Wellness & Spa Resort Quellenhof 2010
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Heinrich mit Vorarbeiter Alfons und Ronald<br />
Der <strong>Quellenhof</strong> steht auf einem<br />
Areal, durch das früher die<br />
Alpenstraße zum Timmelsjoch<br />
geführt hat. Aufgrund eines<br />
entschlossenen und ehrgeizigen<br />
Hausherrn führt diese Straße nun<br />
unterhalb des Hotels durch einen<br />
Tunnel.<br />
Um seinen Gästen die gewünschte<br />
Ruhe zu ermöglichen, nahm sich<br />
Heinrich Dorfer bereits gegen Ende<br />
der 90er Jahre vor, den Straßenverkehr<br />
zu verbannen. Das war alles andere<br />
als eine leichte Operation, immerhin<br />
war diese Straße erstens im Besitz<br />
des italienischen Staates und zweitens<br />
wurde sie von der Südtiroler Landesverwaltung<br />
gewartet. Doch nicht nur<br />
die unterschiedlichen Zuständigkeiten<br />
stellten die größte Hürde dar, als vielmehr<br />
drittens: Die Straße ist die einzige<br />
Verbindung der Talbewohner nach<br />
Meran. Das Tal hat auf der Höhe des<br />
<strong>Quellenhof</strong>es einen Knick und ebenda<br />
bildet der Bach, die Passer, einen Mäander.<br />
Erst durch diese beiden geografischen<br />
Umstände gibt es in diesem<br />
schmalen Kerbtal (so werden Täler mit<br />
einer V-Form genannt) am Talboden<br />
ausreichend flachen Grund und Boden.<br />
Vom Kennenhof zum Tunnel<br />
Der <strong>Quellenhof</strong> hatte von Beginn an<br />
wenig Grund. Durch mehrfache Zukäufe<br />
der benachbarten Höfe vergrößerte<br />
sich das Areal. Entscheidend aber war<br />
der Zukauf des Kennenhofes, damit kamen<br />
rund zehn Hektar Grund in den<br />
Besitz der Familie Dorfer.<br />
Ein erster Kostenvoranschlag, den<br />
Heinrich Dorfer einholte, ließ den<br />
Traum in weite Ferne rücken: Den Berg<br />
zu durchbohren, um damit die Staatsstraße<br />
durch einen Tunnel zu führen<br />
und vom <strong>Quellenhof</strong>areal abzuleiten,<br />
war wegen der finanziellen Ausmaße<br />
vernunftsmäßig auszuschließen. Doch<br />
nach einem Gespräch mit einem Geologen<br />
kam Heinrich Dorfer die zündende<br />
Idee: Der Tunnel musste gar nicht<br />
in den Berg gebohrt werden. Die offene<br />
Bauweise von Tunnels ermöglichte eine<br />
Alternative: Man kann damit ausgehobene<br />
Flächen überdachen, sodass der<br />
Tunnel künstlich entsteht.<br />
Pläne und Prüfungen<br />
Dieser Gedanke hielt ersten Überlegungen<br />
stand. Alsbald wandte Heinrich<br />
Dorfer sich damit an den damals für<br />
Straßen und Verkehr zuständigen Landesrat<br />
und dieser zeigte sich kooperativ.<br />
Zahlreiche Gutachten waren zu erstellen<br />
und Zustimmungen waren von<br />
allen möglichen Behörden einzuholen<br />
Rund eineinhalb Jahre später klopfte<br />
Heinrich Dorfer an dieselbe Tür des selben<br />
Landesrates. Er legte alle erforderten<br />
Studien, Prüfungen und Papiere vor.<br />
Baubeginn und Fertigstellung<br />
Im November 2002 wurde mit den Baggerarbeiten<br />
begonnen. Als erstes wurde<br />
eine Behelfstraße errichtet, die entlang<br />
der Tennisplätze gebaut wurde. Für den<br />
Bau dieser Behelfstraße benötigte der<br />
Bauherr nur sieben Tage. Dann wurde<br />
diese asphaltiert und mit den notwendigen<br />
Verkehrszeichen ausgestattet. So<br />
konnte am 7. November der Verkehr von<br />
der alten Straße auf die Behelfstraße umgeleitet<br />
werden. Jetzt ging es mit vollen<br />
Zügen an den eigentlichen Bau. An die<br />
fünf Bagger haben teilweise gleichzeitig<br />
gearbeitet. Die ersten Fundamente wurden<br />
betoniert. Die Wände wurden als Fertigteile<br />
angeliefert und mussten nur mehr<br />
montiert werden – ebenso die Decke des<br />
Tunnels. Durch diese Bauweise war es<br />
möglich in nur sechs Wochen den Tunnel<br />
fertig zu stellen. Dann begann der Innenausbau<br />
mit Bodenbelag und Beleuchtung.<br />
Am 17. März war es soweit, der Verkehr<br />
konnte erstmals durch den Tunnel fahren.<br />
Am 17. März war auch die große Feier<br />
mit Landeshauptmann Durnwalder und<br />
Behördenvertretern.<br />
<strong>Quellenhof</strong>-Umfahrung wärend der Bauzeit<br />
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