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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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66 4 MODELLIERUNG AUF KONTINUIERLICHER FELDEBENE<br />

4.3.3 Lösungsansätze für fluidisch-mechanisch gekoppelte Probleme<br />

Neben der Problematik der Kopplung an sich – Realisierung der Kopplung, Konvergenzverhalten,<br />

u.a.– ergibt sich bei der Fluid-Struktur-Wechselwirkung zusätzlich die<br />

Schwierigkeit, daß sich für die beiden Teilsysteme jeweils unterschiedliche mathematische<br />

Formulierungen etabliert haben. Während das mechanische Teilsystem am besten<br />

mittels e<strong>in</strong>er Lagrangeschen Formulierung beschrieben werden kann, bietet sich für das<br />

fluidische Teilsystem die Eulersche Beschreibungsweise an, da sich bei Anwendung e<strong>in</strong>er<br />

Lagrangeschen Formulierung hier <strong>auf</strong>grund der Strömung e<strong>in</strong>e zu große Gitterverformung<br />

ergäbe und damit e<strong>in</strong>e Neue<strong>in</strong>teilung des Gitters nach jedem Zeitschritt erforderlich<br />

wäre. Um dieses Problem zu lösen, wurde das sogenannte ” ALE-Verfahren“ ( ” Arbitrary<br />

Lagrangian-Eulerian“) vorgeschlagen, das es ermöglicht, bewegte Grenzflächen <strong>in</strong> die<br />

Berechnung strömender Medien e<strong>in</strong>zubeziehen (siehe beispielsweise <strong>in</strong> [15]).<br />

In der Mikrosystemtechnik werden meist partitionierte Ansätze zur <strong>Modellierung</strong> fluidmechanisch<br />

<strong>gekoppelter</strong> Probleme bevorzugt, da für beide physikalische Domänen bereits<br />

ausgefeilte Simulationsprogramme zur Verfügung stehen [64, 129]. Die Kopplung erfolgt<br />

dann als iterative Lastvektorkopplung, wie sie <strong>in</strong> Abb. 4.17 dargestellt ist. Die Kräfte,<br />

die vom Fluid <strong>auf</strong> die mechanische Struktur wirken, werden vom Fluidiksimulator an<br />

den strukturmechanischen Löser übergeben, umgekehrt erhält man dann aus der mechanischen<br />

Rechnung die deformierten Gebietsgrenzen und die Geschw<strong>in</strong>digkeiten an der<br />

Domänengrenze als Randbed<strong>in</strong>gungen für die fluidische Domäne. Dies wird <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er Iterationsschleife solange wiederholt, bis Konvergenz erreicht ist.<br />

In dieser Arbeit wird e<strong>in</strong> solches Verfahren unter Anwendung e<strong>in</strong>es relaxierten Gauß-<br />

Seidel-Verfahrens für die äußere Iteration verwendet. Die Teilprobleme werden mit den<br />

F<strong>in</strong>ite-Element-Programmen ANSYS [7] für die mechanische und FLOTRAN [36] für die<br />

fluidische Domäne behandelt. Beide Programme können über e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Skriptsprache<br />

kommunizieren, so daß sich die Kopplung ohne zusätzliches Interface realisieren<br />

läßt.<br />

Strukturmechanik Fluidische Domäne<br />

F<strong>in</strong>ite-Element-Modell<br />

Mechanik<br />

mechanische<br />

Verformung<br />

veränderliche<br />

Gebietsränder,<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

(Rand)<br />

+<br />

mechanische<br />

Lasten<br />

Druck- und<br />

Reibungskräfte<br />

Randbed<strong>in</strong>gungen<br />

+<br />

ne<strong>in</strong><br />

ja<br />

Ergebnis<br />

FEM-Modell<br />

Fluidmechanik<br />

Druck- und<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitsverteilung<br />

Konvergenz?<br />

Abbildung 4.17: Iteratives Lösungsschema zur Simulation von fluid-mechanisch gekoppelten<br />

Problemen.

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