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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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5.3 SQUEEZE-FILM-DÄMPFUNG IN MIKROBAUELEMENTEN 115<br />

5.3.1 Squeeze-Film-Dämpfung <strong>in</strong> Mikrobauelementen<br />

Squeeze-Film-Dämpfung (SQFD, Schmierfilmdämpfung oder auch Gasfilmdämpfung)<br />

ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Lagerreibung (Tribologie) bekanntes Phänomen, das auch das dynamische<br />

Verhalten vieler mikromechanischer Bauelemente bestimmt (z.B. [122]). Sie spielt e<strong>in</strong>e<br />

Rolle, wenn sich Strukturen vertikal gegene<strong>in</strong>ander oder gegen e<strong>in</strong>e nicht bewegliche<br />

Oberfläche bewegen, wobei sich e<strong>in</strong> schmaler Fluid- oder Gasfilm zwischen den beiden<br />

Strukturteilen bef<strong>in</strong>det. SQFD äußert sich, wie bereits <strong>in</strong> Kap. 4.3.5 erörtert, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Reaktionskraft <strong>auf</strong> die sich bewegende Struktur, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Dämpfungskraft und e<strong>in</strong>e Federkraft<br />

<strong>auf</strong>geteilt werden kann. Kann das Fluid frei aus dem Spalt entweichen, wie es<br />

bei langsamer Bewegung der Struktur geschieht, überwiegt die Dämpfungskraft; ist dies<br />

nicht der Fall, so kommt es <strong>auf</strong>grund der Kompressibilität des Gases zu e<strong>in</strong>er zusätzlichen<br />

Federkraft.<br />

Zur <strong>Modellierung</strong> von SQFD-<strong>Effekte</strong>n exisitieren bereits aus der Lagertribologie bekannte<br />

Ansätze, die das Problem schon <strong>auf</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Feldebene h<strong>in</strong>sichtlich des gegebenen<br />

Sachverhaltes vere<strong>in</strong>fachen. Aus der komplexen Navier-Stokes-Gleichung läßt sich<br />

damit die sogenannte Reynoldsgleichung ableiten, der e<strong>in</strong>e Mittelung über die Höhe des<br />

Fluidfilms zugrundeliegt, was zu e<strong>in</strong>er beträchtlichen Reduzierung der Freiheitsgrade und<br />

damit zu e<strong>in</strong>er erheblichen Vere<strong>in</strong>fachung des Modells führt.<br />

Ableitung der allgeme<strong>in</strong>en Reynoldsgleichung<br />

Um die allgeme<strong>in</strong>e Reynoldsgleichung<br />

aus der Navier-<br />

Stokes-Gleichung abzuleiten,<br />

gehen wir gemäß [48, 51] vor<br />

und betrachten e<strong>in</strong> Fluid, das<br />

sich zwischen zwei starren<br />

Oberflächen bef<strong>in</strong>det. Der ver-<br />

tikale Abstand<br />

zwischen den<br />

beiden Flächen sei viel kle<strong>in</strong>er<br />

als ihre lateralen Abmessungen,<br />

ihre Oberflächen müssen dabei<br />

nicht notwendigerweise parallel<br />

se<strong>in</strong>. Abb. 5.13 verdeutlicht<br />

die Anordnung sowie die Ori-<br />

h<br />

0<br />

b0<br />

z<br />

h=h(x,y)<br />

x<br />

Abbildung 5.13: Anordnung zur Ableitung der<br />

Reynoldsgleichung.<br />

entierung der Platten im kartesischen Koord<strong>in</strong>atensystem; £ , � © und bezeichnen die<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitskomponenten <strong>in</strong> -, ¥<br />

- und ¥ -Richtung.<br />

Es seien folgende Voraussetzungen gegeben, die <strong>in</strong> der Lagerreibung wie auch bei vielen<br />

Problemstellungen <strong>in</strong> der Mikromechanik gerechtfertigt s<strong>in</strong>d:<br />

Die Trägheitskräfte s<strong>in</strong>d vernachlässigbar kle<strong>in</strong> gegenüber den Reibungskräften<br />

l 0<br />

u b<br />

v b<br />

u a<br />

va<br />

y

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