Die flotten Männer von Rostock

Rostocker Männergeschichten und ihre Erlebnisse im Sozialismus am Tag und in der Nacht. Die Deutsche Reichspartei – Bonn bringt aus der Schorfheide verborgene NS-Schätze in den Westen über Warnemünde Ostsee-Express. Echte schwule kontaktfreudige Männer der DDR-Zollverwaltung auf dem Fährenbahnhof Warnemünde-Überseehafen. DDR-Zoll stoppt DDR-Flüchtlinge auf dem Urlauberschiff „Fritz Heckert“ in Warnemünde bei der Ausreise. DDR-Zollaufklärer im Hafen von Gedser sucht DDR-Flüchtlinge. Die Meute aus Ost und West auf dem Fahrgastschiff „Seebad Binz“ vor Bornholm. Hier die politischen Hintergründe. Die SED-Mörder von der Warnow-Werft bei der Probefahrt der „MS Fichte“ sollten zehn Mitarbeiter der DDR-Zollverwaltung auf der Reede von Warnemünde ertrinken. Der Chef des Nachtkabarett Trocadero in Rostock wird ermordet – 1968. Flucht über die Ostsee mit der Dänenfähre aus Warnemünde. Rostocker Stasi baut in Berlin schwule Gaststätten auf mit Rostocker schwulen Männern auf. Der Rostocker Wall und sein großes Wunder für Männer um Mitternacht. Der Freiluft Darkroom Matrosen ahoi – Männer ohne Hemd und Hose. Rostocker MfS und der Plan ihrer Quartiere in Rostock. Männer Nackttanzpartie in einem alten Friedhofsgebäude in Berlin Mitte mit Rostocker Kerle. Das große Sextreffen in Markgrafen Heide von Uniformträger aus Warnemünde. Rudolf Holtz, DDR-Zollinsider, Berlin 2019 Rostocker Männergeschichten und ihre Erlebnisse im Sozialismus am Tag und in der Nacht.
Die Deutsche Reichspartei – Bonn bringt aus der Schorfheide verborgene NS-Schätze in den Westen über Warnemünde Ostsee-Express.
Echte schwule kontaktfreudige Männer der DDR-Zollverwaltung auf dem Fährenbahnhof Warnemünde-Überseehafen.
DDR-Zoll stoppt DDR-Flüchtlinge auf dem Urlauberschiff „Fritz Heckert“ in Warnemünde bei der Ausreise.
DDR-Zollaufklärer im Hafen von Gedser sucht DDR-Flüchtlinge.
Die Meute aus Ost und West auf dem Fahrgastschiff „Seebad Binz“ vor Bornholm. Hier die politischen Hintergründe. Die SED-Mörder von der Warnow-Werft bei der Probefahrt der „MS Fichte“ sollten zehn Mitarbeiter der DDR-Zollverwaltung auf der Reede von Warnemünde ertrinken.
Der Chef des Nachtkabarett Trocadero in Rostock wird ermordet – 1968.
Flucht über die Ostsee mit der Dänenfähre aus Warnemünde.
Rostocker Stasi baut in Berlin schwule Gaststätten auf mit Rostocker schwulen Männern auf.
Der Rostocker Wall und sein großes Wunder für Männer um Mitternacht. Der Freiluft Darkroom Matrosen ahoi – Männer ohne Hemd und Hose. Rostocker MfS und der Plan ihrer Quartiere in Rostock.
Männer Nackttanzpartie in einem alten Friedhofsgebäude in Berlin Mitte mit Rostocker Kerle.
Das große Sextreffen in Markgrafen Heide von Uniformträger aus Warnemünde.
Rudolf Holtz, DDR-Zollinsider, Berlin 2019

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Rostocker Männer Geschichten Teil 2 2


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In der DDR war der Sozialismus zu hause. Kein DDR Bürger wusste aber was

das für ein gesellschaftliches Wesen es sein sollte, das da politisch kommen

sollte, oder war es schon da? Eine Diktatur der SED, ein MfS- Staat. Der Feind

hört mit! Jetzt aber Ruhe hier. Wann kommen denn endlich die nackten

Männer? Man kann doch hier mal fragen dürfen? Oder.

Transit Ostsee-Express:

Die „Stille Hilfe“ der

Deutsche Reichspartei, Bonn.

Der Feind reist über

Rostock-Warnemünde direkt

in die DDR ein.

Als echter Rostocker, als DDR Zollinsider kenne ich alle Flucht- und

Lebensverhältnissen in und um Westberlin zu der damaligen Zeit, 1958 -1960.

Als Zollkontrolleur und Personenermittler waren mir diese Transitstrecke

Warnemünde – Ostberlin, sehr gut bekannt in meiner Kontrolltätigkeit auf dem

Grenzkontrollübergang Drewitz- Dreilinden, Autobahn im West-

Westreiseverkehr. Dies gehörte zum Grundwissen eines jeden Zoll- und

Passspezialisten in der täglichen Arbeit, wenn er aus der Masse der West-

Transitreisende seine DDR-Feinde sucht und auch findet. Hier fährt der

Edelfeind der DDR direkt in Warnemünde über Gedser mit den Ostsee-Express

ein, um großen Schaden bei uns anzurichten. Ein Fernaufklärer im DDR

Zollwesen, der direkt an der DDR Grenze seinen operativen Dienst hat, darf nie

sein eignes Wissen als Zolloberkontrolleur und Gruppenführer so ausplaudern,

wie ein Wasserfall. Ich hatte mich nie vom MfS und von den Zolloffizieren der

Zollbezirksverwaltung ausfragen lassen, wie habe ich den vorliegenden Fall in

der Grenzkriminalität, diesen Gordischen Knoten gelöst für unser Zollwesen.

Oft wurde extra ein MfS Offizier von der Bezirksverwaltung geschickt, um zu

wissen, wie ich dieses Passproblem gelöst hatte. Meistens ging es um

Reisepässe von Westreisenden, die aber DDR-MfS Leute waren, um in den

Westen geschleust zu werden. Zuerst muss immer die Identität des Reisenden

geklärt werden, und dann wird das Grenzproblem gelöst. In meiner Dienstzeit

beim DDR Zoll hatten fast alle Zolloffiziere ein NS-Hintergrund in ihrer

jetzigen Karriere im DDR Zollwesen. In Rostock-Überseehafen blühte es nur so

von Leuten aus der ehemaligen Wehrmachts Angehörige jetzt bei der DDR


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 18

Zollverwaltung. Vor allem war die Bezirksverwaltung Rostock in

Warnemünde,

Am Alten Strom von SED Leute besetzt die einen NS Wehrmachts Charakter

hatten, 1960 – 1963 in meiner Zeit am Grenzzollamt Rostock. Es waren noch

die neuen Kader auf den sozialistischen Schulen, die bis 1989 im DDR

Zollwesen regierten sollten, mussten, an und für die Mauer.

Bei interessantere Kontrollerfolge in der Grenzkriminalität im

Durchreiseverkehr West-West, (ab 1973 Transit) ist es oft besser, man schweigt

hinterher. Als Passkontrolleur und Personenermittler werde ich von den

Transitreisenden im West-West Reiseverkehr oft mit persönliche Geheimnisse

vertraut gemacht, da ich der erste DDR Bürger bin, mit dem er auf dem Boden

der DDR den ersten Kontakt hatte, oder suchte Kontakte zu uns

Zollkontrolleure, oder als Kommunisten, oder der Reisende wünscht sich durch

uns, dringend einen Kontakt zur DDR Behörde, oder wir sollten einen Kontakt

zu einen Durchreisenden aufbauen.(Fernaufklärer) Wir Gruppenführer,

Personenermittler und Zollkontrolleure im Passwesen der DDR Zollverwaltung

mit Feindberührung sind speziell in der Personen Kontrollpsychologie

rechtzeitig ausgebildet worden vor den Bau der Berliner Mauer. Ich hatte oben

schon mal gesagt, über alles was hier ein Zöllner in den einzelnen Kontrollen

erlebt und auch von den Reisenden bei der Kontrolle anvertraut wird, muss ein

Zollkontrolleur das Schweigen erlernen und schon von zuhause mitbringen.

Auch für die nachfolgenden Vorgesetzten und Dienstbehörden. Achtung! Es gibt

Offiziere in der DDR Zollverwaltung und in der MfS Verwaltung, die sich

gerne mit einem spektakulären Kontrollergebnis eines Zollkontrolleurs im

Reiseverkehr, sich selbst damit schmücken wollte in ihre Dienststellen und vor

ihren Vorgesetzten sich lieb Kind machen wollten. Diese Frage gehört zum

Korpsgeist eines jeden Zöllner im operativen Dienst an der Front der

Westberliner-DDR-Grenze und ins besondere, wenn er ein Zollfernaufklärer ist

mit ständiger Feindberührung intim. Schweigen ist hier pures Gold für den

einzelnen Zöllner. Ein Zollkontrolleur muss es verstehen und auch erlernen sich

vor seine Vorgesetzten zu schützen. Besonders dann, wenn dieser Zolloffizier

eine NS Vergangenheit hinter sich hatte. Ich persönlich hatte dafür einen guten

Riecher als Fernaufklärer. Wir sind hier in den 50ziger Jahren, da ist die DDR

noch nicht mal 10 Jahre alt. Der Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden ist

der wichtigste politische Reibepunkt in der Politik zwischen Ost-und West im

Kalten Krieg. Aber es stirbt sich nicht so schnell hier.

Ich erkläre ihnen heute einmal ein Zollkontrollgeheimnis im Transit-

Reiseverkehr Gedser-Warnemünde-Westberlin, was aber auf den

Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden sein Ende fand, 1959. Sie müssen

jetzt auch mitschweigen lernen. Einfach mal so. Das kommende Thema ist bis

heute noch nicht gelöst und sprudelt weiter, weiter. Es ist sehr ergiebig. Ich

persönlich arbeite seit Jahren daran in unseren Familien in Ost und West, und


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 19

bin sehr gut dran an das Thema aus den NS-Zeiten zu lösen. Eigentlich ist es

hier ein Rostocker Grenzproblem gewesen. Aber man war hier in Warnemünde

auf dem Fährenbahnhof zu faul es zu lösen von Seiten der DDR Zollverwaltung.

Ruhr jetzt. Es geht los.

Eine Grenzkriminalität der

besondere Art.

Die deutsche NS-Vergangenheit

steht vor den Rostocker Einfalltoren.

Warum?

Diese Grenzkriminalität der besonderen Art lag an den Verhältnissen zwischen

Ost- und Westdeutschland, zwischen Westberlin und Ostberlin und in der

gemeinsamen deutschen Vergangenheit, am Ende und nach dem Kriege

untereinander. Hier an der Grenze West-Ost stoßen Vergangenheit, Gegenwart

und Zukunft aufeinander, deren Wurzeln in der deutschen NS- Vergangenheit

zu suchen sind, wovon wir aber heute nichts mehr wissen wollen, sollen, dürfen,

müssen. Die deutsche NS-Vergangenheit schlägt hier zurück.

Als die Russen im Osten die Grenzen seit Oktober 1944, das Großdeutsche

Reiche , das Tausendjährige Germanische Reich , in Ostpreußen oft mit großen

Wiederstand überschritten hatten, war es in den Ostdeutschen Länder, in den

Ostdeutschen Gauen klar, das ist das Ende von Hitlerdeutschland in Bälde. Der

deutsche Tanz auf dem Vulkan hat begonnen. Jeder Deutsche rette sich wer

kann, heißt die neue Parole in den Ostdeutschen Gauen. Die große Flucht aus

Ostpreußen begann mit einem unüberschaubares Elend aller Bewohner in

Richtung Westen in das Deutsche Reich, möglichst gleich bis zu Nordsee, von

da kommen dann die Britten als Besatzer.

Mit den Deutsch-Russischen schweren Kämpfen um die Stadt Gumbinnen,

13. Januar 1945 und Nemmersdorf, an der Ostpreußischen deutschen

Reichsgrenze, läuteten die Kirchenglocken ganz Deutschland das Ende des

Großdeutschen Reiches ein, für das Ende von Reichsdeutschland, für das Ende

Nazi-Deutschland. Der große Erzfeind Großdeutschland betritt Deutsches

Reichsgebiet. Die Russen kommen! Nein sie kommen in Massen und wollen

Rache, Rache. Ab jetzt wird nur noch in Deutschland gekämpft, geschossen,

geplündert, gemordet. Es sind die Straßen des Todes der NS –Vorherrschaft im

Reich. Alle Forsthäuser in der Rominter Heide in Ostpreuße, Staats Jagdforst

von Göring, wurden schon seit Mai 1944 evakuiert mit all ihren großen


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 20

Reichtümer in Richtung Deutsches Reich, Gau Brandenburg in die Schorfheide.

Rette sich wer kann vor den Russen, die vor den Grenzen Ostpreußen stehen.

Wir wollen Rache, Rache.

Die politischen, militärischen, wirtschaftlichen Eliten im Deutschen Reich

wussten sehr genau Bescheid, wie und wo das NS Reich nach dem Sieg der

Drei Alliierten Antihitlerkoalition aufgeteilt wird von den Sowjets, Amerikaner

und den Engländer. Frankreich hat sich erst im Mai 1945 den Antihitlerpakt

angeschlossen, als es um die Verteilung von Restdeutschland ging. Somit waren

für all diese Leute klar, alles flieht in Richtung Westen, möglichst bis zu

deutsche Nordsee Küste. Hauptziel war es von allen deutschen Vertriebenen

und Flüchtlingen aus dem zivilen Bereich und aus der Wehrmacht im April

1945, unbedingt die Elbe zu erreichen und mit allen vorhandenen Mittel diesen

deutschen Fluss zu überschreiten. Hier im Norden begann die Britische Zone.

Kein Deutscher wollte in Sibirien landen, für seine Kriegstaten gegen die

Sowjets in Russland. Hierbei wurden in den Ostdeutschen Gauen, in den

ostdeutschen Ländern und später nach 1945 in der Ostzone, in

Mitteldeutschland, in der DDR, Unmengen von kostbaren Werten hinterlassen,

versteckt oder bei vertraute Personen in Obhut gegeben. Es war zum größten

Teil Raubgut aus dem von der Wehrmacht im Osten besetzten Gebiete.

Dazu gehören wertvolle Papiere, Patente, Urkunden, Gold, Silber, Schmuck,

wertvolle geraubte Antiquitäten und immer wieder Geld, Geld und Geld in allen

Währungen, die noch was wert waren. Schwerpunkt lag auch an die

persönlichen und in den großen Familienwerten der deutschen Vertriebenen und

Ostflüchtlinge aus Ostpreußen, aus Pommern abwärts bis auf den Boden der

jetzigen DDR, den Rest vom Deutschen Reich. In der sowjetischen Besatzung

Zone (SBZ).

Die großen Geheimnisse

in der Schorfheide

bei Ende des Krieges, Frühjahr 1945

Die Zeit nach 1945, nach dem verlorenen Krieg, dem Umsturz Groß

Deutschland, überzog sich über Deutschland eine Politik der Sieger in

verschiedenen ideologischen Richtungen. Aber die deutsche - deutsche Grenze

wurde stabiler zwischen Ost- und Westdeutschland, je nach der

Besatzungsmacht. Die NS Zeiten sind vorbei, aber die großen Werte der

Vergangenheit schlummern im Osten in den tiefen, tiefen geheimnisvollen

Verstecken, die nur Eingeweihte kennen. Die Werte unglaublich groß, sind groß

und unüberschaubar. Diese Geheimnisse in den Ostdeutschen Wäldern sind


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 21

verschwiegen und noch nicht alle gehoben in der Stille. Der Wald kann

schweigen, die Bewohner noch mehr. Hier werden die Verstecke auch weiter

vererbt, wie alte Bodenschätze aus vergangenen Zeiten.

Alleine in der Schorfheide in Brandenburg schlummern noch heute, 2019,

Unmengen von Werte einiger großen NS Reichsführer, die noch nicht gehoben

worden sind. Sie wohnten in der Schorfheide, oder hielten Hof u.a. Göring,

Himmler, Lobbes, Nebes, Goebbels, Heinecke, Lammers, das OKW hatte

Zossen verlassen und zog durch die Schorfheide Richtung Flensburg. Suchet so

werdet ihr finden.

Ein Verwandter von mir, ein Patenonkel, dessen Vorname ich in meinen

Vornamen trage, war hier ein führender Kriminalbeamter im Sonderkommando

Schorfheide(„Reichszentrale zur Bekämpfung von Kapitalverbrechen“,

Exekutive Regierungsrat und Kriminalrat Hans Lobbes) ,

Reichskriminalpolizeiamt, unter der Leitung des Kriminalrat Kurt Fähnrich, der

Kripomann für alle Fälle, für alle Förster Morde, für alle erschossenen

Wilddiebe in der Schorfheide. Mein Patenonkel kannte all die Geheimnisse in

der Schorfheide, schon Ende 1944, wo jeder, jeder Reichsführer, der in der

Schorfheide gewohnt hatten, oder von hier auf der Flucht, auf Treck war, war,

ihre unmengen von Werten, geraubter Gut aus den deutsch besetzten

Kampfgebieten aus der Ostfront sicher versteckt hatten. Bis heute schlummern

sie noch dort. Mein Patenonkel war hier als Kripomann in der Umgebung von

Göring, 1939-1945, oft der gute Helfers Helfer für gute Verstecke in der

Schorfheide für das wertvolles Raubgut der NS Führer im Reich. Mein

Patenonkel kannte die Schorfheide wie seine Westentasche und wo all die

Trockengebiete waren für diese guten Verstecke.

Seine Frau Anni, meine Tante, war in Schwerin beim LKA von 1939- 1945 als

Kantinen Chefin im militärischen Einsatz. Für das SD spionierte sie hier für das

LKA Schwerin, für die Britten Besatzer, 1945 und für den Russen danach,

1945, noch nach den alten Spionagemethoden des RSHA, was jeder Feind und

Freund des Großdeutschen Reiches verstanden hatten. Auch kontrollierte sie

diese Verstecke in der Schorfheide ständig nach 1946 als „Flüchtlingsfrau“ in

der Schorfheide. Es waren die Verstecke, die mein Patenonkel ihr frühzeitig

noch erklärt hatte im Endkampf über das Reich, wo waren diese guten Verstecke

gegen die Plünderungen der Russen, des SED Staates. Meine Tante kannte alle

Jagdgebiete von Göring in der Schorfheide und in der Rominter Heide

Ostpreußen und alle Forstbeamte, Förster persönlich, die hier was zu sagen

hatten in den Kriegszeiten 1939-1945. In der Schorfheide gab es nur fröhliche

Zeiten bis die Russen am 28.04.1945 vor der Tür standen, in der Schorfheide.

Die Schorfheide ist heute noch eine Goldgrube aus vergangenen NS-Zeiten.

Mein Patenonkel, hat alle Geheimnisse aus der Schorfheide als § 131ziger des


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 22

Grundgesetz der Bundesrepublik, mit ins Grab genommen. Oder? Oder? Das

große Geheimnis der Schorfheide aus dem Frühjahr 1945 ist noch nicht

gelüftet. Mein Patenonkel ging es als Verlierer von Hitlers Macht in Europa in

der Bundesrepublik sehr gut. Ich sage hier sehr gut. Seine Familie wohnte in der

Bundesrepublik nur in einzelnen Wohnhäusern nach seiner Flucht aus der

Ostzone und 5 Jahre Internierungslager Buchenwald. Er wusste immer als NS-

Kripomann, wann, wo und was aus der Schorfheide zu holen war an Raubgut

von vergangener Jahren aus dem Osten. Seit 1946 war seine Frau Anni mit den

nötigen Reisepapieren der Besatzer ständig unterwegs in den Ost-und West

Besatzungszonen, mit Erfolg. Sie war wie ihr Mann, mein Patenonkel, sehr gute

ausgebildete NS Leute aus der Vergangenheit vom RSHA Berlin für Spionage,

Gegenspionage, und Organisation im Kriegszustand. Nach Mai 1945 hatte sie

einen sehr guten Umgang mit all dem Besatzer in der Ost-und Westzone. Beide

wurden schon nach 1933 auf ihre Aufgaben vorbereitet und ausgebildet für ihre

spätere Feindberührung. Meinen Patenonkel war 5 Jahre in den sowjetischen

Internierungslagern, zuletzt in Buchenwald, nach 1945. Er hatte alles sehr gut

überstanden und ist mit einer guten Gesundheit entlassen worden ohne

Zahnprobleme, ohne eine Entnazifizierung von der Seite der Russen her oder

von der Bundesdeutschen Seite, ab 1950. Er brauchte für seine NS-Dienste von

dem Besatzer in Ost und West nicht entnazifiziert zu werden. Nachweise liegen

mir hier vor. Mein Patenonkel und seine Frau Anni waren sehr treue Diener

ihres Herren, Hitler und Co, bis in dem Tode hinein und danach. Anni wusste

noch nach dem Tod ihres Ehemannes, was aus der Schorfheide in Zeiten des

Sozialismus zu finden war. Sie lebten ja Jahre lang gut, sehr gut davon in der

Bundesrepublik, als wäre überhaupt kein Krieg gewesen.

Wenn sie hier unbedingt etwas mehr wissen wollen vom RSHA, RKPA,

Sonderkommando Schorfheide, SS-Sonderkommando „Dirlewanger“ aus der

Schorfheide , hier war mein Patenonkel der Geburtshelfer, 1940, und wie man

ein echter Nationalsozialist ist auf den Straßen des NS Sieges, dann lesen sie

später mein Magazin hier auf dieser Welle , Yumpu: „ Bomben auf Rostock

1941 – 1945 und der Nationalsozialismus in meine Familie“. Rostock und das

Hansa Viertel, Kielerstraße 13. Der Tod steht hier vor der Tür. Alles klar hier?

Ruhe jetzt. Stille brauchen wir hier.

Nun zurück in der 60ziger Jahren in die Ostzone, in der Sowjetisch Besetzte

Zone, SBZ. Vom Großdeutschen Reich zur Russen Zone. Wir Mecklenburger

vergessen es nie! Die Russen in Rostock.

Weiter hier:

Nun wurde es aber endlich Zeit, diese Schätze aus dem Osten, aus der

Sowjetzone, aus der Ostzone, aus der DDR zu heben von der westdeutschen

Seite her und möglichst im Stillen leise über die Zonen Grenzen von alten


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 23

Kämpfern zu bringen. Von fachmännische Profis. Das war das Hauptthema aller

Deutschen von 1949 bis zum Mauerbau und danach, und danach. Große Werte

von Ost nach West über die Deutsch-Deutsche Grenze zu bringen, wie ist eben

egal.

Wenn sie Heinkel aus Rostock-Marienehe fragen, wie hat er es geschafft hatte,

die Werte, die Patente der Luftwaffe aus seinen Rüstungswerke Rostock in den

Westen zu bekommen, nach München, nach 1945. Hier ist ein Helfer Helfers

von Heinkel aus Rostock, der bis 1945 ein Flugzeugkonstrukteur Herr Döring,

aus Rostock, Kielerstraße 13 war. Döring wohnte von 1937-1947 hier in unser

Haus als Untermieter in den Kriegsjahren. Auf der Flucht von Ost nach West

hatte er wertvolle Flugzeugpatente mitgenommen. Den Rest hatten die Russen

an sich gerissen für Moskau. Herr Döring war ein guter Freund unser Familie

und man tauschte sich NS Geheimnisse bei Tage aus. Oder die aktiven Fischer

von Warnemünde auf der Ostsee, waren immer ein guter Helfer in einem

Warenverkehr Ost-West, und Helfer in der Flucht über die Ostsee. Die Ostsee

konnte immer schweigen.

Und wie es immer so ist, man fand sehr verschwiegene Wege diese alten

Schätze über die Zonen Grenze zu bringen, auch in den neuen politischen

Verhältnissen nach dem Mauerbau um Berlin, um Westberlin. Man wollte aber

in allen Fällen auf Nummer sicher gehen aus Sicherheitsgründe für die

verschwiegenen Personen selbst und die großen Werte aus den alten Zeiten.

Aus den vergangenen NS-Zeiten. Man kennt inzwischen auch die Brutalität der

Russen in Ostberlin, in Ostdeutschland, in der DDR und ihre Strafen bis zur

Todesstrafe wegen ein kleines Vergehen. Mit diesem Wort „Bautzen“ konnte

man ganze deutsche Völkerstämme in Furcht und Angst bringen. Dies war hier

ein Opening für die Dinge die da kommen sollten an der DDR Grenze, 1959.

Halten sie sich fest.

Eine neue Grenzkriminalität aus

dem Westen erreichen unser

DDR Grenzübergänge.

Ich hatte dieses neue Grenzreisewunder

auf den Grenzkontrollübergang

Drewitz - Dreilinden entdeckt


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 24

Im Stillen, an die Stasi Leute vorbei. Die Stasi Rostock hatte mal wieder von

Tuten und Blasen keine Ahnung.

Nun kommen wir zurück auf unsere Transitstrecke: Gedser-Warnemünde-

Ostbahnhof Ost- Berlin- Bahnhof Friedrichstraße-Westberlin. Der größte

Schwachpunkt auf diese Strecke ist der Zubringer der S-Bahn, Ostbahnhof-

Bahnhof Friedrichstraße, Grenzkontrollübergang. Diese vier S-Bahnstationen

sind ohne Kontrollaufsicht vor der DDR-Grenze von den DDR Kontroll-und

Sicherheitsorganen der DDR. Der Westberliner Reisende im Transitverkehr

Gedser-Westberlin benutzen schon lange diesen unkontrollierten Weg für ihre

persönlichen Zwecken und Nutzen. Und das schon jahrelang von den alten

Ostdeutschen Bürger, jetzt wohnt man doch in Westberlin, in die Freiheit.

1959 war ein Parteitag der DRP in einen DDR Grenz fernen Ort, in

Westdeutschland angesagt. DRP ist die „Deutsche Reichs Partei“, deren

Mitglieder aus allen militärischen NS Organisationen zusammengesetzt waren.

Die letzten echten deutschen Kämpfer hat erst 1955 Old Adenauer aus Sibirien

in die deutsche Heimat, nach Westdeutschland, heim ins Deutsche Reich

zurückgeholt. Gott wir danken dir und den Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Man hatte lange genug für unsere Wehrmachtangehörige in den russischen

Gulag in Sibirien gebetet, gebetet in den Westzonen. Gott, schicke unsere

Soldaten zurück in die Heimat. Erhöre uns. Nur Konrad Adenauer hatte dieses

Wunder geschafft. Deutschland Dankt mit Herz.

Aus diesen heimkehrenden alten Wehrmachtstruppen und echte Kämpfer

bildete sich das Rückgrat einer neuen Partei, die DRP, Deutsche Reichs Partei,

in Westdeutschland, in der Exilhauptstadt Bonn. Bei der Wahl in

Westdeutschland 1957 hatte sie noch 290.600 Erststimmen, und 308.600

Zweitstimmen bekommen. Wir kommen wieder! Wir werden siegen! Wir sind

jetzt schon da! Wir machen weiter! Oder so etwas in dieser Richtung. Der

vorher genannter Kriminalrat Kurt Fähnrich aus dem RKPA, Sonderkommando

Schorfheide 1939 – 1945, spielte hiermit die erste Geige. Er wurde aus einem

Kriegs Verlierer nun ein § 131er des GG, ein Polizeidirektor in Niedersachsen.

Kurt Fähnrich verkehrte eng mit meiner Familie im Westen, in der

Bundesrepublik, zusammen. Bis 1939 war er Kriminalrat in der 1.

Mordkommission von Großberlin, Alexanderplatz. Er stellte das

Sonderkommando Schorfheide vom Reichskriminalpolizei Berlin zusammen,

1939.

Drei Tage vor einen Parteitag der DRP (Deutsche Reichs Partei) in der

Bundesrepublik, stelle ich fest auf den Grenzkontrollübergang Drewitz-

Dreilinden, Autobahn Potsdam, ich wäre unter lauter stramme altdeutsches

Militär- und SS- Gedienten zuhause. Die Alarmglocken läuten in mir. Nein sie

schrillte. Ich machte meine Mitarbeiter sofort mobil. Die schwarze Gang, die


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 25

„Piraten der Autobahn“ wurde aktiviert. Vorsicht ist geboten. Ich schnappte mir

gleich einen recht strammen, großen alten Herrn zu einer Gepäckkontrolle und

für eine Infobefragung.

Die alte SS in Drewitz-Dreilinden!

Die alten SS-Leute reisen ab Rostock

als Grenzkriminelle im

Transit in die DDR ein.

Hier die Ergebnisse dieser skurrilen Personen- und Gepäckkontrollen im

Durchreiseverkehr Westberlin-Westdeutschland:

Heute kann man auch sagen: Im Transit Berlin-West-Bundesrepublik.

Der Reisende, Jahrgang 1905, kommt aus Westberlin von einer Geschäftsreise,

und ist auf einer Rückreise in Richtung Westdeutschland Königswinter/Bonn.

Seine Geschäftsreisen führte ihm über Großenbrode / Fehmarn mit der

Eisenbahnfähre nach Gedser, nach Kopenhagen, Dänemark. Zurück mit der

dänische Fähre über Gedser-Warnemünde-Ostberlin im Transit nach Westberlin,

mit dem Ostsee Express.

In Westberlin hat er sich ein Mercedes Wagen angemietet für die Rückreise

nach Königswinter / Bonn. Er gibt bei der Passkontrolle an, eine größere Anzahl

von alten Schmuck mit zuführen und möchte diese hier anmelden. Eine

Schmuckliste legte er dem Zollkontrolleur in der Passabfertigung vor, und

dieser stempelte diese Anmeldung mit dem Laufzettel Zollstempel ab. Das ist

rechtens. Schmuck gehört zum persönlichen Bedarf, soweit es nicht den Wert

einer Handelsware überschreitet. Nach dem er auch seine Autobahngebühren

bezahlt hat, glaubte er alle Anmeldung- und Kontrollvorgänge hier auf diesen

Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden erfüllt zu haben. Nun kam ich als

Gruppenführer, Personenermittler und Postenführer des Sicherheitsbereichs

Einfahrt auf diesen Reisenden zu, den ich mich speziell, aus all den da

gewesenen ehemaligen Angehörigen der Deutschen Wehrmacht, SD- und SS

Angehörige, zur Kontrolle ausgesucht hatte. Denken sie daran, 1959, vierzehn

Jahre nach dem Krieg ist das deutsche Kriegsmilitär noch nicht ausgestorben

und noch sehr aktiv in Deutschland und in der DDR. Sie leben mitten in unseren

beiden deutschen Gesellschaften, in Ost und West. Jeder Bundesbürger und

Westberliner hat nach dem Alliiertes Recht die DDR im Transit zu durchfahren

mit seinem PKW. Die Reiserechte sind von Anfang an juristisch geklärt von uns

DDR Zollkontrolleuren.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 26

Grund war seine Größe und seine sehr markante militärische Körperhaltung. Es

klingelten meine Sensoren: Deutscher SS- Führer. Er hatte auch einen Schmiss

im Gesicht: Schlagende Verbindung aus dem Studentenmilieu. Rann an den

Feind, entweder eine Ernte in der Zollkontrolle oder Informationen für das

Kontroll- und Passwesen, jetzt hier und heute. Beides ist für uns heute wichtig.

Nach den allgemeinen Kontrollfragen, ohne seinen Reisepass anzusehen, stelle

ich fest, hier stimmt einiges nicht überein. Die Fragen werden nicht genau

beantwortet. Ich kontrolliere eingehend seinen Westdeutschen Reisepass und

stelle fest, er ist ein fleißiger Transitreisender Gedser-Warnemünde-Ostberlin.

Der Reisende war in der DDR durchgefahren, mehrmalig. Also, eine intensive

Pkw- und Gepäckkontrolle. Mein Wolfshund, mein Finder, der PKW-Spezialist

von Gottes Gnaden (ein gelernter PKW-Mechaniker der ersten Wahl aus

Rathenow) musste hier mit rann. Bei der Kontrolle des vorhandenen Schmuckes

mit der Anmeldeliste stelle ich fest, dass es sich hier um Schmuckteile aus

alten, sehr alten Zeiten handelt. Hier muss noch mehr sein. Eine Arbeitsteilung

wird vorgenommen ohne Worte: Der Wolfshund nimmt den Wagen vor und ich

frage den Herren dabei genau über seinen Reiseweg aus. Ich stelle fest, da gibt

es jede Menge Ungereimtheiten.

Der Wolfshund findet versteckt in den Reservereifenkasten im Gepäckraum des

Wagens eine größere Schatulle voller alter Schmuck. Ich zum Zugführer hin und

erkläre kurz die vorhandene Sachlage. Ein Antiquitätenfachmann muss her, in

diesem Fall, zur Beratung aus Potsdam. Für Sonderfälle können wir von der

DDR Zollverwaltung gesetzlich verpflichtete Gutachter für unsere

Kontrollarbeit aus Potsdam anfordern und für das Protokoll heranziehen, damit

die Rechtslage auf beiden Seiten stimmen muss, sowie rechtskräftig nach den

DDR Gesetzen protokollarisch festgehalten werden muss, unter der

Anwesenheit von allen vorhandenen Zeugen.

Ein staatliches angefordertes Gutachten über die jeweilige besondere wertvolle

Beschlagnahme der Ware, die nicht angemeldeten war, und vom

Zollkontrolleur vorgefundenen Güter oder Gegenstände, hier Zolldeutsch

Waren, muss immer in jedem Falle der Reisende, der Besitzer, hier auf dem

Grenzkontrollübergang finanziell mittragen, egal was dabei rauskommt aus

dem staatliches Gutachten. In 30 Minuten war der Gutachter auf dem

Grenzkontrollübergang Drewitz-Autobahn da. Wir kannten uns gut von den

vorher gehenden Gutachtenvorfällen hier auf unseren Grenzkontrollübergang.

In Gegenwart des Zugführer, des Reisenden und uns beiden Zollkontrolleure

wurde der Schmuck aus beiden Schatullen begutachtet, und Rosi Schröder, die

Sekretärin des Zugführers, machte ein Sachwertprotokoll für das kommende

Vernehmungsprotokoll. Ein Paukenschlag folgte, wir haben hier einen großen

Fisch an die Angel, größer als wir hier erwartet haben. Hier nun die genaue

Sachlage nach dem Beschlagnahmeprotokoll im Ablauf:


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 27

Der Reisende gehörte der Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ in Berlin

Lichterfelde vor dem Krieg, 1939, an, und wurde im Herbst 1944 zum

Fallschirm-Pz. Grenzdivision „Hermann Göring“ für besondere Verwendung

abkommandiert. Von hier kam er in der Wachkompanie in der Schorfheide bei

Berlin, nach Hermann Görings Waldhof Carin Hall. Der Reisende war schon

1933 in der Umgebung von Adolf Hitler in die SS eingetreten und hatte 1945

den Dienstgrad eines Sturmbannführers (Major). Als Ende Mai 1945 die Russen

nach Carin Hall anrückten, wurde er gefangen genommen und nach Sibirien

verschleppt. 1955 wurde er durch Konrad Adenauer, Westdeutscher Kanzler,

zurück nach Westdeutschland geholt. Durch seine alten Kameraden kam er in

die Deutsche Reichs Partei in Bonn, und über nahm hier sofort an der „Stille

Hilfe“ aktiv teil, in einer Führungsposition.

Diese Hilfe hatte die Aufgabe, alles Wertvolle , aber auch alles tragbares und

transportunauffälliges , wertvolles Gut aus den Osten über die Zonengrenze in

den Westen zu holen, soweit es transportabel ist, was seine alten

Kriegskampfgefährten aus der SS und der Leibstandarte „Adolf Hitler“,

Kriegsflüchtlinge, Vertriebenen aus den deutschen Ost Gauen , sowie für die

geflohenen ehemalige deutschen Eliten aus der Volkswirtschaft des Reiches in

der Ostzone gut versteckt hinterlassen hatten. Das war seine jetzige

Hauptaufgabe im Stillen in dieser DRP, Deutsche Reichs Partei, in seinem

neuem Lebensumfeld in der Bonner Polit-Eliten in Westdeutschland.

Darum auch diese ständigen Transitreisen Großenbrode- Gedser- Warnemünde-

Berlin-West. Hierfür besitzt er für diese Reisen auch zwei Westdeutsche

Reisepässe, einen für Westeuropa, der andere für Ostdeutschland. Wegen der

ostdeutschen Ein-und Ausreise Passstempeln in seinem Westdeutschen

Reisepass.

Der Westdeutsche Zoll soll von seinen laufenden Transitreisen durch die

Sowjetzone nicht in Kenntnis gesetzt werden. Das ist eine reine politische Frage,

und wird von seiner Partei unterstützt, geschützt und finanziell gefördert. Der

Vorgang der „Stillen Hilfe“ läuft in Ostdeutschland, DDR, über den

Transitweg folgender maßen ab:

Der geheime Reiseweg von der

„Stillen Hilfe“ durch die DDR im

Transit Gedser-Westberlin

Es gibt auf beiden Seiten der deutschen Ost-Westgrenze Helfers Helfer, die den

ganzen Vorgang des Findens der Güter, den Transporte, die Absicherung gegen

die Ostdeutschen Sicherheitsorganen, in der DDR organisieren und auch in der

Not mit Waffen absichern. Im Osten, echte DDR Bürger, die aus den verlorenen


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 28

Deutsche Ostgebiete ihren Ursprung hatten. Im Westen, echte Westdeutsche, die

ihren Ursprung in dem deutschen Militär hatten, und in den Deutsche

Ostgebieten große Verluste in Hab und Gut hatten. Er, der ehemalige SS-

Sturmbannführer des alten Reiches, der Transitreisende, ist nur der berühmte

„Transporter“ in diesem Sachvorgang, hinter dem alle DDR Zöllner hinterher

sind wie die Wolfhunde hinter ihre Beute.

Er sucht sich genaue und sehr günstige Reisetage aus, um seinen Auftrag zu

erfüllen. Sehr gut sind Feiertagen mit Brückentage in der Woche, dann sind

viele Transitreisende von Dänemark und Westberlin unterwegs. Möglichst

müssen die Transitwagen sehr gut besetzt sein von Reisenden in Richtung

Berlin-West. Ein ihm bekannter „Tester“ aus Westdeutschland, reist mit ihm

in einem Transitwagen im Ostsee Express, oder er fährt einen Tag vorher zum

Testen diese Transit Reisstrecke in Ostdeutschland ab, ob in den DDR

Kontrollen eine Veränderungen beim Ostdeutschen Zoll vorliegen. Dann muss

der „Lieferant“ im Osten rechtzeitig gewarnt werden. Es herrscht in der „Stillen

Hilfe“ ein einfaches, nicht von Jedermann erkennbares militärisches

Signalsystem, was leicht erlernbar ist. Außer dem herrscht in der „Stillen

Hilfe“, in Ost und West, eine abgrenzende Arbeitsteilung für Beschaffung,

Wege und Sicherungen für den gesamten Reisevorgang.

Der Reisende fährt mit einer deutschen oder dänischen Eisenbahnfähre von

Großenbrode nach Gedser, Dänemark.

Hier steigt er auf den Gedser Bahnhof in die Dänischen Staats Bahn ein, in den

dort stehenden Transitschlafwagen aus Kopenhagen, in den Ostsee Express, der

nach Ostberlin fährt. Hier auf die dänische Fähre, die nach Warnemünde fährt.

Ab 20.45 Uhr von Gedser und ist um 23.10 Uhr in Warnemünde, DDR. Mit

dem Ostsee Express geht es jetzt in Richtung Ostberlin. Der „ Lieferant“ steigt

in Malchin gegen 2.30 Uhr in den Zugwagen für die Ostdeutschen zu. Unser

Transitreisender aus dem Schlafwagen steht im letzten Transitwagon an der Tür

zum Ostsee Express in einem weiten Trenchcoat Mantel und „raucht“ eine

Zigarette. Die Türen zum Transitwagon sind offen und in einem richtigen

Moment kommt der „Lieferant“, der den Westdeutschen Transporter vom

Augenschein kennt, geht auf ihm zu , eine Code wird ausgetauscht, und gibt ihm

ein fest verbundenes Paket. Das Parket verschwindet unter dem weiten Mantel

des Reisenden. Er geht dann langsam in seiner Schlafkabine. Der „Lieferant

muss unbedingt in Neustrelitz wieder aus dem Ostsee Express austeigen, gegen

4.00 Uhr Früh. Warnemünde Fährenbahnhof war immer ein Schwerpunkt der

Grenzkriminalität auf dem Transitwege West-Ost und Ost-West. Vorsicht.

Der Zug fährt dann durch bis zum Ostberliner Ostbahnhof. Vor Berlin, auf

einen Notbahnhof in Schönfließ, ohne Ein-und Ausstiegmöglichkeiten von

Bahnreisende, wird der Ostsee Express intensiv von der DDR Grenzpolizei,

Transportpolizei kontrolliert mit aller Härte gegen die Ostdeutschen


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 29

Bahnreisenden. Der Kontrollbahnhof ist extra für diese Personenkontrollen von

der DDR Sicherheit, hier für die DDR Grenzpolizei eingerichtet. Anfang der

50er Jahren. Für die Kontrollen aller Personenzüge die aus dem Norden der

DDR kommen und in den Demokratischen Sektor von Groß Berlin einreisen

wollen. Das Dorf liegt an der Grenze zwischen der DDR und Ostberlin. Im

Voraus werden alle Personen und Güter von der Grenzpolizei in diesen

Personenzügen filtriert. Der Bahnhof Schönefeld im Süden des Ostsektors ist ein

Pentan zu Schönfließ. Hier werden alle Personen und Güter in den

Personenzügen von der Grenzpolizei kontrolliert, die aus dem Süden nach

Ostberlin wolle.

