AufgeHorcht 1/06
AufgeHorcht 1/06
AufgeHorcht 1/06
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Teil der Fahrzeuge weiterhin mit<br />
Zweitakt-Ottomotoren ausgerüstet<br />
werden müssen. Außerdem wurde<br />
ein relativ hoher Investitionsaufwand<br />
für den Einbau des Dacia-<br />
Motors in den Wartburg P 353 W<br />
ermittelt. Hinzu kam die Abhängigkeit<br />
bei Importmotoren.<br />
Dieses Ergebnis führte im AWE<br />
zu Überlegungen, einen eigenen<br />
Viertakt-Ottomotor auf Basis des<br />
3 Zylinder Zweitakt-Ottomotors<br />
zu entwickeln. Da bisher alle eigenen<br />
Entwicklungen eines Viertakt-Ottomotors<br />
an der Höhe des Investitionsaufwandes<br />
gescheitert waren,<br />
vertrat man die Auffassung, dass mit<br />
dieser Variante der Investitionsaufwand<br />
wesentlich gesenkt werden<br />
könne. Die seit 1980 durchgeführten<br />
Untersuchungen über die Verwendung<br />
des 3-Zylinder-Zweitakt-Ottomotors<br />
für die 3-Zylinder-Viertakt-<br />
Ottomotorenvariante ergaben, dass<br />
88 Prozent der vorhandenen Grundmittel<br />
für den neuen Motor genutzt<br />
werden können. Die Konzeption<br />
Motor 234 eingebaut im Wartburg 353. ( Archiv Dipl. Ing. Horst Ihling )<br />
3 Zylinder/4-Takt Ottomotor in Reihe, Typbezeichnung<br />
Motor 234, auf Basis Wartburg<br />
353, Blick auf Schwungradseite Motor.<br />
( Archiv Dipl. Ing. Horst Ihling )<br />
des Motors sah vor, dass die<br />
Zylinderbohrung auf 80,5 Millimeter<br />
Durchmesser vergrößert,<br />
der Zylinderabstand jedoch beibehalten<br />
werden soll. Damit ergab<br />
sich ein Zylinderinhalt von 1200<br />
Kubikzentimetern.<br />
Zur Motorenkonzeption des AWE<br />
gab es auch kritische Stimmen. So<br />
wurde zum Beispiel die Beibehaltung<br />
des Kurbeltriebes hinsichtlich<br />
der Standfestigkeit als ein Schwachpunkt<br />
angesehen. Zweifel gab es zur<br />
Bereitstellung von Motorenteilen<br />
durch die Zulieferindustrie wie<br />
Ventile, Pumpe für die Druckölschmierung<br />
und andere. Unter<br />
Kritik stand ferner, dass sich aus<br />
dieser Konzeption keine Dieselvariante<br />
ableiten ließ. Außerdem<br />
gab es keine Lösung für den Pkw<br />
Trabant.<br />
Für die Realisierung dieses Motors<br />
wurden 3,8 Millionen Valuta Mark<br />
ermittelt. Gegenüber dem Zweitakt-<br />
Ottomotor sollte eine Kraftstoffeinsparung<br />
von 2,3 Liter auf 100<br />
<strong>AufgeHorcht</strong><br />
Kilometern als wichtigster Effekt<br />
erzielt werden. Die Serieneinführung<br />
dieses Motors war für<br />
Anfang 1985 vorgesehen. Die<br />
Konzeption wurde vom Generaldirektor<br />
des IFA Kombinates Pkw<br />
bestätigt und die Einstellung von<br />
weiteren Untersuchungen über<br />
den Einbau von Fremdmotoren<br />
angeordnet. An der Entwicklung<br />
dieses Motors wurde bis zum<br />
Vertragsabschluss mit der VW AG<br />
über die Lizenznahme des Motors<br />
vom Typ EA 111 gearbeitet.<br />
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