23.04.2020 Aufrufe

Wellness & Spa Resort Quellenhof 2010

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Es war einmal …<br />

In über einhundert Jahren hat<br />

sich der <strong>Quellenhof</strong> vom kleinen<br />

Gasthof am Wegesrand<br />

der Passeirerstraße entwickelt.<br />

Heute steht hier eine moderne<br />

Hotelwelt mit reichhaltigen<br />

Sport- und <strong>Wellness</strong>-Angeboten.<br />

Dafür steht der Name der Familie<br />

Dorfer.<br />

Am Anfang stand hier eine Poststation.<br />

Die Pferdekutschen machten<br />

Rast und wechselten die Pferde aus,<br />

bevor die mühsame Fahrt den Jaufenpass<br />

hinauf weiterging. Ende des 19.<br />

Jahrhunderts wurde im Passeiertal<br />

eine neue Straße erbaut, nachdem die<br />

alte Verbindung mehrfach verheerenden<br />

Hochwassern zum Opfer gefallen<br />

war. Im Jahre 1897 entstand am Rande<br />

dieser Straße ein neues Haus: der<br />

<strong>Quellenhof</strong>.<br />

Die Mühen des Beginns<br />

Der Name ist kein Zufall: Neben der<br />

damaligen Waschküche sprudelte eine<br />

Quelle, die wegen der hervorragenden<br />

Qualität ihres Wassers geschätzt wurde.<br />

Die Wasserquelle wird bis auf den<br />

heutigen Tag genutzt. Sie lieferte einst<br />

frisches und aromatisches Trinkwasser<br />

aus den Passeirer Bergen, ersetzte den<br />

Kühlschrank und führte die Forellen,<br />

die in der Geschichte des Gasthauses eine<br />

so bedeutsame Rolle spielen sollten.<br />

Aber die Anfänge am <strong>Quellenhof</strong> waren<br />

auch von Rückschlägen geprägt. 1930<br />

trat die Passer über die Ufer und überflutete<br />

das Tal: Zehn Hektar Wiesen und<br />

Felder des <strong>Quellenhof</strong>s wurden damals<br />

zerstört. Einige Jahre später machte<br />

ein erneutes Hochwasser die mühsame<br />

Aufbauarbeit wieder zunichte.<br />

Auch die politischen Wirren jener Zeit<br />

gingen am <strong>Quellenhof</strong> nicht spurlos vorüber.<br />

Durch die Unterdrückungen des<br />

faschistischen Regimes in Italien musste<br />

die Familie Dorfer in den 1930er<br />

Jahren ihrem Gasthof zwangsweise den<br />

italienischen Namen „Albergo alla sorgente“<br />

geben. Erst Anfang der 1950er<br />

Jahre erhielt der <strong>Quellenhof</strong> seine angestammte<br />

deutsche Bezeichnung zurück.<br />

Eine Tradition wird begründet<br />

Im Jahr 1923 erwarben Eduard Dorfer,<br />

ein Gastwirtssohn aus Nals im Etschtal<br />

und Resi Niederbacher für 120.000 Lire<br />

den <strong>Quellenhof</strong>. Damit war der Grundstein<br />

gelegt für eine Familiendynastie:<br />

Heute führt die Familie Dorfer das Haus<br />

in der dritten Generation. Die imposante<br />

Entwicklung, die der <strong>Quellenhof</strong> seither<br />

genommen hat, ist untrennbar mit<br />

dem Namen Dorfer verbunden.<br />

Gemeinsam mit seiner Frau gelang es<br />

Eduard, den <strong>Quellenhof</strong> aus bescheidenen<br />

Verhältnissen zu einem beliebten<br />

Treffpunkt für Gäste aus nah und<br />

fern zu machen. Passanten ruhten sich<br />

aus und stärkten sich. Aber auch die<br />

Nähe zur altehrwürdigen Kurstadt<br />

Meran bescherte dem <strong>Quellenhof</strong> von<br />

jeher viele Gäste.<br />

In jenen Tagen wurde auch der kulinarische<br />

Ruhm des <strong>Quellenhof</strong>s begründet:<br />

Resi entwickelte das Rezept für die<br />

legendäre Blaue Forelle, die den Gasthof<br />

weit über das Passeiertal hinaus<br />

bekannt machte. Selbst ein berühmter<br />

Meraner Koch soll freimütig eingestanden<br />

haben: „So wie sie die Resi macht,<br />

kriegen wir die Forelle blau nicht hin.“<br />

