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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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2.2 GRUNDLEGENDER ANSATZ ZUR MODELLBILDUNG 11<br />

Transparenz: Transparenz des Modells ist dann gegeben, wenn alle physikalischen Parameter<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tuitive Interpretation als Funktion physikalischer Größen zulassen, basierend<br />

<strong>auf</strong> oder abgeleitet von e<strong>in</strong>er mikroskopischen Beschreibungsweise. Demnach lassen sich<br />

alle Größen e<strong>in</strong>es transparenten Modells theoretisch ableiten und direkt aus Messungen<br />

extrahieren. Dies ist notwendig, um bei der Komplexität der Systeme e<strong>in</strong>erseits die Deutung<br />

von Simulationsergebnissen und andererseits die Verifikation und Kalibrierung der<br />

Modelle anhand von Experimenten zu ermöglichen.<br />

” Maßgeschneiderte Gültigkeit“: Der oben dargestellte fließende Übergang zwischen<br />

Bauelemente- und Systemebene und die notwendige Anpassung der Detailtreue von Modellen<br />

führt schließlich zum Pr<strong>in</strong>zip der maßgeschneiderten Gültigkeit“, das besagt, daß<br />

”<br />

die Zahl der verwendeten Freiheitsgrade <strong>auf</strong> die speziellen Eigenschaften des Bauelementes<br />

und der Problemstellung angepaßt und nur dafür relevante Zustandsvariable und<br />

Gleichungen im Modell verwendet werden sollen. Das Pr<strong>in</strong>zip der maßgeschneiderten<br />

”<br />

<strong>Modellierung</strong> von <strong>Mikrosystemen</strong>“ ( Tailored Model<strong>in</strong>g of Microsystems“ [149]) bildet<br />

”<br />

demnach den zentralen Punkt im ersten Schritt der <strong>Modellierung</strong> im H<strong>in</strong>blick <strong>auf</strong> die<br />

Handhabbarkeit und Gültigkeit der Simulation und im H<strong>in</strong>blick <strong>auf</strong> den zu leistenden numerischen<br />

Aufwand.<br />

Die drei Pr<strong>in</strong>zipien werden <strong>in</strong> natürlicher Weise umgesetzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>gültigen,<br />

umfassenden, theoretischen Rahmen, der <strong>auf</strong> den Gesetzen der irreversiblen Thermodynamik<br />

fußt und im folgenden Kapitel dargestellt wird. Er kann als Grundlage für das Modellieren<br />

von <strong>Mikrosystemen</strong> sowohl <strong>auf</strong> Bauelemente- wie auch <strong>auf</strong> Makromodellebene<br />

angesehen werden.<br />

2.2 Grundlegender Ansatz für die Modellbildung bei<br />

Mikrobauelementen und -systemen<br />

Im Betriebsverhalten von Mikrobauelementen wie Sensoren und Aktoren spielen <strong>auf</strong>grund<br />

ihrer Eigenschaft als Wandlerelemente die Kopplungen zwischen verschiedenen<br />

physikalischen Energieformen e<strong>in</strong>e maßgebliche Rolle, was anschaulich <strong>in</strong> der Darstellung<br />

des ” Sensor Effekt Würfels“ von [81, 82] verdeutlicht ist. Es ist daher e<strong>in</strong>e Methodik<br />

wünschenswert, die allen <strong>auf</strong>tretenden <strong>Effekte</strong>n Rechnung trägt und die Konsistenz<br />

bei der <strong>Modellierung</strong> sicherstellt. Hierfür geeignet ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e thermodynamische<br />

Beschreibung des Systems anhand von <strong>in</strong>tensiven und extensiven Zustandsvariablen<br />

(z.B. [24]), da sie e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche phänomenologische Beschreibung von <strong>Effekte</strong>n<br />

verschiedener physikalischer Energieformen und Aggregatzuständen (z.B. Fluide,<br />

Festkörper, Gase) erlaubt, und damit den Vorteil e<strong>in</strong>er vere<strong>in</strong>heitlichenden Theorie im<br />

multidiszipl<strong>in</strong>ären Feld der Mikrosysteme bietet [131].<br />

Diesen grundlegenden Ansatz zur <strong>Modellierung</strong> von Mikrobauelementen und -systemen<br />

verfolgt das bereits erwähnte Konzept des ” Tailored Model<strong>in</strong>g“ ( ” Maßgeschneiderte Modellbildung“)<br />

[147, 149]. Basierend <strong>auf</strong> den Pr<strong>in</strong>zipien der irreversiblen Thermodynamik<br />

wird e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es generisches Modell abgeleitet, das alle möglicherweise relevanten<br />

physikalischen <strong>Effekte</strong> des Systems <strong>in</strong> konsistenter Weise beschreibt, und aus dem

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