Die flotten Männer von Rostock
Rostocker Männergeschichten und ihre Erlebnisse im Sozialismus am Tag und in der Nacht.
Die Deutsche Reichspartei – Bonn bringt aus der Schorfheide verborgene NS-Schätze in den Westen über Warnemünde Ostsee-Express.
Echte schwule kontaktfreudige Männer der DDR-Zollverwaltung auf dem Fährenbahnhof Warnemünde-Überseehafen.
DDR-Zoll stoppt DDR-Flüchtlinge auf dem Urlauberschiff „Fritz Heckert“ in Warnemünde bei der Ausreise.
DDR-Zollaufklärer im Hafen von Gedser sucht DDR-Flüchtlinge.
Die Meute aus Ost und West auf dem Fahrgastschiff „Seebad Binz“ vor Bornholm. Hier die politischen Hintergründe. Die SED-Mörder von der Warnow-Werft bei der Probefahrt der „MS Fichte“ sollten zehn Mitarbeiter der DDR-Zollverwaltung auf der Reede von Warnemünde ertrinken.
Der Chef des Nachtkabarett Trocadero in Rostock wird ermordet – 1968.
Flucht über die Ostsee mit der Dänenfähre aus Warnemünde.
Rostocker Stasi baut in Berlin schwule Gaststätten auf mit Rostocker schwulen Männern auf.
Der Rostocker Wall und sein großes Wunder für Männer um Mitternacht. Der Freiluft Darkroom Matrosen ahoi – Männer ohne Hemd und Hose. Rostocker MfS und der Plan ihrer Quartiere in Rostock.
Männer Nackttanzpartie in einem alten Friedhofsgebäude in Berlin Mitte mit Rostocker Kerle.
Das große Sextreffen in Markgrafen Heide von Uniformträger aus Warnemünde.
Rudolf Holtz, DDR-Zollinsider, Berlin 2019
Rostocker Männergeschichten und ihre Erlebnisse im Sozialismus am Tag und in der Nacht.
Die Deutsche Reichspartei – Bonn bringt aus der Schorfheide verborgene NS-Schätze in den Westen über Warnemünde Ostsee-Express.
Echte schwule kontaktfreudige Männer der DDR-Zollverwaltung auf dem Fährenbahnhof Warnemünde-Überseehafen.
DDR-Zoll stoppt DDR-Flüchtlinge auf dem Urlauberschiff „Fritz Heckert“ in Warnemünde bei der Ausreise.
DDR-Zollaufklärer im Hafen von Gedser sucht DDR-Flüchtlinge.
Die Meute aus Ost und West auf dem Fahrgastschiff „Seebad Binz“ vor Bornholm. Hier die politischen Hintergründe. Die SED-Mörder von der Warnow-Werft bei der Probefahrt der „MS Fichte“ sollten zehn Mitarbeiter der DDR-Zollverwaltung auf der Reede von Warnemünde ertrinken.
Der Chef des Nachtkabarett Trocadero in Rostock wird ermordet – 1968.
Flucht über die Ostsee mit der Dänenfähre aus Warnemünde.
Rostocker Stasi baut in Berlin schwule Gaststätten auf mit Rostocker schwulen Männern auf.
Der Rostocker Wall und sein großes Wunder für Männer um Mitternacht. Der Freiluft Darkroom Matrosen ahoi – Männer ohne Hemd und Hose. Rostocker MfS und der Plan ihrer Quartiere in Rostock.
Männer Nackttanzpartie in einem alten Friedhofsgebäude in Berlin Mitte mit Rostocker Kerle.
Das große Sextreffen in Markgrafen Heide von Uniformträger aus Warnemünde.
Rudolf Holtz, DDR-Zollinsider, Berlin 2019
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Rostocker Männer Geschichten Teil 2 16
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In der DDR war der Sozialismus zu hause. Kein DDR Bürger wusste aber was
das für ein gesellschaftliches Wesen es sein sollte, das da politisch kommen
sollte, oder war es schon da? Eine Diktatur der SED, ein MfS- Staat. Der Feind
hört mit! Jetzt aber Ruhe hier. Wann kommen denn endlich die nackten
Männer? Man kann doch hier mal fragen dürfen? Oder.
Transit Ostsee-Express:
Die „Stille Hilfe“ der
Deutsche Reichspartei, Bonn.
Der Feind reist über
Rostock-Warnemünde direkt
in die DDR ein.
