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Unser Land - Unsere Energie 2010

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MAGAZ I N<br />

FÜR DIE EUROPA R E G ION TIROL<br />

Nr. 8 - September <strong>2010</strong><br />

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Unzustellbare Exemplare bitte an den<br />

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verpflichtet sich, die Portospesen für<br />

die Rücksendung zu tragen.<br />

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<strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> –<br />

<strong>Unser</strong>e <strong>Energie</strong><br />

Grün & umweltfreundlich<br />

Wasser, Sonne, Holz, Geothermie, Wind<br />

<strong>Energie</strong>träger Wasserstoff<br />

Wasserkraft in Südtirol<br />

Grüne <strong>Energie</strong> und Politik<br />

Klimaenergy in Bozen


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aus Südtirol für Südtirol.<br />

Der Apfel als <strong>Energie</strong>träger?<br />

Was noch nicht ist, kann ja noch werden! Aber für bestehende<br />

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M AG AZ IN FÜR DIE EUROPAREGION TIROL<br />

Nr. 8 - September <strong>2010</strong><br />

Poste Italiane S.P.A. - Spedizione<br />

A.P. - 70% - CNS Bolzano<br />

Einzelnummer 2¤<br />

Unzuste lbare Exemplare bitte an den<br />

Editorial<br />

<strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> –<br />

<strong>Unser</strong>e <strong>Energie</strong><br />

Grün & umweltfreundlich<br />

Wasser, Sonne, Holz, Geothermie, Wind<br />

Impressum<br />

Wasserkraft in Südtirol<br />

Grüne <strong>Energie</strong> und Politik<br />

<strong>Energie</strong>träger Wasserstoff Klimaenergy in Bozen<br />

Herausgeber: Athesiadruck GmbH,<br />

Bozen, Eintrag. LG Bozen Nr. 26/01,<br />

am 27.11.2001<br />

Verantwortlicher Schriftleiter:<br />

Armin Mair<br />

Verantwortlicher Projektleiter:<br />

Franz Wimmer<br />

Produktion/Redaktion:<br />

Barbara Weissensteiner<br />

Redaktion: Claudia Schwarze,<br />

Nicole D. Steiner, Claire Schöne,<br />

Eva Kaufmann<br />

Anzeigenverkauf: Gerti Morandell<br />

Verwaltung: Kapuzinergasse 5, 39100<br />

Bozen, Tel. 0471 977 824<br />

Fotos: Dolomiten Archiv, Helmuth Rier,<br />

LPA, En-Co, Foto Lücker, Hertha Hurnaus,<br />

Geoliving <strong>Energie</strong>, MgM <strong>Energie</strong>,<br />

ETH-Studio Monte Rosa/Tonatiuh Ambrosetti,<br />

verschiedene Privat- und Online-<br />

Archive sowie Verkaufsunterlagen.<br />

Konzept und Abwicklung:<br />

King Laurin GmbH, Eppan<br />

Grafik-Layout:<br />

Georg Hochkofler<br />

Lektorat:<br />

Ulrike Schwarz<br />

Übersetzung:<br />

Protext, www.protext.bz.it<br />

Produktion:<br />

Athesiadruck Bozen<br />

Vertrieb: Als „Dolomiten“ –Beilage<br />

und im Postversand<br />

Durchschnittliche Auflage:<br />

30.000 St.<br />

Preis: Einzelpreis 2 Euro,<br />

A+D: 2,50 Euro<br />

Die Redaktion übernimmt<br />

keinerlei Haftung für die Inhalte<br />

der Werbeseiten, PR-Seiten und<br />

der angeführten Webseiten.<br />

14<br />

<strong>Energie</strong> im Verbund<br />

Noch ist es eine Vision: Die Neuorganisation<br />

der Stromverteilung in Südtirol durch<br />

Übernahme der 80.000 ENEL-Zählerstellen<br />

und die Bürger als Mitinhaber<br />

der Wertschöpfungskette aus der<br />

<strong>Energie</strong>produktion.<br />

A k t uell<br />

06 <strong>Energie</strong> in Südtirol<br />

08 Der lange Weg<br />

10 Südtirols Klima – Strategie<br />

14 <strong>Energie</strong> im Verbund<br />

32 <strong>Energie</strong>-Unabhängigkeit<br />

durch Biogas<br />

34 <strong>Energie</strong>quelle Sonne<br />

44 Bekenntnis zum Solarstrom<br />

47 Die Roadmap<br />

„Erneuerbare <strong>Energie</strong>n“<br />

66 Biomasse als <strong>Energie</strong>träger<br />

67 Geothermie in Südtirol<br />

80 Richtig heizen mit Pellets<br />

84 Wasserstoff und E – Mobilität<br />

Alternative Antriebe<br />

Im folgenden Artikel der auto motor und<br />

sport Sonderausgabe Eco drive zeichnet<br />

Bernd Ostmann ein interessantes Bild der<br />

derzeitigen Situation von alternativen<br />

Antrieben bei Kraftfahrzeugen und wiegt<br />

Vor- und Nachteile dieser ab.<br />

32 44<br />

67<br />

Unabhängigkeit durch Biogas<br />

Würde man das Biogaspotential Südtirols<br />

voll ausschöpfen, könnte man damit den<br />

<strong>Energie</strong>bedarf der gesamten öffentlichen<br />

Beleuchtung Südtirols decken, was<br />

zwei Prozent des gesamten Südtiroler<br />

Stromverbrauchs entspricht.<br />

Projek te<br />

20 TEW - Sand in Taufers<br />

22 Pumpspeicherwerk in Südtirol<br />

24 Das E-Werk, Mühlbach<br />

26 Kraftwerk Planeil, Mals<br />

28 E-Werk Eisack Nord, Gossensass<br />

60 <strong>Energie</strong>wirtschaft in Prad<br />

61 <strong>Energie</strong>bündel Sand in Taufers<br />

64 <strong>Energie</strong>autarke Gemeinde, Mals<br />

R ubriken<br />

83 Mobilität: Alternative Antriebe<br />

87 Portrait: Georg Wunderer<br />

88 Bunte Meldungen<br />

83<br />

Bekenntnis zum Solarstrom<br />

Laut Greenpeace hat Photovoltaik das<br />

Zeug zur <strong>Energie</strong>quelle Nummer eins. Vor<br />

drei Jahren hatten Greenpeace und der<br />

Europäische Rat für Erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />

erstmals ein globales <strong>Energie</strong>konzept<br />

vorgelegt. Insbesondere den Ausbau der<br />

Photovoltaik hält Greenpeace dabei für<br />

das Mittel der Wahl.<br />

Service<br />

13 Klima Energy Messe, Bozen<br />

22 South Tyrol Energy, Bozen<br />

24 Eisackwerk, Bozen<br />

27 En–co, Ratschings<br />

31 Turbinenbau Troyer, Sterzing<br />

38 Laimer & Co., Bozen<br />

40 Ing. Studio Blasbichler, Feldthurns<br />

41 Plan Team, Bozen<br />

42 Elpo, Bruneck<br />

48 Leitner Solar, Bruneck<br />

50 Energy.dis, Bruneck<br />

52 Salewa – Oberalp, Bozen<br />

54 Würth, Neumarkt<br />

Hans Huber<br />

des Huber Johann<br />

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Geothermie in Südtirol<br />

Und das schon seit über 100 Jahren. Klingt<br />

im ersten Moment etwas überraschend für<br />

den Stiefelstaat, in diesem Falle ist es jedoch<br />

so. Wovon die Rede ist? Von Geothermie<br />

oder einfach Erdwärme. Eine alte Dame<br />

unter den <strong>Energie</strong>lieferanten.<br />

55 Ebner Solartechnik, Eppan<br />

56 Ralos Northern Italy, Meran<br />

58 Helx Energy, Klausen<br />

70 Geoliving, Bozen<br />

71 Erdbau, Meran-Sinich<br />

72 enpro, Grödig<br />

73 EOS, Bozen<br />

74 Gostnerdach, Brixen<br />

75 Baufritz, Meran<br />

76 Holz & Ko, Deutschnofen<br />

77 Gufler Metall, Moos in Passeier<br />

78 Kammerer Tankbau, Kiens<br />

82 Assiconsult, Bozen<br />

<strong>Energie</strong> ist ein<br />

komplexes Thema<br />

und das gilt<br />

besonders auch<br />

für Südtirol. Zum<br />

einen geht es um<br />

die Produktion Franz Wimmer<br />

in vielfältiger Art<br />

und Weise, zum anderen um die Verteilung.<br />

Wirtschaftspolitische Interessen<br />

gelten für beide Bereiche.<br />

Was die Produktion betrifft, gibt es im<br />

<strong>Land</strong> mittlerweile eine nie gekannte<br />

Vielfalt. In Sachen „grüne <strong>Energie</strong>“ ist<br />

Südtirol eine wahre Musterregion in<br />

Europa, wahrscheinlich sogar weltweit:<br />

<strong>Energie</strong> aus Wasserkraft, Strom<br />

aus Sonnenenergie, Biogas- und Biomasse,<br />

Holzwirtschaft, Windkraft,<br />

Geothermie und nicht zu vergessen<br />

das gesamte Wasserstoff-Projekt.<br />

Kein Wunder, dass der zuständige<br />

<strong>Land</strong>esrat Michl Laimer Begriffe wie<br />

„Green Korridor“ und „Klimaland-<br />

Südtirol“ mit einem gewissen Stolz<br />

und auch mit Recht in den Mund<br />

nimmt. Und wenn es um das Sparen<br />

geht, kommt ein sehr erfolgreicher<br />

Begriff ebenfalls aus Südtirol - das<br />

KlimaHaus. Das zusammen bringt die<br />

Kompetenz in Bozen, mit der „Klimaenergy“<br />

von 23. bis 25. September,<br />

eine höchst erfolgreiche Messe zu veranstalten.<br />

Ein Besuch lohnt sich auf<br />

alle Fälle!<br />

Franz Wimmer<br />

- ist ein selbstständiges Kalkschutzsystem - er schützt Rohrleitungen,<br />

Wasserinstallationen und Haushaltsgeräte vor Verkalkung und Rost.<br />

- sorgt dafür, dass vorhandene Verkalkungen in Rohrleitungen und Wasserinstallationen aufgelöst werden.<br />

- sorgt für das Verschwinden der Braunfärbung bei eisenhaltigen Wasser.<br />

Ablagerungen in den Wasserleitungen werden gelöst.<br />

- belebt und revitalisiert das biologische zumeist stark geschädigte Leitungswasser<br />

und gibt diesem eine natürliche Magnetisierung zurück.<br />

Er leistet damit einen Beitrag für Ihre Gesundheit und für den Pflanzenwuchs im Haus.<br />

- arbeitet mit starken Permanentmagneten - er verursacht also keine zusätzlichen <strong>Energie</strong>kosten.<br />

- wird einfach auf die Wasserleitung geschraubt ( kein Werkzeug nötig) -<br />

eine Verkeimung des Wassers ist somit von Anfang an ausgeschlossen.<br />

- vermindert stark den Chlorgeruch in Hallenbäder.


a k t u e l l<br />

a k t u e l l<br />

Art Silicon Valley der erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong> geworden. Am entgegengesetzten<br />

Ende Südtirols, im Eisack- und<br />

im Pustertal befinden sich die anderen<br />

fünf energieunabhängigen Gemeinden:<br />

Sterzing, Bruneck, Ratschings,<br />

Toblach und Niederdorf. In Kürze werden<br />

weitere dazu kommen.<br />

Fernheizwerk Vöran<br />

Ideale geo-klimatische<br />

Voraussetzungen<br />

Sauber und lokal:<br />

<strong>Unser</strong>e <strong>Energie</strong><br />

„I have a dream“, sagte Martin<br />

Luther King und fast 40 Jahre<br />

sollten vergehen, bis mit<br />

Barack Obama ein Farbiger zum<br />

Präsidenten der USA gewählt<br />

wurde. Auch Südtirol hat einen<br />

Traum.<br />

Einen Traum, der schon in einem<br />

Jahrzehnt Realität sein wird: die<br />

völlige Unabhängigkeit von fossilen<br />

<strong>Energie</strong>quellen und die dezentralisierte<br />

<strong>Energie</strong>versorgung und -produktion.<br />

Von den großen Speicherkraftwerken<br />

bis hin zum kleinsten <strong>Energie</strong>produzenten,<br />

alle tragen dazu bei, dass Südtirol<br />

als Musterbeispiel in ganz Europa<br />

gilt. Schlagwörter wie Klimaland-Südtirol<br />

und Green Korridor sind längst<br />

keine leeren Slogans mehr!<br />

Die Autonome Provinz Südtirol verfolgt<br />

einen ehrgeizigen Plan, wie Umweltlandesrat<br />

Michl Laimer erklärt: „Bis<br />

2015 werden wir 75 Prozent unseres<br />

<strong>Energie</strong>bedarfs nachhaltig decken,<br />

im Jahr 2020 werden wir zu hundert<br />

Prozent unabhängig von fossilen <strong>Energie</strong>trägern<br />

sein.“ Europa gibt sich da<br />

wesentlich bescheidener: bis 2020<br />

zwanzig Prozent der Produktion aus<br />

nachhaltigen Rohstoffen und zwanzig<br />

Prozent Reduzierung der Emissionen.<br />

Solarkraft, Fotovoltaik, Fernwärme,<br />

Wasserkraft, Windkraft, Erdwärme,<br />

Biogas – Südtirol ist nicht nur in Italien,<br />

sondern auch in Europa federführend,<br />

was die Produktion nachhaltiger <strong>Energie</strong><br />

betrifft. Schon heute werden 56 Prozent<br />

des <strong>Energie</strong>bedarfs aus nachhaltigen<br />

Quellen gedeckt. Zehn Südtiroler<br />

Gemeinden sind bereits energieautark.<br />

Autonome und nachhaltige <strong>Energie</strong><br />

Prad, Schluderns, Glurns, Mals und<br />

Stilfs befinden sich in unmittelbarer<br />

Nähe des Naturparks Stilfser Joch im<br />

Vinschgau. Aber sie haben noch mehr<br />

gemein: Allesamt decken sie ihren<br />

<strong>Energie</strong>bedarf zu hundert Prozent aus<br />

eigener dezentralisierter und nachhaltiger<br />

Produktion. Der Strom, den die<br />

Bewohner dieser Gemeinden aus der<br />

Steckdose holen und die Wärme für<br />

die Heizung von Betrieben und Wohnungen<br />

sind vor Ort hergestellt und<br />

entstammen zu hundert Prozent aus<br />

erneuerbaren Quellen.<br />

Modernste Techniken machen sich<br />

Wasserkraft, Sonne, Fernwärme, Biogas,<br />

Windenergie, Hackschnitzel und<br />

Erdwärme zunutze. Das Südtiroler Tal<br />

im Osten von Meran ist damit zu einer<br />

Die Chancen für das Gelingen stehen<br />

gut. Südtirol ist aufgrund seiner geologischen<br />

und klimatischen Verhältnisse<br />

das Eldorado des Do-It-Yourself<br />

in Sachen <strong>Energie</strong>. Bis zu dreihundert<br />

Sonnentage im Jahr, unzählige Wasserquellen,<br />

landwirtschaftliche Betriebe,<br />

die Viehwirtschaft und Obstanbau<br />

betreiben, ein gesunder, reicher Waldbestand.<br />

Immerhin 42 % der Fläche<br />

sind mit Wald bedeckt. Und nicht zu<br />

vergessen: eine Bevölkerung und ihre<br />

politischen Vertreter, die sich dem<br />

Umweltschutz verschrieben haben<br />

und ein gesundes Umweltbewusstsein<br />

fördern und leben.<br />

Hinzu kommen ein trotz aller Einsparungen<br />

stattlicher <strong>Land</strong>eshaushalt,<br />

Voraussetzung für zukunftsträchtige<br />

Investitionen und eine gesunde Wirtschaft,<br />

die zum Teil innovativ und in<br />

Leaderposition in eben diesem Bereich<br />

in vielversprechenden Nischenmärkten<br />

tätig ist und Südtirol auch als<br />

Versuchsort für die Anwendung neuer<br />

Techniken benutzt, wie etwa die Leitner<br />

AG, die im Vinschgau die neueste<br />

Generation der von ihr entwickelten<br />

Windräder testete.<br />

Viele kleine Aktionen führen zum Ziel<br />

Dass es nicht gleich die völlige Autarkie<br />

sein muss, die zielführend ist<br />

und wie verzweigt das Umweltengagement<br />

in Südtirol ist, zeigen weitere<br />

Beispiele. Taufers im Ahrntal verfolgt<br />

seit Oktober 2009 das ehrgeizige Ziel,<br />

erste Gemeinde Italiens zu werden, in<br />

der kein Kohlendioxyd mehr ausgestoßen<br />

wird.<br />

Die <strong>Land</strong>eshauptstadt Bozen will den<br />

vorbildlichen Gemeinden nicht nachstehen<br />

und verfolgt in Zusammenarbeit<br />

mit der EURAC ein weiteres vorbildliches<br />

Projekt: erste Hauptstadt<br />

im Alpenraum mit einer neutralen<br />

Abgasbilanz zu werden. Das heißt,<br />

in Zukunft darf in Bozen nur so viel<br />

Ausstoß an Kohlendioxyd anfallen,<br />

wie das umliegende Territorium auf<br />

natürlichem Weg binden kann.<br />

Wie funktioniert´s?<br />

In dieser Ausgabe des Radius werden<br />

wir nicht nur einige dieser zukunftsträchtigen<br />

Projekte, bzw. Betriebe<br />

und ihre Produkte vorstellen, die im<br />

<strong>Energie</strong>sektor tätig sind. Wir werden<br />

auch erklären, was es mit den einzelnen<br />

<strong>Energie</strong>produktionsarten auf sich<br />

hat und wie es funktioniert. Wussten<br />

Sie zum Beispiel, dass zur Produktion<br />

von Biogas der verwendete Mist und<br />

die Jauche wieder an den Bauern zurückerstattet<br />

werden, der damit wie<br />

eh und je seine Felder damit düngt?<br />

Mit einem großen Vorteil allerdings:<br />

Sie stinken nicht mehr!<br />

6 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 7


a k t u e l l<br />

Der lange Weg der<br />

Südtiroler Wasserkraft<br />

Auf keinen anderen Bereich der<br />

Südtiroler Volkswirtschaft trifft<br />

die Aussage „Nichts ist mehr wie<br />

früher“ so präzise zu wie auf die<br />

Südtiroler Wasserkraft.<br />

Im Verlauf von wenigen Jahren haben<br />

sich die Besitzverhältnisse tiefgreifend<br />

geändert. Aus einem Monopoleigentum<br />

in den Händen der zwei<br />

italienischen Großkonzerne Edison<br />

und Enel ist ein Mehrheitseigentum<br />

in den Händen Südtirols geworden.<br />

Das lässt sich am besten mit Zahlen<br />

belegen. Vor dem 11. April 2008 befand<br />

sich die Produktion von <strong>Energie</strong><br />

aus Südtiroler Wasserkraft zu<br />

• 47 Prozent in Händen der Enel AG<br />

• 17 Prozent in Händen der Edison AG<br />

• 11 Prozent in Händen der SELE-<br />

DISON AG (davon 42 Prozent Beteiligung<br />

Edison)<br />

• 10 Prozent in Händen von Südtiroler<br />

Konzessionären mit Werken<br />

von 220 bis 3000 kW Leistung<br />

• 7 Prozent in Händen der<br />

Etschwerke AG<br />

• 5 Prozent in Händen von Südtiroler<br />

Konzessionären mit Werken<br />

von mehr als 3000 kW Leistung<br />

• 3 Prozent in Händen von Südtiroler<br />

Konzessionären mit Werken<br />

von weniger als 220 kW Leistung.<br />

Bevor im Jahr 2000 Südtiroler Institutionen<br />

(SEL, SELFIN, Vinschgauer Gemeinden,<br />

Etschwerke) 58 Prozent der<br />

Edison-Kraftwerke Glurns und Kastelbell<br />

als „SELEDISON“ übernahmen,<br />

besaßen Enel und Edison also rund<br />

75 Prozent der <strong>Energie</strong>produktion aus<br />

Südtiroler Wasserkraft.<br />

Neue Mehrheiten<br />

Heute, im Herbst <strong>2010</strong>, ist die Situation<br />

eine völlig andere: An den zwölf<br />

Großwasserkraftwerken des Enel<br />

(ausgenommen vorerst St. Florian/<br />

Neumarkt) und an den sieben Großwasserkraftwerken<br />

der Edison sowie<br />

an den sieben kleinen Enel-Kraftwerken<br />

besitzt die SEL über ihre Tochtergesellschaften<br />

Hydros GmbH und SE<br />

Hydropower GmbH 60 Prozent der<br />

Anteile, also die klare Mehrheit, weiters<br />

an den vormaligen zwei Großwasserkraftwerken<br />

der Edison von Glurns<br />

und Kastelbell 27 Prozent, während<br />

SELFIN 15, die Etschwerke acht und<br />

die Vinschgauer Gemeinden acht Prozent<br />

besitzen, Edison 42 Prozent.<br />

Das stellt unter dem Gesichtspunkt<br />

der Eigentumsverhältnisse, aber noch<br />

mehr unter jenem der Wertschöpfung<br />

eine tiefgreifende Änderung gegenüber<br />

dem Vorherigen dar. Solange Edison<br />

und Enel die Kraftwerke allein besaßen,<br />

flossen sämtliche Steuern und Erträge<br />

außerhalb unseres <strong>Land</strong>es, weil die<br />

beiden Unternehmen ihre Steuer- und<br />

Rechtssitze in Rom (Enel) bzw. in Mailand<br />

(Edison) haben. Milliarden Euro<br />

sind auf diese Weise in den vergangenen<br />

Jahrzehnten aus Südtirols Naturressourcen<br />

für Südtirols Volkswirtschaft<br />

unwiederbringlich verloren gegangen.<br />

Zehn Jahre Verhandlungen<br />

Zehn Jahre lang hat die SEL AG sich<br />

bemüht, die Südtiroler Wasserkraft<br />

für unser <strong>Land</strong> zurückzugewinnen.<br />

Ein erster erfolgreicher Schritt wurde<br />

2000 mit der Gründung der SELEDI-<br />

SON AG gesetzt, wodurch letztlich 58<br />

Prozent der beiden Vinschgauer Edison-Kraftwerke<br />

Glurns und Kastelbell<br />

mehrheitlich in Südtiroler Führung<br />

übergegangen sind.<br />

Dann folgten Jahre der langen Verhandlungen<br />

mit Edison. Verhandelt<br />

wurde in Bozen, in Mailand, in Rom, in<br />

Paris (mit dem Edison-Miteigentümer<br />

EDF (Electricitè de France). In unzähligen<br />

Sitzungen mit den Fachleuten<br />

und Beratern beider Seiten wurden<br />

Verträge von größter finanzieller und<br />

wirtschaftlicher Tragweite ausgearbeitet.<br />

So der Vertrag mit den Teilhabern<br />

der Edison, um über die Gesellschaft<br />

DELMI einen Anteil an diesem Konzern<br />

(rund drei Prozent) zu erwerben<br />

und sich auf diese Weise auch Zugang<br />

zu den höchsten Entscheidungsgremien<br />

und den innersten Kreisen der<br />

Edison zu verschaffen. Das war eine<br />

der wichtigsten Voraussetzungen, um<br />

überhaupt mit Edison ins Gespräch<br />

kommen zu können und die konkrete<br />

Übernahme der Kraftwerke in Südtirol<br />

zu erreichen. Der entsprechende<br />

Vertrag wurde am 11. April 2008 geschlossen.<br />

Damit sicherte sich die SEL<br />

AG 60 Prozent des zukünftigen Eigentums<br />

an den Edison-Kraftwerken, die<br />

inzwischen in die Hydros GmbH eingebracht<br />

wurden.<br />

Eine ähnliche Entwicklung nahmen<br />

die mehrjährigen Verhandlungen mit<br />

dem <strong>Energie</strong>riesen Enel. Dabei wurde<br />

für die Zeit nach Erteilung der<br />

Konzessionen seitens der <strong>Land</strong>esregierung<br />

mit diesem Konzern eine<br />

Zusammenarbeit in Aussicht gestellt.<br />

Die SEL hat effektiv zehn der zwölf<br />

Enel-Konzessionen sowie jene für das<br />

Hydros-Kraftwerk von Laas-Martell<br />

gewonnen. Eine Konzession ging an<br />

einen privaten Bewerber; die Konzession<br />

für das große Kraftwerk St. Florian/Neumarkt<br />

ist noch zu vergeben,<br />

aber es ist anzunehmen, dass auch sie<br />

in Südtirol bleiben wird.<br />

Steuern und Gewinne im <strong>Land</strong><br />

Nach der Umsetzung dieser Vereinbarung<br />

ergibt sich für Südtirol eine<br />

deutliche Anteilsmehrheit an der im<br />

<strong>Land</strong> erzeugten <strong>Energie</strong> aus einheimischer<br />

Wasserkraft. Eine zusätzliche<br />

Folge dieser Operation ist, dass<br />

die Steuern im <strong>Land</strong> bleiben, denn<br />

die beiden großen Gesellschaften<br />

Hydros GmbH und SE Hydropower<br />

GmbH, die zu 60 Prozent der SEL<br />

gehören, haben ihren Steuersitz in<br />

Südtirol (Bozen). Auch die Erträge,<br />

die von diesen beiden Unternehmen<br />

erwirtschaftet werden, bleiben zu<br />

(mindestens) 60 Prozent in Südtirol.<br />

Das ist eine Entwicklung, die sich noch<br />

vor zehn Jahren niemand auch nur im<br />

Traum vorzustellen gewagt hatte. Es<br />

ist eine phänomenale Verhandlungsleistung<br />

und ein wirtschaftspolitischer<br />

Riesenerfolg.<br />

Was dieser Erfolg in Zahlen wert ist,<br />

hat eine „due diligence“, also eine<br />

Schätzung des Marktwertes der SEL<br />

AG, ergeben. Der Wert des gesamten<br />

SEL-Vermögens im Bereich der Wasserkraft,<br />

des Handels und der Verteilung<br />

von Gas, des Stromhandels, der<br />

Erzeugung von Fernwärme in den eigenen<br />

fünf Werken ist auf etwa 1,3 bis<br />

1,5 Milliarden Euro geschätzt worden.<br />

Das ist, gemessen am Gesellschaftskapital<br />

von 286 Millionen Euro, ungefähr<br />

eine Verfünffachung.<br />

Noch nicht gänzlich abgeschlossen<br />

sind die Verhandlungen über das<br />

Enel-Verteilernetz, welches mit Beginn<br />

2011 zur Gänze von der SEL<br />

übernommen wird.<br />

Vier große Verträge<br />

Es sind also vier große Verträge, welche<br />

die SEL in den letzten Jahren<br />

ausgehandelt und zum positiven Abschluss<br />

gebracht hat:<br />

• der Vertrag DELMI (die SEL erwirbt<br />

zehn Prozent Anteil an<br />

diesem Unternehmen, das zusammen<br />

mit der französischen<br />

EdF die Mehrheit der gesamten<br />

Edison besitzt)<br />

• der Vertrag mit Edison zwecks<br />

mehrheitlicher Übernahme der<br />

sieben großen Wasserkraftwerke<br />

der Edison<br />

• die Abrede mit Enel zwecks<br />

gemeinsamer Führung der zukünftigen<br />

Konzessionen für die<br />

Enel-Kraftwerke in Südtirol mit<br />

SEL-Mehrheit<br />

• der noch zu perfektionierende Vertragsabschluss<br />

mit Enel Distribuzione<br />

zwecks Übernahme des gesamten<br />

Verteilernetzes in Südtirol.<br />

Korrekt und transparent<br />

Hier muss, der Korrektheit halber und<br />

um hintergründigen Polemiken den<br />

Wind aus den Segeln zu nehmen, auch<br />

gesagt werden, dass der Abschluss dieser<br />

Verträge, welche für Südtirol von<br />

enormer wirtschaftlicher und weittragender<br />

energiepolitischer Bedeutung<br />

sind, korrekt und transparent erfolgt<br />

ist. Die Verträge wurden mit der Hilfe,<br />

dem Rat und der ständigen Mitarbeit<br />

von ausgewiesenen Fachleuten in diesem<br />

Bereich und im Vertragswesen<br />

unter Gewährleistung aller Sicherheitsgarantien<br />

abgeschlossen. Auch<br />

was die Beraterkosten anbelangt, sind<br />

alle Vorgaben gemäß Tarifordnung<br />

eingehalten worden. Daher sind Anspielungen<br />

und Vermutungen in diese<br />

Richtung strikt und absolut zurückzuweisen;<br />

sie stellen einen Angriff auf<br />

die berufliche, politische und menschliche<br />

Integrität all jener dar, die sich<br />

seit Jahren dafür einsetzen, dass Südtirol<br />

jene Ressourcen zurückgewinnt,<br />

die ihm moralisch immer gehörten<br />

und die für seine wirtschaftliche Zukunft<br />

strategisch und ökonomisch unentbehrlich<br />

sind: die <strong>Energie</strong> aus der<br />

einheimischen Wasserkraft.<br />

INFO<br />

SEL AG<br />

Kanonikus-Michael-Gamper-Str. 9<br />

39100 Bozen<br />

Tel. 0471 060 700 - Fax 0471 060 703<br />

info@sel.bz.it - www.sel.bz.it<br />

8 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 9


p a g i n i e r u n g<br />

Das Fernheizwerk in Latsch:<br />

Biomasse und Photovoltaik<br />

a k t u e l l<br />

Erdwärme birgt<br />

großes Potenzial<br />

Versorgung sichern ...<br />

... und fossile <strong>Energie</strong>träger<br />

in Südtirols <strong>Energie</strong>politik<br />

zunehmend ersetzen. Der<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch steigt weltweit<br />

rapide an. Südtirol setzt<br />

indes alles daran, um in Sachen<br />

<strong>Energie</strong> Unabhängigkeit und<br />

Sicherheit zu garantieren.<br />

Mittlerweile kommen rund 56 %<br />

der in Südtirol produzierten<br />

<strong>Energie</strong> (ohne Verkehr wohlgemerkt)<br />

aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>trägern,<br />

vornehmlich Wasserkraft, aber auch<br />

Biomasse, Biogas, Solarenergie, Geothermie<br />

und Wind. 44 % werden derzeit<br />

noch aus fossilen <strong>Energie</strong>trägern<br />

(Erdöl, Erdgas) gewonnen - mit radikal<br />

abnehmender Tendenz.<br />

„<strong>Unser</strong> Ziel in Südtirol ist, die Abhängigkeit<br />

von den fossilen Brennstoffen<br />

nach und nach zu reduzieren und<br />

durch erneuerbare <strong>Energie</strong>träger zu<br />

ersetzen“, erklärt <strong>Land</strong>esrat Michl Laimer.<br />

Das Ziel: für Südtirol Unabhängigkeit<br />

und Versorgungssicherheit im<br />

<strong>Energie</strong>bereich zu garantieren. Gleichermaßen<br />

wichtig sei es, <strong>Energie</strong> wo<br />

immer möglich einzusparen, sprich<br />

Die Windanlage auf<br />

der Malser Heide<br />

intelligent zu nutzen sowie die <strong>Energie</strong>effizienz,<br />

etwa für Maschinen und<br />

Elektrogeräte, deutlich zu verbessern.<br />

An übergeordneter Stelle steht laut<br />

<strong>Land</strong>esrat Michl Laimer aber der<br />

Umweltfaktor, besonders auch im<br />

Hinblick auf die Wasserkraftwerke.<br />

Südtirols Strom wird zu 100 % aus<br />

Wasserkraft gewonnen und kann sich<br />

deshalb mit Fug und Recht als „grüne<br />

<strong>Energie</strong>“ bezeichnen. „Wasserkraft ist<br />

nicht nur eine enorme Ressource für<br />

erneuerbare <strong>Energie</strong>, sondern auch<br />

ein entscheidender Wirtschaftsfaktor,<br />

der dem gesamten Wirtschaftsraum<br />

Südtirol zugute kommt“, so <strong>Land</strong>esrat<br />

Laimer. „Zum einen geht es darum, die<br />

Wertschöpfung im <strong>Land</strong>e zu behalten,<br />

zum anderen wollen wir gewährleisten,<br />

dass bei allen neuen Projekten die<br />

Umweltauflagen zu 100 Prozent respektiert<br />

werden.“<br />

Ausbau der Alternativenergie<br />

Der Ausbau und die gegenseitige Vernetzung<br />

der Alternativenergie sind also<br />

oberstes Gebot für die Südtiroler <strong>Land</strong>esregierung.<br />

In diesem Kontext nehmen<br />

die Fernheizwerke eine besondere Bedeutung<br />

ein, wenn man von nachwachsenden<br />

<strong>Energie</strong>formen spricht. Biomasse<br />

als Brennstoff hat mehrere Vorteile.<br />

Zum einen als nachwachsender Rohstoff<br />

die lokale Verfügbarkeit, sowie kurze<br />

Transportwege und damit die Stärkung<br />

der heimischen Wirtschaft. Zum anderen<br />

ergibt sich eine komfortable Feuerung in<br />

automatisch beschickten Anlagen. Und<br />

schließlich ist Biomasse in der Tat ungemein<br />

umweltverträglich, da CO 2<br />

-neutral<br />

und vom Preis her günstig im Vergleich<br />

zu herkömmlichen, fossilen <strong>Energie</strong>trägern.<br />

Die Wertschöpfung bleibt zu 100<br />

% im <strong>Land</strong> und als Zusatznutzen ergibt<br />

sich ein interessanter Nebenerwerb für<br />

die <strong>Land</strong>wirtschaft.<br />

Der große Unterschied zur traditionellen<br />

<strong>Energie</strong>erzeugung ist zum einen<br />

auf der ökologischen Seite zu suchen,<br />

sprich weniger CO 2<br />

-Ausstoß neben einem<br />

hohen Wirkungsgrad, sowie auf<br />

der wirtschaftlichen Seite, da dem<br />

Abnehmer bedeutend weniger Kosten<br />

entstehen.<br />

Größte Fernheizkraftwerke Europas<br />

Südtirol spielt hier eine Vorreiterrolle,<br />

nicht zuletzt deshalb, da durch den<br />

Anschluss von Innichen an das bestehende<br />

Werk in Toblach und das Fernheizwerk<br />

in Bruneck gleich zwei der<br />

größten Fernheizkraftwerke in Europa<br />

entstanden sind. Sämtliche Anlagen in<br />

Südtirol – mittlerweile sind es rund 67<br />

– zeigen, dass Fernwärme äußerst interessant<br />

sein kann, sowohl aus energetischer<br />

wie auch aus wirtschaftlicher<br />

Sicht. Derzeit entspricht die <strong>Energie</strong>erzeugung<br />

aus nachwachsender Biomasse<br />

rund 19 %, Tendenz steigend.<br />

In der Nähe von bestehenden Gasleitungen<br />

kann der Bau von kombinierten<br />

Hackschnitzel-Methangas-Anlagen<br />

erstrebenswert sein, so wie es die Gemeinde<br />

Bruneck mit ihrem 75-Mega-<br />

Watt-Fernheizwerk vorgemacht hat.<br />

Die sogenannte Alternativenergie wird<br />

in Südtirol bereits sehr ernst genommen,<br />

den Rest übernimmt der zunehmende<br />

Druck auf den Geldbeutel. Es ist keine<br />

Übertreibung zu sagen, dass Südtirol<br />

bereits heute Vorreiter bei der Nutzung<br />

erneuerbarer <strong>Energie</strong>n ist. So hat unser<br />

<strong>Land</strong> auch im Bereich Sonnenenergie<br />

mit einer Kollektorfläche von 0,38 m²<br />

pro Einwohner einen der höchsten<br />

Durchschnittswerte europaweit. Im nationalen<br />

Vergleich wurde auf den Dächern<br />

Südtirols – gemessen an den Bewohnern<br />

– 14-mal mehr Sonnenkollektorfläche<br />

installiert als in ganz Italien, dank vor<br />

allem einer weitsichtigen Förderungspolitik<br />

in den letzten Jahrzehnten.<br />

<strong>Energie</strong>effiziente Altbausanierung<br />

„<strong>Energie</strong>-Südtirol-2050“: Die<br />

Klima-Strategie Südtirols, ausgearbeitet<br />

vom <strong>Land</strong>esressorts<br />

für Raumordnung, Umwelt und<br />

<strong>Energie</strong>, wird in Kürze veröffentlicht.<br />

<strong>Land</strong>esrat Michl Laimer gibt<br />

Antworten auf folgende Fragen.<br />

Wie kann Südtirol seiner Bevölkerung<br />

und Wirtschaft <strong>Energie</strong> in<br />

nachhaltiger Form bereitstellen? Wie<br />

können Bevölkerung und Wirtschaft<br />

intelligent <strong>Energie</strong> sparen? Wie kommen<br />

wir am besten weg von der fossilen<br />

<strong>Energie</strong>quelle Erdöl und hin zu umweltfreundlichen<br />

und möglichst erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>formen? Welchen Beitrag<br />

kann das <strong>Land</strong> zum Klimaschutz<br />

leisten? Wie kann die <strong>Energie</strong>krise für<br />

die kulturelle und wirtschaftliche Erneuerung<br />

genutzt werden?<br />

LR Michl Laimer antwortet:<br />

Im Gebäudebereich gibt es sehr viel<br />

zu verbessern. Die Dämmung ist hier<br />

das Um und Auf, die Heizmethode ergibt<br />

sich dann von selbst. Deshalb ist<br />

es – und war es schon immer – ein<br />

Tätigkeitsschwerpunkt des <strong>Land</strong>esumweltressorts,<br />

die optimale Wärmedämmung<br />

der Gebäude zu forcieren.<br />

„Bei Neubauten sind wir mit unserer<br />

Klimahaus-Initiative bereits bei einem<br />

sehr guten Punkt angelangt, wenn man<br />

bedenkt, dass seit Jänner 2005 per <strong>Land</strong>esgesetz<br />

der Mindestenergiestandard<br />

eines KlimaHauses C in Südtirol zwingend<br />

vorgeschrieben ist und demnächst<br />

auf KlimaHaus B erhöht wird. Was wir<br />

jetzt noch vehement umsetzen müssen,<br />

ist die energetische Sanierung bei bestehenden<br />

Gebäuden in unserem <strong>Land</strong>,<br />

welche einen Großteil des gesamten<br />

Hausbestandes ausmachen und teilweise<br />

bis zum Zehnfachen der <strong>Energie</strong> eines<br />

Klimahauses verbrauchen. Deshalb<br />

haben wir die energieeffiziente Altbausanierung<br />

zu einem Schwerpunktthema<br />

unserer Arbeit gemacht. Derzeit<br />

ist der Zeitpunkt äußerst günstig, energetische<br />

Sanierungen vorzunehmen, da<br />

die Förderanreize äußerst hoch sind:<br />

Zum einen gibt es noch bis Ende dieses<br />

„<strong>Energie</strong> ist eine der wichtigsten Schlüsselfragen<br />

für die <strong>Land</strong>esentwicklung. Ihre<br />

Verfügbarkeit prägt den Alltag und die<br />

wirtschaftliche Entwicklung. Das Gleichgewicht<br />

zu halten zwischen effizienter<br />

Nutzung naturräumlicher Ressourcen<br />

und notwendiger Schonung der Naturgüter<br />

ist eine große Herausforderung.<br />

Wie wir mit <strong>Energie</strong> umgehen, hat aber<br />

nicht nur lokale Auswirkungen. Der Klimawandel<br />

zeigt, dass unser Verhalten<br />

globale Wechselwirkungen hat.<br />

Wollen wir die <strong>Energie</strong>produktion,<br />

-verteilung und -nutzung nachhaltig gestalten,<br />

ist eine vorausschauende Strategie<br />

notwendig. Dabei ist es besser,<br />

nicht nur auf Zufälle bauen zu wollen.<br />

Denn damit würde man sich der Gefahr<br />

aussetzen, nicht optimale oder gar falsche<br />

Ziele zu verfolgen. Südtirol würde<br />

riskieren, wichtige Entwicklungschancen<br />

für Gesellschaft und Wirtschaft zu<br />

verpassen. Gleichsam würden wir den<br />

künftigen Generationen eine hohe Hypothek<br />

im Bereich Umwelt und Klimaschutz<br />

hinterlassen.<br />

Die nachhaltige Bereitstellung, das<br />

Sparen und die intelligente Nutzung<br />

von <strong>Energie</strong> sind eine Chance für das<br />

<strong>Land</strong>. Dabei ist Nachhaltigkeit als eine<br />

ständige Suche zu verstehen, die Ressourcenproduktivität<br />

zu erhöhen und<br />

den <strong>Energie</strong>bereich zu optimieren.<br />

Dies verlangt aber die Bereitschaft zur<br />

laufenden Innovation. Darin liegt letztlich<br />

die große Chance für unser <strong>Land</strong>.<br />

<strong>Unser</strong>e Klimastrategie „<strong>Energie</strong>-Südtirol-2050“<br />