Aber alle Transitzüge, die durch die DDR fahren, werden nicht hier auf diese

Kontrollbahnhöfe von der Grenzpolizei kontrolliert. Sie sind hier nicht dazu

befugt, laut Kontrollrat der Vier Alliierten Siegermächten in Berlin. Die

Aufgabe der DDR Grenzpolizei ist hier im Vorfeld der Einreise der

Bahnreisenden in den Demokratischen Sektor von Groß Berlin, alle erkennbaren

DDR Flüchtlinge und ihr Umzugsgut aus den Zügen herauszuholen. Die DDR

Bürger werden dann verdeckt auf einen LKW nach Hohen Neuendorf zum Stab

der hier stationierten Grenzpolizei/ Bereitschaftspolizei gebracht, und werden

ca. 24 Stunden festgehalten, bis ihr Sachverhalt hier an der DDR- Ostberliner

Grenze geklärt worden ist.

Also, ist für unseren Westdeutscher Transitreisenden hier an den Grenzen von

Ostberlin alles gut verlaufen. Er hat die erste Hürde überwunden, seine

Transportgüter in den Berliner Raum zu bringen.

Nun fährt der Ostsee Express in einem Tempo auf den Eisenbahnaußenring

von Berlin in Richtung Berlin Ostbahnhof. Um 6.17 soll er hier einfahren auf

dem Ostbahnhof.

Da er Anschluss hat nach Wien, Budapest, Prag ist diesen Zug immer sehr

pünktlich in Berlin. Alle Transitreisende müssen jetzt vier Stationen mit der S-

Bahn zum Bahnhof Friedrichstraße Grenzübergang in Richtung Westberlin, um

über die DDR-Westberlin Grenze zu kommen. Die Zollabfertigung für die

Transitreisenden ist hier sehr einfach. Der Ausreisestempel von der

Passkontrolle wird schnell in den Reisepass gestempelt. Und vom DDR Zoll

durchgewinkt. Diese glauben, alle Transitreisende aus Gedser sind in

Warnemünde eingehend und intensiv hier kontrolliert worden. Mit der S-Bahn

geht es in Richtung Westberlin Zoo. Damit ist die Transitreise durch die DDR,

Dänemark-Westberlin, beendet. So läuft das Unternehmen „Stille Hilfe“ vor

dem Mauerbau, im August 1961 im Transitreiseverkehr Gedser-Warnemünde-

Ostberlin-Westberlin im Stillen unbemerkt für Jedermann ab.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 30

Jetzt hier weiter aus dem

Vernehmungsprotokoll des SS-Mannes

1959: Unser Westdeutscher Reisende mit der Schmuckschatulle mietet sich in

Westberlin einen Wagen, holt sich die zweite Schmuckschatulle von seinen

DRP Freund aus Spandau ab, die er hier sicher geparkt hatte von einer gleichen

Transitreise vor sechs Wochen durch Ostdeutschland. Diese zweite Schatulle

verstaut er auf einen Parkplatz in dem Kofferraum unten in das Reserverad, kurz

vor seiner Fahrt nach Westdeutschland über Dreilinden-Drewitz-Autobahn.

In seiner Stellung in der parteieigenen Stille Hilfe müsste er mit einem

Flugzeug und den zwei Schmuckschatullen ausfliegen. Eine Krankheit, die er

sich in den Lagern in Sibirien zugezogen hatte, hindert ihn aber daran, so dass

er mit einem gemieteten PKW in Richtung Westdeutschland unterwegs war. So

erschien er schon am frühen Vormittag an der Grenze Westberlin-DDR auf

unseren Grenzkontrollübergang Drewitz-Autobahn.

Das ausgerechnet an diesem Vormittag außergewöhnlich viele alte SS und

Wehrmachtsangehörige aus Westberlin auf unserem DDR

Grenzkontrollübergang zur Durchreise waren, hat mit unseren Transporter-

Transit-Reisenden nichts zu tun. In Westdeutschland, im Rheingebiet findet am

Wochenende einen Parteitag der Deutsche Reichspartei in aller Stille statt. Die

Stewardessen, vom Bayern Express, ein Westberliner Busreiseunternehmen , hat

mich schon um 9.00 Vormittags auf dem Grenzkontrollübergang bei der

Personenpasskontrolle auf einen Zeitungsartikel in der Springer „BZ“ darauf

aufmerksam gemacht, auf dieses SS-Wehrmacht -Marine Parteitreffen am

Rhein. Somit war ich schon frühzeitig im Bilde, was sich hier an diesen Tag bei

uns auf dem Grenzkontrollübergang im Reisedurchgangsverkehr abspielen

wird.

Meine Kontakte im Rahmen des Passwesen und der Personenkontrolle sind zu

einigen Stewardessen zum Bayern-Express, Severin, Kühne, Berliner Reisering

sehr gut für mein operativen Dienst im Passwesen der DDR. Was war nun mit

diesen „Transporter“ Reisenden noch weiter auf dem Grenzkontrollübergang

vorgegangen?

Nach Feststellung der Werte beider Schmuckschatullen durch den Potsdamer

Gutachter, wurde ein ausführliches Beschlagnahmeprotokoll geschrieben, mit

einem ausführlichem Lebenslauf und seinen Finanzverhältnissen in

Westdeutschland. Seit Frühjahr 1959 waren alle Zollkontrolleure angewiesen

worden durch eine Direktive der Zollverwaltung der DDR, schon bei einer

kleinen Beschlagnahme, den Lebenslauf des Beschuldigten festzuhalten, genau,


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 31

und ausführlich, im Detail. Ich, als Gruppenführer und Personenermittler, und

zwei Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung, die an der Personen- und PKW-

Kontrolle dabei waren, sind an dieser Personenvernehmung anwesend gewesen

und als Zeugen bescheinigt. Hier ging es um eine größere Schätzsumme von

über eine sechsstellige Gesamtsumme vor dem Komma. Nach dem das

Beschlagnahmeprotokoll fertig war, wurde beide Schmuckschatullen

beschlagnahmt und der Transitreisende der BdVP übergeben zur weiteren

Rechtsaufklärung. Auf Altdeutsch: Der Reisende wurde verhaftet. Hat hier noch

einer DDR Probleme? Oder.

„Was den Gegner dazu bewegt,

sich zu nähern,

ist die Aussicht auf Vorteil“.

„Was den Gegner vom

Kommen abhält,

ist die Aussicht auf Schaden“

Kampfweisheiten vom legendären chinesischen

General und Militärstratege

Sun *544 v.Chr. in Wu + 496 vor Chr.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 32


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 33

Die beliebten Nackt – Nacht - Partys

auf einen alten Friedhof mit junge Kerle

im Zentrum der DDR Hauptstadt

Berlin, in der SED Diktatur.

Die Berliner Mauer steht immer noch.

Nah endlich kommen jetzt die nackten Männer zum Mitnehmen!

Anfang der 80ziger Jahre in Ostberlin: Ich war immer mit dabei!

Wenn hier laufend von Berlin zu lesen ist, meine ich hier nur Ostberlin. Seit

dem 13. August 1961 leben wir Ostberliner getrennt von Westberlin von Tisch

und Bett, und das andere war noch nicht. Wir Ostberliner leben aber hier in

Berlin recht fröhlich weiter im Sozialismus, und warten nicht erst, bis uns die

SED ein fröhliches Leben auf ihren Parteitagen vorschreiben will. Wir hier in

Ostberlin sind selbständige Bürger im Denken und Handeln. Wir Berliner

Männer haben uns nicht jedes im Leben hier vorschreiben lassen. Im Herbst

1989 haben wir Männer zurück geschlagen bis zum Ende der DDR. Soweit ist es

hier noch nicht, jetzt wollen wir Männer nur noch eins, unsere „Nackt Partys“.

Alles klar hier. Wenn ihnen dies gesellschaftliches Thema aber zu schwer ist

hier, gehen sie doch einfach montags in ihre Parteiversammlung. Das hilft auch

in Berlin zum Wohlsein und für ihre Gesundheit.

Hier kommt nun eine recht fröhliche Episode aus den Jahren meiner Sturm-und

Drangzeiten in Ostberlin. Die Berliner konnten feiern ohne Ende, bis dass die

Hose im Kronleuchter hängt.

Im Vorfeld hier muss ich sagen ,ich hatte in Rostock zu all dem lieben

Bettbrüdern immer weiter hin einen sehr guten Kontakt gehabt, so das an allen

frivolen feste Feiern viele Rostocker Freunde mit dabei waren. Es hatten sich in

den 70ziger und 80ziger Jahren viele Rostocker nach Ostberlin hingezogen

gefühlt und waren in guten Funktionen untergebracht. In den ersten fünf Jahren

als Berliner Bewohner hatte ich nur mit unseren Mecklenburger verkehrt, die

alle in einer sehr guten Berufs-Dienst-SED-Stellungen hier tätig waren.

Ministeriums waren auch dabei und auch im ZK waren schwule Kerle aus

Rostock tätig,


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 34

Wir Mecklenburger haben auch so fest zusammen gehalten in der


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 35

Fremde, oft auch mit einzeln Landesbrüdern mit SED und MfS, oder auch ganz

ohne. Zu unsern Rostocker Männern komme ich einzeln und namentlich

zurück, die alle im Berliner öffentlichen Leben stehen. Ich komme hier noch mal

zurück, wer diese Bettschwestern alle waren, die jetzt Hauptstädter geworden

sind, nach dem Mauerbau. Halb Rostock kannten sich alle noch von zuhause

aus, nackend aus ihren Lotterbetten. Darum auch hier „Rostock Ahoi“.

Jetzt wird hier nicht geweint, warum waren wir Rostocker Kerle nicht alle mit

dabei. Noch nicht schon ausziehen, es fehlt hier noch das Opening, sonst

versteht man die Welt hier nicht. Vorrausetzung sind für alle Partys Nächte,

man muss tanzen können, Gesellschaft Tanz, ansonsten, Spanner gibt es hier

genug, und die sind hier nicht gefragt. Und bitte nicht so maulfaul sein wie bei

uns zu Hause in unser Männer Gesellschaften. Sonst passiert in den Betten nix.

Gar nix. Alles klar.

Nackt Party Pompös

Hier ist schon etwas: Wenig Staat, etwas Stasi, etwas Natur und nackte Männer

und noch mehr nackte Männer auf einen alten Friedhof im Zentrum von Berlin,

und Musik und Musik. Kaum ein neu zugezogener Ostberliner kennt einen,

eben diesen alten Friedhof. Zwischen der Kleinen Rosenthaler Straße (Eingang),

der Linienstraße, der Gormannstraße und der Mulack Straße liegt der „Alte

Berliner Garnisonsfriedhof“ aus alten Berliner Zeiten, aus Königlichen Zeiten

(1706 -1867). Es war ein offizieller Soldatenfriedhof aus dieser Zeit. Die

bekannteste Grabstelle ist hier noch erhalten: Ludwig, Adolf, Wilhelm von

Lützow (1782-1834), ein Generalmajor aus dem Mecklenburger Hochadel der

Familie von Lützow. Lützows Freiheitskorp die Schwarze Jäger aus den

Freiheitskriegen Preußen gegen Napoleon (1813-1814). Also einer von uns

Mecklenburger, ein Sieger aus meine Mecklenburger Heimat. Aus unser

Heimat. Also ein Friedhof des Hochadels der Preußen Armee aus vergangener

Zeit. Letzte Beisetzung war 1945 in Folge der Kriegseinwirkung bei der

Stürmung von Groß - Berlin durch die Sowjets. Dann war hier Stille, eben

Totenstille, Ruhe vom Staat und Tourismus in Ostberlin. Keiner wusste was

sich hinter den Friedhofmauern eben da sich so verbirgt. Die Stadt hatte mit

sich selbst zu tun und es hatte dringende andere Bauaufgaben in der

kriegszerstörten Stadt zu erfüllen, nach dem Elend des verlorenen Krieges.

Aber Ende 1970, Anfang 1980 hat nun der Magistrat von Ostberlin sich

entschlossen hier einen öffentlichen Park zu entwickeln, mit eben die noch

vorhandenen historischen Grabstellen für die Berliner Bevölkerung und den

Berlin Touristen zu öffnen.

Ich hatte nicht weit von diesem Friedhof gewohnt, nur ca. 200 Meter, in der

Linienstraße 194, pattere, mit der von den Urberliner so geliebten


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 36

Aussentoillette, in den Jahren 1974 – 1979, und mir war diese Alt Berliner

Gegend gut bekannt. Besonders nachts , wenn ich vom Dienst kam. Ich hatte

eine sehr schöne Karriere am Metropol-Theater gemacht, und war ein sehr

bekannter Mann in der Unterhaltungsbrange der Macher, und natürlich auch

unter all die geouteten Berliner schwulen Männer. Ich kannte mehr schwule

Männer als die Polizei erlaubt hatte. Wenn man im Zentrum der Berlinen

Hochkultur tätig ist und auch noch da wohnt, bleibt es nicht aus das man bald

Kreti und Pleti von der Szene oder vom Wegsehen kennt. Denk man nur an die

Klappe am Oranienburger Tor, wo ich ständig einen großen Bogen herum laufen

musste, um nachts nicht angesprochen zu werden. Ich konnte es mir privat und

dienstlich ja auch leisten, eine große Nummer zu sein, in der großen Berliner

Schwulen Szene. Es bringt aber auch viel Neid mit sich. Der berühmte

Futterneid. Der Neid der Sabinerinnen. Und als Norddeutscher von der Küste

war ich hier bei den Berliner Männern ein Faktotum, ein Exot, ein

„Türenöffner“ für besondere männliche Geselligkeit, „handverlesen“. Man

„kennt“ sich eben. Ich war hier immer noch der DDR-Zollinsider, der

„Fischpopp“, eine gesellschaftliche Ehrenbezeichnung. Ich klärte unsere Leute

weiterhin auf, was machbar war an den Ost-West-Ost Grenzen, wenn was hüber

oder rüber kommen sollte. Auch bei Personen. Oder Geheinisse zum Schutz

gegen die Stasi. Ich bin doch von der DDR Stasi ausgebildet worden in

Grenzfragen. Später mehr hier darüber.

Ich kannte den speziellen Ein-und Ausgang aller Stasi-Offiziere und den

Nachrichten Wechsel am Bahnhof Friedrichstraße. Nun, man setzt sich auf der

Bank im Grünen in der Nähe des Kupfer Brunnens von der Seite des Bahnhof,

und sieht jeden Mann ein- und ausgehen, wenn man auch den Zweck aller Türen

kennt hier vom Bahnhof. Oder man stellt sich ab 22.00 Uhr vor den Zollausgang

auf vom Grenzübergang und somit sieht man alle bekannte Berliner aus Funk

und Fernsehen, wer nun nach dem Mauerbau ab 1970 alle seine Brötchen im

Westen einkaufen konnte. Hier warte ich auch auf meinen Nachrichten Mann

(Männer) aus dem Ost-West-Ost Reiseverkehr. Später hier etwas mehr darüber.

Wenn es so richtig los geht hier. Meine Dienststelle, man kann auch Arbeitgeber

sagen im Öffentlichen Dienst hier, war doch das große Berliner Musiktheater,

das Metropol-Theater mit den 1.400 Plätzen im Admiralspalst. Das größte

Operetten und Musical Theater Deutschlands. Und das 30 Jahre lang. Hier in

Ostberlin war das Metropol-Theater ein großes gesellschaftliches Zentrum mit

einem Anschluss nach Westberlin. Hier waren auch eine größere Zahl an

Herren und Damen aus Rostock und aus Mecklenburg engagiert. Sie waren hier

die Super Stars. Ich kannte jeden hier am Metropol-Theater, nackt oder

angezogen. Meine Stores mit der Gisela May, vom Brecht-Theater als Gast bei

uns in „Hello Dolly“, 1970 (ihr Familienname im Personalausweis lautet

Hönigmann, verehelicht)werden sie hier auch noch lesen können, später. Gisela

May live wie sie in Wirklichkeit war. Mein Friseur aus der Heimat, Rügen und


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 37

Rostock, war auch der Friseur von Gisela May. Nah, was erzähle ich so alles

meinen Friseur??

Das neue Ostberliner Nacht Nackt Party

Location nähe Alexander Platz

Und nun kam hier richtiges Leben auf , Anfang 1983, auf diesen o.g. Friedhof

in der Gestalt von eines Mannes, eines schwulen Mannes von einer männlichen

Heros da sein.186 Groß, schlank, dunkel behaart, Vollbartträger, Hände wie

ein Bagger, viel Geist, ein Naturmensch, ein Gartenbauarchitekt, ein

Gartenbauingenieur, ein Gartenlandschaftsdesigner. 30 Jahre alt, und mit allen

Sinne noch intakt für Berlin und das fröhliche Nackt-Nacht-Leben hier. Er war

ein Berliner Kerl zum Mitnehmen.

Manfred Tooooo, wohnt in der Auerstraße 4011, Tel. 5651000. Manfred ist

beim Berliner Gartenbauamt beim Berliner Magistrat angestellt, und soll nun auf

diesen historischen Garnisonsfriedhof die nötige Gartenkultur und

Denkmalspflege erarbeiten und Leiter dieses Gartenbauvorhaben sein. Er

möchte auch die Räume des Gartenbauamtes, eben hier auf dem alten Berliner

Garnisonfriedhof ausnutzen für aktive Geselligkeiten der bekannten Berliner

Schwulen Spaßgesellschaft. Eine Geselligkeit nach Neu Berliner Art. Haben sie

alles verstanden bis jetzt, ohne Wenn und Aber? Dann werden sie den Rest der

Episode auch verstehen, das Wichtigste daran: Die nackten Männer kommen

garantiert noch. Alles eine Augenweide.

Manfred Tooooo hat aber auch für die schwule Berliner Gesellschaft die besten

Ideen parat. Eines Tages, nein am heller lichtem Tage bekomme ich von einer

mir altbekannten Partytanzmaus, durch die Stille Post, einen Hinweis, auf den

alten Friedhof, in der Linienstraße ist eine große Männer Nackt Tanz Party

angesagt, aber nur für die Kenner die Berliner Tanzpartys Szene. Hier zu

benötigt man aber einen „Türöffner“, um dazu zu gehören, um Einlass zu

finden. Na, das ist doch für mich eine Kleinigkeit. Nun, Nacktpartys sind in

Berlin noch Raritäten, d.h. sie werden im größeren Maßstab nicht oft

veranstaltet, um die Polizei keinen Anlass zur Kontrolle zu geben. Denn jede

größere Ansammlung von Leuten in welcher Form auch immer und hier ins

besondere aktive schwule Männer, sehen die DDR Politiker einen Anschlag auf

ihre Politik. Auf jedes kleines Husten, das aus dem Volke, aus dem Berliner

Volk kommt, schlottern ihnen schon die Hosen. Die Partei hat immer Recht.

Auch unter unseren Volkspolizisten sind echte Kerle dabei, die auch sofort

dabei sein wollen, bei festorganisierte Nackt Tanz Partys. Die möchten eben


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 38

auch alles mit machen, was so die Schwulen privat organisieren, nur haben sie

durch ihren oft anstrengenden Dienst nicht immer die nötige Zeit dazu. Haben

sie einmal schon einen Volkspolizisten in ihr Nachtbett gehabt, dann kommt er

immer wieder. Ein Berliner Volkpolizist ist sehr treu bis zum frühen Morgen.

Ein Berliner Polizist ist ein sehr guter Liebhaber in ein Männer Lotterbett.

Probieren sie es doch einfach mal aus.

Mitorganisator ist bei solchen Partys in größeren Umfang in den öffentlichen

Berliner Raum meistens seit etwa 1982 unser lieber Freund und Kupferstecher

Gerd Woooo, Tel.20250000, Betrieb ZK, vom Zentralkomitee der SED, Berlin-

Mitte, Kurstraße. Gerd Wooooo kommt von Rügen, aus Putbus, somit sind wir

auch Landleute und wir sprechen auch platt miteinander. Im Schlepptau immer

sein Freund Ulli Mooooooo, Tel. 27540000, der Spezialist für Abhöranlagen in

Ostberlin, in den Berliner Hotels mit Internationalen Reise Publikumsverkehr.

Der nackte Mann im Sozialismus.

Der nackte Stasi-Mann auf

einer Nacht-Nackt-Party in Ostberlin

Schauen wir uns mal einfach den Ort des schwulen Amüsements mal intimer

an: Von der Rosenthaler Straße rechts in die Kleine Rosenthaler Straße

geradezu ist der Eingang des Garnisonsfriedhof, eine klein Pforte, die immer

offen steht. Rechts steht ein altes kleines Landhaus von mindestens über 150

Jahre alt, mit den Rücken an das Nebenwohnhaus an der Brandmauer. Der

Eingang hat einen ländlichen Vorbau mit sehr alten Türen. Etwa 4-5 kleine

Räume sind da, links und rechts, die als einfache Büros genutzt werden. Alle

Fenster haben von außen große feste Holzklappen zum Schließen, so dass

keiner in diese Räume von den unmittelbaren Wohnhäusern einen Einblick hat.

Geräusche dringen fast nicht aus diesem Hause nach außen. In alle Räumen

sind die Büromöbel in die Ecke zusammen gestellt, und Unmengen an

Sitzgelegenheiten in allen Formen stehen für die Gäste bereit. Die Gäste betreten

nicht den offiziellen Friedhof, da man das kleine Haus durch einen kurzen Weg,

6 Meter, von der Pforte aus betreten kann, ohne den Friedhof zu Gesicht zu

bekommt in den dunklen Abendstunden. Gleich vorne an rechts im ersten Büro

konnte jeder nach seiner Wahl sich entkleiden. Um Mitternacht, bei der großen

Partystimmung ist es sowieso, dass alle Kerle splitternackt sind. Getränke gab

es in allen Formen und Farben. Beim Abschied legte man einen Obolus in einer

offenen Silberschale. 10 DM Ost ist das wenigste. Wichtig an dieser Nackt Tanz

Party ist, das 2-3 Leute sich unter einander kennen, so dass kein Fremder hier

eingeschleust werden kann. Spätestens ab 23.00 wird nackt getanzt, und das alle,


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 39

aber auch alle schwule Männer einen Gesellschaftstanz tanzen können ist hier

Pflicht und das keiner auf Spanner macht, ist die Voraussetzung aller Nacht-

Nackt- Tanzpartys in all den späteren Jahren in Ostberlin. 02.00 ist für alle

Feierabend. Um 01.45 wird das Ende angekündigt zur letzten Tanzeinlage für

alle. Hauptthema ist auch am Schluss, das alle Gäste, ob nackt oder schon

angezogen ist, ein Stillschweigen über diese Party zu wahren. Wir wollen doch

alle, aber auch alle hier wiederkommen. Das ist der Grundmodus, um uns hier

wieder zu treffen ohne staatliche Hilfen.

Wir schwulen Männer wollten auch unseren Spaß haben, nach unserem Fasson.

Das Umfeld dieser Wohngegend um diesen Friedhof, das neue Spaß Location

mit dem besonderen Pfiff, hatte Hitchcock Charakter für Gruselfilme, „Ein

Mörder kommt nie alleine“ oder „ Der Gärtner liegt schon in der Gruft“. Das

macht diesen Party Ort so besonders reizvoll, und auch unauffälliger in dieses

runter gekommene Umland.

Die Männer kamen schon alle rechts zeitig frisch und munter an in guter

Stimmung. Keiner wollte der Letzte sein. Alle Gäste waren Querbett im Beruf

und im Alter von 18 – 50 Jahre. Musik kam aus der Konserve, dafür hatte unser

ZK Mann Gerd Wasilew gesorgt. Die Musikanlage brachte unser Elektoniker

Ulli Mooooo aus VEB Elektro mit. Um 21.00 war die Bude schon Rappel voll,

und einige Männer konnten sich gar nicht schnell genug auszeihen. Die meisten

waren sowieso FKK Fan, und man kannte sich vom FKK am Müggelsee oder

vom FKK Strand Rostock Markgrafenheide splitte nackt her. Fast alle waren

von der Sonne knackig braun gebrannt, durchgehend. Jetzt kam das, was wir alle

Männer an solch einer Nackt Party lieben, man konnte endlich seinen

auserwählten Tanzpartner nackt am ganzen Körper fühlen und auch alles, alles

an seinen Körper spüren und anfassen nach Wunsch und belieben. Hier lag der

besondere Vorteil überhaupt beim Gesellschaftstanz, man fühlte die nackte Haut

seines Tanzpartners an allen Ecken und Kanten. Und das wollten eben alle

schwulen Kerle bei so ein Beisammenseins. Runter mit den Klamotten, rann an

den nackten Kerl, und sich auch mal so richtig verlieben. Küssen war auch

angesagt. Im Allgemeinen wurde auf solche Partys nicht gebumst, das gehört

zur Heimarbeit für zu hause. Nur in dringende Notfälle war das letzte

Bürozimmer dafür bestimmt. Aber beim Tanzen blieben generell die Schuhe an,

so das man seinen Condom in den Strümpfe stecken kann. Oder was in großer

Mode kam, das Sportler Schweißband am Handgelenk. Hier konnte man

unbemerkt seine Condom sofort im Einsatz bringen. Unsere Freunde aus

Westberlin brachten uns auch laufen die neusten feucht Kondome mit. Mein

alter Freund Dr. Peter Hultsch, ein Excellence von Frauenarzt aus Marzahn, hat

uns lieben Schwestern und die warme Brüdern, die handfesten Kerle ständig

mit medizinische Gleitcreme versorgt aus seiner Arztpraxis ,“Am Helene-

Weigel –Platz“ , für den Hausgebrauch, für den flotten Sex in Heimarbeit, oder

so nach Bedarf.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 40

Und je später der Abend, je größer die Stimmung, je flotter die Tänze, klar nach

den aktuellen Westschlager. Ja, und wer waren eigentlich diese so aktiven

nackten Männer und Kerle, die so aus der anständigen, sittsamen politischen

Berliner feinen schwulen Gemenge von Staat, Politik, Kultur, Sicherheit und

Technik kamen , eben die lieben Zeitgenossen? Hier nur paar aktive

Lustlümmels:

- Burghard Mooooo, Lichtenberg, Fanninger Straße 2258, Tel. 5591000,

Chef der Bildende Künstler beim Magistrat Berlin

- Joe Roooo, Berlin Mitte, Dirksenstraße 400, Tel. 4211000

Mitarbeiter des Stadtbezirk Mitte

- Detlef Trunschke, Friedrichshain, Schönfließer Straße 1, Tel. 4494927,

Selowerstraße 14, Tel.4491755.

Dr, Facharzt für Anästhesie im Hedwig Kranken Haus

- Hans-Friedrich Bergmann, Potsdam, Zimmer Straße 1, Tel. 023.26125,

Hauptpost PSF 104.

Fachlehrer für Hohe Mathematik in Potsdam

- Peter Boooo, Friedrichshain, Paul-00000-Straße 1700, Tel. 3750000

Leiter des Unterhaltungskomitee für Musik des DDR Rundfunk

- Wolfgang Boden, Marzahn, Alle der Kosmonauten Allee 72, Tel.5417927

Leitendes Botschaftsmitglied der DDR in der DDR Botschaft Warschau –

Außenhandel.

- Werner Illgen, Krausenstraße 17-20, Tel. 2094327, privat, 2112861

Referatsleiter in der Hauptverwaltung des, Kraftverkehrs im Ministerium

für

Verkehrswesen der DDR, Ingenieur.

- Klaus Dichtel , Prenzlauer Berg, Küsselstraße 5, Tel.426841, Fischerinsel1

20/11, Tel.

2110755, Kaderleiter eines Fachbuchverlages; Karl-Marx-Allee

111,Tel.5887297.

- Eberhard Lisk , 1125 Berlin Elsastraße 13, Tel. 3766032, Dr. med., Facharzt

für Gefäßchirurgie , Krankenhaus Friedrichshain,

Friedrichshain, Tel. 4300913

- Wolfgang Mahnhardt, Berlin Mitte, Hannoversche Straße 1, Tel. 2297085,

Leiter des KFZ Ersatzteilhandel IFA


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 41

- Niko Nekloch, Friedrichstadtpalast, Leiter der Kartenverkaufskasse,

Tel.2836293, 2836474. Niko gehört zu den reichsten schwulen Männern in

der DDR. Danach kommt der Kurt von der Theaterkasse der Staatsoper

Berlin unter den Linden.

- Jürgen Sooooo, Berlin Mitte, Spandauerstraße 4000, Tel. 2111000, Dr.

Facharzt im Regierung Krankenhaus.

- Rüdiger Soooo, Mühlenbeck ( Schildow), Tel. 0226.0000, Fachschullehrer

(Russisch)

- Fred Schulz, West-Berlin, Kurfürstenstraße 30, Tel. 849.246677,

Senatsangestellter

- Wolfgang Thiel, Prenzlauer Berg, Rhinow Straße 7 ,VH. 4. Etage,

Fachschullehrer,

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt Universität , Berlin Mitte

- Günter Sooooo, Hohenschönhausen, Ahrenshooper Straße 3600. 17. Etage

Mitarbeiter des DDR Fernsehen, Sende-Bildregie.

- Leutnant Jürgend, Marzahn, Muzahner Ring 64, ABV der Volkspolizei

Marzahn (Abschnittsbevollmächtigter der Volkspolizei)

- Lutz Koooooo, Weissensee, Meyersbeerstraße 5900, Mitarbeiter der

Staatsoper,

Tel.200491/354

- Günter Mallick, Grabow, Neue Straße 11, PSF 54, Freiberuflicher

Fotograph,

Gesellschaft für Fotografie im Kulturbund der DDR

- Kurt Lewin, Friedrichstadtpalast, Kleine Revue, Oberkellner ,Tel. priv.

4369362

- Ernst Heise, Mahlsdorf, Kohlisstraße 94, Tel. 5276676, Freischaffender

Opernsänger

- Erich ooooo, Facharzt für Orthopädie, Coooosseestraße

- Bernd Rooooo, Marzahn, Dr. Mitglied des Wirtschaftsrat von Stadt Mitte.

War jahrelang mein Intimus in der schwulen Berliner Gesellschaft.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 42

- Hagen, Offizier bei dem Berliner MfS, Dr. Neurologe.

- Balzer, Fernmeldemonteur beim ADN, Tel. Dienstnummer 5134492.

- Ulf Foooo, Friedrichshain, Neue Bahnhofstraße 500, Leiter des

Auslandtelefonnetz

im Berliner Haupttelegraphenamt Oranienburgerstraße/ Tucholky Straße.

- Karl-Heinz Müller, Lichtenberg, Rummelsburger Straße 37,Etage 13/02,

Tel.5296902,

- Mitarbeiter des Wohnungswesen Stadtbezirk Lichtenberg.

- Günter Kooooo, Marzahn-Biesdorf, Roggensteig 1800, Leitungsmitglied

im Zentralvorstand der Deutsch-Sowjetischen –Freundschaft, Berlin-Mitte,

Tel 2202000.

- Gerd B00000, Lichtenberg, Weitlingstraße 5000, Tel. 5252000,

Schauspieler beim DDR Fernsehfunk. Adlershof.

-

Ja, ja es waren die besten Männer aus

der Berliner Politgesellschaft!

Aus der politische Paralellgesellschaft

in Ostberlin.

Und so im Text weiter. Fast alle Männer waren staatlich gebunden und hatten

etwas mit der Partei zu tun, einige auch mit den DDR Sicherheitsorganen, was

sich besonders auf das Schweigekartell auswirkte. Somit blieben diese Feten

bestens gedeckelt und nur einen kleinen Kreis bekannt, was diese Truppe

zusammen schweißte. Es war auch ein soziales Gefüge, was sich auch

wirtschaftlich untereinander auswirkte. Alt deutsch: Gute Beziehung unter

einander. Man half sich auch bestens gegenseitig, soweit man es konnte durch

seine beruflichen Stellung und Tätigkeiten in der Berliner Gesellschaft, Politik,

Medizin, Kultur, Behörden und Berufen.

In diesen Kreis lag auch die Wurzel meiner laufenden Westreisen, trotzdem ich

von der HAII Spionageabwehr des MfS verfolgt wurde. Als ehemaliger

Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung 1958-1963, hier in den Funktionen als

Personenermittler , Reisepassspezialist im West- Westverkehr und Westberliner


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 43

Alliierten Reiserecht, konnte ich ohne viele Kontrollen die starkbewachte

Berliner und DDR Grenze ungehindert passieren. Ich hatte schon zu meiner

Zollzeiten ein aktives Personennetzwerk aufgebaut, auch mit Westberliner und

Westdeutsche, wo keiner reinsehen konnte.

Meine flotten Westkontakte ohne

Wissen des MfS Berlin und Rostock

Ab Februar 1972 hatte ich schon feste Bindungen nach Hamburg zum

neugegründeten Schwulen Verein IHWO. Ein schwuler Verein, der sich nach

der Sendung des Fernsehfilms von Rosa von Praunheim „ Nicht der

Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ aus

gesellschaftlich aktive schwule Männer in Hamburg gegründet hat. Hier war ich

schon am Anfang ein festes Mitglied in diesen Verein, über alle DDR Grenzen

hinweg. Feste Verbindungen hatte ich zu Claus Fischdick und Eberhard Richter

in Hamburg-Altona, Bernadottestraße 1. Am 18. März war dann die große

Mitgliederversammlung im Großen Saal des Martin-Luther-King-Haus in

Hamburg 13, Grindelallee 9. Von hier, aus dem Clubcentrum, Bernadottestraße

wurde ich lange mit den wichtigsten politischen Informationen versorgt über die

schwulen Aktivitäten dieses Hamburger Vereins und den neu gegründeten

Westdeutschen IHWO Vereinen. Ein internationaler Schwuler Selbsthilfe

Verein für Männer in den Nato Ländern. Die Post wurde immer an einer

Deckadresse in Rostock Hansa Viertel, Kielers Straße von Hamburg an mich

gesandt. Ohne Postkontrolle vom MfS. Später wurde ich von den Westberliner

IHWO Verein übernommen, gepflegt und gehegt. Ich hatte hier guten

informative Kontakte zu Josef Schustek, Scharnweberstraße 73, Heinz Brink,

Gotzerstraße 15, Peter Möbius Herrnhuter Weg 20, und zu Heinz Brink,

Westberlin, Tel. 849.2162682. Ein Teil dieser Hamburger Nachrichten vom

IHWO habe ich vor der DDR Sicherheit gerettet und sind heute noch in meinen

Händen. Oder sie können diese meine Dokumente aus dieser Zeit nachlesen im

Berliner Schwulen Museum, in der Lützow Straße 73, 10785 Berlin.

Der Moderator Reinhard Münchenhagen von der Liv-Diskussion über

Praunheims Film aus dem WDR Köln im Januar 1972, lernte ich schon vor

dieser Sendung, im Dezember 1971 in Rostock kennen, bei meinem Freund

Günther Camin, genannt Amanda, Fritz-Reuter-Straße 70. Sie hatten sich in

Rostock im Sommer 1971 am Ostseestrand kennen gelernt. Münchenhagen

hatte nun den Günter Camin besucht vor dieser Sendung, um mehr von den

schwulen Männern in der DDR kennen zu lernen. Bei diesem Treffen in

Rostock hat uns Münchenhagen sehr genaues über diesen Film, von Praunheim,

von der politischen Entwicklung und die kommende Ausstrahlung über WDR

im Januar 1972 berichtet. Somit waren wir aus erster Hand genau informiert und


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 44

konnte mit diesen Informationen in den Rostocker und Berliner Kreisen gehen.

Münchenhagen ist mit seiner Frau Jutta sehr oft bei Günther Camin in Rostock,

in der DDR, zu Gast gewesen. Besonders im Sommer. Auf das o. g.

interessante Netzwerkthema komme ich später noch genau darauf zurück.

Die Ostberliner schwule Gesellschaft

war eine in sich geschlossene Loge

mit einen sozialistischen Hintergrund

Viele Freundschaften entwickelten sich untereinander aus den o.g. Nackt-Party-

Tanzkreisen und man hatte Zutritt zu anderen interessante politische und

wirtschaftliche größere Männerkreisen in Ostberlin zum persönlichen Nutzen

eigenen Personennetzwerken.

Die Berliner Schwulen war ein unbekannter, unersetzlicher Sumpf in einer

Millionen Stadt mit ihrer großen schwulen Unterwelt, in der Politik, Wirtschaft,

Kultur und Wissenschaft. Es war eine in sich geschlossene Männerkaste, wo

kaum ein Anderen, ein Heterosexueller sich verirrte, außer ein großer Teil aus

der Berliner wirtschaftlichen und politischen Gesellschaft, die sich als

homosexuelle Sympathisanten den schwulen Kreisen kulturell anschlossen.

Diese Leute, Damen und Herren wurden bei einer Interesse auch zum

Tuntenfasching eingeladen. Das große schwule bunte Personennetzwerk war in

Berlin und in der DDR eine undurchdringliche Welt für jeden Mann, außerhalb

dieser Berliner schwulen Gesellschaftsgruppe.

Das hat der § 175 so gewollt in seiner Rechtsprechung in der DDR. Abschotten

und unter sich bleiben. Die Volkpolizei hat es bis 1990 nicht geschafft, in

Ostberlin und in der DDR, in diesen ausgedehntes Netzwerk einzudringen,

trotz einer große Zahl von schwulen Männer, die für die Stasi gearbeitet

hatten, und als SED Mitglieder auch wollten dem DDR Staat gegenüber. Wir

hatten in den o.g. Personenkreis, bei dieser Tanz Nackt Party hochkarätige

Offiziere des MfS Berlin bei, die auch schwul bekannt waren. Schwul und das

MfS war ins besondere in Ostberlin ein großes gesellschaftliches Phänomen,

was aber fast allen Berliner schwulen Männer gut bekannt waren. Persönlich

sind mir heute noch schwule Männer bekannt die hochgradig in der Berliner

Politik tätig waren und hart für das MfS tätig waren. Beim Männer Sex bleibt

die Politik draußen vor der Tür.

Diese o.g. Nackt Partys fanden regelmäßig unregelmäßig statt. Damit diese

Partys nicht bei den Berlinern in das Wohnumfeld auffielen und bekannt

wurden, sind ganzbestimmte Wochenenden ausgenutzt worden, wenn


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 45

Großveranstaltungen im Sport, Kultur oder im Fernsehen stattfanden.

Sogenannte Straßenfeger. Dann, gerade dann, fanden alle größere schwulen

Treffen und Geselligkeiten im größeren Still statt, um bei der Hetero

Gesellschaft nicht auf zufallen oder eventuell noch gestört zu werden: Wir

wollen auch dabei sein. Die Hetero Jugend war zu dieser Zeit noch richtige

Kellerkinder in der Frage Sex und dazu noch nackt Tanz Partys. Am FKK-

Strand in Rostock-Merkgrafen Heide und an den FKK Strand Berlin Müggelsee

waren die 20 jährigen nicht zu sehen, und auch nicht erwünscht. Das wäre nicht

auszudenken. Bei denen wurde noch ohne Worte und viel Zittern, Sex unter der

Bettdecke gemacht, wie zu Omas Zeiten. In Rostock gab es keine Nackt-Partys

um Mitternacht. Hier in Rostock kannte jeder jeden nackt am FKK-Strand

Markgrafenheide, und da wurde auch gleich bei Sympathie und in einen

Sexnotstand sofort in den Dünen gebumst. Anfang der 60ziger Jahren gingen

noch Grenzposten auf den Dünenkamm lang. Entweder machten sie mit, oder

machten den Spanner.

Ein Sportkalender Anfang des Jahres sorgte schon im Vorfeld für die richtige

Organisation und Timing. Übrigens, auf diesen oben besagten Friedhof, der

Garnisonsfriedhof , hat sich schon Lothar Berfelde, genannt „Charlotte von

Mahlsdorf“, Jahrgang 1928, vor den Nazi in den Kriegsjahren mit ihre

Freundinnen in den Gruften versteckt . Charlotte kannte ich sehr gut, und wir

haben beide aktiv in der Ostberliner schwulen Bewegung gemeinsam für die

Rechte der homosexuellen Männer in der DDR gekämpft. Charlotte hat sich

auch mit das Bundesverdienstkreuz ehrlich im Namen aller Ostberliner

Schwulen verdient gemacht. Meine liebe Charlotte, wir danken Dir für alles.

Küsschen , Küsschen postum. Du warst unsere Beste in Rock und Bluse, in der

Kittelschürze und mit Staubtuch. Wir gedenken Deiner. Ehre sei Charlotte.

Die Rostocker Kerle, Männer

und Tunten.

Bettschwestern und Bettbrüdern

in den 60 Jahren

gleich nach den Bau

der Berliner Mauer.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 46

Alle schwulen Männer aus Rostock und Umgebung, die Rostock verlassen

hatten in Richtung „Go West“ vor dem 13. August 1961, waren für die

Rostocker schwule Gesellschaft verloren und man hatte keine Träne

nachgeweint. Wer unsere Rostocker Werte-und Lebensgemeinschaft hier in

Rostock und Mecklenburg Adios sagte nach ihren eigenen Willen in der

Hoffnung sein Glück in den „Goldenen Westen“ zu finden, haben keine Chance

mehr in unsern Herzen aufgenommen zu werden. Auch nicht nach dem

Mauerfall November 1989 im Dunkeln. Wer Mecklenburg verlässt für immer,

der hat auch unsere Herzen verloren, ob Schwul, Lesbisch oder auch Hetro.

