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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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94 5 MODELLIERUNG AUF SYSTEMEBENE<br />

Modelle für die Teilsysteme e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>en möglichst hohen Grad an Ordnungsreduktion<br />

<strong>auf</strong>weisen, um die Rechenzeiten ger<strong>in</strong>g zu halten und schnelle Design- und Optimierungsstudien<br />

zu ermöglichen, andererseits muß gewährleistet se<strong>in</strong>, daß sie die Abhängigkeiten<br />

von Bauelementedimensionen und Materialparametern korrekt enthalten und natürlich<br />

das Systemverhalten exakt wiedergeben. Schließlich sollten alle Modelle leicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Systemsimulator implementiert werden können, um das Gesamtsystem <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

homogenen Simulationsumgebung untersuchen zu können. Bis dato existiert allerd<strong>in</strong>gs<br />

leider noch ke<strong>in</strong>e Methodik, Kompaktmodelle systematisch aus Modellen der kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Feldebene abzuleiten. E<strong>in</strong>ige Ansätze werden im folgenden Abschnitt vorgestellt<br />

und bewertet.<br />

F<strong>in</strong>ite Netzwerke (FN)<br />

Die Methode der FN zählt zu den verteilten Ansätzen, ist also im eigentlichen S<strong>in</strong>ne<br />

ke<strong>in</strong> Kompaktmodell, wenngleich man auch bei FN-Ansätzen e<strong>in</strong>e Reduktion der Freiheitsgrade<br />

anstreben kann. FN werden vorwiegend dann e<strong>in</strong>gesetzt, wenn es nicht so e<strong>in</strong>fach<br />

möglich ist, Kompaktmodelle für e<strong>in</strong> Teilsystem abzuleiten, beispielsweise weil die<br />

Geometrie sehr komplex ist, oder wenn sich zur Ableitung erforderliche Vere<strong>in</strong>fachungen<br />

zu stark <strong>auf</strong> die Genauigkeit des Simulationsergebnisses auswirken würden. Die FN-<br />

Methode ist den Ansätzen <strong>auf</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Feldebene äquivalent, hat aber den Vorteil,<br />

daß sie <strong>in</strong>nerhalb analoger Schaltkreissimulatoren realisiert werden kann und daher für die<br />

Simulation des Gesamtsystems <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Simulationsumgebung geeignet ist<br />

( ” homogener Simulationsansatz“). Das System wird diskretisiert und <strong>in</strong> e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>ites Netzwerk<br />

überführt. Die beschreibenden Gleichungen können entweder mittels F<strong>in</strong>iter Differenzen<br />

diskretisiert und direkt mit e<strong>in</strong>er Hardware-Beschreibungssprache <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Systemsimulator<br />

implementiert werden oder mittels elektrischer Netzwerkkomponenten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e äquivalente Netzwerkbeschreibung umgesetzt werden. Beide Methoden s<strong>in</strong>d jeweils<br />

<strong>in</strong> [64] und [139] für den piezoelektrischen Membranantrieb e<strong>in</strong>er Mikropumpe bzw. den<br />

thermischen Selbsttest e<strong>in</strong>es mikromechanischen Beschleunigungssensors demonstriert.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wird die FN-Methode angewendet, um viskose Dämpfungseffekte<br />

<strong>in</strong> <strong>Mikrosystemen</strong> zu modellieren, bei denen die Ableitung universeller und skalierbarer<br />

Modelle für allgeme<strong>in</strong>e Geometrien schwierig ist (siehe Kapitel 5.3).<br />

Die FN-Methode hat den Vorteil, daß die Modellerstellung bis zu e<strong>in</strong>em gewissen Grade<br />

automatisiert werden kann. Aus e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Standard-CAD-Umgebung diskretisierten<br />

Modell des Bauelements (z.B. FEM-Diskretisierung) kann mittels e<strong>in</strong>es Konvertierungsprogramms<br />

e<strong>in</strong>e Netzliste erstellt werden, die die Gitter<strong>in</strong>formationen, das heißt<br />

die Abstände zwischen den Knoten, ihre Relation zue<strong>in</strong>ander, u.s.w., enthält. Zu diesem<br />

Zwecke wurde <strong>in</strong> [139] das Konvertierungsprogramm ANTOS entwickelt, das <strong>in</strong> dieser<br />

Arbeit modifiziert und für die gegebene Problemstellung adaptiert wurde.<br />

FN können bei flußerhaltenden Grundgleichungen für alle physikalischen Energiedomänen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden, so daß sich damit <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Systemsimulators auch<br />

Kopplungen realisieren lassen, die <strong>in</strong> Standard-FEM-Simulatoren nicht implementiert<br />

s<strong>in</strong>d. Die Lösung des gekoppelten Problems erfolgt dann sogar simultan. Mit der Realisierung<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Schaltkreissimulators stehen damit auch für das gekoppelte Pro-

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