zeichnet einen gangbaren<br />

Jahres die staatliche Steuerabschreibung<br />

von 55 % auf fünf Jahre, zum anderen<br />

gibt es die <strong>Land</strong>esbeiträge und<br />

den Kubaturbonus.<br />

Wir wollen Südtirol über die Grenzen<br />

hinaus zu einem Musterland in Sachen<br />

nachhaltiger <strong>Energie</strong>erzeugung und<br />

technologischem Know-how machen<br />

und so viele Synergien wie möglich<br />

erzeugen, indem wir die lokale Wertschöpfung<br />

steigern und neue, qualifizierte<br />

Arbeitsplätze schaffen.“<br />

Südtirol auf dem Weg zum Klima<strong>Land</strong><br />

Michl Laimer<br />

Weg vor, wie diese Herausforderungen<br />

angenommen werden können. Sie<br />

zeigt auf, wie Südtirol einen Beitrag<br />

zum internationalen Klimaschutz leisten<br />

kann. Und sie beschreibt, wie eine<br />

nachhaltige energetische Zukunft im<br />

<strong>Land</strong> umgesetzt und für gesellschaftliche,<br />

wirtschaftliche und administrative<br />

Innovationen genutzt werden kann.<br />

Liebe Leser und Leserinnen, seien Sie<br />

gespannt und lassen sich überraschen<br />

von diesem in die Zukunft gerichteten<br />

Leitfaden für die <strong>Energie</strong>politik Südtirols<br />

der nächsten Jahrzehnte!“<br />

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a k t u e l l<br />

s e r v i c e<br />

Vertrauen ist gut,<br />

Kontrolle ist besser!<br />

Unter den zahlreichen<br />

Komponenten der Gebäudehülle<br />

stellt das Fenster das schwächste<br />

Element dar, sei es im Winter<br />

wegen der Wärmeverluste,<br />

sei es im Sommer wegen der<br />

Überhitzung der Innenräume.<br />

Wer diese <strong>Energie</strong>verschwendung<br />

vermeiden und die Fenster<br />

austauschen will, kennt auch die<br />

Schwierigkeiten, das für ihn geeignete<br />

Produkt zu finden. Das neue Gütesiegel<br />

„KlimaHaus QualitätsFenster“<br />

schützt die Interessen des Kunden.<br />

An wen soll man sich wenden? Unterschiedliche<br />

Materialien, Farben und<br />

Design reichen als Kriterium nicht aus.<br />

Der Konsument sieht sich mit technischen<br />

und nicht immer verständlichen<br />

Problemen konfrontiert. Zum Beispiel:<br />

Für welche der verschiedensten Typologien<br />

beim Glas soll er sich entscheiden?<br />

Wie soll er sich in diesem Labyrinth<br />

zurechtfinden? Die Suche wird<br />

zudem dadurch erschwert, dass auf<br />

dem Markt sehr viele und leider auch<br />

Produkte zweifelhafter Qualität angeboten<br />

werden. Für ein Produkt wie<br />

das Fenster, das lange halten sollte,<br />

bei dem aber Mängel oder Fehler auftauchen,<br />

bedeutet dies nicht nur einen<br />

ökonomischen Schaden.<br />

Korrekte und vergleichbare Informationen<br />

müssen folglich den Endkunden<br />

erreichen, bevor er sich für ein Produkt<br />

entscheidet und es erwirbt.<br />

Verständliche Informationen<br />

Konsumenten und Endkunden erhalten<br />

von jeher seitens der KlimaHaus-<br />

Agentur klare und leicht verständliche<br />

Informationen, um leichter Entscheidungen<br />

bei komplexen Sachverhalten<br />

wie der <strong>Energie</strong>effizienz und dem<br />

Wohnkomfort treffen zu können. Genauso<br />

wie für das Gebäude die Klima-<br />

Haus-Plakette, so wird mit dem neuen<br />

Gütesiegel die Qualität des Fensters<br />

bescheinigt. Es ist eine Hilfe für Kon-<br />

Grundschule Lajen Ried<br />

KlimaHaus Gold<br />

sumenten, aus den verschiedenen Angeboten<br />

und zahllosen Werbungen jene<br />

Produkte auszuwählen, welche für<br />

Effizienz und Qualität stehen.<br />

Eine Garantie für die Konsumenten<br />

Als Entscheidungshilfe hat KlimaHaus<br />

ein Gütesiegel entwickelt, das die Qualität<br />

eines Fensters auf einfache Weise<br />

erklärt. Das Gütesiegel „KlimaHaus<br />

QualitätsFenster“ stellt eine Garantie<br />

für die Konsumenten dar, da es von<br />

der KlimaHaus-Agentur, einer unabhängigen<br />

Stelle, verliehen wird, die<br />

weder projektiert, noch produziert,<br />

noch verkauft.<br />

Das Neue an diesem Gütesiegel für<br />

Fenster ist, dass europaweit zum ersten<br />

Mal neben den hohen technischen<br />

Eigenschaften (Schlagregendichtheit,<br />

Widerstandsfähigkeit gegen Windlast,<br />

Luftdurchlässigkeit, Wärmedurchgangskoeffizient,<br />

Tragfähigkeit von<br />

Sicherheitsvorrichtungen usw.) auch<br />

Mindestanforderungen an das Isolierglas<br />

und den Blindstock gefordert<br />

sind, sowie die fachgerechte Montage<br />

berücksichtigt wird. Der Einbau der<br />

Fenster ist nämlich mitentscheidend<br />

für die Gesamtqualität der Gebäudehülle.<br />

Für sechs unterschiedliche<br />

Wandaufbauten sind Montagelösungen<br />

aufzuzeigen sowie die Problematiken<br />

eines Rollokastens, die Jalousiemontage<br />

oder die Montage bei einer<br />

Innendämmung zu lösen.<br />

Verschiedene Standards<br />

Wie bereits bei den Gebäuden kann<br />

der Bürger auch bei der KlimaHaus-<br />

Produktzertifizierung zwischen verschiedenen<br />

Standards wählen. Die<br />

Produkte erhalten das Qualitätslabel<br />

A, B oder Gold. Das KlimaHaus-Gütesiegel<br />

stellt für Fenster einen Qualitätsstandard<br />

dar, der wesentlich<br />

höher ist als die staatlichen Gesetze<br />

und Vorgaben: in Zusammenhang<br />

mit dem Gütesiegel „KlimaHaus QualitätsFenster“<br />

darüber hinaus eine<br />

doppelt so lange Garantie gewährt<br />

als gesetzlich vorgeschrieben – vier<br />

Jahre anstatt zwei.<br />

Das KlimaHaus-Gütesiegel erhält nur,<br />

wer verschiedene Prüfungen bestanden<br />

hat, die nicht nur das Produkt,<br />

sondern auch die Montage betreffen.<br />

Mithilfe des Labels „KlimaHaus QualitätsFenster“,<br />

das für Komfort, <strong>Energie</strong>effizienz<br />

und Klimaschutz steht,<br />

schaffen sich Betriebe am Markt einen<br />

Wettbewerbsvorteil.<br />

Geballte <strong>Energie</strong> in Bozen<br />

Mit der „Klimaenergy“ wird die<br />

Messe Bozen zur Hochburg der<br />

erneuerbaren <strong>Energie</strong>n.<br />

Vom 23. bis 25. September ist diese<br />

Fachmesse die Kommunikationsplattform<br />

für die wichtigsten <strong>Energie</strong>akteure<br />

Italiens und versammelt<br />

Entscheidungsträger aus Politik, Verbänden,<br />

Ämtern und Unternehmen.<br />

180 Aussteller aus dem In- und Ausland<br />

präsentieren auf 9000 Quadratmetern<br />

Ausstellungsfläche ihre innovativen<br />

Technologien und Dienstleistungen.<br />

Abgerundet wird das Messeangebot<br />

von Kongressen, Tagungen,<br />

Seminaren und Besichtigungsfahrten,<br />

die allesamt darauf abzielen, Europas<br />

Vorgaben zu erfüllen, nämlich<br />

bis zum Jahr 2020 zwanzig Prozent<br />

des <strong>Energie</strong>bedarfs mit erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n zu decken.<br />

Dank kompetenter Partner wie dem<br />

Ressort für Raumordnung, Umwelt<br />

KLIMAENERGY<br />

23. - 25. September <strong>2010</strong> | Bozen, Italien<br />

3. Internationale Fachmesse für erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />

zur gewerblichen und öffentlichen Nutzung<br />

Do-Fr: 9.00-18.00 | Sa: 9.00-16.00<br />

SPONSOR<br />

PARTNER<br />

<strong>2010</strong><br />

www.klima-energy.it<br />

MEDIA<br />

PARTNER<br />

und <strong>Energie</strong> der Autonomen Provinz<br />

Bozen, dem Institut für erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n der Europäischen Akademie,<br />

dem Bereich Umwelt&<strong>Energie</strong> im TIS<br />

innovation park, dem Ökoinstitut Südtirol,<br />

dem Raiffeisen <strong>Energie</strong>verband<br />

und Legambiente präsentiert Messe<br />

Bozen mit „Klimaenergy“ eine Kombination<br />

aus Ausstellung und Informationsplattform.<br />

Südtirol ist eine der führenden<br />

Regionen Europas im Bereich<br />

der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n. Aufgrund<br />

seiner Nähe zum Norden Europas und<br />

der sprachlichen Verwandtschaft zum<br />

Weltmarktführer Deutschland nimmt<br />

der Messestandort Bozen im Bereich<br />

der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n eine Brückenfunktion<br />

ein. Messe Bozen, vom<br />

23.-25. September <strong>2010</strong>, weitere Infos<br />

unter: www.klima-energy.it<br />

plus<br />

180 Aussteller<br />

Internationaler<br />

Fachkongress<br />

FÜR FACHLEUTE, UNTERNEHMER<br />

UND FUNKTIONÄRE DER ÖFFEN-<br />

TLICHEN HAND<br />

Enertour ®<br />

BESICHTIGUNGSFAHRTEN<br />

ZU LOKALEN ANLAGEN<br />

Klimaenergy<br />

Award<br />

FÜR GEMEINDEN UND<br />

PROVINZEN ITALIENS<br />

Covenant of Mayors<br />

& Climate Alliance<br />

FACHTAGUNG<br />

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12<br />

08/<strong>2010</strong><br />

KLE10-22609116-195x142-de.indd 1 10/08/10 10:40


a k t u e l l<br />

a k t u e l l<br />

ein zentrales Projektmanagement bereit<br />

und gewährleistet eine transparente<br />

Projektsteuerung und -kontrolle.<br />

Beispiele für diese Tätigkeit sind der<br />

gemeinsame Einkauf von Zählersystemen,<br />

die Verteilerkonzessionen, das<br />

Erstellen von <strong>Energie</strong>konzepten oder<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnungen.<br />

143 Mitglieder: Produzenten,<br />

Verteiler, Verkäufer<br />

Raiffeisen <strong>Energie</strong>verband (REV):<br />

<strong>Energie</strong> im Verbund<br />

Wie Geschäftsführer Rienzner erklärt,<br />

ist Strom ein äußerst komplexes<br />

Thema. „In Südtirol gibt es derzeit<br />

die Hauptakteure Etschwerke,<br />

SEL, Stadtwerke Brixen und Stadtwerke<br />

Bruneck. Wir betreuen praktisch<br />

alles, was darunter liegt. 143<br />

Produzenten, Verteiler und Verkäufer.<br />

<strong>Unser</strong> Ziel ist es, den kleinen Betrieben<br />

zu helfen, sich im Dschungel<br />

des Stromsektors zu orientieren.“<br />

Wie komplex der Sektor ist, zeigt<br />

ein Beispiel: Nur 2009 traten knapp<br />

300 neue gesetzliche Regelungen,<br />

die den <strong>Energie</strong>sektor betreffen, in<br />

Kraft. „Wir veranstalten regelmäßige<br />

Veranstaltungen, auf denen wir<br />

unsere Mitglieder über die wichtigsten<br />

Neuerungen informieren. Es<br />

handelt sich um einen stark geförderten<br />

Markt, der ständigen Anpassungen<br />

unterliegt.“<br />

Strom dort verbrauchen, wo er<br />

produziert wird<br />

Mitglied kann werden, wer erst ein<br />

Projekt verwirklichen will und Hilfe bei<br />

Ansuchen für Konzession oder Wasserableitungen<br />

braucht – aber auch, wer<br />

bereits eine Fotovoltaikanlage gebaut<br />

hat – wer nur Strom für den Eigenbedarf<br />

produzieren oder aber ins Verteilernetz<br />

einleiten möchte.<br />

Der Arbeit des Raiffeisen <strong>Energie</strong>verbands<br />

liegt das Credo an dezentrale<br />

Wertschöpfungsketten zugrunde.<br />

Der Strom soll dort verbraucht<br />

werden, wo er produziert wird. Oder<br />

umgekehrt. Wo sonst, wenn nicht in<br />

Südtirol!<br />

Noch ist es eine Vision:<br />

Die Neuorganisation der<br />

Stromverteilung in Südtirol<br />

durch Übernahme der 80.000<br />

ENEL-Zählerstellen und die<br />

Bürger als Mitinhaber der<br />

Wertschöpfungskette aus der<br />

<strong>Energie</strong>produktion.<br />

Aber vielleicht nicht mehr lange.<br />

Die im genossenschaftlichen<br />

Raiffeisen <strong>Energie</strong>verband organisierten<br />

Stromproduzenten und -verteiler<br />

decken immerhin schon 25 %<br />

des Südtiroler <strong>Energie</strong>bedarfs.<br />

Je ein Drittel der 143 Mitglieder des<br />

REV sind Genossenschaften, Private<br />

oder Kapitalbetriebe. Die Größeren darunter<br />

betreiben 4000 Zählerstellen, die<br />

Kleinsten versorgen nur sich selbst, z. B.<br />

über ein privates Wasserkraftwerk oder<br />

eine Fotovoltaikanlage. Geschäftsführer<br />

der Service orientierten Organisation ist<br />

Rudi Rienzner, Obmann ist Georg Wunderer<br />

und das Kompetenzzentrum wird<br />

von Karin Ladurner geleitet.<br />

Leistungen auf drei Ebenen<br />

Die Leistungen sind an den Bedürfnissen<br />

der Mitgliedsbetriebe ausgerichtet<br />

und umfassen ein weites Spektrum.<br />

„<strong>Unser</strong>e Tätigkeit bewegt sich auf drei<br />

Ebenen, damit jedes Mitglied – egal ob<br />

Produzent, Verteiler oder Verkäufer – je<br />

nach seinen persönlichen Anforderungen<br />

davon profitieren kann“, erklärt<br />

Rudi Rienzner. Im Grundservice sind<br />

Kompetenzzentrum, Interessenvertretung,<br />

Informationsdienst, normative<br />

Beratung, Versammlungen und Mitgliederbetreuung<br />

enthalten. Der zweite Bereich<br />

besteht aus maßgeschneiderten<br />

Dienstleistungspaketen wie z. B. der<br />

Verkauf der Stromproduktion, der Einkauf<br />

von Integrationsstrom, Ansuchen<br />

und Verkauf von Grünen Zertifikaten,<br />

Produktionsmeldungen, Verrechnungen<br />

oder Statistiken u. a. m. Die dafür<br />

verrechneten Kosten sind, wie es sich<br />

für einen genossenschaftlich organisierten<br />

Verband gehört, marktkonform,<br />

transparent und vergleichbar.<br />

v.l. Rudi Rienzner und Georg Wunderer<br />

Mit der Raiffeisen-Bank einen starken<br />

Partner im Rücken<br />

Die dritte Säule der Tätigkeit läuft<br />

unter dem Namen Sonderprojekte.<br />

Hier unterstützt der REV die Mitgliedsbetriebe<br />

bei der Planung und<br />

der finanziellen Abwicklung größerer<br />

Gemeinschaftsprojekte, die sich auch<br />

als Verbund an Kraftwerksprojekten<br />

beteiligen können. „Dies ist nicht zuletzt<br />

deshalb möglich“, erklärt Rienzner,<br />

„weil wir mit Raiffeisen eine Bank<br />

im Rücken haben.“ Der Verband stellt<br />

14<br />

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a k t u e l l<br />

a k t u e l l<br />

NEU<br />

16<br />

Grüne Zertifikate<br />

08/<strong>2010</strong><br />

Sie werden von Tradern, an der<br />

Börse oder auch privat gehandelt.<br />

Wer <strong>Energie</strong> aus erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>quellen produziert,<br />

darf sie ausstellen. Wer<br />

hingegen fossile Quellen nutzt,<br />

muss sie erwerben. Die Rede ist<br />

von den Grünen Zertifikaten.<br />

Aber was ist das eigentlich?<br />

Grüne Zertifikate sind eine Förderungsmaßnahme<br />

für die nachhaltige<br />

Produktion von <strong>Energie</strong>, d. h. die<br />

<strong>Energie</strong>herstellung aus alternativen<br />

Quellen wie Sonne, Wind, Wasser<br />

oder Biomasse und gleichzeitig ein<br />

Anreiz, aus der fossilen <strong>Energie</strong>produktion<br />

auszusteigen. Wer in Italien<br />

<strong>Energie</strong> nachhaltig herstellt, darf für<br />

je 1000 kWh ins Netz eingespeister<br />

<strong>Energie</strong> ein Grünes Zertifikat ausstellen.<br />

Der Wert für diese Zertifikate<br />

unterliegt Kursschwankungen und<br />

liegt derzeit bei knapp über 80 Euro.<br />

Ein Zertifikat pro 1000 kWh<br />

eingespeister <strong>Energie</strong><br />

Wer nicht nachhaltig <strong>Energie</strong> produziert,<br />

ist vom Gesetzgeber verpflichtet,<br />

einen bestimmten Prozentsatz Grüner<br />

Zertifikate aufzukaufen. Da mittlerweile<br />

auch diese Produzenten zunehmend in<br />

nachhaltige <strong>Energie</strong> investieren, sinkt<br />

die Nachfrage nach den Grünen Zertifikaten.<br />

Nicht auf dem freien Markt<br />

abgesetzte Zertifikate werden von der<br />

staatlichen Behörde GSE (Gestore Servizi<br />

Energetici) aufgekauft. Die Regierung<br />

in Rom hat allerdings eine Neuregelung<br />

dieses Systems angekündigt.<br />

Die im Raiffeisen <strong>Energie</strong>verband<br />

Kompetenz um 360 Grad<br />

Sie ist der erste Ansprechpartner<br />

im Raiffeisen <strong>Energie</strong>verband<br />

und ist sich dieser<br />

Verantwortung auch bewusst.<br />

Karin Ladurner, verantwortlich<br />

für das Kompetenzzentrum.<br />

Freundlich.<br />

Mit der Materie bewandt. Bemüht,<br />

Antworten auf alle Fragen zu finden.<br />

Und das so schnell wie möglich.<br />

Mitglieder, die ein Problem haben.<br />

Welcher Art auch immer. Praktischer,<br />

finanzieller oder technischer Natur,<br />

rechtliche Fragen, bürokratische Fragen,<br />

Fragen aus EDV und Rechnungswesen.<br />

Anlagenbauer bzw. -betreiber,<br />

solche, die es werden wollen, Nichtund<br />

Noch-Nicht-Mitglieder. Fragen<br />

zum Verkauf der Stromproduktion<br />

bzw. zum Einkauf von Integrationsstrom.<br />

Jeder, wohlgemerkt jeder, der<br />

REV zusammengeschlossenen Stromproduzenten<br />

haben eine durchschnittliche<br />

Produktion von 300.000 bis 20<br />

Millionen kWh. Für sie ist der Handel<br />

mit Grünen Zertifikaten eine wichtige<br />

Einnahmequelle. Grüne Zertifikate ausstellen<br />

kann nur, wer seine produzierte<br />

<strong>Energie</strong> ins Netz einspeist. Wer nur für<br />

den Eigenbedarf produziert, unterliegt<br />

anderen Förderungsformen.<br />

in Südtirol nachhaltige <strong>Energie</strong> produziert,<br />

verteilt oder verkauft, ist im<br />

Kompetenzzentrum des REV im Raiffeisengebäude<br />

in Bozen an der richtigen<br />

Adresse.<br />

Mitgliederbetreuung und<br />

Interessensvertretung<br />

Im Kompetenzzentrum<br />

laufen die Verbandstätigkeiten<br />

und<br />

die Dienstleistungen<br />

des REV zusammen.<br />

Zum einen die<br />

direkte Mitgliederbetreuung<br />

und Interessensvertretung,<br />

Grundberatung und<br />

Karin Ladurner<br />

Informationsdienst,<br />

zum anderen konkrete<br />

Hilfeleistungen bei Produktion<br />

und Verteilung von <strong>Energie</strong>.<br />

Karin Ladurner: „Wir versuchen alle<br />

Fragen innerhalb kürzester Zeit,<br />

das heißt innerhalb eines Tages<br />

zu beantworten.“ Ausführlich und<br />

verständlich. Gerade bei bürokratischen<br />

Problemen setzt sich das<br />

Kompetenzzentrum oft direkt mit den entsprechenden<br />

Behörden in Kontakt, um direkt eine Lösung zu finden.<br />

Information direkt oder über das Forum: www.rev.bz.it<br />

Alle Neuigkeiten im <strong>Energie</strong>bereich werden in ein Forum<br />

gestellt, zu dem über die Web-Seite vom Raiffeisen <strong>Energie</strong>verband<br />

jeder Zugriff hat. Es ist aufgeteilt in die Bereiche<br />

Produzenten, Verteiler und Verkäufer. Da diese drei<br />

Bereiche streng getrennt sind, findet jeder die ihn betreffenden<br />

Informationen auf den ersten Blick, ohne unnötig<br />

Zeit zu verlieren.<br />

Karin Ladurner langweilt sich in ihrem Job nie. Der <strong>Energie</strong>sektor<br />

ist in ständigem Wandel begriffen. Fast täglich gibt<br />

es neue Verordnungen, neue Informationen. Da gilt es am<br />

Ball zu bleiben und sich kontinuierlich auf dem Laufenden<br />

zu halten. Die Informationen für die Beratungstätigkeit werden<br />

entweder direkt beim Gesetzgeber eingeholt, beim GSE<br />

(Gestore Servizi Energetici) oder aus einem Netzwerk von<br />

Experten bezogen, in das der Raiffeisen <strong>Energie</strong>verband<br />

eingebunden ist. Diesem Netzwerk gehören technische Berater,<br />

der Ingenieur Marco Pascoli aus Trient, die Firma Infosyn,<br />

Raiffeisen und Raiffeisen-Versicherungsverband, die<br />

Firma Syneco, diverse Anlagenhersteller u. a. m. an.<br />

Auf den ersten Blick wirkt der <strong>Energie</strong>sektor wie ein undurchdringbarer<br />

Dschungel. Es braucht Zeit und Geduld,<br />

um in die Materie hineinzuwachsen. „Für mich ist dieser<br />

ständige Wandel das Faszinierendste an meiner Tätigkeit“,<br />

betont Karin Ladurner. „Immer wieder gibt es Neuerungen,<br />

immer wieder wird, was gestern noch galt, über den Haufen<br />

geworfen.“<br />

Persönlicher Kontakt<br />

Besonderen Wert legt sie bei ihrer Beratungstätigkeit auf<br />

den persönlichen Kontakt. „Die meisten Anlagen unserer<br />

Mitglieder stehen in den Tälern, in der Peripherie. Das ist<br />

ein besonderer Menschenschlag, dem ein herzliches Verhältnis<br />

noch mehr gilt, als vielleicht in der Stadt.“ Hier<br />

treten auch der kooperative Grundgedanke und das Ideal<br />

des Raiffeisenverbandes zutage. „Was dem einzelnen nicht<br />

möglich ist, das vermögen viele“, (Friedrich Wilhelm Raiffeisen,<br />

1818–1888).<br />

Mitglieder: Tendenz steigend<br />

Das Kompetenzzentrum berät die Mitglieder auch über den<br />

richtigen Zeitpunkt zum Verkauf der Grünen Zertifikate und<br />

wickelt über Trader den Verkauf ab für diejenigen, die das<br />

nicht selbst besorgen. Ab 2011 plant das REV auch selbst<br />

als Trader tätig zu werden. Wohlgemerkt: Die Mitglieder<br />

sind nicht verpflichtet, sich an die Empfehlungen des REV<br />

zu halten, bzw. ihre Zertifikate, die ständigen Kursschwankungen<br />

unterliegen, an das REV zu verkaufen. Zur Zeit, so<br />

Ladurner, werden in Südtirol zwischen 20.000 und 30.000<br />

Zertifikate im Jahr abgesetzt.<br />

Die Mitgliederentwicklung seit Gründung des Raiffeisen<br />

<strong>Energie</strong>verband zeigt, dass der Einsatz sich lohnt. Zum 31.<br />

Dezember 2006 zählte der REV 49 Mitglieder, im Sommer<br />

<strong>2010</strong> waren es bereits 143 – Tendenz steigend.<br />

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unterstützen und ihre Eigenständigkeit<br />

zu gewährleisten. Aber nicht, in<br />

dem jeder als Einzelkämpfer agiert,<br />

sondern nach dem Prinzip von Friedrich<br />

Wilhelm Raiffeisen: „Was dem<br />

einzelnen (allein) nicht möglich ist,<br />

das vermögen viele.“ Hier liegt unsere<br />

Stärke. Darauf ist unser gesamtes<br />

Dienstleistungssystem aufgebaut.<br />

Radius: Und das Ziel?<br />

R. Rienzner: <strong>Unser</strong> Verband möchte<br />

die Interessen und Entwicklungsinitiativen<br />

aller <strong>Energie</strong>produzenten und<br />

<strong>Energie</strong>verteiler in Südtirol bündeln.<br />

Immerhin deckt unsere Zielgruppe<br />

im Strombereich bereits an die 25<br />

% des <strong>Energie</strong>bedarfs in Südtirol. Irgendwann<br />

wird das energie-autarke<br />

Prad nicht mehr die Ausnahme, sondern<br />

die Regel sein.<br />

INFO<br />

Raiffeisen <strong>Energie</strong>verband<br />

Raiffeisenstr. 2 - 39100 Bozen<br />

Tel. 0471 064 400 - Fax 0471 064 409<br />

info@rev.bz.it - www.rev.bz.it<br />

Klein und autark<br />

in die Zukunft<br />

Rudi Rienzner<br />

18<br />

Eine interessante Materie.<br />

Im ständigen Wandel begriffen.<br />

Zukunftsweisend. Die<br />

soziale, genossenschaftliche<br />

Ausrichtung. Der menschliche<br />

Kontakt. Diese Aspekte<br />

sind es, die Rudi Rienzner,<br />

Geschäftsführer des Raiffeisen<br />

<strong>Energie</strong>verbands, an seiner<br />

Tätigkeit faszinieren.<br />

Radius: Wie sehen Sie die Zukunft des<br />

<strong>Energie</strong>sektors in Europa?<br />

Rudi Rienzner: Für mich liegt die eigentliche<br />

Entwicklung nicht nur in der zunehmenden<br />

Konzentration auf erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n und die gleichzeitige<br />

Reduzierung von Emissionen. Es geht<br />

noch weiter. Für mich liegt die Zukunft<br />

in der Schaffung von eigenständigen,<br />

dezentralen und autarken Systemen.<br />

Radius: Das heißt weg von den riesigen,<br />

zentralen Produktionsanlagen und hin<br />

zu kleinen Produzenten, die lokal <strong>Energie</strong><br />

herstellen für den lokalen Bedarf.<br />

08/<strong>2010</strong><br />

R. Rienzner: Ja. Und genau hier liegt<br />

unsere Chance. Diese lokale Organisation<br />

ist die Basis für Südtirols erfolgreiche<br />

<strong>Energie</strong>wirtschaft. Europa<br />

hat sich als Ziel 20|20|20 gesteckt:<br />

das heißt bis 2020 20 % des <strong>Energie</strong>bedarfs<br />

aus erneuerbaren Quellen<br />

decken und die Emissionen um 20 %<br />

reduzieren. Südtirol geht weit darüber<br />

hinaus ...<br />

Radius: ... weil Südtirol klein und überschaubar<br />

ist? Und zudem über die entsprechenden<br />

Ressourcen verfügt?<br />

R. Rienzner: Eben. Wir sind federführend,<br />

weil wir kleine, geschlossene<br />

Systeme aufbauen können, ideale<br />

geologische und klimatische Voraussetzungen<br />

haben und von Natur<br />

aus schon so strukturiert sind. Nur<br />

in kleinen, geschlossenen Betrieben<br />

vor Ort kann heutzutage der lokal erzeugte<br />

Strom auch lokal verbraucht<br />

werden. In Zukunft wird sich das<br />

ausweiten. Auch der Gesetzgeber hat<br />

das erkannt und fördert in Italien in<br />

gesondertem Maße und bewusst genau<br />

diejenigen Betriebe, die weniger<br />

als ein Mega W Leistung haben.<br />

Radius: Der REV ist genossenschaftlich<br />

organisiert. Ist das Genossenschaftswesen<br />

heute noch aktuell?<br />

R. Rienzner: Vielleicht aktueller denn je,<br />

auf jeden Fall mindestens noch genau<br />

so aktuell wie vor hundert Jahren. Das<br />

Genossenschaftswesen ist zwar einer<br />

Neuregelung unterzogen worden, aber<br />

im Prinzip wurde das System als solches<br />

absolut bestätigt.<br />

Radius: Ein altes Modell also, aber<br />

hochaktuell?<br />

R. Rienzner: Und wie. Zudem ist es die<br />

einzige Realität, die Vielfältigkeit fördert.<br />

Wo wirklich jedes Mitglied die<br />

Möglichkeit hat, seinen Strom zu produzieren,<br />

einzuspeisen und zu verbrauchen.<br />

Wir als Raiffeisen <strong>Energie</strong>verband<br />

sehen uns als Akteur in<br />

dieser Richtung. <strong>Unser</strong> primäres Ziel<br />

ist es, die kleinen Betriebe vor Ort zu<br />

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rechts die ursprüngliche<br />

Anlage am Tobl<br />

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Das E-Werk Sand in Taufers<br />

Ein Segen für die<br />

Gemeinde. „Mit rund 60<br />

Millionen Kilowattstunden<br />

Arbeitsvermögen im Regeljahr“<br />

– so drückt es der Fachmann aus<br />

– gehört das Kraftwerk in Sand<br />

in Taufers zu den großen und<br />

modernen Wasserkraftanlagen<br />

in unserem <strong>Land</strong>.<br />

In der Tat macht diese 2008 feierlich<br />

in Betrieb genommene Anlage die<br />

wirtschaftlich hoch entwickelte Gemeinde<br />

Sand in Taufers zu einer der<br />

wenigen Großgemeinden in unserem<br />

<strong>Land</strong>e, die über mehr selbst erzeugte<br />

<strong>Energie</strong> verfügen, als volkswirtschaftlich<br />

verbraucht wird.<br />

Dieser <strong>Energie</strong>überschuss, der zu 51<br />

Prozent in die Gemeindekassen fließt,<br />

versetzt Sand in Taufers in die Lage,<br />

nachhaltige Investitionen im Gemeindegebiet,<br />

im Großen, aber auch im<br />

Kleinen, vorzunehmen – und dies auf<br />

lange Sicht. Das Wasser des Reinbaches,<br />

welches das Kraftwerk speist, ist<br />

ein Segen für die Gemeinde und ihre<br />

Bevölkerung.<br />

Zusammenarbeit Gemeinde-<strong>Land</strong><br />

Diese Kraftwerksanlage ist ein Musterbeispiel<br />

für einen gelungenen Kompromiss<br />

zwischen Gemeinde und <strong>Land</strong>.<br />

Sand in Taufers ist mit 51 Prozent Anteilen<br />

Mehrheitseigner, die SEL AG mit<br />

Die Wasserfassung<br />

am Reinbach<br />

49 Prozent Juniorpartner. Es brauchte<br />

geraume Zeit, um dieses Besitzverhältnis<br />

auf einen gemeinsamen Nenner zu<br />

bringen. Die langen Bemühungen sind<br />

inzwischen Geschichte, und im Vordergrund<br />

steht der gemeinschaftliche Erfolg,<br />

der sich sechsfach belegen lässt:<br />

• Das Kraftwerk erzeugt saubere<br />

<strong>Energie</strong>.<br />

• Die Vorarbeit der Gemeinde für<br />

die Realisierung des Werkes<br />

kommt dem <strong>Land</strong> zugute.<br />

• Das Werk ist landschafts- und<br />

naturschonend verwirklicht worden;<br />

die Reinbachfälle bleiben<br />

unberührt.<br />

• Das Werk stellt eine wesentliche<br />

Einkommensquelle für die Gemeinde<br />

dar.<br />

• Mit diesem Werk wird die Abhängigkeit<br />

von anderen <strong>Energie</strong>quellen<br />

deutlich verringert.<br />

• Modernste technische Erkenntnisse<br />

haben hier die Umsetzung<br />

in die Tat erfahren.<br />

INFO<br />

SEL AG<br />

Kanonikus Michael Gamper Str. 9<br />

39100 Bozen<br />

Tel. 0471 060 700 – Fax 0471 060 703<br />

info@sel.bz.it – www.sel.bz.it<br />

TEW-Präsident<br />

Toni Innerhofer<br />

Wirtschaftliche und<br />

soziale Dimension<br />

Toni Innerhofer, viele Jahre<br />

Bürgermeister von Sand in<br />

Taufers, steht der Tauferer<br />

Elektrowerk Konsortial GmbH<br />

als Präsident vor. Er hat das<br />

Vorhaben von Beginn an<br />

mitentschieden; in seiner<br />

Bürgermeisterzeit konnten die<br />

vielen offenen Fragen, die bei einem<br />

solch wichtigen Projekt unvermeidlich<br />

sind, geklärt werden.<br />

Wie sieht er heute sein Werk?<br />

Radius: Wie hat sich<br />

Ihr Kind entwickelt?<br />

Toni Innerhofer: Das<br />

Werk ist ein Segen<br />

für unsere Bevölkerung.<br />

Die Erträge<br />

aus der Stromerzeugung<br />

machen es der<br />

Gemeinde möglich,<br />

große und kleine<br />

Vorhaben zu verwirklichen,<br />

und dies<br />

auf lange, lange Zeit.<br />

Radius: Sie setzen sich besonders für<br />

eine gute Verwendung der Wertschöpfung<br />

ein.<br />

T. Innerhofer: Ich war immer der Überzeugung<br />

und bleibe dabei, dass ein<br />

solches Werk für die gesamte Bevölkerung<br />

da sein muss. Die Menschen<br />

müssen fühlen und sehen, dass dieses<br />

Kraftwerk letztlich ihr Kraftwerk ist.<br />

Mir gehen die großen Vorhaben der<br />

Gemeinde gut, ich betrachte den wirtschaftlichen<br />

Fortschritt für uns alle als<br />

sehr wichtig. Ich halte aber auch die<br />

soziale Dimension dieser Wertschöpfung<br />

für gleich wichtig.<br />

Radius: Was verstehen Sie darunter?<br />

T. Innerhofer: Die Förderung sozialer<br />

Belange muss Breitenwirkung<br />

haben. Zum Beispiel in erhöhten<br />

Beitragsleistungen an Vereine und<br />

Verbände, besonders an jene mit<br />

vorrangigen sozialen und kulturellen<br />

Leistungen, für Kinder, Familien,<br />

Jugendliche. Gemeindegebühren<br />

können reduziert werden. Das hilft<br />

Pelton-Turbine<br />

Das Werk in Zahlen<br />

Genutzes Gewässer<br />

Genutztes Einzugsgebiet<br />

Kote Wasserfassung<br />

Kote Krafthaus<br />

Kote Wasserrückgabe<br />

Bruttofallhöhe<br />

Ausbauwassermenge<br />

Nettofallhöhe Ausbaudurchfluss<br />

Maximale Leistung<br />

Installierte Leistung<br />

Arbeitsvermögen Regeljahr<br />

Mittlere Abgeleitete Wassermenge<br />

Konzessionsleistung<br />

Gesamtkosten<br />

Reinbach<br />

91 km2<br />

1523,50 m ü.d.M.<br />

1088,30 m ü.d.M.<br />

1084,70 m ü.d.M.<br />

435 m<br />

4,80 m3/s<br />

416,5 m<br />

18.000 kW<br />

2 x 12.000 kVA<br />

ca. 60 Millionen kWh<br />

2.074 l/s<br />

8.841,96 kW<br />

ca. 20 Mio. € + MWSt.<br />

den Menschen. Es ist wichtig, dass<br />

gemeinschaftliche Mittel für gemeinschaftliche<br />

Zwecke eingesetzt werden.<br />

Auf diese Weise nimmt auch die<br />

Akzeptanz einer Wasserkraftanlage<br />

bei der Bevölkerung zu. Das gilt nicht<br />

nur im begrenzten Rahmen einer Gemeinde,<br />

sondern landesweit.<br />

20<br />

08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 21


s e r v i c e<br />

s e r v i c e<br />

Pumpspeicherwerk für Südtirol<br />

South Tyrol Energy GmbH plant<br />

in Leifers ein Werk zur Sicherung<br />

erneuerbarer <strong>Energie</strong>. Es ist ein<br />

Projekt für eine zukunftsweisende<br />

<strong>Energie</strong>bewirtschaftung.<br />

Mit Pumpspeicherwerken<br />

kann die schwankende und<br />

nur begrenzt vorhersehbare<br />

regenerative <strong>Energie</strong>gewinnung<br />

Wind und Sonne in eine stabile<br />

und sichere Stromversorgung<br />

geführt werden.<br />

Christian Masten, Präsident der<br />

South Tyrol Energy GmbH, will<br />

mit seinem Projektteam ein innovatives<br />

Pumpspeicherwerk (PSW)<br />

für Südtirol in Leifers realisieren.<br />

„Dadurch können wir einen wichtigen<br />

Beitrag leisten für ein Europa,<br />

das seinen Strombedarf zunehmend<br />

aus regenerativen <strong>Energie</strong>trägern<br />

deckt“, sagt Initiator Masten.<br />

Im Sinne der EU<br />

Ein weiterer Vorteil: Südtirol kann<br />

seine <strong>Energie</strong>produktion im überregionalen<br />

Netzwerk stärken – mit positiven<br />

Auswirkungen auf den Strompreis.<br />

„Und da die EU die Förderung<br />

erneuerbarer <strong>Energie</strong> verlangt,<br />

könnte Südtirol mit dieser CO 2<br />

-freien<br />

Lösung für bedarfsgerechte <strong>Energie</strong>bewirtschaftung<br />

seine Hausaufgaben<br />

machen“, so Masten. Besonders<br />

wichtig ist ihm die umfassende Aufklärung<br />

der Bürger und Bürgerinnen<br />

in Leifers. Sie sollen alle energietechnischen<br />

und wirtschaftlichen Vorteile<br />

nachvollziehen können, wie etwa das<br />

Angebot einer finanziellen Beteiligung<br />

Pumpspeicherwerk: Querschnitt und Funktion<br />

der Bürger oder die Ausgleichszahlungen<br />

an die Gemeinde für die gesamte<br />

Lebensdauer des Werkes.<br />

Idealer Standort Leifers<br />

Der Standort Leifers<br />

gilt nach umfassenden<br />

Analysen als ideal.<br />

Der Bau ist im Berginneren<br />

nördlich von<br />

Leifers vorgesehen.<br />

Das Werk besteht aus<br />

zwei, durch Stollen<br />

miteinander verbundene<br />

unterirdische<br />

Liliana Di Fede<br />

Seen. Sichtbar sind<br />

nur zwei Stollenportale, weit entfernt<br />

von besiedelten Gebieten. Eingriffe in<br />

die Natur sind gering. Laut der Bürgermeisterin<br />

von Leifers, Liliana Di Fede,<br />

ist die Gemeinde dabei, das Projekt zu<br />

bewerten. „Das Projekt weist sicherlich<br />

einige Aspekte auf, die für uns von<br />

großem Interesse sind: Es handelt sich<br />

um ein Wasserkraftwerk, das eine regulierende<br />

Funktion im allgemeinen<br />

<strong>Energie</strong>system ausüben kann. Es kann<br />

eine signifikante Einnahmequelle für<br />

die Gemeinde werden. Andere Aspekte<br />

sind mit großer Aufmerksamkeit zu<br />

überprüfen: die Auswirkung auf die<br />

Umwelt sowie auf das hydro-geologische<br />

Gleichgewicht und auf den Straßenverkehr<br />

während der Bauzeit. Das<br />

Projekt soll in jeder Hinsicht nachhaltig<br />

sein, das ist das grundsätzliche Ziel.<br />

Deswegen möchten wir uns von zwei<br />

Fachleuten im technischen und im juristischen<br />

Bereich begleiten lassen, sowie<br />

die verschiedenen Thematiken mit<br />

den politischen Vertreter/Innen und mit<br />

den Bürger/Innen besprechen.“<br />

Pumpspeicherwerke als Bereicherung<br />

Dazu <strong>Land</strong>esrat Michl Laimer: „Pumpspeicherwerke<br />

bilden eine Grundlage<br />

für den Ausbau der Alternativenergie.<br />

Sie speichern überschüssigen Strom<br />

aus alternativen Quellen wie der Windkraft<br />

und produzieren Strom, wenn zu<br />

wenig vorhanden ist. Sie haben sozusagen<br />

eine ausgleichende Wirkung<br />

und dienen nicht der Mehrproduktion.<br />

In Südtirol haben wir ein Potential für<br />

insgesamt 2–3 solcher Werke – das<br />

einzige Bestehende gibt es im Ultental.<br />

PSW im Alpenraum bringen Versorgungssicherheit,<br />

lokale Wertschöpfung<br />

und somit Vorteile für die betroffenen<br />

Gemeinden und deren Bevölkerung.“<br />

So funktioniert ein Pumpspeicherwerk<br />

Christian Masten zu<br />

seinem PWS-Projekt und<br />

zur Stimmung in Leifers.<br />

Radius: Weshalb benötigt Südtirol ein<br />

Pumpspeicherwerk? Ist die <strong>Energie</strong>versorgung<br />

in Südtirol nicht schon optimal<br />

organisiert?<br />

Christian Masten: Pumpspeicherwerke<br />

sind die Voraussetzung für die Entwicklung<br />

erneuerbarer <strong>Energie</strong> wie<br />

Wind und Sonne weltweit. Daher<br />

trägt Südtirol mit diesem Werk bei,<br />

eine CO 2<br />

-freie Umwelt zu schaffen.<br />

Das PSW ist eine grüne Batterie, die<br />

bereitsteht, wenn die Sonne mal nicht<br />

scheint und der Wind nicht stark<br />

weht. Abgesehen vom Umweltbeitrag,<br />

wird damit notwendiger Regelstrom<br />

geliefert, der das <strong>Energie</strong>potential<br />

bestärkt und sich für die Konsumenten<br />

in ausgewogeneren Strompreisen<br />

niederschlägt.<br />

Ein Pumpspeicherwerk (PSW) ist kein<br />

Kraftwerk im herkömmlichen Sinn,<br />

sondern eine Art indirekter Stromspeicher.<br />

Es nutzt überschüssigen Nachtstrom,<br />

um Wasser in einem geschlossenen<br />

Kreislauf von einer Unter- in<br />

eine Oberwasserkammer zu pumpen.<br />

Wasser wird nur zur Erstbefüllung<br />

der Anlage benötigt, dann zirkuliert es<br />

zwischen den Kammern. Bei großem<br />

Strombedarf wird <strong>Energie</strong> aus dem PSW<br />

in das öffentliche Netz geliefert. In der<br />

Schweiz, in Österreich und Deutschland<br />

sind PSW seit Jahrzehnten wichtige<br />

Elemente der <strong>Energie</strong>versorgung.<br />

Radius: Ein früheres PSW-Projekt am<br />

Ritten wurde nicht realisiert, zu groß<br />

war der Widerstand in der Bevölkerung.<br />

C. Masten: Ja, Ritten ist an der unzulänglichen<br />

Information der Bevölkerung<br />

durch den Betreiber gescheitert.<br />

In Leifers machen wir gezielte Informationsarbeit,<br />

damit die Bevölkerung<br />

nachvollziehen kann, dass es sich um<br />

ein technisch durchdachtes und geologisch<br />

gesichertes Projekt handelt.<br />

Radius: Wie schätzen Sie die Stimmung<br />

der Bevölkerung in Leifers für Ihr Projekt<br />

ein?<br />

C. Masten: Durch die gezielte Kommunikation<br />

der letzten Monate, Infoabende<br />

und Veranstaltungen, sind die Treffen<br />

mit den Sozialpartnern und Verbänden<br />

gut angelaufen. Wir erleben<br />

eine positive Aufnahme und großes<br />

Interesse. Die Bürger verstehen mehrheitlich<br />

die wirtschaftlichen Vorteile,<br />

Offener Dialog mit der Bevölkerung<br />

Alle Informationen sind unter<br />

www.southtyrol-energy.com abrufbar.<br />

Weitere Infoabende<br />

8.9. Consulta und Umwelt,<br />

13.9. Feuerwehr,14.9. Soziales,<br />

15.9. Wirtschaft,<br />

26.9. Bürgerversammlung,<br />

21.9. Besichtigung Ausland<br />

INFO<br />

„Es ist wie eine grüne Batterie …“<br />

South Tyrol Energy GmbH<br />

Südtirolerstr. 49 - 39100 Bozen<br />

info@southtyrol-energy.com<br />

www.southtyrol-energy.com<br />

Christian<br />

Masten<br />

die durch das<br />

PSW entstehen<br />

und vor allem<br />

den entscheidenden<br />

Beitrag am Ausbau erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong> wie Wind und Sonne.<br />

