Nr. 23 - September / Oktober 2009

ehauptet sich das Balzac gegen die große
Konkurrenz im Dunstkreis der Champs-
Elysées. Immerhin existieren 34 Säle in dem
Viertel. 20 Jahre zuvor waren es allerdings
noch doppelt so viele.
Auf viel Starrummel kann auch ein anderes
legendäres Kino zurückblicken, das
Grand Rex. Am Boulevard Poissonnière nahe
den Galeries Lafayette gelegen, gehört es wie
die Pagode zu den Häusern, die sich in keine
Kategorie pressen lassen, sondern die eine
Klasse für sich bilden. Neben dem Anspruch,
das größte Kino Europas sein zu wollen,
zeichnet es sich vor allem durch seine Architektur
und seine Geschichte aus. Ähnlich wie
bei der Pagode stand auch hier am Anfang
der verrückte Traum eines Mannes. Der Cineast
Jacques Haïk, der in Frankreich Charlie
Chaplin bekannt gemacht hatte, wollte in Paris
ein Kino eröffnen, das unter den anderen
Lichtspielhäusern hervorstach. Es sollte ein
Projektionssaal werden, der die Besucher auf
eine Reise weg vom Alltag schickte.
Nichts war dafür zu schön oder zu teuer.
Herausgekommen ist ein Gebäude im Art
Déco mit einer Höhe von 70 Metern. Die
Leinwand misst beeindruckende 18 Meter
Frankreich erleben · September / Oktober 2009 · 41