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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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4.2 ELEKTROMECHANISCH GEKOPPELTE PROBLEME 55<br />

als auch an der Gegenelektrode ( ” nwell high“) variiert. Die Kurve für den Fall ” nwell<br />

high“ wurde durch Mittelwertbildung aus Messungen von sieben Sensoren <strong>auf</strong> verschiedenen<br />

Chips erhalten – die Fehlerbalken berechnen sich somit aus der Standardabweichung<br />

–, für den Fall ” nwell low“ stehen jedoch nur zwei Messungen zur Verfügung, die<br />

daher beide <strong>in</strong> Abb. 4.10 dargestellt s<strong>in</strong>d.<br />

Wie Abbildung 4.10 zeigt, besteht, im Gegensatz zu den druckabhängigen Kennl<strong>in</strong>ien,<br />

auch nach der Kalibrierung des mechanischen Modells e<strong>in</strong>e starke Diskrepanz zwischen<br />

den Ergebnissen der FEM-Simulation und den Messungen. Zudem zeigt sich <strong>in</strong> den Messungen<br />

e<strong>in</strong> Unterschied, je nachdem, ob man die Spannungsrampe an die Sensormembran<br />

oder an die Gegenelektrode (n-Wanne) anlegt. Daß die Kapazitätsänderung von der Polung<br />

der angelegten Spannung abhängt, legt nahe, daß sie nicht alle<strong>in</strong> durch die Durchbiegung<br />

der Sensormembran zustandekommt, und daher auch nicht alle<strong>in</strong> mittels der oben<br />

beschriebenen elektromechanischen Feldkopplung modelliert werden kann, sondern daß<br />

auch das genaue, spannungsabhängige Verhalten der elektrischen Struktur im Siliziumsubstrat<br />

e<strong>in</strong>en maßgeblichen E<strong>in</strong>fluß <strong>auf</strong> die Kapazitätskennl<strong>in</strong>ie hat.<br />

Vergegenwärtigt man sich den Aufbau des Sensors (siehe Abbildung 4.11), so lassen<br />

sich verschiedene elektrische Teilstrukturen identifizieren, die durch unterschiedliche prozeßtypische<br />

CMOS-Implantationen im Siliziumsubstrat bed<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>d. Die Bereiche I–III<br />

bilden MIS-Strukturen (Metall–Isolator–Semiconductor) mit der Polysiliziummembran<br />

als Metallkontakt, dem Luftspalt bzw. dem Feldoxid als Isolator und jeweils n- bzw. pdotiertem<br />

Siliziumsubstrat als darunterliegendem Halbleiter. Bereich IV bezeichnet pn-<br />

Übergänge zwischen n-Wanne und p-dotiertem Substrat bzw. p-Wanne. Alle Teilstrukturen<br />

stellen verteilte, spannungsabhängige Kapazitäten dar, die bei e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>signalanalyse,<br />

wie sie zur Bestimmung der Kapazitätverläufe des Drucksensors durchgeführt wurde,<br />

zum Meßsignal beitragen. Die Diskrepanz zwischen Meßsignal und elektromechanisch<br />

<strong>gekoppelter</strong> FEM-Simulation <strong>in</strong> Abb. 4.10, sowie die Asymmetrie <strong>in</strong> den Messungen<br />

bezüglich der Polung der angelegten elektrischen Spannung zeigen, daß diese parasitären<br />

Kapazitäten berücksichtigt werden müssen, was sich qualitativ folgendermaßen erklären<br />

läßt:<br />

Die Kle<strong>in</strong>signalkapazität von MIS-Strukturen ist u.a. abhängig von der Dicke der Isolatorschicht<br />

und der angelegten elektrischen Spannung. Daher ändert sich der Beitrag der<br />

parasitären MIS-Kapazitäten beim Sensor zum e<strong>in</strong>en durch e<strong>in</strong>e sich ändernde elektrische<br />

Spannung, zum anderen durch die dadurch bewirkte wachsende Durchbiegung der<br />

Membran und der damit verbundenen Verkle<strong>in</strong>erung des Luftspaltes. Mit kle<strong>in</strong>er wer-<br />

n-Wanne<br />

Luft<br />

I<br />

Sensormembran<br />

Substrat<br />

Feldoxid<br />

II<br />

III<br />

IV<br />

p-Wanne<br />

Abbildung 4.11:<br />

Elektrische Teilstrukturen<br />

des Drucksensors:<br />

MIS-Strukturen<br />

(Luft/n-Wanne (I),<br />

Feldoxid/n-Wanne (II),<br />

Feldoxid/p-Wanne (III))<br />

und pn-Übergänge (IV).

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