Nr. 68 - Herbst 2018

ON LIT EN FRANCE
Rentrée littéraire 2018
DER AUFTAKT DER LITERATURSAISON IN ZAHLEN
Der diesjährige Auftakt der Literatursaison kündigt sich mit 567 Neuerscheinungen
gegenüber dem Vorjahr (581 Neuerscheinungen) als etwas
zurückhaltender an. Die Anzahl der ausländischen Romane ist leicht rückläufig
(186 gegenüber 191 im Vorjahr), die Anzahl der Erstlingswerke ist mit
94 allerdings deutlich gestiegen und so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Dazu muss man wissen, dass sich das Vertrauen der Verleger in die Petits nouveaux
in den letzten Monaten ausgezahlt hat, denn Leïla Slimani, Gaël Faye
und David Lopez führten mit ihren Werken lange die Bestsellerlisten an …
Wie immer gibt es einige Werke, die von Literaturfreunden
mit besonderer Spannung erwartet werden. Dazu gehören:
LES PRÉNOMS ÉPICÈNES
(Albin Michel) von Amélie Nothomb,
eine Vater-Tochter-Beziehung, bei der es um
Vornamen geht, die sowohl von Frauen als
auch von Männern getragen werden können.
JACQUES À LA GUERRE
(Plon) von Philippe Torreton, ein Erstlingswerk,
das der Autor seinem Vater widmet.
UN TOURNANT DE LA VIE
(Flammarion) von Christine Angot,
in dem es um Liebe geht.
KHALIL
(Julliard) von dem algerischen Schriftsteller
Yasmina Khadra, in dem er die wahre
Geschichte eines jungen Marokkaners hinterfragt,
der in Belgien in die Fänge eines
dschihadistischen Netzwerks gerät und 2015
ein – glücklicherweise misslungenes – Attentat
in der Region von Paris begeht.
18 · Frankreich erleben · Herbst 2018