Radius: Kritische Stimmen behaupten,<br />

von einem PSW würde nur der Betreiber<br />

profitieren …<br />

C. Masten: Dem kann ich entgegenhalten:<br />

1. Profitiert die Umwelt, 2. Die<br />

Gemeinde Leifers bekommt auf Lebzeiten,<br />

sprich für immer und ewig, ca.<br />

zwei Mio. Euro pro Jahr und 3. Wir erreichen<br />

die Verstärkung des Südtiroler<br />

Stromhandels gegenüber Dritten.<br />

22 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 23


S e r v i c e<br />

s e r v i c e<br />

„Bevölkerung profitiert“<br />

Die Eisackwerk GmbH erhielt im<br />

vorigen Jahr die Konzession für<br />

das E-Werk Mühlbach: Mit ihrem<br />

Projekt gewann das private<br />

Unternehmen den Wettbewerb<br />

gegen öffentliche Stromriesen.<br />

Darüber freuen darf sich auch<br />

die Bevölkerung der Gemeinden<br />

Mühlbach und Vintl.<br />

Ein politischer Paukenschlag ließ<br />

am 16. November des vorigen<br />

Jahres ganz Südtirol aufhorchen: Die<br />

<strong>Land</strong>esregierung vergab die Konzession<br />

für das E-Werk Mühlbach an die<br />

Eisackwerk GmbH. Es ist dies somit<br />

die erste Konzession, die für 30 Jahre<br />

an ein privates Unternehmen vergeben<br />

wurde.<br />

50 Prozent Ermäßigung für Familien<br />

„Die Ressource Wasser gehört uns<br />

allen, und nun möchten wir als privates<br />

Unternehmen beweisen, dass<br />

wir diese Ressource nicht für unsere<br />

Zwecke ausnutzen, sondern dass<br />

die Bevölkerung von uns als privaten<br />

Konzessionsinhaber profitiert“,<br />

erläutert Hellmuth Frasnelli von der<br />

Eisackwerk GmbH. Das Zeichen, das<br />

die Eisackwerk GmbH dabei setzen<br />

will, hat es in sich: „Das Wasser für<br />

das Kraftwerk stammt von den Gemeinden<br />

Mühlbach und Vintl – und<br />

der Bevölkerung dieser beiden Gemeinden<br />

wollen wir auch etwas zurückgeben:<br />

Sobald das neue Werk gebaut<br />

ist (2012) und die Rekurse gegen<br />

die Vergabe der Konzession an die Eisackwerk<br />

abgeschlossen sind, wollen<br />

wir allen Familien in Mühlbach und<br />

Vintl, die über einen Stromanschluss<br />

bis zu 3,3 Kilowatt verfügen, die Hälfte<br />

des Strombedarfes kostenlos ab<br />

Werk für die gesamte Dauer der Konzession<br />

(31/12/2040) zur Verfügung<br />

stellen“, stellt Hellmuth Frasnelli in<br />

Aussicht. Die Eisackwerk investiert<br />

aber nicht nur in die Familien, sondern<br />

auch in die Umwelt: Neben dieser<br />

Ermäßigung von 50 Prozent wird<br />

das Unternehmen zusätzlich rund elf<br />

Millionen Euro für Umweltmaßnahmen<br />

ausgeben.<br />

Die Druckrohrleitungen in Mühlbach sollen unterirdisch verlegt werden,<br />

die bestehenden Leitungen werden rückgebaut.<br />

„Die Bevölkerung soll profitieren“<br />

50 Prozent Gratisstrom – ein Betrag,<br />

der in der Familienkasse durchaus<br />

verspürt werden wird und die Mühlbacher<br />

und Vintler Familien sicher<br />

gerne in Anspruch nehmen. Doch verführt<br />

dieser Gratisstrom nicht auch<br />

dazu, gedankenlos Strom zu verbrauchen<br />

und somit die Umwelt vermehrt<br />

zu belasten? „Diese Gefahr ist klarerweise<br />

gegeben. Deshalb werden wir<br />

als Grundlage für den Gratisstrom<br />

jenen Strombedarf hernehmen, den<br />

jede einzelne Familie im Durchschnitt<br />

in den letzten zwei Jahren verbrauchte.<br />

Von diesem Verbrauch werden wir<br />

dann die Hälfte errechnen“, erläutert<br />

Frasnelli. Diese Form des Gratisstroms<br />

für jede einzelne Familie wurde von<br />

der Eisackwerk GmbH juridisch bereits<br />

abgeklärt – und müsste möglich<br />

sein. „Falls unerwartet doch rechtliche<br />

Schwierigkeiten auftauchen sollten,<br />

stehen wir aber zu unserem Versprechen,<br />

dass die Bevölkerung profitieren<br />

soll“, bekräftigt Hellmut Frasnelli. Sollte<br />

die Bereitstellung des Gratisstroms<br />

für jede Familie verhindert werden,<br />

so will die Eisackwerk GmbH das Geld<br />

anderweitig der Bevölkerung zukommen<br />

lassen: „Wir übergeben dann die<br />

Summe, die sich aus dem Gratisstrom<br />

ergibt, der Gemeinde. Diese kann das<br />

Geld dann für Projekte zugunsten der<br />

Bevölkerung verwenden“, erläutert<br />

Frasnelli.<br />

Innovationen und<br />

Umweltmaßnahmen<br />

Neben diesem Bonus wird die Eisackwerk<br />

GmbH der Bevölkerung<br />

im Einzugsgebiet noch weitere Vorteile<br />

verschaffen: „Wir werden die<br />

Druckrohrleitungen unterirdisch<br />

Hellmuth Frasnelli, Eisackwerk GmbH<br />

verlegen – dies ist eine große Stärke<br />

unseres Projekts“, erläutert Hellmuth<br />

Frasnelli. Die Druckleitung<br />

entfernt sich somit vom Mühlbacher<br />

Ortskern, „denn dies gewährt mehr<br />

Sicherheit.“ Die Idee hierzu stammt<br />

von Karl Pichler, Wirtschaftsberater<br />

Wasser = <strong>Energie</strong> = Autonomie<br />

und Projektmanager der Eisackwerk<br />

GmbH. „Bei den bestehenden<br />

E-Werken gibt es ein enormes Verbesserungspotential,<br />

das wir mit unserem<br />

Projekt in Mühlbach auszuschöpfen<br />

versuchen“, so Pichler. „Bei<br />

den bestehenden Kraftwerken hat es<br />

mich manchmal schon gewundert,<br />

welch große Potentiale hier nicht<br />

genutzt werden.“ Durch technische<br />

Innovationen erzielt die Eisackwerk<br />

GmbH in Mühlbach gegenüber den<br />

anderen Bewerbern mit Abstand den<br />

höchsten Wirkungsgrad: „Das heißt,<br />

dass wir bei der gleichen Restwassermenge<br />

den meisten Strom produzieren<br />

werden“, gibt Hellmuth<br />

Frasnelli Auskunft. „Wir belassen es<br />

nämlich nicht bei der alten Struktur,<br />

sondern investieren in die Turbinen,<br />

Generatoren, Transformatoren und<br />

Druckleitungen der letzten Generation.“<br />

Insgesamt wird die Eisackwerk<br />

GmbH dafür rund 30 Millionen Euro<br />

bereitstellen, wobei über elf Millionen<br />

Euro auf das Umweltprogramm<br />

entfallen. Und der Gratisstrom für<br />

die Familien in Mühlbach und Vintl<br />

kommt auch noch hinzu.<br />

www.eisackwerk.it<br />

24<br />

08/<strong>2010</strong>


p apgr i on ji e kr tu en<br />

g<br />

s e r v i c e<br />

10 Jahre voller <strong>Energie</strong><br />

Armin Kager<br />

Im Frühjahr ans Netz<br />

Noch sind die Bauarbeiten am<br />

Kraftwerk Planeil/Mals in vollem<br />

Gange. Doch das Projekt<br />

der Puni <strong>Energie</strong> GmbH nimmt<br />

Formen an. Rund 11,5 Millionen<br />

Kilowattstunden <strong>Energie</strong> wird es<br />

ab dem nächsten Jahr jährlich<br />

produzieren.<br />

Ende des vergangenen<br />

Jahres wurden<br />

die Aufträge erteilt,<br />

im Juni dieses<br />

Jahres der erste Spatenstich<br />

getan. Am<br />

Punibach oberhalb<br />

von Planeil wird seit<br />

Wochen im Akkord<br />

gearbeitet. In weniger<br />

als einem Jahr<br />

Bauzeit soll das Kraftwerk fertiggestellt<br />

und in Betrieb genommen werden.<br />

Doch dies ist in dieser Höhenlage<br />

nicht allein von den hier arbeitenden,<br />

ausschließlich Südtiroler – vor<br />

allem Vinschger – Firmen abhängig.<br />

Die Witterung bestimmt über den<br />

Arbeitsverlauf und der Winter naht.<br />

„Es wird vom Sonnenaufgang bis<br />

abends gearbeitet, die Kooperation<br />

ist optimal. Mit vereinten Kräften<br />

werden wir das Kraftwerk in Rekordzeit<br />

fertigstellen“, ist sich Bauleiter<br />

Ingenieur Armin Kager von<br />

der SEL GmbH sicher. Die <strong>Land</strong>esenergiegesellschaft<br />

SEL ist neben<br />

der Gemeinde Mals und der Fraktion<br />

Planeil an der Puni <strong>Energie</strong> GmbH<br />

beteiligt, der Walter Gostner als Präsident<br />

vorsteht.<br />

Perfekte Koordination –<br />

klare Lösungen<br />

Im Moment wird an allen Baulosen<br />

gleichzeitig gearbeitet. An der Wasserfassung,<br />

die als Sohlentnahme mittels<br />

Tiroler Wehr in 1981 m.ü.M. konzipiert<br />

wurde, arbeiten zeitweise zwölf<br />

Arbeiter. Die 4,1 km lange, erdverlegte<br />

Druckrohrleitung führt teilweise<br />

durch sehr steiles Gelände auf der<br />

orthographisch linken Seite des Baches.<br />

Sie endet am Krafthaus, das sich<br />

kurz oberhalb der SEL-Edison-Wasserfassung<br />

befindet. „Vor allem beim<br />

Krafthaus haben wir großen Wert auf<br />

die Architektur gelegt, die sich harmonisch<br />

in die Umgebung einpassen soll.<br />

Die Maschinensätze wurden bereits in<br />

Auftrag gegeben, da Lieferzeiten von<br />

13 Monaten bestehen“, erklärt der<br />

Bauleiter. Die architektonische Gestaltung<br />

wurde vom Bozner Architekten<br />

Juri Pobitzer übernommen.<br />

Die im Krafthaus gewonnene <strong>Energie</strong><br />

wird über ein erdverlegtes 20 kV-Kabel<br />

zum nächstgelegenen Anschlusspunkt<br />

ans öffentliche Netz oberhalb<br />

von Mals transportiert und dort eingespeist,<br />

das abgeleitete Wasser unmittelbar<br />

unterhalb des Krafthauses<br />

direkt in die Wasserfassung des bestehenden<br />

SEL-Edison-Wasserkraftwerkes<br />

Glurns eingeleitet.<br />

Vor zehn Jahren gründeten<br />

Robert Steindl und Klaus Rainer<br />

die Firma EN-CO (Energy-<br />

Control). Damit ging für beide<br />

ein langjähriger Traum in<br />

Erfüllung. Die Firma machte sich<br />

die Steuerung, Überwachung<br />

und Fernwartung von<br />

Kraftwerken und Verteilernetzen<br />

zur Aufgabe.<br />

Es galt, bei Produktion und Verbrauch<br />

von <strong>Energie</strong> das Optimum<br />

herauszuholen. Die engagierten<br />

Techniker arbeiteten das erste Jahr<br />

nur zu zweit. Die Auftragsbücher<br />

füllten sich immer mehr und die Größe<br />

des Teams wuchs Jahr für Jahr.<br />

Heute arbeiten 20 Mitarbeiter im Betrieb.<br />

Mit der steigenden Anzahl von<br />

Mitarbeitern stieg auch der Platzbedarf.<br />

Bald schon erwies sich das erste<br />

Betriebsgebäude als zu klein. So<br />

erbaute man 2002 ein neues, größeres<br />

Gebäude in Gasteig.<br />

Das junge dynamische Team arbeitet<br />

sehr organisiert, gewissenhaft und<br />

zielstrebig, was Voraussetzung für die<br />

im April dieses Jahres erhaltene ISO-<br />

Zertifizierung war. Das von der Internationalen<br />

Organisation für Normung<br />

ausgestellte Zertifikat garantiert dem<br />

Kunden ein Qualitätsmanagement-<br />

System höchster Klasse. Zu den Kunden<br />

der Firma EN-CO zählen Unternehmen,<br />

die in den Branchen Stromund<br />

Wärmeverteilung sowie Stromerzeugung<br />

tätig sind. Dabei beschränkt<br />

sich ihr Kundenkreis nicht nur auf<br />

Südtirol, sondern auf die gesamte Europäische<br />

Union.<br />

Highlights der Firma<br />

Einige Highlights, die die Firma bekannt<br />

gemacht haben, sind: die Kraftwerksteuerung<br />

über SMS, iPhone und<br />

andere Mediengeräte. Diese Tools machen<br />

die Steuerung der Kraftwerke<br />

unkomplizierter und bequemer. Eine<br />

weitere Neuerung sind die elektrisch<br />

angesteuerten Linearaktuatoren zur<br />

Turbinenregelung. Diese Systeme ersetzen<br />

immer öfter die traditionellen<br />

Lösungen für die Turbinenregler<br />

und schicken<br />

sich an, klassischen Ölzylindern<br />

den Rang abzulaufen.<br />

Hierfür gibt es eine Reihe<br />

guter Gründe. Sie bieten<br />

nicht nur mehr Funktionen<br />

als ihre bis dato bekannten<br />

Artgenossen, sondern versprechen<br />

bei ganzheitlicher<br />

Firmengebäude in Ratschings<br />

Betrachtung auch nicht zu verachtende<br />

Kosteneinsparungen bei gleichzeitig<br />

besserem Regelverhalten. Mit diesem<br />

auch patentierten Regelsystem hat<br />

die Firma EN-CO neue Maßstäbe in der<br />

Turbinenregelung gesetzt.<br />

„<strong>Unser</strong> kompetentes Team bringt<br />

langjährige Erfahrung mit und ist<br />

neuen, komplexen Herausforderungen<br />

durchaus gewachsen“, so Robert<br />

Steindl. www.energy-control.it<br />

26 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 27


p a g i n i e r u n g<br />

p r o j e k t e<br />

Aus vier mach eins<br />

Ein modernes Wasserkraftwerk<br />

anstatt vier kleine, dazu doppelt<br />

so viel Strom wie aus den<br />

alten Anlagen zuvor : Das neue<br />

Gossensasser E-Werk Eisack Nord<br />

liefert seit Juni Strom ins Netz.<br />

Bereits vor 90 Jahren begann man,<br />

die Wasserkraft des Eisack zu nutzen.<br />

Vier alte Kleinkraftwerke waren<br />

dafür bis vor kurzem in Betrieb. Doch<br />

der Zahn der Zeit nagte an ihnen. Aus<br />

ökologischen und technischen Gründen<br />

wurde deshalb der Beschluss<br />

gefasst, ein modernes <strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen<br />

zu errichten.<br />

Projektabwicklung mit<br />

Schwierigkeiten<br />

„Von der Idee zum fertigen Kraftwerk<br />

war es ein langer Weg. Schon vor Baubeginn<br />

waren unzählige Behördengänge<br />

nötig, denn die Druckrohrleitung<br />

musste unter die Eisenbahntrasse<br />

verlegt werden. Dies war mit einem<br />

enormen bürokratischen Aufwand<br />

verbunden“, berichtet der Geschäftsführer<br />

und Hauptgesellschafter der<br />

Kraftwerksgesellschaft Eisack Nord,<br />

Ekkehard Gröbner. Diese Arbeiten<br />

mussten bereits im Jahr 2007 realisiert<br />

werden, da im angrenzenden<br />

Terrain gebaut wurde. Im Herbst 2009<br />

wurde mit dem Bau der Wasserfassung<br />

am Brennerpass begonnen, im<br />

Oktober mit den Bauarbeiten am Maschinenhaus.<br />

Der hohe Grundwasserstand<br />

erschwerte die Arbeiten, sodass<br />

im Winter unter einem beheizbaren<br />

Zelt weitergebaut wurde.<br />

Gute Partner in Krisensituationen<br />

Die gesamte elektro-maschinelle Ausrüstung<br />

des neuen Kraftwerkes, das<br />

bedeutet Turbinen, Generatoren, die<br />

Mittelspannungsanlage sowie die<br />

Steuerung und Automatisierung wurden<br />

von der Firma en-co aus Ratschings<br />

geliefert. Durch ihre langjährige<br />

Erfahrung konnte das Team um<br />

en-co-Projektleiter Christian Huebser<br />

auch in der schwierigen Situation helfen,<br />

als mitten in der Bauphase ein<br />

Wechsel der Bauleitung nötig wurde.<br />

Sie fanden gemeinsam mit dem Bauherrn<br />

schnell Entscheidungen, wenn<br />

komplizierte Fragen im Projekt auftauchten.<br />

Im Mai konnten bereits die<br />

Maschinen installiert und in Betrieb<br />

gesetzt werden. Die maschinelle Basis<br />

der Anlage bilden zwei Peltonturbinen.<br />

Sie wurden bei einer Fallhöhe<br />

von 220 m und einem Nenndurchfluss<br />

von je 675 l/s auf je 1318 kW ausgelegt.<br />

Von besonderer Bedeutung war<br />

im Projekt, dass Gossensass im Falle<br />

eines überregionalen Netzausfalls mit<br />

dem neuen Kraftwerk im Inselbetrieb<br />

autonom versorgt werden kann.<br />

Modernste Technik<br />

Um eine präzise und schnelle Regelung<br />

für den Turbinenbetrieb zu<br />

garantieren, wurden Servomotoren<br />

installiert. Die Anlage wird von einer<br />

Leitwarte aus gesteuert. Allerdings<br />

ist die Kontrolle und Steuerung der<br />

Anlage auch mit Hilfe des „Log-mein“<br />

von jedem beliebigen Standort<br />

aus möglich. Eine Kamera überwacht<br />

zusätzlich permanent die Wasserfassung<br />

nahe des Brennerpasses. Der<br />

produzierte Strom wird ins eigene<br />

Netz eingespeist, das auf die 120<br />

kV-Ebene ausgebaut wurde. Theoretisch<br />

kann sich Gossensass mit dem<br />

Ertrag fast selbst versorgen. Engpässe<br />

bestehen nur in den wasserarmen<br />

Wintermonaten.<br />

2 Fragen an Eugen Psaier von<br />

der Firma Energy.dis Brixen:<br />

Radius: Das Kraftwerk ist<br />

nun fertig gestellt. Welche<br />

verwaltungsmäßigen Aufgaben<br />

sind notwendig?<br />

E. Psaier: Nachdem das<br />

Werk über eine mittlere Leistung<br />

von 1000 kW verfügt, greift das<br />

Fördersystem der Grünzertifikate.<br />

Diese müssen allerdings zuerst über<br />

einen Zertifizierungsweg gesichert<br />

und dann jährlich gemäß der Produktionsmenge<br />

vom GSE beantragt<br />

werden. Zudem ist eine Vielzahl von<br />

gesetzlichen Meldungen vorgeschrieben:<br />

von der UTF des Zollamtes bis<br />

zu Meldungen an die Regulierungsbehörde.<br />

Radius: In welchen Bereichen unterstützt<br />

Energy.dis das E-Werk?<br />

E. Psaier: Wir unterstützen das Werk<br />

in allen wesentlichen administrativen<br />

Aufgaben, Meldungen und Abrechnungen<br />

und sichern die Erlöse aus<br />

Stromverkauf und Handel der Grünzertifikate<br />

ab.<br />

E-WErk<br />

Eisack Nord<br />

Danke. Für das Vertrauen, das in uns gesetzt<br />

wurde, als wir mit der Ausführung dieses anspruchsvollen<br />

Projektes beauftragt wurden.<br />

Auf das Ergebnis kann man stolz sein.<br />

WIPPTALER BAU AG<br />

I-39049 Sterzing · Brennerstraße 40<br />

Tel. 0472 764463 · www.wipptlerbau.com<br />

28 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 29


p a g i n i e r u n g<br />

s e r v i c e<br />

ternehmens abgelesen werden: Im<br />

Jahre 2001 fand der Umzug in den<br />

neuen Firmensitz in der Industriezone<br />

Unterackern statt, und es waren<br />

55 Mitarbeiter daran beteiligt. Heute,<br />

nur neun Jahre später, beschäftigt<br />

Turbinenbau Troyer bereits 101 Mitarbeiter.<br />

Nicht zuletzt deshalb, aber<br />

auch durch die Fertigung von immer<br />

größeren Maschinen, ist über die<br />

Jahre natürlich eine gewisse Platznot<br />

entstanden, der es entgegen zu<br />

treten galt.<br />

Fertigstellung der Werkhalle<br />

Kapazität verdoppelt<br />

Die Wasserkraft boomt. Als<br />

saubere <strong>Energie</strong>quelle liegt sie<br />

derzeit voll im Trend, wenn auch<br />

die öffentliche Meinung auf<br />

die vermeintlich rücksichtslose<br />

Ausbeutung der Gewässer sehr<br />

empfindlich reagiert.<br />

Dass es hingegen sehr wohl möglich<br />

ist, die Wasserkraft auch<br />

auf schonende Art und Weise zu<br />

nutzen, müsste eigentlich hinlänglich<br />

bekannt sein und wurde<br />

gerade in unseren Breiten vielfach<br />

bewiesen. Außerdem ist die<br />

Wasserkraft eine tragende Säule<br />

sämtlicher Strategien, welche die<br />

Abwendung von fossilen <strong>Energie</strong>quellen<br />

hin zu erneuerbaren <strong>Energie</strong>formen<br />

verfolgen.<br />

Mit unterschiedlicher Ausrichtung<br />

haben in den letzten Jahren unzählige<br />

Organisationen von Greenpeace<br />

bis zur Internationalen <strong>Energie</strong>-<br />

Agentur (IEA) verschiedenste Studien<br />

vorgelegt, wie sich die weltweite<br />

<strong>Energie</strong>- und insbesondere die<br />

Stromversorgung in halbwegs umweltverträglicher<br />

Form darstellen<br />

könnten.<br />

Wasserkraft noch stärker ausgebaut<br />

Zwei wesentliche Eckpfeiler sind jedoch<br />

allen Studien gemeinsam: Einerseits<br />

muss der Pro-Kopf-<strong>Energie</strong>konsum<br />

drastisch eingeschränkt werden,<br />

da ansonsten die Versorgung durch<br />

die bisherigen Infrastrukturen nicht<br />

mehr gewährleistet werden kann. Vor<br />

allem aber müssen die erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>quellen, Wasserkraft natürlich<br />

eingeschlossen, noch stärker als bisher<br />

ausgebaut werden, wenn wir eine<br />

Chance haben wollen, Umweltverschmutzung<br />

und Klimawandel einigermaßen<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Europa versucht, auf diesem Gebiet eine<br />

Vorreiterrolle einzunehmen, weshalb<br />

die Europäische Union im Jahre 2009<br />

die so genannte 20-20-20-Richtlinie<br />

verabschiedet hat. Im Rahmen dieser<br />

Ziele soll bis 2020 ein <strong>Energie</strong>sparziel<br />

von 20 % umgesetzt werden, die Treibhausgasemissionen<br />

um 20 % reduziert<br />

werden und mindestens 20 % Anteil an<br />

erneuerbaren <strong>Energie</strong>n am Gesamtenergieverbrauch<br />

erreicht werden.<br />

Auf diesen Trend, der seit der Verabschiedung<br />

des Kyoto-Protokolls<br />

im Jahre 1997 enorm an Fahrt gewonnen<br />

hat, setzt das Sterzinger<br />

Traditionsunternehmen Turbinenbau<br />

Troyer. Seit 1934 im Bereich der<br />

Ausrüstung von Wasserkraftwerken<br />

tätig, kann die rasante Entwicklung<br />

des Wasserkraftmarktes weltweit an<br />

den Beschäftigungszahlen des Un-<br />

Nach einer zweijährigen Planungsphase<br />

konnte zum Jahreswechsel die<br />

neue Werkshalle bezogen werden, die<br />

beinahe unmittelbar an das bestehende<br />

Werksgelände anschließt und damit<br />

glücklicher Weise fast als Zubau<br />

gelten kann. Dadurch wurde die Gesamtfläche<br />

der Produktionsstätten auf<br />

ca. 7000 m² verdoppelt.<br />

Die neue Halle bietet viel Platz für<br />

Vormontage, Schlosserei, Lackiererei,<br />

Sandstrahlerei und Großteilelager.<br />

Vor allem die Schlosser, die bisher<br />

auf einer Fläche von 24 x 8 m zusammengepfercht<br />

waren, profitieren von<br />

den deutlich verbesserten Arbeitsbedingungen.<br />

In der Schlosserei wurde<br />

nicht nur die Arbeitsfläche vergrößert,<br />

es wurden auch in Bezug auf<br />

die Luftqualität große Anstrengungen<br />

unternommen, um den Mitarbeitern<br />

in einem notorisch staubigen und<br />

rauchigen Umfeld einen angenehmen<br />

Arbeitsplatz zu bieten. Neben den<br />

traditionellen Absaugarmen wurden<br />

neue Schweißpistolen angeschafft,<br />

welche den Schweißrauch direkt absaugen<br />

und dadurch eine deutliche<br />

Reduzierung der Rauchentwicklung<br />

erwirken. Darüber hinaus wurde ein<br />

energiesparendes Umluftsystem mit<br />

einer aufwändigen, selbstreinigenden<br />

Filteranlage installiert, sodass<br />

die Staub- und Rauchgaswerte in den<br />

neuen Räumen den strengsten Richtlinien<br />

entsprechen.<br />

Die frei gewordenen Flächen in der<br />

erst 2001 bezogenen Halle wurden<br />

sofort von anderen Bereichen in Beschlag<br />

genommen. Vor allem die<br />

technischen Büros und die Fertigung<br />

von Schaltschränken litten zuletzt arg<br />

unter Platznot, welche in nächster<br />

Zukunft durch einen entsprechenden<br />

Ausbau gelindert werden soll.<br />

Durch diese bedeutende Investition<br />

von ca. 4,5 Mio. Euro ist das Familienunternehmen<br />

nun für die kommenden<br />

Herausforderungen gerüstet.<br />

INFO<br />

Turbinenbau Troyer GmbH<br />

Karl-von-Etzel-Str. 2 - 39049 Sterzing<br />

Tel. 0472 765 195 - Fax 0472 766 356<br />

info@troyer.it - www.troyer.it<br />

30<br />

08/<strong>2010</strong><br />

XX/20XX 31


a k t u e l l<br />

a k t u e l l<br />

<strong>Energie</strong>-Unabhängigkeit durch Biogas<br />

Biogasanlage Lana<br />

halb die Anlage ausgebaut werden, die<br />

in der Lage ist, Biogas aus Biomüll zu<br />

gewinnen. In den kommenden Jahren<br />

soll dies zu einer Steigerung der Biogaserzeugung<br />

führen. Gleichzeitig wird<br />

ein Großteil des Biomülls der Südtiroler<br />

Städte sinnvoll wiederverwertet.<br />

„Die vom Bereich ‚<strong>Energie</strong> & Umwelt‘<br />

des TIS durchgeführte Studie ist Teil<br />

der aktuellen politischen Stoßrichtung,<br />

die darauf abzielt, das Potential der<br />

erneuerbaren <strong>Energie</strong>n voll und ganz<br />

auszuschöpfen“, sagt Stefano Dal Savio,<br />

Manager des Bereichs „<strong>Energie</strong> &<br />

Umwelt“ im TIS, und ergänzt: „Im Biogassektor<br />

steckt großes Potential. Wird<br />

es voll ausgeschöpft, könnte es einen<br />

wichtigen Beitrag zu mehr <strong>Energie</strong>unabhängigkeit<br />

und zu mehr Nachhaltigkeit<br />

leisten.“<br />

Die Studie ist Teil des nationalen Projektes<br />

„PROBIO“.<br />

INFO<br />

TIS innovation park<br />

Siemensstr. 19 – 39100 Bozen<br />

Tel. 0471 068 306 – Fax 0471 068 100<br />

info@tis.bz.it – www.tis.bz.it<br />

Enertour: Südtirol – <strong>Energie</strong> zum Entdecken<br />

Würde man das Biogaspotential<br />

Südtirols voll ausschöpfen,<br />

könnte man damit den<br />

<strong>Energie</strong>bedarf der gesamten<br />

öffentlichen Beleuchtung<br />

Südtirols decken, was zwei<br />

Prozent des gesamten Südtiroler<br />

Stromverbrauchs entspricht.<br />

Das ist eines der wichtigsten Ergebnisse<br />

einer Studie, die vom Bereich „<strong>Energie</strong><br />

& Umwelt“ des TIS innovation<br />

park im Auftrag der Abteilung <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

der Provinz Bozen durchgeführt<br />

wurde. Im Rahmen dieser Studie<br />

wurde berechnet, wie stark Südtirol<br />

bereits auf die Erzeugung von Biogas<br />

setzt, gleichzeitig wurde die tatsächlich<br />

in Südtirol vorhandene Biomasse aus<br />

Abfällen beziffert und das Wachstumspotential<br />

des Biogassektors ermittelt.<br />

Die Studie wurde am Dienstag, 22. Juni,<br />

im Zuge einer Pressekonferenz der<br />

Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Abfälle als hochwertige Biomasse<br />

Im Jahre 2008 wurden in der Provinz<br />

Bozen 16 Millionen Kubikmeter Biogas<br />

zur Strom- und Wärmeproduktion<br />

erzeugt. Würde man das gesamte Biogaspotential<br />

aus organischen Abfällen<br />

der Agrar- und Nahrungsmittelindustrie<br />

voll nutzen, ließe sich die Biogaserzeugung<br />

verdreifachen. Mit dem<br />

gewonnenen Strom weiterer 35 Millionen<br />

Kubikmeter Biogas könnte man<br />

den gesamten Jahresbedarf der öffentlichen<br />

Beleuchtungsanlagen Südtirols<br />

decken oder rund 20.000 Haushalte<br />

ein Jahr lang mit Strom versorgen.<br />

Mehr Biogas könnte erzeugt werden,<br />

indem mehr organische Abfälle aus<br />

der Agrar- und Nahrungsmittelindustrie<br />

genutzt werden. Laut Studie ist das<br />

Potential aus diesem Sektor nicht voll<br />

ausgeschöpft: Würde man das gesamte<br />

vorhandene Potential ausnutzen,<br />

könnte man achtmal soviel Biogas<br />

erzeugen wie bisher. Mist und Jauche<br />

sind nur ein Teil der in Südtirol vorhandenen<br />

Biomasse, mit der <strong>Energie</strong><br />

erzeugt werden könnte. Daneben können<br />

auch Abfälle aus Agrar- und Nahrungsmittelindustrie,<br />

für die oft keine<br />

sinnvolle Art der Wiederverwertung<br />

gefunden wird, eingesetzt werden.<br />

Diese Abfälle stellen „hochwertige“<br />

Biomasse dar, da sie eine hohe Erzeugbarkeit<br />

aufweisen.<br />

„Biogas ist auch abseits des reinen<br />

<strong>Energie</strong>wertes sehr attraktiv“, so <strong>Land</strong>esrat<br />

Hans Berger, „da bei sinnvoll<br />

geplanten Anlagen und Kreisläufen<br />

viele positive Effekte für Klima, Umwelt<br />

und Gesellschaft erreicht werden<br />

können.“ Franz Schöpf, Direktor der<br />

Abteilung Innovation, Forschung und<br />

Entwicklung, ergänzt: „Die Produktion<br />

von Biogas ist nicht nur wegen der steigenden<br />

<strong>Energie</strong>unabhängigkeit von<br />

Südtirol wichtig, sondern bietet immer<br />

öfter mehreren Südtiroler Unternehmen<br />

einen interessanten Nischenmarkt,<br />

der sich nicht nur auf Südtirol<br />

begrenzt, sondern inzwischen auch<br />

für den italienischen Markt sehr interessant<br />

ist. Mehrere Forschungsprojekte<br />

zur Optimierung der Biogasanlagen<br />

und zur besseren Nutzung von<br />

Biomüll unterstreichen diesen Trend.“<br />

Das Potential voll ausschöpfen<br />

Was versteht man eigentlich unter Biogas?<br />

Biogas besteht hauptsächlich aus<br />

Methan und CO 2<br />

und entsteht durch<br />

Mikroorganismen in Mist, Jauche<br />

oder organischen Haushaltsabfällen.<br />

In Südtirol besteht die Biomasse zur<br />

Biogaserzeugung zu über 50 Prozent<br />

aus Abfällen aus der Viehzucht, zu 40<br />

Prozent aus Schlamm aus Kläranlagen<br />

und lediglich zu acht Prozent aus organischen<br />

Haushaltsabfällen, dem so<br />

genannten „Biomüll“. In Lana soll des-<br />

Die „enertour“, das sind<br />

Besichtigungstouren zu energieeffizienten<br />

Gebäuden und<br />

ökologisch nachhaltigen<br />

<strong>Energie</strong>anlagen. Erdacht wurde<br />

die enertour 2006 vom Bereich<br />

„<strong>Energie</strong> & Umwelt“ des TIS innovation<br />

park. Gefördert wird<br />

die enertour von der Stiftung<br />

Südtiroler Sparkasse.<br />

Das Projekt enertour führt mittlerweile<br />

Besucher aus ganz Europa<br />

zu Anlagen, die erneuerbare <strong>Energie</strong>träger<br />

nutzen, zu energieeffizienten<br />

Gebäuden, sprich KlimaHäusern, sowie<br />

zu Gemeinden, die verstärkt auf<br />

energetische Nachhaltigkeit setzen.<br />

Die „enertouristen“ können dabei aus<br />

über 150 enertour-Besichtigungszielen<br />

auswählen. Grundgedanke der<br />

enertour ist es, praktisches Wissen<br />

im <strong>Energie</strong>sektor zu verbreiten – eine<br />

Art Wissens- & Technologietransfer<br />

zu generieren – und gleichzeitig das<br />

Know-how der Südtiroler Unternehmen<br />

zu präsentieren. Im Rahmen der<br />

enertour haben die Teilnehmer die<br />

Möglichkeit, neue Technologien und<br />

deren Funktionsweise unter die Lupe<br />

zu nehmen und gleichzeitig Informationen<br />

von Planern und Betreibern<br />

von Anlagen zu erhalten, die persönlich<br />

die Besichtigungen leiten.<br />

Auf praktische Art und Weise wird<br />

aufgezeigt, wie innovative Technologien<br />

im <strong>Energie</strong>- und Bausektor eingesetzt<br />

werden können, und es wird<br />

veranschaulicht, welche finanziellen<br />

und umwelttechnischen Vorteile<br />

diese bieten.<br />

Der Erfolg der enertour kann sich sehen<br />

lassen: Allein im Jahr 2009 wurden<br />

insgesamt 56 enertouren veranstaltet,<br />

an denen 1535 Besucher teilnahmen.<br />

Das ist eine Steigerung von<br />

50 Prozent gegnüber dem Vorjahr. Davon<br />

war die Mehrheit Techniker und<br />

Fachmänner aus dem <strong>Energie</strong>sektor<br />

sowie Unternehmer und Mitarbeiter<br />

der öffentlichen Verwaltung. Daneben<br />

zählten aber auch Universitätsstudenten,<br />

Schüler, Privatpersonen und<br />

Journalisten zum enertour-Publikum.<br />

Dieses stammte großteils aus Nordund<br />

Mittelitalien, einige Besucher<br />

kamen jedoch auch aus dem europäischen<br />

Ausland. Im Rahmen der enertouren<br />

haben eine Vielzahl von Südtiroler<br />

Unternehmen und Institutionen<br />

kooperiert.<br />

32 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 33


p a g i n i e r u n g<br />

a k t u e l l<br />

<strong>Energie</strong>quelle Sonne<br />

Die Solarthermie hat in Südtirol in den<br />

1970-er Jahren Fuß gefasst. Sie wird<br />

in den meisten Fällen zur Erwärmung<br />

des Brauchwassers zum Duschen,<br />

Kochen und Waschen verwendet. Die<br />

Photovoltaikanlagen wurden im vergangenen<br />

Jahrhundert primär in der<br />

Weltraumforschung verwendet bzw.<br />

an solchen Orten, wo eine normale<br />

Stromversorgung nicht möglich war.<br />

„Dazu zählen u.a. Berghütten und<br />

Sendestationen. Wirtschaftlich geworden<br />

ist die Photovoltaik in Südtirol erst<br />

durch das so genannte conto energia.<br />

Die weitgehende Nutzung hat deshalb<br />

erst im Jahr 2005 begonnen.“<br />

Photovoltaik hat durch die Existenz<br />

eines nationalen Stromnetzes den Vorteil,<br />

dass sie relativ flexibel gehandhabt<br />

werden kann. Solarthermische Kollektoren<br />

können nur dort eingesetzt werden,<br />

wo die Wärme vor Ort gebraucht<br />

wird. Sie müssen auch derart dimensioniert<br />

werden, damit die richtige Menchen<br />

pro 1000 Einwohnern. Das<br />

ist im europäischen Vergleich ein<br />

sehr hoher Wert. Im Photovoltaikbereich<br />

liegt Südtirol bei installierten<br />

38 Megawatt. Dazu kommen einige<br />

größere Anlagen, die derzeit<br />

errichtet werden. Zu den jüngsten<br />

Gebäuden mit in der Fassade integrierten<br />

Photovoltaikanlagen zählen<br />

u.a. der neue Sitz der Handelskammer<br />

und der Sitz von Umweltlandesrat<br />

Michl Laimer. Am Sitz der<br />

Europäischen Akademie wird die<br />

Solarthermie im Sommer zur Kühlung<br />

verwendet.<br />

Der Unterschied zwischen Solarthermie<br />

und Photovoltaik ist aber noch<br />

nicht allen klar. „Thermische Solarkollektoren<br />

erzeugen Wärme. Man<br />

verwendet sie, um Wasser zu erwärmen<br />

oder mit dieser Wärme über<br />

thermische Kältemaschinen Kälte zu<br />

Produzieren. Je nach Kollektortyp<br />

erreichen sie im Normalfall bei den<br />

Die Sonne ist die <strong>Energie</strong> der<br />

Zukunft. Sie kann in mehrfacher<br />

Hinsicht genutzt werden:<br />

Sonnenkollektoren erzeugen<br />

Wärme (Solarthermie),<br />

Solarzellen erzeugen<br />

elektrischen Gleichstrom<br />

(Photovoltaik).<br />

Südtirol liegt bei den solarthermischen<br />

Anlagen bereits bei über<br />

300 Quadratmetern Kollektorflävon<br />

uns verwendeten<br />

Kollektoren eine Temperatur<br />

zwischen 70<br />

und 120 Grad. Es gibt<br />

aber auch Kollektoren,<br />

die eine Temperatur<br />

bis zu 500 Grad<br />

erreichen können“,<br />

erklärt Wolfram Sparber,<br />

Leiter des Insti-<br />

Wolfram Sparber<br />

tuts für Erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n an der EURAC. Photovoltaik<br />

hingegen erzeugt Strom.<br />

Heizung oder Strom<br />

ge an Wärme produziert wird, die<br />

auch gebraucht wird. „Außer,<br />

man schließt sich an ein<br />

Fernwärmenetz an.<br />

Das ist aber in Südtirol<br />

derzeit noch<br />

kaum der Fall.“<br />

Geschäft mit<br />

dem Strom<br />

Photovoltaikanlagen<br />

hingegen<br />

hängen im Normalfall<br />

am Netz,<br />

das den Strom laufend<br />

abnimmt. „Ich<br />

kann so viel Strom produzieren,<br />

wie ich im Gebäude<br />

verbrauche, ich kann weniger,<br />

aber auch wesentlich mehr Strom produzieren.<br />

Damit kann ich mich primär<br />

auf die Fläche konzentrieren, die mir<br />

zur Verfügung steht und die Anlage<br />

einfach der Fläche nach ausrichten.<br />

Bei solarthermischen Kollektoren hingegen<br />

muss ich immer darauf achten,<br />

welche Nutzung dieser Wärme ich in<br />

dieser Infrastruktur haben kann.“<br />

In Südtirol eignen sich sowohl die<br />

Solarthermie als auch die Photovoltaik.<br />

„Aufgrund der Modulstruktur<br />

und der Art und Weise, wie die einzelnen<br />

Solarzellen im Modul verbunden<br />

sind, ist die Photovoltaik sensibler<br />

auf Schattenwürfe. Während<br />

z.B. ein solarthermischer Kollektor<br />

trotz kleiner Verschattung noch sehr<br />

gute Leistungen bringt, kann bei einem<br />

Photovoltaik-Modul eine kleine<br />

Verschattung bereits zu einem Leistungseinbruch<br />

im Bereich von 70<br />

oder 80 Prozent führen.<br />

Schattenfreier Horizont<br />

Bei Photovoltaikanlagen muss man<br />

darauf achten, dass der Horizont möglichst<br />

schattenfrei ist, es dürfen keine<br />

Bäume vor dem Haus stehen und das<br />

Nachbarhaus sollte eine bestimmte Distanz<br />

haben. Man sollte also nur jenen<br />

Teil des Daches nutzen, von dem man<br />

weiß, dass er den größten Teil des Ta-<br />

S o f t w a r e , C o n s u l t i n g & S t r a t e g y<br />

Für manche Prozesse benötigt<br />

man auch weiterhin Papier.<br />

DIESE FLÄCHE EINER PHOTOVOLTAIK-ANLAGE PRODUZIERT AM TAG BIS ZU 0,93 KW/H STROM<br />

“Email Compliance”<br />

Rechtssichere Email Archivierung<br />

“Archiviazione Sostitutiva”<br />

Gemäß DPR 445/20 0 0<br />

Für alle anderen nicht.<br />

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08/<strong>2010</strong> 35<br />