Als echter Rostocker, als DDR Zollinsider kenne ich alle Flucht- und
Lebensverhältnissen in und um Westberlin zu der damaligen Zeit, 1958 -1960.
Als Zollkontrolleur und Personenermittler waren mir diese Transitstrecke
Warnemünde – Ostberlin, sehr gut bekannt in meiner Kontrolltätigkeit auf dem
Grenzkontrollübergang Drewitz- Dreilinden, Autobahn im West-
Westreiseverkehr. Dies gehörte zum Grundwissen eines jeden Zoll- und
Passspezialisten in der täglichen Arbeit, wenn er aus der Masse der West-
Transitreisende seine DDR-Feinde sucht und auch findet. Hier fährt der
Edelfeind der DDR direkt in Warnemünde über Gedser mit den Ostsee-Express
ein, um großen Schaden bei uns anzurichten. Ein Fernaufklärer im DDR
Zollwesen, der direkt an der DDR Grenze seinen operativen Dienst hat, darf nie
sein eignes Wissen als Zolloberkontrolleur und Gruppenführer so ausplaudern,
wie ein Wasserfall. Ich hatte mich nie vom MfS und von den Zolloffizieren der
Zollbezirksverwaltung ausfragen lassen, wie habe ich den vorliegenden Fall in
der Grenzkriminalität, diesen Gordischen Knoten gelöst für unser Zollwesen.
Oft wurde extra ein MfS Offizier von der Bezirksverwaltung geschickt, um zu
wissen, wie ich dieses Passproblem gelöst hatte. Meistens ging es um
Reisepässe von Westreisenden, die aber DDR-MfS Leute waren, um in den
Westen geschleust zu werden. Zuerst muss immer die Identität des Reisenden
geklärt werden, und dann wird das Grenzproblem gelöst. In meiner Dienstzeit
beim DDR Zoll hatten fast alle Zolloffiziere ein NS-Hintergrund in ihrer
jetzigen Karriere im DDR Zollwesen. In Rostock-Überseehafen blühte es nur so
von Leuten aus der ehemaligen Wehrmachts Angehörige jetzt bei der DDR
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 18
Zollverwaltung. Vor allem war die Bezirksverwaltung Rostock in
Warnemünde,
Am Alten Strom von SED Leute besetzt die einen NS Wehrmachts Charakter
hatten, 1960 – 1963 in meiner Zeit am Grenzzollamt Rostock. Es waren noch
die neuen Kader auf den sozialistischen Schulen, die bis 1989 im DDR
Zollwesen regierten sollten, mussten, an und für die Mauer.
Bei interessantere Kontrollerfolge in der Grenzkriminalität im
Durchreiseverkehr West-West, (ab 1973 Transit) ist es oft besser, man schweigt
hinterher. Als Passkontrolleur und Personenermittler werde ich von den
Transitreisenden im West-West Reiseverkehr oft mit persönliche Geheimnisse
vertraut gemacht, da ich der erste DDR Bürger bin, mit dem er auf dem Boden
der DDR den ersten Kontakt hatte, oder suchte Kontakte zu uns
Zollkontrolleure, oder als Kommunisten, oder der Reisende wünscht sich durch
uns, dringend einen Kontakt zur DDR Behörde, oder wir sollten einen Kontakt
zu einen Durchreisenden aufbauen.(Fernaufklärer) Wir Gruppenführer,
Personenermittler und Zollkontrolleure im Passwesen der DDR Zollverwaltung
mit Feindberührung sind speziell in der Personen Kontrollpsychologie
rechtzeitig ausgebildet worden vor den Bau der Berliner Mauer. Ich hatte oben
schon mal gesagt, über alles was hier ein Zöllner in den einzelnen Kontrollen
erlebt und auch von den Reisenden bei der Kontrolle anvertraut wird, muss ein
Zollkontrolleur das Schweigen erlernen und schon von zuhause mitbringen.
Auch für die nachfolgenden Vorgesetzten und Dienstbehörden. Achtung! Es gibt
Offiziere in der DDR Zollverwaltung und in der MfS Verwaltung, die sich
gerne mit einem spektakulären Kontrollergebnis eines Zollkontrolleurs im
Reiseverkehr, sich selbst damit schmücken wollte in ihre Dienststellen und vor
ihren Vorgesetzten sich lieb Kind machen wollten. Diese Frage gehört zum
Korpsgeist eines jeden Zöllner im operativen Dienst an der Front der
Westberliner-DDR-Grenze und ins besondere, wenn er ein Zollfernaufklärer ist
mit ständiger Feindberührung intim. Schweigen ist hier pures Gold für den
einzelnen Zöllner. Ein Zollkontrolleur muss es verstehen und auch erlernen sich
vor seine Vorgesetzten zu schützen. Besonders dann, wenn dieser Zolloffizier
eine NS Vergangenheit hinter sich hatte. Ich persönlich hatte dafür einen guten
Riecher als Fernaufklärer. Wir sind hier in den 50ziger Jahren, da ist die DDR
noch nicht mal 10 Jahre alt. Der Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden ist
der wichtigste politische Reibepunkt in der Politik zwischen Ost-und West im
Kalten Krieg. Aber es stirbt sich nicht so schnell hier.
