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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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156 6 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK<br />

Neuentwicklung von Programmen <strong>auf</strong>tretende Anfangsschwierigkeiten vermeiden kann.<br />

Alle <strong>in</strong> dieser Arbeit verfolgten Ansätze beruhen <strong>auf</strong> der grundlegenden Methode des ” tailored<br />

model<strong>in</strong>g“ [147, 149], die basierend <strong>auf</strong> allgeme<strong>in</strong>en Pr<strong>in</strong>zipien der irreversiblen<br />

Thermodynamik erlaubt, ” maßgeschneiderte“ Modelle für Mikrobauelemente abzuleiten,<br />

die <strong>in</strong> ihrer Detailtreue gegebenen, problemspezifischen Anforderungen an Genauigkeit<br />

und numerischem Aufwand genügen, aber dennoch physikalisch konsistent und transparent<br />

bleiben. Die Grundzüge des Konzepts wurden e<strong>in</strong>gangs der Arbeit <strong>in</strong> Kapitel 2.2<br />

dargelegt. Zusätzlich wurde gezeigt, daß sich dieses Konzept auch <strong>auf</strong> Systemebene erweitern<br />

läßt, wo es mit der Methode der ” verallgeme<strong>in</strong>erten Kirchhoffschen Netze“ e<strong>in</strong>e<br />

adäquate und leistungsfähige Umsetzung <strong>in</strong> die Praxis erfährt.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit, gegliedert nach thematischen Schwerpunkten,<br />

stellen sich wie folgt dar.<br />

Simulation <strong>gekoppelter</strong> <strong>Effekte</strong> <strong>auf</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Feldebene<br />

Bei der elektromechanischen Kopplung sowie der Fluid-Struktur-Wechselwirkung handelt<br />

es sich um gekoppelte <strong>Effekte</strong> zwischen physikalischen Domänen mit nichtüberlappenden<br />

Simulationsgebieten, d.h. die Kopplung erfolgt über die Grenzflächen der beiden<br />

Domänen. Für die Lösung der E<strong>in</strong>zelprobleme (Mechanik, Fluidik, Elektrostatik) wurden<br />

daher bereits bewährte, für die e<strong>in</strong>zelnen Domänen spezialisierte Simulationsprogramme<br />

verwendet. Die Koppelbed<strong>in</strong>gung wurde über e<strong>in</strong>e Lastvektorkopplung zwischen den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Simulatoren realisiert, d.h. die Teilproblemlösungen werden nach jedem Lösungsschritt<br />

an den jeweils anderen Simulator als Randbed<strong>in</strong>gung übergeben, was so lange<br />

erfolgen muß, bis Konvergenz erreicht ist. Für die Iteration wurde e<strong>in</strong> relaxiertes Gauß-<br />

Seidel-Verfahren angewendet, was bei den betrachteten elektromechanischen Problemen<br />

gut funktioniert, bei straff gekoppelten fluid-mechanisch gekoppelten Problemen allerd<strong>in</strong>gs<br />

nur schwer konvergiert. Der Relaxationsparameter mußte hier sehr kle<strong>in</strong> gewählt<br />

werden, wodurch die Rechenzeit stark erhöht wurde. Bessere Konvergenz ließe sich unter<br />

gewissen Bed<strong>in</strong>gungen mit e<strong>in</strong>em Newton-Verfahren erreichen, das aber wesentlich <strong>auf</strong>wendiger<br />

ist als das Gauß-Seidel-Verfahren; praktische Tests unter Abwägung der Vorund<br />

Nachteile der e<strong>in</strong>zelnen Verfahren müßten hier anhand von ausgewählten, auch geometrisch<br />

komplexeren Bauelementen noch erfolgen.<br />

Dieser iterative Ansatz zur Lösung <strong>gekoppelter</strong> Probleme wurde <strong>auf</strong> die vorgestellten<br />

Demonstratoren angewendet, um das Zusammenwirken aller beteiligter physikalischer<br />

<strong>Effekte</strong> und deren E<strong>in</strong>fluß <strong>auf</strong> ihre Funktionsweise detailliert <strong>auf</strong> Bauelementeebene zu<br />

untersuchen. So bestimmt die Kopplung zwischen Elektrostatik und Mechanik das spannungsabhängige<br />

Verhalten des mikromechanischen Drucksensors und des elektrostatischen<br />

Membranantriebs der Mikromembranpumpe. Die Fluid-Struktur-Wechselwirkung<br />

kommt bei der Charakteristik der Ventilklappen der Mikromembranpumpe und natürlich<br />

bei den viskos gedämpften gelochten Membranen und Platten zum Tragen.<br />

Bei vielen Bauelementen treten zudem Kopplungen zu parasitären <strong>Effekte</strong>n <strong>auf</strong>. Dies<br />

ist besonders bei vollständig <strong>in</strong>tegrierten Mikrobauelementen der Fall, da hier durch die<br />

Vorgaben im Herstellungsprozeß oft zusätzliche, prozeßtypische Strukturen <strong>in</strong> den Bauelementen<br />

<strong>in</strong> K<strong>auf</strong> genommen werden müssen. E<strong>in</strong> Beispiel dafür bildet der BiCMOS-

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