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a k t u e l l<br />

jung.it<br />

ges schattenfrei ist.“ In Südtirol gibt es<br />

viele Berge, daher muss auch beachtet<br />

werden, ob der gegenüberliegende<br />

Berg oder Hang starke Schatten wirft.<br />

Der Idealwinkel für Photovoltaikanlagen<br />

ist nach Süden ausgerichtet 30<br />

Grad. Die Sonne bewegt sich am Himmel,<br />

daher muss man diese 30 Grad<br />

nicht unbedingt einhalten. „Je nachdem,<br />

wie weit ich mich von der Idealposition<br />

entferne, desto stärker sind die<br />

Abstriche.“ Es gibt laut Sparber in Südtirol<br />

aber auch schon viele Anlagen, die<br />

sowohl von der thermischen als auch<br />

von der Photovoltaik-Seite auf Fassaden<br />

angebracht werden bzw. auf West- oder<br />

Ostdächern liegen. Teilweise wurden<br />

Photovoltaikanlagen bei sehr flachen<br />

Winkeln auch schon auf Norddächern<br />

größerer Hallen angebracht. „Die bringen<br />

durchaus gute Leistungen.“<br />

Lohnende Investition<br />

Bei einem Einfamilienhaus mit einem<br />

Stromanschluss von 3 kw kostet eine<br />

Photovoltaikanlage im Ausmaß von ca.<br />

25 m² und einer Stromproduktion von<br />

rund 3000 kw/h (Stromverbrauch einer<br />

dreiköpfigen Familie) rund 10.000 €.<br />

Kleinere Anlagen kosten pro kWp<br />

Leistung etwas mehr, größere Anlagen<br />

sind etwas billiger. Eine solarthermische<br />

Anlage für eine vierköpfige Familie<br />

(vier Quadratmeter Kollektoren) bekommt<br />

man bereits für rund 4000 €.<br />

Photovoltaik amortisiert sich aufgrund<br />

der relativ starken Förderung in einem<br />

Zeitraum von acht bis zwölf Jahren,<br />

Solarthermie hingegen amortisiert<br />

sich im Zeitraum zwischen 10 und 14<br />

Jahren. „Das hängt aber davon ab,<br />

woraus die Anlage besteht, was damit<br />

gemacht und wie sie genutzt wird. Bei<br />

der Solarthermie kann man die Förderung<br />

des <strong>Land</strong>es (30 Prozent der Investitionskosten)<br />

nutzen, während es im<br />

Photovoltaikbereich die Förderung des<br />

Staates auf den produzierten Strom<br />

gibt. Der Staat vergütet den Strom für<br />

20 Jahre zu einem fixen Preis.“<br />

Solar- und Kühlanlage<br />

Sonnige Sommertage<br />

sind etwas Schönes.<br />

Doch mitunter wird ein<br />

heißer Tag in Gebäuden<br />

ganz schön anstrengend.<br />

Die Sommersonne,<br />

welche die Gebäude<br />

aufheizt, kann aber auch<br />

die <strong>Energie</strong> für deren<br />

Kühlung liefern und zwar<br />

durch die thermische<br />

Nutzung der Sonnenenergie.<br />

Die Tage, an denen<br />

der größte Bedarf an<br />

Kühlung anfällt, decken<br />

sich mit jenen, an denen<br />

die maximalen solaren<br />

<strong>Energie</strong>gewinne möglich<br />

sind.<br />

Soll Sonnenenergie<br />

Gebäude kühlen, wird<br />

für die Verdampfung des<br />

Kältemittels in einer Absorptionskältemaschine<br />

Solarwärme genutzt.<br />

Diese steht besonders in<br />

den Monaten mit hohen<br />

Kühllasten auch ausreichend<br />

zur Verfügung.<br />

Rotho Blaas GmbH in Kurtatsch<br />

Solar- und Kühlanlage<br />

“vom Klein- bis Schwertransport EIN Partner !”<br />

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95<br />

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25<br />

5<br />

0<br />

100<br />

95<br />

Umgekehrt kann die<br />

Solarwärme in den sonnigen<br />

Wintermonaten<br />

einen Teil des Wärmebedarfs<br />

decken.<br />

Dieses System, das in der<br />

Firma Rotho Blaas GmbH<br />

in Kurtatsch eingesetzt<br />

wird, stellt daher eine<br />

optimale Nutzung der Solarenergie<br />

dar. Dem Planungsbüro<br />

Johann Mayr<br />

ist es beispielgebend<br />

gelungen, eine Solargroßanlage<br />

gleichzeitig für<br />

Warmwasserbereitung,<br />

Heizung und Kühlung<br />

einzusetzen.<br />

75<br />

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25<br />

5<br />

0<br />

Architektonische Planung:<br />

Arch. Lukas Burgauner - Bozen<br />

Planung & Bauleitung:<br />

p.i. Johann Mayr - Deutschnofen<br />

Einbau:<br />

Tomasi Raimund OHG - Völs<br />

Bozen . S. Altmann Strasse 7 . Tel. 0471 910 697 . Fax 0471 910 031 . www.eggergmbh.it


s e r v i c e<br />

s e r v i c e<br />

Entkeimtes Wasser durch UV-Licht<br />

Seit sieben Jahrzehnten arbeitet<br />

die Firma Laimer im Bereich der<br />

Strom- und Wassertechnik. Die<br />

Problemlösung für die Kunden<br />

und die Verpflichtung zu einer<br />

ökologischen Denkweise hat<br />

die Auswahl der Produktpalette<br />

mitbestimmt.<br />

Trinkwasser ist unser wichtigstes<br />

Lebensmittel – es kann durch<br />

nichts ersetzt werden. Nur ein Prozent<br />

des Wassers der Erde ist für<br />

den menschlichen Gebrauch verwendbar.<br />

Elf Millionen Menschen<br />

sterben jährlich an Krankheiten,<br />

die aus dem Wasser kommen!<br />

Denn Mikroorganismen<br />

wie<br />

Viren, Bakterien,<br />

Pilze<br />

oder Parasiten<br />

können sich zu<br />

gefährlichen<br />

Krankheitserregern<br />

entwickeln<br />

und eine<br />

Petra Laimer<br />

große Infektionsgefahr<br />

darstellen<br />

– gerade<br />

bei immunschwachen oder älteren<br />

Menschen und Kindern.<br />

Ökonomisch denken und<br />

ökologisch handeln<br />

Der Transport zum Verbraucher erfolgt<br />

zumeist durch ein Wasserverteilungssystem,<br />

bestehend aus Pumpen,<br />

Leitungen und Behältern. Nur<br />

in den seltensten Fällen kann das<br />

Wasser unbehandelt für die Trinkwasserversorgung<br />

verwendet werden.<br />

Somit ist die Produktion von<br />

Trinkwasser ein notwendiger Verfahrensschritt,<br />

damit Wasser vom<br />

Menschen mehrfach genutzt werden<br />

kann. Aus der Verpflichtung zu<br />

einer ökologischen Umgangsweise<br />

wurden effektive und kostengünstige<br />

Trink-, Brauch- und Abwassersysteme<br />

entwickelt.<br />

Chlor-Desinfektion war viele Jahrzehnte<br />

die Methode der Wahl. Wissenschaftliche<br />

Untersuchungen haben aber gezeigt,<br />

wie folgenschwer die Rückstände und<br />

Nebenprodukte des chlordesinfizierten<br />

Wassers sind und die menschliche Gesundheit<br />

belasten. Einige von ihnen verursachen<br />

schwere Erkrankungen, nicht<br />

zuletzt Krebs. Verschiedene Krankheitserreger<br />

(z.B. Legionella pneumophila)<br />

haben bereits eine Chlorresistenz entwickelt,<br />

sodass der Desinfektionserfolg<br />

nur mit einer immer höheren Chlormenge<br />

erreicht werden kann.<br />

Die Sonne als Vorbild<br />

Nach langjähriger, systematischer<br />

Forschungsarbeit steht eine bessere<br />

Alternative zur Verfügung. Wasser<br />

wird mit ultraviolettem Licht desinfiziert,<br />

eine Methode, die der natürlichen<br />

Wirkungsweise des Sonnenlichtes<br />

nachempfunden ist: Das UV-Licht<br />

beschädigt in Sekundenschnelle die<br />

DNA (Erbinformationsträger) der<br />

krankheitserregenden Mikroorganismen.<br />

Die Kohlenstoffbindungen in den<br />

Molekülen werden aufgebrochen, die zur Inaktivierung der<br />

Mikroorganismen und deren Zelltod führen. Ohne schädliche<br />

Nebenwirkungen und absolut zuverlässig!<br />

Dieses System eignet sich infolge der blitzschnellen Reaktion<br />

der ultravioletten Strahlung bestens für die Behandlung<br />

von Wasser, Luft sowie Oberflächen. Selbst in Klimakanälen<br />

kann es optimal eingesetzt werden. Interessant ist auch der<br />

Einsatz in Reinräumen von Krankenhäusern, da sich bei<br />

der UV-Desinfektion keine mutationsbedingten Resistenzen<br />

entwickeln können.<br />

Spezielle Anwendungen<br />

Da weder Geruch noch Geschmack sowie der pH-Wert des<br />

Wassers verändert werden, ist diese Entkeimungsmethode<br />

für die Trinkwasserversorgung bestens geeignet. Nicht nur<br />

die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung ist Nutznießer<br />

dieser Methode, sie findet auch Anwendung in vielen anderen<br />

Bereichen:<br />

• Desinfektion von Schwimmbadwasser<br />

• Entkeimung von Brauchwasser in der Lebensmittelindustrie<br />

(Reinigungswasser)<br />

• Entkeimung von anderen Flüssigkeiten wie zB. Sirup<br />

• Luftbefeuchtung von Klimaanlagen, Desinfektion von<br />

Flüssigkeiten in offenen Kühlsystemen<br />

• Aufbereitung des Wassers für die Schneekanonen<br />

• Desinfektion von Wasser in Fischzuchten<br />

• Reinigen von medizinischen Geräten<br />

• Abwasserdesinfektion in Kläranlagen als Abschluss<br />

der biologischen Klärstufe<br />

• In der Pharma- oder Halbleiterindustrie werden durch<br />

den kombinierten Einsatz von UV-Desinfektion Kohlenstoffverbindungen<br />

im Wasser reduziert und somit<br />

das notwendige Reinstwasser produziert.<br />

• In abgelegenen Gebieten kommen die UV-Geräte sogar<br />

mit eigener solarer <strong>Energie</strong>versorgung zum Einsatz.<br />

Kombinationsprozesse<br />

Anhand von UV-Desinfektionsanlagen in Zusammenwirkung<br />

mit dem starken gasförmigen Oxidationsmittel<br />

Ozon lassen sich bislang nicht abbaubare Schadstoffe im<br />

Wasser unschädlich machen. Das aus drei Sauerstoff-<br />

Atomen bestehende Ozon, das vor Ort aus technischem<br />

Sauerstoff oder der Luft erzeugt wird – weil nicht lagerfähig<br />

und unstabil – wird durch den Reaktionsprozess der<br />

Oxidation vollständig verbraucht oder wieder in Sauerstoff<br />

zerlegt und bringt somit keine schädlichen Nebenprodukte<br />

mit sich.<br />

Ozonanlagen werden vor allem im Abwasserbereich genutzt,<br />

wo herkömmliche Aufbereitungsverfahren wie Flockung,<br />

Filtration und Adsorption nicht mehr ausreichen.<br />

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Strom- und<br />

WaSSertechnik<br />

- Kreisel- und Tauchpumpen für<br />

sämtliche Bewässerungssysteme<br />

- Hochdruckpumpen für<br />

Beschneiungsanlagen<br />

- Schmutz- und Abwasserpumpen<br />

für Kläranlagen und Baustellen<br />

- Pumpen für die Lebensmittelindustrie<br />

- Pumpen für den Zivilschutz<br />

- UV-Desinfektionsanlagen für die<br />

Wasserentkeimung von Trink- und<br />

1/2<br />

Abwasser sowie für Schwimmbäder<br />

- Stromgeneratoren für die flexible<br />

Stromversorgung<br />

- Hochdruckreiniger<br />

- Kompetente Beratung<br />

- Reparaturdienst und Serviceeinsätze<br />

Laimer<br />

Info<br />

LAIMER & Co. KG<br />

Zwölfmalgreinerstr. privat 8 - 39100 Bozen<br />

Tel. 0471 977 000 - Fax 0471 971 221<br />

info@laimer.biz<br />

LAIMER<br />

S T R O M - U N D W A S S E R T E C H N I K<br />

T E C N O L O G I E I D R O - E L E T T R I C H E<br />

38<br />

08/<strong>2010</strong><br />

Bozen, Zwölfmalgreiner-Str. privat 8<br />

Tel. 0471 977000, info@laimer.biz


s e r v i c e<br />

p a g i n i e r u n g<br />

Rundum-Kundenservice<br />

Seit fünf Jahren ist das Brixner<br />

Ingenieurstudio ing.studio<br />

Blasbichler GmbH kompetenter<br />

Ansprechpartner<br />

für alle Stromproduzenten<br />

und Stromverteiler. Von der<br />

Beratung über die Planung bis<br />

zum Service bietet es umfassende<br />

Hilfestellungen.<br />

„Es ist unsere Aufgabe, den Kunden<br />

von der „Idee weg“ zu betreuen. Das<br />

bedeutet, wir beraten den Kunden in<br />

wirtschaftlich-technischen Fragen im<br />

Anfangsstadium einer Projektidee,<br />

führen die Planung von elektrischen<br />

Produktions- und Verteilungsanlagen<br />

durch, übernehmen entscheidende<br />

bürokratische Aufgaben während der<br />

Vorphase, beim Bau und der Inbetriebnahme<br />

der Anlagen. Auch nach<br />

Produktionsbeginn stehen wir unseren<br />

Kunden weiter unterstützend<br />

zur Seite“, erklärt Albin Blasbichler,<br />

verantwortlicher Techniker und Geschäftsführer.<br />

Konkret bedeutet das,<br />

dass er und seine Mitarbeiter die aufwendigen<br />

Genehmigungsverfahren<br />

abwickeln, Anträge stellen und im<br />

Dschungel der gesetzlichen Vorschriften<br />

den Überblick behalten. Ziel ist es,<br />

für jeden Kunden individuell die beste<br />

technische und wirtschaftliche Lösung<br />

unter Berücksichtigung der Gewährung<br />

von staatlicher Förderung für die<br />

Erzeugung erneuerbarer elektrischer<br />

<strong>Energie</strong> zu finden.<br />

Optimale Erlöse<br />

Das Spektrum der sich jährlich ändernden<br />

gesetzlichen Vorschriften und<br />

Pflichten ist breit und verlangt von den<br />

Mitarbeitern des Ingenieurbüros eine<br />

stetige Vervollkommnung ihrer Kenntnisse<br />

zu Bestimmungen, Abwicklung<br />

der Anträge, Verträge und Dokumentationen<br />

im Bereich erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong>n. Den Betreibern verschiedenster<br />

<strong>Energie</strong>werken und -anlagen<br />

werden aufwändige Behördengänge<br />

und umfangreiche Meldungen und<br />

Ansuchen abgenommen. Durch ständige<br />

Verfolgung der Märkte können<br />

optimale Erlöse für die Vermarktung<br />

der elektrischen <strong>Energie</strong> und der sogenannten<br />

Grünen Zertifikate erzielt<br />

werden. Die Produzenten legen so den<br />

enorm hohen Verwaltungsaufwand<br />

komplett in kompetente Hände.<br />

Für Anlagen, die bereits in Betrieb<br />

sind, kümmert sich die ing.studio<br />

Blasbichler GmbH unter anderem um<br />

die Qualifizierung beim GSE zum Erhalt<br />

der staatlichen Förderungen, um<br />

periodisch zu stellende Anträge auf<br />

Genehmigung der Grünen Zertifikate<br />

und um die optimale Vermarktung der<br />

produzierten elektrischen <strong>Energie</strong>;<br />

aber auch um die periodische Verrechnung<br />

des <strong>Energie</strong>verkaufes oder<br />

des <strong>Energie</strong>tausches an den GSE, die<br />

jährliche Erneuerung der Lizenzen<br />

und Durchführung der Jahresmeldung<br />

bei der Zollagentur.<br />

Sowohl die größten Obstgenossenschaften<br />

des <strong>Land</strong>es (wie z.B. MIVO-<br />

ORTLER, GEOS usw.) als auch Industriebetriebe<br />

wie Südtirol Fenster GmbH<br />

und kleinere Kunden wie Handwerksbetriebe,<br />

Kondominien und Privatpersonen<br />

fühlen sich von den Fachleuten<br />

optimal betreut.<br />

<strong>Energie</strong>effizientes Bauen<br />

beginnt bei der Planung<br />

Das Plan Team wurde von der<br />

„E-Werk-Breien Konsortial<br />

GmbH“ mit der Planung und der<br />

Bauleitung zur Errichtung des<br />

E-Werkes Breien beauftragt.<br />

Hierfür wurde der Tierser Bach<br />

unterhalb der Ortschaft Breien<br />

gefasst, wobei größte Aufmerksamkeit<br />

darauf gelegt wurde, dass das<br />

<strong>Land</strong>schaftsbild so wenig wie möglich<br />

verändert wird. So wurde z.B.<br />

die Bachsohle durch Steinblöcke<br />

und dazwischen liegenden Tümpeln,<br />

ähnlich der natürlichen Bachstrecke,<br />

wieder hergestellt, sodass auch auf<br />

die Errichtung einer Fischleiter verzichtet<br />

werden konnte.<br />

Ein dem Einlaufbauwerk nachgeschalteter<br />

Entsander verhindert großen<br />

Verschleiß oder gar Schäden an den<br />

Turbinen, wobei sowohl der Entsander,<br />

als auch das damit gekoppelte<br />

Ausgleichsbecken aus landschaftsökologischen<br />

Gründen unterirdisch<br />

geplant wurden.<br />

Architektonisch<br />

minimalistisch geplant<br />

Das Krafthaus, welches anstelle eines<br />

aufgelassenen und baufälligen Wohnund<br />

Gewerbebaus errichtet wurde,<br />

beinhaltet neben der Maschinenhalle<br />

auch Räume für die Steuerung und<br />

die Überwachung für die Mittelspannungs-Schaltzellen<br />

und Transformatoren.<br />

Ebenso sind im Kraftwerk Sanitäranlagen<br />

sowie ein Lager und eine<br />

kleine Werkstatt untergebracht.<br />

Das Krafthaus soll ganz bewusst einen<br />

Industriecharakter ausstrahlen,<br />

sodass es architektonisch sehr minimalistisch<br />

geplant wurde.<br />

Um für technisch Interessierte den<br />

freien Blick auf die Maschine zu gewährleisten,<br />

wurde der Maschinenraum<br />

mit Fensteröffnungen versehen,<br />

welche auch für eine natürliche Belichtung<br />

dienen.<br />

Hydraulische Daten<br />

Restwasser<br />

Konzessionierte<br />

Höchstwassermenge<br />

Durchschnittliche<br />

Wassermenge<br />

Bruttofallhöhe<br />

Länge Druckrohrleitung<br />

Durchmesser<br />

Druckrohrleitung<br />

Engpassleistung<br />

Mittlere Nennleistung<br />

Installierte Leistung<br />

(Generator)<br />

Mittlere Jahresproduktion<br />

30 % + 150 l/s<br />

1050 l/s<br />

621 l/s<br />

354,23 m<br />

4803 m<br />

900 mm<br />

(unverändert)<br />

3.010 kW<br />

2.160 kW<br />

2x2.400 kVA<br />

14.730 GWh<br />

„Denn energieeffizientes Bauen beginnt bei der Planung!“<br />

40<br />

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08/<strong>2010</strong> 41


s e r v i c e<br />

Fermenter 1<br />

der Biogasanlage<br />

in Bondeno<br />

Photovoltaik<br />

Multitalent Biogas<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>n haben<br />

es der Firma Elpo GmbH aus<br />

Bruneck besonders angetan.<br />

Kein Wunder also, dass man<br />

sich neben dem Schwerpunkt<br />

Photovoltaik intensiv mit dem<br />

Thema Biogas beschäftigt.<br />

Biogas wird von Mikroorganismen<br />

gebildet, wenn sie Pflanzen,<br />

Mist oder Gülle zersetzen. Bei<br />

der Biogasherstellung entsteht nur<br />

so viel Kohlendioxid, wie die <strong>Energie</strong>pflanzen<br />

bei ihrem Wachstum<br />

aufgenommen haben oder bei der<br />

Verrottung von Abfällen ohnehin<br />

entweichen würde. Also sind Strom<br />

und Wärme aus Biogasanlagen<br />

besonders klimaverträglich. Ein<br />

weiterer Vorteil ist die Speicherfähigkeit.<br />

Schwankungen anderer<br />

erneuerbarer <strong>Energie</strong>n wie Wind-<br />

Prozessvisualisierung einer Biogasanlage<br />

oder Sonnenenergie können ausgeglichen<br />

werden.<br />

Vielseitig und nahezu universell<br />

Die Firma Elpo beschäftigt sich seit<br />

Jahren mit erneuerbaren <strong>Energie</strong>n.<br />

Bisher stand die Photovoltaik im Fokus.<br />

Bereits seit drei Jahren befasst<br />

man sich aktiv auch mit dem Thema<br />

Biogas von Seiten der elektrischen<br />

Installation und der automatischen<br />

Systemsteuerung. In diesem Jahr<br />

wurden bereits vier Biogasanlagen<br />

im norditalienischen Raum schlüsselfertig<br />

ans Netz gebracht. Weitere<br />

sieben Anlagen befinden sich in der<br />

Ausführungs- und Realisierungsphase.<br />

Alle verwenden ausschließlich<br />

organische Reststoffe, Gülle und heimische<br />

nachwachsende Rohstoffe zur<br />

Biogas-Produktion.<br />

Geschäftsführer Robert Pohlin ist fasziniert<br />

von dem <strong>Energie</strong>träger: „Biogas<br />

ist vielseitig und nahezu universell<br />

einsetzbar und unser Engagement<br />

ist die konsequente Weiterentwicklung<br />

aus den bereits seit Jahren bestehenden<br />

Kompetenzen: Wir bieten<br />

die komplette elektrische Planung,<br />

Installationstechnik, Niederspannungsschalttechnik,<br />

Mittelspannung<br />

und Hauptverteiler, Schaltschränke,<br />

Schutzsysteme, Messtechnik bis hin<br />

zur kompletten elektronischen Überwachung<br />

und Steuerung. Wir decken<br />

somit den gesamten elektrischen Prozess<br />

der Biogasproduktion ab.“<br />

Modernste Technik<br />

Für die Systemsteuerung, Visualisierung<br />

und externe Überwachung des reibungslosen<br />

Ablaufs der Anlagen sind bei<br />

Elpo neun Programmierer verantwortlich.<br />

Durch den Einsatz von modernster<br />

Technik wird eine Jahresverfügbarkeit<br />

von 98 % erreicht. Zudem verfügt man<br />

über zwei Biogas-Montageteams, um<br />

die optimale Verfügbarkeit der Anlagen<br />

zu garantieren. Neue Mitarbeiter<br />

werden bereits geschult und Pohlin ist<br />

zuversichtlich für die weitere Entwicklung:<br />

„In Italien wird derzeit Biogas fast<br />

nur zur Stromerzeugung eingesetzt. Zur<br />

optimalen energetischen Nutzung sollte<br />

das Biogas in Blockheizkraftwerken in<br />

Strom und Wärme umgewandelt werden.<br />

So wird die <strong>Energie</strong> doppelt und<br />

besonders effizient genutzt. In Deutschland<br />

– dem Vorreiterland – soll bis 2020<br />

Biogas sechs Prozent des Erdgasverbrauchs<br />

ersetzen.“<br />

<strong>Energie</strong> Gewinn<br />

Photovoltaik. Innovative Technologie im Einklang mit der Natur. Modernste Anlagen bieten heute eine Investition mit einer<br />

sicheren Rendite und Gewinn für unsere Umwelt. Entscheidend ist die richtige Planung und Auswahl – auf Ihre persönlichen<br />

Bedürfnisse zugeschnitten. Diese Kunden stehen für unsere Arbeit: MILKON Bruneck | OG EOFRUT Tramin | Hotel Olympia Reischach | OG Terlan | Messe<br />

Bozen | Moessmer AG Bruneck | OG KURMARK-UNIFRUT Magreid | Etschwerke AG Bozen | E-AG Mals | Wolf Fenster AG Schabs | Harrasserhof Reischach | ...<br />

Elpo GmbH | J.-G.-Mahl-Straße 19 | I-39031 Bruneck (BZ)<br />

Tel. +39 0474 57 07 00 | Fax +39 0474 57 07 77 | info@elpo.it | www.elpo.it<br />

sell well<br />

42<br />

08/<strong>2010</strong><br />

Planung | Elektroinstallation | Photovoltaik | Automatisierung


a k t u e l l<br />

a k t u e l l<br />

Bekenntnis zum Solarstrom<br />

voltaik begründet der Greenpeace-<br />

Autor nicht mehr mit Daten eines<br />

Branchenverbandes, sondern mit den<br />

jüngsten Prognosen der Klimaforscher:<br />

Diese machten eine drastischere<br />

Reduktion der Kohlendioxidemissionen<br />

unumgänglich. Entsprechend<br />

seien die politischen Parameter in der<br />

Studie zugunsten drastischerer Klimaschutzmaßnahmen<br />

verändert worden.<br />

„Wir haben dieses Mal zwei Szenarien<br />

entwickelt“, sagt Teske, „vor allem das<br />

weitergehende „Advanced“-Szenario<br />

setzt dabei auf den massiven Ausbau<br />

der Photovoltaik.“ Dieses fortgeschrittene<br />

Szenario messe insbesondere der<br />

Elektromobilität eine höhere Bedeutung<br />

zu und habe deshalb kaum Vorbehalte<br />

hinsichtlich der Speicherbarkeit<br />

des Solarstroms mit einberechnet.<br />

Weiter sieht das Szenario weltweite<br />

Einspeisetarife nach deutschem Vorbild<br />

vor, die 20 Jahre lang gezahlt werden<br />

sollen. Dabei sollen Ausgleichszahlungen<br />

aus den Industrieländern<br />

die Belastungen für Stromverbraucher<br />

aus ärmeren Ländern möglichst gering<br />

halten. So kommt das „Advanced“-<br />

Szenario zu einer deutlich mutigeren<br />

Zubauprognose: Bei Photovoltaikanlagen<br />

kommt es<br />

für das Jahr 2020 auf eine<br />

mehr als doppelt<br />

so hohe installierte<br />

Leistung als die erste<br />

Studie. Aus den<br />

höheren Produktionszahlen<br />

leitet<br />

sie konsequenterweise<br />

niedrigere<br />

Kosten zur<br />

Produktion von<br />

Solarstrom ab:<br />

Hier geht sie nunmehr<br />

bereits für das<br />

Jahr 2025 von vier bis<br />

acht Cent je Kilowattstunde<br />

aus. Die Vorgängerstudie hingegen<br />

hatte selbst für 2030 erst eine<br />

Kostensenkung auf fünf bis neun Cent<br />

prognostiziert.<br />

Die Greenpeace-Schätzungen<br />

Im Grunde sind aber auch die aktuellen<br />

Greenpeace-Schätzungen als<br />

konservativ zu bewerten: So gehen<br />

sie schon für 2007 von einer weltweit<br />

installierten Gesamtleistung<br />

von sechs Gigawatt aus.<br />

PHOTON-Erhebungen für dasselbe<br />

Jahr haben einen mehr als doppelt so<br />

hohen Wert ergeben.<br />

An anderer Stelle erscheinen die<br />

Greenpeace genannten Werte wiederum<br />

sehr hoch gegriffen: So prognostiziert<br />

das Szenario für 2025 bei 1000<br />

Gigawatt weltweit installierter Solar-<br />

Laut Greenpeace hat<br />

Photovoltaik das Zeug zur<br />

<strong>Energie</strong>quelle Nummer eins. Vor<br />

drei Jahren hatten Greenpeace<br />

und der Europäische Rat für<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>n erstmals<br />

ein globales <strong>Energie</strong>konzept<br />

vorgelegt. Nun gibt es eine<br />

Nachfolgestudie mit deutlich<br />

ehrgeizigeren Zielen hinsichtlich<br />

der CO 2<br />

-Reduktion und des<br />

Ausbaus regenerativer <strong>Energie</strong>n.<br />

Insbesondere den Ausbau der<br />

Photovoltaik hält Greenpeace<br />

dabei für das Mittel der Wahl.<br />

Auf den ersten Blick hat sich nicht<br />

viel verändert, seitdem Greenpeace<br />

und der Europäische Rat für Erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n (European Renewable<br />

Energy Council, Erec) vor etwas<br />

mehr als drei Jahren das erste Mal<br />

eine Studie mit dem Titel „<strong>Energie</strong>(r)<br />

evolution“ veröffentlicht haben. Die<br />

Urversion entwirft wie das vor wenigen<br />

Wochen vorgestellte <strong>2010</strong>er Update<br />

mehrere Szenarien einer wachsenden<br />

Weltwirtschaft bei sinkendem<br />

CO 2<br />

-Ausstoß. Beide Werke sind ansprechend,<br />

wenn auch etwas unübersichtlich<br />

gestaltet. Beide beruhen sie<br />

auf Annahmen der Internationalen<br />

<strong>Energie</strong>agentur (International Energy<br />

Agency, IEA), was Wirtschafts- und<br />

Bevölkerungsentwicklung betrifft.<br />

Und beide wecken die Hoffnung auf einen<br />

grundlegenden Wandel. Doch bei<br />

genauerem Hinsehen zeigt sich: Die in<br />

diesem Juni veröffentlichte Untersuchung<br />

tut deutlich mehr als die erste<br />

Studie aus dem Jahr 2007, um diese<br />

Hoffnung auch auf den folgenden 260<br />

Seiten noch am Leben zu erhalten.<br />

So kommt sie zu dem Schluss, dass die<br />

erneuerbaren <strong>Energie</strong>n Mitte des Jahrhunderts<br />

95 Prozent der weltweiten<br />

Stromerzeugung ausmachen können –<br />

die erste Greenpeace-Studie hatte ihnen<br />

nur einen Anteil von 70 Prozent zugetraut.<br />

Folglich könnte der globale CO 2<br />

-<br />

Ausstoß nach dem aktuellen Szenario<br />

zu diesem Zeitpunkt auf 3,3 Milliarden<br />

Tonnen zurückgehen, wohingegen in<br />

der Prognose von vor drei Jahren noch<br />

11,5 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in<br />

Kauf genommen wurden.<br />

Zuversicht in Sachen Photovoltaik<br />

Vor allem aber: Greenpeace bewertet<br />

das Potenzial der Photovoltaik inzwischen<br />

weitaus höher. 33 Prozent der<br />

Elektrizitätserzeugung soll im Jahr<br />

2050 auf Solaranlagen entfallen –<br />

mehr als auf Wind, Wasser und jede<br />

andere <strong>Energie</strong>quelle. Die alte Studie<br />

hatte der Photovoltaik bis zur Jahrhundertmitte<br />

höchstens einen Anteil<br />

von elf Prozent zugetraut. Sie hatte auf<br />

Daten des Verbands der europäischen<br />

Photovoltaikindustrie (European Photovoltaic<br />

Industry Association, Epia)<br />

basiert, der in der Vergangenheit stets<br />

äußerst niedrige Produktionszahlen<br />

an die Öffentlichkeit gegeben hatte. In<br />

der zweiten Studie 2008, die bereits<br />

auf optimistischeren Epia-Daten beruht,<br />

sah Greenpeace Windkraft und<br />

Photovoltaik schon gleichauf. „Bisher<br />

wurden unsere Prognosen immer von<br />

der tatsächlichen Entwicklung überholt“,<br />

räumt Sven Teske ein. „Ich bin<br />

mal gespannt, wann dies nicht mehr<br />

so sein wird.“ Vielleicht diesmal? Seine<br />

neue Zuversicht in Sachen Photo-<br />

44<br />

08/<strong>2010</strong>


Forum Brixen<br />

a k t u e l l<br />

Gemeinsame Agenda<br />

für Forschung und Innovation“. Dieser<br />

enthält Strategien, um die bestehenden<br />

Forschungseinrichtungen im Zeitraum<br />

von fünf bis zehn Jahren zu stärken.<br />

Dabei soll nicht nur die Koordination<br />

unter diesen Einrichtungen verstärkt,<br />

sondern auch die Abstimmung mit anderen<br />

Akteuren gefördert werden.<br />

Orientierung bieten<br />

kraftwerke eine Produktion von 1400<br />

Terawattstunden elektrischer <strong>Energie</strong>.<br />

Daraus ergibt sich ein Ertrag von 1400<br />

Kilowattstunden pro Kilowatt Leistung,<br />

was aufmerken lässt: Solche hohen<br />

Werte lassen sich nur in sonnenreichen<br />

Ländern erreichen. „Tatsächlich<br />

sind wir davon ausgegangen, dass die<br />

meisten Solaranlagen in Ländern mit<br />

hoher Einstrahlung gebaut werden“,<br />

begründet das Teske. So sieht die Studie<br />

für Europa im Jahr 2050 eine installierte<br />

Leistung von 510 Gigawatt<br />

vor, während sie für Nordamerika annähernd<br />

das Doppelte prognostiziert.<br />

Quelle: Photon – Das Solarstrom Magazin,<br />

Seite 18, Ausgabe 7/Juli <strong>2010</strong><br />

Sternstunde der Sonnenenergie<br />

Ein energie-autarkes <strong>Land</strong> dank Photovoltaik,<br />

so sieht der Zukunftsforscher<br />

Christian Hehenberger Südtirol<br />

im Jahr 2020. Herr und Frau Südtiroler<br />

bewohnen ein Plus <strong>Energie</strong>haus<br />

und fahren Elektroauto. Und auf unseren<br />

Bergen stehen dann vielleicht<br />

sogar schon Schutzhütten, deren Sonnenkollektoren<br />

vollkommene energetische<br />

Unabhängigkeit gewähren. Eine<br />

Vision und ein Ausflug in die Schweiz.<br />

Südtirol ist sonnenverwöhnt; ebenso<br />

wie seine Bewohner. Wie sehr fällt<br />

es auf, wenn es ausnahmsweise drei<br />

Tage am Stück regnet. Der Südtiroler<br />

reagiert verstimmt. Mit 300 Sonnentagen<br />

im Jahr ist das kein Wunder.<br />

Sonnige Aussichten<br />

Der österreichische Zukunftsforscher<br />

Hehenberger prophezeite Südtirol<br />

bahnbrechende Innovationen dank<br />

einer noch intensiveren Nutzung von<br />

Sonnenenergie. Jeder Südtiroler fahre<br />

künftig mit einem Hybridwagen<br />

und „tanke“ die <strong>Energie</strong> dafür, in der<br />

eigenen, Sonnenkolektor-bedeckten<br />

Garage.<br />

Seit einiger Zeit schon steht die systematische<br />

Umwandlung von Sonnenenergie<br />

in elektrische hoch im Kurs.<br />

Photovoltaik genannt, und vielfach<br />

finanziell gefördert, findet sie Anwendung<br />

auf Dächern, in Taschenrechnern,<br />

bei Parkscheinautomaten, auf<br />

Freiflächen und auf Schutzhütten.<br />

Ein fast autarker Bergkristall<br />

Die Eidgenossen im Oberwallis machen<br />

es uns vor. Mit der Neuen Monte<br />

Rosa Schutzhütte (2883m) haben unsere<br />

alpenländischen Nachbarn ein<br />

exemplarisches und nachhaltiges Gebäude<br />

fertiggestellt; <strong>Energie</strong>deckungsgrad<br />

90 %. Dies soll dank einer in die<br />

Südfassade integrierten Photovoltaikanlage<br />

sowie thermischen Solarkollektoren,<br />

als ehrgeiziges Ziel seiner<br />

Projektanten, gelingen.<br />

Das Vorzeige-Schutzhaus ist Resultat<br />

eines Gemeinschaftsprojekts der Sektion<br />

Monte Rosa des Schweizer Alpen-<br />

Clubs und der Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule Zürich. Mit seiner<br />

