20.12.2012 Aufrufe

Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5.1 GRUNDLAGEN DER SYSTEMSIMULATION VON MIKROSYSTEMEN 95<br />

blem alle dort zur Verfügung stehenden Analysearten wie z.B. statische, transiente und<br />

Kle<strong>in</strong>signalanalyse zu Verfügung.<br />

Schließlich können diese verteilten Modelle problemlos mit Kompaktmodellen anderer<br />

Teile oder physikalischer Domänen des Mikrosystems komb<strong>in</strong>iert werden, so daß e<strong>in</strong><br />

Mixed-Level-Modell (MLM) des Gesamtsystems entsteht, das dort räumlich <strong>auf</strong>gelöst<br />

(d.h. <strong>auf</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Feldebene) rechnet, wo es nötig ist, und dort abstrahiert (Kompaktmodelle),<br />

wo dies möglich ist. Beispiele, <strong>in</strong> denen MLM e<strong>in</strong>gesetzt werden, f<strong>in</strong>den<br />

sich <strong>in</strong> [62, 65, 139] und <strong>in</strong> Kap. 5.4 dieser Arbeit.<br />

E<strong>in</strong> gravierender Nachteil der FN-Modelle besteht allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> ihrer im Vergleich zu<br />

Kompaktmodellen großen Zahl an Freiheitsgraden, was h<strong>in</strong>sichtlich des Rechen<strong>auf</strong>wands<br />

<strong>in</strong>sbesondere dann problematisch wird, wenn das Teilsystem durch Vektorfelder beschrieben<br />

werden muß, wie dies <strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uumsmechanischen oder fluidischen Systemen der<br />

Fall ist. Dann wird die Dimension des zu lösenden Gleichungssystems sehr groß, was<br />

die Rechenzeit besonders für gekoppelte Probleme stark erhöht und die FN-Methode als<br />

Alternative zu den für kont<strong>in</strong>uierliche Feldprobleme spezialisierten Methoden wie FEM<br />

<strong>in</strong> Frage stellt oder zum<strong>in</strong>dest relativiert. Die Modelle s<strong>in</strong>d außerdem nicht skalierbar,<br />

d.h. sie müssen für e<strong>in</strong>e Änderung <strong>in</strong> der Bauelementegeometrie neu erstellt werden, so<br />

daß die Durchführung von Designstudien umständlich ist.<br />

Kompaktmodellierung<br />

Die <strong>Modellierung</strong> ganzer Mikrosysteme <strong>auf</strong> der Basis von F<strong>in</strong>iten Netzwerken ist<br />

<strong>auf</strong>grund der großen Zahl an Freiheitsgraden zeit<strong>auf</strong>wendig, <strong>in</strong> vielen Fällen sogar<br />

unmöglich. Daher ist es nötig und erwünscht, die Komplexität des Systems zu reduzieren,<br />

um Modelle zu erhalten, mit denen schnell und effizient Design- und Optimierungsstudien<br />

im Entwicklungsprozeß e<strong>in</strong>es Bauelementes oder Mikrosystems durchgeführt werden<br />

können. Hierzu werden Kompaktmodelle für e<strong>in</strong>zelne Teile des Gesamtsystems benötigt,<br />

bei denen die Freiheitsgrade des Systems so stark kondensiert wurden, daß sich se<strong>in</strong> Betriebsverhalten<br />

mit nur wenigen konzentrierten Variablen beschreiben läßt.<br />

Die existierenden Ansätze, Kompaktmodelle aus Modellen <strong>auf</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Feldebene<br />

abzuleiten, lassen sich <strong>auf</strong>teilen <strong>in</strong> äquivalente Netzwerkmodelle, Verhaltensmodelle,<br />

physikalisch basierte Kompaktmodelle und Entwicklung nach Basisfunktionen.<br />

Äquivalente l<strong>in</strong>eare Netzwerkmodelle: Es besteht bereits e<strong>in</strong>e lange Tradition, nichtelektrische<br />

Bauelemente über elektrische Analogien zu beschreiben. Das heißt, es werden<br />

Standard-Netzwerkelemente wie Widerstände, Induktivitäten oder Kapazitäten verwendet,<br />

um das nichtelektrische Verhalten mittels e<strong>in</strong>es äquivalenten RLC-Netzwerkes<br />

nachzubilden, was z.B. im Bereich der Mechanik seit langem erfolgreich durchgeführt<br />

wird [75]. Der Nachteil der Methode ist, daß sie <strong>auf</strong> l<strong>in</strong>eare <strong>Effekte</strong> beschränkt ist.<br />

Um auch nichtl<strong>in</strong>eares Verhalten modellieren zu können, müssen neue Modelle implementiert<br />

werden. Hier kann man grundsätzlich zwei Vorgehensweisen unterscheiden, die<br />

Beschreibung mit Verhaltensmodellen und die Beschreibung mit physikalisch-basierten,<br />

(semi-) analytischen Modellen.<br />

Verhaltensmodelle: Sogenannte Verhaltensmodelle basieren dar<strong>auf</strong>, das Bauelementeverhalten<br />

mittels verhältnismäßig e<strong>in</strong>facher Charakteristiken zu beschreiben, die bei-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!