20.12.2012 Aufrufe

Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.1 ANFORDERUNGEN AN DIE SIMULATION 9<br />

mehrerer Systemkomponenten unter Betriebsbed<strong>in</strong>gungen getestet werden kann, z.B. e<strong>in</strong><br />

Sensorelement zusammen mit der Auslese-, Versorgungs- und Kalibrierungselektronik.<br />

Im Entwicklungsprozeß wird diese Modellhierarchie nun <strong>in</strong> Zyklen durchl<strong>auf</strong>en, bei denen<br />

<strong>auf</strong> die Bauelemente- oder Systemsimulation die Verifikation und Validierung der<br />

Ergebnisse erfolgt. Der Vergleich mit den Spezifikationen ( ” optimales Bauelement“) und<br />

natürlich mit Messungen fließt dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en weiteren Optimierungszyklus e<strong>in</strong> ( ” closedloop<br />

simulation“ [148, 149]).<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Aspekt <strong>in</strong> der <strong>Modellierung</strong> von <strong>Mikrosystemen</strong> ist die Frage der zu verwendenden<br />

Material-, Geometrie- und Prozeßparameter. Hier steht man vor dem Problem,<br />

daß die meisten Daten prozeßabhängig s<strong>in</strong>d. Sie müssen über geeignete Teststrukturen<br />

extrahiert werden. Wünschenswert ist hier die Unterstützung der Simulation durch e<strong>in</strong>e<br />

spezielle Materialdatenbank, die nicht nur Materialparameter, sondern auch problemspezifische<br />

Teststrukturen und Parameterextraktionsmethoden verwaltet und zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Anforderungen an Modellbildung und Simulation: In dieser Arbeit s<strong>in</strong>d vor allem die<br />

beiden oberen Hierarchieebenen von Bedeutung. Sie s<strong>in</strong>d dadurch gekennzeichnet, daß<br />

<strong>in</strong> der Bauelementesimulation das Bauelementeverhalten <strong>auf</strong> der Ebene kont<strong>in</strong>uierlicher<br />

Felder durch e<strong>in</strong> typischerweise komplexes, gekoppeltes System partieller Differentialgleichungen<br />

beschrieben wird, während <strong>auf</strong> der Ebene der Systemsimulation das Verhalten<br />

des Bauelementes mittels Kompaktmodellen durch e<strong>in</strong>ige wenige Freiheitsgrade<br />

wiedergegeben und die Systemdynamik durch gewöhnliche Differentialgleichungen beschrieben<br />

wird, deren Koeffizienten aus der physikalisch basierten, aber viel komplexeren<br />

Bauelementesimulation extrahiert werden können. Welche Anforderungen an beide Verfahren<br />

gestellt werden, und welche Ansätze bereits verfolgt werden, soll nun im folgenden<br />

dargestellt werden.<br />

Die ersten beiden Ebenen des oben skizzierten Entwurfsprozesses, das Layout und die<br />

Prozeßsimulation, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Arbeit von untergeordneter Bedeutung. Daher sei hierzu<br />

<strong>auf</strong> weiterführende Literatur verwiesen (Prozeßsimulation: z.B. [22, 104, 112], Parameterextraktion<br />

und Materialdatenbank: z.B. [87, 90, 91, 145]).<br />

Wärme<br />

Fluidik<br />

Elektrodynamik<br />

Strukturmechanik<br />

Abbildung 2.2: Kopplung zwischen verschiedenen<br />

physikalischen Domänen.<br />

Gekoppelte <strong>Effekte</strong>, wie sie beispielhaft<br />

<strong>in</strong> Abb. 2.2 skizziert s<strong>in</strong>d (detaillierter im<br />

Kapitel 4), bestimmen im wesentlichen<br />

erwünscht und unerwünscht das Verhalten<br />

von Mikrobauelementen und -systemen.<br />

Aufgrund ihrer ger<strong>in</strong>gen Größe haben<br />

diese Bauelemente e<strong>in</strong>e im Verhältnis zum<br />

Volumen große Oberfläche, so daß hier<br />

<strong>Effekte</strong>, die <strong>auf</strong> der Kopplung über die<br />

Grenzfläche zwischen zwei physikalischen<br />

Energiedomänen beruhen, verstärkt <strong>in</strong><br />

den Vordergrund treten. Gerade diese<br />

<strong>Effekte</strong> stellen <strong>auf</strong> der Ebene der Bau-<br />

elementesimulation e<strong>in</strong>e Herausforderung dar. Zwar existieren für E<strong>in</strong>zeleffekte wie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!