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regnen begonnen, entschlossen wir uns kurzerhand den nördlich
gelegenen Swartbergpass zu erkunden. Nach dem Quteniqua Pass
hellte es sich sofort auf, keine Wolke mehr am Himmel, abgefangen
von der Bergkette, in Wilderness noch Regenwald, 40 km
weiter nur noch trockene Savanne auf der die Strauße noch die
letzten Graswurzeln aus der vertrockneten Erde mit ihren knorrigen
Schnäbeln ziehen, deren hässlicher Anblick noch von ihren
Beinen und hornigen Krallen übertroffen wird. Ein Schlag mit
diesen Füßen, richtig ausgeführt, kann einen Menschen lebensgefährlich
verletzten, wie man sich leicht vorstellen kann. An
Oudtshoorn vorbei und die Schotterpiste lag vor uns, die uns
über den Swartberg führen sollte. Die R328.
Wie gesagt hatte ich das Steuer übernommen. Wichtig beim
Fahren, gefühlvoll, wenig Gas geben, dann kommt der Wagen
nicht so schnell ins Schlittern bei der steil ansteigenden Piste.
Manche glauben allerdings, dass man eher mit durchgetretenem
Pedal fahren solle und so die Schlaglöcher besser bewältigen könne.
Da kommt auch schon wieder einer angebraust. Mit dröhnendem
Motor. 40 Jahre alt wird er sein, in einem älteren Cabrio.
Neben ihm eine junge Blondine, die bei jedem Satz, der der Wagen
macht, laut aufjauchzt. Der Vierzigjährige will ihr noch beweisen,
was für ein Kerl er ist, was vielleicht nur noch mit der PS
Zahl des Wagens möglich ist. Ein Anblick, der sich schon lange
in meinem Kopf abgespeichert hat. Die zweite Jugend bricht aus.
Angeber Gehabe.
Mich ärgerte aber die Staubwolke, die das Gefährt produzierte.
Hunderte von Metern lang. Und wir sollen der folgen.
Doch schon kommen die ersten Kehren. Eng, bei schmaler
Straße, steil. Abgrund auf der linken Seite. Soll das 30 km so
weitergehen, bis wir den Pass dann überquert haben? Hinter jeder
Kurve begeistert eine andere Steinformation in einer Palette
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