Es handelte sich damals um Bachforellen,<br />

die vor Ort gefangen wurden. Die<br />

Fische wurden in einem großen Trog<br />

mit fließendem Quellwasser gehalten:<br />

Zunächst in der alten Waschküche,<br />

später vor dem Haupteingang des Gasthofes.<br />

Viele Gäste ließen es sich nicht<br />

nehmen, ihre Forelle selbst und noch<br />

lebend auszusuchen. Die kulinarische<br />

Spezialität trug wesentlich zur Bekanntheit<br />

des <strong>Quellenhof</strong>s bei. Sowohl<br />

Einheimische, als auch Touristen aus<br />

Deutschland, Österreich, der Schweiz<br />

und dem restlichen Italien, kamen in<br />

wachsender Zahl.<br />

Während die Küche bei Resi in den<br />

besten Händen war, kümmerte sich<br />

Eduard als gelernter Metzger um das<br />

Fleisch. Bald übernahm er auch die<br />

Weinauswahl und begründete die traditionell<br />

enge Verbindung des <strong>Quellenhof</strong>s<br />

mit den Weinbauern der Region.<br />

Er verstand sein Handwerk so gut,<br />

dass die <strong>Quellenhof</strong>-Weine innerhalb<br />

kurzer Zeit einen hervorragenden Ruf<br />

genossen. Noch heute machen Südtiroler<br />

Weine rund achtzig Prozent<br />

der Bestände in den Weinkellern des<br />

<strong>Quellenhof</strong>s aus.<br />

Die Ära Luise Dorfer<br />

Eduard und Resi Dorfer hatten vier<br />

Kinder: Eduard (geboren 1922), Berta<br />

(1926), Rudolf (1928) und Walter<br />

(1930). Berta war in ihrer Jugend das<br />

Mädchen für alles im Haus. Als sie 1958<br />

den <strong>Quellenhof</strong> mit ihrem Mann verließ,<br />

wurde sie bei der Suche nach einer geeigneten<br />

Nachfolgerin für ihre Arbeit<br />

rasch fündig: Ihre Freundin Luise, die<br />

sie auf der Nähschule in Meran kennengelernt<br />

hatte, kam noch im selben Jahr<br />

an den <strong>Quellenhof</strong>, und wenig später<br />

heiratete sie Bertas Bruder Rudolf, den<br />

Sohn von Resi und Eduard. Damit begann<br />

eine neue Ära in der Geschichte<br />

des Familienbetriebes <strong>Quellenhof</strong>.<br />

1960 kam die Tochter Marlene zur<br />

Welt, 1961 der Sohn Heinrich, 1963<br />

Helga. Im selben Jahr übernahmen Luise<br />

und Rudolf die Leitung des Betriebs.<br />

Resi und Eduard<br />

1969 kam noch Tochter Birgit. Doch<br />

dann, nur ein Jahr später, erkrankte<br />

Rudolf und verstarb mit 42 Jahren. Nun<br />

kümmerte sich Luise als Wirtin um den<br />

<strong>Quellenhof</strong> und war zudem für ihre Kinder<br />

da. Diese Aufgaben bewältigte sie<br />

mit großem persönlichen Einsatz und<br />

nimmermüdem Fleiß. Bereits Anfang<br />

der 1960er Jahre wurden unter ihrer<br />

Regie im <strong>Quellenhof</strong> täglich rund einhundert<br />

Essen ausgegeben.<br />

Drei Jahre nach Rudolfs Tod hatte sie<br />

im Jahre 1973 ihre erste Bewährungsprobe<br />

als Unternehmerin: Sie gab den<br />

Auftrag zum Bau des Forellenhofs mit<br />

dem ersten Tennisplatz Südtirols, der<br />

an einem Haus gebaut wurde. Zur offiziellen<br />

Einweihung gab sich die Prominenz<br />

des ganzen Landes ein Stelldichein,<br />

und der Grundstein für die<br />

Entwicklung zum modernen Sport- und<br />

<strong>Wellness</strong>-<strong>Resort</strong> war gelegt.<br />

Bis zum heutigen Tag wirkt Luise<br />

Dorfers Tatendrang, sie plaudert mit<br />

den Gästen, bietet jede Woche einen<br />

Kochkurs an, bäckt das Brot und unternimmt<br />

regelmäßig Ausflüge mit ihren<br />

Gästen – eine Wirtin aus Berufung und<br />

aus Leidenschaft.<br />

18 <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong> 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!