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Modellierung gekoppelter Effekte in Mikrosystemen auf ...

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92 5 MODELLIERUNG AUF SYSTEMEBENE<br />

zieren kann, um skalierbare und physikalisch basierte Kompaktmodelle für e<strong>in</strong>zelne Systemkomponenten<br />

zu erhalten. E<strong>in</strong> Überblick über bisher verfolgte Ansätze wird <strong>in</strong> [107]<br />

gegeben.<br />

5.1.2 Von der kont<strong>in</strong>uierlichen Feldebene zur Systemsimulation<br />

Mit den <strong>in</strong> Kapitel 2.2 vorgestellten verallgeme<strong>in</strong>erten Kirchhoffschen Netzwerken steht<br />

e<strong>in</strong>e universelle und leistungsfähige Methode zur Verfügung, basierend <strong>auf</strong> den Pr<strong>in</strong>zipien<br />

der irreversiblen Thermodynamik, ganze Mikrosysteme <strong>auf</strong> Systemebene zu modellieren.<br />

Die pr<strong>in</strong>zipielle Vorgehensweise hierzu ist, das Gesamtsystem zunächst <strong>in</strong> Teilsysteme<br />

zu zerlegen. Dies kann nach unterschiedlichen Kriterien erfolgen. E<strong>in</strong> gangbarer und <strong>in</strong>tuitiver<br />

Weg ist die geometrische Zerlegung des Systems <strong>in</strong> funktionale E<strong>in</strong>heiten. So<br />

kann beispielsweise die <strong>in</strong> Kapitel 3.2 vorgestellte Mikromembranpumpe <strong>in</strong> Ventil-, Antriebse<strong>in</strong>heit<br />

und E<strong>in</strong>- bzw. Auslaßschläuche <strong>auf</strong>geteilt werden. Wie bereits <strong>in</strong> Kapitel 2.2<br />

dargelegt, soll die Zerlegung dabei so erfolgen, daß die Potentialgrößen entlang der Trennl<strong>in</strong>ien<br />

räumlich nicht variieren, so daß ihre Verteilung hier nicht bestimmend für das Bauelementeverhalten<br />

ist, und sie dort zu konzentrierten Variablen zusammengefaßt werden<br />

können. Rückschlüsse <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>e korrekte und s<strong>in</strong>nvolle Zerlegung können beispielsweise<br />

aus F<strong>in</strong>ite-Element-Rechnungen gezogen werden. Der Austausch zwischen den Teilsystemen<br />

erfolgt dann über die Modellgrenzen, die zu Anschlüssen oder sogenannten ” Term<strong>in</strong>als“<br />

zusammengefaßt werden, mittels zue<strong>in</strong>ander konjugierter konzentrierter Fluß- und<br />

Potentialgrößen (vgl. Grundlagen <strong>in</strong> Kapitel 2.2).<br />

Die Zerlegung des Systems kann aber auch nach e<strong>in</strong>zelnen physikalischen Domänen vorgenommen<br />

werden. Für den Fall e<strong>in</strong>er an mikromechanischen Federn <strong>auf</strong>gehängten Masse<br />

e<strong>in</strong>es Beschleunigungssensors kann die Aufteilung beispielsweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong> mechanisches<br />

Teilsystem (Feder-Masse-System), e<strong>in</strong> fluidisches Teilsystem (viskose Dämpfung des Systems)<br />

und die elektrostatische Antriebs- oder Auslesee<strong>in</strong>heit erfolgen. Wegen der Kopplung<br />

der unterschiedlichen physikalischen Domänen untere<strong>in</strong>ander fungieren dann gewisse<br />

Teilsysteme als Energie- und Signalwandler, d.h. sie werden über mehrere Variablenpaare<br />

beschrieben und besitzen daher Anschlüsse (Term<strong>in</strong>als) <strong>in</strong> mehreren physikalischen<br />

Domänen. Die Kopplung zwischen den verschiedenen Energiedomänen erfolgt dann über<br />

die Term<strong>in</strong>als dieser Wandlerelemente.<br />

Welche Art der Zerlegung gewählt wird, hängt oft von der Fragestellung und vom Problem<br />

ab und bleibt, da dafür noch ke<strong>in</strong>e systematischen Verfahren existieren, meist der Intuition<br />

des Ingenieurs überlassen. E<strong>in</strong>ige Richtl<strong>in</strong>ien, die bei der Zerlegung e<strong>in</strong>es Systems<br />

beachtet werden müssen, werden <strong>in</strong> [139] <strong>auf</strong> der Basis der irreversiblen Thermodynamik<br />

gegeben.<br />

Für die <strong>Modellierung</strong> der e<strong>in</strong>zelnen Teilsysteme gibt es grundsätzlich zwei verschiedene<br />

Ansätze, die <strong>Modellierung</strong> mit verteilten Variablen und die <strong>Modellierung</strong> mit konzentrierten<br />

Variablen. In der Regel wird die <strong>Modellierung</strong> mit konzentrierten Variablen bevorzugt,<br />

da hier die Freiheitsgrade e<strong>in</strong>es Systems so reduziert werden, daß sich das Betriebsverhalten<br />

nur noch durch e<strong>in</strong>ige wenige Variable beschreiben läßt. Damit wird dann auch das

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