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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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4.2 ELEKTROMECHANISCH GEKOPPELTE PROBLEME 53<br />

E<strong>in</strong> partitionierter Lösungsansatz dieser Art ist mittlerweile <strong>in</strong> verschiedene Simulationsumgebungen<br />

implementiert (z.B. CFDRC [25], INTELLISENSE [61], MEMCAD [78],<br />

SOLIDIS [120]), wobei <strong>in</strong> den meisten Fällen Randelementmethoden für die elektrostatische<br />

Domäne verwendet werden. Der Nachteil der partitionierten Verfahren ist allerd<strong>in</strong>gs,<br />

daß sie im Falle straffer Kopplung und <strong>in</strong> der Nähe von <strong>in</strong>stabilen Lösungen, wie<br />

beispielsweise der mechanischen Instabilität mit Anschlagen e<strong>in</strong>er beweglichen Struktur<br />

an e<strong>in</strong>e feste Elektrode, nur schwer, langsam oder unter gewissen Umständen auch<br />

überhaupt nicht konvergieren. Diese Schwierigkeit kann umgangen werden, <strong>in</strong>dem statt<br />

der elektrischen Spannung die elektrische Ladung als Steuerparameter e<strong>in</strong>geführt wird<br />

und dadurch der Konvergenzbereich des Iterationsverfahrens erweitert wird [68, 69] (siehe<br />

auch Kap. 4.1.2). Ausgehend von e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fach zu berechnenden Anfangszustand<br />

gelangt man durch die Änderung des Homotopieparameters, hier der elektrischen Ladung,<br />

über e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Folge von Zwischenschritten zum gewünschten Betriebszustand.<br />

Durch den Wechsel von Spannungs- zu Ladungssteuerung wird es möglich, auch<br />

<strong>in</strong>stabile Arbeitspunkte ohne Konvergenzschwierigkeiten zu berechnen. Das Homotopieverfahren<br />

wird dabei als äußere Schleife um die Iterationsschleife der elektromechanisch<br />

gekoppelten Simulation realisiert (Details hierzu siehe [68]).<br />

In dieser Arbeit wird zur Berechnung der elektromechanisch gekoppelten Probleme e<strong>in</strong><br />

partitionierter, iterativer Ansatz gemäß Abb. 4.9 verwendet, wobei die äußere Iteration<br />

mittels e<strong>in</strong>es relaxierten Gauß-Seidel-Verfahrens durchgeführt wird. Dabei wird e<strong>in</strong> semianalytisches<br />

Verfahren e<strong>in</strong>gesetzt, d.h. die strukturmechanischen Berechnungen werden<br />

numerisch mit Hilfe des FEM-Programms ANSYS [7] durchgeführt, die elektrostatische<br />

Anziehungskraft erhält man analytisch mittels der sogenannten ” differentiellen<br />

Plattenkondensator-Näherung“. Hier werden die beiden Elektroden <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Elemente<br />

unterteilt, wobei jedes für sich als paralleler Plattenkondensator <strong>auf</strong>gefaßt werden kann,<br />

so daß sich die Kraft <strong>auf</strong> die Elektroden analytisch berechnet läßt:<br />

£<br />

�<br />

¡<br />

�<br />

¦ ¦ §<br />

¨<br />

� �<br />

£<br />

�<br />

�<br />

�<br />

(4.16)<br />

(mit £ ¡ ¡ ¨<br />

Kraft <strong>auf</strong> ¦ i.-tes ¦<br />

Kondensatorelement, , Dielektrizitätskonstante �<br />

¡<br />

des Vakuums<br />

bzw. relative Dielektrizitätskonstante, elektrische Spannung, £ ¡<br />

¡<br />

lokaler �<br />

���<br />

Abstand der Elektroden, Fläche des i-ten Elements). Dieses Verfahren bietet e<strong>in</strong>e<br />

große Rechenzeitersparnis, da es die elektrische Feldberechnung umgeht, kann aber nur<br />

dann angewendet werden, wenn die Deformationen der Struktur viel kle<strong>in</strong>er als ihre lateralen<br />

Dimensionen s<strong>in</strong>d. Dies ist <strong>in</strong> vielen mikromechanischen Strukturen, wie auch bei<br />

den <strong>in</strong> dieser Arbeit betrachteten Bauelementen, gegeben. Für Strukturen, wie beispielsweise<br />

Torsionsspiegel, bei denen <strong>in</strong>homogene Feldverteilungen <strong>auf</strong>treten, ist diese Näherung<br />

jedoch weniger geeignet. Die Fehler, die <strong>auf</strong>grund der Plattenkondensatornäherung<br />

<strong>in</strong> diesen Feldbereichen <strong>auf</strong>treten, werden zu groß, so daß die elektrostatischen Anziehungskräfte<br />

dann über e<strong>in</strong>e exakte elektrische Feldberechnung ermittelt werden müssen,<br />

um zuverlässige Ergebnisse gewährleisten zu können.

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