Ich wusste seit Sommer 1958 als Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung, dass eine

Mauer gebaut wird um Westberlin. Arbeitstitel war „In Bälde gibt es im West-

West Reiseverkehr eine größere Veränderungen im Transit“. Ich wurde sehr oft

von schwulem Freunde gefragt ob es richtig wäre in den Westen zu gehen,

überzusiedeln. Hier insbesondere nach dem Bau der Berliner Mauer. Waren es

für mich vertraute Männer mit einem Schweigesiegel, hatte ich diese Freunde

beraten was machbar ist, um gesund über die Mauer zu kommen. Da gab es eine

große Palette an Möglichkeiten und gesund für diese Männer „nach dem

Mauerbau“ in die Bundesrepublik zu kommen, mit alle wichtigsten persönlichen

Papieren. Wer hier nicht schweigen konnte, da wartet dann einfach schon

Bautzen auf diese Leute. Ich komme auf dieses heikle Thema hier noch mal

zurück. Nicht vergessen!

Wer es heute immer noch nicht weiß und es verstanden hat, unter all den

Männern die Spaß und Liebe brauchten, am Tage und in der Nacht, und in der

Nacht, die Rostocker Männer sind und waren die begehrtesten Liebhaber in den

Rostocker Männer Betten. Und wenn es die Rostocker Männern heute immer

noch nicht wissen, die haben ihre schönsten Zeiten im Leben verschlafen. Liebe

kann man nicht nachholen, und der Sex ist eine Vergangenheit. Die 60ziger

Jahren gehörten auch zu den schönsten schwulen Lebensjahren in Rostock. Und

einiges daraus will ich hier für alle Rostocker kundtun.

Rostock hatte in den sagenhaften schwulen Jahren, in den 60ziger Jahren, nach

dem Bau der Berliner Mauer 184.204 Einwohner(1965) und davon sind 5%

Männer schwul und Frauen lesbisch im berufstätigen Alter von 9.200 Rostocker

Bürger. Rostock ist eine Hafen-und Universität Stadt und da sammeln sich eine

größere Zahl an Schwule Männer mehr an, so das Rostock etwa ca. 5000

schwule Männer hatte auf den Markt der großen aktiven Männer Liebe. Hiervon

waren etwa 1500 aktive sichtbare schwule Männer am Tage und in der Nacht

von Rostock bekannt. Keiner von diesen Männer brauchten Rücksicht nehmen

auf den Rest von den Rostocker Bürger und der SED und Kripo in der

Ulmenstraße. Diese hatten aber überhaupt keine Ahnung, was eine „Tunte“

oder ein „kesser Vater“, oder die „liebe Mutti“ ist in der Gesellschaft von

Rostock. 1965 herrschten noch Hitlers Gesetze in den Köpfen der älteren


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 47

Generationen. Man sprach hier von „Kellerkinder“. Aus dieser Sicht gab es noch

unmengen von Lavendel-Ehen (Scheinehen). Mir sind heute noch Scheinehen

aus der DDR bekannt. Alle Mitarbeiter des Medizinischen Diensts waren hier

die Vorbilder aus der NS-Zeiten und ihre politischen Denkweise. Hier auch in

der Rechtsauslegung des § 175 aus dem Strafgesetzbuch aus den NS Zeiten war

Rostock in ein vorbildliches Denken in den alten Hitler Zeiten. Rostock war die

größte Stadt in Mecklenburg und hatte auch die größten Geistern aus den NS-

Zeiten nach 1945 gepflegt und gehegt im Sozialismus. 1949 waren in Rostock

fast alle Polizisten aus den NS-Zeiten wieder voll im Geschäft für Ordnung und

Sicherheit und hier ins besondere gegen alles was sich Schwul nennt(ich habe

heute noch eine Liste mit all den NS-Polizeibeamten von 1939, und eine gleich

lautende Namenliste von Polizeibeamte Liste von 1949 im Dienst des neuen

Rostocker Sozialismus von 1949).

Hier war in den 60ziger Jahren der Rostocker Leutnant Gräfnitz, Lüneburger

Straße 4, (Vater war Otto Gräfnitz, Schuhmacher). G. ein besonderer Fetischist

auf die schwule Männer mit einem starken NS-Geist, ein Kripo Mann im Dienst

des MfS Rostock, hier in dem VPKA, Kreiskommando der Volkpolizei in der

Kaserne Ulmenstraße. Ja, ja, wir kennen unsere Feinde und Pappenheimer aus

Rostock in unserer Gesellschaft, die uns schädigen wollten, sollten oder auch

mussten.

Wir Mecklenburger können es nicht vergessen und wir sind sehr nachtragen!

Aber alles, auch alles aus diesen NS-Zeiten hat uns Schwule nicht mehr

schädigen können, wir sind hier in Rostock unsern eigenen gesellschaftlichen

Wege gegangen ohne den SED Parteisekretär zu fragen, oder noch die

umtriebigen MfS Leute zu bitten. Wir schwule Rostocker Männer hatten hier

eine Paralellgesellschaft aufgebaut, die heute noch besteht und jeden Schwulen

von uns einen Nutzen bring. Ich hatte sehr viel zu gelernt in meinen Beruf im

West-Westreiseverkehr, so dass ich die Dinge in der DDR ganz anders gesehen

hatte als so mancher Funktionär „von Oben“ im täglichen Umgang mit unseren

Kerlen. Es gab in Rostock in den Grenzsicherheitsbehörden Warnemünde recht

nette Männer mit den wir Uniformträger ein Schweigekartell aufgebaut hatten

mit viel Sinn, Sicherheit für uns, und recht schöne Sexstunden von Mann zu

Mann hatten in unseren Lotterbetten. Hier paar leicht verständliche

Verschwiegenheiten aus Warnemünde und Rostock nach dem Mauerbau. Heute

können sie diese Geheimnisse im Stillen ihren Nachbarn in den Ohren flüstern,

aber der weiß es schon lange. Er war doch mit dabei, unter all den Nackten,

unter all den Kerle.

Ruhe jetzt.

Die schönsten Männer von Rostock und Warnemünde hatten auch fast alle was

mit Wasser, Schifffahrt und Meer zu tun. Und so war es auch hier in


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 48

Warnemünde, man kannte sich vom Dienst her in all den Hafenbehörden und

den Sicherheitsorganen. Ich war vom Wesen her in der DDR Zollverwaltung ein

Organisator, ein Aufklärer und vor allem ich konnte ohne einen Grund jeden

Reisenden, hier auch jeden Mann ansprechen und mit einem leichten Smail Talk

einen Kontakt aufbauen mit einen dienstlichen oder privaten Hintergrund. Jedes

Gespräch muss für mich oder das Zollwesen einen Nutzen haben. Diese

besondere Gene hatte ich im Zollwesen der DDR von zuhause mitgebracht, für

mich privat oder im Dienst sollte es einen großen Nutzen bringen. Hatte ich an

der DDR Grenze einen großen Erfolg gehabt, was sich in den Bezirksbehörden

herum gesprochen hatte, wahre sofort die Offiziere da und fragten mich aus, wie

habe ich das Ding aus der Masse der Reisenden herausgefunden. Meine Theorieund

Kontrollpraxis hatte keiner verstanden. Außerdem hatte ich nie darüber

gesprochen, wie habe ich diese Ding gedreht. Schweigen ist Gold. Heute, nach

dem Ende der DDR wollen es die Musen für die Deutsche Einheit wissen, wie

ist es denn so mit dem Sozialismus an der DDR Mauer und an der DDR Grenze

so gelaufen?

Dadurch hatte ich mit Gott und die Welt Kontakte auf den

Grenzkontrollübergänge aufgebaut die mir gleich oder später einen großen

Erfolg in meiner Arbeit als Gruppenführer und Zolloberkontrolleur brachte. Auf

dem Grenzübergang Drewitz-Dreilinden hatte ich auf meine Art einen schnellen

Kontakt aufzubauen praktiziert. Selbst mit dem den Berliner Regierender

Oberbürgermeister Willi Brandt hatte ich einen guten Kontakt gehabt. Brandt

kommt aus Lübeck und er sprach auch unser Platt. Wir hatten uns köstlich

unterhalten auf Platt. Alle Zöllner und hier auch die Stasimänner wollten nun

unbedingt wissen über was wir uns hier unterhalten hatten. Ich wusste ja, wenn

er kommt, und so hatten wir beide 8 - 10 Minuten Zeit über dies und das zu

plaudern. Siebenmal hatten wir uns gesehen, fünfmal hatten wir was zu plaudern

gehabt. Der Neid unser Stasi Männer in meiner Schicht war immer groß. Stasi

Männer in Uniform standen meisten unter Suff. Auch im Überseehafen in

meiner Zeit.

Hier auch im Überseehafen Rostock und auf den Fährenbahnhof Warnemünde.

Gab es im operativen Dienst etwas Undefinierbares aufzuklären unauffällig,

beauftragte mich der Zugführer, um dieser Problem zu lösen. Der Zugführer

Zollsekretär Hohlfreder hatte immer panische Angst, dass ich nicht durch andere

widrigen Umstände nicht zur Passabfertigung da bin. Wir beide machten in

unsern Zoll Zug nur die Passabfertigung im Ostsee-Express zusammen. Da

fühlte er sich sicherer. Er war ein guter Theoretiker im Passwesen, aber in die

praktischen Passkontrollen habert es aber gewaltig bei ihm. Er verstand es nicht

als Warnemünder einen Draht zu den Transitreisenden in der Passkontrolle

aufzubauen in wenigen Sekunden, solange die Zollkontrolle bei den Reisenden

dauerte. Ich war in Drewitz-Dreilinden auf Europa weit in Reisepässe

ausgebildet. Auf sein Zeichen hin kontrollierte ich einfach noch mal den


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 49

Ausreisenden. Die Vielreisenden Dänen kannten meine Masche schon in der

Passkontrolle. Ich sehe immer bei einer Passkontrolle den Reisenden in 80 cm

Entfernung tief in die Augen, ja richtig tief in den Augen. Das macht den

Transitreisenden sehr unsicher. Wer mag es schon, dass sein Gesprächspartner

ihn ständig in den Augen sieht. Grundsätzlich arbeite ich bei der Pass-und

Zollkontrolle im meinem operativen Dienst nur psychologische im

Kontrollverfahren mit allen Reisenden mit dem ich Kontakt hatte im Dienst. Es

wusste kein Zollkontrolleur in meinen Zug von meinem System, nur mein

Mentor von der Bezirksverwaltung Potsdam hat es erkannt. Darum war er auch

mein Theoretiker im Grenz-und Passwesen auf dem Grenzkontrollübergang

Drewitz – Dreilinden.

Bei den Männern dauert das in das Augensehen immer etwas länger. Flucht

über die Ostsee mit dem Ostsee-Express sind zum größten Teil nur Männer auf

der Flucht mit einem gefälschten fremden Reisepass. Mit der jetzt werdenden

DDR Flüchtlingswelle habe ich meistens die besten Erfolge in Passfälschung

damit gehabt. Aber erzählen sie dieses Mal ihren Zugführer bei einer

Passkontrolle so um Mitternacht.

So nun wissen sie es auch, wie es bei den Rostocker Männern im Stillen immer

so klappt einen Liebeskontakt aufzubauen in der offener Männer Gesellschaft.

Meine blauen Augen und mein Norddeutschen Slang sind dabei meine Helfers

Helfer. Besonders haben die Berliner und Brandenburger meine norddeutsche

Aussprache gerne. Da klappte es immer wieder mit dem Lotterbett. Hier ist nur

die Mutter Natur mein spezielles Fach in der Passkontrolle im Transit Go West.

Das ist hier nun der Hintergrund, warum ich auch zu den schwulen Männern

einen Schnellkontakt aufbauen konnte. Im Dienst oder auch Privat. Jetzt sind

wir hier im Dienst, in Warnemünde auf den Fährenbahnhof und ich Bagger die

schwulen Männer an, die mit See und Meer und mehr, und mehr zu tun hatten.

Sie müssen sofort, sofort ein Vertrauensverhältnis aufbauen in Sekunden. Es hat

immer geklappt zu Freuden von uns beiden. Sie kennen doch unsere Rostocker

Männer. In der Liebe sind sie Meister, aber schwach im Small Talk am Anfang

einer Kontaktaufnahme in aller Öffentlichkeit.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 50


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 51

Das geheime Treffen von Männern

am neuen FKK Strand von

Markgrafenheide bei Rostock

Wir konnten doch von Beruf aus schweigen (wenn wir es wollten). Wir

Männer hier in Warnemünde hatten alle einen anstrengenden Dienst an der

Küste, wollten aber alle Mann uns außerhalb unseres Arbeitsbereich mal

zusammen treffen, ohne das ein Kollege, oder ein Genosse es wissen musste. Ich

machte einfach mit jeden Mann einen Vorschlag, der zu unserer Männergruppe

gehört in Uniform, wir treffen uns an den neuen FKK Strand in

Markgrafenheide, vorne an am Rosenbusch. So nach dem Dienst, gegen 14.00 -

15.00 Uhr. Markgrafenheide kannte doch sowie so jeder von uns aus

Warnemünde. Hier hat keiner einen Einblick, wer wir sind und wir konnten nun

uns alle unsere politischen aktuellen Fragen austauschen und auch darüber wie

es so in unsern Dienststellen aussieht. Nah, da wir schon mal nackt waren

konnten wir nach Wunsch bei viel Sonnenschein unsere Männerliebe aktiv

austauschen ohne Wenn und Aber. Aber gleich vorneweck wir schwulen Kerle

haben nicht mit jeden Mann einen sexuellen Kontakt. Aber die Hetten

Gesellschaft glaubt es aber. Immer glauben lassen. Mit jeden Mann in ein

Lotterbett zu gehen ist auch recht langweilig, und mit wie viele Kerle sagt man

guten Tag in der Öffentlichkeit. Hier steckt der einfache Hetten Neid dahinter.

Heute noch, 2019.

So und wer waren nun all die flotten nackten sexy Kerle von Warnemünde und

Rostock am Rosenbusch am FKK-Strand von Markgrafenheide? Hier sind sie:

Otto, der Hafenkapitän vom Überseehafen, Siegfried Jahn, der Kapitän von der

Autofähre Warnemünde-Hohe Düne, Kapitän von der Udine, Fahrgastschiff für

die Hafenrundfahrt, Chef von der Gastronomie auf der Udine, genannt „Udine“,

der Funker aus dem Senderaum vom Fährenbahnhof Warnemünde, genannt der

„Funker“, der Bootsmann, der Maat Bernd vom den Fahrgastschiffe

Warnemünde oder Ahlbeck von den Kaffeefahrten Warnemünde – Gedser, der

Oberleutnant von der Rostocker BdVP, genannt der „Hengst“, der MfS Offizier

vom Überseehafen, genannt der „Nackte“, Peter Fockenbrock, Rostock,

Chorherren aus dem Rostocker Volkstheater, Jens Peglau, Hausbesitzer in

Warnemünde, Alexandrinen Straße. Peter, genannt „Koggensonne“, Rostock,

Lehrer, Adoptivsohn von den Besitzer der Seemannskneipe „Kogge“, Rostock

Wokrenderstraße 27, Ecke Strandstraße, 2 Soldaten von den Grenzer und noch

eine ungezählte Zahl von Männern in und ohne Uniform aus dem Rostocker

Umfeld.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 52

Wenn sie hier das „Sozialistische“ an diesem Männerverein stört, dann lese sie

es einfach nicht. Es sollte hier so etwas politisch klingen, da die DDR schon als

sozialistischer Staat genügend Feinde so vor sich her schiebt. Außerdem war in

den Jahren nach 1949 in der DDR auf jedem SED Parteitage immer wieder

besonders in allen Referate und Festreden beton, der Sozialismus kommt jetzt

ganzbestimmt. So nun können wir schwule nackte Männer eben hier am FKK

Strand am Rosenbusch jeden Sommer darauf warten, das der Mister Sozialismus

kommen wird. Blos nicht nackt. Fassen sie mal einen nackten Mann in die

Hosentasche.

So jetzt wird es wieder spannen hier im Transitverkehr, die Mauer um Berlin ist

dicht 1962, aber alle DDR Fluchtwilligen möchten in die Freiheit in Richtung

„Goldener Westen“. Nun einige hatten sehr großes Glück gehabt mit ihre

„Flucht über die Ostsee“, andere DDR-Reisende mit einen Westberliner

Reisepass hatte aber keinen Glück gehabt, hier auf den Fährenbahnhof

Warnemünde mit der Fähre über die Ostsee auszuwandern. Ich erkläre ihnen

locker und lose hier, wie eine Flucht mit der Dänen Fähre von Warnemünde

über die Ostsee nach Gedser von statten gehen soll. Es werden hier Tränen

fließen auf den Fluchtwegen ohne Ende bis in den Herbst 1989 hinein.

Denken sie hier immer mit, es wollten auch schwule DDR Bürger auf diesem

Wege Ostdeutschland verlassen, flüchten, in die Bundesrepublik übersiedeln.

Auch eine größere Zahl an schwule Männer waren aus dem Westen hier aktive

Fluchthelfer, den Weg in die Freiheit über Warnemünde vorzubereiten und den

DDR Flüchtlinge tatkräftig bei Seite zu standen. Ab jetzt beginn hier das Elend

Deutschland. Flucht über die Ostsee von 1961 – 1989. Es kann auch geweint

werden.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 53


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 54

Passkontrolle Fährenbahnhof

Warnemünde im Transit.

Einreise in die DDR.

Rostock-Warnemünde 1961-1963:

Wenn die Dänische Fähre von Gedser in Richtung Warnemünde ablegt, braucht

sie ca. zwei Stunden bis 2 1/2 Stunden um in Warnemünde anzulegen im

Durchschnitt. Je nach Seegang und Seewetterlage. Bevor sie in Gedser, ablegt

wird per Funkschreiber die genaue Ladung von Güter- und Reisewagen und

Mitreisenden gesendet, so dass sich die Reichsbahn vorbereiten kann, auf

welche Gleise die ankommenden Wagen abgestellt werden sollten. Der Zoll

wird benachrichtigt, wie viel Reisende und Transitreisende auf der Fähre

mitkommen. Hier Zehn Minuten vor anlegen der Fähre. Wenn ich Dienst hatte,

hatte ich mich bemüht von den „Funker“ (ein schwuler Matrose der DDR

Volksmarine im Dienst der Reichsbahn, seit Mauerbau 1961, ein guter intimer

Freund aus dem Warnow Werft Ensemble Warnemünde und ein nackter Kerl

von Markgrafenheide, FKK-Strand und in mein Lotterbett.) eine Stunde früher

wissen lassen, was und welche Transitreisende mitkommen , um mich mit

meiner Gruppe kurz zu schließen, welche Kontrollmethode bei unsere

Passkontrolle in Frage kommt.

Die Passkontrolle beginnt hier mit

neue Kontrollmethoden vor Ort

Die Zeit ist jetzt reif für die Passkontrolle in den Transitwagen in den Ostsee-

Express. Holtfreter und ich fangen in den Abteilwagen zuerst an. Ein Abteil

nach dem Anderen läuft die Passkontrolle an. Jeder nimmt sich einzeln ein

Abteil vor. Schon bei der Gepäckkontrolle bei den Dänen wissen wir schon

Bescheid, wer in Frage kommt, wer hier Tester und Passtransporter für

Westberlin ist. Ich bin ein Spezialkenner der Westberliner und Westdeutschen

Gesellschaft durch meinen Zolldienst in Drewitz-Dreilinden im Kalten Krieg

West-Ost. Sämtliche Abteile werden auf dem Kopf gestellt. Der Schlafwagen

wird besonders vorgenommen. Eine Gepäckkontrolle sagt uns mehr über den

Reisenden aus, als er uns sagen will. Nach der Pass- und Gepäckkontrolle ist

erst mal Ruhe. Stille. Grabes Stille.

Der Donner kommt ja noch. Die drei Transitwagon werden jetzt von der

Dieselrangierlok aus dem Fährenbahnhof gezogen und an den Ostsee Express

nach Ostberlin angekoppelt. Dieser steht schon fahrbereit am Bahnsteig im


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 55

Bahnhof von Warnemünde. Wir hatten jetzt 20 Minuten Zeit die Männer aus

diesen Transitwagen herauszuholen, die wir Passkontrolleure vorher geortet

hatten als Tester und Passtransporteure. Die Bahnaufsicht wurde vorher genau

von uns informiert, den Ostsee Express darf nur abfahren bis alle Zöllner und

die festgenommenen Reisenden aus dem Zug sind. Hier dürfen keine Fotos

gemacht werden, von den Transitreisenden und auch nicht von den

Zollkontrolleuren. Hier läuft eine Aktion der DDR Grenzsicherheit im Stillen.

Fünf Reisende, Männer, sollen blitzschnell aus dem Zug geholt werden von dem

Zöllner.

Dazu benötigen wir die vier Zollkontrolleure zur besonderen Verwendung.

Alles hatte ich vorher genau mit ihnen abgesprochen. Holtfreter und ich gehen

in den Transitwagon und wissen, in welches Abteil die von uns gesuchten

Männer sitzen. Der Holtfreder geht mit zwei Zöllnern in den Transitwagen, ich

mit den zwei anderen Zöllnern von der anderen Seite in den Transitwagen. Also

sechs Zollkontrolleure sind jetzt da um Fünf verdächtige Transitreisende aus

diesem Zug herauszuholen. Ich gehe vor und lass mir ihre Reisepässe geben

und bitte diese Männer mit ihr Gepäck auszusteigen hier und jetzt. Ohne eine

Gegenwehr sind alle fünf Männer mit uns ausgestiegen. Sofort sind die zwei

Volkspolizisten aus ihren Schatten getreten und haben eine Fluchtsicherung

gemacht. Ich hatte noch die Bahnaufsicht auf dem Bahnsteig verständigt, von

unserer Seite ist alles OK, der Ostsee Express kann pünktlich 0.51 Uhr seine

Reise in Richtung Berlin Ostbahnhof abfahren.

Alle Fünf Transitreisende, Zwei Westberliner und drei Dänen wurden nun zum

Fährenbahnhof geführt in die Passagierhalle, hier zur den Mitarbeitern des MfS

Rostock. Vier MfS Leute nahmen sich einen Reisenden vor in ihr Büro, der

fünfte Mann musste warten und wurde von einen Zollkontrolleur aus unseren

Zug bewacht, bis zur Befragung von den MfS Leuten.

Die Aktion von der Mitternachtsfähre am Freitag ist erst Mal beendet.

Hauptgrund war es keine Nachrichten von der DDR Zollkontrolle aus

Warnemünde nach Westberlin kommt. Hier wurde eine Passfälschung

vorgeworfen und der Reisende konnte nach Richtungswahl 3 Tage weiter

fahren.

Die Aktion der Frühfähre steht uns noch bevor. Da sieht es ganz anders aus bei

den Transitreisenden: Die DDR Flüchtlinge mit einen Westberliner,

Westdeutschen, Dänischen Reisepass stehen an der Ostseegrenze Warnemünde

und wollen raus, raus, raus. In die Freiheit. Als Passkontrolleur muss man sich

in der Fluchtperson hineindenken, um zu wissen, warum diese Flucht hier auf

den Warnemünder Fährenbahnhof beginnen soll noch auf den Boden der DDR.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 56


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 57


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 58

Der Anfang einer Flucht beginnt

in Berlin, in Westberlin

Der Anfang beginnt in Berlin, in Westberlin. Die Fluchthelferorganisation sind

seit dem 13.August 1961 sehr aktiv geworden, um fluchtwillige DDR Bürger,

hier meistens Studenten aus dem Ostsektor von Berlin in den Westsektor zu

holen über die Ostberliner Mauer, die jetzt Westberlin von Ostberlin trennt, hier

mit der Fluchthilfen:

Echte Westberliner-, Westdeutsche- , Westeuropäische Reisepässe sollen die in

Ostberlin oder in Brandenburg leben Studenten in den Westen über die Mauer,

durch die DDR Passkontrolle nach Westberlin gebracht werden auf Umwege

über die Ostsee, über Dänemark. Alles hört sich hier leicht an, ist aber sehr

kompliziert umzusetzen von dem Fluchthelfer in Westberlin. Der einfache

Vorgang läuft etwa so ab:

Ausländische Studenten können auch weiter hin die Grenze, die Mauer, über

den Bahnhof Friedrichstraße Grenzübergang passieren mit einem

Tagespassierschein, gültig bis 24.00 Uhr. Diese sind im Fluchthelfersystem die

„Läufer“. Sie laufen alle Adressen ab von den Ostberliner Studenten, die in

Westberlin studieren. Diese Adressen werden von der Asta, ein

Studentenhilfswerk, mit Passfoto aus der Asta-Kartei zu Verfügung gestellt.

Etwa 500-600 Studenten aus Ostberlin sind in den Westberliner Uni und

Hochschulen eingeschrieben. Somit haben die Läufer eine große Arbeit vor sich,

fluchtwillige Ostberliner zu finden, und abzufragen, ob sie in den Westen

übersiedeln w o l l e n. Steht es fest, dass die Masse der Ostberliner Studenten

in den Westen flüchten wollen, möchten, mit der Hilfe der studentischen

Fluchthelfern, wird nun unter all den Studenten, die auch in der Asta eingetragen

sind, nach dem Passfotos das passende Pendant ausgesucht und befragt ob sie

für die Fluchthilfe ihren Reisepass zur Verfügung stellen für ca. drei Wochen.

Die Zeit wird gebraucht um in Ostberlin ein Transitvisum Richtung Dänemark,

Schweden, Österreich über ein Westberliner Reisebüro einzuholen. Daher der

Arbeitstitel „ Reisebüro“ für die Fluchthelfer in Westberlin und für alle DDR

Passkontrolleure der DDR Zollverwaltung intern an den einzelnen Transit

Grenzübergänge an der DDR Grenze. Die DDR Passkontrolleure von der DDR

Zollverwaltung sind eine sehr verschwiegene Kaste, Loge, Gruppe der DDR, die

niemanden an sich herankommen lassen, auch keine DDR Zolloffiziere. Darum

wurde später diese Passkontrolle von der MfS an den DDR Grenze

übernommen. Ab 1961, nach dem Mauerbau.

Ist der Reisepass zurück aus Ostberlin ohne Beanstandungen in Westberlin bei

den Fluchthelfern, wird der Ostberliner Student verständigt durch den Läufer,


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 59

ein Fluchtausweis liegt vor, sie möchten sich in ca. 10-14 Tagen zu Flucht bereit

stellen. Hier wird nun schon ein Code übermittelt, zu Erkennung für die echten

Helfer, die von jetzt an, die Hauptaufgabe übernehmen müssen. Der Code ist in

einem Satz zusammen gefasst. Das war in den 60 Jahre so Mode in den

verschiedenen Diensten. Etwa so: „Der Winter wird sehr kalt werden“. Antwort

„Das macht nichts, wir hatten doch einen schönen Sommer gehabt“. Somit

wissen beide Seiten Bescheid, hier ist der Flüchtling, da der Fluchthelfer. Der

Flüchtling muss sich genau darauf vorbereiten, welche Rolle er jetzt an nimmt

als Person, die den echten Reiseausweis zur Flucht ausleiht. Fast alle

Personendaten mussten auch perfekt übereinstimmen. Dazu kommen nun neue

Helfer ins Spiel. Der westdeutsche Helfer. Dieser konnte an einen Tag in

Ostberlin einreisen mit einen Tagesaufenthaltsbescheinigung, ein Läufer der

besonderen Art. Dieser musste den Flüchtling auf seine Rolle vorbereiten. Alle

Personendaten abhören vom Flüchtling, alle Gepäckstücke mit Inhalt passend zu

der Fluchtperson organisieren aus den Westen und in den Osten bringen. Ein

ausländischer Fluchthelfer muss mehrere Reisepässe von Westberlin nach

Ostberlin bringen. Ein Westdeutscher Läufer bringt nun einzeln den Flüchtling

den Reisepass mit Transitvisum, Fahrkarten Platzkarte, Tagesration als

Reiseproviant und das genauen Reisedatum. Hier werden Alarmsignale

vereinbart, bei eventuellem Stasikontrollen auf den Bahnsteig auf dem

Ostbahnhof, in Ostberlin vor Abfahrt des Ostsee Express in Richtung

Warnemünde-Gedser.

Der Fluchtweg ab Ostbahnhof Berlin

Die drei oder vier Transitwagen werden oft genau von der Stasi auf den

Bahnsteig überwacht, wer steigt als Reisende hier ein. Der Flüchtling wird von

einem Läufer zum Ostbahnhof geführt, und muss nun warten, wenn die S-Bahn

vom Bahnhof Friedrichstraße, Grenzübergang kommt als Zubringer aller

Transitreisende aus Westberlin. Genau in diesen Moment beim Einfahren der S-

Bahn in den Ostbahnhof, muss der Flüchtling aus dem Dunkel rauskommen,

sich beeilen und auf den Bahnsteig 7 vom Ostbahnhof die Treppe raufgehen und

sehr selbstsicher, selbstbewusst in den Transitwagen einsteigen, der an dem

Ostsee Express angekoppelt ist. Der Flüchtling darf sich um Gottes Willen nie

umsehen, immer geradeaus zum Ziel, zum Transitwagen gehen. Als hätte dieser

DDR Flüchtling Hunderte Male diesen Transitwagen schon benutzt.

Auf den Bahnsteig selbst ist ein Westdeutscher Läufer, der genaue sichtbare

Signale gibt, um den Flüchtling zu warnen, nicht einzusteigen, in den Ostsee

Express, da ein Tester aus der Fahrt nach Berlin, Gedser -Warnemünde

schlechte Nachrichten hat.

Die DDR Zöllner hatten in Warnemünde ein neues Kontrollverfahren für die

Ausreise der Transitreisende nach Dänemark eingebaut. Dann wird das


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 60

Fluchtunternehmen an diesen Tag abgesagt und ein neuer Tag wird vereinbart,

bestimmt. Der Flüchtling muss wieder nach Hause in Ostberlin bis ein neuer

Fluchttag von dem Läufer angesagt wird. Das Spiel kann 2 bis 3 Mal passieren

bevor es richtig losgeht. Der Flüchtling steht vor einen Nervenzusammenbruch.

So kommen oft diese DDR Flüchtlinge an bei uns in Warnemünder

Fährenbahnhof zur Passkontrolle in den Transitwagen vom Ostsee Express.

Ohne gute Nachrichten vom Tester aus Warnemünde, kein Fluchtversuch. Und

dies alles in die dunkle Nacht, so um Mitternacht, bei sehr schlechtem Wetter.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 61


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 62

Beginn der Passkontrolle

geheime Aktion „Reisebüro“

Der Ostsee Express nach Warnemünde-Gedser-Kopenhagen fährt ab von

Ostbahnhof 23.05 Uhr und ist mit mehrere Halten um 4.08 Uhr in Rostock,

und 4,34 Uhr in Warnemünde. Die Fähre nach Dänemark, Gedser legt um 5.20

von Warnemünde ab, alles bei normalen Seegang und Seewetter, und ohne

große Zwischenfälle. Alle Abfahrtzeiten von den Fähren, und den Internationen

Zugverbindungen in Warnemünde müssen genau eingehalten werden, da alle

Züge und Fährverbindung internationale Anschlüsse im Reiseverkehr haben.

Klappt es nicht, muss das nationale Verkehrsunternehmen große

Konventionalstrafen zahlen in Devisen. Unvorhergesehene Naturelemente sind

ausgenommen. Darum muss der Zollkontrolleur hier an der Seegrenze genau die

Kontrollzeiten in der Reise- und Personenkontrolle einhalten. Von der

Organisation her ist genügen Zeit für eine eingehenden Kontrolle aller Reisende

in der Ein-und Ausfahrt hier vorhanden. Bei der Frühfähre haben die

Passkontrolleure etwa 35 bis 40 Minuten Zeit die Transitwagen aus Ostberlin zu

kontrollieren, wenn diese rechtzeitig auf den Fährenbahnhof rangiert wurden.

Bei der Passkontrolle gibt es keine Hetze noch Stress überhaupt, sonst rutschen

Fehler mit rein in der Kontrolle. Wir Zollkontrolleure hatten uns gut vorbereitet.

Alle Flüchtlinge wussten nicht bei der Abfahrt aus Berlin vom Ostbahnhof, dass

wir alle Tester und Passtransporter mit der Mitternachtsfähre aus dem Verkehr

gezogen hatten. Sie fuhren jetzt Samstag früh in ihr Verderben, unwissend an

die DDR Ostseegrenze. Das MfS spickte uns Passkontrolleure jetzt ständig, oft

zehn Minuten lang vor der Passkontrolle zur Frühfähre Ausreise mit den

neusten Nachrichten aus Berlin und aus den einzelnen Fluchthelfergruppen. Es

gab bei der Fährausreise Zeiten mit dem Ostsee-Express, Frühfähre, da wussten

wir Passkontrolleure und Personenermittler vom MfS schon die Namen von

DDR Flüchtlingen, die mit ihren gefälschten Reisepässe aus der DDR Ausreisen

wollten. Hier kannten wir den Westberliner Reisepass mit Namen, Passnummer

und den echten DDR Namen dieser DDR Flüchtlinge.

Es gab auch Zeiten da hatten wir von dem MfS zehn Namen von DDR

Fluchtwillige bekommen, fünf Minuten vor der Passkontrolle in dem Ostsee-

Express Ausreise, aber sieben DDR Flüchtlinge mit einen gefälschtem Reisepass

waren nur aus Berlin Ostbahnhof in den Zug, zur Passabfertigung früh

Fährausreise nach Gedser.

Es muss hier nochmals gesagt werden, seit dem Mauerbau hatte das MfS

Rostock die Führung in der Passkontrolle Ein-und Ausreise Fährenbahnhof

Warnemünde im Transit fest übernommen. Wir von der Zollverwaltung

Fährenbahnhof Warnemünde waren nur die durchführenden Personen nach dem

Alliierten Besatzung Rechten. Hier gelten nach dem Mauerbau weiter hin die


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 63

Alliierten Rechte und Vorschriften im DDR Transit Reiseverkehr an den DDR

Grenzen. Die DDR ist und bleibt eine Besatzungszone der Sowjets bis 1989

(1994).Das darf nie vergessen werden.

Ab Mai 1963 wurde die DDR Eisenbahnfähre „Warnemünde“ eingestellt auf

der Route Warnemünde-Gedser. Ab hier wurde auch die neue Passkontrolle

vom MfS Rostock von der PKE (Passkontrolleinheit)übernommen. Die DDR

Zollkontrolle hatte hier nur die Aufgaben der Zollkontrolle im Ein-und

Ausreiseverkehr übernommen. Zu dieser Zeit war schon längst mein

Arbeitsvertrag mit der DDR Zollverwaltung ausgelaufen. Ich hatte als

Gruppenführer in der Passkontrolle Warnemünde Fährenbahnhof rechtzeitig

mich auf meine Zeit danach, nach meine Zeit nach dem Dienst aus der DDR

Zollverwaltung vorbereitet und in Rostock schon eine neue Arbeitsstelle gehabt

ohne SED und MfS Einfluss in mein Privatleben. Ab hier kam nur noch eine

politfreie Arbeitszone in Frage. Als aktiver Organisator hatte ich mich schon

einen neues Personennetzwerk zusammen gestellt, was recht nutzbar war für

mich und meine neuen Beruf in der DDR Unterhaltungsindustrie, Meine neuen

Berufserfolge in meiner neuen Karriere in der Unterhaltungsindustrie lagen nun

vor mir, und sie waren wunderbar, all die Berufsjahre waren bonfortionös. Ich

danke all meine Kollegen in diesen 30 Jahren. Sie waren wunderschön. Ich habe

keine Träne der DDR Zollverwaltung nachgeweint, im Gegenteil ich hatte sie

nur für mich ausgenutzt für meine neuen Erfolgen in Berlin, in Ostberlin.

In meiner Dienstschicht auf den Fährenbahnhof hatten die Passkontrollen, nach

dem Bau der Berliner Mauer nur der Zugführer und Kontrolldienstleiter

Fährenbahnhof Warnemünde Holtfreter und ich als Gruppenführer durchgeführt

in dem Ostsee-Express bei der Ein-und Ausreise. Passkontrolle war mein

Spezialfach im Reiseverkehr West-West-Ost. Ich hatte nie das MfS Rostock in

mein Wissen darüber ein Einblick gegeben. Ich war ständig der Naive im

operativen Dienst, so wie die Leute vom Rostocker MfS auftauchten.

Ich bin ja nicht umsonst ein Spezialist im Passwesen Westberlin-

Westdeutschland. Wenn man alles richtig macht im DDR Passwesen, konnte

man unbeschadet aus der DDR normal Ausreisen und ganz normal wieder

einreisen. Man muss nur schweigen lernen, sonst wartet Bautzen darauf, dass du

zu Besuch kommst für unbekannte Jahre. Fragen sie jetzt nicht dauern, wie ist er

unbeschadet über die Ost-Westgrenze gekommen? Lesen sie einfach meine

Episoden: „Interner Einblick in ein sozialistisches Leben in der DDR“. Da

können sie alles genau nachlesen, wo der Schlüssel dazu liegt. Ruhe jetzt, jetzt

kommen die offiziellen MfS Leute aus Rostock. Wer kennt sie nicht?


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 64

DDR Zollkontrolleure

als MfS Schleuser in Richtung

„Goldener Westen“

Überseehafen Rostock, 1960.

Und wenn wir jetzt schon beim unbeschadeter Grenzwechsel sind in Richtung

Freiheit, in Richtung Westen, in Richtung Westeuropa, in Richtung

Demokratie, dann müssen wir uns auch mal genauer die DDR Kapitäne zu See,

die Kapitäne auf großer Fahrt mal genauer ansehen ohne Wischi-Waschi. Nur

reine Tatsachen aus meinen persönlichen operativen Dienst in der

Passkontrollen, wovon natürlich kein Kapitän sprechen darf, noch dazu befugt

ist die Aktivitäten der HVA des MfS Berlin und die Bezirksverwaltung

Rostock zu kommentieren. Sie schweigen jetzt einfach mit mir hier. Hier lernen

sie die kleine und die große DDR Politik kennen aus erster Hand.

Das Anwachsen unser DDR Handelsflotte ist nicht nur bestimmt ,um unseren

Export und Import zu steigern, um ganz groß in den Welthandel mit

einzusteigen, sondern auch eine Hauptaufgabe geheime Informationen von

Politik, Wirtschaft, Militär zu sammeln und zu transportieren aus allen Ländern,

die von großer Bedeutung sind für die DDR und Osteuropa.

Das MfS hatte verschiedene Diensteinheiten, die jeder eine spezielle Aufgaben

in der Sicherheit der DDR zu erfüllen hat mit allen Mitteln die sie zur

Verfügung stehen. Es muss mit den Mittel alles erreicht werden, die die DDR

zur dieser Zeit auch anwenden konnte. Vor dem Mauerbau hat das MfS ( hier

ein Sammelbegriff für alle Diensteinheiten des MfS ) rechtzeitig im Stillen

Kontakte geflochten und gewebt, um feste Verbindungen und Bindungen in

Westeuropa zu haben. Gezielte Nachrichten sind unbedingt erforderlich, um

die Politik der DDR mit den Sowjets im Fluss zuhalten und nach vorne im

Deutsch-Deutsch Gespräche zu führen. Wenn wir noch nicht in allen Ländern

eine DDR Botschaft hatten, hatten wir dafür eine Handelsvertretung nach der

DDR Politik. Diese waren die besonderen Helfer für unsere MfS Leute im

fremden Ausland.

Auch im Westeuropäischen Maßstab. Das MfS braucht zur Erfüllung all diese,

sagen wir hier einfach mal, zur Beschaffung von geheimen Informationen,

Helfers Helfer. Und wo finde ich diese Helfers? Auch hier wird praktisch

gedacht: Alle DDR Bürger, die dienstlich im europäischen Westen zu arbeiten

hatten, in der Kultur, Wirtschaft und die Politik die DDR im Ausland

vertreten. Auf DDR Deutsch: Die Kaderreisende.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 65

Und hier haben wir die allerbeste Gelegenheit im Überseehafen Rostock. Von

hier fahre über alle Meere unsere Handelsschiffe mit einen DDR Geist am Deck.

Da zu meiner Ausbildung als Zollkontrolleur eine Funktion gibt die mir sehr

liegt und ich mit allen meiner Sensoren dabei bin: Der Personenermittler. Fragen

sie hier nicht was das ist. Ich hatte für diesen Beruf Zöllner eine besondere

Gabe, eine besondere Gene von zuhause aus meiern Familie mitgebracht.

Wovon beim Zoll keiner etwas was wusste. Ich bin auch als Personenermittler

dazu ausgebildet worden, feindlich Gegner im Reiseverkehr herauszufinden

und diese nach den DDR Gesetzen auszuschalten, zu eliminieren, wenn sie der

DDR einen Schaden zufügen wollen. Und dies auch mit ihren Helfers Helfer.

Warum sollte ich mein Wissen nur gegen die Gegner der DDR richten?

Schon auf dem Grenzkontrollübergang Drewitz – Autobahn hatte ich aktiv als

Personenermittler speziell an das Einrichten der Agentenschleuse auf dem

Grenzkontrollübergang Drewitz- Dreilinden, Autobahn aktiv zugearbeitet. Nach

dem Mauerbau 1961 wurde die Agentenschleuse auf dem Bahnhof

Friedrichstraße hierher verlegt, und wurde in den Jahren verfeinert. Daran hatte

ich aber meine Meriten nicht verdient, da war schon die neue DDR Generation

von Zöllner am Wirken.

