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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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4.1 MODELLIERUNG GEKOPPELTER EFFEKTE 43<br />

4.1.3 Parameterextraktion und -identifizierung durch <strong>in</strong>verse<br />

<strong>Modellierung</strong><br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Problematik – problemangepaßte Teststrukturen und <strong>in</strong>verse<br />

<strong>Modellierung</strong><br />

Viele Materialparameter wie beispielsweise Elastizitätsmodul, thermische Leitfähigkeit<br />

oder Massendichte, hängen stark vom Herstellungsprozeß (z.B. Plasmaverfahren, nasse/trockene<br />

Oxidation, Gasphasenepitaxie) und den jeweiligen Prozeßbed<strong>in</strong>gungen ab.<br />

Um numerische Simulation erfolgreich bei der Entwicklung von Bauelementen e<strong>in</strong>setzen<br />

zu können, müssen daher die verwendeten Modelle zunächst h<strong>in</strong>sichtlich der Herstellungsverfahren<br />

und der daraus resultierenden Materialeigenschaften kalibriert werden.<br />

Die zunehmende Vielfalt der mikromechanischen Herstellungstechnologien und deren Integration<br />

<strong>in</strong> Standardprozesse der Mikroelektronik macht daher akkurate und standardisierte<br />

Methoden erforderlich, mit deren Hilfe sich prozeßabhängige Materialparameter<br />

extrahieren und Prozeßschwankungen sowie die Güte des Prozesses, auch räumlich über<br />

den Wafer verteilt, feststellen lassen (sogenannte ” Process Control Monitors (PCM)“).<br />

Dazu s<strong>in</strong>d pr<strong>in</strong>zipiell die folgenden Schritte nötig:<br />

Entwurf und Dimensionierung problemspezifischer Teststrukturen, die es ermöglichen,<br />

die gewünschten Parameter e<strong>in</strong>deutig zu extrahieren.<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>es geeigneten Meßverfahrens und Aufstellen e<strong>in</strong>er Meßvorschrift.<br />

Bereitstellung e<strong>in</strong>er Auswertemethodik, mit Hilfe derer sich die gewünschten Parameter<br />

aus den Messungen extrahieren lassen. Dies setzt die Modellbildung für das<br />

Verhalten der Teststrukturen unter Meßbed<strong>in</strong>gungen voraus.<br />

Um das Layout der Teststrukturen h<strong>in</strong>sichtlich der gewünschten Funktionalität zu optimieren,<br />

das Modell sowie die Methodik zur Auswertung der Messungen abzuleiten und<br />

die gewünschten Parameter zu identifizieren und zu extrahieren, wird das Konzept der<br />

<strong>in</strong>versen <strong>Modellierung</strong> angewendet: Die Teststrukturen werden unter Meßbed<strong>in</strong>gungen<br />

simuliert, wobei gezielt und systematisch Parameter variiert werden. So ist es möglich,<br />

relevante E<strong>in</strong>flüsse zu identifizieren, Materialparameter zu extrahieren und gegebenenfalls<br />

e<strong>in</strong>e Vorschrift zur Auswertung der Messungen abzuleiten. Auf diese Weise wurde<br />

<strong>in</strong> [152] beispielsweise e<strong>in</strong>e Methode zur Bestimmung der Bauelementeparameter<br />

von Magnetotransistoren entwickelt. Auch <strong>in</strong> anderen Bereichen der Mikrosystemtechnik<br />

existieren zahlreiche Ansätze im H<strong>in</strong>blick <strong>auf</strong> diese Problematik. Zu erwähnen s<strong>in</strong>d<br />

hier Arbeiten, die sich mit dem Entwurf speziell entwickelter Teststrukturen zur Extraktion<br />

thermophysikalischer Parameter beschäftigen, wie der Wärmeleitfähigkeit [67], der<br />

spezifischen Wärmekapazität, des temperaturabhängigen spezifischen Schichtwiderstandes<br />

und des Seebeckkoeffizienten [91, 144, 145] sowie von thermogalvanomagnetischen<br />

Parametern, die zusätzlich noch die Hallbeweglichkeit und den Nernst-Ett<strong>in</strong>ghausen-<br />

Koeffizienten umfassen [90]. Bei den Teststrukturen handelt es sich i.a. um Brückenstrukturen,<br />

die meist mittels F<strong>in</strong>iter-Element-Simulationen bezüglich der zu extrahierenden

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