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Patrouille_Teil_2

19. April 2020 Heute lasse ich mich mit dem Wetterballon in Hörtendorf absetzen, das für seine ordnungsliebenden und ...

19. April 2020
Heute lasse ich mich mit dem Wetterballon in Hörtendorf absetzen, das für seine ordnungsliebenden und ...

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Patrouille (2)


19. April 2020

Heute lasse ich mich mit dem Wetterballon in Hörtendorf

absetzen, das für seine ordnungsliebenden und …



… kunstsinnigen BewohnerInnen bekannt ist.



Im windgeschützten Hafen liegt ein Kajak aus dem

Neolithikum vor Anker.



Eigentümer war ein Ornithologe, der auf den seltenen

Eisvogel (lat. Alcedo atthis) spezialisiert war. Er erfror

bei dessen Beobachtung und hat am Ortsrand seine letzte

Ruhestätte gefunden.



Einer spontanen Eingebung folgend, setze ich mich ins

herrenlose Boot, mache die Leinen los und wage mich

aufs offene Meer. Ein Eisberg driftet vorbei …



… Seeelefanten paaren sich auf den Klippen.



Plötzlich beschleicht mich ein merkwürdiges Gefühl.

Werde ich beobachtet?



Zurück an Land, begebe ich mich auf Sperrgebiet …



… und entdecke eine Forschungsstation, die

augenscheinlich überstürzt verlassen wurde.



Auch der Fährbetrieb wurde eingestellt.



Also schlage ich mich zu Fuß (und auf dünnem Eis) nach

Portendorf durch, das einst zur Sowjetunion gehörte.



Heute ist das Gebiet entmilitarisiert und als UNESCO-

Weltnaturerbe gelistet.



Das Meer ist spiegelglatt. Lautlos zieht ein Buckelwal

vorüber.



Ich erreiche Gottesbichl, wo mich eine alte Schamanin in

ihre Hütte einlädt. Sie kocht Fischsuppe, raucht Schiffstaue

und hält Zwiesprache mit den Geistern.



Während sie mir aus der Hand ließt, wimmert sie leise

und murmelt unverständliches Zeug. Verwirrt und

verängstigt nehme ich Reißaus.



Ich will nach Hause!



Erst die Besichtigung der Werft in Drasendorf bringt

mich auf andere Gedanken. Eine Arche wird vom Stapel

gelassen.



Seekühe, …



… Walrösser …



… und ein Sibirischer Tiger warten darauf, verladen zu

werden.



Auch ein Yeti hofft, an Bord gehen zu dürfen.



Endlich treffe ich in Annabichl ein, das vom letzten

Bürgerkrieg noch immer gezeichnet ist.



Die Flüchtlingslager sind überfüllt, …



… alle Fischmärkte …



… und Apotheken haben geschlossen.



Wo werde ich mich mit Heilbutt und Morphium eindecken

können?!



Fortsetzung folgt.



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