Vor dem Mauerbau 1961 war als Hauptschleuse eben der

Grenzkontrollübergang Drewitz- Dreilinden, Autobahn ausgewiesen. Es gab

gemeldete MfS Agenten, aber auch sehr oft ohne Meldung die diesen

Grenzkontrollübergang passieren wollten, sollte, musste. Das nicht Anmelden

eins MfS Mann zur Westschleusen war ein großer Fehler des MfS. Wir

Zollkontrolleure erkannten einen DDR Bürger mit einen Bundesdeutschen

Reisepass von weiten schon.

Hier ein gemeldeter MfS Agent, der unsern Übergang Westberlin-DDR-

Bundesrepublik spektakulär die Grenze Wechsel sollte. Sie haben richtig

gelesen: Die Zollkontrolle sollte eine ausgemachte Schikane optisch darstellen,

bei einen Durchreisenden, bei einer Durchschleusung eines DDR MfS

Mitarbeiters auf dem Grenzkontrollübergang Drewitz- Dreilinden, Autobahn.

Wenn ihnen dies alles zu kompliziert ist im Denkablauf, einfach weiterblättern.

Im Sommer 1958. Es sollte ein sonniger Tag werden. Ich wurde früh von

meinen Zugführer Zollsekretär Gniffke bei der Diensteinweisung bei Seite

geholt und er gab mir einen delikaten Auftrag für eine Zollkontrolle. Ein DDR

Mann wird am frühen Vormittags in einem ausländischen PKW kommen auf

unseren Grenzkontrollübergang zu Durchreise nach Westdeutschland. Alle

Fahrgäste sind Ausländer nur diese DDR Bürger ist ein Westdeutscher

Reisende. Wir sollten eine recht aktive Scheinkontrolle durchführen und etwas

in der Länge ziehen.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 66

Hauptgrund: Jeder Mitfahrer in diesem PKW muss sich bei einer eventuellen

westlicher Befragung (MAD)an alles, aber auch an alles, was und wie die

Personen und das Fahrzeug von den Ostvopos kontrolliert worden ist, so dass

sich alle, alle Reisenden an diesen Tag noch gut erinnern können. Das soll

heißen, der DDR Reisende mit einen Westdeutschen Reisepass wurde bei dem

MAD voll als Westdeutscher Bürger in der Bundesrepublik anerkannt.

Erinnerung, ist hier die Frage, die von uns Zollkontrolleure erfüllt werden

muss für das MfS. Die vorgefallende Personen- und Fahrzeugkontrolle soll

jedem Reisenden in seinem Sinne festhalten. Alles lief hier wie am Schnürchen.

Wir Kontrollzöllner hatten auch einen Wunsch dabei. Bei diesem schönem

Wetter wollten wir hierzu einige Fotos machen. Die Aufgaben wurden verteilt.

Der Kontrollplatz wurde ganz nahe an unser Kontrollraumfenster frei gehalten.

Der Zollwachmeister Manfred Geffert soll mit meinem Fotoapparat nach

Möglichkeit Fotos machen, wo alle Reisende und Zöllner zu sehen sind. Aus

dem Zollkontrollraum und abwechseln aus der Baracke mit der PKW Grube.

Mein Zöllner der Wolfshund soll mir Schutz geben und auf mein zuwinken in

der Kontrolle mit eingreifen. Er kennt genau seine Aufgaben, die wir schon X-

Mal durchgeführt hatten. Auch er soll auf diese Fotos zu sehen sein. Jeder

Zöllner soll von allen hier was lernen: Von den Durchreisenden, vom

Fahrzeug, von allen Kontrollgesprächen, von allen Zusammenspiele der

Kontrolleure unter einander, und ständig sich mit den Durchreisen beschäftigen,

so dass er den Grund und vor allem den Fotografen nicht erkennt.

Gegen die elfte Stunde kam nun dieses gemeldete ausländische Fahrzeug.

Fahrzeughalter und Fahrer war eine ältere Dame (merken sie sich hier mal

genau: im Westen gibt es nur Damen, im Osten nur Frauen). Zwei Herren

gehörten zur der Familie dieser Dame, der dritte Mann, um die 40 Jahren mit

eine Pfeife, war unser gesuchter Mann aus Ostberlin, jetzt ein Westdeutscher,

laut gefälschtem Reisepass. Er fuhr auf einer Empfehlung mit dieser

ausländischen Gruppe und Fahrzeug mit bis Hannover. Man kannte sich nur

vom hörersagen. Die Kontrolle mit den Kontrollgesprächen dauert etwa 25

Minuten, wo gegen der MfS Mann laufend seine Stellung wechselte. Alles hat

geklappt und der Zugführer war zufrieden. Ich habe heute noch diese Fotos in

meinem persönlichen Besitz und habe das Urheberrecht darauf. Auf Wunsch

kann jeder sie per Nutzugsvertrag für sich als Zeitzeuge benutzen.

DDR Bürger mit einem Reisepass aus Westdeutschland war aus der Masse

aller Durchreisenden schnell zu finden. Nach einem Kontrollgespräch von

10-15 Minuten hat der MfS Mann das Handtuch geworfen. Ich sollte doch mal

die und die Telefonnummer in Ostberlin anrufen. In der Woche waren es

manchmal oft bis zu 3 Leute, in der Reisehochsaison, die ich aus dem

Reiseverkehr rausgezogen hatte.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 67

Im Sommer waren immer diese Erntezeiten. Ich hatte auch zwei

Zollkontrolleure speziell daraufhin ausgebildet. Diese MfS Leute, die in den

Westen durch unsere Sicherheitsorgane durchgeschleust werden sollten, waren

oft schwach motiviert, um ihren Auftrag zu erfüllen in den Westen, in

Westeuropa. Wie kann man bei einem leichten fremden Druck von außen schon

sich und seine Sicherheitsorgan verraten?

Immer sagte der Zugführer der Volkspolizei, die diese MfS Männer abholen

mussten vom Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden: Eine Passfälschung

liegt hier vor, unbekannter weise. Personen Identität stimmt nicht mit dem Inhalt

des Reisepass überein. So sollten unsere Zollkontrolleure nicht vom MfS in

Verdacht kommen, wir wären nicht so kommunistisch hier auf diesen

Grenzkontrollübergang. Alle Kommunisten die auf einer Durchreise waren auf

unseren Grenzkontrollübergang, ob aus dem Osten oder aus dem Westen

glaubten, wir wären hier alle Edelkommunisten und hätten sie hier aus ihrer

Bredouille raus zu holen und ihr helfen den Weg zuweisen in den Westen zu

kommen. Und woran erkennt man diese Kommunisten auf unseren

Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden: An ihre ständige Konflikten im

Durchreiseverkehr mit den Zollkontrolleure. Diese Ostberliner MfS Leute als

Reisende in Richtung Bundesrepublik haben nix gelernt von den Westberliner

Reisenden. Wie reise ich durch die DDR Zollkontrolle in Richtung

Bundesrepublik. Diese MfS Leute fehlte die Feindberührung im Allgemeinen

und als MfS Mann ins besonderen.

Sehen wir uns hier im Überseehafen Rostock mal genauer an, wie die

Personen Schleuse Anfang der 60er Jahren auf unseren DDR Handelsschiffen so

abläuft. Jede Person, die mit einem DDR Handelsschiff in den Westen

ausgeschleust werden sollte, muss unbedingt vom Zollkontrolleur bei der

Ausklarierung eines Handelsschiffs vor der Zollkontrolle erkannt sein. Dieses

gehört zum besonderen Feeling eines versierten Zollkontrolleurs an der DDR

Grenze.

Viel Ehre - Viel Feinde.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 68

Die DDR Schiffskapitäne waren

die besten Schleuser von

MfS – Spione in den

Goldenen Westen.

Der Rostocker Überseehafen gehört zum besten und größten Schleuser Hafen

der DDR. Das MfS hatte hier auch Aufgaben des Warschauer Pakt Staaten mit

übernommen. Es liest sich auch so: Wir DDR Bürger mussten auch für unsere

Russen Besatzer mitspionieren bei unsern Landsleute im Westen in den 60ziger

Jahren und weiter bis 1989.

Der Kopf dieser Schleuse auf solch ein DDR Handelsschiff ist immer der

Kapitän des jeweiligen Handelsschiffes. Ein Kapitän hat verschiedene

Verantwortlichkeit, wie nautische, technische, kaufmännische Aufgaben. Den

Namen Kapitän darf er nur tragen, wenn er ein Schiff führt. Ansonsten ist er ein

Patent Besitzer, ein Schiff zuführen. Er ist am besten von der MfS (Rostock

oder Berlin) eingeweiht, wann und wo werden diese Leute abgesetzt. Er ist auch

dem MfS voll verantwortlich für das Gelingen dieser einzelnen Aktionen, und

haftet persönlich für diese Leute, solange sie auf seinem Schiff sind. Die MfS

Leute müssen sich ab der Ausfahrt aus dem Überseehafen voll dem Kapitän

weisungsmäßig unterwerfen und nach seinen Befehlen und Anweisungen

parieren. Keiner darf nach der Ausfahrt aus der Reihe tanzen und seine MfS

Allüren an den Seemann bringen, ansonsten läuft das Unternehmen schief für

die DDR, für das MfS, für die DDR Politik, für den Kapitän und für das

Spionageobjekt, persönlich für den MfS Aufklärer.

Auch die Seemänner, die DDR Seeleute, können denken, was hier so abläuft

nebenbei. Auf einigen Handelsschiffen auf Großer Fahrt, für eine Fernfahrt zu

See, habe ich auch gute Informanten aus meinen alten Werftarbeitszeiten, die

mir gut zugetan waren.

Bei einer guten Information von einem einzelnen Mann aus der Schiffscrew,

die ich für meine Funktionen beim Zoll verwenden kann, muss man bei der

Einklarierung und bei der Zollkontrolle recht großzügig sein. Eine Hand wäscht

die andere. Von nix kommt nix. Von nichts kommt nichts, auch keine

interessante Informationen. Geben und neben muss die Waage halten. Nicht

vergessen, wir sind hier im DDR Sozialismus. Wir nehmen hier das Wort

sozialistisch korrupt nicht in dem Mund. Durch unsere Aufklärung hier wird die

DDR nicht gleich untergehen. Jetzt noch nicht.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 69

Der Schiffstyp IV., Bauart Frieden hat außer Offiziers- und Mannschaftkabinen

auch noch, je nach Baujahr des Schiffes, einige Passagierkabinen zur

Verfügung. Diese wurden für spezielle Passagiergästen reserviert oder im

Voraus bestimmt, welche Personen hier mitfahren können, sollten oder müssen.

Die politische Krise zwischen den Ost-Weststaaten in Europa wurde immer

angespannter. Bevor es zum Mauerbau kommt, hat die HV A vom MfS Berlin

rechtzeitig geschaltet und hat eine größere Zahl an MfS Mitarbeiter nach

Westeuropa über die DDR Grenze in der Stillen geschickt. Alle Wege wurden

benutzt, um unbemerkt von Ostdeutschland nach Westdeutschland zu kommen.

Einer der sehr sicherste Weg ohne Ost-Westkontrolle waren die Handelsschiffe

aus der DDR von der DSR. Als getarntes Mitglied der Schiffsmannschaft

konnten sie ungezwungen mit einen Westdeutschen Reisepass von

Westdeutschland aus in einem Westeuropäischen Staat einreisen oder je nach

der Größe eines Hafens unbemerkt in das gewünschte Land untertauchen,

verschwinden und als „Guter Westdeutscher“ , mit eine gut erlernte Legende in

der westdeutschen Gesellschaft wieder aufzutauchen, als Gutmensch für

Freiheit und Demokratie.

Rotterdam war immer ein sehr beliebtes Anlaufziel, um mit dem DDR

Urlauberschiffe in den Westen unbemerkt zu kommen. Ein Stunde vor dem

Auslaufen aus dem Hafen wurden die noch fehlenden „Schiffsleute“ per

Lautsprecher ausgerufen, sie sollten sich an der Gangwaywache melden.

Gleichzeitig sollten alle Gäste vom Schiff gehen, die ihre Freunde oder

Verwandte hier in der Liegezeit besuchten, und auch alle Hafenorganisatoren.

30 Minuten vor Auslaufen des Urlauberschiffes kam von der Kapitänsbrücke der

letzte Aufruf, sofort soll alle Fremde und Gäste das Schiff verlassen. Dies ist das

Zeichen für die Schiffsmannschaft, wer von den Seeleuten oder den Urlauber

hat das Schiff für immer verlassen in Richtung Westen, in Richtung Freiheit

und Richtung Demokratie. Beim Aufrufen dieser Leute beim vollen Namen,

sollen sie sich sofort an der Gangwaywache persönlich melden! Diese 30

Minuten sind entscheiden.

Noch am kommenden Abend kenne ich per Telefon diese Namen und

teilweise, ob sie Urlauber oder zu der Schiffsbesatzung gehören, die nicht auf

das Urlauberschiff zurückgekehrt sind vom Landgang, von meinen

Familienmitgliedern aus dem Westen. Auf die DDR Urlauberschiffe war oft ein

Familie Treffen in der Liegezeit im Hafen von Rotterdam. Somit bin ich im

Vorteil als Personenermittler, das ich früher schon wusste von diese DDR-

Flüchtlinge mit den vollen Namen von den Urlauber oder Seeleute, als die

Leute vom MfS Rostock Überseehafen. Wer ist mal wieder aus der DDR

geflohen und hat diese Urlaubsschiffreise zur Flucht aus der DDR ausgenutzt.

Alle Nachrichten die ich mich für meinen Zoll Beruf persönlich organisierte für


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 70

das DDR-Passwesen und das DDR-Zollwesen sind in meinem persönliches

privates Zollarchiv eingeflossen, für die Jahre nach meinen operativen Dienst in

der DDR Zollverwaltung. Jede Dienstzeit für den Staat hat auch mal ein Ende.

Meine Familie aus Ost und West hat den Hafen Rotterdam immer genutzt für

ein großes Familientreffen auf dem Urlauberschiff MTT „Fritz-Heckert“,

wenn es hier angelegt hatte auf der Durchreise in das Mittelmeer und dann in

das Schwarzes Meer. Von meiner Familie waren auch Beamte von der

Montan-Union aus der Bundesrepublik dabei. Auch ein hoher Beamter und

Uniformträger aus meinen engen Kreis der Familien von der Bonner Hadthöhe,

der auch perfekt die sowjetische Prawda lesen konnte, war mit dabei. Ich hatte

Familienmitglieder in der Schiffsbesatzung auf der „Heckert“. Alle meine Leute

aus meiner Familie waren echte Preußen. Zum Teil war ich Mitorganisator

dieser Ost-Westtreffen in Rotterdam, Amsterdam oder Hamburg, ( als DDR

Passspezialist und Personenermittler von Rostock aus ).

Ich hatte u.a. auch mitorganisiert, für meine Familienmitglieder in der DDR,

wie man einen Fernseh-Konverter für das Zweite Westfernsehen in den Osten

bringen kann, so per Schiff über die Grenze. Hier auf diese großen

Familientreffen auf der „Heckert“ in Rotterdam wurde das Ost-West-

Wirtschaftswunder mitorganisiert.

Als bester Zollkontrolleur vom Überseehafen-Rostock 1962 war ich auch der

beste Strippenzieher und Türöffner in der Not, oder wenn Bedarf, auch an der

DDR Grenze. Ich bin doch drei Jahre voll ausgebildet worden als Zoll-

Fernaufklärer auf den Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden für den

Überseehafen Rostock und für den Fährenbahnhof Warnemünde. Aber wer

wusste dieses hier an der Ostseegrenze im Pass-und Zollwesen? Wer wusste hier

im Hafen, dass ich ein Scharfschütze bin, und ständiger Waffenträger Pistole

Walter PPK, eine Polizeipistole von 1931.

Hunderte von MfS Agenten sind diesen Weg gegangen, um mit den DDR

Handelsschiffen der DSR, Rostock, in den Westen zu kommen, oder auch

wieder zurück in den Osten zu kommen. Selbst noch nach dem Mauerbau, wo

jeder westlicher Staat auf MfS Agenten sich vorbereitet hatten. Die DDR

Musikdampfer „Fritz Heckert“ und die „Völkerfreundschaft“ war bei der

Ausfahrt aus Warnemünde eines der sehr sichersten Transportwege in den

Westen unbemerkt zu kommen. Oft waren die DDR Flüchtlinge als Passagiere

eines dieser Musikdampfer getarnte MfS Mitarbeiter. So konnten sie bedeuten

besser in der Westdeutschen Gesellschaft untertauchen und ihren Auftrag der

HV A erfüllen. DDR Flüchtlinge waren nach dem Mauerbau 1961 sehr beliebt

bei der Westdeutschen Bevölkerung, wenn auch nicht alle Flüchtlinge einen

Politischen Hintergrund hatten aus dem Osten in den Westen zu fliehen.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 71

Der Schiffstyp IV. (Frieden) hatte durchschnittlich 57 Mann Besatzung. Es gab

Zeiten da waren es 64 und mehr Leute in der Musterrolle, auf der

Besatzungsliste. Mit 64 Leute ist das Schiff ausgelaufen, mit 55 Mann

Besatzung ist es oft zurückgekehrt. Meine Aufgabe war neben der Einklarierung

auch genau die Schiffsbesatzung unter den Augen, unter der Kontrolle zu

nehmen, ob schon bei der Ausfahrt aus Rostock, Merkmale einer Flucht zu

erkenne war. Bei Stückgutfracht wurde oft jeder großer Hafen Westeuropas

angefahren. In den größere Häfen war das End-und Beladen eine schnelle Sache,

so dass manchmal überhaupt kein Landgang für die Mannschaft möglich war.

Eine Flucht, wenn sie vorbereitet war, denn meistens auf der Rückfahrt, wenn

der DDR Frust wieder zu erwartet ist. Hamburg war ein gutes Fluchtziel nach

einer sechs monatliche Seereise. Im Hamburger Hafen agierten professionelle

Fluchthelfer, die teilweise der DDR Sicherheitsorganen bekannt waren und ihre

Abwerbemethoden. Die Fluchthelfer in Hamburg wissen oft im Voraus

Bescheid, welcher DDR Seemann von welchem DDR Handelsschiffe Interesse

zu Flucht hatte. Die Verwandten des Fluchtwilligen aus dem Westen zahlten

diese Fluchthelfer in bar. In den Hamburger Freihafen kommt kein Fremder in

diesen Hafen. Deswegen müssen Helfers Helfer ran an das Fluchtobjekt. Die

Flucht der Seeleute geht so rasant vor sich, das der Flüchtling glaubt er wird

entführt. In den Armen seiner Verwandten kommt er zuerst zu Besinnung. Wird

diese Flucht publik im Westen oder aus dem Osten in den Westen, wird sofort

eine Endführung eines DDR Seemanns im Hamburger Hafen von der DDR

herausgepustet.

Mein Freund - Mein Lieblingsfeind

So hatte ich mir bei der Ausklarierung ein DDR Schiff im Überseehafen

Rostock genau die Musterrolle angesehen, um schon im Voraus die Stasi

Mitarbeiter bei der Kabinenkontrolle stärker unter den Augen zu nehmen. Alle

erkennbaren MfS Mitarbeiter bekamen auf der Mannschaftsliste einen Punkt

von mir und diese Namen hatte ich dann nur für mich, für mein Archiv,

abgeschrieben und in all dieser Zeiten meiner Ausklarierung von DDR

Handelsschiffe gesammelt für eine spätere Analyse. (Diese Datenliste von den

ausgeschleusten MfS „Seeleute“ aus der Zeit meines operativen Dienst in der

DDR Zollverwaltung von 1960-1963 habe ich heute noch in meinen privaten

DDR-Zollarchiv gut über die DDR Zeiten gebracht). Wir bekamen auch in aller

Stillen von unseren Rückwärtigen Diensten(Hafenzollleitung, MfS, oder

persönlich von Mann zu Mann Bescheid, welches Besatzungsmitglied nicht

mehr in der DDR zurückgekommen ist. Altdeutsch heißt es: Republikflucht im

Ausland. Uns Zöllner wurden vom MfS die Leviten gelesen, warum wir nicht

genug aufgepasst hatten bei der Ausklarierung. Bei jeder Politausbildung im

Monat ist laufend stets das gleiche Thema dran. Wir sollen die Flucht der DDR

Bürger in den Westen unterbinden. Wäre doch angenehmer für alle


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 72

Fluchtwillige bessere Lebendsbedingungen zu schaffen in diesen Happy DDR-

Sozialismus nach Sowjetischer Art!

An dieser Ausklarierung habe ich gelernt, wer fluchtverdächtig ist, und habe

mit meinen Erkenntnisse bei dem Check in der Urlauberschiffen in

Warnemünde in Zivil radikal durch gegriffen, wenn der Verdacht auf eine

Fluchtgefahr besteht. Ich komme hierauf noch genau zurück. Ja und was soll

nun noch der Zollkontrolleur bei der Zollkontrolle beim Einlaufen, beim der

Einklarierung suchen und suchen bei der Schiffsmannschaft? Na was schon?

Was alle Seeleute vom Landgang mitbringen, wenn sie in einen Europäischen

Hafen sind. Was zu lesen, Deutsche Zeitungen, Kreuzworträtsel, und na klar

Pornos, Pornos und Pornos in allen Varianten und Preisen. Hier sind es noch

keine Pornos im heutigen Sinne, sondern Softpornos für die lange, lange Reise

von sechs Monaten. Alle diese Pornos wandern dann, nach dem Lesen und

Gebrauch rundum für alle Schiffsbesatzungsmitglieder ( natürlich Männer ).

Die DDR hatte schon im Anfangsstadion ihres Bestehens ein Gesetz für die

Jugend herausgebracht, das aber in jedem Strafgesetzbuch zu lesen ist. 1955

wurde diese Verordnung zum Schutze der Jugend von der DDR Politik

neukonzipiert und mit reichlichen Straferlassen bestückt, darum auch im

Strafgesetzbuch von 1958 zu finden. Von den vielen Verboten hier zu lese, ist

der § 3, der aber für alle Bürger gilt und der § 184, Sittlichkeitsdelikte im

Strafgesetzbuch, Verbreitung unzüchtiger Schriften. Der § 3 besagt die

Herstellung und Abgabe von Schund- und Schmutzerzeugnissen und

…..Einführung in die DDR.

Dies sind die Arbeitsrechtsmittel, womit ein Zöllner jede Zollkontrollen

durchführt an den Grenzen der DDR. Das wissen aber auch alle DDR

Schiffsbesatzungen der Handelsschiffe der DSR und werden beim Einlaufen in

einen DDR Hafens von den Politoffizieren besonders belehrt. Also, alle raus

aus den Bullaugen, was der DDR nicht genehm ist. Die Chinafahrende

schmeißen auch die Rote Mao Fibel raus, die jeder Seemann von den Chinesen

bekommt, bevor sie in einen chinesischen Hafen einlaufen darf. Die DDR

Zöllner achten hier sehr genau, dass keine Schund-und Schmutzliteratur in die

DDR eingeführt wird. Hauptkontrolle in dieser Frage ist dann meist die

Kontrollen am Hafentor, wenn alle Seeleute von der Schifffahrt nach Hause

fahren wollen. Alles fremde Schriftgut was nicht in der DDR von den Seeleuten

eingeführt werden darf, landet in der Kontrollstelle des Überseehafens und wird

dann zentral von allen Kontrollstellen eingeholt und in ein Rostocker

Großheizwerk zum Verbrennen geschafft. Denken sie bloß nicht, wir Zöllner

sitzen nun da und lesen alle gegenstandslos eingezogenen „Schundliteratur“.

Wir Zöllner haben mit so was einen täglichen Umgang und kennen auch die

Hetzzeitschriften aus Westeuropa aus dem Effeff. Da gibt es wirklich

bedeutende und interessantere Sachen, die für uns Zöllner von Interesse sind.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 73

Polit –Magazine. Interessante Nachrichten vom Nachbarn, unsern DDR

Feinden.

Westliche Presseauswertung gehört zu meiner Fernaufklärer Funktion. Aber die

DDR schreibt den Bürgern genau vor, was sie lesen soll oder nicht. Wir Zöllner

sind da aber besser informiert. Schon jahrelang hat die DDR für Westberlin,

Westdeutschland und das westliche Ausland in übergroßen Mengen Schundund

Schmutzliteratur und Pornos gedruckt auf Hochglanzpapier, und als Export

aus der DDR ausgeführt. Alles in Hochglanz und in Farben. Die bekannteste

Großdruckerei liegt im Saale-Orla-Kreis in Pößneck. In der Offsetdruckereiwerk

Karl-Marx-Werk Pößneck wurden schon 1957 in großen Mengen Pornos im

Auftragsdruck nach Westberlin mit einer amtlichen Ausfuhrgenehmigung des

Ministerium für Außen-und Innerdeutschen Handel aus Ostberlin. Ich persönlich

habe mir diese Ausfuhrware Export genau angesehen und mit dem LKW Fahrer

ein intensives Gespräch über diesen Auftragsdruck für Westberlin in der DDR

gesprochen und mir für mein Zöllner-Archiv mehrere Pornoexemplare geben

lassen. Alles geschah, als ich noch Leiter des Einreisesicherheitsbereich auf dem

Grenzkontrollübergang Drewitz- Dreilinden, Autobahn, Potsdam-Babelsberg

war, 1959. Also kann man die DDR Seeleute keinen Vorwurf machen, wenn

auch sie mal eine Westzeitung oder so mit nach Hause bringen, wenn die DDR

Politik es im Großen macht. Also auf Altdeutsch: Hört nicht so viel hin was uns

die Partei zu sagen hat. Selbständiges denken und handeln ist angesagt.

Jetzt geht es los – Mauer ist in Sicht

Es muss hier noch gesagt werden über die Begriffe MfS und Stasi, den hier

laufend benutzt werden. Beide Namensbegriffe wurden 1960 nicht benutz von

den Uniformträger und Mitarbeiter in der DDR Sicherheit, sowie von der

werktätigen Bevölkerung in den Grenzen der DDR. Offiziell im Sprachgebrauch

in den DDR Medien heißt es: Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit.

Ein langer schwulziger Name ,ohne großen Inhalt. In den späteren Jahren kam

aus Westeuropa der neuideologischer Begriff vor: Stasi oder der vom MfS in

allen Hetztiraden, in allen Westeuropäischen Medien, hier ins besonders von

den Fernsehmetorator Thilo Koch und Gerhard Löwenthal aus Westberlin. Ziel

war es, alle DDR Uniformierte die in der Sicherheit des Staates tätig sind, in

das schlechte Licht im Klassenkampf an der ideologischen Front im Kalten

Krieg darzustellen. Zu personifizieren, wer ist Freund, und wer ist Feind der

westlichen Welt ist. Leider kam diese „ guten Ratschläge“ vom Rias und ZDF

nicht in den Ohren, wofür sie bestimmt waren. In der Unterkunft und in den

Kasernen der Uniformträger hörte man diese Sender nicht. In der Jahren 1960

wurde in der DDR sehr einfach und praktisch gesprochen und alles hatte einen

Namen in der Sicherheit des Staates:“…..mein Mann arbeitet beim Konsum“

(MfS). Ein gängiger und einprägsamer Begriff für eine Arbeitsstelle. In den


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 74

späteren Jahren kam noch dazu, ein etwas intelligenter Begriff: „…..er ist bei

der Firma“(Stasi). Dieser Begriff hat sich in allen Schichten der DDR

Bevölkerung durchgesetzt bis fast zum Ende, bis zur Wende. Wir werden hier

den westlichen neuideologischer Sicherheitsbegriff lesen: MfS und Stasi.

Grundsätzlich ist es für Zeitzeugen wichtig, dass wir hier in der DDR und auch

in Westdeutschland für einige wichtige Sachen im politischen Leben andere

Begriffe und Bezeichnungen hatten. Die heute fast in Vergessenheit geraten

sind.

Zollkampfgruppe „Go West“

Sommer 1961 Warnemünde:

Hier geht es darum, dass die DDR Zollverwaltung von der Rostocker MfS

Bezirksleitung den Auftrag bekommen hatte, mit den DDR Fahrgastschiffen von

Warnemünde über die Ostsee in Richtung Gedser mit zu fahren, als

Kaffeefahrten deklariert. Hier bekam die Kontrollstelle Fährenbahnhof eine

Anweisung vom MfS, eine Sicherheitsgruppe sollte auf diesen Fahrgastschiffen

von Warnemünde aus nach Gedser mitzufahren, hin und zurück. Hauptthema

lautet: Kein DDR Bürger darf das Schiff verlassen, oder diese Schiffreise als

DDR Flucht benutzen. Ich wurde angewiesen, hier als Leiter diese Gruppe zu

führen, da ich als Gruppenführer die meisten Erfahrungen hatte mit

Feindberührung aus den Westen, und auch ein Pistolen Scharfschütze war als

Zolloberkontrolleur. Alles einfach verstanden hier? Oder.

Meine Aufklärungskampfgruppe bestand aus Sechs Mitarbeiter der

Zollverwaltung, wovon ein Mann aus der Bezirksverwaltung Warnemünde, Am

Alten Strom 1, kam und Mitarbeiter des MfS Rostock war: Zollanwärter Buß,

tätig in der Lohnbuchhaltung der Bezirksverwaltung des AZKW Rostock,

Warnemünde Am Alten Strom 1. Vorher hat er das Handwerk Zoll im

Überseehafen gelernt. Aus dieser Zeit kannte ich Buß. Also ein Zollkontrolleur

mit einem Ohr des MfS Rostock in unsere Aufklärungsgruppe „Go West“. So

was schadet aber nicht unser Unternehmen, wofür wir beauftragt wurden. Im

Gegenteil, er bekam eine Sonderstellung in unsere Gruppe, damit war er

dienstlich voll ausgefüllt. Diese Gruppe macht hier nichts im Alleingang,

sondern hat wichtige Leute aus dem MfS Rostock und von der DDR

Zollverwaltung Zolloberkommissar Awe, Stellvertreter des Grenzzollamt

Rostock-Überseehafen, im Hintergrund, um Mitzudenken, wenn das

Aufklärungsergebnis vorliegt.

Zwei Zöllner sahen aus wie eineiige Zwillinge, jung, groß, schlank, blond,

braun gebrannt, wie zwei Männer von der Küste. Kenner der Seefahrt, für die

kommenden Gespräche mit dem Tagesausflügler sehr wichtig. Sie kleideten sich


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 75

auch gleich, obwohl sie überhaupt keinen gemeinsamen Familien Hintergrund

hatten. Dann war ein Zöllner dabei, der Größte und der Kräftigste von uns allen,

ein Mann mit eine ostpreußischen Familien Hintergrund, der Beschützer unser

aller in der Gruppe bei aufkommenden Konflikten mit den Reisegästen, und

Fluchtwillige. Er war uns allen körperlich überlegen. Er hat sofort für deutsche

Ordnung zu sorgen, wenn ein einzelner aus unserer Gruppe in Gefahr droht.

Der letzte Mann war zuständig für das anbaggern bei den Frauen. Unser

Liebhaber, unser Schameur, unser Romeo. Privat kannte keiner sich

unterandern, das war in dieser Aktion sehr wichtig. Jeder Zöllner hatte eine

genaue Einzelaufgabe in dem geschlossenen Gruppenhauptziel, die wir uns nun

bei der Fernaufklärung in Nato Land stellen müssen, um auch Erfolge

nachzuweisen. Auf dem Fahrgastschiff auf der Hinfahrt kannte keiner, keinen

von uns, alle waren „Einzelgänger“, auf der Rückfahrt zogen wir uns auf

unseren Rückzugsplätze zurück. Kein politisches Sachthema wurde von uns auf

den Schiffstouren besprochen noch diskutiert. Jeder von uns Zollaufklärer hatten

jeden Platz auf dem Oberdeck im Blickfeld und kannte den Durchschnitt der

Passagiere auf dem Oberdeck und im kleinen Bordrestaurant. So wusste jeder,

wie die Tour gelaufen ist. Erst im Hafen, am Alter Strom, am Liegeplatz, wenn

wir wieder ohne Fahrgästen waren, wurde die Fahrt technisch-politisch

abgerechnet. Jeder konnte, jeder musste seine besonderen Erkenntnisse von der

Fahrt vor allen Zollaufklärer erklären. So wusste jeder welche ständigen

Veränderungen unter den Ausflugreisenden vor sich geht, in welcher Richtung

wir jetzt mehr unsere Kräfte einsetzen mussten, und konnten daran die

politischen Veränderungen in der DDR, hier unter der Warnemünder Urlauber

erkennen.

Auf dem Schiff mussten wir ungemein flexibel sein und sofort alles Feindliche

gegen die DDR erkennen und reagieren, ohne dass man unsere Aufgaben auf

dem Schiff von den Ausflugsgäste bemerken und erkennen durften. Auf solch

engen Raum dauert es nicht lange, so kennt man sich vom Anblick und

Wegsehen recht schnell, und wer zu wem gehört. So mussten wir immer locker

vom Hocker sein, und fröhliche Urlauber aus Warnemünde darstellen. Wir

waren alle jung, tatkräftig und standen alle in Saft und Kraft. Alle hatten schon

mehrere Jahre als Zollkontrolleure ihren Dienst im AZKW hinter sich. So

fanden wir immer sehr schnell Kontakte zu den Schiffsgästen, und hatten im

Voraus schon interessante Gesprächsthemen parat, um den Reisenden an uns

zubinden. Politische Gespräche waren grundsätzlich untersagt. Nur im Notfall,

wenn wir im Hafen Gedser in der Liegezeit waren, und wir konnten unseren

selbstauserwählten Stellplatz nicht verlassen. Jeder Zollaufklärer musste in der

Liegezeit einem ungemeinen fröhlichen Mann darstellen, um den

Gesprächspartner an sich zu binden ohne dass er laufend seinen Platz wechselt.

Nun das waren für uns die kleinsten Aufgaben in den Hafenliegezeiten in

Gedser. Wichtiger war es, dass wir unsere schleichende Melancholie von

unserem Dienst hier auf dem Schiff, fest in der Hand hatten.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 76

Die Fahrgastschiffe der Weißen Flotte.

Kaffeefahrten nach Gedser

Der Schiffsliegeplatz war an der West Mole vor den Lotsenbooten an der

Warnemünder Lotsenstation am Alten Strom, in der Nähe des Warnemünder

Leuchtturm mit dem Leuchtfeuer. Die Reichsbahn hatte von der Weißen Flotte

Stralsund drei Fahrgastschiffe gechartert , für den Sommer 1960 und 1961, um

eine Fährverbindung im Vorfeld aufzubauen mit der Dänischen Staatsbahn für

die Eisenbahnfähre der Reichsbahn „MS Warnemünde“, die im Mai 1963 im

Dienstgestellt werden sollte auf das Trajekt Warnemünde-DDR—Gedser-

Dänemark. Folgende Fahrgastschiffe waren unterwegs auf der Ostsee von

Warnemünde nach Gedser:

- Fahrgastschiff „Seebad Ahlbeck“

Im Januar 1958 in Dienstgestellt

43 Meter lang, 8,15 Meter breit

Passagiere: 308 Personen

Geschwindigkeit: 11 kn.

- Fahrgastschiff „Seebad Binz“

Im April 1958 in Dienstgestellt

43 Meter lang, 8.14 Meter breit

Passagiere. 440 Personen

Geschwindigkeit: 11 kn.

- Fahrgastschiff „ Seebad Warnemünde“

Im Juni 1961 in Dienstgestellt

44 Meter lang, 8.14 Meter breit

Passagiere: 305 Personen

Geschwindigkeit. 11 kn.

Wie sie hier sehen, haben alle Fahrgastschiffe die gleiche Größe aber eine

unterschiedliche Passagierzahl, und alle Schiffe wurden innerhalb von drei Jahre

gebaut, auf der gleichen Werft in Magdeburg, auf der VEB Schiffswerft Edgar

Andre in der DDR. Diese Fahrgastschiffe wurden alle vor den Bau der Berliner

Mauer fertig gebaut und in Dienst gestellt.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 77

Fahrgastschiffe der Weißen Flotte als

Reserve Küstenschiffe im

Kalten Krieg –

Für den Bau der Berliner Mauer

Alle Fahrgastschiffe wurden vor den Mauerbau an den DDR Grenzen gebaut

und auch in den Dienst gestellt, an den neuralgischen Punkten der DDR

Nordgrenze. Hier erkennt man einfach ,wie weittragend der Gedanke war, in

der DDR Politik an der Nordgrenze , kleine, verdeckte, bewegliche Schiffe zu

Verfügung zu haben, um aktive Personen zu befördern nahe an der DDR

Grenze, in der drei Meilen Zone der DDR, wenn es der DDR Sicherheit für

notwendig hält. An der unterschiedlichen Passagierzahl erkennt man, dass nicht

nur fröhliche DDR Urlauber eine „Kaffeefahrt“ hier mit unter nehmen können,

sondern einfache, militärisch, getarnte Transportfahrzeuge zur Verfügung hat,

sollte die Politik an, oder in der Ostsee sich gravierend zu Ungunsten der DDR

verändern. Mit einfachen Worten: Diese Fahrgastschiffe sind kleine wendige

Militärschiffe im besonderen Einsatz. Darum wurden die Kapitäne zu diesen

Fahrgastschiffen für ihre besonderen militärischen Aufgaben in der Dreimeilen

Zone politisch handverlesen von dem MfS Rostock hier auf der Tour

Warnemünde-Gedser ausgesucht. Kein Feind auf der Ostsee und in den Häfen

kommt sofort auf die Idee, die Volkmarine und die Grenzpolizei kann den

angreifenden Feind hier mit einen militärischen Schaden zufügen. Bevor wir

Zollaufklärer uns in der Aktion Zollaufklärung „Go West“, in der Endphase

befanden, wurden wir alle nochmals aufgeklärt und belehrt, wenn wir uns auf

der Ostsee außerhalb der drei Meilenzone befinden, dass die Fahrgastschiffe

militärisch umfunktioniert werden können im Notfall. Nur wir werden

rechtzeitig von der Sachlage benachrichtigt.

Der Zollrat und Parteisekretär der Bezirksverwaltung der AZKW Rostock

Riebeling hatte uns zwei Stunden lang einen GVS-Vortrag gehalten über

eventuelle Natofeindberürung, und die militärische Nutzbarmachung der

Fahrgastschiffe in einer Krisenzeit auf der Ostsee oder in den DDR Häfen. Wir

Zöllner, die dann an Bord sein könnten, müssen uns eingliedern in den zu

erwartenden Kampfhandlungen. Darum ist auch unsere Aufklärungstruppe so

ausgesucht worden im Voraus, das alle Zöllner in einer vollmilitärischen

Kampfhandlung ausgebildet waren. Nun wissen sie auch, dass hier keine

Zollfrauen was zu suchen hatten. Die haben die Heimatfront zu verteidigen.

Jedes dieser o.g. Fahrgastschiffe hat im Unterdeck ein ausgebauter Schiffsalon,


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 78

das nie ein Passagier betreten darf, währen die Hin- und Rückfahrt von Gedser-

Warnemünde in dieser Vormauerbauphase.

Dieser Salon bleibt nur den Sicherheitskräften vorbehalten. Kein Fahrgast

sollte von diesem Salon unterhalb der Wasserlinie etwas wissen, oder diesen

Salon besuche bei einer schlecht Wetterphase auf See. Hatte ich hier Dienst auf

ein Fahrgastschiff, hatte ich den Schlüssel als Gruppenführer sofort beim

Betreten des Schiffes vom Kapitän verlangt.

Im Jahre 1961 kann keiner mehr behaupten von diesen DDR Bürger, die zu

dieser Zeit an den Grenzen der DDR ihren operativen Sicherheitsdienst

verrichten hatten, er hätte von den Mauerbau nichts gewusst? Alleine die

Logistik zur militärischen Sicherheit an den DDR Grenzen waren von dem

Kenner der Grenzszene sofort erkennbar. Ich kenne Zöllner von den

Grenzzollamt Rostock Überseehafen und der Kontrollstelle Fährenbahnhof

Warnemünde, die ihre Verwandten und Familienmitglieder im Sommer 1961

gewarnt hatten, dass jetzt der letzte Moment ist, die letzte Chance besteht, vor

den Mauerbau über die Berliner Sektorengrenze nach Westberlin überzusiedeln,

in die Freiheit. Wir vorne an der Grenze als Zollkontrolleure an den

Kontrollstellen sind ja genügend geschult worden von den MfS Offiziere der

Bezirksverwaltung, was wir Zöllner hier an der Grenze zu machen haben, wenn

der Tag X. vor der Tür steht. Jeder hier an der Grenze, ob Zöllner, Grenzpolizei,

Volksmarine, und im Stillen auch alle Kampfgruppen in den Großbetriebe an

den DDR Grenzen, hatten laut Plan ihre Hauptaufgabe zu erfüllen. Leider

hatten wir Zöllner nicht nur DDR Republikflüchtige zu verzeichnen, auch die

Zahl der DDR Rückkehren, und politasyl Suchende aus allen Herren Länder

hatten im Sommer 1961 an den DDR Grenze zugenommen. Es war ein

dauerndes rein- und rauskommen von Flüchtlingen nach beiden Seiten der

Politmachtzentren. Keiner weiß, wo er hin will, keiner weiß wo er hin soll. Ein

Tanz auf dem Vulkan. Flüchtling sein in Deutschland auf beiden Seiten war der

moderne Trent unser Zeit, unser Lebensstil. 24.01.1959 Rückkehrer GKA

Drewitz-Autobahn: Günter Wettin, Wendschaft, Dorfstraße 22.

