AufgeHorcht 1/06
AufgeHorcht 1/06
AufgeHorcht 1/06
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Historischer Fahrzeugbau in Aktion<br />
Neue Ausstellung im Horch Museum macht mit Techniken<br />
der 1920er und 1930er Jahre bekannt<br />
Am 28. September 2005 wurde die<br />
erweiterte Ausstellung des August Horch<br />
Museums eröffnet. Anwesend waren<br />
dazu auch die Vorstandsvorsitzenden von<br />
VW und Audi, Dr. Bernd Pischetsrieder<br />
und Prof. Dr. Martin Winterkorn. Nach<br />
der Neueröffnung des Museums am<br />
10. September 2004 erfolgte damit ein<br />
weiterer Schritt, um die Einrichtung noch<br />
attraktiver zu machen. Dank einer neuerlichen<br />
Spende der AUDI AG in Höhe<br />
von 200.000 Euro und eines Zuschusses<br />
aus der Kulturraumförderung von rund<br />
55.000 Euro konnte in Verbindung mit<br />
Eigenleistungen die Ausstellung um 500<br />
Quadratmeter auf nun 3000 Quadratmeter<br />
erweitert werden. Weniger die Fahrzeuge,<br />
sondern mehr die Technik, mit der<br />
die Fahrzeuge hergestellt wurden, stehen<br />
im Mittelpunkt dieser Exposition.<br />
Der Prüfstand für den Horch Reihen-8-Zylinder-Motor. Foto: Reichel<br />
Der Rundgang durch die neue Ausstellung<br />
beginnt mit einem Motorenprüfstand, auf<br />
dem die Leistung eines Horch Reihen-8-<br />
Zylinder-Motors aus der Baureihe 853<br />
durch eine Wasserwirbelmotorbremse<br />
gemessen werden kann. Diese seltene<br />
Möglichkeit, dabei das Originalgeräusch<br />
eines Horchmotors zu hören, wird vom<br />
Publikum mit Begeisterung aufgenommen.<br />
Gleich nebenan befindet sich eine<br />
mechanische Fertigung, die teilweise mit<br />
Transmission angetrieben wird und teils<br />
durch elektromotorische Einzelantriebe.<br />
Die Betrachtung der verschiedenen<br />
Maschinen wie Drehbank, Fräsmaschine,<br />
Bohrmaschine etc. steigert sich zum<br />
Erlebnis, wenn die Transmission in<br />
Betrieb gesetzt wird und die Maschinen<br />
losrattern.<br />
Geht man auf dem vorgegebenen Rundweg<br />
weiter, bekommt man einen Einblick<br />
in die sozialen Verhältnisse der damaligen<br />
Arbeitswelt. Neben Hinweisen auf die<br />
Löhne sieht man auch originale Waschgelegenheiten<br />
und Spinde für die Arbeiter<br />
in den damaligen Fabriken.<br />
Im Anschluss daran eröffnet sich dem<br />
Besucher ein Rundkino, in dem die Geschichte<br />
des Automobilbaus in Zwickau<br />
gezeigt wird. Dabei werden die historischen<br />
Filmsequenzen mit modernem<br />
Zeichentrickfilm verbunden.<br />
Nach dem Verlassen des Kinos fällt der<br />
Blick auf ein Schnittmodell eines Fahrzeugs,<br />
an dem sich der Aufbau der Holzkarosserie<br />
auf dem Fahrgestell gut studieren<br />
lässt. Anhand von zwei Fahrzeugsitzen<br />
kann man den Werdegang vom Holzmodell<br />
über die Federung bis zum Lederbezug<br />
eines Sitzes verfolgen. Auch die<br />
Blech und Holzbearbeitung wird anschaulich<br />
demonstriert.<br />
Den Traum eines jeden<br />
Besuchers, einmal in<br />
einem Oldtimer zu sitzen,<br />
erfüllt das Museum<br />
durch die Möglichkeit, in<br />
einem Audi Front 225<br />
Platz zu nehmen. Das<br />
Thema Design wird an<br />
zwei Plastilin-Modellen<br />
sowie Armaturenbrettern<br />
in Originalgröße<br />
gezeigt. Zum Erstaunen<br />
der Besucher wurden<br />
damals auch schon ein<br />
Barometer und ein Höhenmesser eingebaut.<br />
Welche Rolle die Marke Horch im<br />
Luxus-Fahrzeug-Segment spielte, wird an<br />
einer Szene vor einem Hotel demonstriert.<br />
Für Kinder aber auch Erwachsene<br />
besteht die Möglichkeit, sich selbst an<br />
einem Computer einen Oldtimer zusammenzubauen<br />
und den Ausdruck davon<br />
mit nach Hause zu nehmen.<br />
Ein weiteres Highlight ist die 1912 fertig<br />
gestellte Horch Villa, die im Stil der<br />
1920er und 1930er Jahre möbliert wurde<br />
und ein besonderes Flair verbreitet.<br />
August Horch hat diese Villa von 1912 bis<br />
1920 mit seiner Familie bewohnt.<br />
Die neue Ausstellung hat rund 400.000<br />
Euro gekostet. Damit liegt das Investitionsvolumen<br />
für die Sanierung der<br />
Museumsgebäude und der Gestaltung<br />
der Ausstellung bei insgesamt rd. 9,5<br />
Millionen Euro für das gesamte Museum.<br />
Rudolf Vollnhals<br />
<strong>AufgeHorcht</strong><br />
01/20<strong>06</strong><br />
7