Ich erkläre ihnen heute einmal ein Zollkontrollgeheimnis im Transit-
Reiseverkehr Gedser-Warnemünde-Westberlin, was aber auf den
Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden sein Ende fand, 1959. Sie müssen
jetzt auch mitschweigen lernen. Einfach mal so. Das kommende Thema ist bis
heute noch nicht gelöst und sprudelt weiter, weiter. Es ist sehr ergiebig. Ich
persönlich arbeite seit Jahren daran in unseren Familien in Ost und West, und
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 19
bin sehr gut dran an das Thema aus den NS-Zeiten zu lösen. Eigentlich ist es
hier ein Rostocker Grenzproblem gewesen. Aber man war hier in Warnemünde
auf dem Fährenbahnhof zu faul es zu lösen von Seiten der DDR Zollverwaltung.
Ruhr jetzt. Es geht los.
Eine Grenzkriminalität der
besondere Art.
Die deutsche NS-Vergangenheit
steht vor den Rostocker Einfalltoren.
Warum?
Diese Grenzkriminalität der besonderen Art lag an den Verhältnissen zwischen
Ost- und Westdeutschland, zwischen Westberlin und Ostberlin und in der
gemeinsamen deutschen Vergangenheit, am Ende und nach dem Kriege
untereinander. Hier an der Grenze West-Ost stoßen Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft aufeinander, deren Wurzeln in der deutschen NS- Vergangenheit
zu suchen sind, wovon wir aber heute nichts mehr wissen wollen, sollen, dürfen,
müssen. Die deutsche NS-Vergangenheit schlägt hier zurück.
Als die Russen im Osten die Grenzen seit Oktober 1944, das Großdeutsche
Reiche , das Tausendjährige Germanische Reich , in Ostpreußen oft mit großen
Wiederstand überschritten hatten, war es in den Ostdeutschen Länder, in den
Ostdeutschen Gauen klar, das ist das Ende von Hitlerdeutschland in Bälde. Der
deutsche Tanz auf dem Vulkan hat begonnen. Jeder Deutsche rette sich wer
kann, heißt die neue Parole in den Ostdeutschen Gauen. Die große Flucht aus
Ostpreußen begann mit einem unüberschaubares Elend aller Bewohner in
Richtung Westen in das Deutsche Reich, möglichst gleich bis zu Nordsee, von
da kommen dann die Britten als Besatzer.
Mit den Deutsch-Russischen schweren Kämpfen um die Stadt Gumbinnen,
13. Januar 1945 und Nemmersdorf, an der Ostpreußischen deutschen
Reichsgrenze, läuteten die Kirchenglocken ganz Deutschland das Ende des
Großdeutschen Reiches ein, für das Ende von Reichsdeutschland, für das Ende
Nazi-Deutschland. Der große Erzfeind Großdeutschland betritt Deutsches
Reichsgebiet. Die Russen kommen! Nein sie kommen in Massen und wollen
Rache, Rache. Ab jetzt wird nur noch in Deutschland gekämpft, geschossen,
geplündert, gemordet. Es sind die Straßen des Todes der NS –Vorherrschaft im
Reich. Alle Forsthäuser in der Rominter Heide in Ostpreuße, Staats Jagdforst
von Göring, wurden schon seit Mai 1944 evakuiert mit all ihren großen
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 20
Reichtümer in Richtung Deutsches Reich, Gau Brandenburg in die Schorfheide.
Rette sich wer kann vor den Russen, die vor den Grenzen Ostpreußen stehen.
Wir wollen Rache, Rache.
