Nr. 68 - Herbst 2018
Loire-Tal: Eine faszinierende Reise ins Land der Troglodyten Corrèze: Les Tours de Merle: Das Gefühl, in der Inkastadt Machu Picchu zu sein Ostfrankreich: Vorreiter bei der Abschaffung der Sklaverei Vogesen: Eine Fotoausstellung unter freiem Himmel im Herzen der Vogesen Chantals Rezept: Die echte hausgemachte Mayonnaise
Loire-Tal: Eine faszinierende Reise ins Land der Troglodyten
Corrèze: Les Tours de Merle: Das Gefühl, in der Inkastadt Machu Picchu zu sein
Ostfrankreich: Vorreiter bei der Abschaffung der Sklaverei
Vogesen: Eine Fotoausstellung unter freiem Himmel im Herzen der Vogesen
Chantals Rezept: Die echte hausgemachte Mayonnaise
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ON ÉCOUTE<br />
FILMMUSIK/MUSICAL/OPERETTE<br />
Isabelle Georges und Jeff<br />
Cohen: Vienne-Paris-Hollywood<br />
Das Schicksal hängt manchmal vom Zufall ab: Die französische Sängerin<br />
Isabelle Georges und der amerikanische Pianist Jeff Cohen kannten sich<br />
nicht, bis Isabelle Georges eines Tages bei der Liveaufnahme eines Konzertes<br />
kurzfristig für eine deutsche Sängerin einspringen musste. Aus diesem Zufall<br />
entstand eine spontane künstlerische Verbundenheit zwischen den beiden<br />
Musikern und in der Folge das Album Vienne-Paris-Hollywood. Es bewegt sich an der Schnittstelle von Geschichte<br />
und künstlerischem Schaffen und erweist auf intelligente Art sowohl Komponisten als auch Interpreten die<br />
Ehre, die vor der Grausamkeit des Naziregimes flohen und in der Musik die Kraft fanden, sich anderswo ein<br />
neues Leben aufzubauen. Dazu zählen Nobert Glanzberg (der beispielsweise die Musik des Chansons Padam<br />
Padam komponierte, das Edith Piaf 1951 interpretierte), Kurt Weill (bekannt unter anderem als Komponist der<br />
Dreigroschenoper), Erich Wolfgang Korngold (der in New York zu einem der bekanntesten Filmmusikkomponisten<br />
avancierte) oder auch Marlene Dietrich. Voller Humor und Lebensfreude bewegt sich diese CD gekonnt zwischen<br />
Operette, Musical und Filmmusik. Sie zeugt auf beruhigende Weise davon, dass die künstlerische Kreation<br />
manchmal eine Kraft verschafft, die stärker ist, als alles andere. Hervorzuheben ist auch das ausgezeichnet<br />
gemachte Begleitheft, das der CD beiliegt und in Französisch, Englisch und Deutsch verfasst ist.<br />
SOUL/POP/ELECTRO<br />
CHANSON<br />
Marc<br />
Lavoine:<br />
Je reviens<br />
à toi<br />
Nach sechs langen<br />
Jahren präsentiert<br />
der französische Sänger mit der rauen<br />
und einfühlsamen Stimme nun sein 12.<br />
Album. Die CD ist eher melancholisch<br />
– manche bezeichnen sie sogar als<br />
düster –, da sie die traurigen Ereignisse<br />
widerspiegelt, die Marc Lavoine in<br />
letzter Zeit widerfahren sind. Dazu<br />
zählen der Tod seiner ersten und die<br />
Trennung von seiner zweiten Frau.<br />
Der Sänger selbst zieht es vor, in<br />
seinen Äußerungen dieses Album als<br />
« Huldigung des Lebens und derer, die<br />
um uns sind » zu bezeichnen. Eines ist<br />
auf jeden Fall sicher: Die zehn neuen<br />
Chansons lassen nicht gleichgültig. Die<br />
Stärke der CD liegt darin, dass man die<br />
Titel, je nach seinem eigenen Gefühl, als<br />
zärtlich, liebevoll oder aber eher traurig<br />
empfinden kann …<br />
Axelle Red: Exil<br />
Das erste Album von Axelle Red erschien vor 25 Jahren. Die<br />
berühmte belgische Sängerin, die mittlerweile 50 Jahre alt ist<br />
und oft als « die französischste aller belgischen Künstlerinnen »<br />
bezeichnet wird, präsentiert uns mit Exil zehn Chansons, die<br />
meisten davon in französischer Sprache. Auf der sehr dynamischen<br />
und lebendigen CD – Axelle Red arbeitete unter anderem mit<br />
Dave Stewart von der Band Eurythmics zusammen – spricht die<br />
Künstlerin ein Thema an, das ihr sehr am Herzen liegt: das Exil. Auf<br />
diese Art pflegt die Sängerin ihr Image einer engagierten Frau (die<br />
Feministin tritt für humanitäre Angelegenheiten ein und unterstützt<br />
beispielsweise UNICEF in Belgien), bringt aber gleichzeitig auch<br />
Lebensfreude zum Ausdruck, weil sie vom Exil in all seinen Facetten<br />
spricht, die durchaus auch positiv sein können. « Wir leben alle im<br />
Exil », meint die Künstlerin, « denn wir haben alle Reisen vor uns.<br />
Die Antworten liegen im Teilen, denn das macht uns glücklich. »<br />
Das letzte Chanson, Le plus beau reste à venir, entspricht dem<br />
Stil des ganzen Albums, denn es<br />
enthält eine Botschaft voller<br />
Optimismus und Hoffnung<br />
auf Humanität.<br />
Zusammen mit der<br />
sanften Stimme von<br />
Axelle Red sorgt es für<br />
einen einzigartigen<br />
Glücksmoment.<br />
20 · Frankreich erleben · <strong>Herbst</strong> <strong>2018</strong>