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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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38 4 MODELLIERUNG AUF KONTINUIERLICHER FELDEBENE<br />

Simultane Lösung:<br />

Zur simultanen Lösung <strong>gekoppelter</strong> Probleme gibt es zwei Vorgehensweisen<br />

(vgl. Abb. 4.2). Die exakteste und rigoroseste ist, e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames mathematisches<br />

Modell des gekoppelten Problems <strong>auf</strong>zustellen, dieses zu diskretisieren und zu lösen<br />

(Abb. 4.2, l<strong>in</strong>ks). Diese Methode weist ke<strong>in</strong>e Konvergenzprobleme bei straffer Kopplung<br />

<strong>auf</strong>, erfordert aber den E<strong>in</strong>satz problemspezifischer numerischer Methoden (z.B. Gebietszerlegungsmethoden,<br />

nicht-konforme Gitter, etc.), die i.a. die Verwendung von Standardprogrammen<br />

nicht erlauben und die Implementierung neuer Software erfordern. Daher ist<br />

hier der Zeit<strong>auf</strong>wand für die Lösung e<strong>in</strong>es Problems vergleichsweise hoch.<br />

E<strong>in</strong>e zweite Möglichkeit, gekoppelte Probleme simultan zu lösen, besteht dar<strong>in</strong>, die E<strong>in</strong>zelprobleme<br />

samt Koppelbed<strong>in</strong>gungen getrennt zu diskretisieren, zu e<strong>in</strong>em diskretisierten<br />

Gesamtproblem zusammenzufassen und dann simultan zu lösen. So können problemangepaßte<br />

Diskretisierungsverfahren für die Teilprobleme angewendet werden (z.B. Randelementverfahren<br />

für die Elektrostatik, F<strong>in</strong>ite Elemente für Mechanik). Bei der Zusammenfassung<br />

der diskretisierten Teilprobleme entstehen aber oft numerisch schwierig zu<br />

behandelnde Gleichungssysteme, bei deren Lösung man beispielsweise mit der großen<br />

Dimension der i.a. nichtl<strong>in</strong>earen Systeme oder mit voll besetzten und schlecht konditionierten<br />

Jacobimatrizen zu kämpfen hat. Hier stellt also die Lösung des resultierenden<br />

Gleichungssystems das eigentliche Problem dar. Diese Methode wird dennoch oft dem<br />

Erstellen e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen mathematischen Modells vorgezogen, da der Aufwand, entsprechende<br />

Lösungsverfahren bereitzustellen, <strong>in</strong> der Regel ger<strong>in</strong>ger ist als Techniken zur<br />

Diskretisierung e<strong>in</strong>es homogenen Modells zu entwickeln [106].<br />

Partitionierte Lösung:<br />

Bei der partitionierten Lösung (Abb. 4.3) werden die Teilprobleme separat diskretisiert<br />

und gelöst, wozu <strong>auf</strong> bestehende, problemangepaßte Simulatoren für die jeweilige physikalische<br />

Domäne zurückgegriffen werden kann. Die Kopplung zwischen beiden Teilproblemen<br />

wird über den Austausch der koppelnden Variablen nach jeder Teilproblemlösung<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Iterationsschleife realisiert. Diese wird solange durchl<strong>auf</strong>en, bis Konver-<br />

Abbildung 4.3: Lösungsansätze für<br />

gekoppelte Probleme: Partitionierte<br />

Lösung (nach [64]).<br />

Teilproblem A Teilproblem B<br />

mathem.<br />

Modell A<br />

Kopplungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

diskretisiertes<br />

diskretisiertes<br />

Modell A Modell B<br />

Lösung Lösung<br />

Modell A<br />

Modell B<br />

Lösung Gesamtproblem<br />

mathem.<br />

Modell B

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