Die politischen, militärischen, wirtschaftlichen Eliten im Deutschen Reich
wussten sehr genau Bescheid, wie und wo das NS Reich nach dem Sieg der
Drei Alliierten Antihitlerkoalition aufgeteilt wird von den Sowjets, Amerikaner
und den Engländer. Frankreich hat sich erst im Mai 1945 den Antihitlerpakt
angeschlossen, als es um die Verteilung von Restdeutschland ging. Somit waren
für all diese Leute klar, alles flieht in Richtung Westen, möglichst bis zu
deutsche Nordsee Küste. Hauptziel war es von allen deutschen Vertriebenen
und Flüchtlingen aus dem zivilen Bereich und aus der Wehrmacht im April
1945, unbedingt die Elbe zu erreichen und mit allen vorhandenen Mittel diesen
deutschen Fluss zu überschreiten. Hier im Norden begann die Britische Zone.
Kein Deutscher wollte in Sibirien landen, für seine Kriegstaten gegen die
Sowjets in Russland. Hierbei wurden in den Ostdeutschen Gauen, in den
ostdeutschen Ländern und später nach 1945 in der Ostzone, in
Mitteldeutschland, in der DDR, Unmengen von kostbaren Werten hinterlassen,
versteckt oder bei vertraute Personen in Obhut gegeben. Es war zum größten
Teil Raubgut aus dem von der Wehrmacht im Osten besetzten Gebiete.
Dazu gehören wertvolle Papiere, Patente, Urkunden, Gold, Silber, Schmuck,
wertvolle geraubte Antiquitäten und immer wieder Geld, Geld und Geld in allen
Währungen, die noch was wert waren. Schwerpunkt lag auch an die
persönlichen und in den großen Familienwerten der deutschen Vertriebenen und
Ostflüchtlinge aus Ostpreußen, aus Pommern abwärts bis auf den Boden der
jetzigen DDR, den Rest vom Deutschen Reich. In der sowjetischen Besatzung
Zone (SBZ).
Die großen Geheimnisse
in der Schorfheide
bei Ende des Krieges, Frühjahr 1945
Die Zeit nach 1945, nach dem verlorenen Krieg, dem Umsturz Groß
Deutschland, überzog sich über Deutschland eine Politik der Sieger in
verschiedenen ideologischen Richtungen. Aber die deutsche - deutsche Grenze
wurde stabiler zwischen Ost- und Westdeutschland, je nach der
Besatzungsmacht. Die NS Zeiten sind vorbei, aber die großen Werte der
Vergangenheit schlummern im Osten in den tiefen, tiefen geheimnisvollen
Verstecken, die nur Eingeweihte kennen. Die Werte unglaublich groß, sind groß
und unüberschaubar. Diese Geheimnisse in den Ostdeutschen Wäldern sind
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 21
verschwiegen und noch nicht alle gehoben in der Stille. Der Wald kann
schweigen, die Bewohner noch mehr. Hier werden die Verstecke auch weiter
vererbt, wie alte Bodenschätze aus vergangenen Zeiten.
Alleine in der Schorfheide in Brandenburg schlummern noch heute, 2019,
Unmengen von Werte einiger großen NS Reichsführer, die noch nicht gehoben
worden sind. Sie wohnten in der Schorfheide, oder hielten Hof u.a. Göring,
Himmler, Lobbes, Nebes, Goebbels, Heinecke, Lammers, das OKW hatte
Zossen verlassen und zog durch die Schorfheide Richtung Flensburg. Suchet so
werdet ihr finden.
Ein Verwandter von mir, ein Patenonkel, dessen Vorname ich in meinen
Vornamen trage, war hier ein führender Kriminalbeamter im Sonderkommando
Schorfheide(„Reichszentrale zur Bekämpfung von Kapitalverbrechen“,
Exekutive Regierungsrat und Kriminalrat Hans Lobbes) ,
Reichskriminalpolizeiamt, unter der Leitung des Kriminalrat Kurt Fähnrich, der
Kripomann für alle Fälle, für alle Förster Morde, für alle erschossenen
Wilddiebe in der Schorfheide. Mein Patenonkel kannte all die Geheimnisse in
der Schorfheide, schon Ende 1944, wo jeder, jeder Reichsführer, der in der
Schorfheide gewohnt hatten, oder von hier auf der Flucht, auf Treck war, war,
ihre unmengen von Werten, geraubter Gut aus den deutsch besetzten
Kampfgebieten aus der Ostfront sicher versteckt hatten. Bis heute schlummern
sie noch dort. Mein Patenonkel war hier als Kripomann in der Umgebung von
Göring, 1939-1945, oft der gute Helfers Helfer für gute Verstecke in der
Schorfheide für das wertvolles Raubgut der NS Führer im Reich. Mein
Patenonkel kannte die Schorfheide wie seine Westentasche und wo all die
Trockengebiete waren für diese guten Verstecke.
