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Nr. 71 - Sommer 2019

Normandie: an Bord der Marité von Granville zu den Chausey-Insel Alpen: Évian: das Gedächtnis des Wassers Morvan: eine Geschichte von Ammen und Pflegekindern Baskenland: Château d'Abbadia, eine Inspiration für den Wiederaufbau von Notre-Dame? Heinz Stahlschmidt: der Deutsche, der den Hafen von Bordeaux rettete Chantals Rezept: le gâteau basque

Normandie: an Bord der Marité von Granville zu den Chausey-Insel
Alpen: Évian: das Gedächtnis des Wassers
Morvan: eine Geschichte von Ammen und Pflegekindern
Baskenland: Château d'Abbadia, eine Inspiration für den Wiederaufbau von Notre-Dame?
Heinz Stahlschmidt: der Deutsche, der den Hafen von Bordeaux rettete
Chantals Rezept: le gâteau basque

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ON REGARDE<br />

KOMÖDIE<br />

Paarbeziehungen à la française<br />

Alain ist in den Vierzigern und<br />

leitet einen bekannten Verlag,<br />

der unter anderem die Romane<br />

seines Freundes Léonard, eines etwas dilettantischen<br />

Schriftstellers, publiziert.<br />

Alains Frau Séléna ist der Star einer beliebten<br />

Fernsehserie, Léonards Lebensgefährtin<br />

Valérie die unverzagte Assistentin<br />

eines Politikers. Die vier kennen<br />

sich seit vielen Jahren. Als Alain im Begriff<br />

ist, ein neues Manuskript von Léonard<br />

abzulehnen, bringt dies nicht nur<br />

die Beziehung der beiden Paare durcheinander,<br />

sondern enthüllt noch ganz andere<br />

Beziehungen, die viel komplexer<br />

sind, als man dachte … Täuschung, Ehebruch,<br />

Gefühlsverwirrung, also die klassischen<br />

Themen des französischen Kinos,<br />

das sich im Übrigen in einem Genre,<br />

nämlich dem verfilmten Vaudeville, ganz<br />

besonders hervortut. Olivier Assayas, der<br />

eher für sehr seriöse Filme bekannt ist,<br />

versucht sich hier an einer Komödie.<br />

Diese gelingt ihm relativ gut. Auch Juliette<br />

Binoche glänzt in der für sie ungewohnten<br />

Rolle. Ein redseliger Film, der<br />

das Pariser Verlagsmilieu aufs Korn<br />

nimmt. Unterhaltsam.<br />

Zwischen den Zeilen • Frankreich, 2018, 107 min • Originaltitel: Doubles vies • Ein Film von Olivier Assayas,<br />

mit Juliette Binoche, Guillaume Canet, Nora Hamzawi, u. a. • Ab 6. Juni <strong>2019</strong> im Kino.<br />

DRAMA<br />

Lügen, um zu gefallen<br />

KOMÖDIE<br />

Mutter sein ist nicht immer einfach!<br />

Claire ist 50 und will ihren Geliebten Ludo mit einem<br />

falschen Profil in den sozialen Netzwerken ausspionieren.<br />

Darin heißt sie Clara und ist eine attraktive 24-Jährige.<br />

Alex, ein Freund von Ludo, fühlt sich von dem Profil<br />

spontan angezogen. Claire kommuniziert mit Alex auf<br />

dem Nachrichtenweg, ohne ihre wirkliche Identität<br />

preiszugeben. Sie ist in der virtuellen Person gefangen<br />

und wagt nicht, das Spiel zu beenden. Schließlich ist sie<br />

bis über beide Ohren in Alex verliebt … Der vordergründig<br />

unterhaltsame Film beschäftigt sich im Grunde mit so<br />

schwierigen Fragen wie dem Stellenwert des Alters in<br />

unserer Gesellschaft. Eine sehr zeitgenössische Handlung,<br />

in der Realität und Virtualität, Wahrheit und Lüge intelligent<br />

miteinander verwoben sind. Empfehlenswert!<br />

So wie du mich willst • Frankreich, 2018, 101 min • Originaltitel: Celle<br />

que vous croyez • Ein Film von Safy Nebbou, mit Juliette Binoche,<br />

François Civil, Nicole Garcia, u. a. • Ab 8. August <strong>2019</strong> im Kino.<br />

Héloïse ist glückliche Mutter dreier Kinder. Jade, « das<br />

Nesthäkchen », wurde gerade 18 und hat verkündet, dass<br />

sie nach dem Abitur den heimischen Herd verlassen wird,<br />

um in Kanada zu studieren. Bis dahin möchte Héloïse, die<br />

sich vor diesem Auszug fürchtet, von ihrer Tochter noch so<br />

viel wie möglich haben und vor allem so viele Erinnerungen<br />

wie möglich an ihre besondere Vertrautheit sammeln. Auf<br />

etwas linkische Art hält sie mit ihrem Handy unaufhörlich<br />

jeden noch so kleinen Moment fest und vergisst dabei, diese<br />

gemeinsamen Augenblicke zu genießen. Viele Eltern, die mit<br />

dem Auszug ihrer Kinder konfrontiert sind, werden sich in<br />

dem Film wiedererkennen. Er berührt, ist ergreifend, bringt<br />

oft zum Lachen, was nicht zuletzt der tragenden Rolle von<br />

Sandrine Kiberlain zu verdanken ist, die perfekt eine Mutter<br />

verkörpert, die von ihren Gefühlen überrollt wird und deshalb<br />

übertreibt. Ein familiäres Fresko, kein « großer » Film, aber dank<br />

der Leichtigkeit, mit der ein sensibles Thema behandelt wird,<br />

angenehm anzusehen.<br />

Mon bébé • Frankreich, 2018, 87<br />

min • Originaltitel:<br />

Mon bébé • Ein Film von Lisa<br />

Azuelos, mit Sandrine Kiberlain,<br />

Thaïs Alessandrin, Victor<br />

Belmondo, Camille Claris,<br />

u. a. • Ab 18. Juli <strong>2019</strong> im Kino.<br />

22 · Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2019</strong>

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