Campz Magazin Sommer 2020
Das grosse Ziel von CAMPZ ist es, mehr Menschen unbeschwerte Erfahrungen in der Natur zu ermöglichen, um ein aktiveres, gesünderes und besseres Leben zu führen. Wie wichtig die Gesundheit von uns allen ist, macht die aktuelle Situation in diesem Frühjahr deutlich. Die Erholung lag bisher zum Greifen nah im Wald, an der Kletterwand oder auf der Laufrunde um den See. Getreu dem Motto #backtobasecampz finden viele von uns ihre Auszeiten gerade im eigenen Garten oder direkt vor der Haustür, denn Urlaubsreisen bleiben auf unbestimmt verschoben. Wann wir uns wieder unbeschränkt und gemeinsam in der Natur austoben können, ist im Moment noch nicht abzusehen. Sicher ist: Wir vermissen das Knirschen von Steinen unter den Sohlen, den Geschmack von salziger Meeresluft auf den Lippen und das Rascheln eines Zeltes im Wind, genauso wie ihr. Bis wir diese Momente wieder persönlich erleben können, möchten wir euch auf eine inspirierende Lesereise durch die folgenden Seiten einladen – zu nahen und fernen Outdoorzielen.
Das grosse Ziel von CAMPZ ist es, mehr Menschen unbeschwerte Erfahrungen in der Natur zu ermöglichen, um ein aktiveres, gesünderes und besseres Leben zu führen. Wie wichtig die Gesundheit von uns allen ist, macht die aktuelle Situation in diesem Frühjahr deutlich. Die Erholung lag bisher zum Greifen nah im Wald, an der Kletterwand oder auf der Laufrunde um den See. Getreu dem Motto #backtobasecampz finden viele von uns ihre Auszeiten gerade im eigenen Garten oder direkt vor der Haustür, denn Urlaubsreisen bleiben auf unbestimmt verschoben. Wann wir uns wieder unbeschränkt und gemeinsam in der Natur austoben können, ist im Moment noch nicht abzusehen. Sicher ist: Wir vermissen das Knirschen von Steinen unter den Sohlen, den Geschmack von salziger Meeresluft auf den Lippen und das Rascheln eines Zeltes im Wind, genauso wie ihr. Bis wir diese Momente wieder persönlich erleben können, möchten wir euch auf eine inspirierende Lesereise durch die folgenden Seiten einladen – zu nahen und fernen Outdoorzielen.
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Entspannt ist anders
Wir liessen Kutaisi in einem alten Sowjetzug hinter uns
und krochen langsam westlich nach Zugdidi, dem Start
unserer Tour. Nachdem wir uns mit Khinkali (Teigtaschen)
und Khachapuri (überbackenes Käsebrot) gestärkt
hatten, ging es auf den Rädern nach Norden Richtung
Kaukasusgebirge.
Wir merkten gleich, dass diese Tour eine Herausforderung
werden sollte. Die Strassen durch die Dörfer ausserhalb
Zugdidis waren in einem schlechten Zustand. Wir
holperten von einem Schlagloch zum nächsten. „Das ist
SEHR hügelig“, dachte ich – und wir hatten noch nicht
mal die Berge erreicht.
Nach unserer ersten Nacht im Zelt ging es am zweiten
Tag nonstop bergauf. Endstation war das auf 1.500 Metern
gelegene Dorf Mestia, umgeben von schneebedeckten
Gipfeln – ein Traum! Mestia ist ein beliebter Start für
Wanderungen mit vielen Pensionen und Restaurants. Mit
110 Kilometern und fast 2.500 Höhenmetern in den Beinen
schliefen wir wie Babys.
Der nächste Tag war einer der härtesten der Tour,
vollgepackt mit Trails, die entweder zu steil, zu matschig
oder zu gefährlich waren, um sie mit dem Rad zu
bezwingen. Also hiess es schieben. Doch je weiter wir
in die Berge vordrangen, desto spektakulärer wurden die
Aussichten. Am Abend schlugen wir unsere Zelte am
Rande des mittelalterlichen Dörfchens Adishi (2.040
Höhenmeter) auf. Bei Sturm und Regen beteten wir, dass
unsere Zelte halten würden.
Am nächsten Morgen flüchteten wir in eine Pension,
trockneten unsere Sachen am Feuer und planten die
nächsten Schritte. Waren die Trails von Ushguli überhaupt
befahrbar? Es hatte viel geregnet, die Sicht war entsetzlich
und wir waren erschöpft. Entgegen der Empfehlung
der Einheimischen entschieden wir uns dennoch dazu,
weiterzumachen.
Ushguli ist mit 2.300 Metern Höhe eine von Europas
höchstgelegenen, durchgehend bewohnten Städten und
liegt am Fusse des Shkharas, Georgiens höchstem Berg.
Die Schotterstrasse hierher war in einem miserablen
Zustand. Doch auch Schlamm, Schlaglöcher und der
steile Abgrund hinderten Autofahrer*innen nicht daran,
uns mit riskanten Manövern zu überholen. Das Dorf ist
ebenfalls ein Wanderparadies und so assen wir in einer
kleinen Kneipe zwischen Tourist*innen und betrunkenen
Schäfer*innen.
Früh am nächsten Morgen kämpften wir uns bei
Nieselregen auf 2.800 Meter. Dort wartete die lange, alles
andere als spassige Abfahrt nach Kutaisi auf uns. Durch das
schlechte Wetter der letzten Tage war die Schotterstrasse
immer wieder von Erdrutschen oder umgefallenen Bäumen
blockiert. Mehrmals mussten wir Autofahrer*innen
auf dem Weg nach Ushguli dazu raten, umzukehren.
Als wir langsam wieder Zivilisation erreichten, gewannen
wir unser erstes Rennen gegen angsteinflössende wilde
Hunde – wenigstens weiss ich jetzt, dass man auf einem
Gravelbike 45 Kilometer pro Stunde fahren kann, wenn es
darauf ankommt.
Nach einer erholsamen Nacht in einer Pension und einer
morgendlichen 600-Meter-Kletterpartie ging es bergab
nach Kutaisi, wo ein wohlverdienter Tag Pause auf uns
wartete.
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