Die DDR Urlauberschiffe für

den Kalten Krieg 1961

in Warnemünde

Und wenn wir uns jetzt mal die größeren Schiffe mal ansehen, die sich die

Politik der DDR unter der Flagge der DSR Rostock vor dem Mauerbau zugelegt

hatte, kommt einen das Wundern. Als erstes wurde das Urlauberschiff

„MS Völkerfreundschaft“ zugelegt und dem FDGB(Freier Deutscher

Gewerkschaft Bund) zugeteilt. Auf der „Völkerfreundschaft“ fuhr auch nur der


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 79

Klabautermann mit und sorgte für den Seemannstod. Es wurde in der Eile als

Wrack von Schweden gekauft. Unter den Namen „MS Stockholm“ hatte es

einen Zusammenstoß auf dem Wege Stockholm-New York auf einer Nebelbank

mit der „MS Andrea Doris“. Die „Stockholm hatte Fünf Tote zu beklagen. Es

war ein Musik-Passagier-Dampfer auf der Schweden-Amerika-Linie.

Nach einer Schnellreparatur in Schweden, hatte die DDR dieses Schiffswrack

auf der Schnelle gekauft, weil es billig zu haben war und es wurde im Dienste

der DDR Reederei DSR eingestellt, nach einer eingehender Reparatur in

Rostock, als DDR Urlauberschiff.

„MS Völkerfreundschaft“

Im Februar 1948 als „ MS Stockholm“ in Schweden im Dienstgestellt.

Nach einer Havarie auf hoher See mit der „ MS Andrea Doria“ im Januar 1960

an der DDR

Verkauft. Nach einer Reparatur in Rostock unter einen neuen Namen als DDR

Urlauberschiff

bereedet.

„MS Völkerfreundschaft“

160 Meter lang, 21.06 breit

200 Mann Besatzung

568 Passagiere

19 kn.

„ GTMS Fritz-Heckert“

Ein Urlauberschiff im DDR Eigenbau auf der M-T Werft Wismar.

Im Mai 1961 im Dienstgestellt von der DSR Rostock.

141 Meter lang, 17,6 Meter breit .

178 Mann Besatzung, 380 Passagiere = 558 Leute

19 kn.

Großes Hospital, großer Wirtschaftsbereich.

„MS J. G. Fichte“

Ein französischer Truppentransporter im Algerien Krieg. Oktober 1948 in

Frankreich

im Dienstgestellt unter den Namen „MS Claude Bernhard“.

Im August 1962 kaufte die DDR das Schiff von Frankreich und stellte es in

den Dienst der

DDR unter den Namen „MS Johann Gottfried Fichte“ als Ausbildungsschiff

der DSR

Rostock. Vorher wurde das Schiff generalüberholt auf der Warnowwerft,

Warnemünde.

164 Meter lang, 20 Meter breit.

74 Mann Besatzung,


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 80

Kabinen für 324 Lehrmatrosen zu See, und für die Kapitänsausbildung von

der

Seefahrtschule in Wustrow auf dem Darß.

Auch auf dieses Lehrausbildungsschiff fuhr der Klabautermann mit, er war

hier zuhause, er kam aus Frankreich gleich mit. Er war der Seemannstod auf

dieses Schiff. Bei der Probefahrt der „MS Fichte“ von der Warnowwerft

Warnemünde in die Ostsee, in der Dreimeilen Zone und weiter in die Ostsee,

hat ein Leitungsmitglied (SED) bei dieser Probefahrt, einen politischen

kriminellen Mordanschlag ausgeübt auf zehn mitfahrenden Zollkontrolleure der

Zollverwaltung der DDR von dem Grenzzollamt Rostock Überseehafen. Die

Absicht war Mord? Ich komme darauf zurück. Ein Leitender Kapitän vom

Schiffspersonal auf der Probefahrt war ein Mörder gegen die DDR Staatsmacht.

Ich gehe als DDR Zollfernaufklärer

In Gedser Hafen an Land.

Feindaufklärung!

Feindaufklärung ist mein Lieblings Dienstfach im Grenzreiseverkehr West –

West-Ost. An der DDR Grenze. Die Feinde der DDR hatte ich in meiner

Dienstschicht im operativen Dienst ohne große Probleme herausgefischt. Hier

wird nur psychologisch gearbeitet. Gegen die Logik denken, gegen die Logik

handeln, führt zum großen Erfolg. Die Körpersprache kennen ist ein Muss.

Vorher unbedingt eine Hausmacht aufbauen mit alle Dienstgraten der DDR

Zollverwaltung. Fragen sie hier nicht wie ich es mache. Ich habe eine besondere

Gene von zuhause mitgebracht für diesen Dienst als Zollkontrolleur in der

DDR-Zollverwaltung. Die Stasi war ständig dabei, mein Wissen aus meinen

Zollkontrollen und im Passwesen abzufischen, zu knacken. Passfälschung im

Reiseverkehr West-Ost-West gehört zu meinem speziellen Wissen, worüber ich

aber hier nicht plaudern werde. Dieses Thema ist hier zu kompliziert im

Fachwesen Passkontrolle. In den Jahren Ende der 50ziger und Anfang der

60ziger Jahren hatte ich in der Reisehochsaison in der Woche oft 3-4 Stasi

Leute aus dem Verkehr gezogen wegen Passfälschung. Die wollten mit einem

gefälschten Bundesdeutschen Reisepass von Ostberlin über Westberlin, über die

Transitwege DDR in die Bundesrepublik sich einschleusen. Ich musste mich oft

vor der Stasi aus Potsdam schützen, indem ich immer wieder auf eine

Passfälschung festgelegt hatte. Der Zugführer stelle es immer klar mit der MfS

Potsdam.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 81

Das letzte Mal, 2018, wollte selbst eine westdeutsche Mitarbeiterin vom BKA,

Name bekannt, jetzt tätig im Tränenpalast, Berlin Friedrichstraße, 2 Stunden

lang mein Know-how abfischen als DDR-Zollinsider knacken. Der Anlass war

sehr banal, um mein Wissen aus meiner Dienstzeit bei der DDR Zollverwaltung

abzuschöpfen. Es war ein Wissen von Reisenden im West-West Reiseverkehr.

Sie wartet heute noch darauf.

Hier mal ein Beispiel aus meiner Zollzeit der DDR, 1958-1960. Ich hatte einen

sehr guten Kontakt aufgebaut im Reiseverkehr West-West auf dem

Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden zu einen Leiter des Flüchtlingslager

West-Berlin Marienfelde. Dieser Westberliner Senatsbeamte versorgte mich

ständig mit Behördenakten aus dem Notaufnahme Lager und Spätheimkehrer

Lager Uelzen vom Leiter der Aufnahmeverfahrens und Beauftragter der

Bundesregierung, Dr. Thiemann, Tel. 3243-45. Der leitende Westberliner

Senatsbeamter aus Marienfelde war wöchentlich bei uns auf der Durchreise in

Richtung Bundesrepublik, Richtung Uelzen. Auf seiner Rückreise nach Berlin

West brachte er mir ständig, die von der Rechtsabteilung DDR Zollverwaltung

Berlin Karlshorst angefordert Personalakten mit. Diese bestellten wertvollen

Akten in originaler Kopie waren für uns, in der DDR sehr wertvoll in der SED

Propaganda. Einfach gesagt, es waren Akten von DDR Flüchtlinge und NS

Mördern, die von der DDR erwünscht wurden. Alle Organisationsfragen laufen

hier nur über den Zugführer Zollsekretär Ghiffke, II. Zug.Ich persönlich als

Zollaufklärer war für einen Kontaktaufbau zuständig, aber nicht für den Nutzen

dieser Akten aus dem Notaufnahmelager Uelzen. Dieses Thema hier gehört

beim DDR Zoll bei uns zur Fernaufklärung. Ist man gut drauf in Fernaufklärung,

dann hat man einen Mentor aus der Bezirksbehörde DDR als Co-Mann

(Compagnon) persönlich zur Seite gestellt. Hier ist eine Machtverteilung

vorgesehen. Ich als Fernaufklärer vom Zoll bin zuständig für das Praktische in

den Zollkontrollen an der Grenze, der Co-Mann ist für das Theoretische

zuständig in allen Rechtsfragen in den Zollkontrollen auf ein

Grenzkontrollübergang an der DDR Grenze von der Rechtsabteilung der

Bezirksbehörde. Hinter dieser Behörde stecken die SED und das MfS des

Landesbezirks. Das heißt in Laufe der Zeit lernt man die unterschiedlichen

Verantwortlichen aus der Bezirksbehörde nach einem größeren

Grenzkriminalvorfall kennen. Fast alle sind auch leitende Aufklärer aus dem

MfS.

Später mehr hier über echte Akten aus dem Umsiedlungslager Uelzen aus den

NS-Zeiten aus Rostock und der Schorfheide. Lesen sie später einfach hier

weiter auf dieser Schiene mein Magazin:

„Bomben auf Rostock - Meine Kindheit unter der NSDAP in Rostock“


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 82

Wer hatte das SS- Scharfschützen Sonderkommando „Dirlewanger“ in der

Schorfheide, 1940 mit geschaffen? Wer hatte den Grundstein dazu gelegt? Auf

den Straßen des Sieges. Das Ende vom Deutschen Reich in Rostock, in der

Kielerstraße. Die Russen sind da und stehen vor unserer Haustür persönlich. Wo

sind die großen kostbaren Werte der NS Hierarchie in der Schorfheide

geblieben? Wo?

Ich hatte Anfang der 80ziger Jahren einen Märzen in der US Botschaft bei der

DDR, in Ostberlin, als guter Helfer in meiner Arbeit im Metropol-Theater,

Berlin für mich werben können. Ich sage hier nochmal, als guter Helfer. Seine

Visitenkarte lösten für mich alle Probleme in der US Botschaft bei der DDR(so

der offizielle Name der US Botschaft in der DDR.) Es war Edward James Smith,

1980 – 1982 in der DDR US Botschaft, Ostberlin, in der diplomatische

Abdeckung. Mit diese Visitenkarte konnte ich jeden Tag, jeden Tag, wenn die

Botschaft geöffnet hatte in die US Botschaft, Berlin-Mitte Neustädtische

Kirchstraße 4-5, Tel. 2202741, nach meinen Wünschen besuchen und mehr,

und mehr und das besondere Mehr. Kein SED Mann aus dem Metropol-Theater

Berlin und hier der SED Chefdramaturg konnte als Westberliner Dauerreisender

unsere Problem lösen. Ich hatte es einfach gelöst mit ein großes

Entgegenkommen dieser US Botschaft bei der DDR. Ich möchte hier all den

Amerikanern aus den DDR Zeiten alle ein Dankeschön sagen für Ihre Hilfe für

das Metropol-Theater, Berlin. Ich war hier 30 Jahre lang Erster Requisiteur und

Waffenmeister im Öffentlichen Dienst tätig. Fast über zwei Jahren war ich

wöchentlich hier mehrmals in dieser US Botschaft, in der Nähe des Metropol-

Theater in der Friedrichstraße. Die Gottesfrage lautet hier im Sozialismus:

Warum konnte unser Arbeitsprobleme im Metropol-Theater nicht von den MfS

Männern aus dem Metropol-Theater in der US Botschaft selbst gelöst werden.

Fragen sie hier einfach mal heute, 2019, die Leute von der alten Garde des MfS

in Berlin. Ruhe jetzt hier. Wir wollen hier weiter kommen.

Mit einen echte DDR Reisepass gehe

ich in Gedser an Land

So, jetzt geht es hier weiter bei der Fernauflärung im Gedser Hafen im Jahr

1961, beim Bau der Berliner Mauer an der Nordgrenze: Die Mauer war die

Ostseeküste, und die Ostsee ist ein reiner Verkehrsweg international. Hier stand

nie eine Mauer, aber hier wurde nur geschossen. Hier gab es nur Tote. DDR

Flüchtlinge in der Ostsee. Flucht über die Ostsee. Ein DDR Drama.

Unvergessen.

Mit dem Stellvertretender Dienststellenleiter der Dienststelle Grenzzollamt

Rostock-Überseehafen, Zolloberkommissar Awe bin ich, als Gruppenführer der


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 83

Aufklärungsgruppe „Go-west“, noch im Sommer über eingekommen, verstärkte

Aufklärung an Land im Hafen von Gedser zu unternehmen, dringend. Hier geht

es speziell um die Zwei Fährbecken mit den unterschiedlichen

Eisenbahnfähren. Westdeutsche und Dänische, die am Tage nach

Westdeutschland tourte, wo die Flüchtlinge aus der DDR sofort raufgeführt

wurden von Westdeutsche Fluchthelfern. Und das Wasserbecken zwischen dem

dort an der Pier liegende DDR Fahrgastschiff vor dem Zollgebäude und den

Fährbecken. Hier muss unbedingt Landaufklärung angesagt werden. Also näher

an den deutschen Feind rann, an die deutschen Fluchthelfer auf das Dänisches

Staatsgebiet. Ohne Fluchthelfer, keine DDR Flüchtlinge in Gedser, sagte mir der

dänische Zollbeamte vor dem Zollgebäude in Gedser Hafen. Wir waren beide

schon per du.

Der Staat Dänemark und seine Politik zur DDR hat die Gefahr schon lange

erkannt, durch die DDR Flüchtlinge und ihre Fluchthelfer. Das ganze Thema ist

eine Innerdeutsche Angelegenheit und es soll nicht auf das Staatgebiet

Dänemark ausgetragen werden. Schon länger will Dänemark dabei ankämpfen.

Außerdem will Dänemark mit dem Ostsee Anrainerstaat DDR in keinen

Konflikt kommen. Der Vertrag über das Trajekt der Eisenbahnfährschiff

„Warnemünde“ auf der Route Warnemünde-Gedser ist mit der Deutsche

Reichsbahn und der Dänische Staatsbahn unter Dach und Fach. Im Sommer1963

wird die dringend benötigte DDR Eisenbahnfähre „Warnemünde“ ihre Fahrroute

aufnehmen. Der Export und Import Dänemark mit Europa nimmt immer

größeren Umfang an .Der Wettlauf im Handel und Wandel ist im vollen Gange.

Aber zu diesen Zeitpunkt will und muss die DDR ihr „ Reiseverkehr“, sprich

militärisch: mit dem Bau der Berliner Mauer, an ihren Staatgrenze grundlegend

verändern. Militärisch ändern, zum Nachteil aller DDR Bürgern. Hier fallen

mehrere internationale Grenzthemen und Staatsvorgehen zusammen, Europa

weit. Wir, als DDR Zollaufklärer sollen die zurzeit neuste Situation an der

Nord Grenze, Eisenbahn Fährschiffe, DDR –Dänemark, DDR Flüchtlinge und

Westdeutsche Fluchthelfer aufklären. Schaden von der DDR abwenden.

Und wie handelt der Dänischer Staat in den praktischen Grenzschiffsverkehr

mit DDR und Westdeutschland. Die DDR Flüchtlinge tragen Konflikte in den

Nato Länder mit hinein, wenn dieses Thema nicht politisch vom Tisch kommt.

Saßnitz, der Fährenbahnhof mit den Eisenbahnfähren nach Schweden hatten das

gleiche DDR Grenzflüchtlingsproblem vor der Tür mit Schweden.

Fluchthelfer aus Westberlin und Westdeutschland wurde zum Modewort unter

den DDR Sicherheitskräften, die unmittelbar am Feinde stehen.

Also, haben sie den Grundkonsens verstanden, welche Aufgaben uns DDR

Zollaufklärer hier zufällt? Und worüber ich hier als DDR-Zollinsider einen

Zeitzeugenbericht schreibe. Von Januar 1961 bis zum 13. August 1961 ist über


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 84

Berlin-West 125.000 DDR-Bürger in die Bundesrepublik übergesiedelt,

geflüchtet. Waren sie auch dabei? Seien sie in ihren Leben jetzt glücklicher.

Der von den MfS in der Bezirksverwaltung Rostock und der Bezirksverwaltung

der Zollverwaltung Rostock AZKW am grünen Tisch ausgedachten

theoretischen Aufgaben, sollen jetzt praktisch von uns Zöllner vor Ort

durchgesetzt und umgesetzt werden. Mit möglichst wenige aber sehr erfahrende

Zöllner im Umgang mit den Reisende und den Feinde der DDR. Wir

Zollkontrolleure haben die besten Erfahrungen mit den Feinden der DDR und

vor allen wir können hier an der DDR Grenze am Bestens mit diesen Leuten

umgehen. Na klar in aller Stille. Ich war hier in dieses Unternehmen der

Gruppenführer und Personenermittler als ausgebildeter DDR Zöllner im

Europäischem Reiserecht und Westalliiertem Reiserecht. Das gesamte

Aufklärer Unternehmen „Go-West“ unterstand organisatorisch, technisch,

ideologisch und politisch dem Zolloberkommissar Awe aus der

Dienststellenleitung Grenzzollamt Rostock-Überseehafen, der Mann vom MfS.

In ein wichtiges politisches und technisches Gespräch mit dem

Zolloberkommissar Awe auf dem Fährbahnhof Warnemünde , wurden neue

Weichen gestellt zur Aufklärung direkt im Gedser Fährhafen, direkt an den

Großfähren der Bundesrepublik und Dänemark. Ich klärte Awe auf was wir

zurzeit jetzt dringend materielles benötigen, und er möchte doch in Eile diese

technischen Fragen umsetzen.

Ich benötige sofort binnen 3 Tage von der Bezirksverwaltung der Volkspolizei

Rostock drei gleich lautende Originale DDR Reisepässe für DDR Bürger, die

für mich bestimmt sind, mit meinen genau überprüfbaren Personaldaten und

mein persönliches ziviles Passbild. Diese Passbilder hatte ich schon vorsorglich

beim Fotografen Arppe in Rostock in der Kröperliner Straße machen lassen.

Alle Reisepässe müssen ein halbes Jahr rückdatiert sein, in der Ausstellung und

alle Reisepässe haben die gleiche Passnummer. Alle Reisepässe müssen

haargenau wie Drillinge aussehen, nur mein Dauervisum zur Ein-und Ausreise

der DDR müssen vier bis sechs Wochen unterschiedliches einen

Ausstellungsdatum eingestempelt sein mit verschiedene Staatssiegelnummern

und verschiedene originalen Unterschriften. Nun, warum das? Lösen sie das

Wunder und wir nehmen sie auf in unsern Fernaufklärer Gilde „Go-West“.

Mit diese, auf mich ausgestellte Reisepässe und das Dauervisum zur Ein-und

Ausreise der DDR, kann ich zur jeder Zeit nach meinem Willen und

Dringlichkeit vom Fahrgastschiff im Gedser Hafen aussteigen, an Land gehen

und eine bestimmte Zeit in der Liegezeit des Fahrgastschiff im Hafen, mich frei

ohne Zwang im Hafen ,an den Fähren und an den Bahnhof bewegen. Mit Kreti

und Pleti einen Plausch machen. Nach drei Tagen wissen die Dänischen Zöllner


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 85

genau Bescheid, wer ich bin und was ich im Gedser Hafen überhaupt will. Das

gehört zu Aufklärungstaktik. Ein Aufklärer, der eine bestimmte Aufgabe hat,

in einem fremden Land, sucht hier dringend einen Feindaufklärer von der Seite

des Feindes. Hat er erst einen gefunden, verstehen sich beide, als Feinde,

wunderbar, und tauschen sich ihre Erfahrungen aus. Das geht am besten nur

direkt an der Grenze selbst, und es darf keine Fremdstörung dazwischen

kommen.

Die Zollaufklärer von Warnemünde

sind im Fährhafen von Gedser

Jetzt zurück zur Aufklärungsgruppe „Go-West“, zu den Scouts. Nach dem ich

fristgemäß meine Reisepässe in der Hand hatte, rüstete ich mich weiter aus, auf

dem Fährenbahnhof, für die Tour nach Gedser. Ich sprach alles mit meinen

Zugführer genau ab. Er hat die Funktion der Rückwertigen Dienste zu erfüllen

in diesem Auftrag. Der Passstempel mit der gleichen Nummer, mit dem die

Reisende mit der Frühfähre im Zug des „Ostsee-Express“ abgefertigt wurde,

hatte ich für die Gedser Tour mitgenommen. Ich brauche hier auf dem

Fahrgastschiff diesen Stempel, um mich selbst einen Ausreisestempel neben das

Dauervisum zu setzen, wenn ich in Gedser an Land gehen wollte. Ich suchte mir

einen von den drei Reisepässe aus. Nebenbei nahm ich ca. 10 Flyer von der

Ostseewoche in Rostock, im Sommer, für die Dänen zur Werbung mit. Ich

benutzte sie für andere Zwecken.

Dem Zugführer sagte ich auch noch, er sollte sich nicht von dem DDR Visa

Mann ausfragen lassen ,über die zur Zeit unsicheren Zeiten an der Nordgrenze

und an den Berliner Grenze. Der Visa Mann von der Bezirksverwaltung der

Volkspolizei Rostock, mit MfS Charakter fährt ständig mit allen Fähren mit,

die Warnemünde ansteuern.

Er gibt auf der Fähre die nötigen Ein-und Durchreisevisum aus, für alle

Skandinavischen Bürger, die in Warnemünde einreisen wollten oder auf Transit

sind durch die DDR mit dem „Ostsee-Express.“ Fahren wollte. Der Visa Mann

ist ein Stasimann, und ich weiß nicht welche Verbindungen er zu den Dänischen

Zöllner privat oder dienstlich hatte zum Ausplaudern unsere Unternehmen. Ich

hatte den Visa Mann all die Jahre, wo ich Dienst auf dem Fährenbahnhof

hatte, nie getraut auf seiner Zuverlässigkeit dem DDR Staat gegenüber. Er stand

ständig unter meinen Focus, sowie wir uns in Warnemünde gesehen hatten.

Dieser Visa-Mann war nicht Koscher in unserem Sicherheitsgetriebe in

Warnemünde. Darum machte er auch stehst einen großen Bogen um mich,

wenn wir uns sehen sollten auf dem Fährenbahnhof Warnemünde. Ich hatte auch


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 86

die Absicht bei einer passenden Gelegenheit diesen Visa-Mann zu enttarnen auf

den Boden der DDR. Kommt Zeit. Kommt Rat.

Ich gab jedem Zöllner in meiner Passkontrollgruppe ein Sicherheitscode mit, nur

er kannte die Bedeutung dieses Codes, wenn ich diese aktiviere musste in

unseren Spezialaufgaben im Dienst. Ein Code festigt die eigenen und in der

Gruppe die Sicherheit und den Zusammenhalt in den vor uns liegenden

Aufklärungen in eine fremde Nato Land. In Fragen des Visa-Mann vom MfS,

hatte ich meine Sensoren dafür, um Untreue und Gefahren im

Sicherheitsbereich zu erkennen. Ich lasse sie dienstlich ausschalten. Ich habe da

meine Erfahrungen im Überseehafen rigoros angewendet gegen unsichere Leute

im sensiblen Sicherheitsbereich an der DDR Grenze, die auch mein Leben

gefährden könnten.

Ideologisch gesehen im DDR Grenzer Deutsch: Erster Schuss ins Knie, zweiter

Schuss ins Herz. Sein Tot ist nicht mein Tot. Diese Weisheit kommt von den

Scharfschützen aus der Wehrmacht 1933-1945 und überlebte Generationen

weiter von Scharfschützen in der DDR.

Als erstes muss der Gruppenführer an die Sicherheit in einen besonderen

Dienstvorgang an seine Gruppe denken und dann an seiner eigene Sicherheit.

Auf dem Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden habe ich alles einfach mit

meiner Pistole Walter geregelt, wenn sich Ostagenten vom MfS und

Westberliner Sicherheitsagenten in unseren Einreisesicherheitsbereich in der

Passabfertigung Baracke eine Schlägerei entwickelten. Meistens waren solche

Ereignisse nur nachts, wenn der PKW Reiseverkehr ruhte und nur der LKW-

Verkehr lief. Drei Warnschüsse in die Barackendecke hatten geholfen, um

deutsche Ordnung wieder herzustellen. Dann wussten wir wer Freund und Feind

war. Vier Zollkontrolleure überwältigten die Spione dann. Handschellen hatte

jeder von uns. Fragen sie jetzt nicht, wie unsere Decke in der Passabfertigung

auch aus sah? Jedes Jahr musste der Fußboden in der Baracke neu eingelegt

werden in einer Nachtarbeit. Dieser war von den Reisenden in 12 Monaten

durchgetreten. Die Barackendecke wurde dann gleich mit ausgebessert. Das

heißt einfach, um unsere Sicherheit meiner Zöllner Gruppe in operativen

Dienst ziehe ich sofort bei Gefahr die Pistole und es Knallt. Erst ins Knie, dann

ins Herz, wenn es der Not entspricht, und die Sicherheit von uns

Zollkontrolleuren an der Grenze erforderlich ist. Ich hatte im Durchschnitt acht

Zollkontrolleure in einer Dienstschicht. Jeder wusste aber dass ich meine

Pistole Walter bei Gefahr für Leib und Seele sofort ziehe und einen Warnschuss

abgebe. Wir Zöllner an der DDR Grenze sind keine Waffen Rabauken gewesen,

1958 – 1963.

In der Not müssen wir uns über den Seefunktelegraf der Reichsbahn über der

für den Fährbetrieb zuständig ist, oder hier dann über Rügen Radio,


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 87

Küstenfunk verständigen. Der Mann von der Reichsbahn auf dem Fährbahnhof

Warnemünde am Seefunktelegraf ist ein Intimus von mir. Der schweigt wie

eine Leiche.

Die Flüchtlinge kommen in

Warnemünde an.

Die Ostberliner und Brandenburger sind vorherrschen als Fahrgäste in

Richtung Gedser. Sie kommen mit dem Vormittagszug aus Berlin an, sondieren

die Gegend um den Schiffsliegeplatz, schätzen die Fahrgäste ein, machen Fotos

vom Schiff und besonders das Oberdeck gilt von einem besonderen Interesse.

Sie Kaufen sich eine Ausflugskarte im Pavillon der „Weißen Flotte“ am

Leuchtturm an der Strandpromenade und warten ab, wie das Wetter ist, oder

wird. In Warnemünde wechselt im Sommer im Allgemeinen alle Vier Stunden

das Wetter. Um 10 Uhr und um 14 Uhr liegt das Seewetter für Vier Stunden

fest. Darum wird die Abfahrtzeit 13.30 von den meisten Fahrgästen gewählt.

Flüchtlinge beobachten den Einstieg der Gäste und entscheiden sich in letzter

Minute mitzufahren. Die Fahrkarte hat drei Tage Gültigkeit, also können die

Flüchtlinge sich 6 Mal aussuchen zu welcher Zeit und Tag sie glauben ihren

Anfang zur Flucht aus der DDR zu beginnen. Zwei Mal wird die Route befahren

nach Gedser, Früh und Mittag. Als erfahrende Zöllner haben wir die Flüchtlinge

rechtzeitig ausgemacht, und an jeden Flüchtling setzt sich ein Zöllner an ihre

Fersen, sowie sie das Schiff betreten. Ein besonderer cleverer Beobachter aus

unser Unternehmen „Go-West“ steht am Warnemünder Bahnhof und erkundet

alle ankommenden Züge und S-Bahnen und macht schon eine Analyse welche

Reisende könnten hier als Flüchtlinge in Frage kommen. Kurz vor Abfahrt stößt

er zu uns auf die Schiffsbrücke und klärt uns allen auf, wie die Situation zurzeit

ist unter den Urlauber, und der Fluchtwille bei dem eventuellen Reisenden.

Für diese guten und dankbaren Dienste wurde er besonders ausgezeichnet von

der Zollbezirksbehörde Rostock.

Er ist ein Finder der besonderen Art, und ist immer mit seinen Gedanken im

Dienst. Ein sehr treuer Zöllner im Dienst, ein sehr verlässlicher Zöllner in seinen

Beobachtungsanalysen. Ein Zollkontrolleur mit besondere Sensoren und

Beobachtungsgabe. Er war in unserer Gruppe „Go-West“ nicht zu ersetzen.

Hütten sie sich vor einen Finder im Zolldienst an der DDR-Grenzen. Finder

besitzen eine besondere Gabe und eine treffsichere Gene.

Wir Zöllner beobachten alles von der Außenbrücke aus, jeden Fahrgast, der zur

Kaffeefahrt mit nach Gedser mitfährt. Ich möchte hier noch sagen: Wir Zöllner

von „Go-West“ tragen alle ohne Ausnahmen unsere persönliche ziviles Outfit,

keiner kommt in Uniform, noch lassen wir uns von einen im Hafen


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 88

herumlaufenden Uniformierten ansprechen. Alle Zöllner der Zollverwaltung der

DDR( bis 1962 AZKW) haben keinen Personalausweis, sondern einen

Dienstausweis der identisch ist wie eine DDR Personalausweis äußerlich.

Der Bootsmann an der Gangway lässt die Gäste an Bord. Ein ausgefuchster

Stasi Mann der besonderen Art. Ein Seemann durch und durch mit starker

Durchsetzungskraft. In der Not regelt er alles, wenn ein Flüchtling seine Flucht

verpasst hat. Dieser Gangway Boy steht auch die ganze Liegezeit im Gedser

Hafen an der Gangway, fest wie eine deutsche Eiche. In Gegenwart der

Fahrgäste kennen wir uns nicht. Er ist ein echter Warnemünder Junge, 1.98

Meter groß. Wir beide sprechen Plattdeutsch miteinander. Kennen tuen wir uns

beide vom FKK Strand Markgrafenheide, der im Aufbau war. Hier hatten wir

manches Ergebnis der Sicherheit analysiert von den verschiedenen Seiten der

Sicherheitsbereichen im Hafen. Dazu gehört noch der Bootsführer der Fähre zu

Hohen Düne, Siegfried Jahn, der Hafenkapitän vom Überseehafen und der

Schiffsführer des Ausflugsfahrgastschiffs „Undine“.

Zurück auf das Fahrgastschiff. Drei Fahrgastschiffe von der „ Weißen Flotte“

Stralsund hat die Deutsche Reichsbahn gechartert für die Route Warnemünde-

Gedser. Zwei Fahrgastschiffe waren immer im Einsatz dieser Route. Ein Schiff

machte die Tagesfahrten nach Gedser, das zweite Schiff ist immer im

Warnemünder Hafenbereich und machte Stunden Rundfahrt in Hafen und etwas

Hochsee. Es ist das Reserveschiff, bei eventueller Havarie, das auf Tour

fahrenden Fahrgastschiffs Richtung Gedser. Das Dritte Fahrgastschiff machte

von Rügen oder Usedom Tagesfahrten für die Urlauber. Ist aber immer im

Einsatz, sofort die Fahrtroute nach Gedser zu übernehmen, wenn es zum

Einsatz per Funk gerufen wird. Die Deutsche Reichsbahn ging auf Nummer

Sicher. Lieber drei Fahrgastschiffe zu chartern, als einen Vertragsbruch mit der

Dänischen Bahn sich zu leisten. Alles schwimmt hier im internationalen Niveau

der Anerkennung der DDR aller Nordischen Anrainer Staaten. Hier greift ein

Zahnrad in das andere Zahnrad der DDR Politik.

Also, in der letzten Phase der Sommertour der Fahrgastschiffe in Richtung

Gedser waren im Warnemünder Hafen abwechseln: Die „Seebad Warnemünde“

und die „Seebad Ahlbeck“.

Die „Seebad Binz“ tourte von Wolgast auf Hochseetagesfahrten. So war die

Situation in der Endphase aller Fahrten im Auftrag der Deutschen Reichsbahn

und kurz vor den Bau der Berliner Mauer für alle Fahrgastschiffe. Für uns

Zöllner war der Mauerbau schon in Sicht. Die Fahrgäste wurden weniger, es

wurden bewusst weniger Ausflugkarten verkauft und die allgemeine

gesellschaftliche Auflösung in allen DDR Betrieben nahm katastrophale

Zustände an. Alles denkt, jetzt noch raus, jetzt aber weg. Schwerpunkt unsere

Touren ist die Nachmittagstour, 13.30 Uhr ab West Mole Hafen und in nicht


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 89

zwei Stunden sind wir bei normalen Seewetter in Gedser, je nach Wind Lage.

Die Fahrgastschiffe machen 11 kn in der Stunde.

Die Aufklärung beginnt

Wenn der Hafen Gedser in Sicht ist, dann verteilen wir uns unter den

Reisegäste. Schwerpunkt ist die Backbordseite. Hier im Hafen ist ein mittel

großes Wasserbecken. Ein sogenanntes Wendebecken für mittel große

Personenfahrgastschiffe. Gedser ist ein reiner Personenhafen. Angelegt wird

Steuerbordseite vor dem Zollgebäude, fast direkt vor der Tür. Man kann jeden

Dänischen Zöllner und die Leute davor sehr gut einzeln erkennen.

Zehn Minuten vor anlegen gehe ich in den untersten Salon, der unter der

Wasserlinie liegt. Hier sind unsere privaten Sachen. Ich habe hier meine Tasche,

suche mir einen Reisepass aus, wo ich erst vor 14 Tage mit an Land war.

Nehme den Passstempel aus dem Fährenbahnhof Warnemünde und Stempel in

meinen Pass. Der DDR Stempel im Passwesen für Reisepässe ist sehr einfach

und ist an den gesamten DDR Grenzkontrollübergänge gleich. Mein

Passstempel sieht so aus: Rechteckige Form 3,5 cm Mal 2,0 cm, Ecken

abgerundet, oben nach unten steht DDR, GKA (Grenzkontrollamt), Datum, kann

eingestellt werden und Rostock, der Grenzübergang. Links ein Großer

Buchstabe „E“ für Einreise, und eine Nummer 1 für die Stempelnummer, Rechts

ein Buchstabe „A“ für Ausreise und die Nummer 1. Der Passzöllner markiert

nur mit einem Kreuz entweder „A“ für Ausreise, oder „E“ für Einreise. Somit

erkennt jeder Grenzzöllner welche Reiseweg der Passinhaber geht, auch alle

anderen internationale Zöllner. Der Passtempel für die DDR ist genau

vorgeschrieben nach den Vorschriften der Vier Alliierten, die Siegermächte

über das Groß Deutsche Reich (NS Staat), im Kontrollrat von Groß-Berlin. Alle

Bescheinigungen und Kontrollvorgänge im Reiseverkehr und Reiserecht an den

DDR Grenzkontrollübergänge sind Vorschriften und Produkte des Kontrollrates

der Vier Alliierten von Groß-Berlin. Ob Ein-oder Ausreise von Personen im

Transit.

Ich werde hier noch genau darauf zurückkommen, wenn die Fluchthilfe

„Reisebüro“ aus Westberlin hier an der Transitstrecke Berlin- Gedser aktiviert

wird. Wir haben in Gedser nur ca. ein Stunde Liegezeit, und so muss ich mich

beschleunigen, um genügend Nachrichten für uns zu sammeln. Da ich schon

mehr malig an Land war, bin ich hier auch bekannt wie ein bunter Hund.

Durch das ständig fotografieren unseren DDR Fahrgästen von den Dänischen

und Deutschen Hafenbesuchern von der Pier aus, sind wir Zöllner hier bei dem

Dänischen Zöllner sehr bekannt und sie wissen genau welche Aufgaben und

Funktionen wir hier auf dem Fahrgastschiff haben. Das sollten sie auch. Sie

sollten ja dies auch wissen.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 90

Das Erleichtert uns und für sie die Arbeit. Schon Mitte Juli1961 standen die

Westdeutschen Fernsehkameras an der Pier vor unseren Liegeplatz und haben

laufend die DDR Fahrgäste aufgenommen, und riefen rüber wir sollten doch ins

Wasser springen. Somit war ich schon lange geortet, für alle die an mich

Interesse hatten. Die Westdeutsche Aufklärer wurden in Gedser an die Front

geschickt. Sie wussten ja nicht, was ich eigentlich wollte. Ich muss so oft an

Land gehen bis die allgemeinen Interessen für mich einschlafen ist. Die

Dänische Zöllner wollten und durften auch nichts gegen mich unternehmen.

Ich hatte da zwei Plaudertaschen von Dänischen Zöllner, die mich mit Info

reichlich versorgten über die dänische Politik des Denken und des Handels über

das Fluchtproblem im Hafen Gedser und auch viel Privates. Das gehört eben

auch dazu, wenn man anbaggern will.

Die Fährbecken, wo zu gleicher Zeit auch die dänischen Eisenbahnfähren

„Danmark“ und die „ Kong Frederik IX“ liegen, beobachte ich und traf mich

mit einen Decksmann von der „ Danmark“ vor dem Schiff und brachte ihm die

Einladungen für sich und seine Freunde für die kommende Ostseewoche. Wir

treffen uns dann in Kühlungsborn am Strand. Hier brachte er für mich auch

mündliche und schriftliche Nachrichten mit, die die neuen Fährenrouten

betreffen im Fährbahnhof Großenbrode, sowie der neuer Ausbau des neuen

westdeutscher Fährhafen auf Fehmarn, Puttgarden. Die Vogelfluglinie der neuen

Fähren. Das ist wichtig, sehr wichtig im internationalen Fährbetrieb auf der

Ostsee, da ein neuer Handelsweg aufgemacht wird, Westdeutschland und

Dänemark im Handel Skandinavien-Europa. Von dem Decksmann bekomme

ich erste verwertbare Nachrichten darüber. Wir Zöllner müssen schon im Voraus

erkennen, wie die kommenden Handelswege sich hier in der Ostsee verlaufen

werden in der Zukunft.

Den Decksmann kenne ich vom den Fährbecken Warnemünde aus, nachts und

plauderten über dies und das. Mit einer Flasche Wodka lernt man schnell einen

Decksmann von einer der Dänischen Fähre kennen, der auch gut plaudern kann,

was ich wissen will von ihm.

Dann zum Gedser Bahnhof, um dort die Situation und Sachlage zu erkundigen.

Der Gedser Bahnhof ist ein Umschlagbahnhof für DDR Flüchtlinge aus Berlin

mit der Fähre über Warnemünde. Diese DDR Flüchtlinge werden schon

meistens von den deutschen oder dänische Fluchthelfer erwartet und dann in

großer Eile auf die dänische Fähre geführt, die abfahrtbereit im Fährbecken

steht, in Fahrtrichtung Großenbrode, Bundesrepublik. Als Zollfernaufklärer

muss man alle Fluchtwege kennen, die für die DDR Flüchtlinge bestimmt sind,

die auf Umwege in die Bundesrepublik flüchten wollen. Somit muss auch der

Gedser Hafen von uns aufgeklärt werden. Wir müssen unbedingt wissen, wie

dieser Hafen aussieht und auch hafentechnisch funktioniert.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 91

Eile ist angesagt. Ich muss in zehn Minuten vor Abfahrt auf das Fahrgastschiff,

auf meinen Platz sein, auf dem Oberdeck an der Reling Backbord Seite. Hier

springen die meisten DDR Flüchtlinge kopfüber in das Wasserbecken, wo schon

die Fluchthelfer in den Ruderbooten warten und Plakate hoch halten „Spring ins

Wasser. Wir retten Euch“. Fünf Minuten vor Abfahrt ist der kritische Punkt

unserer aller Aktionen im Gedser Hafen. Den Flüchtling bleibt ca. fünf Minuten

Zeit, um zu springen, denn das Fahrgastschiff setzt rückwärts ab und dreht am

Ende des Wasserbecken, um in Richtung Warnemünde zu fahren, möglichst mit

allen Ausflugsgäste an Bord.

Im August 1961, wo der Mauerbau vor der Tür stand kamen aus den

Ostberliner Großbetriebe Laien Kabarettgruppen mitgefahren und machten

dann ihren Fez auf dem Oberdeck mit Tanz und Gesang und mit vielen Tam -

Tam , mit vielen lustige „Winkelementen“. Alles zum Jux vor den

westdeutschen Fernsehkameras, die Steuerbord vor dem dänischen Zollhaus

ständig dort standen , direkt an der Pier. Schauen sie sich alte Abendnachrichten

an, vom Fernsehsender NDR Hamburg, aus den Zeiten Anfang August 1961, da

können sie uns alle, alle Zollkontrolleure in Aktion sehen, vom

Sonderkommando „Go-West“. Das MfS hat davon Nachrichtenaufzeichnungen

aufgenommen in der Bezirksverwaltung MfS Rostock. Ich selbst hatte diese

Fernsehaufzeichnung vom Sender Hamburg 1. Programm, vom Gedser Hafen

und wir von der Spezialtruppe Zollfernaufklärer persönlich beim MfS Rostock,

angesehen. Ende August 1961.

Besonders spanenden wird es in den letzten zehn Minuten, in den letzten fünf

Minuten vor der Abfahrt. Auf dem Oberdeck waren gerade mal mit uns Zöllner

fünfzig „Fahrgäste“ an Bord. Dann hatten wir einen erleichterten Dienst an der

Reling. Wenn wir aus dem Hafen rausgefahren sind, dann hatten wir Ruhe und

ruhten uns im unteren Salondeck auf den langen Sitzbänken aus. Für uns

Zöllner war es immer ein sehr stressiger und anstrengender Tag. Zwei Mal am

Tage dieser Rumhampelei mit den Fahrgästen. Ich war immer froh im Hafen

von Gedser zu sein, bei dem unterschiedlichen Seegang und Windverhältnissen.

