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der Hunger übermächtig wird, sogar schon Elefanten angegriffen.
Die Philosophie im Park sei ein Gleichgewicht bei den Tieren
zu halten. Wenn die Löwen nichts mehr zu fressen hätten, würden
sie sich auch nicht mehr vermehren. Die natürliche Vermehrung
der Tiere sei doch an die Lebensumstände gekoppelt. Sie
seien sich im Park selbst überlassen. Es wird kein Futter verteilt.
Der Addo Mistkäfer, nicht flugfähig, würde man hier auch finden.
Er sei vom Aussterben bedroht. Er lebt von den Exkrementen
der Elefanten, aber auch von denen der Büffel.“
Parkbesucher kommen auf ihre Kosten. Judy weiß genau, wo
sich die Herden aufhalten. Sie spricht sich per Handy mit ihren
Kollegen ab. Sie geben sich gegenseitig Tipps. In einem solch im
Vergleich zum Krüger Nationalpark viel kleineren Park, sind die
Tiere auch auf einem viel engeren Raum anzutreffen. Der Park
ist gemanagt, und der Krügerpark ist das nicht in gleicher Weise.
Es kann vorkommen, dass man bei einer Fahrt durch den Krüger
Nationalpark erst nach Stunden eine Herde oder überhaupt
größere Tiere zu sehen bekommt.
Einer ihrer Kollegen hatte einige Löwen ausgemacht und gab
ihr deren Position durch. Sie legte los, haute einen Gang rein, so
dass das Getriebe schrill krachte. Das schwere Vehikel schlitterte
den Hang hinunter auf den glatten Felswölbungen des Wegs, der
schon lange keine Schotterstraße mehr war. Alle losen Steine
waren schon von den Fahrzeugen zuvor weggeschleudert worden.
Ich war mir nicht sicher, ob das Abspringen doch sicher
war, trotz der angekündigten Löwen, als mit dem Fahrzeug zusammen
in den sich auftuenden Abgrund zu stürzen. Wir Menschen
passen in der Größe und in unseren Bewegungen nämlich
auch in das Beuteschema der Löwen.
Als wir schließlich ankamen, sahen wir den Faulpelz mit seiner
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