Nr. 68 - Herbst 2018

EINTAUCHEN IN DIE KUNST
Dritte Stätte für monumentale
Projektionen in Bordeaux
Nach dem enormen Erfolg der Stätten Carrières
de Lumières in Les Baux-de-Provence (500 000
Besucher pro Jahr) und L‘Atelier des Lumières
in Paris (300 000 Besucher innerhalb von zwei
Monaten nach der kürzlich erfolgten Eröffnung)
wird das auf monumentale immersive
Projektionen von Kunstwerken spezialisierte
Unternehmen Culturespaces eine dritte Stätte in
Frankreich eröffnen: Bassins de Lumières. Dazu
soll ein Teil der ehemaligen Unterwasserbasis
der Stadt genutzt werden. Geplant sind
multimediale Ausstellungen nach dem Vorbild
derer in Paris und Les Baux-de-Provence
(Chagall, Picasso, Klimt, van Gogh) sowie
zusätzlich drei bis vier Ausstellungen pro Jahr,
die sich jeweils aktuellen digitalen Kreationen
widmen
sollen. Die
Eröffnung ist
für Sommer
2020
geplant.
LUXUSWAREN
Vendôme ist in
Der renommierte Lederwarenhersteller Vuitton,
eine Tochtergesellschaft des französischen
Luxuswarenkonzerns Louis Vuitton Moët
Hennessy (LVMH) hat beschlossen, in Vendôme
(Loir-et-Cher) für 1,7 Millionen Euro eine
ehemalige Kaserne mit einer Fläche von
3000 m² zu erwerben. Nach umfangreichen
Renovierungsarbeiten soll dort ein
Konfektionsbetrieb eingerichtet werden, der
am Ende 200 Menschen beschäftigen wird.
Die Stadtverwaltung von Vendôme hat sich
ihrerseits verpflichtet, für die bescheidene
Summe von 10 000 Euro einen Teil der
Rechte für die Marke « Vendôme » abzutreten,
die alle Produkte zieren soll, die mit der
Lederverarbeitung verbunden sind. Auf diese
Weise kann Vuitton mit der Homonymie
zwischen der Stadt Vendôme und der Adresse
der prestigeträchtigsten Pariser Boutique am
Place Vendôme Nr. 2 spielen.
SCHNAPPSCHÜSSE
Frankreich noch immer das meistbesuchte Land der
Welt ++ Laut den aktuellsten offiziellen Statistiken hat Frankreich im
Jahr 2017 seinen Platz als das meistbesuchte Land der Welt behauptet.
Mit 86,9 Millionen ausländischen Touristen im französischen Mutterland
(5,1 Millionen mehr als 2016) gab es sogar einen neuen Besucherrekord.
Dieser Sprung nach oben ist nach dem Einbruch im Jahr 2016 vor allem
auf die Rückkehr der europäischen Besucher (+5,6 %) zurückzuführen.
Junge Franzosen lesen mehr als gedacht ++ Laut
einer Studie des Instituts IPSOS im Auftrag des Centre National du Livre
(CNL) lesen junge Französinnen und Franzosen der Altersgruppe 15 –
25 Jahre mehr als angenommen, wobei zwischen den Geschlechtern
ein deutlicher Unterschied besteht. 86 % der befragten Franzosen
haben in den vergangenen 12 Monaten 13 Bücher gelesen, vor allem
in den Kategorien Roman, Fantasy, Science-Fiction und Krimi. Junge
Französinnen lesen nach dieser Befragung im Durchschnitt drei Bücher
mehr pro Jahr.
Dem Flusstourismus geht es sehr gut ++ Mehr als 11
Millionen Passagiere sind 2017 auf französischen Flüssen gereist. 2016
waren es noch weniger als 10 Millionen. Die Kultur des Flusstourismus
scheint vor allem bei ausländischen Touristen (Deutsche, Engländer,
Holländer, Belgier) beliebt zu sein, doch die Veranstalter hoffen, nach
und nach auch mehr französische Kunden zu gewinnen. Dafür setzen sie
besonders auf Angebote für verlängerte Wochenenden. Da beispielsweise
der Canal du Midi im Sommer immer sehr überlaufen ist, soll das Angebot
der Kreuzfahrtanbieter auf andere schiffbare Wasserstraßen und
Saisonen ausgeweitet werden.
A 28: die teuerste Autobahn Frankreichs ++ Der
Autobahnabschnitt der A28 zwischen Rouen (Seine-Maritime) und
Alençon (Orne), im Herzen der Normandie, erhält die Auszeichnung
als teuerste Autobahn! Knapp 0,16 Cents zahlt ein Autofahrer in der
Kategorie 1 für einen Kilometer. Von Bauwerken wie dem Viadukt von
Millau oder dem Prado-Tunnel in Marseille abgesehen, ist dies gemäß
der Zeitschrift Marianne der höchste Preis. Das Phänomen ist fast
unglaublich, denn die Gebühren sind unaufhörlich angestiegen: Zwischen
2005 und 2018 haben sich die Kosten für die 150 Kilometer zwischen
Rouen und Alençon von 11,40 € auf 23,70 € mehr als verdoppelt …
Franzosen und Internet ++ Nach der aktuellsten Umfrage von
OpinionWay zu den Gewohnheiten in Sachen Internet liegt Frankreich
in etwa gleichauf mit seinen Nachbarn: 86 % der Bevölkerung hat
Internetanschluss (Deutschland 89 %, Spanien 84 %). An der Spitze liegt
jedoch Großbritannien, wo 94 % der Menschen ans WWW angeschlossen
sind. Die Franzosen interessieren sich laut Studie mehr für Dinge, die
im Alltag nützlich sind, als für soziale Netzwerke. Jeder fünfte Franzose
surft ausschließlich im Web, nutzt keine Applikationen und meidet alle
sozialen Netzwerke. Diese Menschen lieben vor allem alles, was mit
Mobilität in Zusammenhang steht (Reisen, Teilen von Fahrzeugen …) und
kaufen gerne online ein.
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