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Pfeffer, Essig, Weißbrot, Aprikosenmarmelade, Mandeln, Eier,
Lorbeerblätter.
Gleich neben dem botanischen Garten ist die Auffahrt zum
Worcester Golf Course, auf dem wir schon oft gespielt haben.
Einmal im Jahr mindestens. Als wir zum ersten Mal 2003 in Südafrika
einen Golfurlaub machten, hatte ich mir vorgenommen,
mit Regine zusammen, alle Plätze im Kapstadtgebiet wenigsten
einmal zu spielen. Spitzenplätze und Bauernplätze. 18-Loch-Plätze
und 9-Lochplätze. Worcester war mit auf der Liste.
Für die deutschen Golfurlauber war damals Worcester ein Geheimtipp.
Nicht wegen seiner Schönheit, eingebettet in hügeliges
‚pristines‘ Halbwüstenland mit Wassertümpeln an jedem zweiten
Loch, sondern wegen den niedrigen Aufnahmegebühren für
eine Mitgliedschaft. Das Vorlegen eines Mitgliedkärtchen in einem
südafrikanischen Klub, reduziert in der Regel die Spielgebühr
(Greenfee, die zu bezahlende Gebühr für eine Runde) in
anderen Clubs um 20 bis 35 %.
Golfer können sehr knickrig sein. Es gibt Leute, die ihren verschlagenen
Ball im Gestrüpp eine Viertelstunde lang suchen,
ungeachtet der Gefahr, dass eine äußerst giftige Schlange, um
sich zu tarnen mit einer Zeichnung wie verwelktes Laub, unbeweglich
lauert. Getreten, beißt sie blitzschnell zu. Die Puffotter.
Dabei kann man gebrauchte Bälle im Pro Shop oder von den
Arbeitern auf dem Platz umgerechnet das Stück für 30 Cents
kaufen.
Wenn einer sich damit brüstet, wie billig er in Worcester Mitglied
geworden sei, überlege ich mir, ob ich mit ihm in einem
teuren Restaurant zum Essen gehen sollte. Wird er dann auch
am Trinkgeld sparen, das die einzige Einnahmequelle für die
zumeist nicht auf der Gehaltsliste des Restaurants stehenden farbigen
Kellner ist und in Südafrika zwischen 10 und 15 % betragen
sollte?
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