Nr. 62 - Frühling 2017
Drôme: wandern auf den Spuren der Hugenotten Baie de Somme: Die Abbaye de Saint-Riquier Le Havre: 500 Jahre, das will gefeiert werden ! Bretagne: Brest und Roscoff Elsass: Kirrwiller: 520 Einwohner und die drittgrößte Music Hall Frankreichs Chantals Rezept: Poulet fermier basse température à l'ail
Drôme: wandern auf den Spuren der Hugenotten
Baie de Somme: Die Abbaye de Saint-Riquier
Le Havre: 500 Jahre, das will gefeiert werden !
Bretagne: Brest und Roscoff
Elsass: Kirrwiller: 520 Einwohner und die drittgrößte Music Hall Frankreichs
Chantals Rezept: Poulet fermier basse température à l'ail
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David Ken, was steckt hinter dem LOL Project?<br />
Für mich ist es vor allem eine Begegnung. Eine Begegnung<br />
zwischen Menschen, die sich nicht kennen und die<br />
dennoch einen einzigartigen Moment teilen, der ihnen im<br />
Gedächtnis haften bleibt und ihnen gut tut.<br />
Was ist das Einzigartige an dieser Begegnung?<br />
Die Idee besteht darin, sich zu unterhalten und dabei<br />
diesen einzigartigen und sehr kurzen Augenblick in einem<br />
Foto festzuhalten, in dem ein Mensch beim Lachen total<br />
loslässt. Dies ist ein unverfälschter, fast unglaublicher Moment,<br />
der oft sowohl den Fotografen als auch die fotografierte<br />
Person erstaunt. Wenn es gelingt, diesen Augenblick<br />
zu teilen – und noch dazu fotografisch einzufangen – dann<br />
ist dies ein echtes Glückserlebnis.<br />
Welchen Anteil hat dabei das Lachen?<br />
Dieses Loslassen ist im Grunde genommen ein kurzer<br />
Augenblick, in dem alle Menschen gleich sind. Es ist im<br />
Prinzip nicht zwangsläufig mit einem Lachen verbunden.<br />
Da ich ein überzeugter Optimist bin, nutze ich jedoch das<br />
Lachen als Mittel, um das Loslassen im Bild festzuhalten.<br />
Für mich ist das Glas immer halb voll und nicht halb leer.<br />
Ich habe zudem festgestellt, dass dies nicht nur gut funktioniert,<br />
sondern dass es zudem allen gut tut!<br />
namens LOL Project. Es geht darum,<br />
den magischen Moment des Loslassens zu<br />
fotografieren, der im Lachen eines jeden<br />
Menschen vorhanden ist, egal ob dieser<br />
nun berühmt ist oder nicht. Begonnen wurde<br />
das Projekt an einem für das Lachen nicht<br />
gerade typischen Ort, nämlich in einem<br />
Krankenhaus, im Laufe der Zeit wurde es<br />
dann auch auf andere Orte ausgedehnt.<br />
Heute hängen David Kens « Fotos, die gut<br />
tun » nicht nur an den Wänden zahlreicher<br />
Krankenhäuser in Frankreich, sondern auch<br />
in Unternehmen, und sie werden unter anderem<br />
in Paris, Lyon und Montpellier ausgestellt.<br />
Begegnung mit einem glücklichen Fotografen,<br />
der sein Glück mit anderen teilt.<br />
Nicht jeder hat aber zwangsläufig Lust zu lachen …<br />
Als ich das Projekt 2009 lanciert habe, war dies in<br />
der Tat das größte Fragezeichen für mich, vielleicht sogar<br />
meine größte Angst. Natürlich habe ich mich gefragt, ob<br />
es funktionieren würde. Es musste mir ja nicht nur gelingen,<br />
den Menschen Lust zu machen, sich mit mir in<br />
einem winzigen transportablen Fotostudio aufzuhalten, in<br />
der LOL-Box, sondern auch einen Kontakt herzustellen<br />
und gleichzeitig ein Vertrauen aufzubauen, das stark genug<br />
ist, um diese Menschen dazu zu bringen, zu lachen<br />
und loszulassen …<br />
Für Sie geht es dabei nicht darum, den Clown zu spielen …<br />
Nein, glücklicherweise nicht, denn ich wäre, so glaube<br />
ich, kein guter Clown. Wenn jemand in der LOL-Box<br />
lacht und dabei loslassen kann, dann muss dies ein natürliches<br />
Lachen sein. Wäre es gezwungen, würde es nicht<br />
funktionieren. Es ist genau genommen die Frucht dieser<br />
einzigartigen Begegnung, von der ich gesprochen habe. Es<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2017</strong> · 75