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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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5.1 GRUNDLAGEN DER SYSTEMSIMULATION VON MIKROSYSTEMEN 93<br />

Verhalten komplexer Mikrosysteme, die e<strong>in</strong>e große Zahl an Freiheitsgraden und Kopplungen<br />

<strong>auf</strong>weisen, mit e<strong>in</strong>em akzeptablen Rechen<strong>auf</strong>wand beschreibbar.<br />

Ist die Ableitung von Kompaktmodellen, d.h. die Reduktion der Freiheitsgrade <strong>auf</strong> wenige,<br />

konzentrierte Variable nicht so e<strong>in</strong>fach möglich, oder wäre diese mit e<strong>in</strong>em für das<br />

System nicht tolerablen Verlust an Genauigkeit verbunden, können Teile e<strong>in</strong>es Mikrosystems<br />

auch unter Zuhilfenahme verteilter Ansätze modelliert werden. Dazu wird das Teilsystem,<br />

beispielsweise mittels F<strong>in</strong>iter Differenzen (FD) oder F<strong>in</strong>iter-Element-Methoden<br />

(FEM), diskretisiert und die beschreibenden Gleichungen <strong>auf</strong> diesem Gitter gelöst. Bei<br />

der Simulation des Gesamtsystems kann nun für die Kompaktmodelle und die Modelle<br />

mit verteilten Variablen dieselbe Simulationsumgebung verwendet werden (homogener<br />

Simulationsansatz, z.B. [65, 139]), oder es können für die verschiedenen Modellklassen<br />

jeweils angepaßte Simulatoren zum E<strong>in</strong>satz kommen, die dann iterativ mite<strong>in</strong>ander<br />

gekoppelt werden müssen (heterogener Simulationsansatz, z.B. [105]). Beim heterogenen<br />

Simulationsansatz müssen allerd<strong>in</strong>gs der Aufwand des zu realisierenden Interfaces<br />

zwischen den Simulatoren, der durch die Kopplung entstehende Kommunikationsoverhead<br />

und die typischerweise bei iterativ gekoppelten Systemen möglichen Konvergenzschwierigkeiten<br />

<strong>in</strong> Betracht gezogen werden. Daher ist, soweit möglich, e<strong>in</strong> homogener<br />

Simulationsansatz vorzuziehen. Mit der Methode der F<strong>in</strong>iten Netzwerke, die im folgenden<br />

Abschnitt vorgestellt wird, steht e<strong>in</strong> geeignetes Verfahren zur Verfügung, Systeme<br />

mit verteilten Variablen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Systemsimulators zu <strong>in</strong>tegrieren und somit e<strong>in</strong>e<br />

homogene Simulationsumgebung zu realisieren.<br />

Die Modelle der Teilsysteme werden für die Systemsimulation zu e<strong>in</strong>em verallgeme<strong>in</strong>erten<br />

Kirchhoffschen Netzwerk verbunden. An die Stelle der partiellen Differentialgleichungen,<br />

die das Bauelementeverhalten <strong>auf</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Feldebene beschreiben, treten<br />

nun gewöhnliche Differentialgleichungen, e<strong>in</strong> typisches E<strong>in</strong>satzfeld analoger Schaltungssimulatoren<br />

(z.B. Eldo [31], Spectre [23], Smartspice [117]), so daß sich die Systemsimulation<br />

<strong>in</strong> Mikrosystemtechnik und Elektronik hier nahtlos <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Simulationsumgebung<br />

verb<strong>in</strong>den lassen. Für Mikrosysteme am besten geeignet s<strong>in</strong>d Simulatoren, die e<strong>in</strong>e<br />

eigene analoge Beschreibungssprache ( ” Hardware Description Language“, HDL) besitzen,<br />

die es ermöglicht, die Teilsystemmodelle - Kompaktmodelle wie verteilte Modelle -<br />

<strong>in</strong> den Schaltkreissimulator zu <strong>in</strong>tegrieren [95]. Hier bestehen neben der Existenz zahlreicher<br />

simulatorspezifischer ” Sprachdialekte“ wie Spectre-HDL oder HDLA (Eldo) mit<br />

der Entwicklung des IEEE-Standards VHDL-AMS Bestrebungen, e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>heitlichte,<br />

universell <strong>in</strong> vielen Standardsimulatoren e<strong>in</strong>setzbare Hardwarebeschreibungssprache zu<br />

schaffen, die e<strong>in</strong>e Basis für Standardmodellbibliotheken <strong>in</strong> der Mikrosystemtechnik darstellen<br />

könnte [60]. In dieser Arbeit wurde der Systemsimulator Spectre der Firma Cadence<br />

[23] verwendet, der neben der simulatoreigenen Sprache Spectre-HDL auch den<br />

kommenden Standard VHDL-AMS versteht.<br />

5.1.3 Ableitung und Klassifizierung von Teilsystemmodellen<br />

Mit Hilfe e<strong>in</strong>es Makromodells für e<strong>in</strong> mikromechanisches Gesamtsystem soll es möglich<br />

se<strong>in</strong>, se<strong>in</strong> Betriebsverhalten schnell, effizient und korrekt zu berechnen. Daher sollten die

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