AufgeHorcht 1/06
AufgeHorcht 1/06
AufgeHorcht 1/06
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Renaissance für Melkus RS 1000<br />
Limitierte Neuwagenproduktion gestartet -<br />
RS 2000-Projekt in Vorbereitung<br />
Der Mythos Melkus erhält ein neues<br />
Kapitel. Die starke Nachfrage von Idealisten<br />
und Sammlern haben Peter Melkus,<br />
Sohn von Rennfahrer und Melkus-Erbauer<br />
Heinz Melkus, und Sepp Melkus, dessen<br />
Enkel, veranlasst, eine limitierte Zahl des<br />
Melkus RS 1000 zu fertigen. Geplant sind<br />
derzeit bis zu zehn Fahrzeuge, die dem<br />
technischen Stand von 1979 u. a. mit 3-<br />
Vergaser-Wartburg-Motor entsprechen.<br />
Ein Fahrzeug entsteht als “light weight”<br />
Modell für den Einsatz im historischem<br />
Rennsport. Mit dem Bau werden gleichzeitig<br />
alle Ersatzteile für die noch existierenden<br />
Fahrzeuge bereitgestellt. Dies<br />
betrifft vor allem Teile, die schon lange<br />
nicht mehr verfügbar waren und so<br />
manchen Eigentümer aus Angst vor<br />
Schäden von Fahrten abgehalten hat.<br />
101 rennsport- wie straßentaugliche<br />
Melkus RS 1000<br />
haben Heinz Melkus und<br />
seine Mitstreiter von 1969<br />
bis 1979 gebaut. Heute existieren<br />
noch etwa 80 Stück<br />
und haben einen festen<br />
Eigentümer. Melkus-Sohn<br />
Peter und Melkus-Enkel<br />
Sepp starten in Dresden<br />
eine limitierte Neuwagenproduktion<br />
des legendären<br />
Melkus.<br />
Foto: Reichel<br />
Zurzeit sind schon alle Karosserieteile,<br />
Melkus Magnesium-Felgen, Motoren mit<br />
3-Vergaser-Anlagen, Achswellen, Federn<br />
u.a. verfügbar.<br />
Bis Mitte März lagen sieben verbindliche<br />
Bestellungen vor. Den RS 1000 gibt es in<br />
zwei Ausführungen - als Sport Coupé GT<br />
in der Straßenversion mit 70 PS und als<br />
Rennversion mit 90 PS.<br />
Die Zukunft des Melkus Sportwagenbaus<br />
heißt RS 2000 und soll mit einem professionellen<br />
Partner in Entwicklung und<br />
Produktion unterstützt werden. Geplant<br />
ist ein alltags- und sporttaugliches Coupé<br />
mit Flügeltüren und etwa 150 bis 200 PS.<br />
Im dritten Quartal dieses Jahres soll die<br />
Entwicklung, ab zweiter Jahreshälfte<br />
2007 die Produktion starten. IR<br />
www.melkus-motorsport.de<br />
<strong>AufgeHorcht</strong><br />
Plädoyer für die<br />
Globalisierung<br />
Prof. Dr. Carl Hahn las in<br />
Zwickau aus seinem Buch<br />
Prof. Dr. Carl Hahn, gebürtiger Chemnitzer,<br />
hat rund ein halbes Jahrhundert<br />
die Geschicke von Volkswagen mit gestaltet<br />
und gelenkt. In seiner Zeit wurde<br />
der Käfer zum Erfolgsauto in Europa<br />
und Übersee. Er hat wesentlichen Anteil<br />
an der Entwicklung von VW zu einem<br />
Weltkonzern, an der Rettung von Audi<br />
oder dem frühzeitigen Gang nach China.<br />
Nicht zu vergessen, sein nicht nur von<br />
Heimatgefühlen geprägtes Engagement<br />
für das Wiederaufleben der Automobilindustrie<br />
in Sachsen. Über diese und viele<br />
weitere mit VW verknüpften Ereignisse<br />
schreibt er in seinem Buch “Meine Jahre<br />
mit Volkswagen”, das er Mitte Dezember<br />
während einer Lesung an der Westsächsischen<br />
Hochschule Zwickau vorstellte.<br />
Die 320 Seiten sind vor allem ein<br />
Plädoyer für die Globalisierung und sensibilisieren<br />
dafür, dass die Zeit europäischer<br />
Privilegien abgelaufen ist.<br />
Prof. Dr. Carl Hahn (r.) und der Wirtschaftsjournalist<br />
Konradin Herdt während der<br />
Buchlesung an der Westsächsischen Hochschule<br />
Zwickau. Foto Reichel<br />
01/20<strong>06</strong><br />
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