Seine Frau Anni, meine Tante, war in Schwerin beim LKA von 1939- 1945 als
Kantinen Chefin im militärischen Einsatz. Für das SD spionierte sie hier für das
LKA Schwerin, für die Britten Besatzer, 1945 und für den Russen danach,
1945, noch nach den alten Spionagemethoden des RSHA, was jeder Feind und
Freund des Großdeutschen Reiches verstanden hatten. Auch kontrollierte sie
diese Verstecke in der Schorfheide ständig nach 1946 als „Flüchtlingsfrau“ in
der Schorfheide. Es waren die Verstecke, die mein Patenonkel ihr frühzeitig
noch erklärt hatte im Endkampf über das Reich, wo waren diese guten Verstecke
gegen die Plünderungen der Russen, des SED Staates. Meine Tante kannte alle
Jagdgebiete von Göring in der Schorfheide und in der Rominter Heide
Ostpreußen und alle Forstbeamte, Förster persönlich, die hier was zu sagen
hatten in den Kriegszeiten 1939-1945. In der Schorfheide gab es nur fröhliche
Zeiten bis die Russen am 28.04.1945 vor der Tür standen, in der Schorfheide.
Die Schorfheide ist heute noch eine Goldgrube aus vergangenen NS-Zeiten.
Mein Patenonkel, hat alle Geheimnisse aus der Schorfheide als § 131ziger des
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 22
Grundgesetz der Bundesrepublik, mit ins Grab genommen. Oder? Oder? Das
große Geheimnis der Schorfheide aus dem Frühjahr 1945 ist noch nicht
gelüftet. Mein Patenonkel ging es als Verlierer von Hitlers Macht in Europa in
der Bundesrepublik sehr gut. Ich sage hier sehr gut. Seine Familie wohnte in der
Bundesrepublik nur in einzelnen Wohnhäusern nach seiner Flucht aus der
Ostzone und 5 Jahre Internierungslager Buchenwald. Er wusste immer als NS-
Kripomann, wann, wo und was aus der Schorfheide zu holen war an Raubgut
von vergangener Jahren aus dem Osten. Seit 1946 war seine Frau Anni mit den
nötigen Reisepapieren der Besatzer ständig unterwegs in den Ost-und West
Besatzungszonen, mit Erfolg. Sie war wie ihr Mann, mein Patenonkel, sehr gute
ausgebildete NS Leute aus der Vergangenheit vom RSHA Berlin für Spionage,
Gegenspionage, und Organisation im Kriegszustand. Nach Mai 1945 hatte sie
einen sehr guten Umgang mit all dem Besatzer in der Ost-und Westzone. Beide
wurden schon nach 1933 auf ihre Aufgaben vorbereitet und ausgebildet für ihre
spätere Feindberührung. Meinen Patenonkel war 5 Jahre in den sowjetischen
Internierungslagern, zuletzt in Buchenwald, nach 1945. Er hatte alles sehr gut
überstanden und ist mit einer guten Gesundheit entlassen worden ohne
Zahnprobleme, ohne eine Entnazifizierung von der Seite der Russen her oder
von der Bundesdeutschen Seite, ab 1950. Er brauchte für seine NS-Dienste von
dem Besatzer in Ost und West nicht entnazifiziert zu werden. Nachweise liegen
mir hier vor. Mein Patenonkel und seine Frau Anni waren sehr treue Diener
ihres Herren, Hitler und Co, bis in dem Tode hinein und danach. Anni wusste
noch nach dem Tod ihres Ehemannes, was aus der Schorfheide in Zeiten des
Sozialismus zu finden war. Sie lebten ja Jahre lang gut, sehr gut davon in der
Bundesrepublik, als wäre überhaupt kein Krieg gewesen.
Wenn sie hier unbedingt etwas mehr wissen wollen vom RSHA, RKPA,
Sonderkommando Schorfheide, SS-Sonderkommando „Dirlewanger“ aus der
Schorfheide , hier war mein Patenonkel der Geburtshelfer, 1940, und wie man
ein echter Nationalsozialist ist auf den Straßen des NS Sieges, dann lesen sie
später mein Magazin hier auf dieser Welle , Yumpu: „ Bomben auf Rostock
1941 – 1945 und der Nationalsozialismus in meine Familie“. Rostock und das
Hansa Viertel, Kielerstraße 13. Der Tod steht hier vor der Tür. Alles klar hier?
