinfonie nieder. Sie prägen Zerrissenheit,
Verzweiflung und ratloses Verstummen.
Gleichzeitig gibt das Werk Zeugnis von Bruckners
tiefem Glauben und überrascht mit volkstümlichen
Szenen inklusive Jodlern.
„Leidenschaft und eine unglaubliche Wärme sind mir in Erinnerung geblieben, als ich zum
ersten Mal eine von Bruckners Sinfonien im Concertgebouw gehört habe. Ich freue mich, seine
interessante und emotionale zweite Sinfonie nun beim Spielen kennenzulernen.“
Jonathan de Weerd, Solotrompeter