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Nr. 23 - September / Oktober 2009

Nîmes: Römische Baudenkmäler und mediterrane Lebensfreude Périgord: auf den Spuren von Jacquou le Croquant Normandie: Abbaye de Jumièges Ardèche: ein Departement voller Überraschungen Rezept: Baba au rhum Versailles: Berufe mit Tradition in historischen Mauern

Nîmes: Römische Baudenkmäler und mediterrane Lebensfreude
Périgord: auf den Spuren von Jacquou le Croquant
Normandie: Abbaye de Jumièges
Ardèche: ein Departement voller Überraschungen
Rezept: Baba au rhum
Versailles: Berufe mit Tradition in historischen Mauern

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Unterwegs in Frankreich Normandie<br />

Die Ruinen von Jumièges liegen<br />

in einem 15 Hektar großen<br />

Park. Als wir den Eingang zur<br />

Abtei erreichen, sind wir überwältigt<br />

von der majestätischen Ruinenlandschaft,<br />

die sich vor uns erhebt und fühlen<br />

uns irgendwie klein. Auch die anderen<br />

Besucher heben, nachdem sie das<br />

Kassenhäuschen passiert haben, wie<br />

benommen den Kopf und bestaunen<br />

die gewaltigen Mauern. Die Bänke im<br />

Umkreis der Ruine werden schnell besetzt.<br />

Als müsse man sich vom Anblick<br />

der Ruinen erst einmal erholen.<br />

Die beiden schlichten Klostertürme<br />

im romanischen Stil ragen 40<br />

Meter in die Höhe. Als wir uns nähern,<br />

stellen wir verblüfft fest, dass<br />

sich hinter der fast intakten Fassade<br />

der Abtei, « nichts » verbirgt. Es ist alles<br />

nur eine Ruine. Das riesige Kirchschiff,<br />

es misst 25 Meter und erinnert<br />

ein bisschen an die Kathedrale von<br />

Rouen, wird nur vom freien Himmel<br />

bedeckt. Unser Blick schweift nach<br />

oben in das sommerliche Wolkenblau<br />

und wir fühlen uns an eine Filmkulisse<br />

erinnert. Im Kircheninneren<br />

sprießt Gras und überall sind die<br />

Spuren der Vergangenheit präsent.<br />

Der Ort hat etwas Poetisches. Hier<br />

und da eine Säule, eine Statue, Mauerbrocken.<br />

Genügend Nahrung für<br />

die Fantasie, um sich vorzustellen,<br />

wie das Leben in der Abtei vor ihrem<br />

Ruinenschicksal wohl ausgesehen<br />

haben mag. Ein bisschen werden wir<br />

sogar an die Überreste von Machu<br />

Pichu in Peru erinnert.<br />

Der Bau der Abtei datiert aus dem<br />

7. Jahrhundert. Um 654 verfügte Philibert,<br />

ein Höfling von König Dagobert,<br />

den Bau eines Klosters an der<br />

strategisch wichtigen Seine-Schleife.<br />

Die Abtei wurde schnell bekannt und<br />

zog bald tausende Mönche, Studenten<br />

und Arbeiter an. Nicht weniger als<br />

vier Kirchen wurden auf dem Grund<br />

des Klosters errichtet: Saint-Pierre,<br />

Notre-Dame, Saint-Denis und Saint-<br />

Germain.<br />

32 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2009</strong>

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