Ruhe jetzt. Stille brauchen wir hier.
Nun zurück in der 60ziger Jahren in die Ostzone, in der Sowjetisch Besetzte
Zone, SBZ. Vom Großdeutschen Reich zur Russen Zone. Wir Mecklenburger
vergessen es nie! Die Russen in Rostock.
Weiter hier:
Nun wurde es aber endlich Zeit, diese Schätze aus dem Osten, aus der
Sowjetzone, aus der Ostzone, aus der DDR zu heben von der westdeutschen
Seite her und möglichst im Stillen leise über die Zonen Grenzen von alten
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 23
Kämpfern zu bringen. Von fachmännische Profis. Das war das Hauptthema aller
Deutschen von 1949 bis zum Mauerbau und danach, und danach. Große Werte
von Ost nach West über die Deutsch-Deutsche Grenze zu bringen, wie ist eben
egal.
Wenn sie Heinkel aus Rostock-Marienehe fragen, wie hat er es geschafft hatte,
die Werte, die Patente der Luftwaffe aus seinen Rüstungswerke Rostock in den
Westen zu bekommen, nach München, nach 1945. Hier ist ein Helfer Helfers
von Heinkel aus Rostock, der bis 1945 ein Flugzeugkonstrukteur Herr Döring,
aus Rostock, Kielerstraße 13 war. Döring wohnte von 1937-1947 hier in unser
Haus als Untermieter in den Kriegsjahren. Auf der Flucht von Ost nach West
hatte er wertvolle Flugzeugpatente mitgenommen. Den Rest hatten die Russen
an sich gerissen für Moskau. Herr Döring war ein guter Freund unser Familie
und man tauschte sich NS Geheimnisse bei Tage aus. Oder die aktiven Fischer
von Warnemünde auf der Ostsee, waren immer ein guter Helfer in einem
Warenverkehr Ost-West, und Helfer in der Flucht über die Ostsee. Die Ostsee
konnte immer schweigen.
Und wie es immer so ist, man fand sehr verschwiegene Wege diese alten
Schätze über die Zonen Grenze zu bringen, auch in den neuen politischen
Verhältnissen nach dem Mauerbau um Berlin, um Westberlin. Man wollte aber
in allen Fällen auf Nummer sicher gehen aus Sicherheitsgründe für die
verschwiegenen Personen selbst und die großen Werte aus den alten Zeiten.
Aus den vergangenen NS-Zeiten. Man kennt inzwischen auch die Brutalität der
Russen in Ostberlin, in Ostdeutschland, in der DDR und ihre Strafen bis zur
Todesstrafe wegen ein kleines Vergehen. Mit diesem Wort „Bautzen“ konnte
man ganze deutsche Völkerstämme in Furcht und Angst bringen. Dies war hier
ein Opening für die Dinge die da kommen sollten an der DDR Grenze, 1959.
Halten sie sich fest.
Eine neue Grenzkriminalität aus
dem Westen erreichen unser
DDR Grenzübergänge.
Ich hatte dieses neue Grenzreisewunder
auf den Grenzkontrollübergang
Drewitz - Dreilinden entdeckt
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 24
Im Stillen, an die Stasi Leute vorbei. Die Stasi Rostock hatte mal wieder von
Tuten und Blasen keine Ahnung.
Nun kommen wir zurück auf unsere Transitstrecke: Gedser-Warnemünde-
Ostbahnhof Ost- Berlin- Bahnhof Friedrichstraße-Westberlin. Der größte
Schwachpunkt auf diese Strecke ist der Zubringer der S-Bahn, Ostbahnhof-
Bahnhof Friedrichstraße, Grenzkontrollübergang. Diese vier S-Bahnstationen
sind ohne Kontrollaufsicht vor der DDR-Grenze von den DDR Kontroll-und
Sicherheitsorganen der DDR. Der Westberliner Reisende im Transitverkehr
Gedser-Westberlin benutzen schon lange diesen unkontrollierten Weg für ihre
persönlichen Zwecken und Nutzen. Und das schon jahrelang von den alten
Ostdeutschen Bürger, jetzt wohnt man doch in Westberlin, in die Freiheit.
1959 war ein Parteitag der DRP in einen DDR Grenz fernen Ort, in
Westdeutschland angesagt. DRP ist die „Deutsche Reichs Partei“, deren
Mitglieder aus allen militärischen NS Organisationen zusammengesetzt waren.