speziellen Form und der silbernen<br />

Aluminiumhülle erinnert es, in spektakuläre<br />

<strong>Land</strong>schaft zwischen Gorner-,<br />

Grenz- und Monte Rosa-Gletscher eingebettet,<br />

an einen Bergkristall.<br />

Im Frühling <strong>2010</strong>, bei erstmaliger Inbetriebnahme,<br />

schaffte es die Neue<br />

Monte Rosa Hütte ca. 70 % des <strong>Energie</strong>bedarfs<br />

zu decken. Übers Jahr soll<br />

nun der angestrebte Selbstversorgungsgrad<br />

erreicht werden.<br />

Eine Vision<br />

Vielleicht kann das Projekt der Monte<br />

Rosa Hütte ja richtungsweisend beflügeln<br />

und uns dazu motivieren, die besonders<br />

günstigen Einstrahlungsverhältnisse<br />

im Hochgebirge vermehrt zu<br />

nutzen. Die Einweihung vonSüdtirols<br />

erster energie-autarken Schutzhütte<br />

wäre auf jeden Fall eine Sternstunde,<br />

die wir anstreben sollten.<br />

Das <strong>Land</strong> Südtirol will die<br />

Kooperation zwischen den<br />

Forschungseinrichtungen<br />

und den Akteuren im Bereich<br />

der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

stärken. Eine gemeinsame<br />

Agenda soll künftige<br />

Entwicklungsmöglichkeiten<br />

aufzeigen und die beteiligten<br />

Akteure inspirieren, neue Wege<br />

zu gehen.<br />

Die <strong>Land</strong>esabteilung Bildungsförderung,<br />

Universität und Forschung<br />

hat im vergangenen Herbst<br />

ein Roadmapping initiiert. Es handelt<br />

sich dabei um eine Methode zur<br />

Planung von Aktionsprogrammen<br />

für Forschung und Entwicklung. Im<br />

Vordergrund steht dabei das aktive<br />

Planen der Zukunft.<br />

Der Bereich der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

wurde für die erste Roadmap auf<br />

<strong>Land</strong>esebene gewählt, da es in diesem<br />

Bereich bereits zahlreiche Einzelaktionen<br />

gibt. Darauf aufbauend können<br />

nun eine Standortbestimmung vorgenommen<br />

und gemeinsame Perspektiven<br />

entwickelt werden.<br />

Die Roadmap „Erneuerbare <strong>Energie</strong>n“<br />

wurde von einer Arbeitsgruppe bestehend<br />

aus rund dreißig lokalen Akteuren<br />

erarbeitet. Hintergrund der Roadmap<br />

ist der „Mehrjährige <strong>Land</strong>esplan<br />

„Insbesondere die<br />

Kooperationsbereitschaft<br />

der beteiligten<br />

Personen zeugt vom<br />

Wunsch, gemeinsam<br />

etwas zu bewegen“,<br />

unterstreicht<br />

die <strong>Land</strong>esrätin für<br />

Forschung Sabina<br />

Kasslatter Mur. Die Sabina Kasslatter Mur<br />

Roadmap könne Orientierung<br />

bieten und als Grundlage<br />

für künftige Aktivitäten und Kooperationen<br />

im Forschungsbereich dienen.<br />

„Die Roadmap ist Ausdruck einer<br />

gemeinsamen Vision und eines<br />

gemeinsamen Verständnisses von<br />

Problemen und Lösungswegen“, so<br />

die <strong>Land</strong>esrätin.<br />

Die Schwerpunkte der Roadmap liegen<br />

in den Bereichen Biomasse, Gebäude,<br />

Wasserkraft und Wasserstoff sowie in<br />

der Einsparung und im Umgang von<br />

<strong>Energie</strong> bei Produktionsprozessen. Der<br />

Austausch von Wissen und Technologie<br />

soll gefördert und die Qualität der<br />

Aus- und Weiterbildung durch qualifizierte<br />

Fachkräfte verbessert werden.<br />

Die Arbeitsgruppe der Roadmap wird<br />

sich ein- bis zweimal jährlich treffen,<br />

um über den Stand des Projektes zu<br />

diskutieren und – wenn nötig – die<br />

Strategien den jeweils geänderten<br />

Rahmenbedingungen anzupassen.<br />

Für Informationen können Sie sich<br />

an das <strong>Land</strong>esamt für Hochschulförderung,<br />

Universität und Forschung<br />

(Daniela Ferraro, Tel. 0471 412955,<br />

hochschulfoerderung@provinz.bz.it)<br />

wenden.<br />

Die Roadmap steht unter<br />

www.provinz.bz.it/bildungsfoerderung/forschung/1376.asp<br />

zum<br />

Download bereit.<br />

46 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 47


s e r v i c e<br />

ABD Airport Bozen<br />

p a g i n i e r u n g<br />

<strong>Energie</strong>gewinnung in Italien …<br />

„Mit Engagement und Liebe zur Sache …“<br />

Einfamilienhaus in Bruneck<br />

… eine Politik mit vielen<br />

Möglichkeiten: Photovoltaik<br />

und die erneuerbare Gewinnung<br />

von elektrischer <strong>Energie</strong> ist<br />

mittlerweile in aller Munde. Das<br />

neue staatliche Dekret – der sogenannte<br />

dritte „conto energia“<br />

– welches die Fördertarife ab<br />

2011 regelt, ließ lange auf sich<br />

warten und wurde jüngst veröffentlicht.<br />

Daraus kann man klar feststellen,<br />

dass Investitionen in Photovoltaikanlagen<br />

weiterhin wirtschaftlich<br />

sehr interessant bleiben.<br />

Seit Inkrafttreten der ersten Auflage<br />

des „conto energia“ vor etwa fünf<br />

Jahren hat sich in der Bevölkerung<br />

eine sehr positive Einstellung zur<br />

alternativen <strong>Energie</strong>gewinnung entwickelt.<br />

Die Möglichkeit, elektrische<br />

<strong>Energie</strong> unabhängig zu produzieren<br />

und diese selbst zu verbrauchen oder<br />

zu verkaufen, wurde und wird vom<br />

privaten Haushalt, von Industrie und<br />

Gewerbe sowie von Investoren immer<br />

häufiger genutzt.<br />

Ein hoher Qualitätsfortschritt<br />

Stahlbau Pichler<br />

Betrachtet man die Photovoltaik aus<br />

dem Blickwinkel des Technologielebenszyklus<br />

kann man sagen, dass<br />

diese Form der Umwandlung von<br />

Licht in elektrische <strong>Energie</strong> an einen<br />

sehr hohen Punkt angelangt ist. Es<br />

gibt keinen Grund, sich aus Skepsis<br />

gegenüber Funktionalität, Anwendbarkeit,<br />

Effizienz oder Lebensdauer,<br />

sich nicht für diese Technologie<br />

zu entscheiden. Die Produktion von<br />

Zellen, Modulen und weiterer zugehöriger<br />

Komponenten wurde in den<br />

vergangenen Jahren weitgehend<br />

standardisiert und industrialisiert.<br />

Dieser Fortschritt macht sich vor<br />

allem durch die Erfüllung höchster<br />

Qualitätsansprüche bei Material und<br />

Verarbeitung bemerkbar.<br />

INFO<br />

Leitner Solar AG<br />

Rienzfeldstr. 47 - 39031 Bruneck<br />

Tel. 0474 571 110<br />

info@leitnersolar.it - www.leitnersolar.it<br />

Ein Interview mit<br />

Hubert Leitner über sein<br />

Engagement in Sachen<br />

Solarenergie.<br />

Radius: Hubert Leitner,<br />

Sie in Ihrer Funktion<br />

als Geschäftsführer<br />

der Leitner Solar<br />

AG konnten sich als<br />

Pionier in der Solarbranche<br />

bis zum<br />

heutigen Tage an der<br />

Spitze in Italien behaupten.<br />

Welches ist<br />

Hubert Leitner<br />

Ihr Erfolgsgeheimnis?<br />

H. Leitner: Pioniere werden ja bekanntlich<br />

überholt oder sterben aus,<br />

das weiß man aus der Geschichte,<br />

insofern werde ich nicht sehr gerne<br />

mit diesem Begriff in Verbindung gebracht.<br />

Doch Scherz beiseite. Ich war<br />

schon sehr früh von der Möglichkeit<br />

der <strong>Energie</strong>gewinnung durch Photovoltaik<br />

fasziniert und stehe deshalb<br />

auch mit voller Überzeugung und<br />

Begeisterung hinter der Sache. Vielleicht<br />

ist dieses das vermeintliche<br />

Geheimnis: Engagement, Liebe zur<br />

Sache und Mut für die Idee.<br />

Radius: Viel Freude am Tun und Handeln<br />

haben Sie schon seit eh und je<br />

unter Beweis gestellt, ziehen Sie die<br />

grüne Linie auch persönlich kompromisslos<br />

durch?<br />

H. Leitner: Ich wäre unglaubwürdig<br />

und letztendlich mit meinen Unternehmen<br />

nicht so erfolgreich, würde<br />

ich meine Überzeugung nicht auch<br />

persönlich durchziehen. So habe ich<br />

selbstverständlich mein Privathaus<br />

mit einer integrierten Photovoltaikanlage<br />

ausgestattet und auch der Firmensitz<br />

nutzt den sauberen Strom einer<br />

eigenen Anlage. Weiters betreibe<br />

ich eine eigene Anlage auf einem angemieteten<br />

Stadeldach und halte Beteiligungen<br />

an mehreren Solarparks<br />

in Sardinien und in Mittelitalien. Weitere<br />

Investitionen in den kommenden<br />

Jahren sind geplant.<br />

Radius: Wie man aus den verschiedenen<br />

Medien entnimmt, kann sich die<br />

Branche momentan vor Aufträgen<br />

kaum retten. Wo sehen Sie die Photovoltaik<br />

in der Zukunft, vielleicht in fünf<br />

Jahren?<br />

H. Leitner: Photovoltaik ist mitunter<br />

eine der zukunftsträchtigsten Technologien<br />

überhaupt und wird sich<br />

langfristig durchsetzen. Zumal sie<br />

unerschöpflich ist, doch vor allem<br />

sauberer und umweltfreundlicher<br />

als die konventionelle <strong>Energie</strong>erzeugung,<br />

auch als Kernenergie. Mehrere<br />

Studien belegen, dass <strong>Energie</strong> aus<br />

Photovoltaik in nicht allzu weiter Ferne<br />

billiger angeboten werden kann,<br />

als konventionell produzierte <strong>Energie</strong>.<br />

Diese meiner Meinung nach in<br />

weniger als fünf Jahren eintretende<br />

Netzparität wird eine unaufhaltsame<br />

Entwicklung der Photovoltaik bringen<br />

– und dies ohne staatliche oder andere<br />

Förderungen.<br />

Radius: Welche besonderen Entwicklungen<br />

erwarten Sie?<br />

H. Leitner: Es wird neue Technologien,<br />

neue Materialien geben und die<br />

Effizienz wird weiterhin steigen.<br />

Photovoltaikanlagen werden immer<br />

stärker in die Gebäude integriert<br />

werden und die <strong>Energie</strong> wird auch<br />

dazu genutzt, beispielsweise Wärmepumpen<br />

zu betreiben und die<br />

Elektrofahrzeuge aufzuladen.<br />

Radius: Wo wird die Reise für die Leitner<br />

Solar AG noch hinführen?<br />

H. Leitner: Wir wollen weiterhin ein<br />

Anbieter im oberen Qualitätssegment<br />

bleiben, den jeweils aktuellen Stand<br />

der Technik anbieten und unsere<br />

Kunden mit bestem Service betreuen.<br />

Diese Säulen werden gewährleistet,<br />

weiterhin Wachstum zu haben, zu den<br />

besten Anbietern in Südtirol und italienweit<br />

zu gehören, sowie international<br />

tätig zu werden.<br />

48<br />

08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 49


p a g i n i e r u n g<br />

s e r v i c e<br />

diesem lukrativen Sektor. Der Staat<br />

reagiert mit Überprüfungen, welche<br />

aufgrund der Komplexität der Materie<br />

oft formale Aspekte in den Vordergrund<br />

stellen. So wurden allein im<br />

Jahr 2009 Strafen in Höhe von über<br />

€ 50,5 Mio. ausgestellt.<br />

Neue Photovoltaikförderung<br />

Im Gespräch mit DDr.<br />

Ing. Eugen Psaier von<br />

Energy.dis zum Thema<br />

Photovoltaikförderungen.<br />

Welche Faktoren gilt es zu berücksichtigen?<br />

Was müssen<br />

Investoren beachten?<br />

Radius: Photovoltaik ist ein derzeit<br />

heiß diskutiertes Thema. Viele Investoren<br />

kommen momentan arg ins<br />

Schwitzen, da die Photovoltaikanlagen<br />

nicht mehr bis Ende des Jahres abgeschlossen<br />

werden können. Wie sieht<br />

es mit den neuen Förderungen für das<br />

Jahr 2011 aus?<br />

E. Psaier: Sicher, die derzeitige Photovoltaikförderung<br />

ist für Investoren ziemlich<br />

großzügig. Diese läuft allerdings<br />

im Jahr 2011 nicht aus, sondern wird<br />

durch ein neues Dekret* verlängert.<br />

Festzuhalten gilt, dass die Fördertarife<br />

für neue Anlagen ab dem Jahr 2011<br />

gekürzt werden, um den sinkenden Investitionskosten<br />

Rechnung zu tragen.<br />

Positiv ist, dass die Kürzungen geringer<br />

ausgefallen sind als ursprünglich<br />

befürchtet (siehe Tarifvergleich).<br />

Neu eingeführt wurde, dass die Tarife<br />

für das Jahr 2011 jedes Quadrimester<br />

je nach Anlagengröße um weitere 3–7 %<br />

gesenkt werden und ab dem Jahr 2012<br />

eine weitere jährliche Senkung von je<br />

6 % vorgesehen ist. Photovoltaikinvestoren<br />

sollten also durchaus auf die Tube<br />

drücken, wenn sie die derzeit noch vorhandenen<br />

Gewinne abschöpfen wollen.<br />

Radius: Gibt es weitere Neuigkeiten im<br />

Dekret?<br />

E. Psaier: Ja, der Gesetzgeber führt<br />

leider nie die bestehende Regelungen<br />

fort bzw. begnügt sich mit einer<br />

Tarifanpassung. Dies führt dazu, dass<br />

für Neuanlagen ab dem Jahr 2011 die<br />

Wirtschaftspläne komplett zu überarbeiten<br />

sind. Neben dem erwähnten<br />

neuen Stufenkonzept nach Anlagengröße<br />

ist vor allem die rückwirkende<br />

Änderung von Teilen des vorhergehenden<br />

Dekretes hervorzuheben. Für<br />

eine genaue Abklärung ist es ratsam,<br />

sich mit einem Berater seines Vertrauens<br />

in Verbindung zu setzen.<br />

Radius: Diese rückwirkenden Änderungen<br />

sind in Italien ja immer wieder<br />

ein Schreckgespenst!<br />

E. Psaier: Man sollte den Teufel nicht<br />

gleich an die Wand malen. Bei den<br />

erwähnten Änderungen geht es im<br />

Wesentlichen um Interpretation und<br />

Auslegung des bestehenden Dekretes.<br />

Die Fördertarife bleiben auch durch<br />

einen privatrechtlichen Vertrag mit<br />

dem GSE gesichert. Allerdings war<br />

im letzten Finanzgesetz (manovra)<br />

* Das Ministerialdekret zur<br />

Neuregelung der Photovoltaikförderung<br />

vom 6. August <strong>2010</strong> wurde im<br />

Gesetzesanzeiger Nr.197 am<br />

24-08-<strong>2010</strong> veröffentlicht.<br />

eine einschneidende Maßnahme für<br />

die sogenannten Grünen Zertifikate<br />

zum Nachteil der Produzenten vorgesehen.<br />

Diese konnte glücklicherweise,<br />

auch mit Unterstützung der<br />

hiesigen Parlamentarier, abgewendet<br />

werden. Beunruhigend ist die Zunahme<br />

an Kontrollen und Strafen, welche<br />

bei Unregelmäßigkeiten bis zur Aberkennung<br />

des Fördertarifs bzw. auch<br />

zum Entzug der Genehmigungen führen<br />

können. Zurückzuführen ist dies<br />

auf die steigende Anzahl von offenen<br />

bzw. versteckten Schwindeleien in<br />

Eugen Psaier<br />

Er hat in München<br />

<strong>Energie</strong>technik, in<br />

den USA und in<br />

Innsbruck Wirtschaft<br />

studiert und<br />

ist Geschäftsführer<br />

und Teilhaber eines<br />

Beratungsunternehmens<br />

im <strong>Energie</strong>sektor, welches vor<br />

neun Jahren gegründet wurde, 16<br />

Mitarbeiter beschäftigt und eine Vielzahl<br />

an Kunden im In- und Ausland<br />

berät. Im Jahr 2008 gründete er mit<br />

Dr. Ing. Martin Unterberger zusätzlich<br />

das spezialisierte Beratungsstudio<br />

Psaier & Unterberger. Zudem besteht<br />

eine enge Zusammenarbeit in<br />

Steuerfragen mit der Steuerkanzlei<br />

Psaier & Partner.<br />

Radius: Wie kann sich der Produzent<br />

gegen obige „Gefahren“ schützen?<br />

E. Psaier: Vielfach werden durch die guten<br />

Investitionsförderungen formale Aspekte<br />

eher als Bremse abgetan. Besser<br />

ist es diese von Beginn an zu berücksichtigen.<br />

Eine ordnungsgemäße Dokumentation<br />

hilft die Zertifizierungsverfahren<br />

zu beschleunigen und potentielle<br />

Fehler frühzeitig zu erklären. So wie in<br />

allen anderen Wirtschaftssektoren ist es<br />

auch bei Investitionen im <strong>Energie</strong>sektor<br />

bedeutend, ein gesichertes Wirtschafts-<br />

Konzept auszuarbeiten, das auch mögliche<br />

Gesetzesänderungen in Form von<br />

Risikoschlüsseln versucht zu antizipieren.<br />

Dies wird übrigens auch bei den<br />

Banken in Bezug auf die Finanzierung<br />

immer wichtiger.<br />

Im laufenden Betrieb sind die Auflagen<br />

und normativen Bestimmungen einzuhalten,<br />

was aufgrund der Vielzahl von<br />

Vorgaben zugegebenermaßen nicht<br />

immer leicht ist. Ein Experte kann hier<br />

die notwendige Unterstützung liefern.<br />

Radius: Bei der Abrechnung haben<br />

einige Photovoltaikproduzenten ihr<br />

„Blaues Wunder“ erlebt, da die Förderabrechnung<br />

nicht mit der tatsächlichen<br />

Produktion übereinstimmt und<br />

der GSE die Gelder in einigen Fällen<br />

nicht ausbezahlt.<br />

E. Psaier: Aufgrund der Vielzahl von gesetzlichen<br />

Bestimmungen sind bei allen<br />

Investitionsarten von der Photovoltaik<br />

bis zum Wasserkraftwerk periodische<br />

Stufen nach<br />

Anlagengröße<br />

kWp<br />

Nicht<br />

integriert<br />

Fördertarif<br />

bis 31/12/<strong>2010</strong><br />

Teils<br />

integriert<br />

gesetzliche Meldungen durchzuführen.<br />

Werden diese nicht gemacht, kann es<br />

bei der Abrechnung Probleme geben.<br />

Zusätzliche Zeit sollte für die Absprache<br />

mit der Vielzahl von Behörden,<br />

welche immer wieder Informationen<br />

in unterschiedlicher Form benötigen,<br />

eingeplant werden. Ratsam ist es, einen<br />

Mitarbeiter für diese Verwaltungstätigkeit<br />

heranzubilden, welcher die<br />

ständigen Änderungen nachvollzieht<br />

oder diese Tätigkeit an ein eigens spezialisiertes<br />

Unternehmen auszulagern.<br />

Radius: Welche Voraussetzungen<br />

sollte ein Dienstleistungsunternehmen<br />

erfüllen?<br />

E. Psaier: Das beauftragte Beratungsunternehmen<br />

sollte auf eine längjährige<br />

Tätigkeit und auf überprüfbare<br />

Referenzen in diesem Sektor zurückgreifen<br />

können. Ein fachkundiger und<br />

gewissenhafter Mitarbeiterstab kann<br />

auch in Ausnahmefällen die Einhaltung<br />

der notwendigen Meldungen,<br />

insbesondere der gesetzlichen Fristen,<br />

garantieren. Im Voraus gilt es abzuklären,<br />

welche Garantien der Dienstleister<br />

bietet und wie eventuelle Strafen<br />

gehandhabt werden.<br />

Fördertarif ab<br />

01/01/2011<br />

1. Quadrimester<br />

Art der Anlage<br />

Fördertarif<br />

bis<br />

31/12/<strong>2010</strong><br />

Fördertarif ab<br />

01/01/2011<br />

1. Quadrimester<br />

Auf Gebäuden<br />

realisierte Anlagen Integriert Integriert*<br />

kWp €/kWh €/kWh €/kWh €/kWh €/kWh<br />

1


s e r v i c e<br />

s e r v i c e<br />

Schaubild: Salewa Neubau<br />

sollen in einer out-door-Firma wie<br />

Salewa die Mitarbeiter im Gebäude<br />

auch Sommer und Winter spüren. Es<br />

muss nicht jedes System 120%ig abgesichert<br />

sein, sondern es können auch<br />

70 % sein; wo es notwendig ist, kann<br />

nachgerüstet werden. Für uns Planer<br />

eine nicht alltägliche Aussage und eine<br />

umso interessantere Aufgabe.“<br />

520.000 Kilowatt-Stunden pro Jahr<br />

Herzstück des <strong>Energie</strong>konzeptes ist<br />

die große Photovoltaikanlage auf den<br />

Dächern der Magazine. Diese Anlage<br />

erzeugt jährlich 520.000 kWh elektrische<br />

<strong>Energie</strong> und vermeidet 335 Tonnen<br />

C0 2<br />

Emissionen im Jahr.<br />

Der Verbrauch an elektrischer <strong>Energie</strong><br />

wird durch ein Beleuchtungskonzept<br />

reduziert, das ein sinnvolles Maß<br />

an Lichtintensität bringt. Eine geringe<br />

Lichtverschmutzung gehört zum<br />

energetischen Gesamtkonzept. Ein<br />

wichtiger Faktor für ein produktives<br />

Raumklima ist auch eine ausreichende<br />

Frischluftzufuhr. In allen Bürobereichen<br />

sorgt eine Hygienelüftung<br />

Salewa-Chef Heiner Oberrauch<br />

für ein angenehmes Raumklima. Der<br />

Bezug zu Klima und Natur ist allgegenwärtig,<br />

er gehört zur Firmenphilosophie<br />

und wird auch entsprechend<br />

gelebt. Für die Familie Oberrauch mit<br />

ein Grund mit der Salewa-Europazentrale<br />

in Südtirol zu bleiben, denn<br />

zum Image von Salewa gehört auch<br />

der Firmensitz. „Einen besseren Platz<br />

als Bozen, dem Tor zu den Dolomiten<br />

und in Sichtweite zu den Alpen, kann<br />

es für Salewa eben nicht geben“, ist<br />

Heiner Oberrauch überzeugt.<br />

Info<br />

Salewa- Oberalp AG<br />

39100 Bozen<br />

Tel. 0471 242 600<br />

www.salewa.com<br />

Die neue Monte Rosa Hütte<br />

Saubere <strong>Energie</strong> am Berg<br />

Die Effizienz der Solaranlagen ist<br />

in erster Linie abhängig von der<br />

Sonneneinstrahlung und nicht<br />

von der Höhenlage. Zwei interessante<br />

Projekt, die über das<br />

Thema Berg auch gut zusammenpassen:<br />

Der neue Salewa-<br />

Firmensitz im Bozner Talkessel<br />

und die höchst gelegene „Solar-<br />

Schutzhütte“ in den Schweizer<br />

Alpen auf 2900 Metern.<br />

Direkt an der Autobahnausfahrt Bozen-Süd<br />

entsteht ein äußerst innovativer<br />

Firmensitz. Für Salewa, weltweit<br />

ein führendes Unternehmen im<br />

Bergsport, soll es zum einen besonders<br />

umweltfreundlich und zweitens<br />

auch architektonisch etwas Besonderes<br />

sein – und das erkennt man schon<br />

jetzt am Rohbau. Nicht umsonst ist<br />

dieser Bau für die Architekturbiennale,<br />

die weltgrößte Architekturveranstaltung<br />

dieser Art, nominiert worden.<br />

Dazu Firmenchef Heiner Oberrauch.<br />

„Für die Architekturbiennale<br />

sind wir nicht nur aufgrund der Architektur<br />

nominiert worden, sondern<br />

wegen dem Zusammenspiel Mensch –<br />

Wohlfühlen, und dazu gehört auch die<br />

<strong>Energie</strong>effizienz. <strong>Unser</strong> Thema ist die<br />

CO 2<br />

Nullemission, das heißt wir produzieren<br />

auf unseren Dächern mehr<br />

Strom als wir selbst verbrauchen.<br />

Aber genauso bahnbrechend ist die<br />

besondere Bauweise, die hinterlüftete<br />

Fassade, der Klimahaus-Standard<br />

und die sanfte Klimaanlage und Heizung,<br />

sowie die Kernaktivierung im<br />

neuen Heizungssystem.“<br />

Das <strong>Energie</strong>konzept<br />

Ein nachhaltiges <strong>Energie</strong>konzept beginnt<br />

bei der Bedarfserhebung. Der<br />

Verbrauch von <strong>Energie</strong> kann durch<br />

bauliche Maßnahmen, optimale Bauformen,<br />

eine gute Wärmedämmung<br />

und durch die Nutzung der Sonnenenergie<br />

gesenkt werden. Im Sommer<br />

beispielsweise schützt eine effiziente<br />

Verschattung und Sonnenschutzgläser<br />

vor Überhitzung und hohem Kühlbedarf.<br />

Eine konsequente Umsetzung<br />

der KlimaHaus-Philosophie schafft<br />

die Voraussetzung für geringen Verbrauch.<br />

Dazu Georg Felderer von der<br />

Planungsfirma Energytech: „Schon am<br />

Beginn der Planung hat Bauherr Heiner<br />

Oberrauch mit einer interessanten<br />

Aussage aufhorchen lassen. Demnach<br />

In Sichtweite zum Matterhorn thront<br />

in den Schweizer Alpen eine weitgehend<br />

energieautarke Schutzhütte<br />

mit zackigen Konturen und eingelassenen<br />

Sunpower Solarzellen. Ein<br />

Beweis dafür, dass Photovoltaik auf<br />

2900 Meter eine lohnenswerte Sache<br />

ist. Jedes Detail dieses eigenwilligen<br />

Bauwerkes dient einem Zweck:<br />

möglichst viel hochalpine Sonnenstrahlung<br />

für die Eigenversorgung<br />

nutzbar machen.<br />

30.900 Kilowattstunden Strom<br />

Diese Menge benötigt das Schutzhaus<br />

im Jahresverlauf und etwa 90 %<br />

davon soll selbst erzeugt werden. Dafür<br />

ist in der Südfassade der Hütte<br />

eine 16-Kilowatt-Photovoltaikanlage<br />

integriert. Installiert wurden monokristalline<br />

Solarzellen der amerikanischen<br />

Sunpower Corp. Von der<br />

Gefriertruhe bis zum Kreditkarten-<br />

Lesegerät wird alles versorgt. Bei<br />

Photovoltaikanlage auf 2900m<br />

einer Überproduktion kann der Wirt<br />

sogar zwei Induktionskochplatten in<br />

der Küche in Betrieb setzen, ansonsten<br />

wird mit Gas gekocht.<br />

Ein aufwändiges Bauwerk<br />

Das diese „Hütte“ – besser gesagt<br />

wäre Berghotel – überhaupt entstehen<br />

konnte, geht auf das 150-jährige<br />

Jubiläum der Technischen Hochschule<br />

in Zürich zurück Für dieses<br />

Jubiläum stand einiges Geld für besonders<br />

prestigeträchtige Bauwerke<br />

zur Verfügung. Das ganze Projekt<br />

hat dem Schweizer Alpinclub, der<br />

ETH-Zürich und den Sponsoren etwa<br />

4,6 Millionen Euro gekostet. An<br />

der Realisierung beteiligten sich im<br />

Laufe der Planungs- und Bauphase<br />

mehr als 100 Wissenschaftler, Planer<br />

und Konstrukteure, sowie zahlreiche<br />

Produktionsunternehmen,<br />

Handwerker und Bauarbeiter. Weiter<br />

Infos unter:<br />

www.neuemonterosahuette.ch<br />

52 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 53


p a g i n i e r u n g<br />

s e r v i c e<br />

Ebner Solartechnik<br />

Würth Zebra Solar<br />

Bei der Installation einer<br />

Photovoltaik-Anlage werden<br />

moderne und hochwertige<br />

Module an den verschiedensten<br />

Arten von Dachkonstruktionen<br />

befestigt. Einwirkende Kräfte<br />

wie vor allem Wind und Schnee<br />

werden durch die Module direkt<br />

an das sich darunter befindliche<br />

Befestigungssystem weitergeleitet.<br />

Genau deshalb sollten Sie eine besondere<br />

Aufmerksamkeit auch auf<br />

die Befestigung werfen, denn diese ist<br />

für die Stabilität und Abrutschsicherheit<br />

Ihrer Anlage über Jahrzehnte<br />

verantwortlich, obwohl sie nur einen<br />

Bruchteil der Kosten einer gesamten<br />

Anlage ausmachen.<br />

Aufsetzen der<br />

Mittelklemme und<br />

aufdrücken.<br />

Montage fertig!<br />

Würth bietet ein sicheres,<br />

innovatives und<br />

vor allem einfaches und<br />

zeitsparendes Befestigungssystem,<br />

bestehend<br />

aus korrosionsbeständigem,<br />

hochwertigem Aluminium<br />

und Edelstahl.<br />

Durch die Klick-Technologie und<br />

einem sehr hohen Grad an Vormontage<br />

ermöglicht es eine maximale Reduzierung<br />

der Montagezeit.<br />

Die „Zebra Solar Profile“ werden<br />

mittels einer einfachen Drehung der<br />

vormontierten Hammerkopfschraube<br />

seitlich am höhenverstellbaren Dachhaken<br />

befestigt.<br />

Photovoltaikmodul auflegen, Modulklemmen<br />

aufklipsen und anziehen.<br />

Fertig!<br />

Egal ob für Schräg- oder Flachdach,<br />

Ziegel-, Trapez- oder Wellblechdach,<br />

ja sogar Freilandanlagen, Würth<br />

verfügt über ein komplettes Befestigungssystem,<br />

das vor allem durch die<br />

einfache, sichere und schnelle Montage<br />

glänzt.<br />

Dank der Riffelung am Bügel und an<br />

den Profilen ist ein optimaler Formund<br />

Kraftschluss gegeben.<br />

<strong>Unser</strong> technisches Büro, bestehend<br />

aus Ingenieuren und Technikern, unterstützt<br />

Sie gerne bei der Beratung,<br />

Planung und Berechnung Ihrer individuellen<br />

PV-Anlage.<br />

INFO<br />

Maximale Anpassbarkeit durch<br />

horizontale und vertikale Regulierung<br />

Würth der Montageprofi<br />

Bahnhofstr. 51 - 39044 Neumarkt<br />

Tel. 0471 828 111<br />

zebrasolar@wuerth.it - www.wuerth.it<br />

Das Unternehmen Ebner<br />

Solartechnik aus Eppan widmet<br />

sich seit 30 Jahren der<br />

Erforschung und Nutzung<br />

von Solarressourcen zur<br />

<strong>Energie</strong>erzeugung.<br />

Ebner zeichnet sich dabei durch die<br />

Fähigkeit aus, mit effizienten und<br />

wenig intrusiven Lösungen auf die<br />

Anforderungen einer immer heterogeneren<br />

Kundschaft zu reagieren.<br />

Ebner Solartechnik entwickelt sich<br />

ständig weiter und verwirklicht neue<br />

fortschrittliche Produkte wie das Thermosolarpaneel<br />

AS3000, das unter<br />

Umweltschutzaspekten geplant und<br />

gebaut wird. Das AS3000 zeichnet<br />

sich durch große Eintrittskapazität,<br />

geringe Abmessungen und niedriges<br />

Gewicht aus und verfügt über eine<br />

sehr hohe Wirksamkeit.<br />

Um Toplösungen installieren zu können,<br />

plant und verwirklicht das Ebner-<br />

Team Maßnahmen, die geeignet sind,<br />

die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n drastisch zu verringern.<br />

Jede Installation wird mit Rücksicht<br />

und nach Untersuchung der örtlichen<br />

Gegebenheiten geplant.<br />

Ebner Solartechnik<br />

bietet die Sicherheit eines<br />

effizienten Rundum-Services,<br />

der von der Beratung über die<br />

Produktion (Solarkollektoren und<br />

Akkumulatoren für Warm- und Sanitärwasser)<br />

bis zu Lieferung und Installation<br />

reicht. Das Unternehmen verfügt<br />

zudem über Zertifizierungen, die<br />

den neuesten europäischen Standards<br />

entsprechen.<br />

Info<br />

Ebner Solartechnik GmbH<br />

Kreuzweg 39 - 39057 Eppan<br />

Tel. 0471 661 611 - Fax 0471 661 021<br />

info@solartechnik.it - www.solartechnik.it<br />

54<br />

08/<strong>2010</strong>


Die größte Anlage in Norditalien:<br />

900 kWpauf den Dächern der CIMA S.p.A.,<br />

einem Getriebehersteller für Ferrari.<br />

p a g i n i e r u n g<br />

s e r v i c e<br />

Zukunftstechnologie Photovoltaik?<br />

56<br />

Im Sonnenlicht<br />

In nur drei Jahren ist Ralos<br />

Northern Italy zu einem der<br />

führenden Photovoltaik-<br />

Anlagenbauer Norditaliens<br />

geworden. Im Gründungsjahr<br />

2008 knapp 2500 kWp, dieses<br />

Jahr über 12.000 kWp: So viele<br />

Photovoltaikmodule hat Ralos<br />

Northern Italy GmbH verbaut.<br />

Das entspricht einem Wachstum<br />

von über 480 % in nur zwei<br />

Jahren.<br />

Ralos ist ausgewiesener Spezialist<br />

für Großanlagen. Die größte entsteht<br />

derzeit auf den Dächern der OG<br />

Kaiser Alexander in Leifers, mit 1700<br />

kWp Leistung. Dieses Kraftwerk<br />

wird jährlich so viel Strom produzieren<br />

wie ca. 2200 Menschen, ein ganzes<br />

Dorf, verbrauchen.<br />

Sitz des Unternehmens ist in Meran.<br />

Von dort werden die Projekte, von Planung<br />

über Einkauf, Logistik und Bau,<br />

direkt und mit eigenem Personal abgewickelt.<br />

„<strong>Unser</strong> Team ist klein, aber<br />

extrem motiviert und schlagkräftig“,<br />

stellt Christoph Drewes, Geschäftsführer<br />

von Ralos, fest. Nur bei der Montage<br />

auf Dach bezieht Ralos ausgewählte<br />

externe Partnerfirmen mit ein. Der<br />

Von Ralos mit der Südtiroler Volksbank entwickelt,<br />

gebaut und mitfinanziert: die 998 kWp Freilandanlage<br />

Fonte Rosa, eine von vier Anlagen in Apulien.<br />

08/<strong>2010</strong><br />

Umsatz wird dieses Jahr bei über 30<br />

Millionen Euro liegen.<br />

„<strong>Unser</strong> erster Kunde war die OG Juval<br />

in Kastelbell mit einer 560-kWp-<br />

Anlage“, erinnert sich Hans Karl<br />

Pichler, der zweite Geschäftsführer.<br />

„Man schenkte uns viel Vertrauen, wir<br />

standen damals ganz am Anfang.“ Inzwischen<br />

hat Ralos Northern Italy für<br />

die OG Juval bereits eine zweite PV-<br />

Anlage gebaut.<br />

Höchste Qualitätsstandards<br />

Ralos setzt höchste Qualitätsstandards,<br />

nicht nur bei der Wahl der Module<br />

und Wechselrichter, sondern vor<br />

allem in der Wahl des Montagesystems<br />

und der elektrischen Auslegung der<br />

Anlagen. „Eine Anlage soll mindestens<br />

20 Jahre sauberen Strom produzieren.<br />

Da muss die elektrische Auslegung,<br />

die Befestigung und vor allem<br />

die Statik gleich am Anfang stimmen“,<br />

unterstreicht Drewes, der für die Technik<br />

verantwortlich ist.<br />

Komplexe Operationen<br />

Die Expansion Richtung Süden hat<br />

bereits 2008 begonnen, auch in Form<br />

Nahtlos ins Dach eingefasst: die<br />

408 kWp große, vollintegrierte Anlage<br />

der OG Texel in Partschins.<br />

einer Joint-Venture mit VobaInvest, einer<br />

Beteiligungsgesellschaft der Südtiroler<br />

Volksbank. Daraus ist die Ralos<br />

Sun Fields GmbH entstanden, welche<br />

in Apulien und Latium Photovoltaikanlagen<br />

entwickelt, finanziert und baut.<br />

Bis heute sind bereits drei Kraftwerke<br />

zu je einem MW fertig gestellt worden<br />

und ein viertes ist im Bau.<br />

Die größte Anlage in Norditalien hat<br />

900 kWp und ist auf den Dächern der<br />

CIMA S.p.A., einem Zulieferer von Getrieben<br />

und Zahnrädern für die Formel<br />

1, vor allem Ferrari.<br />

2011 soll das Wachstum weitergehen.<br />

„Durch die hohen Renditen der Anlagen<br />

in diesem Jahr hat der Markt erst jetzt<br />

richtig Feuer gefangen“, stellt Hans<br />

Karl Pichler fest. Für beide Geschäftsführer<br />

ist Photovoltaik jedoch nicht nur<br />

ein „Business“: „Es ist ein gutes Gefühl<br />

zur Lösung eines der Kernprobleme unserer<br />

Zeit, der sauberen <strong>Energie</strong>versorgung,<br />

beizutragen.“<br />

INFO<br />

Steuern das Wachstum der Ralos:<br />

die Geschäftsführer Christoph Drewes (l.)<br />

und Hans Karl Pichler (r.)<br />

Ralos Northern Italy GmbH<br />

Brunnenplatz 12 - 39012 Meran<br />

Tel. 0473 490 388 – Fax 0473 490 389<br />

info@ralos.it – www.ralos.it<br />

Werbeinformation. Die Konditionen und Informationsblätter liegen zur Einsicht bei unseren Beratern und in allen unseren Filialen auf bzw. sind unter www.volksbank.it abrufbar.<br />

Christoph Drewes,<br />

Geschäftsführer der Ralos<br />

Northern Italy, beantwortet<br />

einige „hartnäckige“ Fragen.<br />

Radius: Ab 1.1.2011 gehen die Förderungen<br />

für Photovoltaik zurück. Lohnt<br />

sich da die Investition immer noch?<br />

Christoph Drewes: <strong>2010</strong> sind die Investitionen<br />

in die Photovoltaik aufgrund<br />

der gefallenen Modulpreise extrem<br />

rentabel. 2011 wird zu einer Normalisierung<br />

führen, mit Renditen wie 2008<br />

von 10–12 %. Das ist immer noch extrem<br />

viel für eine sichere Investition.<br />

Radius: Konsumentenschützer beginnen<br />

gegen die Fördertarife für Photovoltaik,<br />

die ja von allen Stromverbrauchern<br />

finanziert werden, zu protestieren.<br />

Hat die Photovoltaik langfristig<br />

Zukunft oder ist sie zu teuer?<br />

C. Drewes: Italien hat so viel Sonne!<br />

Sie nicht für die <strong>Energie</strong>gewinnung<br />

zu nutzen, wäre ein Frevel angesichts<br />

der Probleme mit Öl, Kohle und Atomstrom.<br />

Bei den derzeitigen Preisen<br />

rechnen sich Photovoltaikanlagen in<br />

Sizilien, wo die Sonneneinstrahlung<br />

extrem hoch ist, schon heute ohne<br />

Fördertarife. Bald werden wir auf diese<br />

ganz verzichten können.<br />

Radius: Und wenn der Staat sich die<br />

Förderung nicht mehr leisten kann?<br />

C. Drewes: Die Förderungen werden ja<br />

nicht aus dem Haushaltsbudget, der<br />

Finanziaria, bezahlt, sondern über<br />

eine Abgabe, die Teil der Stromrechnung<br />

ist. Und da die Gewinne aus<br />

Photovoltaikanlagen zu versteuern<br />

sind, hat die Regierung nicht weniger,<br />

sondern mehr Finanzmittel zur<br />

Verfügung. Zudem werden zahlreiche<br />

Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Radius: Solarstrom stellt nur einen<br />

Bruchteil der benötigten elektrischen<br />

<strong>Energie</strong> dar. Macht das die Photovoltaik<br />

nicht zu einer Nadel im Heuhaufen?<br />

C. Drewes: Zugegeben, heute ist der<br />

Anteil des Solarstroms am Gesamt-<br />

Sonne nützen<br />

U m w e l t<br />

s c h ü t z e n<br />

<strong>Energie</strong>markt noch klein, aber dieser<br />

Prozentsatz wird stark wachsen. Als<br />

Beispiel: Um den gesamten privaten<br />

Strombedarf Italiens zu decken,<br />

reicht eine Photovoltaikanlage mit einer<br />

Fläche von nur 30 x 50 km. Wenn<br />

man bedenkt, wie viele Quadratkilometer<br />

Dachflächen allein der Industriegürtel<br />

entlang der Autobahn von<br />

Turin nach Venedig zu bieten hat, ist<br />

das nicht viel.<br />

Radius: Es gibt Experten, die behaupten,<br />

dass Photovoltaik eine negative<br />

<strong>Energie</strong>bilanz hat: d.h. dass die<br />

Herstellung der Komponenten mehr<br />

<strong>Energie</strong> verbraucht als diese in deren<br />

Lebenszyklus produzieren.<br />

C. Drewes: Leider gibt es immer Leute,<br />

die positive Entwicklungen schlecht<br />

machen müssen. Energetisch amortisiert<br />

sich eine Anlage nach zwei bis vier<br />

Jahren, das belegen viele renommierte<br />

Studien und ihre Lebenserwartung beträgt<br />

mehr als 30 Jahre. Wenn das keine<br />

positive Bilanz ist, was dann!<br />

<strong>Energie</strong> produzieren +<br />

Kosten senken +<br />

Umwelt schonen = ?<br />

Maßgeschneiderte<br />

VOLKSBANK-Finanzierungen<br />

für Photovoltaikanlagen,<br />

abgestimmt auf die<br />

Förderung »Conto Energia«<br />

laut Min.-Dekr. 19/02/07.<br />

Wer die Umwelt schützt,<br />

wird unterstützt!


s e r v i c e<br />

s e r v i c e<br />

ATON – das innovative<br />

Photovoltaiksystem<br />

Technische Daten ATON-22/-26<br />

Installierte Leistung 4-5 kwp / 5-7kwp<br />

Anzahl Module<br />

22/26 Stück<br />

benötigte Fläche bis. 90 m²<br />

Drehwinkel max. 210°<br />

Gewicht<br />

800 kg/1200kg<br />

(inkl.Module)<br />

Steuerung vollautomatisch<br />

Aufbau<br />

verzinkte<br />

Stahlkonstruktion<br />

Helmuth Aster<br />

Als größte alternative<br />

<strong>Energie</strong>quelle liefert die Sonne<br />

pro Jahr eine <strong>Energie</strong>menge<br />

auf die Erdoberfläche, die<br />

dem 10.000-fachen des<br />

Weltprimärbedarfs entspricht.<br />

Dieses enorme Potenzial wird<br />

mit Hilfe von Sonnenkollektoren<br />

teilweise genutzt. Die Klausner<br />

Firma Helex Energy installiert<br />

Anlagen, die nicht nur besonders<br />

effektiv sind, sondern<br />

auch höchsten ästhetischen<br />

Ansprüchen genügen.<br />

Das junge Unternehmen hat sich<br />

im Besonderen auf die Entwicklung<br />

von innovativen Photovoltaiksystemen<br />

und das Management von<br />

Photovoltaik-Großprojekten spezialisiert.<br />

Die wichtigste Entwicklung<br />

ist das System ATON, ein innovatives<br />

Nachführsystem für Industriedächer<br />

und Freiland, das neue<br />

Maßstäbe setzt. Eine<br />

revolutionäre<br />

Technik ermöglicht<br />

ein komplett neues<br />

Konstruktionskonzept,<br />

das auf schwere<br />

und windanfällige<br />

Schweißkonstruktionen<br />

verzichtet. Die<br />

Bauweise ist kompakt<br />

und robust sowie<br />

optisch kaum<br />

beeinträchtigend, da nur eine maximale<br />

Bauhöhe von 1,2 m erreicht<br />

werden kann. Die Antriebseinheit<br />

entspricht den höchsten Industriestandards<br />

und ist für extreme Belastungen<br />

ausgelegt. Die elektronische<br />

Steuerung wird für den optimalen<br />

Ertrag für jedes Objekt maßgeschneidert<br />

angepasst.<br />

Immer der Sonne nach<br />

„Die Solarmodule liefern maximale<br />

<strong>Energie</strong>, wenn die Sonnenstrahlen<br />

in einem Winkel von 90 Grad auf die<br />

Solarzellen auftreffen. Eine optimale<br />

Ausnutzung der einfallenden Strahlung<br />

ist dann möglich, wenn die Modulflächen<br />

kontinuierlich dem Stand<br />

der Sonne folgen. Dies wird durch<br />

die Ausrichtung der Solarmodule mit<br />

Hilfe eines intelligenten Steuerungssystems<br />

möglich“, erklärt Geschäftsführer<br />

Helmuth Aster.<br />

Das bedeutet, die Module drehen sich<br />

auf einer großen Scheibe immer der<br />

Sonne zu. Dabei hat das System mehrere<br />

Vorteile: Bis zu 40 Prozent steigert<br />

sich der <strong>Energie</strong>gewinn gegenüber<br />

starr montierten Anlagen und durch<br />

die geringe Höhe wird die Umwelt optisch<br />

kaum beeinträchtigt, was auch<br />

bei den Baugenehmigungsverfahren<br />

von Vorteil ist. Zudem wird durch<br />

vormontierte, kleinteilige Module im<br />

Baukastensystem eine zeit- und kostengünstige<br />

Montage ermöglicht. Die<br />

hochwertige Verarbeitung garantiert<br />

eine lange Lebensdauer ohne Ausfälle<br />

und einen geringen Wartungs- und<br />

Pflegeaufwand. Bereits nach drei bis<br />

vier Jahren haben sich die Anlagen<br />

amortisiert. Die Montagefläche beträgt<br />

max. 44 m² und ist somit auch<br />

für Freiflächen in Südtirol geeignet.<br />

Sprungbrett für den Weltmarkt<br />

„Ende des Jahres ist ATON reif für den<br />

europäischen Markt. Das Patent wurde<br />

beim europäischen Patentamt eingereicht<br />

und ist in der Prüfungsphase“,<br />

betont Helmuth Aster. 84 Stück<br />

ATON wurden bereits installiert und<br />

sind in Betrieb.<br />

Die ersten großen Erfolge hat das<br />

Newcomer-Unternehmen aber bereits<br />

zu verzeichnen. Hierbei zeichnet<br />

sich das Unternehmen hingegen<br />

für die Projektierung und Installation<br />

konventioneller Photovoltaik-Anlagen<br />

auf Dächern verantwortlich. In<br />

der Provinz Cremona entsteht eine<br />

Zusammenarbeit mit einem internationalen<br />

Investor, einem chinesischen<br />

Modulhersteller mit Firmensitz<br />

in Deutschland, wobei die Helex<br />

Energy GmbH als Generalunternehmen<br />

fungiert. Über 5,5 Megawatt Gesamtleistung<br />

wird die Großanlage in<br />

Zukunft erzeugen.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Forschung und Entwicklung hat sich<br />

