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Damit soll gesagt werden, dass Jesus, im Gegensatz zu Johannes,
sich unters Volk gemischt und ihre Angewohnheiten angenommen
hat und so einer von ihnen war. Ob wohl der Wein von
damals sauer geschmeckt hat? Davon wird nichts berichtet.
Über den Geschmack von Wein kann man streiten. Nicht von
ungefähr, denn es soll über Tausend Geschmacksnoten geben.
Der Geschmack von Wein wird oft mit dem Geschmack von
Früchten, von Blumen und anderen Düften verglichen. Warum
solche Vergleiche? Bei einem Rotwein wird die schwarze Johannisbeere
oft genannt. Warum gerade diese Frucht? Warum
überhaupt mit Früchten vergleichen? Oder mit Schokolade? Oder
mit Veilchen? Hat der Wein nicht seinen eigenen unverwechselbaren
Geschmack, der gerade seine eigene Note ausmacht? Oder
ist es vielmehr so, dass der süße, gekelterte Traubensaft durch
natürliche Hefepilze, die an den Trauben haften, zu gären beginnt
und auf dem Weg zum Essig an einer bestimmten Stelle
aufgehalten wird? Nämlich durch Zugabe von Schwefel. In einem
Stadium, wo sich Säure, Restzuckergehalt und Alkoholgehalt
optimal ergänzen, sozusagen eine Symbiose bilden. Hier zeigt
sich die Kunst des Winzers. Dem Verbraucher wäre ein Wein
ohne Schwefel natürlich lieber, er wäre bekömmlicher. Versuche
in diese Richtung sind bisher gescheitert. Sie könnten nur gelingen,
wenn der Schwefel durch eine andere noch zu findende
Chemikalie ersetzt werden würde, die auch Nebenwirkungen
hätte.
Alkohol ist ein Geschmacksträger. Die verschiedenen Aromen
kommen erst voll zur Geltung, wenn der Alkoholgehalt über
8 % liegt. Darunter sollte man nicht von Wein reden und schon
gar nicht trinken.
Können Sie die Tannine beim Rotwein herausschmecken? Sie
sind in den Schalen der Trauben enthalten. Weißwein haben sie
nicht oder sie sind nur in vernachlässigbar kleiner Menge vor-
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