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zerzausten Mähne hechelnd am Boden liegen. Ihm setzte die Hitze
offenbar auch zu.
Für uns ist der Addopark geradezu ideal. Viele Tiere, tolle hügelige
Landschaft, alles übersehbar. Zur unserer Überraschung
lenkte sie das Gefährt in ein kleines mit einem Zaun geschütztes
Camp, wo ein Braai auf uns wartete. Knusprig gebratene Hühnchenschlegel
und eine Flasche kühles Windhoek Lager. Zwei
schwarze Ranger hatten dies für unsere Gruppe vorbereitet.
Die beiden setzten sich zu uns und ich erlaubte mir die Frage,
ob es im Park schon vorgekommen sei, dass Menschen von Löwen
angegriffen wurden.
„Nein nicht direkt. Aber auf der angrenzenden Farm sei der
Eigentümer vor vielen Jahren durch einen Löwen umgekommen.
Er sei damals Leiter des Parks gewesen und mit den Tieren aufgewachsen.“
Dann erzählte der andere, der auch zu Wort kommen wollte,
dass die Löwen wohl auch Feinde im Park hätten. „Feinde?“, fragte
ich überrascht. Es sei gar nicht so lange her, dass man zwei verlassene
Löwenbabys gefunden hätte. Nicht weit entfernt von ihnen
war ihre Mutter tot unter einem Busch gelegen. Von einer
Schlange gebissen.
Doch jeder Tourist will die Big Five sehen, also Löwe, Leopard,
afrikanischer Büffel, Nashorn und Elefant. Judy schaffte
es, uns alle zu zeigen bis auf den Leoparden, wovon es im Park
nicht viele gibt und die sich gut tarnen und verstecken können,
auch auf Bäumen.
In meinen vielen Aufenthalten in Südafrika und Namibia habe
ich in der Wildnis erst einen Leoparden gesehen. Ein Guide machte
uns in Namibia auf das Tier aufmerksam. Wir drehten die
Autoscheibe herunter. Ganz weit da hinten würde ein Leopard
auf einem Baumstamm liegen. Etwa 250 Meter entfernt. Ich konnte
nichts erkennen, auch wenn ich mich noch so anstrengte und
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