Nr. 62 - Frühling 2017

Wein
Ist der Beaujolais nouveau
aus der Mode gekommen?
Die Verkaufszahlen des Beaujolais nouveau aus dem vergangenen November
haben es erneut bestätigt: Immer mehr Winzer im Beaujolais distanzieren
sich von dem Etikett Vin nouveau. Sie stufen diese Aktion zu sehr als Marketingmaßnahme
ein und möchten stattdessen die Vielfalt ihrer Weine aufwerten, ein Aspekt,
der in den letzten Jahren angesichts der intensiven Kommunikation für den Beaujolais
nouveau ganz untergegangen war. Die Umsätze des Beaujolais nouveau sind im Übrigen
ein klares Indiz dafür: Vor 10 Jahren lagen sie noch zwei Mal so hoch wie 2015, dafür sind die
Verkaufszahlen für den « klassischen » Beaujolais deutlich gestiegen. Qualität setzt sich also gegenüber
Modeerscheinungen und Marketing durch! Eine positive Anerkennung für die Winzer!
Hafen
Erfolgreicher Hafen in Cherbourg
Für den Hafen in Cherbourg (Departement Manche) zeichnet sich ein
erfolgreiches Jahr ab: Er ist prädestiniert für Zwischenstopps großer
Passagierschiffe und 2017 werden mehr als 30 Ozeandampfer mit insgesamt
rund 55 000 Passagieren dort anlegen. Man wird unter anderem die Queen
Mary 2 und die Queen Victoria sehen. Ein Rekordjahr für einen Hafen, der
eine Zeit lang als wirtschaftlich unrentabel eingestuft worden war.
Umwelt
Die erste Solarstraße der Welt liegt in Frankreich
Das kleine Dorf Tourouvre (Orne) in der Normandie kann sich rühmen,
die erste Solarstraße der Welt zu besitzen: Auf einem ein Kilometer
langen Abschnitt wurden auf der Fahrbahn Solarpanels verlegt,
deren Solarzellen durch eine Harzbeschichtung geschützt sind,
sodass sie von Autos und Lastkraftwagen befahren werden können.
Diese Installation dürfte in etwa die Strommenge produzieren, die
eine Stadt mit 5000 Einwohnern für die öffentliche Beleuchtung benötigt. Die Umweltministerin,
Ségolène Royale, möchte diesen Test im Erfolgsfall auf 1000 Straßenkilometer in Frankreich
ausdehnen. Das einzige Problem: Bislang sind sich alle Experten darin einig, dass ein solches
Projekt unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht rentabel ist. Eine Megawattstunde
würde damit 300 Euro kosten, gegenüber 70 Euro bei herkömmlichen Solaranlagen. Die
Versuchsphase hat auf alle Fälle bereits begonnen.
Frankreich erleben · Frühling 2017 · 9