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Nr. 62 - Frühling 2017

Drôme: wandern auf den Spuren der Hugenotten Baie de Somme: Die Abbaye de Saint-Riquier Le Havre: 500 Jahre, das will gefeiert werden ! Bretagne: Brest und Roscoff Elsass: Kirrwiller: 520 Einwohner und die drittgrößte Music Hall Frankreichs Chantals Rezept: Poulet fermier basse température à l'ail

Drôme: wandern auf den Spuren der Hugenotten
Baie de Somme: Die Abbaye de Saint-Riquier
Le Havre: 500 Jahre, das will gefeiert werden !
Bretagne: Brest und Roscoff
Elsass: Kirrwiller: 520 Einwohner und die drittgrößte Music Hall Frankreichs
Chantals Rezept: Poulet fermier basse température à l'ail

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UNTERWEGS IN FRANKREICH Bretagne<br />

Eindrücke aus dem<br />

Garten des Conservatoire<br />

Botanique National in Brest.<br />

Rund 60 Kilometer nordöstlich von<br />

Brest, in Roscoff, weckt ein anderer<br />

Garten unsere Aufmerksamkeit. Wie der<br />

Garten des Konservatoriums in Brest, so<br />

zeugt auch dieser von der engen Bindung<br />

zwischen den Bretonen und der Gartenwelt.<br />

Für ihn ist allerdings weder der<br />

Staat noch eine Gebietskörperschaft zuständig,<br />

sondern lediglich ein Verein mit<br />

knapp 100 Mitgliedern, von denen jedoch<br />

nur rund 10 den tatsächlichen Betrieb<br />

gewährleisten. Es sind passionierte Menschen,<br />

die es durch ihren Mut und ihre<br />

Willenskraft im Laufe der Jahre geschafft<br />

haben, aus einem kleinen Felsen am Meer<br />

einen der schönsten Gärten Frankreichs<br />

zu machen: Willkommen im Jardin exotique<br />

et botanique de Roscoff.<br />

« Das Grundstück am Fuß des Felsens<br />

direkt am Meer war früher unbebaut »,<br />

erläutert uns Pierre Mechin, der Präsident<br />

des Vereins, während er uns einlädt, uns<br />

mit ihm an den Tisch im Gartenhaus zu<br />

setzen, das ihm zugleich als Büro dient.<br />

« Es war ein Ort, an dem Jugendliche ein<br />

Lagerfeuer machten, an dem sich Verliebte<br />

trafen. In den 80er-Jahren erwarb<br />

das Departement das Terrain, trat es aber<br />

schließlich wieder an die Stadt Roscoff ab.<br />

Diese wusste jedoch nicht so recht, was<br />

sie damit anfangen sollte. Es war in keiner<br />

Weise unterhalten und voller Brombeersträucher.<br />

Dann kamen eines Tages<br />

Daniel Person, ein reicher Hotelbesitzer,<br />

und sein Freund Louis Kerdilès, ein städtischer<br />

Gärtner, auf die Idee, den Felsen<br />

mit Blumen zu bepflanzen. Das taten sie<br />

dann, und die Pflanzen sind angewachsen.<br />

Also pflanzten sie noch mehr. Manche<br />

Pflanzen erhielten sie von Seeleuten<br />

aus der Gegend oder von Reisenden, die<br />

sie aus der ganzen Welt mitgebracht hatten.<br />

Und dann machten sie immer weiter.<br />

Nach und nach kauften sie weitere Parzellen<br />

dazu, die sie ebenfalls bepflanzten. So<br />

hat alles begonnen … »<br />

Für den Felsen in dieser idealen Lage<br />

war das eine unglaubliche Schicksalsfügung:<br />

Aus dem verlassenen Brachland<br />

ist durch die Willenskraft einiger leidenschaftlicher<br />

Bewohner heute ein einmaliger<br />

Vereinsgarten entstanden, dessen<br />

Ausmaß mit 16 000 m 2 zwar überschaubar<br />

ist, der aber eine unglaubliche Vielfalt<br />

an Pflanzen aus Australien, Südamerika,<br />

Südafrika und Neuseeland enthält. « Was<br />

soll ich sagen, es ist ganz erstaunlich, aber<br />

hier wächst fast alles! », sagt Pierre Mechin<br />

fast entschuldigend mit einem Lächeln,<br />

während wir aufbrechen, um diesen<br />

außergewöhnlichen Ort zu erkunden,<br />

an dem wie durch Zauberei mehr als 3500<br />

verschiedene Spezies wachsen, von denen<br />

manche in ihrer ursprünglichen Heimat

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