Im Gedser Hafen konnte ich so richtig arbeiten als Personenermittler, und auch

ernten an Informationen, die unser Aktion „Go-West“ bestimmen soll, all die

Wochen vor dem Bau der Berliner Mauer. Heute, 2019 kennt jeder Rostocker

den Fährhafen von Gedser.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 92

Die Fernaufklärung „Go-West“ im

Hafen Gedser wird sofort beendet

Wie im Leben, hat alles Mal ein Ende, so auch unsere Aktionen im Gedser

Hafen, im Nato Land. Das Ende kam unerwartet und von einer ganz

unerwarteten Seite. Von der Seite aus dem Inneren der DDR, von der Seite der

Feinde der DDR. Zur dieser Zeit hatte die DDR Politik unwahrscheinlich viele

Feinde um sich gesammelt. Man sagte einfach im SED Deutsch: Von den

Staatsfeinden! In meiner Aufklärungsgruppe trat schon von der dauernden

Seefahrerei und das Geschaukelte auf den Meereswellen die berühmte

Melancholie ein von diesem Einerlei. Immer wieder müssen wir zwanzig

Minuten vor Einfahrt im Hafen von Gedser die Reisende an uns binden, wenn

eine Fluchtgefahr besteht. Das dauernde anbaggern an diese Leute und immer

dasselbe von der schönen Seefahrt erzählen. Und das man so eine schöne

Seereise das erste Mal macht, auch wenn einen kotzübel war, von dem hohen

Seegang. Ich weiß nicht wie viel Reisende ich schöngeredet hatte, und oft

enttäuscht war über ihr geistiges Niveau, dass sie so vor sich hinplapperten.

Nun ja, man kann sich als Zöllner nicht immer die Arbeit aussuchen: Aber

jetzt wird es etwas spannen, jetzt geht es los, jetzt kommt Abwechslung in

dieser Schose. Jetzt kommt die reine Wahrheit heraus, was aber die SED

Rostock den Bürgern in der DDR verschweigen wollte aus politischen Gründen.

An einem fast verregneten Freitag, dem 18. August1961, also sechs Tage nach

dem Mauerbau, kommt uns eine schlechte Nachricht entgegen. Wir hatten

schon die erste Tour hinter uns, und hatten noch eine halbe Stunde Zeit vor dem

Auslaufen 13.30 Uhr. Da kam unser Organisator und Politmanager,

Zolloberkommissar Awe in Zivil mit forschen Schritten auf das Fahrgastschiff

zu. Wir hatten ausgemacht, dass wir uns in der Nähe des Fahrgastschiffes nicht

begegnen sollten. Warnemünde ist klein und eben, wie in allen Dörfern, sehr

klatschsüchtig und rachsüchtig. Er auf das Schiff, und alle Zöllner runter in den

Kleinen Salon. Eine Zehn Minuten Konferenz, alles Gesagte ist für uns allen

Zöllner bindend. Beim Zoll gibt es keine Befehle, wie bei der Volksarmee, oder

bei der Volkspolizei, bei uns gibt es Anweisungen und Direktiven, die den

Charakter haben eines Befehls.

Kurz gefasst: In den frühen Morgenstunden ist unser Schwester Fahrgastschiff

„ Seebad Binz“, aus Wolgast, auf einer Bornholmer Tagestour auf hoher See

beinahe von einer größeren Gruppe von ca. 30 West- und Ostberliner

Jugendlicher gekapert worden für eine Flucht in Richtung Schweden,

Bornholm, mit allen Fahrgästen. Die Ausfahrt war Wolgast. Die uns von der

BdVP Rostock übermittelte Nachrichten über die Zustände auf der Binz sind


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 93

sehr unklar, da der Funker von Rügen-Radio, DDR Küstenfunkstelle unklare

Nachrichten von der Binz weitergeleitet hatte. Vom Kapitän der Binz, Kurt

Harms liegen z.Zeit keine Nachrichten der Zollverwaltung Rostock vor.

Entweder es herrscht auf der Binz ein unüberschaubares Chaos oder die

Schiffsführung hat hier in der DDR-Küstensicherheit vollkommen versagt. Die

Schiffsleitung der „ Seebad Binz“ war der Kapitän Kurt Harms, Steuermann

Paul Kropp, Bootsmann und Maschinist Gladrow. Ein kollektives unbewusstes

Gewissen. Die schlechteste Funkbesetzung von Rügen-Radio auf der

Sprechfunkwelle für den küstennahen Bereich „Grenzwelle1“ , war nach den

Bau der Berliner Mauer, 13.August 1961, war hier der Funker Georg Feige

zuständig. Seine militärische unqualifizierte Weiterleitung aller Gespräche von

Kapitän Harms von der Binz, war ein großes Fehlverhalten in der

Grenzsicherheit Küste über die schlechten Zustände auf der Binz. Es war der

Anfang für die nun folgenden politischen, militärischen Ereignisse über diesen

randalierenden Ost-West Jugendgruppe auf der Binz. Es herrschte sehr

schlechtes Wetter, mit hohem Seegang vor. Es regnete teilweise am laufenden

Tag.

Es besteht höchste Alarmbereitschaft in unseren Sicherheitsbereich

Warnemünde. Unser Fahrgastschiff könnte das gleiche Schicksal erleiden, von

Ost-Berliner Fluchtwilligen gekapert zu werden. Die Westberliner Nachrichten

Sender verbreiten stündlich diese Nachricht von der „ Seebad Binz“ und die

Heldentaten der West-und Ostberliner Fluchtgruppe. Zurzeit liegen keine

näheren Nachrichten vor.

Klare Befehle – Klare Informationen

für die Sicherheit an der Ostseeküste

Zolloberkommissar Awe brachte in eine Ledertasche für uns 6 Zollaufklärer

jeder eine Pistole mit, Walter P 38 in einer Pistolentasche und zwei volle

Magazine mit Patronen für uns mit. Wir sollten sofort unsere Waffen

gebrauchen, wenn auf unser Schiff eine Meuterei, wie auf der Binz sich

entwickelt. Voraussetzung war aber, dass wir keine Waffengewalt anwenden

sollten in den dänischen Hafen Gedser und in die dänischen drei Meilenzonen.

Wir sollen die Tour nach Gedser Fährhafen in größter Sicherheit heute

bewältigen ohne Wen und Aber. Alles klar, und weg war er schon.

Ich glaube, mit dieser Nachricht kommt das Finale. Die Endrunde unser

Feindunternehmen „Go-West“. Unsere Feindaufklärer Gruppe ist es klar, mit

der Kaperung der „Seebad Binz“ wird das Finale, das Finalletto eingeläutet. Es

ist das Ende unserer Seereise nach Gedser.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 94

Es muss hier etwas Grundsätzliches gesagt werden über den Informationsfluss

unter all den DDR Sicherheitsorganen hier an der Nordküste. Wenn an der

DDR Grenze Nord größere Vorkommnisse vorliegen, die die DDR Politik und

die DDR Sicherheit gefährden könnte, jetzt nach dem Bau der Berliner Mauer,

13.August 1961, tauschen sich alle DDR-Sicherheitsorgane des Bezirkes

Rostock alle vorhandenen e c h t e n Nachrichten, die die Provokation an den

DDR Grenzen darstellen, im Detail genau untereinander aus. Der DDR

Zollverwaltung Rostock-Überseehafen und Fährenbahnhof Warnemünde liegen

hier für bestimmte Direktiven vor. Der Zoll Koordinator alle Vorkommnisse an

der Nord Grenze und an den einzelnen Kontrollstellen, ist der O.v.D. auf der

Kontrollstelle im Überseehafen. Dieser O v D (Offizier vom Dienst) hat ständig

eine Direktverbindung zu allen Sicherheitsorganen des Bezirkes Rostock. Von

hier werden dann die einzelnen koordinierten Anweisungen gegeben zu den

einzelnen Grenzvorkommnissen, um diese im Notfall auch mit der Waffe zu

beseitigen. Das heißt, die Deutsche Grenzpolizei Küste, die Volksmarine, das

MfS, die Zollverwaltung, die Bezirksverwaltung der Deutschen Volkspolizei,

die SED Bezirksverwaltung, der Staatsanwalt Rostock sind zuständig für die

Sicherheit der DDR Staatsgrenze Ostseeküste. Auch mit der Waffe in der Hand.

Aber dringen einzelne Nachrichten über einen Grenzzwischenfall in die

Öffentlichkeit, was nicht verhindert werden konnte, und ein Grenzzwischenfall

ist von den einzelnen Sicherheitsorganen noch nicht abgeschlossen, wird der

gesamte Vorfall unter den Kuratel des SED-Parteiapparates gestellt, dem SED

Zentralkomitee Propaganda. Die SED hat das Monopol, die reine Wahrheit der

DDR für sich beansprucht. Somit stimmt es auch nicht mit der Wahrheit

überein, was eigentlich am frühen Vormittag auf dem Ausflugschiff

„Seebad Binz“ geschah, als eine Gruppe von 30 jungen Leute aus Ost und West

auf der Binz bei schlechtem Wetter vor Bornholm auf ihrer Weise randalierten.

Wir Zollfernaufklärer aus der Gruppe „Go West“ , Kontrollstellen Leiter und

Gruppenführer wurden drei Tage später, am Montag 21.August 1961, von den

stellvertretender Leiter das Grenzzollamt Rostock-Überseehafen,

Zolloberkommissar Awe , auf der Kontrollstelle Fährenbahnhof Warnemünde ,

über diesen Grenzvorfall sehr genau informiert, und auch über die Fehler der

Schiffsleitung , Rügen-Radio und den zuständigen Grenztruppeneinheiten in

diesem Grenzsicherheitsbereiches. Es wurden hierbei auch Klarnamen genannt,

wer hier die Hauptschuldigen waren in diesen Grenzkonflikt auf der Ostsee und

wie dieser Grenzkonflikt sich auf der „Seebad Binz“ aufgebaut hatte.

Keiner hatte am Anfang des Grenzkonfliktes über das Wetter, über den

Seegang und den inneren Zustand der Schiffsleitung gesprochen noch zu diesem

Grenzkonflikt politisch analysiert. Es gab schon des öfter Probleme mit der

Schiffsleitung „Seebad Binz“ in Fragen echte Sicherheit an der Grenze Nord.

Wir Zollkontrolleure vom Sonderkommando „Go-West“ kanten ja den Kapitän


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 95

Kurt Harms und all seine persönlichen Probleme auf dem Fahrgastschiff. Wir

wurden schon vorgewarnt von unseren Zolloberkommissar Awe, gleich am

Anfang unser Aktion „Go-West“ nach Dänemark, Hafen Gedser. Für die

besondere Sicherheit hier in Wolgast war die Kreisstelle Stralsund zuständig.

Warum wurde die „ Binz“ den Platz verwiesen aus Warnemünde für die See

Tour Warnemünde –Gedser, im Sicherheitsbereich der Nordgrenze, im

Fährbereich der dänischen Eisenbahnfähren in der Zeit des Berliner Mauerbaues

13.August 1961. Warum musste das Fahrgastschiff von Wolgast aus auf See

Touren fahren? Unser MfS Mann, Zolloberkommissar Awe, klärte uns in dieser

Frage auf, mit seinem MfS Wissen. Die reine tatsächliche Wahrheit wird es nie

an das Tageslicht kommen. Seemänner können Schweigen, auch wenn sie

schon im Grab liegen. Wir Zöllner mussten damals auch von Amtswegen

schweigen, da unsere Zoll Kampfgruppeneinheit „Werwölfe von Warnemünde“

eine spezielle politische Kampfmaßnahme war vom MfS Bezirk Rostock.

Unsere Sonderaktionen vom Zoll im Gedser Hafen auf den Fahrgastschiffen

sollten nicht publik werden in der heißen Phase des Mauerbaues.

Ich selbst hatte später aber einen guten Informanten aus der Familie Harms,

Warnemünde. Uwe Dinse, Rostock, August-Bebel-Straße 36 (Hochhaus). Er

hatte einen MfS Charakter zum MfS Rostock. Somit wusste ich über meinem

Personennetzwerk über die große Kapitänsfamilie Harms von der DDR

Ostseeküste bestens Bescheid als Personenermittler. Später wurde ich

persönlich von meinen Freund, den Korvettenkapitän Eugen Groth, Dranske auf

Rügen, in dieser Frage, Meuterei auf das Fahrgastschiff „ Binz“ und die

politischen Auswirkungen an der Ostseeküste Nord in der Zeit des Mauerbaues

August 1961, aufgeklärt. Einer der größten Fehler war hier die Koordinierung

aller Leitenden Sicherheitsfachkräfte, die für die Sicherheit an der Ostseeküste

in der Phase des Aufbaues der Berliner Mauer, August 1961, zuständig waren

im Bezirk Rostock.

Die Versager von Partei, MfS,

Volksmarine beim Überfall auf

das Fahrgastschiff M/S Binz

vor Bornholm in der Ostsee

Es war ein echter sozialistischer, politischer und militärischer Versager auf der

ganzen Linie von Partei, MfS, Staatsanwaltschaft und alle militärischen

Kampfeinheiten von Rostock. Das gerade zu diesen Zeitpunkt des aktiven

Handels eines Funkers in der Phase des Geschehens auf der „Binz“


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 96

ausgerechnet eine große Nieten, ein Nichtskönner und ein echter militärische

Versager auf Rügen-Radio in Glowe/Rügen im Dienst waren, kommt auch

noch dazu. Bei einen Grenzvorfall, wie hier mit der „ Binz“ vor der

schwedischen Insel Bornholm, Ostsee, da müssen die militärische Nachrichten

koordiniert schnellstens fließen zum Militär-Stab. Nur keiner dieser

militärischen Verantwortlichen will es gewesen sein. Wie immer, wenn DDR

Bürger in Not und Gefahr sind.

Wir Zollkontrolleure kennen zu gut die politischen gewollten Schauprozesse

von der Hilde Benjamin in der Zeit des Endstehens der DDR. Dieses Thema

Meuterei auf der „ Binz“ und der große politischer Schaden in der Zeit des

Aufbau der Berliner Mauer wurde später von den MfS Leuten Rostock

schulisch ausgewertet auf den Schnellschiffen der DDR Volksmarine, „Otto

Tost“ und „Albert Gast“, in Transke auf Rügen. Ich habe diese Nachricht

persönlich von dem hier zuständigen Kapitän, ein langjähriger Freund meines

Hauses.

Einfache Worte hier noch zu dem Fahrgastschiff „ Seebad Ahlbeck“ und zu

der sehr umsichtigen Schiffsleitung, und ihrer perfekter Sicherheit für die

Schiffsgäste, und der Schiffscrew , mit der wir, von der Werwolf Kampfgruppe

„Go-West“, Zollkontrollstelle Warnemünde, in Richtung Gedser Hafen

ständig gefahren sind in der heißen Phase vor dem Bau der Berliner Mauer, im

August 1961. Alle Seeleute von dieser Crew und den Kapitän persönlich

möchte ich hier nochmal eine Dankschön aussprechen. Das Fahrgastschiff

„M/S Seebad Ahlbeck“ von der Weißen Flotte Stralsund, stand unter den

Kuratel des Politbüro der SED Berlin. Die Schiffsleitung hatte hier das

Vertrauen der SED Sicherheit und dem MfS Rostock. Walter Ulbricht, das

Politbüro und alle außen-und inländische Gäste sind sicher mit diesem

Fahrgastschiff, „ Seebad Ahlbeck, von dem Rostock-Stadthafen auf der

Warnow zum Staatsakt und Einweihung des neuen Überseehafen Rostock

gefahren, 30. April 1960.

Alle Ergebnis dieser Aktion von den Werwölfen von Warnemünde:

Als Quereinsteiger auf diese Fahrten nach Gedser Hafen, können wir uns sehen

lassen. In unserer wochenlangen Seefahrerei hatten wir diese Abrechnung:


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 97

Das Ergebnis dieses Spezialkommando

„Go-West“ vom Fährenbahnhof

Warnemünde

25 Fahrgäste sind in unserer Gegenwart mit einem Sprung ins Dänische Wasser

aus der DDR geflohen. Davon 16 Männer zwischen 20-40 Jahren, 9 Frauen

gleiche Altersgruppe, davon eine Familie, Vater, Mutter, 3 schulpflichtige

Kinder über 10Jahren alle ohne Schuhe. 28 Fluchtversuche von 19 Männer und

9 Frauen alle im Alter von ca. 20-25 Jahren konnte unterbunden werden,

verhindert werden.

Das zurückgelassenes Handgepäck und Kleidungsstücke von denen über die

Reling gesprungenen DDR Reisegästen, wurde vom Gangway Bootsmann

(Bernd) eingesammelt und der Bezirksverwaltung der Volkspolizei Rostock

übergeben.

Von einen Fluchtversuche im Fährenbahnhof Gedser:

Diese fluchtverdächtigen DDR Personen wurden von dem Gangway

Bootsmann an der Bezirksbehörde der Volkspolizei Rostock beim Verlassen

des Fahrgastschiffes übergeben. Von dem Bootsmann Bernd werden wir hier

später noch einiges lesen. Das neutrale Fahrzeug der Volkspolizei stand in der

Nähe der Anlegestelle, des Fahrgastschiffes, Lotsenhaus. Der Kapitän hat sich

per Seeküstenfunk über Rügen-Radio mit der Bezirksbehörde der Volkspolizei

Rostock verständigt. Das Ergebnis der Aufklärung war besser als erhofft. Meine

Informanten werden später noch von großem Nutzen seinen, für unseren

Dienst in den kommenden Zeiten, wo die Transitstrecke Berlin- Gedser als

Fluchtstrecke benutzt wurde von dem Westberliner Fluchthelfer. Die Profis mit

ihr Fluchthelfer Gewerbe sind hier am Werk. Unsere Gruppe „Go-west“ wurde

aufgelöst, da keine Fahrten mit den Fahrgastschiffen nach Gedser mehr

aufgenommen wurden, und in den kommenden Jahren nicht mehr in dieser Form

aufgenommen werden sollte. Es war ein Unikat in unserem Zolldienste an der

Ostseeküste. Es war für die DDR und Dänemark ein Versuchsballon.

Im Mai 1963 soll dann die Eisenbahnfähre der Deutschen Reichsbahn

„Warnemünde“ das Trajekt aufnehmen. Ja, und hier in Fragen Fahrgastschiffe,

Warnemünde, Gedser, Wolgast, Bornholm, „ Binz“, wurde ich vier Wochen

später persönlich in meinem privaten Bereich aufgeklärt, wie die DDR-Politik

zu diesem Thema politisch ausgesehen hatte. Meine Info kamen aus dem

Verkehrsministerium der DDR von einem Berliner MfS Mann, ein Party Fan in


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 98

meiner privaten Gesellschaft, der in Warnemünde, drei Mal im Jahr Urlaub

machte:

Ing.-oec. Werner Illgen, Referatsleiter in der Hauptverwaltung des

Kraftverkehrs

im Ministerium für Verkehrswesen der DDR, 108 Berlin, Krausenstraße 17-30.

Tel. 209-4327.

Ich hatte auch Glück gehabt, das ich um diese Zeit im August 1961, eine

Auslandsreise rechtzeitig gebucht hatte, im Frühjahr1961 nach Mamaia, an der

Schwarzmeerküste Rumäniens. In der Zeit vom 29.August bis zum 20.

September 1961. Ich hatte diese Reise anschließend im Juli 1961 noch als

„Hochzeitsreise“ an der Bezirksleitung der Zollverwaltung Rostock in

Warnemünde gemeldet. Somit brauchte ich am Anfang beim Bau der Berliner

Mauer nicht mit meinen Kenntnisse im West-West Reiseverkehr, in oder um

Berlin, eine „Sozialistische Hilfe“ leisten. Mich hätten sie wieder in Berlin

festgekrallt, und ich wäre ewig nicht nach Rostock zurückgekehrt. Auch hier in

Rostock und Warnemünde wurden Fachkräfte von Zöllner gebraucht. Ich hatte

in Rostock schon lange feste Bindungen in der Rostocker Gesellschaft mit einen

großen Personennetzwerk an junge Leute aus und um Rostock. Es wurden

wieder Fest gefeiert mit Ost- und Westbindungen.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 99

Die DDR war ein Unrechtstaat,

eine sozialistische Diktatur

Es muss hier vieles sehr global gesehen werden, wenn wir die Hauptursachen

erkennen, warum flüchten die DDR Bürger schon zu Hunderttausenden, seit

Gründung der DDR 1949? Jeder dachte zuerst an sein Leben und sein Schicksal

nach dem Ende des Krieges 1945. Es hat sich herausgestellt, das Leben in der

westdeutschen Lebensgemeinschaft, mit ihren politischen und wirtschaftlichen

deutschen Lebenswerte und Freiheiten bedeutend sicherer und

lebensfreundlicher sind in der Zeit des Kalten Krieges. Die DDR war kein

demokratischer deutscher Staat nach 1945. Die DDR hatte in ihr Rechtwesen

ein großen Teil der Nazi Gesetze sofort übernommen, mit der Todesstrafe und

Sibirien-Lagern. Die DDR war ein Unrechtstaat und unterdrückte den Bürger

ihre Meinungsfreiheit und ständig mit den MfS Strafen. Die SED wollte immer

im Recht sein über die 17 Millionen DDR-Einwohner. In der DDR herrschte die

Diktatur des kommunistischen Proletariats sowjetischer Prägung. Wir

Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung waren die Staatsdiener dieser DDR

Diktatur. So wollte ich auch hier die politischen, wirtschaftlichen und

militärische Zustände auf die einzelnen Zollgrenzübergänge erklären, wie es

war in der Zeit des Kalten Krieges unter uns Deutsche im Deutschen Lande. Ich

wurde in diesen Staat der DDR nie ein wahrer Kommunist nach SED Gottes

Gnaden, war aber nie unglücklich in der DDR Leben zu müssen. Ich hatte


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 100

gelernt mir meine eigene Freiheit zunehmen, und wusste durch meinen

operativen Dienst und auch die Zollausbildung durch das MfS, wie es bei den

MfS Leuten so tickt. Ich war mit einem bestausgebildeten Korvettenkapitän der

DDR Volkmarine, ein Mitglied der DDR Admiralität und der MfS Rostock sehr

eng befreundet und wusste darum über die DDR- Politik mehr als die SED –

MfS wissen sollte. Diese Freundschaft ist auch eines der vielen Produkte aus

meiner Zollzeit. Kein DDR Zöllner hat es sich angemaßt, so über die DDR

Zollverwaltung offen zu schreiben wie ich hier. Jeder soll es wissen welche

SED-MfS politischen Missstände hier an der DDR Grenzen herrschten, als sich

die DDR Politik anmaßte wir gehörten zu den 10 besten Industriestaaten der

Welt an. Das einmal hier zur Klarstellung meine Stellung zum Staat. Zur DDR.

Rudolf Holtz, Berlin, DDR Zollinsider, 2017

Ich werde ein O. v. D. im

Überseehafen Rostock

Per Anweisung von der Kontrolldienststelle Fährenbahnhof , und etwas von

meinem Willen , sollte ich an einige Wochenenden im Monat den O.v.D.

(Offizier vom Dienst) in der Kontrollstelle des Überseehafen übernehmen, um

alle anfallenden Fragen hier zusammenzufassen, und an die richtigen

Dienststelle weiterleiten. Sofortmeldung auch nach Berlin per Fernschreieben

durchgeben. Ein O.v.D. Dienst geht 24 Stunden in einem Stück. Hauptsächlich

liegt der Dienst in den Nachrichtenübermittlern. Im Grunde weiß jeder, der im

Hafen arbeitet, was und wie die Hafenvorgänge ablaufen in den nächsten

kommenden 24 Stunden und in den drei Schichten.

Auch bei den Zollkontrolleuren sind alle anfallenden Dienste in diesen

Schichten bekannt. 24 Stunden vor Anlegen eines Handelsschiffes im

Rostocker Überseehafen, wissen alle Hafenabteilung es von der Hafenmeisterei.

Wann und an welcher Pier und Liegeplatz das Schiff anlegt. 48 Stunden vorher,

weiß jeder schon im Hafen den Namen des Schiffes, die Nation, die Größe und

die Ladung. Ab Hamburg mit dem Ziel Rostock weiß die Hafenmeisterei schon

genau Bescheid, was so bei uns anlegen will hier im Hafen. Oft oder meisten

liegen diese Schiffe schon auf Reede vor Warnemünde und der Hafen hat

Funkkontakt mit jedem Schiff über den Hafenlotsen Hohe Düne, was hier

wartet, um in den Überseehafen reinzukommen. Also jeder Kapitän auf seinem

Schiff auf Reede ist mit dem Überseehafen Hafenmeisterei, Hafenkapitän

durch Funknachrichtenmittel untereinander verbunden, und weiß wie die Lage

und das Seewetter zurzeit ist. Und warum dies hier alles so genau organisiert

ist? Warten sie es ab, das dicke Ende kommt noch.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 101

Der Mörder von der Warnowwerft.

Herbst 1962

10 Zollkontrolleure im Dienst

vom Überseehafen sollten auf der

Reede von Warnemünde ertrinken.

Der DDR Feind in unser Mitte, in unser DDR Zollkontrollorgan, in der DDR

Zollverwaltung: Ein großes SED Problem in der DDR.

Unsere DDR Politiker sind beim militärischen Aufrüsten der DDR. Keiner kann

raus, alle müssen mitmachen. Im Militärischen sind wir auf gutem Wege,

vorne an, in Europa. Auch in den internationalen Welthandel wollen wir in allen

Richtungen mitmischen, möglichst ganz vorne an und mit allen Handelswaren,

die aller Welt so dringen braucht, oder auch nicht. Dazu benötigen wir aber sehr

gute Kader, hier ins besonders neue DDR „treue“ Seeleute für die neu

aufzubauende Handelsschiffsflotte auf allen Meeren der Welt. Die Handelsflotte

braucht sehr schnell unverbrauchte neue Seeleute und politisch gut versierte

Schiffsleitungen mit guten Kenntnissen für alle Hochseefahrten auf allen

Weltmeeren. Diese mussten aber erst auf den Boden der DDR ausgebildet

werden. Außerdem kann aus DDR Sicherheitsgründen nicht jeder bei der

Handelsflotte anheuern, sondern muss erst auch durch eine Politschule geformt

werden, wie es die DDR Politiker so gerne haben möchten.

DDR treu, politisch auf der Höhe, kräftig und gesund für den anstrengenden

Seemannsdienst auf hoher See, und bitte keine großen Heueranforderungen.

450, 00 DNB der DDR für den Monat für einen vollausgebildeten Seemann ist

das ein Minimum. Wohnen und Essen frei. Die DDR hatte einen sehr großen

Hunger nach einer eigenen Selbstdarstellung in der Politik unter allen

europäischen Staaten gleich gestellt zu sein. Ständig behauptet die DDR Politik,

die DDR wäre das 10. beste Industrieland der Welt. Es wurde eine besondere

Propagandashow in allen Medien gegen den Feind in aller Öffentlichkeit von

beiden Seiten aufgewendet. Aber in der persönlichen geheimen Diplomatie sieht

die Welt ganz anders aus.

Der persönliche Kontakt zum Feindeslager ist in der Politik ungeheuer wichtig

und unbezahlbar im Welthandel. Diese sogenannten geheimen Fäden in der

Kunst der Politik sind durch persönliche Kontakte zu unseren westlichen

Nachbaren sehr stark entwickelt und verbunden. Ich hatte persönlich in all den


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 102

Jahren, wo ich Passkontrolleur und Personenermittler war an der DDR Grenze

Drewitz –Dreilinden, Autobahn mehrere bekannte Politiker aus

Westdeutschland und den Nato Staaten einreisen lassen.

Durch persönliche Gespräche und vor allem Hinweise, wer und wie dieser

„Feind“ der DDR empfangen wurde von hohe DDR Politiker, die ich auch

durch ihre Reisen in den Nato Staaten abgefertigt hatte, oft auch in Begleitung

öffentlich bekannte DDR Politiker.

Ist solch ein Grenzübertritt kurzfristig bei uns Zollkontrolleure angesagt

worden, bin ich in meiner Aufgaben und Funktionen im Schichtdienst Einreise

im II. Zug zuständig, diese Leute, Gästen der DDR, den wartenden DDR

Politiker zu zuführen. Alles soll aussehen, als eine ganz normale Durchreise

durch die DDR. Ich hatte auch die Aufgabe einzelne Nato Politiker, die die

DDR besuchten, auf die einzelnen Gepflogenheiten der DDR

Grenzüberschreitung aufmerksam zu machen, und wer sie hier von der Grenze

abholt. So war es ganz normal, dass wir in den Kurzpausen etwas small talk

machten, um die Wartezeit zu überbrücken. Und so lernt man unentwegt Leute

kennen aus der Nato Länder, aus deren Öffentlichkeit und aus der großen

Politik.

Kein DDR Bürger ist so nahe an den DDR „Feind“ herangekommen, wie eben

die Passkontrolleure. 1958 – 1960. So kennen wir so manches Geheimnis was

alles so in einem Westpolitiker Reisepass steht. Das ist für uns als Zollaufklärer

das Allerwichtigste in solch einer Durchschleusungsaktion. Die von allen DDR

Politgästen vorgenommenen Passkontrolle und Identitätskontrolle an der

Grenzen ist ein besonderer Ausdruck der Souveränität der DDR in allen

politischen Tagesgeschehen, wenn sich Politiker von beiden Seiten begegneten.

In der Regel, wenn intime Treffen vereinbart wurden, wird einen Tag vorher ein

Emissär über den Kontrollübergang gesandt, um die Lage und öffentlichen

Verhältnisse vorher kennen zu lernen. Im Allgemeinen , wenn uns ein Politgast

von der anderen Seite besuchen will, bekomme ich früh zur Einweisung

Bescheid vom Zugführer des II. Zug vom Grenzkontrollübergang Drewitz-

Dreilinden Autobahn, dass der und der und der Gast der DDR aus dem Westen,

soll reibungslos ohne Aufsehen durch die Kontrollen durchgeschleust werden

und soll den wartenden Herrn X, DDR, zugeführt werden. Dieser wartet vor

dem Grenzschlagbaum Ausfahrt Richtung Marienborn mit einem PKW dort.

In diesem Kontroll-Zeitfenster darf, soll sich nie ein Zolloffizier sichtbar in

meiner Nähe aufhalten. Das ist ein schlechtes Omen für den Schleusenvorgang.

Wir Zollkontrolleure stehen unentwegt unter der Blickkontrolle der

Durchreisende, den Paparazzo. All diese Vorgänge waren überwiegend auf dem

Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden, Autobahn, Potsdam- Babelsberg

vorgekommen. Dies alles im Vorfeld der jetzt kommenden Dinge. Ein

Ostdeutscher und ein Westdeutsche Handelspolitiker sind so auch auf der


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 103

gleicher weiße vorgegangen und haben ein Internationales Geschäft getätigt,

was kein Aufsehen erregen soll und durfte. Politiker von beiden deutschen

Seiten lieben keine Paparazzi.

Die DDR kauft ein Schiff

aus dem Westen

Der Klabautermann fährt gleich mit

Die DDR hat von Frankreich, durch Vermittlung eines westdeutschen

Schiffsmakler, ein neues Schiff von Frankreich gekauft, in bar. Ein Kriegsschiff,

ein Truppentransporter. Das Schiff hatte französische Truppen in den

Algerienkonflikten im Mittelmeer bewegt. Die DDR Politik braucht dringend

verdeckte Kriegsschiffe, besonders nach dem Mauerbau. Ein Beitrag zu den

Warschauer Vertrag. Dies war eine günstige Gelegenheit hier zuzugreifen. Es

war die „Claude Bernard“, aus Frankreich, fertig gebaut Oktober 1948. Nach

mehrere Jahre Fahrten für die französischen Legionäre im Krieg gegen Algerien,

stand das Schiff zum Verkauf für Jedermann im Angebot. Die DDR brauchte

dringend noch ein Ausbildungsschiff für ihre Kadetten der Handelsflotte, der

DSR, und der Seefahrtsschule Wustrow auf dem Darß. Der Truppentransporter

mit den vielen Kabinen war gerade das Richtige, was preismäßig so auf dem

Westschiffsmarkt angeboten wurde, zu dieser Zeit. Das Schiff kam unter der

Obhut der DSR Rostock, August 1962, und wurde umbenannt auf den Namen

„Johann Gottfried Fichte“. Kurz gesagt die „Fichte“. Sie war 164 Meter lang

und 20 Meter breit. Hatte 74 Mann Besatzung, und für 324 Lehrlinge Platz zur

Ausbildung für die Lehrlingen der Handelsschifffahrt und die zu ausbildenden

Schiffsoffizieren von der Seefahrtsschule Wustrow. Es war ein reines

Ausbildungsschiff der DSR mit Sonderaufträgen der DDR Politik in den

westlichen Ländern, die unsere DDR „noch nicht anerkannt hatten“, aber einen

Seehandel mit der DDR führen wollten. Die „Theodor Körner“ und „Heinrich

Heine“ waren schon Lehrausbildungsschiffe der DSR Rostock.

Die „Fichte“ kam zur Grundüberholung und Teilumbauten auf die

Warnowwerft in Warnemünde. Auf der Warnowwerft beeilte man sich

schnellstens, hier etwas zu schnell, die „Fichte“ wieder seetüchtig zu machen.

Man brauchte dringend dieses Schiff zur Seeausbildung für die schon

wartenden neuen Schiffslehrlinge. Diese Seemannslehrlinge waren schon

eingestellt und sollten die neuen Jungfernfahrt mitmachen. Die

verantwortlichen Politiker aus Rostock und der Warnowwerft trieben nach

altbewährter kommunistischer Art die Werftarbeiten ständig an:


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 104

Der Plan soll, der Plan muss erfüllt werden. Die Werft war auch sehr im Verzug

in den Hauptarbeiten auf dem Schiff. Es ging wie immer zur Probefahrt mit

Holter und Polter, und schnelle Eile, so dass nicht alle Reparaturen und

Neubauarbeiten fertig wurden. Aber zu einer einfachen Probefahrt sollte es

reichen.

Die Werftleitung genehmigte den Termin, der in den sozialistischen Plan

festgelegt wurde von Partei, Werfleitung, und Planwirtschaft.

An einem Wochenende sollten die Probefahrten beginnen. Alle Probefahrten

auf der Warnowwerft finden nur an den Wochenenden statt. Der Montag oft mit

einbegriffen. Es ist Landesweit bekannt, dass möglichst jeder der unmittelbar an

dieses Schiff mitgearbeitet hatte, möchte bei diesen Probefahrten dabei sein.

Oder auch dringen mitfahren wollte sollte, obwohl diese mitfahrenden

Werfarbeiten überhaupt kein Handschlag für dieses Schiff getan hatten.

Hauptgrund waren die steuerbegünstigen Waren, die man beim Überfahren der

drei Meilenzone hier auf dem Schiff bekommt. Darum dauert eine Probefahrt für

alle etwa 3 bis 4 Tage. Alle steuerbegünstigten Waren haben ausschließlich

Westcharakter, so wie es für jeden Mannschaftsmittglied der DSR zusteht, wenn

er sechs Monate auf Fernfahrt ist. Bei der Größe des Schiffes und die noch

anfallenden Arbeiten, sind auf so ein Schiff oft bis zu 150 Werftarbeiter mit

dem fahrenden Personal im Dienstleistungsbereich bei der Probefahrt.

Weil die Fertigstellung dieses Schiffes in Eile war, hat die Dienststellenleitung

Zoll vom Überseehafen, sich bereiterklärt dieses Mal auch einen sozialistischen

Beitrag beizusteuern, zur schnellen Fertigstellung der „Fichte“:

Eine mobile Zollkontrolle auf die „Fichte“ zu schicken, um eine beschleunigte

Zollkontrolle für die steuerbegünstigen Waren schon an Bord des Schiffes

durchzuführen. Eben auf die Reede vor Warnemünde, wo in der Regel oft vier

bis Fünf Schiffe warten, um in den Überseehafen reingelassen zu werden, zur

Einklarierung.

Kontrolldokumente bei einer Schiffsabfertigung, bei einer

Schiffsprobefahrt:

Beim Eingang von der Schiffsleitung vorzulegen:

1.Teilnehmerliste

2. Geld- und Wertsachenliste

1. Abschreibebuch über steuerbegünstige Waren

Beim Eingang von Probefahrtteilnehmer vorlegen:

Ein gültiger DPA

Beim Ausgang von der Schiffsleitung vorzulegen:


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 105

2. Teilnehmerlisten, die von der VPKA. Abt. P und H

Genehmigt sein muss (zweifach)

1Geld- und Wertliste (zweifach)

1 Abschreibebuch über steuerbegünstigte Waren

Bei Ausgang von Teilnehmer vorlegen: DPA

Beim Ausgang werden außerdem vorzulegen, wenn das Schiff an den Käufer

übergeben wird:

Mannschaftsliste (zweifach)

Seefahrtsbücher

All die oben angegeben Listen und Ausweise sind der Zollkontrolle vorzulegen

von der Schiffsleitung. Bei jeder Zollkontrolle auf jedem Schiff, ob bei der

Ausfahrt, Einfahrt oder Probefahrt liegt dem Zoll genaue Daten vor, welche

Personen auf dem Schiff ab-, oder aufsteigt in welcher Funktion an Bord. Wer

hat die verantwortliche Leitung bei so einer Probefahrt der Warnowwerft, bei so

einer Größe des Schiffes? Das ist jetzt sehr wichtig hier, für das Ende dieser

Episode.

Die Zollverwaltung hat seit ihr bestehen im Rostocker Stadthafen, noch in den

neuerbauten Rostocker Überseehafen kein eigenes Zoll Boot zur Verfügung.

Somit konnte sie all die Jahre seit es die DDR Zollverwaltung überhaupt in der

DDR gibt, nie eine Zollkontrolle auf der Warnow, Stadthafen, Überseehafen

und in der drei Meilenzone vor der Warnemünder Reede amtlich durchführen.

Das ist ein großes politisches Manko der Zollleitung in der der Frage Sicherheit

in küstennahen Gewässern. Hier eben im Kontrollbereich des Zollgrenzamt

Überseehafen Rostock.

Das AZKW war im Hafen Rostock ein reines Kontroll- und Sicherheitsorgan

unser Arbeiter- und Bauern-Macht nur ein reines Landkontrollorgan. Wir sind

aber hier eine staatliche Zollkontrolle an der Ostsee, also eine Wasser-

Landkontrollorgan der DDR. Jedes Schiff, das sich dem Überseehafen nähert,

muss erst im Hafen an der Pier anlegen, bevor die DDR Staatsmacht das Schiff

überhaupt kontrollieren kann. Das der Hafenzoll kein eignes Zoll Boot hat in

dieser neuen Grenzsituation nach dem Mauerbau 1961, ist ein riesengroßes

Manko in der DDR Politik und in der DDR Sicherheit hier an der DDR Grenze.

Es fiel zu Lasten aller Zollkontrolleure im operativen Dienst aus. Dieser Fehler


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 106

war nicht mehr wieder gut zu machen. An diese kleine Unachtsamkeit an unser

DDR Grenze und der DDR Zollgrenze kann man erkennen, wie die Großen

unser DDR Politik an die Sicherheit des Zollwesen überhaupt denken noch

dafür sorgen, diese Lücke der technischen Zollsicherheit zu schließen ist.

Hier war nie die Rede davon gewesen mit welchen Hilfsmittel der DDR Zoll

im neuen Überseehafen die Steuern für Volk und Vaterland eintreiben soll.

Alles wurde uns großkotzig von der Zollverwaltung vorgeworfen über die

Sicherheit an der DDR Grenze, was jeder Zollkontrolleur im Dienst ein

zuhalten hat. Aber mit welchen technischen Mitteln sollte diese geschehen? Die

Zollverwaltung und ihre Leitung im Überseehafen war nie das, als was sie sich

laufend politisch ausgegeben hatte.

Wir sprechen hier noch nicht von einen oder mehrere Mördern im Dienst, aber

in diese jetzt kommender Episode aus dem Überseehafen würden der Täter, oder

die Täter von der DDR Rechtssprechung nach Bautzen verurteilt.

Was war nun optimal Geschehen auf dieser Probefahrt der „Fichte“ mit einer

Kettenreaktion von Zufällen mitten auf See, auf der Reede vor Warnemünde?

Hilfe, Hilfe.

Die Partei denkt – die Partei lenkt!

Musste ich als Zolloberkontrolleur

die DDR SED lieben?

Mein Intimus(mein nackter Intimus) der Zolloberkommissar Ave mit MfS

Charakter, ein echter SED-Diktator zum Anfassen aus der DDR-Zollverwaltung,

war mir sehr zugetan und er wollte ja auch, dass ich mehrmals im Monat an

Wochenenden den O. v. D. (Offizier vom Dienst) übernehmen sollte. Da der

O. v. D. Dienst nicht so große Anforderungen stellt über das Wochenende, gab

es auch viel Ruhezeit dazwischen. Hauptsache alle Nachrichtenmittel in der

Dienststelle der Zollverwaltung im Überseehafen waren für den Notfall besetzt

und alle anfallende Nachrichten wurden gesammelt, oder im Notfall auch den

zuständigen Zolloffizier per Telefon zur Klärung weiter geben, wenn eine

Endscheidung dringen es erfordert. Aber wie es so ist unter Männern, wenn es

zuhause zu langweilig wird, sieht man mal nach, ob was Neues auf der

Dienstelle angelaufen ist. So ist es meistens, das der Zolloberkommissar gegen

23.00 mit seinem Wagen vorgefahren war vor der Zolldienststelle im

Überseehafen und kam zu mir in meinem O v D Dienst, Tel. 26451-366, und

wollte mit mir reden über alle Dinge des Lebens, über mich, und was die große

DDR-Politik uns Zöllner in den kommenden Zeiten beschäftigen wird.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 107

Hauptthema waren immer die aktuellen politischen Analysen zu erstellen mit

den Informationen, die wir hatten oder die wir uns auch per Telefon

heranzogen hatten. Er, der Theoretiker, ich der Praktiker mit langjähriger

Grenzerfahrungen und Feindberührung im ständigem Zolldienst. Nach Stunden

kam ein Ergebnis heraus und nun warteten wir bis zum nächsten Male, ob

unsere Politanalyse zutreffen war.

