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9/2012 - Leporello

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Machtspiele im<br />

Mainfranken Theater<br />

Würzburgs Intendant Hermann Schneider stellt den neuen Spielplan vor<br />

M<br />

Macht anzustreben, ist in<br />

einem demokratischen<br />

System legitim. Und<br />

nicht zwangsläufig negativ. Wobei<br />

stets die Gefahr besteht, dass es<br />

durch Machtausübung zu „Machtspielen“<br />

kommen kann, in denen<br />

Macht brutal missbraucht wird.<br />

Mit dem Thema „Macht“ und dem<br />

machtvollen „Spiel“ setzt sich das<br />

Mainfranken Theater in der Saison<br />

<strong>2012</strong>/2013 auseinander. Los geht<br />

es am 22. September mit Gotthold<br />

Ephraim Lessings Lustspiel „Minna<br />

von Barnhelm oder das Soldatenglück“.<br />

Von beängstigender Brutalität<br />

ist dieses Stück, das die Liebe von<br />

Minna und Tellheim zwischen den<br />

Machtfaktoren „Ehre“ und „Geld“<br />

zerreibt. Nicht weniger erschreckend<br />

der Kampf um Macht und<br />

Gleichberechtigung in einer bürgerlichen<br />

Ehe in Schweden gegen<br />

Ende des 19. Jahrhunderts, von dem<br />

der Dreiakter „Der Vater“ von August<br />

Strindberg erzählt. Am 2. November<br />

ist das 1887 uraufgeführte<br />

Drama im Mainfranken Theater<br />

zu sehen. Von Geld und Ansehen<br />

träumt der Kohlenmunk-Peter aus<br />

Wilhelm Hauffs Märchen „Das kalte<br />

Herz“. Am 29. November erzählt das<br />

Ensemble des Mainfranken Theater<br />

die Geschichte von ihm, der mit Hilfe<br />

des Glasmännleins mehr Macht<br />

erlangen will. Wegen seiner proserbischen<br />

Haltung blockierten Politiker<br />

2006 die Vergabe des Heinrich-<br />

AUSLÖSER<br />

Schlüsselmomente <strong>2012</strong> / 2013. Mit einem Abo.<br />

Heine-Preises an den Schriftsteller<br />

Peter Handke. Der entzog sich dem<br />

„Machtspiel“ kurz vor der entscheidenden<br />

Abstimmung, indem er<br />

den Preis ablehnte. Umstritten ist<br />

Handke bis heute. Für Theaterintendant<br />

Hermann Schneider bleibt<br />

er unabhängig davon einer der bedeutendsten<br />

Gegenwartsautoren<br />

im deutschsprachigen Raum. Unter<br />

der Überschrift „Macht spiele“<br />

zeigt das Mainfranken Theater deshalb<br />

ab 16. März 2013 Handkes „Immer<br />

noch Sturm“. In diesem Werk<br />

durchdringen sich Prosa und Drama,<br />

Theatralisches und Poetisches,<br />

Geschichtliches und Persönliches.<br />

Auf purem Egoismus und dem Verlangen,<br />

die eigene Machtposition<br />

zu erhalten, gründet das Bestreben<br />

von Stadtvogt Peter aus Henrik Ibsens<br />

„Ein Volksfeind“. Ab 19. Januar<br />

2013 ist das gesellschaftskritisches<br />

Drama, das sich um die Leitmotive<br />

„Wahrheit und Freiheit“ sowie<br />

„Mehrheit und Recht“ dreht, im<br />

Großen Haus zu sehen. Neun Tage<br />

zuvor feiert das Trauerspiel „Molly<br />

Eyre“ von Tamsin Walker Premiere.<br />

Ab 7. März wird in den Kammerspielen<br />

„Warten auf Godot“ von<br />

Samuel Beckett aufgeführt. Beckett<br />

attackiert in dieser Parodie um das<br />

Warten auf einen Erlöser Egoismus<br />

und Machtstreben als typisch<br />

menschliche Motivationen. Seit<br />

Jahrzehnten höchst ergiebig für<br />

Theaterschaffende ist der Stoff von<br />

Mirandolina // Carlo Goldoni Harper Regan // Simon Stephens<br />

Schneeweißchen und Rosenrot // nach den Gebrüdern Grimm Toutou //<br />

Daniel Besse und Agnès Tutenuit Aussetzer // Lutz Hübner Bitte Sagen Sie<br />

jetzt nichts // Loriot Bandscheibenvorfall // Ingrid Lausund Ivanov<br />

// Anton Cechov Electronic City // Falk Richter Frau Müller muss weg //<br />

Lutz Hübner Hoffmanns Verbrennung // Wolfgang Held Der Mann von<br />

La Mancha // Dale Wassermann / Mitch Leigh / Joe Darion 99 Luftballons<br />

// 80er-Jahre-Revue Von Zeit zu Zeit // nach Karl May<br />

theater.bamberg.de<br />

Edmond Rostands „Cyrano de Bergerac“.<br />

Ballettdirektorin Anna Vita<br />

nimmt das Versdrama zur Grundlage<br />

für ihre neue Choreographie, die<br />

am 11. Mai 2013 im Großen Haus<br />

uraufgeführt wird. Cyrano gehört<br />

zu den Machtlosen. Er ist zwar ein<br />

hervorragender Fechtmeister, allerdings<br />

mit einer übergroßen Nase<br />

ausgestattet. Weil er sich selbst<br />

abscheulich hässlich findet, wagt<br />

er nicht, der schönen Roxane seine<br />

Liebe zu gestehen. Stattdessen leiht<br />

er seine Worte dem gut aussehenden<br />

Christian, der mit Cyranos<br />

Liebesbriefen um Roxane wirbt.<br />

Vorhang auf…! Pat Christ<br />

Foto: Robert Benschop<br />

Gestaltung: Christoph � ein<br />

»25 Minutes Universe«<br />

Foto gabriEla knoch<br />

Roßbrunnstraße 2 Telefon Theaterkasse: (09721) 51 4955<br />

97421 Schweinfurt Bürgerservice, Markt 1: (09721) 51 0<br />

theater@schweinfurt.de Telefax: (09721) 51 4956<br />

www.theater-schweinfurt.de<br />

BÜ bühne<br />

H<br />

NE<br />

Vorhang auf!<br />

<strong>2012</strong>/2013<br />

46. Spielzeit<br />

Tanztheater aus Den Haag (Niederlande)<br />

David Middendorp<br />

Dance Company<br />

Künstlerische Leitung & Choreographien:<br />

David Middendorp<br />

Sa, 06. & So, 07. Oktober<br />

jeweils um 19.30 Uhr<br />

LeporeLLo 13

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