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Nr. 62 - Frühling 2017

Drôme: wandern auf den Spuren der Hugenotten Baie de Somme: Die Abbaye de Saint-Riquier Le Havre: 500 Jahre, das will gefeiert werden ! Bretagne: Brest und Roscoff Elsass: Kirrwiller: 520 Einwohner und die drittgrößte Music Hall Frankreichs Chantals Rezept: Poulet fermier basse température à l'ail

Drôme: wandern auf den Spuren der Hugenotten
Baie de Somme: Die Abbaye de Saint-Riquier
Le Havre: 500 Jahre, das will gefeiert werden !
Bretagne: Brest und Roscoff
Elsass: Kirrwiller: 520 Einwohner und die drittgrößte Music Hall Frankreichs
Chantals Rezept: Poulet fermier basse température à l'ail

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UNTERWEGS IN FRANKREICH Elsass<br />

Vorherige Doppelseite: Eine Szene der Revue Flamboyant.<br />

Diese Seite: Pierre Mayer und ein Blick hinter<br />

die Kulissen vor Beginn der Revue.<br />

Und er hatte bemerkt, dass er nicht der Einzige war.<br />

Also beschloss er, diese Idee zu übernehmen und aus dem<br />

Tanzlokal in Kirrwiller einen Ort für thematische Abendveranstaltungen<br />

zu machen. Als Unternehmer mit Leib<br />

und Seele machte er sich auf die Suche nach einer Künstleragentur,<br />

wurde schnell fündig und beauftragte diese<br />

damit, eine Truppe mit tahitischen und brasilianischen<br />

Tänzerinnen zu engagieren. Die ersten Shows konnten<br />

also stattfinden. Da Mund-zu-Mund-Propaganda im Elsass<br />

sehr gut funktioniert, sprach sich dies schnell herum<br />

und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.<br />

Im kleinen Familienunternehmen ging es hoch her.<br />

Lucie gefielen die Ideen ihres Sohnes, und sie unterstützte<br />

ihn, sodass dieser sich nun mehr mit dem beschäftigen<br />

konnte, was er am besten konnte: mit dem Kochen. Doch<br />

umständehalber musste er sich ein bisschen um alles<br />

kümmern. Mit Freude denkt er noch heute daran zurück:<br />

« Samstags fuhr ich zum Bahnhof, um das Ensemble abzuholen,<br />

das für die Show engagiert war. Es war oft ein Wettlauf<br />

gegen die Zeit. Man musste überall gleichzeitig sein, aber es<br />

war spannend. Wir machten uns mit dem Milieu des Varietés<br />

vertraut, so wie unsere Mittel es uns erlaubten. Die waren am<br />

Anfang begrenzt. Ich erinnere mich, dass ich ein winziges Pult<br />

hatte, um die Beleuchtung während des Auftritts zu steuern,<br />

um den Verfolgerspot kümmerte sich der Barmann … Am Anfang<br />

war vieles behelfsmäßig, aber alle packten mit an, und das<br />

kam sofort gut an. Es war einfach magisch, das gefiel uns. »<br />

1980 wurde aus dem familiären Tanzlokal offiziell die<br />

« Music Hall Adam Meyer », deren Leitung Pierre übernahm.<br />

Nach und nach entwickelte sich das Unternehmen<br />

weiter. Es entstanden eine 200 m² große Bühne und ein<br />

Saal mit 600 Plätzen. Die Music Hall in Kirrwiller erwarb<br />

sich nach und nach einen sehr guten Ruf. Die örtliche<br />

Presse berichtete regelmäßig über die Shows, und eines<br />

schönen Tages interessierte sich sogar die überregionale<br />

Presse für diesen unglaublichen Veranstaltungsort in der<br />

Provinz, der immer renommierter wurde. 1991 brachte<br />

dann ein Artikel von Michel Sousse in der Tageszeitung<br />

Libération den Stein ins Rollen. « Dieser Artikel schlug ein<br />

wie eine Bombe », erinnert sich Pierre Meyer. « Von einem<br />

Tag auf den anderen machte er uns im ganzen Land bekannt,<br />

Fernsehsender schenkten uns Beachtung, und Zuschauer kamen<br />

plötzlich von weit her. » Das kleine Familienunternehmen<br />

war auf einen Schlag ein Akteur auf nationaler Ebene<br />

geworden. Und das sollte noch nicht das Ende sein …<br />

Im Jahr 1994 befanden sich unter den Besuchern der<br />

Show in Kirrwiller zwei Stars aus der amerikanischen<br />

Varietészene: Siegfried und Roy. Sie waren so angetan,<br />

dass sie Pierre Meyer einluden, ihre Show in Las Vegas zu<br />

besuchen, was dieser selbstverständlich freudig annahm.<br />

Er kam von dieser Reise beeindruckt und mit dem Kopf<br />

voller Ideen und Projekte zurück. « Ab dem Moment habe<br />

ich begonnen, etwas wirklich Großes anzustreben », erzählt<br />

Pierre Meyer. « Nach dem, was ich in Las Vegas gesehen hatte,<br />

habe ich mir gesagt, dass es Zeit ist, sich in das Abenteuer zu<br />

stürzen, dass man nicht davor zurückschrecken darf, höher

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