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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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4.4 ANALYSE UND ELIMINIERUNG VON PARASITÄREN EFFEKTEN 77<br />

4.4 Analyse und Elim<strong>in</strong>ierung von parasitären <strong>Effekte</strong>n<br />

Bei mikromechanischen Sensoren s<strong>in</strong>d die zu messenden Größen oft sehr kle<strong>in</strong>. Parasitäre<br />

<strong>Effekte</strong> können daher <strong>in</strong> derselben Größenordnung liegen wie das Meßsignal und<br />

erschweren damit die Auswertung. Häufig lassen sich solche <strong>Effekte</strong> meßtechnisch nicht<br />

vom gewünschten Signal abtrennen, besonders wenn das Meßsignal durch e<strong>in</strong>e Kopplung<br />

zwischen mehreren physikalischen Domänen bestimmt ist. In solchen Fällen s<strong>in</strong>d genaue,<br />

detailgetreue numerische Simulationen unerläßlich, um den E<strong>in</strong>fluß der parasitären <strong>Effekte</strong><br />

identifizieren, quantifizieren, sie vom Meßsignal separieren und e<strong>in</strong>e geeignete Meßvorschrift<br />

ableiten zu können. Damit e<strong>in</strong>e zuverlässige Analyse möglich ist, müssen bei<br />

der Simulation alle <strong>Effekte</strong> <strong>in</strong>klusive ihrer Kopplung untere<strong>in</strong>ander berücksichtigt werden,<br />

was nicht immer mit vorgefertigten, kommerziell erhältlichen Programmen möglich<br />

ist. Bei dem <strong>in</strong> dieser Arbeit als Demonstrator untersuchten mikromechanischen Drucksensor<br />

kommt die dargestellte Problematik bei der elektrischen Charakterisierung zum<br />

Tragen. Wie bereits <strong>in</strong> den Kapiteln 3.1.3 und 4.2.3 gesehen, s<strong>in</strong>d die Kapazitätshübe, die<br />

<strong>auf</strong>grund der Durchbiegung der Sensormembran entstehen, sehr kle<strong>in</strong>. Für e<strong>in</strong>e angelegte<br />

elektrische Spannung von 10 V liegen sie bei 1,5–2 fF, für 20 V bei ca. 7 fF pro Sensor<br />

bei e<strong>in</strong>er Gesamtkapazität von ca. 150 fF. Parasitäre <strong>Effekte</strong> können daher das Meßsignal<br />

stark bee<strong>in</strong>flussen. Die verteilten parasitären Kapazitäten, die durch Dotierungen im Siliziumsubstrat<br />

gebildet werden und deren E<strong>in</strong>fluß <strong>auf</strong> die elektrische Charakterisierung sich<br />

bereits nach der elektromechanisch gekoppelten Simulation <strong>in</strong> Kap. 4.2.3 andeutet (siehe<br />

Abb. 4.10), müssen daher mittels numerischer Simulation detailliert untersucht werden.<br />

Dazu werden zunächst numerische Kle<strong>in</strong>signalanalysen durchgeführt, um die parasitären<br />

Kapazitäten zu identifizieren und dann qualitativ und quantitativ zu untersuchen. Dies<br />

kann am besten anhand der Referenzstruktur erfolgen, da dort die Kapazitätsänderungen<br />

nicht durch die Durchbiegung der Sensormembran bee<strong>in</strong>flußt wird. E<strong>in</strong>führend werden<br />

hier zunächst die Grundlagen zur numerischen Kle<strong>in</strong>signalanalyse und zum Kle<strong>in</strong>signalverhalten<br />

von MIS-Strukturen (Metall-Isolator-Halbleiter-Strukturen) dargestellt.<br />

In e<strong>in</strong>em zweiten Schritt erfolgt die voll gekoppelte Simulation des Drucksensorverhaltens<br />

für das elektromechanisch gekoppelte Problem <strong>in</strong>klusive Kopplung zu den elektrischen<br />

Parasiten. Die daraus gewonnenen Ergebnisse bilden dann die Grundlage für e<strong>in</strong><br />

physikalisch basiertes Makromodell des Systems, das <strong>in</strong> Kap. 5.2.1 genauer vorgestellt<br />

wird.<br />

4.4.1 Fallstudie: Analyse der parasitären Kapazitäten beim<br />

BiCMOS-<strong>in</strong>tegrierten mikromechanischen Drucksensor<br />

Grundlagen der numerischen Kle<strong>in</strong>signalanalyse<br />

Kapazitäten lassen sich mittels e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>signalanalyse bestimmen, d.h. e<strong>in</strong>em fest e<strong>in</strong>gestellten<br />

Arbeitspunkt e<strong>in</strong>er ¡ Gleichspannung wird e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Wechelspannung<br />

¡ ¡<br />

mit<br />

� überlagert. Aus dem resultierenden, komplexen Wechselstrom erhält man dann<br />

�<br />

die komplexe ¢ Admittanz der Anordnung und kann daraus Kle<strong>in</strong>signalgrößen wie Ka-

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