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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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5.3 SQUEEZE-FILM-DÄMPFUNG IN MIKROBAUELEMENTEN 119<br />

ziell für mikromechanische Strukturen, <strong>in</strong> [163] aus der l<strong>in</strong>earisierten Reynoldsgleichung<br />

abgeleitet.<br />

E<strong>in</strong>en relativ universellen Lösungsansatz verfolgt Darl<strong>in</strong>g [28], der die l<strong>in</strong>earisierte<br />

Reynoldsgleichung für den Fall mikromechanischer Plattenstrukturen mittels der Methode<br />

der Greenschen Funktion löst. Dabei ist es möglich, auch Lösungen für Fälle zu f<strong>in</strong>den,<br />

<strong>in</strong> denen das Fluid nicht an allen Plattenrändern frei entweichen kann, was <strong>in</strong> mikromechanischen<br />

Strukturen meist gegeben ist. Die Schwierigkeit der Methode liegt jedoch<br />

dar<strong>in</strong>, die geeigneten Eigenfunktionen zu f<strong>in</strong>den, die zur Ableitung der Greenschen Funktion<br />

benötigt werden, besonders wenn die Geometrie der Struktur komplexer, also nicht<br />

rechtw<strong>in</strong>klig ist, und/oder die Platten Löcher <strong>auf</strong>weisen. Für solche Fälle kann man die<br />

strukturelle Ähnlichkeit von Gleichung 5.27 zu anderen diffusionsartigen, partiellen Differentialgleichungen<br />

wie der Wärmediffusionsgleichung ausnutzen, die <strong>in</strong> bestehenden<br />

F<strong>in</strong>ite-Element-Simulationsprogrammen schon implementiert s<strong>in</strong>d. Unter der Voraussetzung,<br />

daß die Gültigkeit der l<strong>in</strong>earisierten Reynoldsgleichung gegeben ist, können so auch<br />

für komplexere Geometrien die Reaktionskräfte des Fluids <strong>auf</strong> die sich bewegende Struktur<br />

berechnet werden (siehe z.B. [10, 77, 122, 157] und Kap. 5.3.3 <strong>in</strong> dieser Arbeit).<br />

Wird der Gültigkeitsbereich der l<strong>in</strong>earisierten Reynoldsgleichung verlassen, muß die allgeme<strong>in</strong>e<br />

Reynoldsgleichung gelöst werden. Sadd und Stiffler [96] gel<strong>in</strong>gt dies im Falle<br />

von Rechteck- und Kreisplatten für kle<strong>in</strong>e Squeeze-Zahlen analytisch. Im allgeme<strong>in</strong>en<br />

muß dies aber numerisch geschehen, z.B. mittels der Methode der F<strong>in</strong>iten Differenzen<br />

wie <strong>in</strong> [156, 157].<br />

Es existieren bereits auch e<strong>in</strong>ige Ansätze, SQFD-<strong>Effekte</strong> basierend <strong>auf</strong> der Reynoldsgleichung<br />

<strong>in</strong> Modelle <strong>auf</strong> Systemebene zu <strong>in</strong>tegrieren, um das dynamische Verhalten des<br />

Gesamtsystems berechnen zu können. Meist beruhen sie dar<strong>auf</strong>, daß für e<strong>in</strong>e bestimmte,<br />

vorgegebene Geometrie e<strong>in</strong>e analytische Lösung gefunden werden kann, die dann<br />

<strong>auf</strong> Kompakt- oder Makromodellebene, beispielsweise <strong>in</strong> äquivalente Netzwerke, umgesetzt<br />

wird [135, 137]. Diese Ansätze s<strong>in</strong>d aber meist <strong>auf</strong> spezielle Geometrien oder<br />

<strong>auf</strong> die l<strong>in</strong>earisierte Reynoldsgleichung beschränkt. Daher wird <strong>in</strong> Kap. 5.3.2 dieser Arbeit<br />

e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>iter Netzwerk-Ansatz realisiert, der ebenfalls <strong>in</strong> das Modell e<strong>in</strong>es Gesamtsystems<br />

<strong>in</strong>tegriert werden kann, aber auch erlaubt, komplexe Geometrien sowie nichtl<strong>in</strong>eares<br />

Dämpfungsverhalten zu untersuchen.<br />

Grenzen der Kont<strong>in</strong>uumstheorie<br />

Für den Fall, daß die mittlere freie Weglänge <strong>in</strong> dieselbe Größenordnung wie die geometrischen<br />

Abmessungen des betrachteten Bauelementes kommt, müssen, wie bereits <strong>in</strong><br />

Kapitel 4.3.2 dargelegt, die aus der Kont<strong>in</strong>uumstheorie abgeleiteten Modelle modifiziert<br />

werden. Im Falle der Schmierfilmtheorie existieren dafür e<strong>in</strong>ige Ansätze <strong>in</strong> der Literatur.<br />

Der e<strong>in</strong>fachste Ansatz besteht dar<strong>in</strong>, die Reynoldsgleichung unter Verwendung von<br />

Schlupfrandbed<strong>in</strong>gungen aus der Navier-Stokes-Gleichung abzuleiten. Das Ergebnis ist<br />

e<strong>in</strong>e modifizierte Reynoldsgleichung:<br />

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