AufgeHorcht 1/06
AufgeHorcht 1/06
AufgeHorcht 1/06
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<strong>AufgeHorcht</strong><br />
an die VW AG abgeschlossen. (VW<br />
komplettiert dieses Aggregat durch<br />
Kaufteile zu einem betriebsfähigen<br />
Motor.)<br />
Die Realisierung<br />
des Alpha-Projekts<br />
In Zusammenarbeit mit 44 Kombinaten<br />
und 112 Betrieben haben die<br />
Werktätigen des VEB IFA Kombinat<br />
Personenkraftwagen mit der Realisierung<br />
dieses Vorhabens einen<br />
wichtigen Schritt zur Entwicklung<br />
und Erneuerung der Pkw-Produktion<br />
geleistet. Für das Projekt war in<br />
der DDR ein Gesamtaufwand von<br />
3,7 Milliarden Mark zur Herstellung<br />
des Motors und den Einbau in die<br />
Fahrzeuge Wartburg und Trabant<br />
geplant. Nach Realisierung des Vorhabens<br />
betrug der Gesamtaufwand<br />
9,7 Milliarden Mark. Was waren die<br />
Ursachen für die Überschreitung<br />
des Gesamtaufwandes?<br />
Zum Zeitpunkt der Beschlussfassung<br />
lagen noch keine technischen Dokumentationen<br />
vom Lizenzgeber vor,<br />
und so mussten auf der Basis von<br />
Musterteilen mit der Zulieferindustrie<br />
Arbeitsannahmen getroffen werden,<br />
die sich nicht voll inhaltlich bestätigten.<br />
Erst nach dem Vertragsabschluss<br />
und der Übergabe der<br />
technischen Dokumentation wurden<br />
die hohen Anforderungen an die<br />
Technologie und Qualität der<br />
Gebäudekomplex Viertakt-Ottomotorenfertigung<br />
- Innenhof Eingangszone<br />
im VEB Barkas Werke des IFA Kombinats.<br />
14 01/20<strong>06</strong><br />
VW Motor EA 111<br />
Produktion im Detail bekannt.<br />
Insbesondere ergaben sich veränderte<br />
Anforderungen an die 1. und<br />
2. Kooperationsstufe dadurch, dass<br />
die technischen Dokumentationen<br />
für den Ottomotor im zweiten<br />
Quartal 1985 und für den Dieselmotor<br />
im dritten Quartal 1985<br />
übergeben wurden, wobei die Verbindlichkeitserklärung<br />
für den Dieselmotor<br />
erst im Juli 1986 erfolgte.<br />
Nach Erhalt der Stückliste, der<br />
Konstruktionszeichnungen und der<br />
technologischen Unterlagen war es<br />
erst möglich, eine exakte tiefgründige<br />
Abstimmung mit der Zulieferindustrie<br />
durchzuführen. Das Ergebnis war<br />
ernüchternd. So gab es fast keinen<br />
Zulieferanten, der ohne Bereitstellung<br />
von Investitionen für Ausrüstung und<br />
Bau sowie einer Lizenznahme und<br />
Zuführung von zusätzlichen Arbeitskräften<br />
in der Lage gewesen wäre,<br />
auch nur ein Teil für den Motor zu<br />
liefern. Durch die Abstimmung des<br />
IFA Kombinates Pkw mit der<br />
Zulieferindustrie wurde die Lage in<br />
den Zulieferbetrieben sichtbar und<br />
der geplante Investitionsaufwand in<br />
Höhe von 3,7 Milliarden Mark war<br />
nicht mehr zu halten.<br />
Diese erstmalige Erfassung der<br />
Investitionen auf der Grundlage<br />
einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />
ergab einen Investitions-<br />
Gesamtaufwand in Höhe von 4,84<br />
Milliarden Mark mit 835 Millionen<br />
Valuta-Mark.<br />
Eine weitere Ursache war, dass die<br />
von den Ministerien für Schwermaschinen-<br />
und Anlagenbau,<br />
Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau<br />
sowie Elektrotechnik<br />
und Elektronik durchgeführten<br />
umfangreichen Prüfungen und<br />
Abstimmungen zur Reduzierung der<br />
Valutaaufwendungen nur teilweise<br />
erfolgreich verliefen. Diese Reduzierung<br />
sollte durch Erhöhung der<br />
DDR-Beistellungen an Maschinen für<br />
Importanlagen bzw. durch Importe<br />
aus den sozialistischen Ländern<br />
erreicht werden. Die Untersuchungen<br />
zeigten auf, dass die erforderlichen<br />
Qualitätsparameter, die zur Sicherung<br />
des Endproduktes an die technologischen<br />
Ausrüstungen gestellt wurden,<br />
sowie die notwendigen Termine zur<br />
Sicherung der Inbetriebnahme des<br />
Vorhabens nur teilweise erfüllt werden<br />
konnten. Damit ergab sich die Notwendigkeit,<br />
insbesondere Werkzeugund<br />
Sondermaschinen sowie Messund<br />
Prüfgeräte aus den kapitalistischen<br />
Ländern zu importieren.<br />
Auch die hohe Parallelität von<br />
Investitionsvorbereitung und Realisierung<br />
zu den wissenschaftlichtechnischen<br />
Entwicklungs-Arbeiten<br />
für den Einbau der Motoren in die<br />
Fahrzeuge führte zu Erkenntnissen,<br />
die zum Zeitpunkt der Beschlüsse