Die letzten echten deutschen Kämpfer hat erst 1955 Old Adenauer aus Sibirien
in die deutsche Heimat, nach Westdeutschland, heim ins Deutsche Reich
zurückgeholt. Gott wir danken dir und den Bundeskanzler Konrad Adenauer.
Man hatte lange genug für unsere Wehrmachtangehörige in den russischen
Gulag in Sibirien gebetet, gebetet in den Westzonen. Gott, schicke unsere
Soldaten zurück in die Heimat. Erhöre uns. Nur Konrad Adenauer hatte dieses
Wunder geschafft. Deutschland Dankt mit Herz.
Aus diesen heimkehrenden alten Wehrmachtstruppen und echte Kämpfer
bildete sich das Rückgrat einer neuen Partei, die DRP, Deutsche Reichs Partei,
in Westdeutschland, in der Exilhauptstadt Bonn. Bei der Wahl in
Westdeutschland 1957 hatte sie noch 290.600 Erststimmen, und 308.600
Zweitstimmen bekommen. Wir kommen wieder! Wir werden siegen! Wir sind
jetzt schon da! Wir machen weiter! Oder so etwas in dieser Richtung. Der
vorher genannter Kriminalrat Kurt Fähnrich aus dem RKPA, Sonderkommando
Schorfheide 1939 – 1945, spielte hiermit die erste Geige. Er wurde aus einem
Kriegs Verlierer nun ein § 131er des GG, ein Polizeidirektor in Niedersachsen.
Kurt Fähnrich verkehrte eng mit meiner Familie im Westen, in der
Bundesrepublik, zusammen. Bis 1939 war er Kriminalrat in der 1.
Mordkommission von Großberlin, Alexanderplatz. Er stellte das
Sonderkommando Schorfheide vom Reichskriminalpolizei Berlin zusammen,
1939.
Drei Tage vor einen Parteitag der DRP (Deutsche Reichs Partei) in der
Bundesrepublik, stelle ich fest auf den Grenzkontrollübergang Drewitz-
Dreilinden, Autobahn Potsdam, ich wäre unter lauter stramme altdeutsches
Militär- und SS- Gedienten zuhause. Die Alarmglocken läuten in mir. Nein sie
schrillte. Ich machte meine Mitarbeiter sofort mobil. Die schwarze Gang, die
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 25
„Piraten der Autobahn“ wurde aktiviert. Vorsicht ist geboten. Ich schnappte mir
gleich einen recht strammen, großen alten Herrn zu einer Gepäckkontrolle und
für eine Infobefragung.
Die alte SS in Drewitz-Dreilinden!
Die alten SS-Leute reisen ab Rostock
als Grenzkriminelle im
Transit in die DDR ein.
Hier die Ergebnisse dieser skurrilen Personen- und Gepäckkontrollen im
Durchreiseverkehr Westberlin-Westdeutschland:
Heute kann man auch sagen: Im Transit Berlin-West-Bundesrepublik.
Der Reisende, Jahrgang 1905, kommt aus Westberlin von einer Geschäftsreise,
und ist auf einer Rückreise in Richtung Westdeutschland Königswinter/Bonn.
Seine Geschäftsreisen führte ihm über Großenbrode / Fehmarn mit der
Eisenbahnfähre nach Gedser, nach Kopenhagen, Dänemark. Zurück mit der
dänische Fähre über Gedser-Warnemünde-Ostberlin im Transit nach Westberlin,
mit dem Ostsee Express.
In Westberlin hat er sich ein Mercedes Wagen angemietet für die Rückreise
nach Königswinter / Bonn. Er gibt bei der Passkontrolle an, eine größere Anzahl
von alten Schmuck mit zuführen und möchte diese hier anmelden. Eine
Schmuckliste legte er dem Zollkontrolleur in der Passabfertigung vor, und
dieser stempelte diese Anmeldung mit dem Laufzettel Zollstempel ab. Das ist
rechtens. Schmuck gehört zum persönlichen Bedarf, soweit es nicht den Wert
einer Handelsware überschreitet. Nach dem er auch seine Autobahngebühren
bezahlt hat, glaubte er alle Anmeldung- und Kontrollvorgänge hier auf diesen
Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden erfüllt zu haben. Nun kam ich als
Gruppenführer, Personenermittler und Postenführer des Sicherheitsbereichs
Einfahrt auf diesen Reisenden zu, den ich mich speziell, aus all den da
gewesenen ehemaligen Angehörigen der Deutschen Wehrmacht, SD- und SS
Angehörige, zur Kontrolle ausgesucht hatte. Denken sie daran, 1959, vierzehn
Jahre nach dem Krieg ist das deutsche Kriegsmilitär noch nicht ausgestorben
und noch sehr aktiv in Deutschland und in der DDR. Sie leben mitten in unseren
beiden deutschen Gesellschaften, in Ost und West. Jeder Bundesbürger und
Westberliner hat nach dem Alliiertes Recht die DDR im Transit zu durchfahren
mit seinem PKW. Die Reiserechte sind von Anfang an juristisch geklärt von uns
DDR Zollkontrolleuren.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 26
Grund war seine Größe und seine sehr markante militärische Körperhaltung. Es
klingelten meine Sensoren: Deutscher SS- Führer. Er hatte auch einen Schmiss
im Gesicht: Schlagende Verbindung aus dem Studentenmilieu. Rann an den
Feind, entweder eine Ernte in der Zollkontrolle oder Informationen für das
Kontroll- und Passwesen, jetzt hier und heute. Beides ist für uns heute wichtig.
