23.04.2020 Aufrufe

Campz Magazin Sommer 2020

Das grosse Ziel von CAMPZ ist es, mehr Menschen unbeschwerte Erfahrungen in der Natur zu ermöglichen, um ein aktiveres, gesünderes und besseres Leben zu führen. Wie wichtig die Gesundheit von uns allen ist, macht die aktuelle Situation in diesem Frühjahr deutlich. Die Erholung lag bisher zum Greifen nah im Wald, an der Kletterwand oder auf der Laufrunde um den See. Getreu dem Motto #backtobasecampz finden viele von uns ihre Auszeiten gerade im eigenen Garten oder direkt vor der Haustür, denn Urlaubsreisen bleiben auf unbestimmt verschoben. Wann wir uns wieder unbeschränkt und gemeinsam in der Natur austoben können, ist im Moment noch nicht abzusehen. Sicher ist: Wir vermissen das Knirschen von Steinen unter den Sohlen, den Geschmack von salziger Meeresluft auf den Lippen und das Rascheln eines Zeltes im Wind, genauso wie ihr. Bis wir diese Momente wieder persönlich erleben können, möchten wir euch auf eine inspirierende Lesereise durch die folgenden Seiten einladen – zu nahen und fernen Outdoorzielen.

Das grosse Ziel von CAMPZ ist es, mehr Menschen unbeschwerte Erfahrungen in der Natur zu ermöglichen, um ein aktiveres, gesünderes und besseres Leben zu führen. Wie wichtig die Gesundheit von uns allen ist, macht die aktuelle Situation in diesem Frühjahr deutlich. Die Erholung lag bisher zum Greifen nah im Wald, an der Kletterwand oder auf der Laufrunde um den See. Getreu dem Motto #backtobasecampz finden viele von uns ihre Auszeiten gerade im eigenen Garten oder direkt vor der Haustür, denn Urlaubsreisen bleiben auf unbestimmt verschoben. Wann wir uns wieder unbeschränkt und gemeinsam in der Natur austoben können, ist im Moment noch nicht abzusehen. Sicher ist: Wir vermissen das Knirschen von Steinen unter den Sohlen, den Geschmack von salziger Meeresluft auf den Lippen und das Rascheln eines Zeltes im Wind, genauso wie ihr. Bis wir diese Momente wieder persönlich erleben können, möchten wir euch auf eine inspirierende Lesereise durch die folgenden Seiten einladen – zu nahen und fernen Outdoorzielen.

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Entspannt ist anders

Wir liessen Kutaisi in einem alten Sowjetzug hinter uns

und krochen langsam westlich nach Zugdidi, dem Start

unserer Tour. Nachdem wir uns mit Khinkali (Teigtaschen)

und Khachapuri (überbackenes Käsebrot) gestärkt

hatten, ging es auf den Rädern nach Norden Richtung

Kaukasusgebirge.

Wir merkten gleich, dass diese Tour eine Herausforderung

werden sollte. Die Strassen durch die Dörfer ausserhalb

Zugdidis waren in einem schlechten Zustand. Wir

holperten von einem Schlagloch zum nächsten. „Das ist

SEHR hügelig“, dachte ich – und wir hatten noch nicht

mal die Berge erreicht.

Nach unserer ersten Nacht im Zelt ging es am zweiten

Tag nonstop bergauf. Endstation war das auf 1.500 Metern

gelegene Dorf Mestia, umgeben von schneebedeckten

Gipfeln – ein Traum! Mestia ist ein beliebter Start für

Wanderungen mit vielen Pensionen und Restaurants. Mit

110 Kilometern und fast 2.500 Höhenmetern in den Beinen

schliefen wir wie Babys.

Der nächste Tag war einer der härtesten der Tour,

vollgepackt mit Trails, die entweder zu steil, zu matschig

oder zu gefährlich waren, um sie mit dem Rad zu

bezwingen. Also hiess es schieben. Doch je weiter wir

in die Berge vordrangen, desto spektakulärer wurden die

Aussichten. Am Abend schlugen wir unsere Zelte am

Rande des mittelalterlichen Dörfchens Adishi (2.040

Höhenmeter) auf. Bei Sturm und Regen beteten wir, dass

unsere Zelte halten würden.

Am nächsten Morgen flüchteten wir in eine Pension,

trockneten unsere Sachen am Feuer und planten die

nächsten Schritte. Waren die Trails von Ushguli überhaupt

befahrbar? Es hatte viel geregnet, die Sicht war entsetzlich

und wir waren erschöpft. Entgegen der Empfehlung

der Einheimischen entschieden wir uns dennoch dazu,

weiterzumachen.

Ushguli ist mit 2.300 Metern Höhe eine von Europas

höchstgelegenen, durchgehend bewohnten Städten und

liegt am Fusse des Shkharas, Georgiens höchstem Berg.

Die Schotterstrasse hierher war in einem miserablen

Zustand. Doch auch Schlamm, Schlaglöcher und der

steile Abgrund hinderten Autofahrer*innen nicht daran,

uns mit riskanten Manövern zu überholen. Das Dorf ist

ebenfalls ein Wanderparadies und so assen wir in einer

kleinen Kneipe zwischen Tourist*innen und betrunkenen

Schäfer*innen.

Früh am nächsten Morgen kämpften wir uns bei

Nieselregen auf 2.800 Meter. Dort wartete die lange, alles

andere als spassige Abfahrt nach Kutaisi auf uns. Durch das

schlechte Wetter der letzten Tage war die Schotterstrasse

immer wieder von Erdrutschen oder umgefallenen Bäumen

blockiert. Mehrmals mussten wir Autofahrer*innen

auf dem Weg nach Ushguli dazu raten, umzukehren.

Als wir langsam wieder Zivilisation erreichten, gewannen

wir unser erstes Rennen gegen angsteinflössende wilde

Hunde – wenigstens weiss ich jetzt, dass man auf einem

Gravelbike 45 Kilometer pro Stunde fahren kann, wenn es

darauf ankommt.

Nach einer erholsamen Nacht in einer Pension und einer

morgendlichen 600-Meter-Kletterpartie ging es bergab

nach Kutaisi, wo ein wohlverdienter Tag Pause auf uns

wartete.

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