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Nr. 23 - September / Oktober 2009

Nîmes: Römische Baudenkmäler und mediterrane Lebensfreude Périgord: auf den Spuren von Jacquou le Croquant Normandie: Abbaye de Jumièges Ardèche: ein Departement voller Überraschungen Rezept: Baba au rhum Versailles: Berufe mit Tradition in historischen Mauern

Nîmes: Römische Baudenkmäler und mediterrane Lebensfreude
Périgord: auf den Spuren von Jacquou le Croquant
Normandie: Abbaye de Jumièges
Ardèche: ein Departement voller Überraschungen
Rezept: Baba au rhum
Versailles: Berufe mit Tradition in historischen Mauern

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Unterwegs in Frankreich Nîmes<br />

wunderbarer Panoramablick über die Dächer<br />

der Altstadt. Eine andere gute Möglichkeit<br />

zur Besichtigung und ein unvergessliches<br />

Erlebnis zugleich sind die Open-Air-Konzerte,<br />

die im Sommer an einigen Abenden<br />

in der Arena veranstaltet werden.<br />

Maison Carrée und Carré d’Art:<br />

Antike trifft Moderne<br />

Ein weiteres Wahrzeichen aus römischer<br />

Zeit, das man bei einer Stadtbesichtigung<br />

auf gar keinen Fall verpassen darf, ist der<br />

alte Tempel der Römer, die Maison Carrée.<br />

Umgeben von einem erst vor einiger Zeit<br />

neu angelegten Platz mit Häusern aus den<br />

beiden letzten Jahrhunderten wirkt es ein<br />

wenig wie ein gelandetes Ufo von einem<br />

anderen Stern. Ungewöhnlich klein und<br />

kompakt kommt der frisch restaurierte Bau<br />

daher. Seine poröse Fassade erzählt von<br />

einer langen Vergangenheit. Der Tempel<br />

wurde wie das Amphitheater im 1. Jahrhundert<br />

n. Chr. errichtet. Seinen heutigen<br />

Namen erhielt er aber erst im 16. Jahrhundert.<br />

Im Altfranzösischen werden viereckige<br />

Gebäude als carré (dt. Quadrat, Viereck)<br />

bezeichnet, auch wenn sie – so wie der<br />

Tempel – nicht quadratisch sind. Das Dach<br />

rekonstruierte man erst 1992 nach antikem<br />

Vorbild, was allerdings kaum auffällt. Im<br />

Inneren befindet sich heute eine moderne<br />

Multimediashow. Ein 3D-Film zeichnet<br />

das Leben in Nîmes zu Zeiten der Römer<br />

nach.<br />

Der Platz um die Maison Carrée herum<br />

ist aber nicht nur ein angenehmer Ort zum<br />

Verweilen, sondern auch ein Beweis dafür,<br />

dass sich Nîmes trotz der antiken Juwelen<br />

im Stadtbild der Moderne gegenüber nicht<br />

verschließt. Am westlichen Rand des Platzes<br />

steht das Carré d’Art, ein ultramoderner<br />

Bau des britischen Stararchitekten Sir<br />

Norman Foster. Das lichtdurchflutete Gebäude<br />

beherbergt eine Mediathek und ein<br />

Museum der modernen Kunst. Die Fassade<br />

zum Platz hin ist vollständig verglast. Das<br />

Dach steht weit über das Gebäude hervor<br />

und wird von fünf schlanken Säulen getragen.<br />

Sir Norman Foster orientierte sich<br />

bei seinem Entwurf bewusst am antiken<br />

Vorbild. Die kubistische Form und das<br />

Vordach mit Säulen spiegeln prägnante<br />

Elemente des Tempels wider.<br />

1993 wurde das Carré d’Art eröffnet.<br />

Das Musée d’Art Contemporain bildet<br />

mit rund 400 Werken zeitgenössische<br />

Kunstströmungen von den 1960er-Jahren<br />

bis heute ab, wobei es drei Schwerpunkte<br />

gibt: Kunst aus Frankreich, aus dem Mittelmeerraum<br />

und aus dem angelsächsischen<br />

bzw. deutschsprachigen Kulturraum.<br />

Zudem gibt es temporäre Ausstellungen.<br />

Aber auch weniger Kunstinteressierte sollten<br />

das Carré d’Art betreten und mit dem<br />

Fahrstuhl in das oberste Stockwerk fahren.<br />

Dort lädt das Café « Ciel du Nîmes » ein,<br />

das eine große Terrasse zum Platz hin<br />

besitzt, von wo aus man einen wunderbaren<br />

Blick auf die Maison Carrée und über<br />

die Dächer der Altstadt hat. Der perfekte<br />

Ort für eine Pause zwischendurch oder<br />

den Ausklang einer Stadtbesichtigung.<br />

Auf jeden Fall ein Muss für einen Nîmes-<br />

Besuch.<br />

60 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2009</strong>

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