Helex Energy auf die Fahne geschrieben.<br />

Unterstützt durch Fördermittel<br />

aus dem europäischen Fond für regionale<br />

Entwicklung wurde gemeinsam<br />

mit weiteren Partnern an einem Projekt<br />

zur Nutzung von Nachführsystemen<br />

im alpinen Freiland geforscht.<br />

„Wir haben auch an einem sogenannten<br />

Bauernhof-Aton experimentiert.<br />

Bis zum Jahresende werden wir die<br />

Studien abschließen und die Pilotan-<br />

lage präsentieren“, verrät uns Aster.<br />

Für den Klausner Unternehmer wird<br />

diese Arbeit eine zukunftsweisende<br />

Richtung aufzeigen. Die Nutzung der<br />

in enormen Mengen zur Verfügung<br />

stehenden Sonnenenergie durch Photovoltaik,<br />

wird in den kommenden<br />

Jahrzehnten durch die schwindenden<br />

Ressourcen an fossilen Brennstoffen<br />

von immer größerer Bedeutung<br />

sein. Deshalb wird es in Zukunft immer<br />

wichtiger sein, diese kostenlose<br />

<strong>Energie</strong> optimal zu nutzen. Innovative<br />

Idee, wie das System ATON, bilden die<br />

Basis dafür.<br />

info<br />

HELEX Energy GmbH<br />

Färbergasse 7 - 39043 Klausen<br />

Mobil 349 612 6039 - Fax 0472 841 474<br />

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58 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 59


p r o j e k t e<br />

p r o j e k t e<br />

<strong>Energie</strong> von daheim<br />

Autark, nachhaltig und sozialverträglich<br />

– das ist<br />

die <strong>Energie</strong>versorgung der<br />

Gemeinde Prad am Stilfserjoch.<br />

Im Mai <strong>2010</strong> wurde Prad dafür<br />

im französischen Dunkerque<br />

von der RES Champions League<br />

mit Gold ausgezeichnet.<br />

Prad liegt im Nationalpark Stilfser<br />

Joch. Das sonnige Dorf zählt<br />

3.359 Einwohner und lebt zum Großteil<br />

von Handwerk und Kleinindustrie,<br />

von Handel und Dienstleistungen<br />

sowie <strong>Land</strong>wirtschaft. Die Erwerbsstruktur<br />

teilt sich wie folgt auf:<br />

knapp 13 % <strong>Land</strong>wirtschaft, 38 %<br />

Industrie und Handwerk und 49 %<br />

Dienstleistungsbereich.<br />

Die Hälfte des Stroms bleibt im Dorf,<br />

die andere geht ins nationale Netz<br />

Vier Wasserkraftwerke (17 Mio. kWh),<br />

zwei Windkraftanlagen (4,4 Mio. kWh),<br />

fünf KWK-Module (4,9 Mio. kWh Strom<br />

+ 4,1 Mio. kWh Wärme), eine Biogasanlage<br />

(2,6 Mio. kWh Primärenergie),<br />

zwei Hackgutöfen (9,1 Mio. kWh Wärme),<br />

zwei Wärmepumpen (0,7 Mio.<br />

kWh Wärme), 53 Fotovoltaikanlagen<br />

(3,2 Mio. kWh Strom) wandeln zusammen<br />

erneuerbare <strong>Energie</strong>quellen (Wasserkraft,<br />

Wind, Sonne, Biomasse, Biogas,<br />

Strahlungswärme) in 38,42 Mio.<br />

kWh Nutzenergie pro Jahr um, davon<br />

sind 24,45 Mio. kWh Strom und 13,97<br />

Mio. kWh Wärme. Die Hälfte des Stromes<br />

(12, 5 Mio. kWh) wird von den Pradern,<br />

vorwiegend Mitgliedern der Genossenschaft<br />

(90 % der Stromkunden)<br />

<strong>Energie</strong> Werk Prad Genossenschaft, Wasserkraftwerk<br />

am Trafoibach, Miteigentumsgemeinschaft<br />

Fernwärmezentrale 2<br />

konsumiert, die andere Hälfte fließt ins<br />

das nationale Verteilernetz.<br />

Gut 75 Prozent der Gebäude in Prad<br />

werden über ein 21 km langes Netz<br />

mit Fernwärme versorgt. Eine Biogasanlage<br />

vergärt größtenteils Gülle und<br />

Mist von 55 Höfen in der Gemeinde<br />

Prad sowie ca. 2500 Tonnen Abfälle<br />

aus dem Obstanbau und Substrate von<br />

Nahrungsmittelherstellern. Allein mit<br />

der Stromproduktion der Fotovoltaikanlagen,<br />

die eine Pro-Kopferzeugung<br />

von knapp 1000 kWh im Jahr erreicht,<br />

kann fast ein Viertel des Strombedarfs<br />

von Prad gedeckt werden.<br />

Autark, nachhaltig und<br />

sozialverträglich<br />

Prad ist nicht nur autark in der <strong>Energie</strong>versorgung.<br />

Das Besondere ist der<br />

soziale Ansatz der <strong>Energie</strong>versorgung<br />

von Prad, die genossenschaftlich<br />

organisiert ist: 90 % der Familien<br />

und Betriebe des Dorfes sowie die<br />

Gemeinde selbst sind Mitglieder der<br />

Genossenschaft. Als solche zahlen sie<br />

für ihren lokal hergestellten Strom um<br />

rund 30 % weniger als auf dem herkömmlichen<br />

Markt.<br />

Das Credo der <strong>Energie</strong>genossenschaft,<br />

die nach den Prinzipien des Klimaschutzes,<br />

der <strong>Energie</strong>einsparung und<br />

<strong>Energie</strong>effizienz arbeitet, lautet denn<br />

auch wie folgt:<br />

• <strong>Energie</strong> muss dem Menschen und<br />

nicht dem Kapital dienen.<br />

• Die <strong>Energie</strong> soll nachhaltig, dezentral,<br />

effizient und sozialverträglich<br />

möglichst weitgehend unter Nutzung<br />

der lokal zur Verfügung stehenden<br />

erneuerbaren <strong>Energie</strong>quellen<br />

(Sonne, Wind, Wasser, Biomasse,<br />

Biogas und Strahlungswärme)<br />

gewonnen und verteilt werden.<br />

• Selbsthilfe, Eigenständigkeit<br />

und lokale Wertschöpfung helfen<br />

die soziale und wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Gemeinde<br />

zu stabilisieren.<br />

• Mitglieder und Kunden sollen<br />

mit bezahlbarer <strong>Energie</strong> beliefert<br />

werden.<br />

Gold Champion für erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n in der Klasse bis 5000 Einwohner.<br />

Prad ist eine der ersten <strong>Energie</strong> autarken<br />

Gemeinden in Italien und wurde<br />

bereits 2009 vom italienischen Umweltbund<br />

„Legambiente“ für ihr besonderes<br />

nachhaltiges <strong>Energie</strong>konzept<br />

als Vorbildgemeinde prämiert. Im Mai<br />

dieses Jahres erfolgte in Dunkerque<br />

(Dünkirchen - Frankreich) die Auszeichnung<br />

als Gold Champion in der<br />

Klasse bis zu 5000 Einwohnern auf<br />

europäischem Niveau. Über 1500 Bürgermeister,<br />

Regierungsvertreter, Fachleute<br />

und EU-Verwalter waren vom<br />

19. bis 21. Mai in Dunkerque an der<br />

französischen Atlantikküste zur 6. Konferenz<br />

zukunftsbeständiger Städte und<br />

Gemeinden zusammengekommen.<br />

„<strong>Energie</strong>bündel“ Sand in Taufers<br />

Die Gemeinde Sand in<br />

Taufers im Ahrntal macht<br />

von sich reden. Demnächst<br />

am 24. September, wenn<br />

sie als Austragungsort zur<br />

Verleihung des Europäischen<br />

Dorferneuerungspreises <strong>2010</strong><br />

zahlreiche europäische Gäste<br />

empfängt.<br />

In Sand in Taufers ist man stolz.<br />

Nicht nur weil man 2008 selbst Gewinner<br />

des Europäischen Dorferneuerungspreises<br />

war und nun Schauplatz<br />

der diesjährigen Verleihung ist.<br />

Nein, die engagierte Marktgemeinde<br />

und ihr ambitionierter Bürgermeister<br />

Helmuth Innerbichler haben sich<br />

beachtliche Ziele gesteckt. Eines davon<br />

lautet: Erste „<strong>Energie</strong> Gemeinde<br />

Südtirols“ zu werden. Ein CO 2<br />

-neutrales<br />

Dorf.<br />

Dazu wurde eine Umweltberatungsstelle<br />

namens „ZENIT“ gegründet. Sie<br />

soll über <strong>Energie</strong>einsparung, Regenwassernutzung,<br />

Wasser- und Wärmerückgewinnung,<br />

effiziente Mülltrennung<br />

und ökologisches Bauen beraten.<br />

<strong>Energie</strong>gemeinde<br />

Ein Maßnahmen- und<br />

Projektkatalog gibt<br />

über den beeindruckenden<br />

Umfang der<br />

Vorhaben in Sand<br />

Auskunft. Über den<br />

günstigen „Gebäude<br />

<strong>Energie</strong> Check“, die Helmuth Innerbichler<br />

Anstrengung eines<br />

Klimahaus Standards A bei allen öffentlichen<br />

Neubauten, Standard B bei<br />

allen Sanierungsvorhaben, der Plan zur<br />

60<br />

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p r o j e k t e<br />

p r o j e k t e<br />

Projekt Cascade<br />

Schaffung einer Karbonisierungsanlage,<br />

die Biomüll in Braunkohle wandelt,<br />

die Produktion von Wärme dank Solarthermie<br />

und Erdwärme, eine Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach der Tennishalle<br />

und eine autonome Stromproduktion<br />

dank Wasserkraftwerk Tobl, das der<br />

Gemeinde zusätzlich Einnahmen aus<br />

der Überproduktion verschafft. Dazu<br />

gehört auch die Nutzung von Fernwärme-<strong>Energie</strong><br />

dank des Methangasnetzes<br />

und Windenergie aus Rein. Das Unternehmen<br />

Energy.dis aus Brixen führte<br />

für die Gemeinde eine Netzanalyse und<br />

den Netzanschluss bei TERNA durch<br />

und erstellte unter anderem das Genossenschaftskonzept.<br />

Die Liste mag kein Ende nehmen. Fixer<br />

Bestandteil der „enertouren“ des TIS –<br />

als Vorzeigebeispiel einer energieeffizienten<br />

Gemeinde – ist Sand in Taufers<br />

bereits. Ebenso wie Sieger beim Klimaenergy<br />

Award 2009. Kein Wunder!<br />

Global denken – lokal handeln<br />

Erste „Agenda 21“-Gemeinde ist Sand<br />

in Taufers schon seit 2008. Dabei<br />

handelt es sich um ein entwicklungsund<br />

umweltpolitisches Aktionsprogramm,<br />

das sich an Nachhaltigkeit<br />

orientiert und 1992 auf der Konferenz<br />

für Umwelt und Entwicklung<br />

der Vereinten Nationen beschlossen<br />

wurde. Das Papier spricht alle wesentlichen<br />

Politikbereiche einer umweltverträglichen<br />

Entwicklung an.<br />

In der Folgezeit wurde die „Agenda<br />

21“ vielerorts zur Leitlinie öffentlichen<br />

Handelns. So auch in Sand.<br />

Rücksichtsvolles Verhalten der Natur<br />

gegenüber im Allgemeinen, die Wertschätzung<br />

und der Erhalt des Tauferer<br />

Bodens, der Ahr und des Naturpark<br />

Rieserferner-Ahrn im Speziellen sind<br />

wichtige Grundlagen dafür.<br />

Nachhaltigkeit in Wort und Tat<br />

Das Grundsatzprogramm der Gemeinde<br />

Sand in Taufers für die nächsten<br />

fünf Jahre erhebt den Anspruch, die<br />

individuelle Entwicklung des Einzelnen<br />

als auch den sozial Schwächeren<br />

gleichermaßen zu beachten und zu<br />

fördern. Bürgermeister Innerbichler<br />

hat es im Juni dieses Jahres ausgearbeitet<br />

und formuliert.<br />

Ein umfassendes Denken ist ihm<br />

wichtig, die Vernetzung der einzelnen<br />

Maßnahmen innerhalb ihrer<br />

Vielfältigkeit maßgebend. So bedient<br />

sich die Fernwärmeproduktion<br />

beispielsweise einheimischer<br />

Hackschnitzel, die Karbonisierungsanlage<br />

verwertet den Biomüll der<br />

Gemeinde und so fort.<br />

Von einer verbesserten Abwasserentsorgung<br />

und Abfallbewirtschaftung<br />

über Sensibilisierungskampagnen<br />

an Schulen beinhaltet das Papier eine<br />

ganze Reihe ehrgeiziger Projekte.<br />

Übergeordnet bleibt der Umweltgedanke;<br />

auch dank <strong>Energie</strong>versorgung<br />

mit erneuerbaren Ressourcen.<br />

Schule machen<br />

Einen <strong>Energie</strong>standort mit Vorzeigecharakter<br />

wollen die Tauferer abgeben.<br />

Die Vorhaben Innerbichlers sind<br />

hoch gesteckt und dennoch umsetzbar.<br />

Das ist sein Erfolgsrezept. Viel hat<br />

er schon erreichen können und einiges<br />

noch vor. „Es wäre mein Wunsch,<br />

dass in Sand in Taufers ein Beispiel<br />

erarbeitet wird, das Schule macht und<br />

über die <strong>Land</strong>esgrenzen hinaus bekannt<br />

wird“, meint Innerbichler. Und<br />

er meint es ernst.<br />

Normalerweise ziehen die<br />

Reinbachfälle in Rein in<br />

Taufers mit ihren tosenden<br />

Wassermassen Scharen von<br />

Touristen an. Neuerdings zeichnen<br />

sie sich als Namensgeber<br />

für das ambitionierte<br />

Bäderprojekt CASCADE des<br />

Tauferer Bürgermeisters<br />

Innerbichler verantwortlich.<br />

Sechs Innenbecken, ein Sportbecken,<br />

ein Erlebnisbecken, ein Babybecken,<br />

ein Panoramabecken sowie<br />

ein Sole- und Taucherbecken im<br />

Saunabereich wird es geben. Kaskadenähnlich<br />

schweben diese in der<br />

<strong>Land</strong>schaft des Ahrntals, so steht es<br />

auf der gut gepflegten Website der<br />

Gemeinde Sand in Taufers zu lesen.<br />

Bereits die unterschiedlichen Becken<br />

zeigen die Vielfalt des Bades, das bewusst<br />

sein Alleinstellungsmerkmal<br />

verfolgt. Dem Entschleunigungstrend<br />

folgend, soll es einer entspannten Badekultur<br />

Raum bieten. Doch nicht nur.<br />

Genuss mit hochwertiger Bewirtung<br />

Ein wichtiger Aspekt der CASCADE<br />

ist dabei ebenso die Genusskultur, die<br />

in den geplanten Restaurants, Bars<br />

und Buffets Niederschlag findet. Nicht<br />

durch Extravaganz, sondern durch<br />

hochwertige Bewirtung, die moderne<br />

Gastlichkeit mit Südtiroler Tradition<br />

verbinden soll.<br />

Unter www.cascade-suedtirol.com<br />

findet man einen übersichtlich gestalteten<br />

Webauftritt, der umfangreiche<br />

Informationen zu dem Projekt<br />

liefert. Er gibt Auskunft über den<br />

Freundeskreis CASCADE, über den<br />

eigens komponierten Song und gibt<br />

Einblick mittels aufwändiger 3D-Animation<br />

zum Bauprojekt.<br />

Sport im Mittelpunkt<br />

Das Bad soll sowohl einen neuen Treffals<br />

auch Ausgangspunkt für Sport im<br />

Außen- und Innenbereich darstellen.<br />

Bäderprojekt CASCADE:<br />

Fertigstellung <strong>2010</strong><br />

Es wertet den Standort des „Sport Centers“<br />

auf und bildet das neue Zentrum<br />

durch sein großzügig geplantes Foyer.<br />

Wassersport, Ladungsangebot, Massage,<br />

Fitness, Beauty, Tennis, Fußball,<br />

Klettern, Buldern, Eisklettern, Kegeln,<br />

Sportschießen und Yoseikan Budo werden<br />

geboten. Innerbichler blickt auf das<br />

wohl wichtigste Projekt seiner Amtszeit<br />

mit freudiger Erwartung. Und das nicht<br />

ohne Grund. Der Projektverlauf des<br />

Zwölf-Millionen-Euro-Vorhabens erfolgte<br />

bisher planmäßig und kostendeckend.<br />

Seit Ende August steht der Rohbau. Die<br />

feierliche Eröffnung der CASCADE ist für<br />

2011 geplant. Taufers und die Nachbargemeinden<br />

dürfen sich freuen!


p r o j e k t e<br />

p r o j e k t e<br />

Gemeinde Mals auf dem Weg zur <strong>Energie</strong>autarkie<br />

Sichere <strong>Energie</strong> für die<br />

Zukunft, Unabhängigkeit von<br />

immer knapper werdenden<br />

Ressourcen fossiler Brennstoffe<br />

und in die Höhe schnellenden<br />

Weltmarktpreisen; angesichts<br />

dieser Entwicklungen hat sich<br />

die Marktgemeinde Mals zu<br />

einem entscheidenden Schritt<br />

entschlossen. Sie will in Zukunft<br />

ihren <strong>Energie</strong>bedarf ausschließlich<br />

aus regenerativen<br />

<strong>Energie</strong>formen decken.<br />

Denn durch den enormen Reichtum<br />

und Vorrat erneuerbarer <strong>Energie</strong>n<br />

in Südtirol und den voranschreitenden<br />

Stand der Technik eröffnen sich<br />

immer größere Möglichkeiten, den eigenen<br />

<strong>Energie</strong>bedarf selbständig abzudecken.<br />

Die Gemeinde Mals hat sich<br />

deshalb zum Ziel gesetzt, innerhalb<br />

der nächsten Jahre die <strong>Energie</strong>autarkie<br />

zu erreichen. Als erster Schritt in<br />

diese Richtung wurde ein <strong>Energie</strong>leitplan<br />

ausgearbeitet und den Bürgern<br />

in Form einer Broschüre vermittelt.<br />

Der <strong>Energie</strong>leitplan der Gemeinde Mals<br />

<strong>Energie</strong> 360°<br />

SYNECO energy begleitet Gemeinden und Unternehmen…<br />

Als Grundlage für das neue <strong>Energie</strong>konzept,<br />

das von der Gemeinde in Zusammenarbeit<br />

mit Fachleuten der Firma<br />

SYNECO und des Raiffeisen <strong>Energie</strong>verbandes<br />

ausgearbeitet wurde,<br />

dienten die heutige <strong>Energie</strong>-Situation<br />

im Gemeindegebiet Mals und das vorhandene<br />

Entwicklungspotential von<br />

der <strong>Energie</strong>einsparung über die <strong>Energie</strong>erzeugung<br />

bis hin zur Idee einer<br />

<strong>Energie</strong>-Genossenschaft. „Der <strong>Energie</strong>leitplan<br />

ist ein Instrument, das es<br />

uns ermöglicht, unsere Visionen und<br />

Ziele im Bereich der <strong>Energie</strong> erfolgreich<br />

und nachhaltig umzusetzen“, so<br />

Bürgermeister Ulrich Veith.<br />

Rund 21 Millionen kWh Strom werden<br />

derzeit in Mals pro Jahr verbraucht.<br />

Im Gemeindegebiet werden<br />

in den Wasserkraftwerken Seledison,<br />

Planeil und Schlinig durch die Windkraftanlage<br />

Marein und über Photovoltaikanlagen<br />

14,5 Millionen kWh/<br />

Jahr erzeugt. Bei der Stromgewinnung<br />

liegen die größten Zukunftspotentiale.<br />

Geschätzt wird, dass jährlich<br />

mindestens weitere 43 Millionen<br />

kWh/Jahr durch die verstärkte Nutzung<br />

der Wasserkraft, des Windes<br />

und der Photovoltaik produziert werden<br />

könnten. Damit kann mehr als<br />

das Doppelte des derzeitigen Stromverbrauchs<br />

eigenständig produziert<br />

werden. Weitere 60 Millionen kWh<br />

<strong>Energie</strong>situation Gemeinde Mals<br />

Stand <strong>2010</strong><br />

Stromverbrauch 20,64 Mio. kWh/Jahr<br />

Wärmeverbrauch 60,00 Mio. kWh/Jahr<br />

Produktion<br />

Wasserkraft<br />

11,00 Mio. kWh/Jahr<br />

Windkraft<br />

1,15 Mio. kWh/Jahr<br />

Photovoltaik-Anlagen 2,35 Mio. kWh/Jahr<br />

Biomasse<br />

13,70 Mio. kWh/Jahr<br />

Potential<br />

Wasserkraft<br />

30,55 Mio. kWh/Jahr<br />

Windkraft<br />

10,00 Mio. kWh/Jahr<br />

Photovoltaik 5,40 Mio. kWh/Jahr<br />

werden jährlich „verheizt“ und zur<br />

Warmwassserbereitung benötigt.<br />

Bereits jetzt werden dafür 13,7 Millionen<br />

kWh im Ort gewonnen. Theoretisch<br />

wäre ein Ausbau auf 26,3 Millionen<br />

kWh möglich. Um dieses Ziel<br />

zu erreichen, ist es aber nötig, dass<br />

die gesamte Bevölkerung von Mals<br />

geschlossen dahinter steht. Vor allem<br />

in den Bereichen <strong>Energie</strong>einsparung<br />

und Mobilität sowie der <strong>Energie</strong>produktion<br />

kann jeder seinen Teil beitragen.<br />

Um die Zusammenarbeit mit<br />

dem Bürger konsequent umzusetzen,<br />

soll eine eigene <strong>Energie</strong>-Genossenschaft<br />

gegründet werden. Denn hier<br />

gilt ganz besonders, dass das Prinzip<br />

der Bürgerbeteiligung eine wichtige<br />

Grundlage für den Erfolg des <strong>Energie</strong>leitplans<br />

ist.<br />

Die Gemeinde als Vorbild<br />

„<strong>Energie</strong> stellt einen Wert dar. Aus Gründen<br />

der sozialen, wirtschaftlichen und<br />

ökologischen Verantwortung möchten<br />

wir mit diesem Wert sorgsam umgehen.“<br />

Diese zentrale Aussage von BM Ulrich<br />

Veith gilt als Richtlinie für die gesamte<br />

<strong>Energie</strong>politik der Marktgemeinde Mals.<br />

Wasser, Wind, Photovoltaik und Biomasse<br />

sind in ausreichender Qualität<br />

und Quantität in Mals vorhanden, um<br />

mehr als den Eigenbedarf zu decken.<br />

Im Hauptort Mals und in den Fraktionen<br />

Laatsch, Schlinig, Burgeis und<br />

Matsch werden schon jetzt die meisten<br />

öffentlichen Gebäude und großen<br />

Gebäude mit Fernwärme versorgt. Die<br />

Nutzung der Wasser- und Windkraft<br />

ist weiter im Ausbau.<br />

Drei von 32 möglichen Photovoltaik-<br />

Anlagen auf gemeindeeigenen Dächern<br />

der Mittelschule, des Hallenbads<br />

und der Tennishalle erzeugen<br />

bereits Strom. Private und gewerbliche<br />

Photovoltaik-Anlagen produzieren<br />

jährlich weitere 2,1 Mio. kWh.<br />

Auch beim Thema <strong>Energie</strong>sparen geht<br />

die Gemeinde mit gutem Beispiel voran:<br />

Die öffentlichen Neubauten werden<br />

in Zukunft dem Klimahausstandard A<br />

entsprechen. Im Zuge von Sanierungen<br />

sollen zusätzlich zwei bestehende,<br />

öffentliche Gebäude pro Jahr auf<br />

den Standard Klimahaus B gebracht<br />

werden. Auch private Neubauten sollen<br />

zukünftig dem Klimahausstandard<br />

B entsprechen. Mit dieser Kombination<br />

aus <strong>Energie</strong>sparmaßnahmen und<br />

<strong>Energie</strong>gewinnung aus regenerativen<br />

<strong>Energie</strong>trägern wird Mals seine <strong>Energie</strong>autarkie<br />

innerhalb der nächsten<br />

Jahre erreichen.<br />

www.syneco-consulting.it<br />

Wir bieten Ihnen umfassende Dienstleistung,<br />

technisch-wirtschaftliche Beratung, Projektmanagement<br />

und -entwicklung in den Bereichen:<br />

<strong>Energie</strong>konzepte und -management, Anlagen zur Nutzung<br />

erneuerbarer <strong>Energie</strong>n, Verwertung von Biomassen und Reststoffen.


a k t u e l l<br />

a k t u e l l<br />

Eine saubere Sache<br />

Italien hat die Nase vorn<br />

Biomasse ist neben Sonnenund<br />

Windkraft ein wichtiger<br />

<strong>Energie</strong>träger und von großer<br />

Bedeutung für die nachhaltige<br />

Erzeugung von <strong>Energie</strong> und<br />

damit auch für die Reduzierung<br />

von schädlichen Emissionen. Ein<br />

Begriff, den viele verwenden.<br />

Aber – was hat es eigentlich damit<br />

auf sich?<br />

In Südtirol kommt der Biomasse als<br />

Rohstoff eine immer größere Bedeutung<br />

zu. Biomasse ist alles, was<br />

durch Lebewesen – Menschen, Tiere,<br />

Mikro-Organismen, Pflanzen – an<br />

organischer Substanz erzeugt wird.<br />

Wohlgemerkt: Kohle, Erdöl und Erdgas,<br />

die vor Jahrmillionen ebenfalls<br />

aus Biomasse entstandenen fossilen<br />

<strong>Energie</strong>träger werden nicht zur Biomasse<br />

gezählt.<br />

Biomasse dient dabei nicht nur der<br />

nachhaltigen <strong>Energie</strong>herstellung, sondern<br />

wird auch als Grundstoff für die<br />

Herstellung von Fasern, Plastik, Treibstoff<br />

oder Nahrung immer wichtiger.<br />

Biomasse ist nämlich ein nachwachsender<br />

Rohstoff. Die Verarbeitung von<br />

Biomasse erzeugt keine schädlichen<br />

Emissionen, bzw. ist CO 2<br />

-neutral. Das<br />

heißt, es wird z. B. bei der Verbrennung<br />

von Holz nur so viel CO 2<br />

an die<br />

Atmosphäre abgegeben, wie ihr für<br />

das Wachstum entzogen wurde. Ein<br />

gesunder Kreislauf also.<br />

Biomasse – ein heimischer und<br />

nachwachsender Rohstoff<br />

Biomasse ist eine heimische <strong>Energie</strong>quelle,<br />

sie ist unabhängig von Jahreszeit<br />

und Wetter ständig verfügbar.<br />

Südtirol ist von Natur aus reich an Biomasse:<br />

Holz, bzw. Abfälle aus der Holzwirtschaft<br />

– immerhin 42 % der <strong>Land</strong>esfläche<br />

ist mit Wald bedeckt, Kot oder<br />

Gülle aus der Tierhaltung und Abfälle<br />

aus der Obstwirtschaft. In Südtirol sind<br />

derzeit 44 Fernheizwerke in Betrieb,<br />

die Betreiber sind im Südtiroler Fernheizverband<br />

zusammengeschlossen.<br />

Zahlreiche Haushalte und Betriebe<br />

in Südtiroler Gemeinden werden mit<br />

im Fernheizwerk erzeugter Wärme<br />

versorgt. Kleine Gemeinden, allen<br />

voran das energie-autarke Prad, Ritten,<br />

Deutschnofen, Stern, aber auch<br />

Städte wie Bruneck oder Brixen und<br />

Großgemeinden wie Sarnthein oder<br />

Schlanders. Die im Fernheizkraftwerk<br />

erzeugte Wärme dient dabei nicht nur<br />

der Heizung, sondern auch der Stromerzeugung.<br />

Die Wärme dient als Antrieb<br />

für stromgenerierende Turbinen.<br />

Längst nicht ausgenutztes <strong>Energie</strong>-<br />

Potential Biomüll<br />

Die Biomasse zur Biogaserzeugung<br />

besteht in Südtirol zu über 50 Prozent<br />

aus Abfällen aus dem Obstanbau und<br />

der Viehzucht, Mist und Jauche, zu 40<br />

Prozent aus Schlamm aus Kläranlagen<br />

und lediglich zu acht 8 Prozent aus organischen<br />

Haushaltsabfällen, dem so<br />

genannten „Biomüll“.<br />

In der Biogasanlage werden diese<br />

Abfälle zu Biogas, das zum Großteil<br />

aus Methan und CO 2<br />

besteht, vergoren.<br />

Biogas kann u.a. direkt für Heizzwecke<br />

oder mittels eines Blockheizkraftwerks<br />

(BHKW) zur gekoppelten<br />

Produktion von Strom und Wärme genutzt<br />

werden. In Südtirol gibt es über<br />

30 solcher Anlagen.<br />

Die Verwendung des Biomülls stellt ein<br />

enormes Potential für die Zukunft dar.<br />

Studien haben gezeigt, dass bei optimaler<br />

Nutzung dieses Abfallprodukts<br />

immerhin zwei Prozent des Südtiroler<br />

Gesamt-<strong>Energie</strong>bedarfs gestillt werden<br />

könnte. Das entspräche z. B. der<br />

landesweiten Straßenbeleuchtung.<br />

Interessanter und ausbaufähiger<br />

Nischenmarkt<br />

Aber auch indirekt stellt Biogas einen<br />

interessanten Wirtschaftsfaktor dar.<br />

Immer mehr Südtiroler Firmen sind<br />

erfolgreich in diesem Nischenmarkt<br />

tätig und arbeiten an der Entwicklung<br />

und Verbesserung von Biogasanlagen.<br />

Für den Bauern, der seinen Mist und<br />

seine Jauche in Biogas umwandelt,<br />

ergibt sich auch ein doppelter Vorteil.<br />

Nach der erfolgreichen Vergärung<br />

sind diese Stallabfälle auch weiterhin<br />

wertvoller Dünger für die Wiesen. Geruchslos!<br />

Und das schon seit über 100<br />

Jahren. Klingt im ersten Moment<br />

etwas überraschend für den<br />

Stiefelstaat, in diesem Falle ist<br />

es jedoch so. Wovon die Rede<br />

ist? Von Geothermie oder einfach<br />

Erdwärme. Eine alte Dame<br />

unter den <strong>Energie</strong>lieferanten.<br />

Es war im Jahre 1987, als sich die<br />

italienische Bevölkerung bei einer<br />

Volksabstimmung mehrheitlich gegen<br />

den Bau von Atomkraftwerken<br />

ausgesprochen hatte. Man besann<br />

sich auf die heißen, unterirdischen<br />

Quellen der Toskana und hatte damit<br />

unbewusst eine nachhaltige Methode<br />

der <strong>Energie</strong>gewinnung wiederbelebt.<br />

Etwas früher noch, man schrieb das<br />

Jahr 1904, schaffte es Fürst Ginori<br />

Conti als erster mit einem thermisch<br />

angetriebenen Motor, Strom zu gewinnen.<br />

Einige Versuche und neun Jahre<br />

später, nahm das erste Wärmekraftwerk<br />

mit einer 250 Kilowatt-Turbine<br />

in Larderello (TO) seinen Betrieb auf.<br />

Es war das weltweit erste geothermische<br />

Kraftwerk. Die Dame, die noch<br />

ein junges Mädchen war, trat ihren<br />

Dienst an. Bis heute.<br />

Dank Laune der Natur zum „Erfinder“<br />

Verantwortlich zeichnet sich, damals<br />

wie heute, das außergewöhnliche<br />

Thermalfeld namens „Larderello“. Es<br />

reicht in seiner Nord-Südausdehnung<br />

von Pisa bis unter Rom. Die „geothermische<br />

Anomalie“ hier ist vor allem<br />

der hohen plattentektonischen Aktivität<br />

und dem rezenten Vulkanismus<br />

zuzuschreiben. Der Wärmefluss ist dadurch<br />

um ein Vielfaches größer. Italien<br />

wurde Dank dieses Thermalfelds zum<br />

„Erfinder“ der Geothermie.<br />

Geothermie per Definition<br />

Unter Geothermie ist einerseits die ingenieurtechnische<br />

Beschäftigung mit<br />

Erdwärme und ihrer Nutzung, aber<br />

auch die wissenschaftliche Untersuchung<br />

der thermischen Situation der<br />

Erde zu verstehen.<br />

Erdwärme ist jene Wärme, die in der<br />

Erdkruste unseres Planeten gespeichert<br />

ist. In Mitteleuropa nimmt sie<br />

alle 100 m um drei Grad Celsius zu.<br />

Abweichungen werden als Wärme-<br />

Anomalien bezeichnet. Interessant<br />

sind besonders Gebiete mit deutlich<br />

höheren Temperaturen. Hier können<br />

schon in geringer Tiefe mehrere<br />

100 Grad gemessen<br />

werden.<br />

Attraktive <strong>Energie</strong>quelle<br />

Erdwärme ist teils Restwärme aus<br />

der Zeit der Entstehung der Erde und<br />

wird beim Erstarren des geschmolzenen<br />

Erdgesteins frei. Teils entsteht sie<br />

durch den natürlichen Zerfall radioaktiver<br />

Elemente. Ein <strong>Energie</strong>strom,<br />

der theoretisch noch Milliarden Jahre<br />

anhalten wird. Nutzbar ist er so<br />

gut wie überall und daher wohl einer<br />

der ergiebigsten uns bekannten. Eine<br />

reizvolle Besonderheit: Geothermie<br />

steht, unabhängig von der Witterung,<br />

zu jeder Tages- und Nachtzeit immer<br />

bedarfsgerecht zur Verfügung.<br />

Allerdings ist nur ein kleiner Teil dieser<br />

<strong>Energie</strong> technisch nutzbar und die<br />

Auswirkungen auf die Erdkruste bei<br />

umfangreichem Wärmeabbau sind<br />

noch unklar.<br />

Erdwärme in Südtirol<br />

Bei der Nutzung von Geothermie<br />

wird zwischen „direkter<br />

Nutzung“, also der<br />

Nutzung der Wärme<br />

66 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 67


a k t u e l l<br />

a k t u e l l<br />

<strong>Energie</strong>konzept<br />

Winecenter Kaltern<br />

selbst, und „indirekter Nutzung“,<br />

also nach Umwandlung in Strom<br />

in einem Geothermiekraftwerk, unterschieden.<br />

In Südtirol gibt es kein<br />

geothermisch betriebenes Kraftwerk<br />

zur Stromgewinnung.<br />

Im Moment fällt dem Markt der<br />

Erdwärme in Südtirol eine noch bescheidene<br />

Rolle zu. Auch wenn lokale<br />

Spezialisten positiv in die Zukunft<br />

blicken, bleiben der Einsatz von<br />

Erdwärmesonden oder Erdwärme-<br />

Kollektoren die Ausnahme. So beschränkt<br />

sich die Nutzung im Bereich<br />

der Oberflächen-Geothermie auf die<br />

Beheizung und Kühlung von Wohnoder<br />

Industriegebäuden.<br />

Die Wärmepumpe<br />

Wenn von „Wärme“ die Rede ist,<br />

denkt man an wohlige Temperaturen.<br />

Nicht so der Physiker: Für ihn<br />

ist alles Wärme, was über dem absoluten<br />

Nullpunkt liegt. Wenn man<br />

also eine bestimmte Menge Gas mit<br />

einem bestimmten Wärmegehalt hat,<br />

braucht man nur das Volumen dieser<br />

Gasmenge zu reduzieren – das heißt<br />

das Gas unter Druck zu setzen, um<br />

eine höhere Temperatur zu erzielen.<br />

Umgekehrt, beim Entspannen des<br />

Gases, lässt sich eine Kühlleistung erzielen.<br />

Nach diesem Prinzip funktioniert<br />

die Wärmepumpe. Mit ihr ist es<br />

nun möglich, die auf einem niedrigen<br />

Temperaturniveau gewonnene Wärme<br />

auf ein für Heizzwecke nutzbares<br />

Niveau anzuheben.<br />

Ein <strong>Energie</strong>system, das sich dem<br />

Prinzip der Wärmepumpe bedient,<br />

ist beispielsweise das Winecenter der<br />

Neuen Weinkellerei Kaltern. Unter<br />

dem Center befinden sich 16 Sonden,<br />

alle knapp 100 m lang. Um die Wärme<br />

aus dem Untergrund gewinnen zu<br />

können, wird ein „Transportmedium“<br />

benötigt. Dies kann z.B. Wasserdampf<br />

sein. Im Heizraum wird dieser mittels<br />

Wärmepumpe und strombetriebenem<br />

Kompressor in Heizenergie umgewandelt.<br />

1 KW Strom liefert somit 3–4 KW<br />

Erdwärme. Der so gewonnene Strom<br />

wird auch „Öko Watt“ genannt.<br />

Pro und Contra<br />

Erdwärme und somit den <strong>Energie</strong>lieferanten<br />

direkt unter dem eigenen Haus<br />

zu haben ist verlockend. Den Anlagen<br />

wird hohe Lebensdauer zugesprochen;<br />

außerdem werden sie subventioniert.<br />

Ihre finanzielle Amortisierung<br />

erfolgt jedoch erst nach Jahren, was<br />

maßgeblich vom Strompreis abhängt.<br />

Die Sondengrabung ist außerdem nur<br />

unter bestimmten geologischen Voraussetzungen<br />

sinnvoll. Die Erstellung<br />

eines geologischen Gutachtens ist daher<br />

unabdingbar.<br />

Eine zweite Form der Nutzung von<br />

Oberflächen-Erdwärme ist das Vergraben<br />

von horizontalen Erdwärme-<br />

Kollektoren. Es ist als verlege man<br />

jene schwarzen, gewundenen Warmwasser-Kollektoren,<br />

die man von Häuserdächern<br />

kennt, in 1 m Tiefe und befördere<br />

somit ebenfalls mit Hilfe einer<br />

Wärmepumpe Erdwärme.<br />

Die Verlegung von horizontalen Erdkollektoren<br />

kann an mangelnder<br />

Grundstücksfläche, felsigem Boden<br />

oder an vorhandener Bepflanzung<br />

scheitern.<br />

Eine zu nutzende Nasenlänge<br />

und Fragezeichen<br />

Solange also Stromkosten und ungünstiger<br />

Untergrund eine Amortisierung<br />

der Investitionsspesen<br />

einer geothermisch betriebenen<br />

Mit unseren Ideen<br />

<strong>Energie</strong> sparen<br />

<strong>Energie</strong>.sparen<br />

Winecenter Kaltern,<br />

Innenraumaufnahme<br />

<strong>Energie</strong>anlage behindern, werden<br />

wohl Solarenergie und Wasserkraft<br />

in unseren Breiten weiterhin bevorzugte<br />

<strong>Energie</strong>quellen bleiben. Zukunftsvision<br />

für Südtirol könnte eine<br />

mögliche Nutzung von Geothermie<br />

aus Tunneln (Brenner Basistunnel?)<br />

sein. Doch hier stehen noch viele<br />

Mit unseren Netzwerk-Partnern bieten wir Ihnen ein umfassendes Beratungs- und Serviceangebot im<br />

Bereich <strong>Energie</strong>sparen und <strong>Energie</strong>produktion. Informieren Sie sich bei Ihrem Raiffeisen-Berater!<br />