Bei all diesen Gesprächen wurden auch mal einige wichtige GVS Sachen aus

dem Panzerschrank geholt und Awe erklärte sie mir eingehend ihre Wichtigkeit

in der Praxis in unsere Sicherheit, hier im Überseehafen mit unseren Aufgaben

im Zollwesen. Somit wusste ich wohl mehr über die GVS Sachen, die unsere

Dienststelle Überseehafen angeht in der Globalen Sicherheit innerhalb der DDR

Mauer. Inzwischen kannte ich alle GVS Sachen im Panzerschrank und wir

konnten ohne Wenn und Aber über alle Themen offen sprechen und einschätzen.

Dadurch hat sich zwischen Ave und mir ein gutes vertrauliches

Männerverhältnis herausgebildet. Wir beide sprach echt Deutsch, um an den

Kern der Sache heranzukommen und daraus die neue Polit-Wahrheit zu

erkennen, die eventuell auf uns zukommen könnte. Meine Erfahrungen mit dem

Feind in den Westen konnte ich an vielen Beispielen erläutern. Der Zolldienst

hier an der DDR Zollgrenze Ostsee und der Zollkontrolldienst im West-West-

Verkehr liegen grundsätzlich weit auseinander. Awe wusste über meine

Kontaktfreudigkeit zu den West- Reisenden, wo er nie herankommen konnte in

seiner Funktion innerhalb der DDR Zollverwaltung und dem MfS, sowie von

meinen Infonetz unter all den Transitreisenden. Diese Infoquellen hatten oft

nicht den Charakter eines DDR-Freundes, aber gerade deswegen waren sie so

interessant, darüber auch nachzudenken. Wie arbeitet der Feind langzeitig

gegen uns, gegen die Sicherheitsarbeit der DDR und der Zollverwaltung. Oft

wurden gerade diese Nachrichten mit ausgewertet und in den einzelnen

Analysen mit einbezogen. Awe hat sich über seine Zolloffiziersverbindung

intensiv über mich erkundigt, welche Dienstleistung ich am

Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden , Autobahn Potsdam- Babelsberg

geleistet hatte und was ich dort für ein Filou war, in meiner

Dienstdurchführung unter den West-West Reisenden. Meine laufenden

Eskapaden im Dienstablauf mit den Westberliner, Westdeutschen im

Reiseverkehr waren ihm bekannt. Dass er ein eingefleischter MfS Mann war,

störte mich überhaupt nicht. Im Gegenteil, so konnten wir offen über alles

sprechen und vor allem schweigen, schweigen, schweigen zu allen

Gesprächsthemen nach außen hin, die wir in der dunklen Nacht gegenseitig

besprochen hatten. Von MfS Männer kann man auch oft interessante

Nachrichten für den persönlichen Bedarf abschöpfen. In den späteren Jahren, als

ich schon lange in Berlin war in der Hohen Kunst, hatte ich von den MfS

Männer aus der Zentralkomitee der SED , die besten Nachrichten für den

persönlichen Selbstgebrauch abgeschöpft. Man muss nur wissen, wie so was

abläuft. Später werde ich hier einige MfS Verhältnisse aus Berlin hier aufklären.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 108

Dass der Zolloberkommissar Awe ein Mann vom andern Ufer war, war mir

am ersten Tag unserer ersten dienstlichen Begegnung bekannt. Ich war doch in

Potsdam für meinen Zolldienst auf die Körpersprache ausgebildet worden. Na,

was glauben sie, wenn in Köln Karneval war, da war auf den

Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden ein fröhlicher bunter Männerspaß in

den Reisebusen aus Westberlin Richtung Helmstedt.

Wieviel Westberliner Reisebusen ich voller fröhlicher Männer in

Faschingskleidung in der Passkontrolle ich kontrollieren musste und alle, alle

wollten sie sich mit mir in Unform im Bus fotografieren lassen. Wie

Zollkontrolleure sind doch international im Denken und Handel. Ich wurde

schon vorher von meinen Zugführer Gniffke rechtzeitig gewarnt, was da auf

mich zukommen könnte, wenn der Karneval in Köln angesagt wurde.

Außerdem braucht man sich nur mit unseren Zollkontrolleuren im Bereich

Überseehafen leichte private Gespräche austauschen, dann weiß man mehr über

unsere Zolloffiziere im Einzelnen, auch über ihr Privatleben mehr, als es

erwünscht währe. Ich habe doch die Sensoren, die ein Personenermittler

dringend braucht, in meiner Gene.

Nicht umsonst hatte er mir an den Wochenenden den O v D machen lassen

und mich nachts in den Diensträume der Kontrollstelle besucht, um mal nach

“dem Rechten zu sehen“. Ich werde hier, hier aber nicht behaupten, der

Zollkommissar Awe war in den Räumen des O.v.D. in der Kontrollstelle

Überseehafen nackend. Aber ich kenne seine Unterhosen genau, die immer über

meinen Dienststuhl hingen. Wenn sie noch mehr wissen wollen darüber, lesen

sie einfach meine Episoden. „ Ein Interner Einblick in ein sozialistisches Leben

in der DDR“. Da können sie genau, ganz genau alle Themen, die ich mit dem

Zolloberkommissar, Leiter der Dienststelle Überseehafen und MfS Mann

geplaudert hatte, nachlesen. Der Zolloberkommissar Awe hatte in den späteren

Jahren noch flotte Kontakte mit mir gepflegt, als ich schon lange am Rostocker

Volkstheater tätig war zu Vorbereitung meines dritten Berufes. Fragen sie jetzt

nicht, ob der Zolloberkommissar auch splitten nackt da mal war? Aber das

Wunder aller Männer auf den Rostocker Wall war im nicht fremd.

Wir kommen jetzt zurück auf das Thema: Was geschah auf der „Fichte“ auf der

Warnemünder Reede?

Zehn Zollkontrolleure bekommen von dem Kontrollstellenleiter Überseehafen

den Auftrag eine Sonderzollkontrolle durchzuführen auf die „Fichte“, die auf

Reede liegt von der Rückkehr ihrer Probefahrt. Die „Fichte“ war auf der

Warnowwerft zur Neuausrüstung und sollt nach der Probefahrt der DSR

übergeben werden. Auf dem Schiff sind schon die neue Schiffsbesatzung, um


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 109

das Schiff von der Werftleitung zu übernehmen und ein sehr großer Teil von

Werftarbeiter, um noch Restarbeiten zu erledigen.

Das Schiff lag auf Reede in den Nachmittagsstunden, und sollte anschließend

wieder auf die Werft an der Pier festmachen. Die Zollkontrolleure sollten ein

neues Kontrollexperiment starten.

Auf der Reede sollte schon vorfristig alle Zollvormalitäten und die

Zollerklärung einkassieren werden. Besonders bei den Werftarbeiter, um an

Land später keinen Leerlauf entstehen zulassen in den Werftliegezeiten durch

diese Zollkontrollen. Es soll ein Probestück werden für alle DDR Großschiffe

die ca. 6 Monate auf hoher See waren und schon auf Reede die Einklarierung

vorzunehmen, mit der dazu alle verbundene Zollkontrollen bei der

Schiffsmannschaften. Es sollten Hafenliegezeiten eingespart werden. Klappt es

bei der Einklarierung, sollte auch diese Kontrollmethode bei der Ausklarierung

von DDR Schiffen in Angriff genommen werden. Vom Ablegen des Schiffes

bis zu Reede muss die Ausklarierung fertig sein. Also zwei Stunden vom

Ablegen des Schiffes von der Pier bis zur Reede muss alles auf dieser Fahrt

vom Zoll erledigt haben.

Aber nur bei unserer DDR großen Handelsschiffe kommen diese neuen

Kontrollmethode in Frage, weil da die Klarierung mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Ein DDR Experiment live. Theoretisch wäre es kein schlechter Gedanke, man

spart für jedes DDR Handelsschiff auf großer Fahrt vier Stunden Hafenliegezeit

ein. Ein Handelsschiff soll fahren und nicht im Hafen liegen. Schifffahrten

bringen der DDR Devisen, aber nicht bei langen Liegezeiten in so einen der

besten und modernsten Überseehäfen an der Ostsee.

Aber die Praktische Seite dieses Experiment konnte aus materiellen Gründen

nicht durchgeführt werden. Die Zollverwaltung Rostock hatte überhaupt keine

Zollboote für die Fahrten auf Reede. Es war überhaupt noch keine Zollboote im

DDR Wirtschafsplan vorgemerkt. Auch waren keine Zöllner für die

Seekontrollen ausgebildet. Die Hälfte aller Zöllner im Grenzzollamt Rostock-

Überseehafen waren Nichtschwimmer, und waren körperlich nicht in der Lage,

diesen schweren Zolldienst durchzuführen bei einen hohen Seegang und

schlechtem Wetter. Man war laufend auf fremde Hafenschiffe angewiesen, was

am Ende keine Zeiteinsparung für die Handelsschiffe sich ergeben. Also, hier

ist mal wieder eine der berühmtesten sozialistischen Luftnummern der

Parteisoldaten, die von Zoll und Seefahrt keine Ahnung hatten. Eine Idee vom

grünen Tisch aus den Behördenstuben der Bezirksverwaltung der

Zollverwaltung der DDR in Rostock. Aus diesen Nichtskönner Amtsstuben kam

schon so manche unpraktische Luftblase heraus. Sie wollten alle, alle der Partei

dienen und ihr zu Munde reden, aber ohne eine materielle Grundlage zu haben

für ihre hochtrabenden Politwünsche im Sozialismus durchzuführen. Sehen sie


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 110

oben wer die Leitung der Zollverwaltung Rostock und Überseehafen hatte,

1962.

Der Mörder von Warnemünde

wartet auf die Fichte.

Der Mörder kommt aus der SED

Jetzt weiter im Text: Mit vorheriger Absprache brachte das Lotsenboot von

Warnemünde von der Lotsenstation an der West Mole von Warnemünde diese

zehn Zollkontrolleure mit hohen Dienstgraden, vom Überseehafen auf die

Reede zur der „Fichte“. Mit der Davit Leiter erreichten sie das Deck, wo es

aussah wie auf einem Schlachtfeld der Germanen, durch die noch nicht

fertiggewordenen Arbeiten am Schiff. Die „Fichte“ geht wieder in die Werft

nach der Probefahrt, von wo dann alle Schiffsbesatzung und Werftarbeiter nach

dieser Fahrt von sich aus ohne Kontrollen das Schiff verlassen und an Land

gehen können. Am Werft Tor der Warnowwerft war noch nie eine Zollkontrolle

bei den rückkehrenden Probefahrtschiffen. Alle Zollkontrollen wurden auf der

„Fichte“ eingehend durchgeführt und nun war es Zeit für die Zöllner wieder an

Land zu gehen.

Aber womit? Der Lotse hat nachgefragt ob, er die Zöllner wieder vom Bord

holen soll zur Warnemünder West Mole.

Ein voll verantwortlicher Leiter der Warnowwerft beteuerte eingehend, auf der

„Fichte“ wäre ein Beiboot, eine Schaluppe, das von einen Maat der

Schiffsbesatzung gesteuert werden sollte und alle Zehn Zöllner werden wieder

in Ruhe an Land ,nach Warnemünde gebracht. Der Seegang war recht mäßig

und die Windstärke etwa 2 bis 3. Das Lotsenboot kehrte zurück zur

Lotsenstation im Warnemünder Hafen.

Nach getaner Zollkontrolle von Zwei Stunden, wollten nun auch die Zöllner an

Land mit ihrer Ausbeute. Der verantwortliche Leiter der Warnowwerft für diese

Probefahrt, solange diese Probefahrt läuft, gibt das Zeichen alle Zöllner in das

Beiboot mit den Schiffs Maat. Und runter ging das Beiboot auf die Reede in die

Ostsee. Das Aufsetzen des Beibootes war zu heftig für alle Zöllner gewesen. Der

Maat beruhigte sie, alles läuft hier normal ab, alles ist seemännisch korrekt.

Vorwärts, es geht jetzt nach Warnemünde. Es fängt langsam an, dass die

Dämmerung über die Ostsee kommt.

Warnemünde mit dem vielen Lichter war zum Greifen nahe. Das Beiboot war

noch nicht mal 200 Meter weit von der „Fichte“ entfernt, da passierte die

Katastrophe für alle 11 Leute die hier drin waren. Es gab einen Knall und der


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 111

Schiffsboden splitterte auf, das Beiboot füllte sich mit Wasser und sang in die

Tiefe.

Geistig gegenwärtig sprangen alle Mann in das kalte Ostseewasser. Das Boot

drehte sich und schwamm nun Kieloben. Nur durch die seemännische

Tüchtigkeit und Geschicklichkeit des Boots Maat gab er schreien

Anweisungen:

Alle Mann an das Boot und sich an die Taue festhalten, die von draußen an das

Boot umläuft. Hier sollen alle sich festhalten und laut schreien was die

Brusttöne nur noch können. Alle Uniformstücke als Ballast abwerfen, Schuhe

weg , Koppel weg, Mantel weg, Taschen weg, Zollkasse weg, und schreien so

laut es jeder konnte. Am lautesten haben die Schwimmer geschrien und

gejammert. Fünf Zöllner waren hier Nichtschwimmer.

Ein Sowjetisches Handelsschiff mit „Rüstungsgut“ lag mit auf der Reede. Sie

hatten den Unfall gesehen vom Oberdeck aus, hörten das Geschrei, hatten aber

nicht geholfen unsere Zöllner in der Seenot. Die jahrelange „Deutsch-

Sowjetische-Freundschaft“ hatte hier auch nichts genutzt. Ein Werftmeister auf

dem Oberdeck der Fichte stellte fest, dass das Beiboot nicht da ist und sieht

über die Reling. Er sieht 200 Meter von der „Fichte“ das Unglücksboot, mit

dem im Wasser schwimmenden Zöllner. Ein Aufschrei kam von diesem

Schiffsbaumeister, wie konnte ihr dieses Beiboot zu Wasser lassen. Sofort muss

Hilfe herbei gerufen werden über Rügen Radio Küstensprechfunk zum Lotsen

Warnemünde, denn es war ja keine zweite Schaluppe an Bord.

Der Hafen Warnemünde hatte zu dieser Zeit noch kein Hochseerettungsschiff

zu Bergung von Seeleuten die in Seenot geraten sind. Rügen Radio verständigt

sofort die Lotsen in Warnemünde und diese sind sofort rausgefahren zur

Unglückstelle. Sie wussten ja, wo die „Fichte“ genau liegt auf Reede.

Das Lotsenboot hatte ja die Zehn Zöllner von der Warnemünde West Mole zur

„Fichte“ rausgefahren. Es wurde auch immer dunkler, und die Kräfte der Zöllner

haben nachgelassen. Nur den aufreibenden Mut dieses Boots Maat ist es zu

verdanken, dass alle, alle auch alle durchgehalten hatten. Nach dem eine

Stunde vergangen war, kam endlich die rettende Hilfe. In der Dunkelheit, nur

durch die Scheinwerfer des Lotsenbootes konnten alle Zöllner aus dem Wasser

geholt werden. Der Boots Maat ging als Letzter auf das Lotsenboot.

Das Lotsenboot ist ein Boot von besonderer Bauweise. Es muss bei Wind,

Wetter und Wellen raus aufs Meer. Und darum kann ein Lotsenboot nie kentern,

es steht durch eine besondere Technik im Schiffbau immer wieder auf und die

Steuerkabine steht wieder oben. Außerdem ist das Lotsenboot wasserdicht

abgeriegelt. Es ist nicht bekannt, dass ein Lotsenboot von uns verlorengegangen

ist.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 112

Meine Arbeit als O. v. D.

Gerade an diesen Tag hatte ich O.v.D. Dienst in der Kontrollstelle

Überseehafen. Es war alles ruhig verlaufen. Mein Intimus, der

Zolloberkommissar Awe wollte diese Nacht nicht kommen zur Politanalyse, da

er bei einem Familien Treffen war über das Wochenende. In der Stille des

späten Abends klingelte das Telefon. Der Lotse von Warnemünde wahr dran,

23,00 Uhr. Ob ich nicht wissen wollte, wo meine Leute geblieben sind von der

Zollkontrolle auf der „Fichte“? Im Telegramstil klärte er mir auf, was auf der

Reede vorgefallen war mit dem Beiboot, den 10 Zöllner und den Boots Maat.

Alle Leute sind nach den Umständen wohlauf und sind verstreut in den

Rostocker Kliniken untergebracht. Leben tun sie alle, aber der Zustand der

einzelnen Zöllner ist nicht erfreulich, als sie mit dem Lotsenboot an Land

gingen. Sie haben nur ihr nacktes Leben gerettet. Sie waren ca. eine Stunde im

kalten Wasser, der Rest muss jetzt die Medizin herrichten. Für mich war jetzt

Eile geboten.

Als erste rief ich in der Nacht alle Rostocker Krankenhäuser an, in der

Aufnahme, ob sie vor kurzen Zöllner, die auf der Warnemünder Reede einen

Seenotfall hatten, in ihre Klinik auf genommen hatten. Das dauerte mal wieder

etwa zwei Stunden, nachdem ich all die Krankenhäuser hatte, wo die einzelnen

Zöllner medizinisch versorgt wurden. Ich hatte nun alle Namen, ihr

körperlichen Zustand, und ihr geistiger Verfassung nach diesen Seeunfall

zusammengefasst, ohne zu wissen, wie dieser Seenotvorfall vor sich gegangen

ist. Nun rann an den Fernschreiber, um die Dienststellen in Ostberlin zu

informieren, was im groben auf der Reede vorgefallen ist, und was zurzeit für

diese Zöllner unternommen wurde. Schuldfrage ist in der Kürze des Vorfalles

noch nicht geklärt worden.

Wenn ich hier, oben, von einem Boots Maat spreche, so handelt es sich

eigentlich um einen Bootsmann. Ein Bootsmann, hier auf der „Fichte“ untersteht

direkt dem Ersten nautischen Offizier und koordiniert alle Arbeiten an Deck und

im Laderaum. Ein Bootsmann steigt aus der Nautischen Matrosen Ausbildung

auf. Es ist ein Bewährungsaufstieg von einem Matrosen.

Vor dem Mauerbau, wäre der Mauerbau und nach dem Mauerbau fehlten

gravierende nautische Kader bei der DDR Handelsmarine. Die DDR Politik kam

auf den Dreh, in der Nautik ausgebildete Matrosen und auch Maate in der

Volksmarine zu werben. Wenn sie freiwillig in der Handelsflotte ihren

nautischen Dienst aufnehmen, können sie freiwillig aus der Volksmarine in

Ehren ausscheiden mit voller Anrechnung ihrer Dienstjahre bei der

Volksmarine. Hierauf sind viele Nautiker Matrosen zu der Handelsflotte


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 113

gewechselt, besonders die eine familiäre Bindung in und um Rostock hatte. Die

meisten Matrosen kamen aus der 4 Flottille Rostock-Warnemünde Hohe Düne.

Einer davon ist unser Bootsmann von der „Fichte“, der das Beiboot geführt hat.

Der Lotse kannte den Bootsmann noch als Boots Maat von der Marine und hat

bei der Durchsage am Telefon zu mir diesen als Boots Maat bezeichnet. So ist er

nun laufend in allen Berichten zur Sache als Boots Maat bezeichnet worden.

Frühmorgens kam gegen 6,00 Uhr der Dienststellenleiter vom Überseehafen in

den Diensträumen, und ich meldete ihm was vorgefallen war und was ich bis her

veranlasst hatte. Es waren für ihn auch eine unangenehme Nachrichten. Ab jetzt

hat er die Sache in der Hand genommen und alles Kommende organisiert. Von

diesen Zeitpunkt an, als ich meinen 24 Stunden O.v.D. Dienst hinter mir hatte,

genau von diesen Zeitpunkt an , wo ich nachhause gefahren bin mit der S- Bahn

in der Kielerstraße, am Ostseestadion, hatte ich über diesen Vorfall auf der

Warnemünder Reede nie, nie, nie wieder etwas davon gehört, noch wurde ich

zur einer Vernehmung geladen , um die Sache nach meinem Wissen zu erklären,

noch hat je ein Zöllner im Dienst darüber gesprochen. Es herrschte eine

Totenstille, eine eisige Stille, eine Grabesstille über dieses Seeunglück, wo

beinahe 10 Zöllner und ein Handelsmatrose ertrunken wären. Was war

eigentlich der echte Hintergrund dieses Seeunfalles?

Die SED Partei treibt die Werftarbeiter

und Zollkontrolleure der

DDR Zollverwaltung in ihr Unglück

Hier ein Aufklärungsbericht von einen DDR Fernaufklärer in der DDR

Zollverwaltung intern:

Als die „Fichte“ von den Franzosen gekauft wurde, war das Schiff ein alter

Klepper, ein Schiff kurz vor dem Abwracken. Das Schiff hatte den Geruch

eines Krieges an sich. Ein blutverschmiertes Kriegsschiff der französischen

Legionäre, ein Schiff der französischen Soldateska. Ein Schiff der

Menschenunterdrückung. Der Klabautermann war schon lange an Bord, als es

zur Jungfernfahrt ablegte hatte. Das Schiff war bestimmt für frische französische

Legionäre in das Konfliktgebieten der Französischen Kolonie Algerien in den

Kriegseinsatz über das Mittelmer zu fahren und anschließend halbtote

Legionäre und Leichen mit der Trikolore nach Frankreich zurück zu bringen.

Es war ständig nur ein Truppentransporter von lebende und toten Legionäre im

Geiste der französischen Nation unterwegs auf den Meeren, 1962. So sahen

auch alle Mannschafts- und Passagierkabinen aus in den Jahren der Ausnutzung


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 114

des Schiffes. Sämtliche Schiffsausrüstungen an Bord waren sehr marode und

zerschlissen. Die meisten Fehler wurden erst in der Warnowwerft entdeckt, wo

das Schiff neu ausgerüstet werden sollte als Ausbildungsschiff für Lehrlinge

der Handelsschifffahrt der DDR. Es gab mehr Materialschäden als in dem

Kaufvertrag bestätigt wurde.

Von Ungeziefer wollte kein Werftarbeiter reden, das war für sie eine

Gesundheitsplage. Die Holzverschalung in den Kabinen brachte es zum Tage.

Alle Hilfsmittel zur Rettung der Mannschaft und Passagieren war total

unbrauchbar. Der Ausbauplan auf der Warnowwerft verzögerte sich dauern,

Termine wurden verschoben. Die SED Partei wollte mit diesem

Ausbildungsschiff einen großen Erfolg ernten. Die Partei (Rostock) war

verzweifelt über die Nichteinhaltung der Endtermine zum Auslaufen des

Schiffes unter der DDR Flagge. Jeder wollte was zu sagen haben in dem Ablauf

der Werftarbeiten, keiner wollte eine Verantwortung übernehmen in dem Chaos

zur Fertigstellung, Probefahrt, Übergabe.

Fest stand von der Werftleitung , erst alle neue technische Einrichtungen

müssen auf der Probefahrt auf Herz und Nieren geprüft werden, anschließen

werden alle anderen Arbeiten in der Werft nachgeholt.

Nachgeholt nur, wenn sie wichtig sind für die Erfüllung der Aufgaben dieses

Ausbildungsschiff für die Handelsmatrosen auf hoher See. Das DDR Militär,

die Volksmarine, hatte dieses Schiff „Fichte“ schon als Hilfsschiff für

eventuelle Truppen- und Sanitätseinsätze gestrichen, wenn sich die

Grenzkonflikte an der DDR Grenze, Ostseeküste nach dem Berliner Mauerbau

sich gravierend verschärfen sollte.

Die Leitung der Warnowwerft wurde hier schon im Vorfeld aller Umbauten

auf der „Fichte“ eine Unzuverlässigkeit in ihren Aufgabenbereich in die

Militärstrukturen der DDR in diesen kritischen politischen Jahren vorgeworfen.

Der Auslauftermin zur Probefahrt der „Fichte“ muss zum Zweck des

Parteipropaganda fest stehen, zum Sieg des Sozialismus in der DDR nach dem

Erfolg des Mauerbaues. Rücksichtslos wurde alles zum Wohle der Partei

unterstellt und untergeordnet. Wir müssen siegen, wir werden siegen, wir haben

gesiegt. Die Partei ist immer der Sieger. Auch wenn es hier um Tode geht. Nur

über Leichen wird hier gesiegt.

So bildet sich schon vor bekanntwerden, das eine mobile Zollkontrolle auf die

„Fichte“ auf der Reede kommt, die verheißungsvollen Zufälle in einer nicht

überschaubaren Situation, wo nur Fehler im Ablauf der Arbeitsprozesse

vorprogrammiert lagen. Jeder auf dem Schiff wusste es, das das Beiboot eine

nebensächliche Rolle spielte in der ablaufenden Probefahrt. Das Beiboot wurde

auf der Werft von niemand angeschaut auf Fehler oder Nutzbarkeit. Dies sollte


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 115

erst nach der Probefahrt im Plan aufgenommen, wie noch hundert andere

Dinge, die auf dem Schiff nicht funktionieren.

Zum Beispiel, läuft seit Tagen kein kaltes Wasser in den Kabinen von zwei

Decks. Der Schädlingsbekämpfer mit fünf Leuten kommt nicht vom Fleck, die

Wirtschafträume sind nicht claen, das Hospital ist erst zur Hälfte neu eingebaut,

ein Teil der Bullaugen sind nicht dicht, usw, usf. Als nun die Zöllner zurück ans

Land wollten, gab der Erste Offizier den Bootsmann die Anweisung, er soll mit

den Zöllner das Beiboot zu Wasser lassen. Der Erste, noch der Bootsmann hat

jemals einen Blick in das Beiboot getan, auf diese dreitägige Probefahrt der

„Fichte“. So kam eines auf das andere zu und das Beiboot hat das zu

wasserlassen schon im ersten Stadium nicht durch gehalten. Durch den harten

Aufprall auf das Wasser zeigten sich schon der morschen Boden des Schiffes,

und den Rest kennen wir alle hier.

Wie es im sozialistischem Leben ebenso üblich ist, bei schlechte Sachen hat

keiner Schuld, bei guten Sachen steckt die Partei sich selbst einen großen Orden

an ihrer Brust. Deswegen wurde der Seeunfall immer und ewig von der Partei

verschwiegen, da in der Partei selbst dieser Fehler, dieses Chaos lag. Der DDR

Mörder von Warnemünde hier kamen aus der SED. Aber die Partei hat immer

Recht. Alles klar, alles verstanden, wenn nicht, noch mal von vorne lesen.

Mörder sind unter uns! Mit einem SED Parteiabzeichen am Revers. Unser Stolz

der DDR Nation!

Alle hier aufgeführten interne militärischen Informationen über die „Fichte“

und alle Zusammenhänge hier über die „Fichte“ auf der Warnowwerft, habe ich

aus der Volksmarine der DDR bekommen, 1972, aus Dranske/Rügen, von

Oberleutnant zu See, Eugen Groth, Jahrgang 1947, als Kommandant der „Otto

Tost“ und 1974 Kommandant der „Albert Gast“. Korvettenkapitän Eugen Groth

war mein Intimus in Rostock und Ostberlin. Mein bester Infogeber in der DDR

Volksmarine mit allen Info aus der DDR Volkmarine 1,4,u.6. Flottillen

Dranske/Rügen und militärische Infos aus dem MfS Rostock zum DDR Thema,

Volksmarine und Ostseeküste, bis 1985.

Ich war sein Helfers Helfer mit meinen Berliner Personennetzwerk, dass der

Korvettenkapitän Eugen Groth, der Kommandant von der DDR Volkmarine, in

den DDR Außenhandel wechselte und jetzt in eine leitende Funktionen alle

Handelsmärkte und Handelsmessen der westlichen Welt bereiste.

DDR-Zollinsider, Personenermittler, Fernzollaufklärer und Pass-und

Zollkontrolleur in der DDR-Zollverwaltung 1958 – 1963. Rudolf Holtz, Berlin


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 116

Haben sie oben alles verstanden, welches Opfer wir Zollkontrolleure in der

DDR Zollverwaltung an den Grenzen der DDR bringen sollen für die Diktatur

der SED in der DDR, damit nur die SED Soldaten ein fröhliches Leben führen

können, ohne das DDR Volk? Nicht vergessen!

Wir sind hier immer noch bei: „Rostocker Männer Geschichten

Ein Mord in Rostock unter den

schwule Männer nachts um

halb drei in ein Lotterbett.

Die Nachteulen heulen

Rostock, 1968. Ruhe jetzt hier, wir wechseln hier das Thema. Mord ist

angesagt:

Aber auch in Rostock in der schwulen Nachtszene ereignete sich ein

furchtbarer Mord an einen alten Freund, Geschäftsmann und Stadtbekannter

schwulen Werner Behrends, 50 Jahre alt, Chef von der HO Nachttanzbar

„Trocadero“, im Keller am Doberaner Platz, Am Brink, in der Wismarschen

Straße 6/7. Vormals unter den Namen Nachttanzbar „Moulin Rouge“ bekannt.

Ein stadteigener Betrieb, hier war Hans Hexel der Geschäftsführer, 1949. Und

davor 1938 war es „Alt-Heidelberg“ Tanzpalast. Max Winter war zu dieser Zeit

Besitzer dieses Tanzpalasts bis 1944, als der Totale Krieg von den NS –Leuten

in Rostock ausgerufen wurde.

Unsere Rostocker Männerclique war oft zu später Stunde hier und wir hatten

uns das neue Nachtkabarettprogramm angesehen. Werner hat uns aus seiner Bar

gratis ein „ Kräftigen“ eingeschenkt. Die drei HO Rostocker Nachttanzbars

waren ein „Drei Gestirn“. Trocadero, am Doberaner Platz, Ulmen Bar, unter

den Namen „Schwedt“ in Rostock bekannt, in der Ulmenstraße, neben dem

Kino Schauburg und die Storchenbar in der Langen Straße, im Hochhaus. Man

lotste sich oft die Gäste gegenseitig zu, um die Lokale voll zubekommen, wenn

zu viele Gäste vor eines dieser o.g. Tanzbars stehen, und rein wollten. Die

Tanzlokalchefs (Betriebsleiter) besuchten sich oft untereinander in eine

jeweilige Tanzbar in der Woche. Am Sonnabend, den 27.04.1968 war Werner

Behrends wieder mal in der Storchenbar zu beruflichen Gespräche. Hier lernte

er seinen Mörder kennen. Dietrich M., Sandstrahler von Beruf . Besuchte schon

angetrunken die Storchenbar auf der Suche nach einer Arbeit als Kellner. Hier

bei lernte er Werner Behrends kennen, und er wollte ihn bei der Arbeitssuche


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 117

behilflich sein. Man könnte es bei ihm zuhause genau alles durchsprechen und

in näheren zwischenmenschlichen Kontakt von Mann zu Mann kommen. Er

wohnt ja um die Ecke, Schnickmannstraße 13. Das Haus Schnickmannstraße

13, war schon vor dem Krieg ein Gast-und Logierhaus von Ernst Eixmann.

Gesagt und getan. Beide sind in die Wohnung von Werner Behrends zu später

Stunde gegangen. Aus ungeklärten Umständen kam es hier zu einem Streit,

worauf der Dietrich M. mit starker Gewalt auf Werner Behrends einschlug, so

dass er das Jochbein von Werner Behrends zertrümmerte. Hierbei kam Werner

Behrends zu Tode. Nach einer Befragung von der Garderobenfrau aus dem

Trocadero, Inge Seidel, durch die Kripo, informierte sie alle Freunde von

Werner Behrends von diesem Mord. So auch unser Mann aus unser

Männerclique Günhter Camin, Rostock, Fritz-Reuter-Straße 70, der mich von

diesem Mord genau informierte. Der Mörder bekam nur 5 ½ Jahre Haftstrafe,

und es war ein Hette.

Money, Money, Money.

Das Wunder eines DDR HO Gastronom kam jetzt nach Jahren unser

Freundschaft hier zu Tage. Ans helle Licht eines Geschäftsführer einer HO

Tanzbar in Rostock. Als die Kripo nun die ersten Untersuchungen in Werner

Behrends Wohnung (Untermieter Zimmer) unternahmen, stellten sie eine


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 118

Unmenge an DDR Mark und eine nicht überschaubare Menge an Devisen fest.

In allen Schränken und unter das Bett ,wo Behrends tot drauf lag. Die Polizei

musste erst einen visierten Bankfachmann anfordern, um überhaupt einen

Überblick über diese große unterschiedliche Währung zu bekommen. Von der

Stückzahl und den hohen Wert des Geldes war noch gar nicht die Rede vor Ort.

Das Wort große Unterschlagungen in einem Volkseigenen HO Betrieb machte

bei allen Schwulen und Heten Kaffeekränzchen in Rostock die Runde. Es war

ein Sensationsklatsch für alle die Werner Behrends nackt und angezogen

kannten aus Rostock und Umgebung. Werner Behrends war unter den Schwulen

und Hetten Rostocker Männern sehr beliebt, da er als HO Betriebsleiter sehr

spendabel war. Jede Husche, die mit ihm übernachtet in seinem Lotterbett,

bekam morgens auch sein Obolus auf die Hand für seine Bettleistungen. Das

war unter allen Männern in Rostock bekannt. Ob Schwul oder Hette. Hierfür

brauchte man ja auch erst morgens um 04.00 in diese Tanzbar erscheinen. Wir

sind hier in Rostock in einer Hafenstadt.

Das Trocadero war Republik bekannt unter all unseren Seeleuten. Hier waren

die Rostocker Damen und die Ostsee Touristen in dieser Zeit recht frivole und

liebeshungrig nach einem echten Seemann ohne Hosen. Das Herren WC, die

Männer Toilette, war hier für viele sexuelle Dinge im Nachtleben in dieser

Nachtbar für sexuell bedürftige der Seemänner und den Rostocker Herren,

Spezial ausgebaut, umgebaut worden, dank von Werner Behrends. Man kann

heute hier auch mal sagen mit einfachen deutschen Worten, das Trocadero hatte

einen Darkroom. Die Garderobenfrau Inge Seidel hatte für ein großes Handgeld

von Werner Behrends nach Feierabend diesen Männerlustraum gereinigt.

Außerdem konnte sie auch vor der Rostocker Öffentlichkeit schweigen. Wir

schweigen hier einfach mal mit. In der DDR konnte man das noch mit Freuden.

Als Rostocker Schwuler wussten wir aber auch, dass die DDR Seeleute auf

Großer Fahrt sehr freundlich zueinander sein konnten, auch zu zweit in einem

Männerbett, in einer Koje, zusammen schlafen wollten. Nah, da kam aber große

Stimmung auf. Fragen sie einfach unsern Cliquen Boy, Günther Camin,

Damenfriseur in der Wismarschen Straße, der hatte nachts hier für sich so

manchen Seemann am Brink für sein Huschen Bett abgeschleppt. Er liebte alle

seine nackten Seemänner aus dem Inland und vor allem auch die flotten

Seemänner von Übersee, nur weiß er nicht mehr wie sie hießen beim Vornamen.

Ich muss es doch wissen als Zolloberkontrolleur im Rostocker Überseehafen,

denn ich bin als Zollkontrolleur der erste Mann aus ihrer DDR Heimat, mit

dem die Seemänner sprechen wollten. Sie hatten doch sechs Monate lang

Heimweh gehabt auf ihr Schiff. Bei der Zollkontrolle, bei einer Schiffs

Einklarierung bin ich immer sehr großzügig gewesen, zu unseren Seeleuten, zu

unseren Seemannskerle, wenn am Hafentor eine Zollkontrolle war, und der


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 119

Seemann hatte sein „Liebling Männerpornoheft“ bei sich für zuhause zur seiner

Stimulierung. Nah, da wird doch die DDR nicht gleich untergehen.

Echte schwule Seemänner hatten bei mir immer das große Glück gehabt, bei

einer Einreise Zollkontrolle. Ich hatte zu unseren Zugführer gesagt, wir

brauchen die Seefahren für den Aufbau der DDR in der Ferne besonders und wir

von der DDR Zollverwaltung müsse diese Fernfahrer unterstützen bei ihrer

schweren Arbeit auf See. In der DDR Zollverwaltung musste jede politisch

Aktionen auch tagespolitisch untermauert werden, wenn man seinen Willen

durchsetzen wollte.

Hat nun auch Elsbeth und Liesbeth hier alles verstanden?

Hier gibt es keinen Nachhilfe Unterricht in Fragen Antiquitäten der DDR

Geschichte.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 120


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 121


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 122


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 123

Die Matrosen von der Volksmarine

in Rostock, unsere Lieblinge,

nackt oder auch angezogen

Rostock in den 60ziger Jahren und in den 70ziger Jahren bei Nachttemperaturen

von plus 20 Grad, Schrittfeucht:

Im Sommer, in Rostock ,bei schönem Wetter, am helllichten Tage und in der

dunkler Nacht bei Mondschein auf den berühmten Ober-, Mittel- und Unter

Wall, um Mitternacht, wenn Rostock voller Urlauber ist. Jeder Kerl, jede Tunte

von auswärts sucht hier einen echten Matrosen oder auch einen echten

Seemann. Rostock hat alles im Sommer zu bieten.

Bei schönem Wetter sind die Kerle nackt am FKK Strand von

Markgrafenheide und um Mitternacht sind die Kerle nackt auf den Rostock

Ober Wall. Von der Natur zu der Natur. Ich sage hier nackt, für alle die es

wissen wollen. Alle schwule Männer die mal so eine richtige Sause mit machen

wollten, nackt und von nackten heißen Männer umschwärmt sein wollten, der

war hier in Rostock im Urlaub richtig. Hier in Rostock auf dem Ober Wall gab

es den ersten Freilicht „Darkroom“ der DDR. Geschaffen von den

alteingesessener Rostocker schwulen Männer unsere Zeit, die im hochpotenten

Alter waren. Für die nötige Reklame dieses Sexwunder sorgten vor allen unsere

Damen Friseusen im Herrensalon aus Rostock. Warum erkläre ich hier später.

Ich hatte oben schon mal angedeutet, dass unsere schwulen Männern in Rostock

alle einen Code Namen hatten, damit man klar kam von all diesen Peter, Karl,

Manfreds und Marions. Hier nun ein paar originale Namen unserer Zeit:

Schneekönigin, Raschelhose, Unser Maat, Elsbeth und Liesbeth, das

Zirkuspferd, die Koggensonne, vom Nordland, Peitschen Jonny, Tripperjuhle,

die Fischerin, die Bahnhoffriseuse, Jörg der Nackte, Palastschere, der geile

Bäcker, Tampen Jonny, der Hafenkapitän, die Kuttenbande, der Sargverkäufer,

die Wetterkönigin, die Russenlehrerin, Fräulein O so braun, Ella Silberlöffel,

Gatschi, Fite der nackte Matrose, Alberna die Sonnenbräune, Udine, der

Schlachter, Hünermörder, das Lochwunder , Herr Leutnant, der

Oberbürgermeister, Hängelien, Die Kellermannsche, der MfS Fritze,

Glazenkönig, Friedhofwärterin, Uni Klappe, Schorsetta, Matrose o le, Fräulein

Rathauskeller, das große Loch, Schwul Meyer, Vorne und Hinten, Siegfried der

Kapitän, Steiffix, Leckerlischen, Der Friedhofswärter, Der Spanner, Die

Giftmischerin, der Stasi Peter usw., usf.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 124

Der § 175 aus den NS Zeiten wurde erst 1968 in der DDR gestrichen oder

einfacher gesagt umgeschrieben. Aber der NS-Geist von 1933-1945 dazu blieb

weiterhin in der politischen SED Gesellschaft bestehen. Wir Rostocker schwule

Männer aus diesen Jahren sind unseren eigenen Weg gegangen hier, ohne

Sozialismus. Ich hatte mich in Rostock und in der DDR nie um diesen § 175

gekümmert, ich bin meinen eigenen Weg gegangen und habe mich nicht von der

SED sexuell gängeln lassen. Ich hatte damit die besten Erfolge in der

Politischen – und Arbeitswelt gehabt. Schwul sein und mit drei sehr interessante

Berufe. Mit diesen Berufen bin ich alle die sozialistischen Jahre in der DDR

sehr gut durch gekommen mit großen Erfolgen ohne den Vaterländischen

Verdienstorden. Ich war als schwuler King bekannt in Rostock und in Berlin nie

unglücklich gewesen hier zu leben. Alle Schwule wollten in den Westen. Sie

glaubten in den Westen könnten sie ihre großen problematischen sexuellen

Bedürfnisse besser erfülle.

Ich wollte nie in den Westen übersiedeln. Durch meinen Beruf als DDR

Zolloberkontrolleur kannte ich die Gesellschaft sehr gut aus Westberlin und der

Bundesrepublik. Ich hatte in meinen operativen Dienst ja ständig hier leben und

arbeiten müssen in dieser westlichen Gesellschaft. Meine Späteren Reisen in den

Nato Länder hatte den Grund, meine Kontakte die ich mich aufgebaut hatte auf

all den Grenzkontrollämter hier in der Bundesrepublik zu pflegen und zu hegen.