Fragezeichen offen. Und auch wenn<br />

mittlerweile fast alle Staatsbahnen<br />

in Italien mit „Geo-Strom“ fahren,<br />

liegt die Nutzung der Geothermiereserven<br />

weit unter ihrem Ressourcenpotential.<br />

Eine Nasenlänge<br />

Vorsprung, die noch besser genutzt<br />

gehörte. Eigentlich.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

wir sind Ihr Ansprechpartner<br />

für den<br />

Gebäude-<strong>Energie</strong>check<br />

wir unterstützen Sie in<br />

Fragen zu erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n<br />

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Finanzierungskonzept für Investitionen<br />

in <strong>Energie</strong>sparmaßnahmen<br />

und <strong>Energie</strong>produktion<br />

wir informieren über öffentliche<br />

Fördermittel und steuerliche<br />

Vorteile und beraten Sie zur<br />

Absicherung möglicher Risiken<br />

Werbemitteilung<br />

68<br />

08/<strong>2010</strong><br />

www.raiffeisen.it<br />

Meine Bank


p a g i n i e r u n g<br />

s e r v i c e<br />

Ökonomisch Heizen<br />

Erdbau verlegt 220.000 Volt<br />

Als Geothermie bezeichnet man<br />

die in der Erde gespeicherte<br />

<strong>Energie</strong>. Wird sie mittels technischer<br />

Anlagen entzogen, kann<br />

diese Erdwärme zur Beheizung<br />

und zum Kühlen von Gebäuden<br />

genutzt werden. Die Bozner<br />

Firma Geoliving realisiert seit<br />

Jahren erfolgreich schlüsselfertige<br />

Anlagen zur Heizung und<br />

Kühlung aller Gebäudetypen in<br />

Südtirol.<br />

Die Heizung in unseren Breitengraden,<br />

aber auch die Kühlung,<br />

verbraucht in den Haushalten den<br />

Hauptanteil des <strong>Energie</strong>bedarfs. Dabei<br />

werden Ressourcen an fossilen<br />

Brennstoffen verbraucht, die immer<br />

knapper werden. Als eine der langfristig<br />

nutzbaren Alternativen bietet<br />

sich die Geothermie an. Mit den in<br />

den oberen drei Kilometern der Erdkruste<br />

gespeicherten <strong>Energie</strong>vorräten<br />

könnte der derzeitige, weltweite<br />

Heizenergiebedarf für über 100.000<br />

Jahre gedeckt werden.<br />

Erdwärme-Nutzung auf über<br />

1000 Höhenmetern<br />

Auf dem Ritten werden seit dem<br />

Jahr 2008 16 Wohneinheiten des<br />

Kondominiums „Alter Mühlweg“<br />

ausschließlich mit Erdwärme beheizt.<br />

Das widerspricht der allgemeinen<br />

Vorstellung, dass diese Anlagen<br />

nur in Tallagen effektiv sind.<br />

Für die Oberflächenthermie werden<br />

nur relativ niedrige Temperaturen<br />

benötigt. In Südtirol wird für die<br />

Nutzung bis maximal 300 Meter<br />

Tiefe gebohrt. Zwölf bis 13 Grad<br />

Bodentemperatur garantieren einen<br />

beständigen <strong>Energie</strong>fluss, bei dem<br />

sich die Erdwärme kontinuierlich<br />

regenerieren kann.<br />

Mittels eines Wärmetauschers, ein ins<br />

Erdreich führendes Rohrsystem, wird<br />

die gewonnene Wärme ins Gebäude<br />

transportiert, in der Wärmepumpe<br />

auf 60 Grad erhöht und an das Heizsystem<br />

und die Warmwasseraufbereitung<br />

abgegeben. Nur ein Viertel<br />

der nutzbaren Heizenergie muss als<br />

Strom zum Betrieb der Anlage dem<br />

Netz entnommen werden, der Rest<br />

kommt gratis aus der Erde.<br />

Ökonomisch, umweltfreundlich<br />

und gefördert<br />

Noch steckt die Geothermie in Südtiol<br />

in den „Kinderschuhen“, doch das Interesse<br />

wächst. Bei unseren Nachbarn,<br />

in der Schweiz, wird in 80 Prozent<br />

aller Neubauten Erdwärme genutzt.<br />

20.000 Anlagen pro Jahr werden dort<br />

installiert, in Deutschland sogar 62.000<br />

Stück. Vorreiter ist jedoch Schweden,<br />

wo man die günstige Art des Heizens<br />

seit über 30 Jahren nutzt und 90 Prozent<br />

der Gebäude mit Geothermie beheizt<br />

werden. „Die wichtigsten Vorteile<br />

sind der geringe <strong>Energie</strong>aufwand, die<br />

gleichzeitige Nutzung als Kühlanlage,<br />

der geringe Wartungsaufwand und der<br />

emissionsfreie Betrieb. Die Unterhaltskosten<br />

der Anlagen liegen um rund die<br />

Hälfte geringer als bei herkömmlichen<br />

Anlagen“, erklärt Ingenieur Wolfgang<br />

Holzfeind. In sieben bis acht Jahren<br />

haben sich die Anschaffungskosten der<br />

Anlage amortisiert. Von <strong>Land</strong> und Staat<br />

sind Förderungen vorgesehen.<br />

Wir bewegen Erde und werfen<br />

nichts weg. Mit diesem Slogan<br />

liegt das Meraner Tiefbau- und<br />

Recycling-Unternehmen Erdbau<br />

voll im Trend und ist auch entsprechend<br />

bekannt.<br />

Spektakuläre Abbrucharbeiten und<br />

Recycling an Ort und Stelle für die<br />

Wiederverwertung gehören seit Jahren<br />

zu den bevorzugten Tätigkeiten.<br />

Dabei spielt es keine Rolle, ob die<br />

Baustellen und Objekte mitten in den<br />

Städten, Ortszentren oder im alpinen<br />

Bereich sind!<br />

Die Elektroleitung zur MEMC<br />

Erdbau hat über die MEMC in Sinich einen<br />

ganz besonderen Auftrag erhalten.<br />

Die Grabungen für eine Elektroleitung<br />

samt dem Verlegen wären an und für<br />

sich nichts Besonderes. Es sei denn, es<br />

handelt sich um den Auftrag eine fünf<br />

Kilometer lange 220 Kilovolt Leitung<br />

für die Stromversorgung der MEMC von<br />

Lana nach Sinich zu verlegen. Galt es<br />

doch, im Umfeld der Falschauermündung<br />

die Falschauer selbst, die MeBo,<br />

die Etsch und die Bahnstrecke zu kreuzen<br />

bzw. zu untergraben. Die Leitung<br />

musste, was Magnetfelder und Strahlung<br />

betrifft, bestmöglich abgeschirmt<br />

werde. Deshalb wurden die Kabel in<br />

einer Tiefe von 1.60 m mit einem Betonmantel<br />

umhüllt und zusätzlich mit<br />

speziellen Platten verlegt. Schon die<br />

Planung der Leitung in Zusammenarbeit<br />

mit der Gemeinde Lana und dem<br />

SEL Engineering-Team war eine höchst<br />

komplexe Angelegenheit.<br />

Ingesamt beanspruchte die Realisierung<br />

dieses Werks von der Planung<br />

bis zur Fertigstellung einen Zeitraum<br />

von drei Jahren. Am Sonntag, dem 1.<br />

August, war es dann soweit; von den<br />

Technikern der SEL konnte der Spannungstest<br />

vorgenommen werden. Das<br />

Ergebnis war höchst befriedigend – die<br />

220 kV-Leitung arbeitet einwandfrei.<br />

Damit steht der Inbetriebnahme der<br />

neuen Abteilung für Siliziumproduktion<br />

der MEMC, für welche diese Leitung<br />

gedacht ist, unter dem Gesichtspunkt<br />

der <strong>Energie</strong>versorgung nichts mehr im<br />

Wege. Die rund fünf Kilometer lange<br />

Leitung kostete samt Umspannwerk<br />

rund 20 Millionen Euro.<br />

Spezialbohrung unter der Etsch<br />

Die Untergrabung der Etsch, etwa<br />

acht Meter unter dem Wasserspiegel<br />

war aufwändiger als ursprünglich<br />

angenommen und benötigte mehrere<br />

Versuche. Dazu Erdbauchef<br />

Albrecht Auer: „Diese Arbeit war<br />

alles andere als einfach, da wir im<br />

Bereich der Falschauer beim Bohren<br />

u.a. alten Müll in vielen Varianten<br />

sowie Stahlbetonteile aus Abbrüchen<br />

aus vergangenen Zeiten angetroffen<br />

haben.<br />

Der Laie kann sich dabei eine Art Fräse<br />

mit 80 cm Durchmesser vorstellen,<br />

welche sich von Außen gesteuert<br />

wie ein Maulwurf tief unter die Etsch<br />

durchfrisst. Verständlich ist deshalb<br />

auch die Schwierigkeit eines solchen<br />

Projektes, wenn sich die Gegebenheiten<br />

ändern! Gemeinsam mit einer<br />

hoch spezialisierten Firma, haben wir<br />

diese große Herausforderung nun erfolgreich<br />

abgeschlossen !<br />

Starkstromleitungen unter die Erde zu<br />

verlegen wird in Zukunft ein immer interessanteres<br />

Thema werden, davon<br />

ist Albrecht Auer überzeugt.<br />

INFO<br />

Infos<br />

Geoliving GmbH<br />

Kopernikusstr. 13 a - 39100 Bozen<br />

Tel. 0471 052 828 - Fax 0471 052 829<br />

info@geoliving.it - www.geoliving.it<br />

Erdbau GmbH<br />

Montecatinistr. - 39012 Meran-Sinich<br />

Tel. 0473 499 500 - Fax 0473 499 599<br />

info@erdbau.it - www.erdbau.it<br />

70 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 71


s e r v i c e<br />

s e r v i c e<br />

Wenn es um Fernwärme und<br />

Biomasseheizwerke geht, ist die<br />

Firma „enpro <strong>Energie</strong> Projekt<br />

GmbH“ aus Grödig (A) der<br />

richtige Ansprechpartner für<br />

die Planung, die Realisierung<br />

und die Führung der Anlage.<br />

Das Unternehmen konzipiert<br />

<strong>Energie</strong>versorgungsanlagen<br />

ab Insellagen bis zur<br />

Stadtversorgung.<br />

Neben der Planungstätigkeit arbeitet<br />

die Firma mit vielen Partnern<br />

in Fragen der Betriebsbetreuung, Optimierung<br />

von Heizwerken und Informationsaustausch<br />

über neue Techniken<br />

und Betriebserfahrungen zusammen.<br />

Das enpro-Team hat lange<br />

Projekterfahrung auf dem Gebiet der<br />

energetischen Biomassenutzung und<br />

setzt sich mit vollem Einsatz für die<br />

Interessen der Betreiber ein und steht<br />

dem Betreiberteam von der Idee bis<br />

zur Fertigstellung bei allen Fragen zur<br />

Seite, damit das Projekt erfolgreich realisiert<br />

werden kann. Gemeinsam mit<br />

dem Bauherrn der Projekte will die<br />

Firma aktiv zur Verbesserung der Umwelt<br />

beitragen. Zu den Leistungen von<br />

enpro zählt neben der Planung und<br />

Ausführung auch die Unterstützung in<br />

der Betriebsführung nach der Fertigstellung<br />

des Projektes. Der Mitarbeiterstab<br />

von enpro steht in der gesamten<br />

Zeit von der Idee bis hin zur Fertigstellung<br />

in ständigem Kontakt mit<br />

dem Kunden sowie mit den erforderlichen<br />

Behörden, Förderungsstellen und<br />

Lieferanten. Er liefert schlüsselfertige,<br />

einsatzbereite Projekte, die alle Anforderungen<br />

des Bauherrn erfüllen.<br />

In Südtirol koordiniert enpro gemeinsam<br />

mit Partnern bereits die Biomasseheizwerke<br />

Toblach-Innichen,<br />

Ahrntal und Schlanders, Sexten und<br />

in Mittelitalien Arta Terme. Weiters<br />

werden <strong>Energie</strong>projekte in Salzburg,<br />

Tirol, Bayern, Liechtenstein, Italien<br />

und Bosnien verwirklicht.<br />

Funktion der Fernwärme<br />

Ökonomisch & ökologisch<br />

Gute Märkte für <strong>Energie</strong>effizienz<br />

Die notwendige Wärme wird im Heizwerk<br />

mit modernsten und umweltfreundlichsten<br />

Kesseln bei bestem<br />

Wirkungsgrad erzeugt. Als Brennstoff<br />

wird Biomasse verwendet. Die erzeugte<br />

Wärme in Form von Warmwasser<br />

wird mit Hilfe des Fernwärmenetzes<br />

zu den einzelnen Fernwärmekunden<br />

transportiert.<br />

Öko-Stromanlagen<br />

Durch Öko-Stromanlagen wird nicht<br />

nur Wärme, sondern auch <strong>Energie</strong><br />

erzeugt. Um die <strong>Energie</strong> zu optimieren,<br />

nutzt enpro neuartige Technologien.<br />

Es kommt eine sogenannte<br />

Thermoölkesselanlage mit nachgeschalteter<br />

ORC-Anlage zur Verwendung.<br />

Die Anlage dient dazu, aus der<br />

Verbrennung von Holzhackschnitzeln<br />

eine kombinierte Wärme- und Stromerzeugung<br />

zu regeln. Durch den Einsatz<br />

einer Kondensationsanlage wird<br />

der <strong>Energie</strong>gewinn aus dem verfeuerten<br />

Brennstoff zusätzlich gesteigert.<br />

Aus dem Rauchgas wird die Restwärme<br />

entzogen und dem Fernwärmenetz<br />

zugefügt. Es wurde dadurch<br />

eine spezielle Holzlogistik entwickelt,<br />

um den Brennstoffeinsatz weiter zu<br />

optimieren. Bei einer extrem ungleichmäßigen<br />

Auslastung kann die<br />

Anlage nicht mehr optimal betrieben<br />

werden. Um dieses Problem zu lösen,<br />

konzipierte die Fa. enpro eine spezielle<br />

Brennstofftrocknung. Bei geringer<br />

Auslastung wird diese <strong>Energie</strong><br />

zur Reduktion des Wassergehalts für<br />

die gelagerten Hackschnitzel verwendet.<br />

Dadurch kann die Anlage rund<br />

um die Uhr optimal betrieben und der<br />

Brennstoffbedarf verringert werden.<br />

Es wird kontinuierlich daran gearbeitet,<br />

die Fernwärmeversorgungsanlagen<br />

immer weiter zu verbessern,<br />

damit der <strong>Energie</strong>einsatz optimiert<br />

und die Umwelt entlastet wird.<br />

Wärmerückgewinnung im Heizwerk<br />

enpro forscht aktuell an einer Erhöhung<br />

der Effizienz der Rauchgaskondensation<br />

durch den Einsatz von Wärmepumpen,<br />

welche zwischen Netzrücklauf<br />

und Rauchgaskondensationsanlage<br />

zwischengeschalten werden.<br />

„<strong>Unser</strong> <strong>Energie</strong>projekt – gemeinsamer<br />

Beitrag für die Umwelt!“<br />

INFO<br />

enpro-<strong>Energie</strong> Projekt GmbH<br />

Oberfeldstrasse 22 - 5082 Grödig<br />

Tel. +43 624 690 300 0<br />

Fax +43 624 690 300 21<br />

Mobil: +43 664 425 1841<br />

info@enpro.at - www.enpro.at<br />

Südtirol hat sich für energieeffizientes<br />

Bauen einen Namen gemacht:<br />

Architekten, Ingenieure,<br />

Zimmereien, Baufirmen und<br />

Handwerker haben über die<br />

Jahre Kompetenzen aufgebaut<br />

und sind teilweise führend in<br />

der Branche.<br />

In Südtirol ist der Bedarf noch<br />

nicht ganz gedeckt – die beste Zeit<br />

also, um sich nach neuen Märkten<br />

umzusehen.<br />

Vor allem für Kleinbetriebe ist Italien<br />

zurzeit der Markt. Mittel- und Süditalien<br />

entdecken immer mehr die Vorzüge<br />

eines Klimahauses, welches nicht nur<br />

effizienten Schutz vor Kälte, sondern<br />

auch vor Hitze bietet. In Umbrien hat<br />

sich die Klimahouse Italien, eine Wandermesse<br />

der Messe Bozen, einen Namen<br />

gemacht, während sich die Messe<br />

Solarexpo in Verona als die wichtigste<br />

Messe italienweit im Bereich erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n etabliert hat.<br />

Ihr Export-Manager<br />

auf Zeit.<br />

www.eos-export.org<br />

Messen in Italien und<br />

Großbritannien<br />

Auch England weist<br />

einen großen Nachholbedarf<br />

im energieeffizienten<br />

Bauen und dem<br />

Einsatz erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong>n auf. Die große<br />

Nachfrage nach Behausung<br />

und der Bedarf<br />

an Sanierung bestehender<br />

Wohnbauten,<br />

gekoppelt mit den<br />

Förderprogrammen<br />

der Regierung, generiert<br />

Möglichkeiten für<br />

Unternehmen. Die Messe<br />

Ecobuild/Futurebuild in London ist die<br />

wichtigste Veranstaltung im Sektor und<br />

hat das Potenzial, sich zu einer führenden<br />

Messe mit Kongress zu entwickeln.<br />

Die EOS organisiert auf diesen Messen<br />

im Auftrag des <strong>Land</strong>es Gemeinschaftsstände<br />

für Südtiroler Unternehmen.<br />

Mit dem Export-Coach bekommen Sie für Ihr Unternehmen für mindestens<br />

1 Jahr (max. 2 Jahre) einen erfahrenen Export-Manager auf Zeit, der Ihre<br />

Internationalisierungsaktivitäten professionell und nachhaltig aufbaut.<br />

Details zu Charakteristik, Förderung und Ablauf unter<br />

Tel. 0471 945 750 oder www.eos-export.org/coach.athx<br />

Italien, als der Markt mit der größten Nachfrage nach effizientem Bauen<br />

INFO<br />

EOS – Export Organisation Südtirol<br />

der Handelskammer Bozen<br />

Tel. 0471 945 769<br />

www.eos-export.org - Menüpunkt<br />

Messeprogramm<br />

72<br />

08/<strong>2010</strong><br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Export Organisation Südtirol<br />

der Handelskammer Bozen


p a g i n i e r u n g<br />

p a g i n i e r u n g<br />

Ein Up-to-date-Bungalow<br />

„Genial einfach!“<br />

Die Firma gostnerdach aus<br />

Brixen ist der einzige Spezialist<br />

in Österreich und Italien, der das<br />

patentierte Dachhebesystem<br />

„Dino“ anwenden kann. Stephan<br />

Gostner erläutert im Gespräch<br />

die Vorteile dieser Technologie.<br />

Radius: Herr Gostner, Sie heben Dächer?<br />

Stephan Gostner: In der Tat, das ist meine<br />

Leidenschaft und auch der Grund,<br />

warum wir uns mit der jungen gostnerdach<br />

GmbH wieder stärker auf<br />

diese Kernkompetenz konzentrieren.<br />

In den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />

haben wir an die 200 Dächer angehoben.<br />

Es ist immer wieder ein erhebendes<br />

Gefühl, wenn sich das Dach<br />

eines Gebäudes langsam in die Höhe<br />

bewegt.<br />

Radius: Warum werden Dächer angehoben?<br />

S. Gostner: Es kommt häufig vor, dass<br />

ein Hauseigentümer eine zusätzliche<br />

Etage bauen will, das Dach aber<br />

eigentlich zu schade für eine Erneuerung<br />

ist. Mit dem hydraulischen<br />

Dachhebesystem „Dino“ können wir<br />

in kürzester Zeit und entsprechend<br />

kostengünstig ein Dach anheben, der<br />

Maurer zieht anschließend die Mauern<br />

bis zum erhöhten Dach hoch – fertig!<br />

Diese Technologie ist für kleinere<br />

oder größere Privathäuser genauso<br />

geeignet wie für Gewerbebauten oder<br />

auch Industriehallen.<br />

Radius: Der größte Vorteil scheint zu<br />

sein, dass man keine neue Dachkonstruktion<br />

bauen muss …<br />

S. Gostner: Natürlich, aber daneben<br />

gibt es eine ganze Reihe von weiteren<br />

Vorteilen, die auf der Hand liegen. Da<br />

das Dach für den Bau des zusätzlichen<br />

Stockwerkes nicht entfernt werden<br />

muss, bleibt es während des gesamten<br />

Aufbaus schützend über dem Gebäude.<br />

Es gibt keine Entsorgungskosten<br />

und keine Notabdichtung. Da der Witterungsschutz<br />

bestehen bleibt, müssen<br />

die unteren Stockwerke gar nicht<br />

erst ausgeräumt werden. Und schließlich<br />

geht es um den Faktor Zeit: Die<br />

gesamte Operation dauert nur wenige<br />

Tage. Diese Technologie ist nämlich<br />

genial einfach …<br />

Radius: … und offensichtlich einfach<br />

genial! Ist sie aber auch sicher?<br />

S. Gostner: Absolut. Bei den von uns<br />

bisher angehobenen Dächern gab es<br />

keinen einzigen Zwischenfall. Allerdings<br />

braucht auch diese Technologie<br />

erfahrene Mitarbeiter: <strong>Unser</strong> Team ist<br />

seit vielen Jahren unverändert und in<br />

diesem Sinn unschlagbar.<br />

Radius: Welche Dimension hatte das<br />

größte Dach, das Sie je angehoben<br />

haben?<br />

S. Gostner: Das war<br />

vor einigen Jahren im<br />

Vinschgau, als wir ein<br />

11.000 Quadratmeter<br />

großes Dach einer<br />

Stephan Gostner<br />

Lagerhalle angehoben<br />

hatten. Außergewöhnlich war<br />

aber auch eine 2000 Quadratmeter<br />

große Dachkonstruktion des Gebäudes<br />

der Barmherzigen Schwestern<br />

in Innsbruck, die trotz schwierigen<br />

Grundrisses angehoben wurde. Wir<br />

benötigten 96 Zylinder; am Ende der<br />

Arbeiten war das Dach um 1,10 Meter<br />

höher. Die höchste Anhebung erfolgte<br />

übrigens in Oberbozen: Ein 250 Quadratmeter<br />

großes Dach wurde um 4,30<br />

Meter angehoben.<br />

Radius: Gibt es auch Dächer, die aufgrund<br />

einer komplizierten Konstruktion<br />

aus technischer Sicht nicht angehoben<br />

werden können?<br />

S. Gostner: Eigentlich nicht. Das von<br />

uns angewendete Dachhebesystem<br />

ist auch für besonders schwierige<br />

Fälle geeignet – zum Beispiel auch,<br />

wenn ein Dach einseitig gehoben<br />

werden soll.<br />

INFO<br />

gostnerdach GmbH<br />

Julius-Durst-Straße 44/b - 39042 Brixen<br />

Tel. 0472 250 981<br />

info@gostnerdach.it - www.gostnerdach.it<br />

Besuchen Sie uns<br />

KLIMAHOUSE<br />

UMBRIA <strong>2010</strong><br />

08.-10. Oktober<br />

Stand D05<br />

SAIE BOLOGNA <strong>2010</strong><br />

27.-30. Oktober<br />

Halle 16 Stand D16<br />

Bungalows leiden oft unter<br />

lieb- bis einfallslos behandelten<br />

Baukörpern. Dieser Baufritz-<br />

Bungalow bietet dazu einen<br />

sehenswerten Kontrast: klare<br />

Linien, filigrane Holzfassade,<br />

moderne Details, zeitgemäßes<br />

Flachdach; zur Straße hin geschlossen,<br />

zur Seeseite (rechts)<br />

transparent.<br />

Auch der Gemeinschaftsteil – Koch-,<br />

Wohn-, Essbereich, Terrasse und<br />

Garten – einladend offen. Die anderen<br />

Räume liegen so, dass ein separater<br />

Bereich für die Familie entsteht. Baubiologisch<br />

trägt der Bungalow durch die<br />

natürliche Holzbauweise mit einer Reduktion<br />

von 40 Tonnen CO 2<br />

– unter Berücksichtigung<br />

des gesamten Herstellungsprozesses<br />

– zum Klimaschutz bei.<br />

Kaum ein Unternehmen hat in Baubiologie<br />

so erwiesene Kompetenz wie<br />

Baufritz. Zu tun hat das damit, wie<br />

die 112-jährige Familienfirma geführt<br />

wird: mit einem Streben nach<br />

Häusern, die technisch, energetisch<br />

und baubiologisch erste Wahl und ästhetisch<br />

erste Sahne sind – zwei neue<br />

Entwürfe zeigen es hier.<br />

Die von den <strong>Energie</strong>preisen angeheizte<br />

Unruhe schärft das Kostenbewusstsein,<br />

ÖKO TEST<br />

Magazin für Gesundheit und Umwelt<br />

VOLL-WERT-HAUS<br />

E m p f e h l e n s w e r t<br />

aber nicht automatisch den Blick. Oft<br />

wird unterschätzt, dass zu einem lebenswerten<br />

Haus mehr gehört als dichte<br />

Fenster, intakte Heizung und gut gedämmte<br />

Wände – das Haus muss auch<br />

gefallen. Der Erkheimer Firmensitz zieht<br />

mit aufsehenerregender Bescheidenheit<br />

seine Bahnen der Nachhaltigkeit und<br />

Schönheit. Wissend und praktizierend,<br />

dass Nachhaltigkeit, insbesondere im<br />

privaten Hausbau, wo Leben und Familie,<br />

Freizeit und Genuss stattfinden,<br />

ein lustvolles und genießerisches Element<br />

haben muss: Wer will von einem<br />

hässlichen Gebäude noch wissen, dass<br />

es nachhaltig ist?<br />

In jahrzehntelanger Forschung haben<br />

wir ein ganzheitliches Konzept<br />

für gesundes Wohnen entwickelt,<br />

das weit mehr umfasst als schadstoffgeprüfte<br />

Materialien: wirkungsvollen<br />

Schutz vor Belastungen durch<br />

Elektrosmog dank der einzigartigen<br />

Xund-E-Schutzebene oder auch ein<br />

ausgeglichenes Raumklima aufgrund<br />

von atmungsaktiven Außenwänden.<br />

Lassen Sie sich von unserer Stilwelten-Kollektion<br />

inspirieren. Und<br />

von den Baufritz-Gesundheitsexperten<br />

beraten. Telefon +39<br />

0473258871, baufritz@meran.it,<br />

www.baufritz.it<br />

74<br />

08/<strong>2010</strong><br />

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2009


s e r v i c e<br />

Volle <strong>Energie</strong>effizienz<br />

Als kompetentes Südtiroler<br />

Unternehmen im Bereich<br />

Holzhausbau ist die Fa. holz&ko<br />

aus Deutschnofen seit Jahren erfolgreich<br />

auf dem italienischen<br />

Markt tätig. Nicht nur aus diesem<br />

Grund ein Vorzeigebetrieb,<br />

der sich sehen lassen kann.<br />

Dank der Sensibilisierung der Bevölkerung<br />

für gesundes und energieeffizientes<br />

Wohnen erfreut sich<br />

der Holzhausbau immer größerer Beliebtheit.<br />

1994 von erfahrenen Zimmerleuten<br />

gegründet, gehört die Firma<br />

holz&ko zu einem der Vorreiterbetriebe<br />

im Südtiroler Holzhausbau.<br />

Mit mittlerweile rund 40 fest angestellten<br />

Mitarbeitern zählt holz&ko<br />

zu den ersten Betrieben in Südtirol,<br />

der sich auf die Produktion und Montage<br />

von individuellen Holzhäusern<br />

spezialisiert hat.<br />

Warum Holzhausbau?<br />

Holz – zahlt sich aus! Neben vielen bereits<br />

bekannten Argumenten sprechen<br />

auch ökonomische Vorteile für die Investition<br />

in ein Holzhaus und holz&ko<br />

macht es möglich.<br />

Fachgerecht errichtete Holzhäuser<br />

sind aufgrund der langen Lebensdauer<br />

sehr wertstabil. Die Gesamtnutzungsdauer<br />

ist vergleichbar mit jener<br />

von massiv gebauten Häusern.<br />

Die individuellen Holzhäuser von<br />

holz&ko werden vom Unternehmen<br />

durch einschlägiges Fachpersonal<br />

witterungsunabhängig in einer modernen<br />

Produktionshalle vorgefertigt.<br />

Dies garantiert kurze Bauzeiten und<br />

ermöglicht einen schnellen Bezug des<br />

Hauses. Sie „bauen trocken“ und ziehen<br />

in ein trockenes Haus ein.<br />

Fernheizwerk holz&ko<br />

Produktionsabfälle ca. 3950 SRM Holz/Jahr<br />

Produzierte Wärme ca. 1520 MWh/Jahr<br />

Eigenverbrauch ca. 650 MWh/Jahr<br />

Verkaufte Wärme ca. 870 MWh/Jahr<br />

Gesamtlänge<br />

ca. 1 km<br />

Leistungsnetz<br />

Firmengebäude holz&ko<br />

Zudem weisen Holzhäuser aufgrund<br />

ihrer guten Dämmeigenschaften einen<br />

überdurchschnittlichen Wärmeschutz<br />

auf. Dabei sind gut gedämmte Holzhäuser<br />

sowohl für den winterlichen<br />

Kälte- als auch für den sommerlichen<br />

Wärmeschutz ideal. Die Wandaufbauten<br />

im Holzbau sind dabei schlanker<br />

als im Massivbau, zusätzlich können<br />

dadurch Wohnflächengewinne bis zu<br />

4 % erzielt werden.<br />

Fernheizwerk und neue<br />

Photovoltaikanlage<br />

Die Firma holz&ko überzeugt aber<br />

nicht nur durch ihr Produkt in Sachen<br />

<strong>Energie</strong>effizienz. Sämtliche<br />

Produktionsreste aus Holz werden<br />

nämlich vom Unternehmen sinnvoll<br />

genutzt, indem es ein eigenes kleines<br />

Fernheizwerk betreibt und damit den<br />

Wärme- und Warmwasserbedarf von<br />

rund 13 umliegenden Abnehmern<br />

deckt, darunter ein großes Hotel, der<br />

Bauhof der Gemeinde Deutschnofen<br />

sowie Betriebe der umliegenden Gewerbezone.<br />

Die Produktionsabfälle<br />

der Firma betragen ca. 3950 SRM<br />

(Schüttraummeter) und reichen so in<br />

einem durchschnittlichen Jahr aus,<br />

um das Fernheizwerk zu speisen.<br />

Vor kurzem hat holz&ko außerdem<br />

auf einer der eigenen Produktionshallen<br />

eine neue Photovoltaikanlage<br />

errichtet. Die Anlage mit einer Leistung<br />

von ca. 105 kwp geht im Herbst<br />

ans Netz und wird dann ca. 121.000<br />

kWh jährlich produzieren. Auf einer<br />

Fläche von ca. 750 m² wurden 456<br />

hochwertige Photovoltaikmodule<br />

installiert, welche je Modul 230 W-<br />

Leistung produzieren. Stellt man den<br />

eigenen jährlichen Stromverbrauch<br />

von ca. 370.000 kWh der Jahresproduktion<br />

der neuen Photovoltaikanlage<br />

gegenüber, wird ersichtlich, dass<br />

dadurch knapp 1/3 des firmeneigenen<br />

jährlichen Strombedarfs abgedeckt<br />

werden kann.<br />

holz&ko, ein umweltfreundlicher Spitzenbetrieb,<br />

auf dem Weg zum energieautarken<br />

Unternehmen.<br />

INFO<br />

holz&ko GmbH<br />

Breitenkofl 17 - 39050 Deutschnofen<br />

Tel. 0471 616 445 - Fax 0471 616 150<br />

info@holzko.it - www.holzko.it<br />

Die Südtiroler Experten für<br />

den Stahlwasserbau<br />

Seit 1991 ist der Name<br />

Gufler für alle Fachleute<br />

des Stahlwasserbaus für<br />

Wasserkraftwerke ein Begriff.<br />

Fast jede neue Südtiroler<br />

Anlage ist mit den technischen<br />

Bauteilen des Passeirer<br />

Unternehmens ausgerüstet.<br />

Die Produktionsbereiche der Spezialfirma<br />

umfassen den Stahlwasserbau,<br />

das Schweißen von Druckrohrleitungen<br />

und den allgemeinen<br />

Stahlbau sowie Schmiede- und<br />

Schlosserarbeiten, die die Tätigkeitsbasis<br />

des ursprünglichen Unternehmens<br />

bildeten. Das Unternehmen<br />

geht aus der 1991 gegründeten Firma<br />

Gufler Gothard hervor. Die neue<br />

Gesellschaft der Brüder Gothard und<br />

Alfred Gufler wurde im Jahr 2008<br />

gegründet und ist mit seinen zwölf<br />

Mitarbeitern inzwischen eine fixe<br />

Größe im Bereich Stahlwasserbau<br />

für Wasserkraftwerke in Südtirol. Im<br />

selben Jahr zog das Unternehmen in<br />

das neue Betriebsgebäude mit 800 m²<br />

Produktionsfläche, einem Lager von<br />

700 m² sowie zusätzlichen Lagerflächen<br />

im Freien um.<br />

Spezialist in vielen Bereichen<br />

Stahlwasserbau,<br />

Schweißen von Druckrohrleitungen,<br />

Stahlbau - Schlosserarbeiten,<br />

Inox- Arbeiten<br />

Die Referenzliste der ausgeführten Arbeiten<br />

ist lang. An nahezu allen Bauvorhaben<br />

großer Wasserkraftwerke, die in<br />

den letzten Jahren in Südtirol entstanden<br />

sind, war die Gufler Metall KG beteiligt.<br />

Der Fachbetrieb hat sich auf den<br />

Bereich Stahlwasserbau und im Schweißen<br />

von Druckrohrleitungen für Laufund<br />

Pumpspeicherwerke spezialisiert.<br />

Gufler-Druckrohrleitungen sind unter<br />

anderem im Kraftwerk „Enerpass“ in<br />

St. Leonard, in den Kraftwerken „Bergkristall<br />

Stieber“ in Moos, „Lurx“ bei<br />

Stahlwasserbau,<br />

Stahlwasserbau,<br />

Schweißen von Druckrohrleitungen,<br />

Schweißen von Druckrohrleitungen,<br />

Stahlbau - Schlosserarbeiten,<br />

Stahlbau - Schlosserarbeiten,<br />

Inox-<br />

Inox-<br />

Arbeiten<br />

Arbeiten<br />

Sterzing, Rein in Taufers, Welsberg und<br />

am Kraftwerk Eisack Nord zu finden.<br />

Die Stahlwasserbauarbeiten umfassen<br />

je nach Projekt unter anderen die<br />

Lieferung und Montage der Schleusen,<br />

Tiroler Wehre, COANDA-Rechen oder<br />

Stauklappe, der Rohrbrucheinrichtung<br />

sowie den Feinrechen. Zudem werden<br />

alle notwendigen Schlosserarbeiten an<br />

den Wasserfassungen, Entsandern und<br />

am Krafthaus übernommen.<br />

Aber auch in anderen Bereichen ist<br />

das Unternehmen präsent. Schlosserarbeiten<br />

wurden und werden unter<br />

anderem in der Feuerwehrhalle Rabenstein<br />

und Dorf Tirol, im Brennerbasistunnel,<br />

im Bunkermuseum Moos,<br />

in der Tiefgarage der Kellerei Algund<br />

Gufler und der Pumpstation Metall KG Brenner sowie<br />

am Handwerkerzone Begegnungsbecken Nr. 2in Villanders<br />

39013<br />

ausgeführt.<br />

Moos<br />

Das<br />

in Passeier<br />

Unternehmen übernimmt<br />

auch die komplette Ausstattung<br />

Tel. 0473 643861<br />

Fax 0473 648656<br />

von Trinkwasserbecken.<br />

Info@guflermetall.it<br />

Gufler Metall KG<br />

Gufler Metall KG<br />

Handwerkerzone Nr. 2<br />

39013 Handwerkerzone Moos in Passeier Nr. 2<br />

39013 Tel. Moos 0473in 643861 Passeier<br />

Tel. Fax 0473643861<br />

648656<br />

Info@guflermetall.it<br />

Fax 0473 648656<br />

Info@guflermetall.it<br />

76<br />

08/<strong>2010</strong>


s e r v i c e p a g i n i e r u n g Reservieren Sie jetzt<br />

schon Ihre Werbefläche!<br />

„Wir speichern <strong>Energie</strong> …“<br />

Die Top 100<br />

Fernheizwerk<br />

Niederdorf- Welsberg<br />

Kammerer Tankbau in Kiens<br />

besteht seit über 40 Jahren. Die<br />

Anforderungen haben sich stark<br />

verändert, aber was immer in<br />

den Tanks gespeichert wird,<br />

meist ist es pure <strong>Energie</strong>!<br />

Begonnen hat der erfolgreiche Aufstieg<br />

des Familienunternehmens<br />

mit der Produktion von Heizöltanks<br />

von 1000 bis 5000 Liter für Heizanlagen<br />

in den Privathäusern. Bis vor etwa<br />

sieben Jahren hatten diese Tanks einen<br />

Auftragsanteil von 90 %! Das hat<br />

sich seit 2003 aber radikal geändert.<br />

„Dieser Markt ist innerhalb von fünf<br />

Jahren beinahe auf Null gesunken“,<br />

berichtet Dr. Ing. Günther Kammerer.<br />

„Das war in dieser Form nicht abzusehen<br />

und wir mussten in kürzester Zeit<br />

neue Kunden und Märkte erschließen.“<br />

Kammerer-Firmensitz in Kiens<br />

oder andere <strong>Energie</strong>versorger, die bestellten Speichertanks<br />

gehen bis zu einer Größe von 250.000 Liter. Dazu Kammerer:<br />

„Für diese Pufferspeicher gelten wesentlich höhere<br />

Standards als bei den anderen Tanks. Qualitativ hochwertiges<br />

Stahlblech garantiert eine höhere Festigkeit und auch<br />

eine Beständigkeit, was die Temperatur bis zu 120 Grad<br />

betrifft.“ Alle diese Pufferspeicher werden von externen<br />

Prüfern mit Röntgen- und Ultraschalltechnik auf Herz und<br />

Nieren geprüft. Kammerer produziert sozusagen nur das<br />

Innenleben dieser Pufferspeicher. Die Fertigstellung mit<br />

Isolierung und Aluminiummantel wird von anderen, dafür<br />

spezialisierten Firmen, übernommen.<br />

Diese aktuelle Radius-Ausgabe<br />

erscheint am 21. Oktober.<br />

Tanks für Tankstellen<br />

Wassertank und Rohrleitungen<br />

78<br />

08/<strong>2010</strong><br />

Dank der Erfahrung, Flexibilität und<br />

vor allen Dingen der Qualität konnten<br />

immer mehr Mineralölgesellschaften<br />

wie Agip, Shell, Total usw. als Kunden<br />

gewonnen werden. Diese Tanks gehen<br />

natürlich in ganz andere Dimensionen.<br />

Von 3000 Liter bis zu 250.000 Liter –<br />

zum Teil auch unterteilt in verschiedene<br />

Kammern – fassen die Tanks. Aus<br />

Sicherheitsgründen sind alle diese Behälter<br />

doppelwandig und praktisch ist<br />

jeder Tank ein Unikat, was Kammern,<br />

Trennwände und Anschlüsse betrifft.<br />

Die sprichwörtliche Qualität aus Kiens<br />

war auch ausschlaggebend dafür, dass<br />

mit einigen der ganz großen Mineralölgesellschaften<br />

Rahmenverträge über<br />

mehrere Jahre abgeschlossen werden<br />

konnten. Geliefert wird in erster Linie<br />

an Kunden in Österreich, Deutschland<br />

und der Schweiz.<br />

Pufferspeicher für die Fernwärme<br />

Mit der Wandlung in der <strong>Energie</strong>versorgung<br />

durch Fernwärme hat sich<br />

für Kammerer vor einigen Jahren ein<br />

neuer interessanter Markt aufgetan.<br />

Große Pufferspeicher sind für die Effizienz<br />

und Rentabilität enorm wichtig.<br />

Ob Stadtwerke, Genossenschaften<br />

Ein weiteres Segment in der Produktion betreffen auch Wassertanks<br />

für Quellfassungen aus Edelstahl. Auch für die Tanks<br />

von Biodiesel muss Edelstahl verwendet werden. Hin und<br />

wieder kommen auch Aufträge für Druckrohrleitungen. Da<br />

geht es dann oft auch um hohen Betriebsdruck von bis zu<br />

25 Bar und einem Rohrdurchmesser von 1,5 m bis zu 3,8 m.<br />

Das Kienser Unternehmen beschäftigt derzeit etwa 50 Mitarbeiter.<br />

„An Aufträgen fehlt es uns Gott sei Dank nicht“,<br />

stellt Günther Kammerer abschließend fest, „schon eher an<br />

qualifizierten Facharbeitern!“<br />

Info<br />

Kammerer Tankbau GmbH<br />

Pustertaler Stra. 15 - 39030 Kiens<br />

Tel. 0474 565 317 - Fax 0474 565 061<br />

info@kammerer.it - www.kammerer.it<br />

Fernheizwerk Milland<br />

Wer gehört zu den Top 100 Unternehmen<br />

in Südtirol? Die entsprechende Radius-<br />

Ausgabe mit Zahlen, Daten und Fakten<br />

wird jedes Jahr heiß diskutiert. Die Kombination<br />

aus Umsatz, Anzahl der Mitarbeiter<br />

und Wertschöpfung ergibt einen aussagekräftigen<br />

Überblick. Dazu kommen die<br />

Top 10-Betriebe aus 24 verschiedenen<br />

Branchen (von A wie Aufstiegsanlagen bis<br />

Z wie Zwischenhandel).<br />

Redaktion Radius: Tel. 0471 977 824 - Fax 0471 301 226<br />

franz.wimmer@mediaradius.it - www.mediaradius.it


a k t u e l l<br />

p a g i n i e r u n g<br />

Richtig heizen –<br />

aber wie?<br />

Der weltweite <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

hat sich seit 1970 verdoppelt<br />

und wird sich bis 2030 voraussichtlich<br />

verdreifachen. Die<br />

Folge: Die fossilen Brennstoffe<br />

Öl und Gas schwinden und die<br />

Heizpreise steigen.<br />

Eine echte Alternative dazu bietet<br />

das Heizen mit Holzpellets und<br />

dies nicht allein wegen des preislichen<br />

Vorteils. Was macht Holzpellets<br />

zum potentiellen Wärmelieferant der<br />

Zukunft?<br />

Zum einen bieten Holzpellets den Vorteil,<br />

dass sie aus einem nachwachsenden<br />

Rohstoff gefertigt werden und<br />

zudem quasi ein Nebenprodukt in Sägewerken<br />

sind. Das heißt, es werden<br />

prinzipiell keine Bäume gefällt, nur um<br />

daraus Pellets zu fertigen. Das wäre<br />

für Unternehmen nicht rentabel, von<br />

daher kann man Holzpellets gerade<br />

im Vergleich mit Gas oder Öl wohl als<br />

die Ressourcen-schonendste Heizvariante<br />

bezeichnen. Des Weiteren bieten<br />

Holzpellets den Vorteil, dass sie direkt<br />

im Sägewerk gefertigt werden. Es<br />

fallen keine Transportwege zu einem<br />

weiteren Unternehmen an und kaum<br />

Lieferwege zu den Produktionsstätten<br />

selbst, was sowohl die Umweltbilanz<br />

der Holzpellets positiv beeinflusst als<br />

auch den Termin für eine Lieferung<br />

mit Pellets oft wesentlich kurzfristiger<br />

und spontaner ermöglicht als es bei<br />

Brennstoffen wie Öl der Fall ist.<br />

Der Platzbedarf<br />

Als Nachteil der Holzpellets erscheint<br />

zunächst der im Vergleich zu Öl erhöhte<br />

Platzbedarf. Es ist zwar richtig, dass<br />

man durch die geringere Brenndichte<br />

der Holzpellets mehr Lagerplatz benötigt,<br />

allerdings ist es so, dass sich die<br />

Pellets dennoch in der Regel auf derselben<br />

Grundfläche lagern lassen, auf welcher<br />

man vorher zum Beispiel den Tank<br />

für die Ölheizung stehen hatte. Außerdem<br />

kommt hier zum Tragen, dass man<br />

die Holzpellets beliebig hoch aufschütten<br />

kann und nicht wie bei einem Öltank<br />

auf gewisse Kapazitäten achten muss.<br />

Zudem entfallen hier auch die regelmäßige<br />

Wartung und Prüfung auf<br />

Lecks, wie es bei einem Öltank notwendig<br />

ist. Dadurch spart man sich<br />

nicht nur Zeit, sondern auch weitere<br />

Kosten ein.<br />

Farb-Touchscreen kinderleichte<br />

Bedienung des Kessels und der<br />

witterungsgeführten Regelung<br />

Mit dem 5,7“-Touchscreen haben Sie alles<br />

im Griff. Info und Befehlseingabe oder<br />

einfach nur „wärmer“ oder „kälter“ mit einem<br />

Fingertipp.<br />

Von nun an halten Sie ihr Heizsystem<br />

immer in Ihrer Hand.<br />

Demnächst möglich dank ETA-App für<br />

Iphone.<br />

BAUTECHNIK GMBH<br />

Fachhandel für Heizung, Hoch- und Tiefbau<br />

08/<strong>2010</strong> 81


s e r v i c e<br />

p a g Mi no ibe irl ui tn äg<br />

t<br />

„Wir versichern <strong>Energie</strong> …“<br />

<strong>Energie</strong> und vor allem die sogenannte<br />

Grüne <strong>Energie</strong> ist ein<br />

höchst aktuelles Thema. Die<br />

<strong>Energie</strong>erzeuger tätigen hohe<br />

Investitionen, haben entsprechende<br />

Lieferverträge und sichern<br />

sich natürlich auch ab.<br />

<strong>Energie</strong> zu versichern ist ein komplexes<br />

Thema. In Südtirol betrifft<br />

das in erster Linie die Wasserkraftanlagen,<br />

die Biogas-, Biomasse- und<br />

Photovoltaik-Anlagen.<br />

Diese Anlagen haben ganz unterschiedliche<br />

Bedürfnisse, dazu Bernhard<br />

D’Incau, geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied der Assiconsult<br />

G.m.b.H.<br />

„Wasserkraft“<br />

Grundsätzlich ist eine Deckung für<br />

diese Anlagen auf mehrere Phasen<br />

aufgeteilt.<br />

Man beginnt in der Bauphase mit einer<br />

CAR-Deckung<br />

„Contractor All Risks“<br />

oder auch „EAR-<br />

Montage-Deckung“,<br />

welche einerseits die<br />

Sachschäden für die<br />

im Bau befindlichen<br />

Anlagen deckt und<br />

anderseits die Haftpflicht<br />

gegen Dritte<br />

Bernhard D’Incau versichert. Letztere<br />

als Zusatz zu den<br />

bestehenden Verträgen aller am Bau<br />

mitschaffenden Unternehmen, einschließlich<br />

der Bauherrenhaftpflicht<br />

mit besonderem Hinblick auf die Gesetzesdekrete<br />

81/2008: Der Bauherr<br />

haftet bei Arbeitsunfällen solidarisch<br />

mit den Baufirmen.<br />

Bei Inbetriebnahme des Werks wird<br />

eine Allgefahrendeckung – einschließlich<br />

Maschinenbruch – abgeschlossen;<br />

dies auch dann, wenn<br />

die Garantieleistung des Herstellers<br />

aufrecht ist. So kann ein eventueller<br />

Produktionsausfall abgesichert werden.<br />

Mehrere Schadensereignisse<br />

können hier abgedeckt werden, wie<br />

z.B. die Reparaturkosten der Maschinen<br />

oder Naturereignisse wie Stein-<br />

schlag, Lawinen, Überschwemmungen<br />

und dergleichen.<br />

Jede Polizze muss aber auf die einzelne<br />

Anlage zugeschnitten sein, da jedes<br />

Risiko diverse Bedürfnisse hat: z.B. diverse<br />

Anzahl an Turbinen, liegen die<br />

Druckrohrleitungen ober- oder unterirdisch,<br />

usw.<br />

„Sonne und Biomasse“<br />

Bei diesen verhält es sich, was die<br />

Bauphase betrifft, ähnlich wie bei<br />

den Wasserkraftanlagen. Völlig anders<br />

hingegen ist dann die Deckung<br />

nach Inbetriebnahme gestaltet. Bei<br />

den Biomasseanlagen ist es von größter<br />

Wichtigkeit abzuchecken, wie der<br />

Wartungsvertrag mit dem Hersteller<br />

gestaltet ist, bzw. ob dieser eine<br />

24-Stunden-Überwachung garantiert<br />

oder nicht. Hier, abgesehen von den<br />

restlichen Gefahren wie Feuer und<br />

Explosionen, ist eine Maschinenbruchversicherung<br />

mit Betriebsunterbrechung<br />

unumgänglich, da das Schadenspotential<br />

vom Kolbenfresser des<br />

Motors bis zu eingefrorenen Ventilen<br />

oder Überdruck reicht.<br />

Bei den Photovoltaik-Anlagen sind<br />

sowohl während der Zeit der Montage,<br />

sowie nach Inbetriebnahme vor<br />

allem die Unwetterschäden (Hagel,<br />

Sturm) und der Diebstahl das große<br />

Thema. Letzteres ist inzwischen<br />

gerade bei Bodenanlagen ein sehr<br />

großes Problem der Besitzer geworden.<br />

In Bayern zum Beispiel gibt es<br />

seit Jahren eine SOKO Photovoltaik,<br />

da es immer wieder vorkommt, dass<br />

ganze Anlagen von Dieben abmontiert<br />

werden.<br />

Die Versicherungsgesellschaften legen<br />

ganz besonderen Wert darauf,<br />

dass die Paneele zertifiziert sind.<br />

Nicht zertifizierte Anlagen können<br />

beim ersten Hagelschlag einen Totalschaden<br />

erleiden.<br />

„Unterschiedliche Betreiber“<br />

Abgesehen von der unterschiedlichen<br />

Art der Anlage, betreffend Technik<br />

und Leistung, sind auch die Betreiber<br />

der Anlagen höchst verschieden. Die<br />

Palette der Betreiber reicht hier von<br />

der <strong>Energie</strong>gesellschaft, Stadtwerke,<br />

über große und kleine Genossenschaften<br />

bis zum privaten Betreiber. Genauso<br />

unterschiedlich sind demnach<br />

auch die Erfordernisse bezüglich den<br />

Versicherungsdeckungen. Zudem stellen<br />

die finanzierenden Institute und<br />

Banken ebenfalls ihre Anforderungen,<br />

welche natürlich auch immer zu berücksichtigen<br />

sind.<br />

Bernhard D`Incau: „Es gibt praktisch<br />

keine Polizze, die identisch ist zu einer<br />

anderen. Zu unterschiedlich sind die<br />

Gegebenheiten und Anforderungen<br />

einer jeden zu versichernden Anlage.<br />

Assiconsult hat sich als einer der wenigen<br />

Versicherungsbroker auf gesamtstaatlicher<br />

Ebene darauf spezialisiert,<br />

professionelle und kompakte <strong>Energie</strong>-<br />

Versicherungspakete maßgeschneidert<br />

für jeden Betreiber anzubieten.<br />

Für die professionelle Risikoanalyse,<br />

Angebotserstellung und Verwaltung<br />

der „<strong>Energie</strong>-Verträge“ hat Assiconsult<br />

ein Inhouse-Team gegründet. Die<br />

Schadensabwicklung erfolgt ebenfalls<br />

direkt in unserem Büro.“<br />

Info<br />

Assiconsult International Insurance Broker<br />

Esperantostr. 1 - 39100 Bozen<br />

Tel. 0471 069 900<br />

info@assiconsult.com - www.assiconsult.com<br />

Automobilindustrie<br />

im Umbruch<br />

Im folgenden Artikel der auto<br />

motor und sport Sonderausgabe<br />

Eco drive zeichnet Bernd<br />

Ostmann ein interessantes<br />

Bild der derzeitigen Situation<br />

von alternativen Antrieben bei<br />

Kraftfahrzeugen und wiegt Vorund<br />

Nachteile dieser ab.<br />

Alternative Antriebe heißt das Zauberwort.<br />

Weltweit wird mit Hochdruck<br />

an der Weiterentwicklung des<br />

Elektro-, des Hybrid- und Wasserstoffantriebs<br />

gearbeitet.<br />

Fest steht allerdings auch: Wir<br />

werden noch viele Jahre mit herkömmlichen<br />

Verbrennungsmotoren<br />

unterwegs sein. Und seit die<br />

CO 2<br />

-Diskussion vor vier Jahren so<br />

richtig losgetreten wurde, sind mit<br />

der Start-Stopp-Automatik, Direkteinspritzung,<br />

Turboaufladung und<br />

Downsizing erstaunliche Fortschritte<br />

gemacht worden: Vergleicht man<br />

den Minimalverbrauch eines VW Polo<br />

1.9 TDI aus dem Jahr 2008 (4,4<br />

Liter/100 km) auf der auto motor<br />

und sport-Normrunde mit dem des<br />

aktuellen Polo 1.6 TDI Blue Motion,<br />

dann liegt da ein Liter dazwischen.<br />

Die Spritpreise werden weiter steigen.<br />

Alternativen müssen also her.<br />

Doch welche werden sich am Ende<br />

durchsetzen? Das Elektroauto probt<br />

seine Serienführung in diversen<br />

Großversuchen. Doch noch stehen<br />

viele Fragezeichen hinter den Stromern.<br />

Die Batterien sind noch viel<br />

zu teuer. Da wundert es nicht, dass<br />

man die E-Fahrzeuge nicht mehr als<br />

reine City-Mobile sieht. In den Großstädten<br />

werden viel zu wenig Kilometer<br />

gefahren, als dass sich das<br />

teure Elektroauto rechnen würde.<br />

Die Pendler sind jetzt im Visier der<br />

E-Fraktion.<br />

Die Umweltbilanz<br />

Betrachtet man die Umweltbilanz,<br />

so sieht es für das E-Auto nicht<br />

richtig gut aus. Legt man den heimischen<br />

Kraftwerksmix zugrunde,<br />

muss sich der Stromer bei der CO 2<br />

-<br />

Bilanz hinter den kleinen Spardieseln<br />

anstellen. Was muss bei ihm<br />

also passieren? Die Batteriekosten<br />

müssen runter, es bedarf staatlicher<br />

Subventionen und die elektrische<br />

<strong>Energie</strong> muss sauber werden.<br />

Die Brennstoffzelle produziert den<br />

Strom aus Wasserstoff. Ihr Vorteil ist<br />

die große Reichweite. Mercedes will<br />

sie mit der B-Klasse nach früheren<br />

Ankündigungen zwar 2015 in Serie<br />

bringen, doch bevor sie auf nennenswerte<br />

Stückzahlen kommt, müssen<br />

zunächst die Kosten für die Technik<br />

weiter gesenkt werden. Und es ist nötig,<br />

ein Wasserstoff-Tankstellennetz<br />

aufzubauen.<br />

Bleibt das Hybridmodell. Toyota und<br />

Honda haben es seit mehr als einem<br />

Jahrzehnt im Handel, und nun kommen<br />

auch die Deutschen. BMW mit<br />

dem Siebener und X6. Mecedes mit<br />

der S-Klasse und dem GL. Volkswagen,<br />

Audi und Porsche bringen Touareg,<br />

Q5 und Cayenne als Hybrid-Version.<br />

Während VW künftig vor allem auf<br />

den Elektroantrieb setzt, sieht Toyota,<br />

der Hybrid-Pionier, die Zukunft im<br />

Plug-in-Hybrid. Sein Vorteil: Er kann<br />

eine begrenzte Strecke rein elektrisch<br />

fahren und besitzt eine große Reichweite.<br />

Ist also kein Zweit-Fahrzeug<br />

wie das reine E-Mobil, sondern auch<br />

langstreckentauglich.<br />

Quelle: auto motor und sport ECO<br />

drive – Das Magazin für umweltbewusste<br />

Mobilität, Bernd Ostmann, Seite<br />

5, Das Alternativ-Programm, Ausgabe<br />

1/<strong>2010</strong><br />

82<br />

08/<strong>2010</strong><br />

Das Assiconsult-Team<br />

08/<strong>2010</strong> 83


p a g i n i e r u n g<br />

a k t u e l l<br />

Wasserstoff & E-Mobilität<br />

Wasserstoff ist einer der wichtigsten<br />

und viel versprechendsten<br />

<strong>Energie</strong>träger der Zukunft<br />

– in Form als <strong>Energie</strong>speicher,<br />

speziell als Treibstoff. Ein<br />

Beitrag von Dr. Walter Huber.<br />

Treibstoffe der Zukunft müssen erneuerbar<br />

sein, sie müssen mit erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n hergestellt und<br />

möglichst aus lokaler Produktion<br />

stammen, das bedeutet kurze Transportwege<br />

von der Erzeugung bis zum<br />

Verbrauch.<br />

Das Institut für Innovative Technologien<br />

IIT in Bozen hat die Aufgabe, die Wasserstofftechnologie<br />

in seiner Gesamtheit<br />

in Südtirol einzuführen, die Produktion<br />

aus lokalen erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

aufzubauen, die Verteilung des Wasserstoffs<br />

in strategischen Standorten vorzubereiten,<br />

die Nutzungen des Wasserstoffs<br />

in die Wege zu leiten, die Bevölkerung<br />

und die Wirtschaft für die neue<br />

Technologie zu sensibilisieren, entsprechende<br />

Forschung und Entwicklung zu<br />

koordinieren – ein komplexer und vielfältiger<br />

Themenbereich.<br />

Unterschiedliche Reichweite<br />

Die viel zitierte Elektromobilität bedeutet<br />

einerseits Batteriebetrieb für<br />

kurze Strecken von 60 bis 80 km<br />

Grundsteinlegung in Bozen-Süd<br />

Reichweite, ihr Ziel ist deshalb vor allem<br />

der Stadtbetrieb.<br />

Andererseits ist Elektroantrieb mit<br />

Brennstoffzelle und Wasserstoff ein<br />

Elektroauto mit großer Reichweite.<br />

Die Brennstoffzelle wandelt den Wasserstoff<br />

direkt in elektrische <strong>Energie</strong><br />

um, ist wie eine Batterie, die ständig<br />

mit Wasserstoff aufgeladen wird; Endprodukt<br />

ist reines Wasser.<br />

Varianten mit Wasserstoff im herkömmlichen<br />

Verbrennungsmotor<br />

sind als längerfristige Übergangslösungen<br />

zu sehen und haben diesbezüglich<br />

auch ihre Bedeutung. Insbesondere<br />

sind es die Mischungen von<br />

Wasserstoff mit Erdgas, die besonderes<br />

Interesse wecken und die deshalb<br />

von uns auch entsprechend positiv<br />

gesehen werden.<br />

Ein Tankstellennetz von<br />

München bis Modena<br />

Vorrangiges Ziel des IIT und seiner<br />

Gesellschafter ist es, die Versorgung<br />

mit Wasserstoff alle 100 km entlang<br />

der Autobahn von München bis Modena<br />

aufzubauen. Dies ist ein Korridor,<br />

ein grüner Korridor, in einem<br />

wirtschaftlich gut entwickelten Gebiet,<br />

entlang der wichtigsten Verbindungsachse<br />

zwischen Mitteleuropa<br />

und Südeuropa. Die Brennerautobahn<br />

als Gesellschafter des IIT setzt<br />

damit bedeutende Zeichen für die Zukunft.<br />

Der Bau der Gebäude für die<br />

erste Produktionsstätte von Wasserstoff<br />

in Südtirol durch die A22 hat bereits<br />

begonnen und wird mit Beginn<br />

2012 in Betrieb gehen.<br />

Die nächsten Produktionen und Verteilungen<br />

entlang der Autobahn sind<br />

in Projektierung. Alle Tankstellen<br />

werden von der Autobahn wie vor<br />

allem auch von außerhalb der Autobahn<br />

zugänglich sein, was vor allem<br />

am Anfang besonders wichtig ist.<br />

Zum Bildtext: Unterschrift zur Grundsteinlegung. u.R.v.l.: Walter Huber (IIT), LH Luis Durnwalder,<br />

Paolo Duiella, h.R.v.l.: Carlo Costa, LR Thomas Widmann, LR Michl Laimer<br />

Gleichzeitig wird am Plan gearbeitet,<br />

alle 20 km in Südtirol eine Versorgungsstelle<br />

aufzubauen.<br />

Serienfahrzeuge ab 2015<br />

Die entsprechenden Fahrzeuge sollen<br />

ab 2015 in Serienproduktion gehen, so<br />

haben es die europäischen Autohersteller<br />

in Brüssel unterschrieben. In<br />

Bozen werden die öffentlichen Autobusse<br />

die ersten Anwender des neuen<br />

Treibstoffes sein.<br />

Wasserstoff wird aber nicht nur als Ersatz<br />

für die fossilen Treibstoffe gesehen,<br />

er hat auch die Funktion als Zwischenspeicher<br />

für elektrische <strong>Energie</strong><br />

und kann bei Bedarf wiederum in<br />

Strom zurückverwandelt werden.<br />

Südtirol sieht es als wichtig an, entsprechend<br />

notwendige Infrastrukturen<br />

zu errichten und dadurch Unabhängigkeit<br />

von den fossilen Treibstoffen<br />

zu erreichen, lokale Wertschöpfung<br />

zu schaffen und mit Forschung<br />

und Entwicklung vorne mit dabei zu<br />

sein. Vermeidung von Emissionen an<br />

Schadstoffen und dem Treibhausgas<br />

CO 2<br />

sind für die Menschen und die<br />

sensible Alpenlandschaft von größter<br />

Bedeutung und ein Beitrag zum<br />

Klimaschutz.<br />

84 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 85


p a g i n i e r u n g<br />

p o r t r a i t<br />

Der <strong>Energie</strong>-Guru<br />

Elektroautos: Die e-miglia <strong>2010</strong><br />

Diesen Sommer machte sich die e-<br />

miglia, die neue Rallye für elektrisch<br />

angetriebene Fahrzeuge, bereit für<br />

ihre erste große Fahrt, „Der Welt zu<br />

zeigen wie leistungsfähig & attraktiv<br />

E-Mobilität ist.“, das war die Devise.<br />

Mit Elektroantrieb unterwegs: In<br />

wenigen Jahren soll dies zu konkurrenzfähigen<br />

Preisen möglich<br />

sein. Nordtirol und Südtirol arbeiten<br />

am „Leuchtturmprojekt<br />

E-Mobilität“.<br />

Wie Fortbewegung mit Strom<br />

funktionieren kann, erarbeitet<br />

das „Leuchtturmprojekt E-Mobilität“,<br />

das nun auch auf die Unterstützung<br />

der Länder Nord- und Südtirol<br />

zählen kann. Das Hauptaugenmerk<br />

liegt auf einem Akku-Wechselsystem,<br />

das als Prototyp entwickelt und<br />

getestet werden soll, und zwar in<br />

Zusammenarbeit mit 30 Unternehmen<br />

und Universitäten. Im Klartext:<br />

„Man lädt seine Batterie nicht auf,<br />

sondern tauscht sie aus und fährt<br />

Als Berater der Organisation mit dabei<br />

war Walter Huber, dessen Einsatz<br />

seit Jahren der Elektro-Mobilität gilt.<br />

Die e-miglia verbindet Stil und Mythos<br />

klassischer Rallye-Veranstaltungen<br />

mit der Technologie der Zukunft.<br />

Schon vor 101 Jahren verlangten<br />

Straßenrallyes wie die Targa Florio,<br />

die Mille Miglia oder die Rallye Monte<br />

Carlo Mensch und Maschine alles ab.<br />

Seitdem ist in der Automobilindustrie<br />

viel Entwicklungs- und Pionierarbeit<br />

geleistet worden.<br />

Die neue, grüne Mobilität ist nicht nur<br />

gesünder für unseren Lebensraum,<br />

sondern macht vor allem auch Spaß,<br />

ist aufregend und dynamisch.<br />

Zu konkurrenzfähigen Preisen ...<br />

sofort weiter“, so Umweltlandesrat<br />

Michl Laimer.<br />

„Wir möchten emissionsfreie Mobilität<br />

zwischen Bregenz, Wien, München<br />

und Verona ermöglichen zu konkurrenzfähigen<br />

Kosten, die bei jenen eines<br />

VW Golf Diesel liegen“, berichtet<br />

Verkehrslandesrat Thomas Widmann.<br />

Daraus entstünden innovative Arbeitsplätze<br />

und nachhaltige Tourismuskonzepte,<br />

bei denen <strong>Land</strong>schaft<br />

für die Gäste z.B. über den Verleih<br />

von E-Fahrrädern erschlossen wird.<br />

Dieses Konzept teilt auch die Tiroler<br />

Wirtschaftslandesrätin Zoller. Immerhin<br />

seien 98 Prozent der in Österreich<br />

zurückgelegten Fahrten kürzer als 100<br />

Kilometer und über 80 Prozent kürzer<br />

als 20 Kilometer. „Also bestens geeignet<br />

für Elektro-Mobilität.“<br />

Insgesamt 560 km waren bei der e-<br />

miglia <strong>2010</strong> zu bewältigen, mit Tagesreichweiten<br />

bis zu 170 km mit<br />

anspruchsvollen Streckenabschnitten<br />

wie Bergetappen und täglichen<br />

Sonderprüfungen. Sie führte vom<br />

3. bis 6. August <strong>2010</strong> von München<br />

über Garmisch, Innsbruck, Brenner<br />

und dem Jaufenpass bis nach Rovereto.<br />

Es gibt Wertungskategorien<br />

für elektrische Fahrzeuge mit 2, 3<br />

oder 4 Rädern. Neben vielen Ehrenpreisen<br />

zu den verschiedenen<br />

Wertungen gab es für die Gesamtsieger,<br />

dem Duo Tim Ruhoff/Steven<br />

Hoffmann, ein Preisgeld in Höhe von<br />

10.000 Euro.<br />

LR Michl Laimer, Nordtiroler LR Patrizia<br />

Zoller-Frischauf und LR Thomas Widmann (v.l.)<br />

<strong>Energie</strong> ist sein Ding.<br />

Umweltschutz und soziales<br />

Engagement ebenso. Sein<br />

Leben hat er bis auf die<br />

Studienzeit in Prad verbracht<br />

und dieser Gemeinde gilt<br />

sein ganzer Einsatz.<br />

Georg Wunderer ist als Obmann<br />

des E-Werks Prad auch Ideator<br />

der genossenschaftlich organisierten<br />

autarken, nachhaltigen und sozial<br />

verträglichen <strong>Energie</strong>versorgung der<br />

Gemeinde am Stilfserjoch und derzeit<br />

Obmann des Südtiroler Raiffeisen-<strong>Energie</strong>verbands.<br />

Eigentlich hätte Georg Wunderer gar<br />

nichts anderes werden können. Nachhaltig<br />

produzierte <strong>Energie</strong> und der Gedanke<br />

der Selbstversorgung sind ihm<br />

sozusagen in die Wiege gelegt. Sein<br />

Großvater Alois war 1925 Mitbegründer<br />

des ersten Wasserkraftwerks am<br />

Tschrinbach, das damals für den Wert<br />

von 300 Kühen von fünf Männern gebaut<br />

wurde und immerhin 200.000<br />

kWh im Jahr produzierte. Sein Vater<br />

Hermann war 1974–1980 Obmann<br />

der <strong>Energie</strong>genossenschaft Prad.<br />

Das Thema <strong>Energie</strong> in die Wiege gelegt<br />

Georg Wunderer wurde 1980 als Vizeobmann<br />

in den Vorstand der E-Genossenschaft<br />

gewählt und zwar in der<br />

gleichen Vollversammlung, in der sein<br />

Vater als Obmann zurücktrat. 1983<br />

wurde er dann zum Obmann bestellt, eine<br />

Funktion, die er immer noch ausübt.<br />

„Das waren allerdings schwierige Zeiten“,<br />

erinnert sich Georg Wunderer.<br />

„Das Kraftwerk war damals alt und<br />

unrentabel. Entweder man machte etwas<br />

Neues oder man gab auf.“ Schon<br />

1980 gab es Projekte und Konzepte für<br />

den Ausbau des bestehenden Mühlbergkraftwerkes<br />

mit dem Ziel, auf lokaler<br />

Ebene erneuerbare <strong>Energie</strong>quellen<br />

zielführend zu nutzen.<br />

Nicht am Ast sägen, auf dem wir sitzen<br />

Georg Wunderer hat Wirtschaftsgeographie<br />

und im Eigenstudium Elektrizitätswirtschaft<br />

studiert. „<strong>Energie</strong>, das<br />

war ein Thema, das mich von Kind auf<br />

fasziniert hat.“ <strong>Energie</strong> als Grundrecht<br />

des Menschen. Als Grundlage für das<br />

Überleben. <strong>Energie</strong> aber auch als Gefahr.<br />

„Ohne <strong>Energie</strong> geht nichts. Das ist<br />

klar. Aber wir müssen in der Lage sein,<br />

eine menschliche, anständige <strong>Energie</strong>versorgung<br />

zu gewährleisten, ohne am<br />

Ast zu sägen, auf dem wir sitzen.“<br />

Der Vater von zwei mittlerweile erwachsenen<br />

Kindern, der in seiner<br />

Freizeit Radfahren und Bergsteigen<br />

liebt, war in seiner Jugend auch als<br />

Fußballer in seiner Heimatgemeinde<br />

aktiv. Auch politisch hat er sich im Gemeindeausschuss<br />

für Umweltschutz<br />

und Sport in Prad eingesetzt.<br />

Umwelt und sozialer Aspekt<br />

Dass die Tage der fossilen <strong>Energie</strong>versorgung<br />

gezählt waren, war dem jungen<br />

Georg Wunderer schon klar. Er<br />

wollte aber mehr. „<strong>Energie</strong> darf kein<br />

Spekulationsobjekt sein, von dem nur<br />

einige profitieren. In Südtirol herrschte<br />

in den vergangenen Jahren eine Art<br />

Goldgräberstimmung.“<br />

Für Georg Wunderer ist Geschäftemacherei<br />

mit einem Grundversorgungsgut<br />

moralisch nicht vertretbar.<br />

„Ich bin strikt gegen dieses gewinnorientierte<br />

Denken. Das <strong>Land</strong> will den<br />

<strong>Energie</strong>sektor als weitere Geldquelle.<br />

Die Gemeinden idem und die Privaten<br />

wollen sich einfach nur eine goldene<br />

Nase verdienen.“ In einem <strong>Land</strong>, das<br />

wie Südtirol über ausreichend wertvolle<br />

Ressourcen verfügt, sollte der<br />

Strom dezentralisiert, d. h. vor Ort,<br />

produziert sowie effizient und sozialverträglich<br />

genutzt werden.<br />

Gegen reines Profitdenken<br />

Die Herstellung von Strom kostet den<br />

Produzenten vielleicht sechs Cent. Wunderer:<br />

„Bis dieser Strom über das Verteilernetz<br />

und verschiedene Wiederverkäufer,<br />

Trader etc. beim Konsumenten landet,<br />

zahlt der Endverbraucher 18 Cent.<br />

Ich finde dieses System fragwürdig.“<br />

In seiner Heimatgemeinde Prad hat<br />

Wunderer seinen Traum von der genossenschaftlich<br />

organisierten <strong>Energie</strong>versorgung<br />

auf lokaler Ebene, an<br />

dem fast alle Familien, die Unternehmen<br />

und die Gemeinde selbst beteiligt<br />

sind, verwirklicht. Prad ist heute mehr<br />

oder weniger energieautark und das<br />

fast gänzlich ohne fossile <strong>Energie</strong>träger<br />

zu nutzen (siehe Seite 60).<br />

... und er denkt weiter<br />

Im <strong>Energie</strong>-Werk Prad Genossenschaft<br />

werden über das genossenschaftliche<br />

Strom- und Fernwärmenetz auch private<br />

Erzeuger eingebunden. Die <strong>Energie</strong>versorgung<br />

steht dabei auf mehreren<br />

Beinen und nutzt alle modernen<br />

nachhaltigen Methoden der <strong>Energie</strong>gewinnung:<br />

Wasserkraft, Windkraft,<br />

Solarenergie, Erdwärme, Biomasse,<br />

Hackschnitzel und Strahlungswärme.<br />

Es funktioniert nicht nur, sondern hat<br />

der kleinen Vorbild-Gemeinde auch<br />

schon Preise auf italienischer und europäischer<br />

Ebene eingebracht.<br />

Aber Georg Wunderer, dem <strong>Energie</strong>-<br />

Guru von Prad, reicht das noch nicht.<br />

Er, den das Thema <strong>Energie</strong> wie er selbst<br />

sagt, ganz ausfüllt, denkt schon längst<br />

weiter: an die Nutzung von Strom für<br />

die Mobilität zum Beispiel ...<br />

86 08/<strong>2010</strong><br />

08/<strong>2010</strong> 87


Zadar & Terenten!<br />

DOC.bz<br />

Die drei besten K: Kroatien – Korcula – Korkyra<br />

Mit über 2600 Sonnenstunden<br />

ist Vale Luka ganz im<br />

Westen der Insel Korcula der<br />

sonnenreichste Ort der Insel.<br />

Die Insel Corcula und<br />

Vale Luka sind keine überlaufenen,<br />

touristischen<br />

Hochburgen. Zahlreiche<br />

Weinberge und Olivenhaine<br />

zeugen von traditioneller<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft und<br />

intakten Infrastrukturen.<br />

Das Hotel Korkyra befindet<br />

sich in Hafennähe und<br />

beeindruckt mit einer neu<br />

gestalteten und einladenden<br />

Fassade. Zum Angebot<br />

gehören ein Wellness-Bereich,<br />

58 Designerzimmer,<br />

ein Restaurant für 120<br />

Personen im Innenbereich<br />

und 140 Plätzen in Außenbereich.<br />

Das Hotel Korkyra<br />

ist ganzjährig geöffnet und<br />

ist seit Jahren das bedeutendste<br />

Hotel im Ort und<br />

verbindet Livestyle mit<br />

individueller Betreuung.<br />

Den schönsten Strand Kroatiens<br />

auf der Insel Proizd<br />

erreicht man ebenfalls von<br />

Vale Luka aus. Es gibt keine<br />

Fahrzeuge, die Insel ist<br />

mit Booten zu erreichen,<br />

die regelmäßig hin und zurück<br />

fahren. Mit der traumhaften<br />

Vegetation und den<br />

herrlichen Stränden gehört<br />

diese kleine Insel, laut New<br />

York Times, zu den zwölf<br />

schönsten der Welt. Das<br />

einzige Restaurant auf der<br />

Insel gehört zum Hotel Korkyra.<br />

Weitere Infos unter<br />

www.hotel-korkyra.com<br />

Georg Unterkircher<br />

Das neue Familienhotel Diadora<br />

der Falkensteiner Gruppe<br />

in Kroatien bietet Familienurlaub<br />

bei dem man auf<br />

nichts verzichten muss. Die<br />

großzügige Anlage nördlich<br />

von Zadar ist eine hochwertige<br />

Mischung aus guter Gastronomie,<br />

breitem Sportangebot<br />

und Top-Entertainment.<br />

Das Sagen hat ein Pusterer,<br />

Georg Unterkicher aus Terenten,<br />

der in einem noch von<br />

der „Balkanmentalität“ geprägten<br />

<strong>Land</strong> (Kroatien) für<br />

ein Südtiroler Unternehmen<br />

die Stellung hält!<br />

Air Show Sand in Taufers<br />

Musikantenstadl in Bozen<br />

Nach dem letzten Stadl im<br />

Jahr 2005 ist es nun soweit:<br />

Die Eurovisionssendung<br />

„Musikantenstadl“ geht zum<br />

ersten Mal mit dem neuen<br />

Moderator Andy Borg in<br />

Bozen über die Bühne. Live<br />

aus der Messe Bozen heißt<br />

es im ARD, ORF und SF am<br />

Samstag, den 18. September<br />

<strong>2010</strong> um 20.15 Uhr: „Stadlzeit<br />

– Es ist soweit!“ Bereits<br />

am Vortag gibt es die Generalprobe,<br />

die ebenfalls<br />

um 20.15 Uhr beginnt. Die<br />

ersten Künstler sind bereits<br />

bekannt und so stehen für<br />

Bozen mit Hansi Hinterseer,<br />

Semino Rossi und den<br />

Kastelruther Spatzen schon<br />

drei Top-Interpreten auf der<br />

Liste der Gäste von „Mr. Musikantenstadl“<br />

Andy Borg.<br />

Weiters sind mit dabei: Rudi<br />

Giovannini, Sonja Weissensteiner,<br />

Markus Lanz, Säntis<br />

Feger, Heissmann&Rassau,<br />

das MDR Fernsehballett und<br />

Wolfgang Jr. & Die jungen<br />

Stadlmusikanten.<br />

Vom 17. bis 19. September<br />

gibt es in Sand in Taufers<br />

ein besonderes Spektakel<br />

zu sehen. Der „Falken Club<br />

Ahrntal“, einer der ersten<br />

Drachenfliegerclubs in Europa<br />

und auch einer der<br />

bekanntesten und traditionsreichsten,<br />

feiert heuer sein<br />

35-jähriges Bestehen. Alle<br />

fünf Jahre wird das Jubiläum<br />

mit einem großen Flugfest<br />

verbunden mit einem<br />

anspruchsvollen Musikfest<br />

gefeiert. Dazu Karlheinz Außerhofer,<br />

Mitbegründer und<br />

Ehrenmitglied des „Falken<br />

Club Ahrntal“: „Flügel der<br />

Welt heißen wir im Unterti-<br />

tel unser Flugprogramm und<br />

tatsächlich wollen wir den<br />

zahlreichen Zuschauern und<br />

Flugbegeisterten alles zeigen,<br />

was fliegt. Die weltbesten<br />

Drachenflieger werden zeigen,<br />

wie sich unsere Sportart<br />

von den Pionierzeiten bis<br />

heute entwickelt hat. Die besten<br />

Gleitschirmpiloten ihrerseits<br />

sind da. Kunstflugstaffel<br />

und Flug-Akrobatikpiloten in<br />

Motor- und Segelflugzeugen,<br />

Hubschrauber, Ultra Light<br />

Flugzeuge jeder Bauart, eine<br />

Verkehrsmaschine sowie<br />

historische Doppeldecker<br />

werden bei uns zu bewundern<br />

sein.“<br />

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88<br />

08/<strong>2010</strong>


u n t e m e l d u n g e n<br />

b u n t e m e l d u n g e n<br />

20-jähriges „Sekt-Jubiläum“<br />

Rubner Türen im<br />

„Schwalbennest“<br />

Auf engstem Raum hat<br />

Schreiner Yvo Fux aus Zermatt<br />

mit seinem Planer und<br />

Freund Arch. Arno Perren<br />

ein Chalet der Sonderklasse<br />

geschaffen.<br />

Yvo Fux ist auch ein Spezialist<br />

für den Ausbau mit<br />

Altholz. Seine Liebe zu<br />

diesem Material ist auch<br />

dem „Schwalbennest“ auf<br />

den ersten Blick anzusehen.<br />

Überaus reizvoll hat<br />

er dazu auch die Türen von<br />

RUBNER kombiniert, die in<br />

deckendem Rot einen erfrischenden<br />

Kontrast setzen.<br />

Bei RUBNER schätzt er dabei<br />

die individuelle Fertigung<br />

auf Maß und die zertifizierte<br />

Produktpalette, mit<br />

der er bereits diverse Hotels<br />

und Privatbauten rund um<br />

Zermatt ausgestattet hat.<br />

Mit Recht ist Yvo Fux stolz<br />

auf die erhaltenen Auszeichnungen<br />

für das Chalet, bei<br />

dem sich das „Schwalbennest“<br />

neben Objekten von<br />

Top Architekten und Designern<br />

behaupten konnte. Sogar<br />

die Tageszeitung „Bild“<br />

hat schon über das Schwalbennest<br />

berichtet.<br />

Bei der Mitgliederversammlung<br />

der Vereinigung Südtiroler<br />

Sekterzeuger nach<br />

dem klassischen Verfahren<br />

wurde ein neuer Verwaltungs-<br />

und Aufsichtsrat gewählt.<br />

Josef Reiterer, Besitzer der<br />

Sektkellerei Arunda-Vivaldi,<br />

wird für weitere drei<br />

Jahre als Präsident die Geschicke<br />

der Südtiroler Sektvereinigung<br />

lenken. Lorenz<br />

Martini, Kellermeister im<br />

Weingut J. Niedermayr und<br />

seines Zeichens Sektproduzent<br />

von Comitissa wird<br />

Reiterer als Vizepräsident<br />

unterstützen. Weiters mit<br />

im Verwaltungsrat vertreten<br />

ist Wolfgang Tratter,<br />

Kellermeister der Kellerei<br />

St. Pauls. Die Aufgabe der<br />

Rechnungsrevisoren übernehmen<br />

Luis Ochsenreiter<br />

vom Weingut Haderburg<br />

in Salurn, Josef Romen von<br />

Kettmeir und Hannes Kleon<br />

von der Wein- und Sektkellerei<br />

Von Braunbach.<br />

Verwandlungskünstler<br />

Wer aus Alt Neu macht, denkt an Morgen.<br />

KlimaHaus: weniger Heizkosten, mehr Wohnkomfort und Klimaschutz.<br />

Die 3.000.000ste Besucherin<br />

90<br />

Plattform für aktive Freizeit<br />

Sentres – der digitale Reiseführer<br />

für Südtirol wird am<br />

22. Oktober online geschaltet.<br />

Wer sich für Südtirol interessiert,<br />

kann in Kürze auf<br />

eine besonders umfangreiche<br />

Internet-Plattform<br />

zurückgreifen – ab 22. Oktober<br />

findet man online<br />

unter www.sentres.com<br />

alles über 2000 Touren, Sehenswürdigkeiten,<br />

Hotels,<br />

Geschäfte und vieles mehr.<br />

Die Outdoor- und Freizeit-<br />

Plattform wird in der Start-<br />

08/<strong>2010</strong><br />

phase nicht weniger als<br />

2000 Tourenvorschläge für<br />

Wanderer, Radsportler, Alpinisten<br />

und Wintersportler<br />

im Web präsentieren.<br />

Zusätzlich kann man die Internet-Software<br />

auch als digitalen<br />

Reiseführer für unterwegs<br />

verwenden: Noch<br />

innerhalb September steht<br />

nämlich die sentres-iPhone-<br />

App im iTunes Store kostenlos<br />

zur Verfügung. Die Anwendung<br />

für das IPad ist für<br />

November geplant.<br />

Der <strong>Land</strong>eshauptmann und<br />

gleichzeitig Präsident der<br />

Gärten von Schloss Trauttmansdorff<br />

gratulierte der<br />

Besucherin mit Fanfaren<br />

und Zukunftsmusik.<br />

Monika Di Cola aus Avezzano<br />

in der Provinz Aquila hat<br />

nicht schlecht gestaunt, als<br />

Garten-Direktor Klaus Platter<br />

ihr beim Kauf des Tickets<br />

plötzlich persönlich gratulierte.<br />

Sie ist die 3.000.000ste<br />

Besucherin der Gärten von<br />

Schloss Trauttmansdorff und<br />

besuchte mit ihrem Mann<br />

Alessandro D’O und Sohn<br />

Luca Maria zum ersten Mal<br />

die Gärten. „Der Zeitraum<br />

und die derzeitige Besucherzusammensetzung<br />

machten<br />

es sehr wahrscheinlich,<br />

dass der/die 3.000.000ste<br />

Besucher/in eine italienische<br />

Urlauberin werden würde.“<br />

<strong>Land</strong>eshauptmann Luis<br />

Durnwalder überreichte –<br />

wie könnte auch anders sein<br />

– einen sommerlichen Blumenstrauß<br />

sowie einen Geschenkkorb<br />

voller Köstlichkeiten<br />

der „Laimburg“.<br />

Direktor Klaus Plattner und LH Durnwalder mit den „Jubiläums-Besuchern“<br />

KlimaHaus Agentur<br />

Handwerkerstr. 31, Bozen<br />

Tel.: 0471 062 140<br />

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08/<strong>2010</strong> 91<br />

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