Ich war in der DDR immer flüssig an D-Mark West. Meine Freunde aus dem

„Goldenen Westen“ hatten dafür gesorgt.

Dies hier mal zur allgemeine Klarstellung über mein flottes Leben unter all den

Männern in der DDR mit etwas Sozialismus oder so. Auf den Straßen des Sieges

und des Sozialismus. Lieschen Müller will das doch hier auch verstehen. In ihr

Lesemagazin „Die Frau im Spiegel“ konnte sie sowas(noch) nicht lesen. Hier

geht es um Männer Liebe und nicht um Eheprobleme in der Nacht. Oder

Eheprobleme von Lavendelehen. Hier geht es gleich zur Sache.

Das Rostocker Sex-Wunder.

Nur für Männer, Kerle und Tunten.

Huschen können auch kommen.

Auch für unsere Lavendel-Ehemänner.

Da kann einen schon der Neid

aufkommen.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 125

Das Hauptthema ist hier, aus der schwulen Geschichte der Rostocker großen

Jungs und die lasterhaften Kerle nach echte Männerliebe in der Nacht und mit

diesen § 175 des STGB der DDR und mit unseren Sexwunder aller Rostocker

Männer auf den Ober Wall um Mitternacht, so um Halbzwölf. Bitte pünktlich

sein! Unsere Matrosen von der Marine waren immer mit dabei und zeigten uns

all ihre Pracht und Männlichkeiten ungeniert, und mehr und mehr, einfach mal

so.

Ruhe jetzt hier, wer will kann sich hier schon mal freimachen. Der Mond

scheint heute besonders schön hell. Die Männer und Kerle sind hier schon im

Rauschzustand.

Die Örtlichkeiten hier auf dem Rostocker Ober Wall.

Am Teufelssee geht hinten durch viel Gebüsch getarnt ein schmaler fester

Sandweg runter zum Unterwall in Richtung Schröder Straße 18, an der runden

Ecke, wo das bekannte Restaurant Teßmer war, Ecke Karlstraße. Der ca. 2

Meter breiter Weg teilte sich, links und dann Rechts. In der Mitte war ein

Sandplateau von 4 -5 Durchmesser mit einen festen Boden. Bei Regen fließt

hier das Wasser in einen mit Steinen befestigten Abfluss den Berg ab. Der Weg

ist links und rechts von grünen Sträuchern undurchsichtig von allen Seiten

geschützt vor alle fremden Blickeinwirkungen. Das ist hier das große

Sexwunder von Rostock so um Mitternacht, um halb eins bei dem

wunderschönen Rostocker laue Sommernächten. Kein anständiger sittenfeiner

Rostocker erahnte es, welch ein großes Sexwunder doch die Kerle, Männer und

Tunte sich hier in Mutter Natur geschaffen hatten mitten in der Stadt zur

Selbstbedienung seiner Manneslust. Einfach so im Sozialismus ohne MfS und

Polizei. Und der Parteisekretär wusste es auch nicht. Gegen 12.30 begann hier

das Treiben los bis es im Sommer früh schon wieder hell wurde. Man brauchte

überhaupt keine Angst haben, die Polizeistreife würde hier ein Störfaktor sein.

Die Nacht Polizeistreife durch Rostock kam gegen 22.30 aus Richtung Grüner

Weg, dann aus der Richtung Rosengarten über den Ober Wall in Richtung

Doberaner Platz. Ist mal was besondere angesagt bei der Nachtstreife der

Polizei, immer nur zwei Männer hatten Streifendienst, hatten wir hier einen

rechtzeitigen Melder aus der Polizei, aus der Bezirkspolizei Rostock, in der

Richard Wagner Straße. Unser Kumpel aus unser Männerclique, Walter Gaede,

der Bahnhof Herrenfriseur, wohnt im Patriotischen Weg. Er hatte einen Bruder,

Otto Gaede, der in Rostock-Evershagen wohnte in Familie, der als

Volkspolizist in der Eingangszentrale der Bezirksbehörde der Volkspolizei fest

tätig war. Wir Männer wurden schnellstens über seinen Bruder Walter Gaede

vorgewarnt, wenn die Polizei einen besonderen Einsatz vor sich hatte, oder

einen Einsatz planten in den dunklen Rostocker Nächten. Otto Gaede von der

Volkspolizei war ein Hüne ein echter Junge aus Mecklenburg. Zuhause war die

Familie Gaede früher in Krakau am See. Er war in Leipzig in der Ausbildung

bei der Polizei und hatte auch Revierdienste dort gehabt. Nach Feierabend hatte


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 126

er sich auf der Sporthochschule Leipzig als Catscher ausbilden lassen, was jetzt

in Rostock ein Joker für ihn ist. Ich kannte Otto Gaede auch gut, Walter und ich

besuchten ihn öfter auf seine Dienststelle um das Neuste aus der

Bezirksverwaltung der Rostocker Volkspolizei zu erfahren. Er war uns alle

Rostocker Kerle in den Rostocker Nächten sehr zugetan, so dass wir sehr oft

gute Informationen aus der Rostocker Beziksverwaltung der Polizei hatten. Wir

konnten aber nicht schweigen diese Informationen für uns zu behalten, wir

streuten diese Nachrichten aus der Bezirksverwaltung der Rostocker Polizei

rechtzeitig über Rostock aus. Wie sagt man heute einfach: in der Behörde war

ein Leck.

Die lauen Nächte und der aktive Spaß

In dieser Zeit war es eine große Mode, das die Männer kurze Sporthosen

getragen hatten in allen Farben und möglichst immer kürzer. Der moderne

Mann von Welt trug Sporthosen, um seine kräftigen Oberschenkel jeden zu

zeigen. Und die Männer konnten aber auch in diesen Modetrend alles, aber auch

alles zeigen, was uns, den Kerlen so eine Freude macht, am Tage und in der

Nacht, in der Nacht. Man hat alles auch zeigen wollen hier, um gut

anzukommen. Das T-Shirt für Männer war im Kommen. Man trug auch

halbgeöffnete Hemden, wo man die herrliche gebräunte behaarte Männerbrüste

schon bewundern konnte. Also, jeder Kerl, der heute Abend mal so eine richtige

Sause machen will ist gut vorbereiten, um kurz und bündig splitternackt zu sein

auf der Wall, im Darkroom der Männerfreude. Meistens hatte man schon so

einen kleinen Plastewerbebeutel aus dem Westen bei sich in der

Turnhosentasche hinten eingesteckt, wo Hemd und Hose rein kommt und der

Beutel an einen sich selbst bekannten Ast an ein Gebüsch anhängte. Schuhe

blieben grundsätzlich an. Kondom hatte man schon in den Strümpfe gesteckt.

Möglichst 2 bis 4 Stück. Man weiß nicht vorher, was da in dieser Nacht so

abläuft. Und wer nun in diesen dunkler Freudensumpf ein taucht, hat immer

große Freude da rann. Im Durchschnitt sind je nach Wetterlage an Wochenenden

etwa 20-30 Männer und oft auch noch mehr Zugange in der Lust und in der

Liebe. Und in der Erquikung. Ein besonders aktiver „Täter dieser Liebesnächte“

war unsere Kellermann aus dem Rostocker Volkstheater. Ein rauschender

Nimmersatt der Männer Liebe. Nur keiner kannte Kellermannsche im Dunkel

der Nacht. Dann auch noch splitternackt? Er kam im Stillen und verschwand

auch früh morgens im Stillen, kurz bevor es hell wurde. Es muss hier noch

einmal gesagt werden, dass unsere Matrosen von der DDR Marine ständig

immer dabei waren, ohne Wenn und Aber. Bei diesen Lieblingen der

Nachtgeschichte war immer alles groß von der Natur. Große Füße, große Hände

und das andere auch besonders groß. Groß. Hier in der Natur gab es keine

Spanner oder so, hier wurde nur aktive Liebe von Mann zu Mann mit aller Kraft

ausgetauscht. Schlapp machen geht hier nicht. Außerdem war es ein Kommen


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 127

und Gehen von Kerle, so dass man zum Schluss nicht mehr wusste, mit wem

man einen so schönen Sex hatte. Seine Lieblingskerle erkannte man aber schon

an ihr Stöhnen und an ihre unbeschreibliche Gier nach einen Männer Sex im

Dunkel. Darum kommt auch der Name Darkroom her für Rostock kräftige

Kerle. Hier konnte jeder mit jedem nackend seine gewünschte Liebe machen.

Auch mit zwei oder drei Kerle zusammen. Herrlich stöhnen alle Männer um

Mitternacht. Hier schon in den 60ziger Jahren in Rostock auf den Ober Wall

ohne Sozialismus, aber mit SED Parteibuch, wenn man eins hatte. Also, die

Rostocker Kerle wussten was sie wollten in ihr Privatleben, sie waren nie

Kellerkinder in ihre Jugend und in ihrem Mannes Alter.

Ruhe jetzt. Jetzt geht es an das Eingemachte der Rostocker Kerle. Schaut euch

diese Männer genau an. Ich sage hier nur Stasi, Mitarbeiter des Rostocker MfS.

Keiner verlässt jetzt den Saal. Hier herrscht Anhörpflicht.

Die Männer vom Rostocker MfS

Mitten in unserer Gesellschaft

Die Rostocker Bezirksbehörde des MfS von Rostock gehörte in der DDR zu den

aktivsten in der Informationsbeschaffung in der DDR und auch außerhalb der

DDR Grenzen. Ich bin als DDR Zollkontrolleur der DDR Zollverwaltung auf

das Beste informiert über die Strukturen, und über die namentlichen bekannten

Referatsleiter im aktiven Kampf gegen die westliche Bundesrepublik aus dem

politischen Stand des Bezirk Rostock heraus. MfS Rostock arbeitet mit dem

MfS Ostberlin sehr eng zusammen und liefert ständig neues ausgebildetes

Personal in Richtung Ostberlin, demokratischer Sektor von Groß Berlin. Wenn

ich hier Rostock sage, dann meine ich aus dem gesamten Gebiete in der Ostsee

nähe. Ich war ab Anfang 1970 ein Bürger von Ostberlin bis heute noch. Wir

Mecklenburger in der Fremde halten hier wie Pech und Schwefel zusammen,

hier auch besonders in das Soziale und in der Mecklenburger

Wertegemeinschaft. Man spricht Platt.

Ich selbst komme mit allen echten Berliner sehr gut aus, und die verstehen sich

mit mir. Ich habe 3/3 % Bandenburger Blut in mir und meine Ahnentafel

mütterlich Seite geht zurück bis 1682 in das Prignitzer Land. Meine Großmutter

väterlicher Seite kommt aus Obersdorf in der Märkische Schweiz. Man arbeitet

in Ostberlin und wohnt auch da, aber ansonsten ist und bleibt man einer „Von

der Küste“, von der Ostseeküste. Oder einfach gesagt man ist ein Fischkopp.

Das wissen aber die meisten Leute von zuhause nicht. Ich war seit Anfang 1970

bis heute in Ostberlin und habe mich hier in Ost-und Westberlin ein großes

nutzbringendes Personennetzwerk all die Jahre geschaffen. Ich hatte schon


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 128

immer auf zwei Hochzeiten getanzt, in Rostock und in Ost-und Westberlin bis

zum Mauerfall und auch danach, danach. Dies hier zur Kenntnis im

Allgemeinen Voraus gesagt, für die Dinge die jetzt kommen sollten.

MfS heißt hier das Schrecken aller DDR Bürger. Wenn es hier noch nicht jeder

Leser weiß, ich war vor, während und nach dem Berliner Mauerbau in der DDR

Zollverwaltung im West-West-Ost Reiseverkehr auf dem

Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden und im neu erbauten Überseehafen

Rostock und Fährenbahnhof Warnemünde als leidender Gruppenführer und

Reisepassspezialist im Reisepasswesen europaweit tätig.

Ich war von 1959 -1989 ständiger Waffenträger im Sinne der DDR MdI. Dies

hier nur zur Kenntnis, wenn es hier über schwule Stasi Männer geht und ihre

Umstände im Leben in unsere Sozialistische Gesellschaft. Und denken sie hier

immer daran, ich war hier ein echter Rostocker schwuler Kerl in Uniform der

DDR Zollverwaltung. Also ein begehrter Mann in Rostock in Uniform für die

Rostocker Uniformfetischisten. Leider hatte sie bei mir Pech, ich fahre auf eine

ganz andere Schiene in unserer Männerwelt mit viel Glück und Liebe. Sonst

noch was?

Und denken sie hier immer mit, ich war all die Jahre an der DDR Grenze und als

Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung und vertrauter des MfS Rostock und

Potsdam im Passwesen nach dem Mauerbau, ein echter Rostocker schwuler

Mann im aktiven sexuellen Leben. Fragen sie hier nicht, wie sowas gab in der

DDR. Diese Jahre waren unbeschreiblich interessant hier zu leben und alle

Ereignisse an der DDR Grenze mitzumachen. Ich war hier schon ein schwuler

King in der sozialistischen Gesellschaft. Ob in Westberlin oder auch an der

DDR Grenze West. Meine Erkenntnisse aus diesen Grenzjahren mit der MfS

fließen hier mit ein. Ich hatte ständig mein Wissen in der DDR Zollverwaltung

erweitert für all die Jahre danach, für die Zeiten meiner Zolldienst danach,

danach. Hier ins besondere das Wissen im Reisepasswesen. Es war für mich

persönlich sehr nutzbringend.

Ich konnte somit Reisen aus Ostberlin in die Nato Länder nach meinen

Wünschen, trotz dass ich am Metropol-Theater Berlin im Öffentlichen Dienst

tätig war. Ich hatte in den 80ziger Jahren hindurch 3. DDR Reisepässe für

meine persönlichen Reisen in die Bundesrepublik. Man muss als DDR Bürger

nur wissen, wie es so Vorsicht geht bei den DDR Behörden, um seine

Reisewünsche zu erfüllen mit dem MfS im Nacken. Für mich war es ein Unikat

für die Beschaffung eines Reisepass mit ein Aus-und Einreisevisum. Von nix

kommt nix. Hände falten, Köpfe senken brachte bei der DDR Behörde keinen

Erfolg

Ich hatte in meiner Funktion im Metropol-Theater 35 Tage Urlaub, plus

Sonnabende und Sonntage, plus Überstunden. Meine Kaderleiterin war auf das


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 129

Beste von mir politisch informiert über meine Umtriebe in der westlichen Welt.

Neid gab es nur bei meiner Kollegin, die 3 Jahre zur Ausreise in die

Bundesrepublik warten mussten, 1982.

Mein bester Freund und Intimus, mit einer Größe von 199, war ein schwuler

Korvettenkapitän von der Ostseeküste Rügen und Usedom in mein Rostocker

und Ostberliner Lotterbett und in der feinen Berliner Politgesellschaft. Nebenbei

lief seine Lavendelehe. Welcher schwuler Kerl konnte sich schon sowas leisten

öffentlich mit einen großen Offizier der Volksmarine in Gala in der Ostberliner

Gesellschaft rumspazieren unter lauter SED Größen und alles im MfS

Sozialismus. Ich war in Berlin und Rostock bekannt wie ein schwuler King in

der öffentlichen Gesellschaft. Man muss frühzeitig lernen mit seiner

Schwulitäten in der Politgesellschaft umzugehen ohne gleich einen Schaden

anzurühren.

Wenn ich hier es noch nicht gesagt habe: Ich war nie in einer DDR Partei und

nie beim MfS der DDR. Das hier mal zur Klarstellung. Aber eine große

Politkanone für das Mecklenburger Land und der Hauptstadt Berlin. Das MfS

klebte seit ich in der DDR Zollverwaltung war, 1958, an meine Hacken und

wolle sehen wie ich die anfallenden Probleme an der Grenze West-Ost löse.

Mein erster Fall war ein West-Ost Agent Herr Bormann im Reiseverkehr West-

West. Ich war gerade mal 20 Minuten auf meiner neuen Dienststelle Drewitz-

Dreilinden. Fragen sie hier nicht wieviel Feinde ich im Zolldienst hatte. Ich war

schon hier ein ständiger Waffenträger für das MdI der DDR.

Und bei der Organisation der Demo auf dem Alex, Berlin, 4. November 1989,

hatte ich mit der Gewerkschaft aus dem Metropol-Theater Berlin, das Nötigste

mit organisiert unter all den schwulen Männer aus Berlin und Umland, die ich

benachrichtigen konnte. Es geht schon wieder los.

Organisieren was einen Verstand und einen Erfolg haben musste, lag mir sehr

in all meinen Berufsjahren sehr gut. Zuerst organisierte ich meine eigenen

speziellen Lebensbedürfnissen. Und dann wurde die Liebe zu den Männern

organisiert, im Stillen aller Geheimnisse. Ich stand täglich unter den Beobachter

beim Zoll und im Metropol-Theater. Wie macht er das so.

Auch allen Nackt Partys bei Freunde oder einfach bei mir zuhause organisierte

ich einfach mal so. Meine Wohnung in Berlin, Ostberlin, hat 2 Zugänge und 2

Fahrstühle. Nah, wer hatte das schon im Sozialismus gehabt.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 130

Das Metropol-Theater in Ostberlin

Schafte für das MfS in Ostberlin

schwule Gaststätten an.

Wir kommen jetzt zu einem heiklen Thema unserer DDR Gesellschaft im

Sozialismus, wo heute keiner mehr darüber sprechen will, da es hier alte

Antiquitäten unserer DDR Geschichte waren. Nun, da müssen wir durch, und

vielleicht kennen sie hier oder da jemanden, dem besondere Leid in den DDR

Zeiten zugefügt worden ist, der aber all einen Ausgang aus Rostock hatten. Die

MfS Bezirksbehörde Rostock, hier müssen sie die Täter suche ohne Mitleid. In

Meinem Berufsleben sind in Rostock, Berlin, Potsdam so viele Stasi über den

Weg gelaufen, über all die DDR Jahren, da wird keiner mehr gezählt. Und in

den Jahren ab 1980 waren von 20 Partys Gäste schon allein 10 festangestellter

aktiver MfS Männer aus Mecklenburg und Rostock. Sie werden, sie müssen hier

davon noch lesen müssen, um zu wissen, wie hat die Gesellschaft in der DDR

überhaupt politisch ausgesehen. Wie hat es so unter den jungen Leuten politisch

getickt. Alles klar hier?

All das so große Übel von der MfS kommt jetzt aus ROSTOCK.

Wir kommen jetzt zu den ominösen schwulen Gaststätten in Berlin, in Ostberlin,

so Ende der 60ziger – Anfang der 70ziger. Diese Gaststätten hatten alle einen

schwulen Männer Hintergrund, dass gemeinsam mit der DDR Politik, das MfS

Berlin und Rostock und das Berliner Metropol-Theater zu tun hatten. So nun

schweigen sie etwas hier, wir wollen dieses Rostocker Geheimnis am Ende hier

lösen, gemeinsam. Alle hier oben bilden eine gemeinsame Einheit in der

Entstehung, in den Aufbau und Nutzung für die Sicherheit und den Frieden in

der Hauptstadt der DDR, Berlin. Fangen wir erst mal hier Klein auf Klein an,

um die Ursache von dieser Grundlage zu erkennen.

Die homosexuellen Männer, man könnten hier auch einfach von den „schwulen

Männern“ sprechen. In Berlin stehen hier als Grundgedanke aller jetzt

folgenden politischen Zusammenhänge im Blickpunkt der hohen Offiziere der

Berliner MfS Zentrale. Alle Zusammenhänge über Gaststätten, Schwule und die

bestimmenden MfS Politik bilden den Kern zu einem Sicherheitsfaktor in

Berlin verbunden mit dem Metropol-Theater, Berlin. Hier sind auch alle

aufgezählten die voll verantwortlich für die Durchführung und Nutzen dieses

politische Vorhaben in der Ausnutzung der Gastronomie in Berlin für die

Zwecke des MfS HVA Spionageabwehr. Alles klar, alles hier auch gut

verstanden. Ansonsten lesen sie zwei Seiten weiter.


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 131

Das MfS Berlin Normannen Straße hat die Bezirksverwaltung des MfS Rostock

in der August-Bebel-Straße einen Parteiauftrag gegeben, unbedingt in Ostberlin

drei schwule Gaststätten auf zu bauen für die Nutzung der MfS Aufklärung

unter schwule Berliner Männer und ihre Westberliner, Westdeutsche,

ausländischen schwule Freunde. Abschöpfen von gebrauchsfähigen Nachrichten

aus der Berliner schwulen Szene mit ihren Anhang von Freunden aus dem

West Europäischen Länder. Hier ins besondere die Bundesrepublik. Das war der

Kernauftrag des MfS Berlin. Die Aufklärung der Hauptverwaltung zu

verstärken, und Nachrichten abzuschöpfen für wichtige dringende Aufgaben des

MfS Berlin in dem NSA(Nicht sozialistisches Ausland, im DDR

Sprachgebrauch). 1969/1970 wurde der Auftrag von den Parteisoldaten der SED

in Angriff genommen. Die Gaststätten wurden mit Hilfe des Magistrat von

Berlin ausgesucht und bestimmt für die kommenden neuen Aufgaben. Hier nun

namentlich die Gaststätten mit MfS Charakter.

1.Kleine Konditorei am Metropol. Tel.202272

Direkt neben das Metropol-Theater im Admiralspalast , am Bahnhof

Friedrichstraße, gegenüber der Tränen-Palast.

Das Motto lautet zur Werbung hier:

Möchten Sie vor Ihrem Theaterbesuch noch eine Tasse Kaffee trinken.

2.Metropol-Keller im Berlin Ratskeller, Rotes Rathaus, Rathausstraße

Tel.:5125301, und 5125081

Angenehme und erholsame Stunden mit musikalischer Unterhaltung können Sie

erleben, war hier das Motto. Platzreservierung bis zu 36 Plätze möglich bei

rechtzeitiger Bestellung.

3. Die „Offenbach-Stuben,“ Stubben Kammer Straße 8. Prenzlauer Berg

Tel.444106. Motto: Nach einer anregenden Theaterabend, oder wann immer Sie

zu Später Stunde Gastfreundschaft suchen. Öffnungszeiten Die.-Sa. 18-02 Uhr.

So. und Mo. Geschlossen.

Die Anweisung zum Ausbau dieser Stasi Gaststätten gingen befehlsgemäß nach

den sozialistischen Ritualen an der Wirtschaft der DDR und ihre Finanzierung.

MfS denkt und die Partei befiel. VEB Betriebe müssen den finanziellen

Aufwand übernehmen und das nötige Know-how liefern, sowie die benötigten

Handwerker bereitstellen, mit dem dazu gehöriges Materialien:

Das Ministerium für Staatsicherheit in der Normannenstraße, Berlin,

Hauptabteilung II, für Spionageabwehr, weist die Bezirksbehörde des MfS


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 132

Rostock an, neue Grundlagen und Orte zu schaffen, für die Spionageabwehr und

Gegenspionage materiell zu organisieren in der Hauptstadt Berlin.

Die Bezirksbehörde des MfS Rostock übernimmt diesen Auftrag, um in Berlin

Orte und Gaststätten ausfindig zu machen, die zum Abschöpfen von

Nachrichten geeignet sind. Hier ist an erster Stelle gedacht, an die Treffpunkte,

wo sich die DDR und Ostberliner Homosexuellen mit ihren NSA (Nicht

Sozialistisches Ausland) Freunden und Freunde aus ihren persönlichen

Netzwerke zusammen finden oder es müssen solche Orte der Begegnungen

geschaffen werden unter Regie des MfS.

Das MfS Rostock sucht mit Hilfe der Berliner SED Parteisoldaten geeignete

Orte für die Einrichtungen dieser speziellen Gastronomie für schwule Männer

und wurde fündig mit Hilfe des Magistrat von Berlin, Stadtrat für Gastronomie.

MfS Rostock sucht nun in Berlin einen verschwiegenen Partner, der nun diese

MfS Pläne umsetzt. Man findet nach langem Suchen einen Mann aus der

Ostberliner Unterhaltungsbranche, Hans Pitra, Jahrgang 1915, Intendant des

Metropol-Theaters in der Friedrichstraße Berlin. Der große Operettenkönig von

Berlin. Mitglied des Zentralkomitees der SED. Zu seinen Neben-Hauptaufgaben

als MfS Mitarbeiter gehört es, bei allen Solisten des Metropol-Theater

Informationen abzuschöpfen, die feindlich gesinnt sind zu der DDR-SED Politik

in Berlin( Die Ausweisung von Rolf Biermann aus der DDR) Der

Grenzübergang in Richtung Westberlin, Bahnhof Friedrichstraße mit dem

Tränen Palast liegt in Sichtweite vor unserem Metropol-Theater, und strahlt

täglich eine Westideologie in unser Hauptstadt Berlin aus.

Rostock Ahoi

„Offenfach Stuben“, eine MfS

Abhörzentrale gegen die

schwule Berliner Männer

Einer der schlimmsten Schwulen MfS Gaststätten im Prenzlauer Berg ist und

bleiben die „Offenbach Stuben“ in der Stubbenkammer Straße 8. Tel. 444106

Vom Chef, Koch, Tresen, Kellner, Putz Klo-Mann waren alle im Dienste des

MfS. Darum wurde diese Gaststätte extra privat geführt. Von unserem Theater,

der Beleuchter Bernd Rienitz, Jahrgang 1957, hatte dort eine Kellnerin als


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 133

Freundin und hatte mit der Stasi darum ständig einen großen Riesenärger

gehabt. Er durfte nicht nach Westberlin zu einer Beerdigung seiner Erbtante

fahren. Somit konnte er auch ein größeres Erbgut und Vermögen von der

Westberliner Bank nicht in Empfang nehmen. Die Räume von dieser Gaststätte

wurden vom Magistrat von Berlin, direkt vom Stadtrat für Gastronomie,

Storkower Straße 134, Tel. 4343819 dem MfS zur Verfügung gestellt, ohne

Kaufpreisangabe. Alles lief hier unter Volkseigentum, das verwaltet wurde von

der Berliner Behörde.

Der Leiter dieser MfS Gaststätte war bis zum Zusammenbruch der DDR 1989,

der schwule MfS Mann aus Rostock-Warnemünde, Lutz König, genannt

„Die Lutzy“, Er war mal mein alter Freund in die Heimat beim Nacktbaden. Er

wohnte in Warnemünde und ist hier von der MfS in der Gastronomie in einem

Spitzen Hotel ausgebildet worden, mit dem Ziel größere Aufgaben in der

Spionage für das MfS Rostock aufzunehmen im Umgang mit Gästen in seiner

Gaststätte. Wir lernten uns kennen am FKK Strand Markgrafenheide,

splitternackt am Meer, und mehr, und mehr. Alle MfS internen Angaben die sie

hier lesen, habe ich von der Lutzy selbst erhalten. Er wusste ja das ich im

Sicherheitstrakt war am Fährenbahnhof Warnemünde als Zolloberkontrolleur in

der Fährenabfertigung, im Passwesen. Auch waren wir beide intim bekannt mit

seinen Kollegen aus der Gastronomie Manfred Hünemörder, Rostock, Hotel

Warnow. Auch ein flotter schwuler MfS Mann von der Pike auf an in der

Spionage innerhalb seiner Hotel Gäste.

Alle schwulen Gaststätten wurden auf MfS Befehl Rostock, von der

Dekorationsabteilung des Metropol-Theater, Berlin ausgeführt. Alle Materialien

für den Ausbau dieser Gaststätten mussten auch die Werkstätten des Metropol-

Theater hier liefen. Für die Ausstattung war der Bühnenbildassistenten Manfred

Bitterlich zu ständig. Siegfried Liss war als Handwerker und Bühnendekorateur

zuständig für die Ausstattung aller schwulen Gaststätten in Berlin auf

Anweisung des Intendanten Hans Pitra. Siegfried Liss hatte hier auch das

besondere Feeling, wie eine Gaststätte für schwule Männer aussehen muss. Er

lebte in einer Lavendel Ehe in Berlin -Pankow, und ging seine eigenen Wege

selbst in der Berliner schwulen Szene. Durch widrige Umstände, die durch die

Berliner Männerwelt auf ihm zu gekommen ist, wollte er, musste er dringend in

die Bundesrepublik fliehen, übersiedeln. Sein Aufenthalt in ein Krankenhaus in

Berlin-Prenzlauer Berg, Nordmarkstraße, wurde von den Diensthabenden

schwulen Pfleger alle seine persönlichen Krankheitsdaten in der Berliner

schwulen Szene publik gemacht worden und so wollte er darauf hin auch die

DDR verlassen. Ich kannte die Gründe genau, und hatte ihm geholfen, wie man

in den Westen fliehen konnte, ohne einen großen Ärger zu haben. Er hatte mir

fest versprochen meinen vorgeschriebenen Weg über die Grenze Ost-West nur

für sich persönlich anzuwenden. Ansonsten bricht unser Vertrauen zusammen.

Ich hatte ihm in der Bundesrepublik öfters besucht, wenn ich auf Reisen war im

„Golden Westen“. Unten sehen sie ein Foto von Siegfried Liss in Herne,


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 134

Nordrhein Westphalen, bei Kaffee und Kuchen, und einen fröhlichen

Männerplausch.

Zu den drei MfS schwulen Gaststätten kam später noch eine vierte Gaststätte

dazu. Es war die Weinstube „Zur Reblaus“, Prenzlauer Berg, Am Falkplatz 1.

Tel. 4484106. Inhaber war der Peter Skupin, ehemaliger Kellner aus den

„Offenbach Stuben“. Also ein Ableger dieser Gaststätte. Nur leider hatte der

recht unbekannte Peter Skupin in den Künstlerkreisen nicht das richtige Feeling,

um auch mal ganz groß rauszukommen. Er wurstelte sich so dahin in der

Berliner Szene. Ihm fehlte einfach die Kontaktfreudigkeit, die eben nun mal so

ein Geschäft verlang. Ran an die Kerle, rein in das Vergnügen, dann klingelt es

auch in der Kasse und das MfS wäre auch zufrieden.

MfS Rostock schickt seine schwulen

Männer in den Kalten Krieg

nach Ostberlin.

Aus Rostock wurden aber noch andere schwule Männer an die Berliner

Abhörfront geschickt, ohne das diese Männer gleich auffielen Als alter

Rostocker wurden sie in Rostock erkannt, dass diese schwule Männer aktiv für

das MfS tätig waren. Hier mal eine kleine Auswahl von schwule Rostocker, die

an der Front des Kalten Krieges in Ostberlin in Erscheinung kamen auf

Anweisung vom Rostocker MfS. Hier in Ostberlin wurden diese MfS Männer

aber rechtzeitig von uns aufgespürt. Regen sie sich hier nicht auf, diese

schwulen Männer waren hier gut aufgehoben bei den Berliner MfS schwule

Männer. Geht man zu einen Tunten Party von den Mecklenburger Jungs, lernt

man sie all gleich kennen. Nackt oder angezogen, oder so.

Wir sehen uns hier mal gemeinsam in meinem privates Archiv der vergangenen

Zeiten, in den „Antiquitäten der DDR Geschichte“ und werden auch hier recht

fündig. Sie brachen hier auch nicht zu schweigen, wenn wir hier einen schwulen

Kämpfer aus dem MfS Rostock gemeinsam finden. Mein persönliches Archiv

besteht schon seit 1958, als ich noch Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung war

an der Heißen Front des Sozialismus an den Grenzen DDR-Westberlin und

DDR-Dänemark, und Ostberlin-Westberlin.

Ruhe hier, wir wollen doch diese schwulen Männer vom Rostocker MfS alle

hier kennen lernen. Ohne Wenn und Aber. Nicht alle schwule Männer sind in

Berlin gelandet. Auch in Rostock brauchte des MfS Rostock, ihre Männer an der

Abhörfront:


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 135

Egon Hackbart, groß, schwarz, ein Liebling aller Männer, war ein Vertriebener,

ein Flüchtling aus dem Jahr 1944, war Techniker am Rostocker Volkstheater

gewesen, nach Ostberlin abkommandiert. Wohnte 1983 in 1035 Berlin,

Weidenweg 79,Tel.5881207. War in Ostberlin Kellner im Cafe Rondo,

Tel.2123289. Ist Mitte der 80ziger Jahren in die Bundesrepublik abkommandiert

worden.

Wilfrid Lanz, genannt Fitte, wohnte in 2500 Rostock, Zelck Straße 8, war

Oberkellner im Ratskeller Rostock. Abkommandiert nach Berlin.

Friedrichstraße, 158/164 , Grand Hotel, Tel.2805105, Leiter der Gäste Longe 1.

Etage. Sein Freund war Uwe.

Peter Bartsch, wohnte in Warnemünde. Sein Vater war im Wirtschaftsrat des

Bezirkes Rostock. Sein Freund war der Regisseur Henry Riedel Rostock, beim

DDR Fernsehsender Rostock, Hier war auch Bartsch als Kabelhalter mal tätig.

Er war beim MfS Rostock fest eingeschrieben. Ich war sehr oft bei im zuhause

in Warnemünde. Wurde Anfang 1970 nach Berlin abkommandiert. Hier hatte er

die Hauptaufgabe gehabt die schwulen Berliner Touristen aus Westberlin und

der Bundesrepublik aus zuhorchen und für das MfS anzuwerben. Hier war in der

Friedrichstraße 134, im Hotel Adria, Tel. 2805105, eine Mokka-Bar nur am

Tage geöffnet und von der Straße zugänglich. Hier hatte Bartsch seinen

Kampfplatz aufgeschlagen für das MfS, täglich in den 70er Jahren. Ich hatte

Bartsch jeden Tag gesehen, wenn ich zum Dienst in die Spätschicht in das

Theater in der Friedrichstraße unterwegs war, von der Linienstraße aus.

Gewohnt hatte Bartsch in Berlin-Mitte Fischer Insel, Hochhaus. Anfang der

80ziger Jahren ist Bartsch aus seiner Wohnung im Hochhaus aus dem Fenster

rausgesprungen. Man hatte HIV bei im festgestellt. Bartsch hatte keinen Kontakt

zur Berliner Szene.

Frank Pfeiffer, kommt aus Dresden, war Kellner in Warnemünde in der

Sommersaison tätig, Anfang der 70ziger Jahren. Hat sich hier vom MfS Rostock

anwerben lassen und sollte den Fluchtweg von DDR Bürger im Urlaub von

Bulgarien aus über die Türkische Grenze erforschen und sollte mit einem

Bundesdeutschen Reisepass als 2. Identität die Fluchtwege der DDR Urlauber in

Bulgarien erforschen. An der Türkische Grenze hat er sich einer DDR

Fluchtgruppe angeschlossen und die gemeinsame Flucht über die Bulgarische-

Türkische Grenze hatte für Pfeiffer gut geklappt für sich und für das MfS. 14

Tage Instanbul Aufenthalt im Bundesdeutsche Konsulat bis die Bundesdeutsche

Reisepass fertig war. Mit einem Flug nach Westberlin. Als DDR Flüchtling

anerkannt. Nach drei Tage seines Aufenthalt in Westberlin hatte die DDR für

DDR Flüchtlinge eine Amnestie heraus gegeben und Frank Pfeiffer viel auch als

„DDR Flüchtling“ darunter. So stand er nach 4 Tagen Westberlin schon vor der

Tür des Metropol-Theaters und hatte mir sein Erlebnisse berichtet. Er war auf


Rostocker Männer Geschichten Teil 2 136

den Wege zur Ost Berliner MfS, um Bericht zu erstatten als echter

Bundesbürger mit Wohnsitz in Westberlin, 44, Fontanestraße 15 Tel. 6212116.

Ein noch großes Problem von Frank Pfeiffer musste in Minuten in Rostock von

seine Freunde erledigt werden, wovon das MfS nichts wusste, als bekannt wurde

das Pfeiffer seine Flucht in der Westen Erfolg hatte unter der Leitung des MfS

Rostock.

Frank Pfeiffer hatte in seiner Jugend ein ganzbesonderes Faibel als Hobby

gefrönt mit Erfolg. Gewohnt hatte er in Rostock in der Grubenstraße in ein altes

Haus, wo im Treppenflur mit dem Flurfenster eine kleine Stube ausgebaut

wurde. Hier hauste nun Pfeiffer in seiner Saison Zeit als Kellner aus Dresden.

Die Bude war aber übervoll von alten Handfeuerwaffen bis ca. 1860. Nun

musste mit einer Schnelligkeit dieser Raum von Waffen gelehrt werden, da ja

das MfS seine Wohnung als „Republikflüchtling“ räumen musste. Durch das

schwule Netzwerk von Pfeiffer konnten diese Antiquitäten vor fremden Zugriff

gerettet werden. Einer hatte ein Auto, der andere Decken und Säcke. Rein in die

Bude, alle Waffen von der Wand genommen mit den Decken verpackt, in das

Auto rein und im Rostocker Volkstheater in der Requisite gleichmäßig verteilt

im Fundus. Jede einzelne Waffe hatte einen hohen Wert in der DDR. Pfeiffer

hatte diese Waffen nie wieder gesehen, sie waren in der Requisite des

Volkstheater unter den Intendanten Perten verschwunden in ein Niemandsland.

Pfeiffer, jetzt Westberliner, bekam von seinen Ostberliner Auftragsgeber jetzt

ständig neue Aufgaben zu erfüllen in den Nato Länder. Auch in den USA. USA

war groß angesagt. Es geht hier um Botschaften Austausch, zwischen allen

seinen Aufträgen von MfS in den USA, die er erfüllen musste. Aber hier waren

auch seine Hauptziele ständig Franzisco, in das Lust-und Sex Traumland der

Großen dieser Welt. Und wie es kommen musste hier in der Lust und Liebe in

ein fremdes Land, hatte Frank Pfeiffer in den 80ziger Jahren HIV aus den USA

mit nach Westberlin mitgebracht. 1991 ist er an dieser Krankheit eingeschlafen

für immer. Wir beide hatten uns aber noch vorher in Westberlin in seiner

Wohnung gesehen und Frank hatte mir mit seinem gesamten Lebenslauf um

Verständnis gebeten, was ihm in Westberlin und das MfS Ostberlin so geformt

hatte. Die DDR war schon gestürzt. Es gab keine DDR mehr, aber wir waren

noch da und wollten Leben, Leben. Jetzt oder nie!

Ja und hier haben wir noch einen schwulen Kerl, der fleißig für das Rostocker

MfS tätig war. Ganz Rostock musste ihn kennen. Er ist der schöne

Wettermacher aus Warnemünde, in der Seestraße 15, in der ehemaligen Heinkel

Villa, die Seewetterstation. Und so wurde er auch in der Szene genannt

„Die Wetterkönigin“. Warum? Seine Wettervorhersage für unseren Männer am

FKK Strand stimmte das Wetter immer 99% auf uns zu. Von Beruf her musste

er unbedingt ein MfS Mann sein, der das Wetter genau nach den DDR

Maßstäben beobachten und einschätzen musste. Jede Aktivitäten der DDR

Politiker an und auf der Ostsee geht es nie ohne unsere Wetterkönigin. Der Herr


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über das Rostocker Wetter war Horst Reetz, Jahrgang 1936, wohnte 1985 in

Rostock Groß-Klein, Groß-Kleiner –Allee1. Reetz hatte immer einen schwarzen

langen Wunderbart bis zu Brust herunter. Durch seine MfS Mitgliedschaft hatte

er es sehr schwer in die Männerszene hereinzukommen. Sein Aufmarschgebiet

war im Sommer die Strandpromenade und hier bändelte er mit dem Sommer

Badegäste an und mit Erfolg. Wir waren länger bekannt durch meinen Zolldienst

in Warnemünde.

Warnemünde ist wie ein Dorf, da kennt jeder jeden und auch gleich alle seine

stillen Geheimnisse und seine Bedürfnisse. Als Zollkontrolleur kannte ich alle

Geheimnisse der Fischer, die früh um 03 Uhr aus See raus fuhren und morgens

gegen 010 oder 012 Uhr wieder zurück in den Warnemünder Hafen einfuhren.

Durch meine guten Infos wusste ich vom Treffen der Warnemünder Fischer und

den Westdeutschen Fischern auf hoher See. Hier ging es immer um Geschäfte,

worüber ich hier schweigen möchte. Die Ostsee ist immer ein Verkehrsweg

gewesen, schon zu Zeiten der Obotriten, somit auch in den Zeiten der Bau der

DDR Mauer. Ab 1963 hat sich das MfS auch in Warnemünde Fährbahnhof

festgesessen, ab Mai 1963. Mit dem Einsatz der Fähre „Warnemünde“,

Warnemünde-Gedser. Einer dieser Männer kannte ich nackt von

Markgrafenheide FKK.

Da war ich schon lange wieder unter den anständige DDR Bürger

untergetaucht, und hatte all mein Wissen aus dem Pass-und Zollwesen der DDR

Zollverwaltung mitgenommen, nur für meine privaten Lebensbereiche. DDR,

Bundesrepublik und Dänemark und die Flucht aus der DDR über die Ostsee war

mein spezielles Fachgebiet in den letzten Jahren meines Passwesens und meine

persönlichen Verbindungen zur Rostocker MfS aus meinem operativen Dienst

an der Ostseeküste. Im Namen des MdI war ich weiterhin Ständiger

Waffenträger bis November 1989. Ich habe heute noch alle meine Dienstbücher,

meinen Dienstausweis aus dem AZKW und der DDR Zollverwaltung aus den

Zeiten von 1958 -1963 mit allen Daten in meinem Besitz.


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