Nach den allgemeinen Kontrollfragen, ohne seinen Reisepass anzusehen, stelle
ich fest, hier stimmt einiges nicht überein. Die Fragen werden nicht genau
beantwortet. Ich kontrolliere eingehend seinen Westdeutschen Reisepass und
stelle fest, er ist ein fleißiger Transitreisender Gedser-Warnemünde-Ostberlin.
Der Reisende war in der DDR durchgefahren, mehrmalig. Also, eine intensive
Pkw- und Gepäckkontrolle. Mein Wolfshund, mein Finder, der PKW-Spezialist
von Gottes Gnaden (ein gelernter PKW-Mechaniker der ersten Wahl aus
Rathenow) musste hier mit rann. Bei der Kontrolle des vorhandenen Schmuckes
mit der Anmeldeliste stelle ich fest, dass es sich hier um Schmuckteile aus
alten, sehr alten Zeiten handelt. Hier muss noch mehr sein. Eine Arbeitsteilung
wird vorgenommen ohne Worte: Der Wolfshund nimmt den Wagen vor und ich
frage den Herren dabei genau über seinen Reiseweg aus. Ich stelle fest, da gibt
es jede Menge Ungereimtheiten.
Der Wolfshund findet versteckt in den Reservereifenkasten im Gepäckraum des
Wagens eine größere Schatulle voller alter Schmuck. Ich zum Zugführer hin und
erkläre kurz die vorhandene Sachlage. Ein Antiquitätenfachmann muss her, in
diesem Fall, zur Beratung aus Potsdam. Für Sonderfälle können wir von der
DDR Zollverwaltung gesetzlich verpflichtete Gutachter für unsere
Kontrollarbeit aus Potsdam anfordern und für das Protokoll heranziehen, damit
die Rechtslage auf beiden Seiten stimmen muss, sowie rechtskräftig nach den
DDR Gesetzen protokollarisch festgehalten werden muss, unter der
Anwesenheit von allen vorhandenen Zeugen.
Ein staatliches angefordertes Gutachten über die jeweilige besondere wertvolle
Beschlagnahme der Ware, die nicht angemeldeten war, und vom
Zollkontrolleur vorgefundenen Güter oder Gegenstände, hier Zolldeutsch
Waren, muss immer in jedem Falle der Reisende, der Besitzer, hier auf dem
Grenzkontrollübergang finanziell mittragen, egal was dabei rauskommt aus
dem staatliches Gutachten. In 30 Minuten war der Gutachter auf dem
Grenzkontrollübergang Drewitz-Autobahn da. Wir kannten uns gut von den
vorher gehenden Gutachtenvorfällen hier auf unseren Grenzkontrollübergang.
In Gegenwart des Zugführer, des Reisenden und uns beiden Zollkontrolleure
wurde der Schmuck aus beiden Schatullen begutachtet, und Rosi Schröder, die
Sekretärin des Zugführers, machte ein Sachwertprotokoll für das kommende
Vernehmungsprotokoll. Ein Paukenschlag folgte, wir haben hier einen großen
Fisch an die Angel, größer als wir hier erwartet haben. Hier nun die genaue
Sachlage nach dem Beschlagnahmeprotokoll im Ablauf:
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 27
Der Reisende gehörte der Leibstandarte SS „Adolf Hitler“ in Berlin
Lichterfelde vor dem Krieg, 1939, an, und wurde im Herbst 1944 zum
Fallschirm-Pz. Grenzdivision „Hermann Göring“ für besondere Verwendung
abkommandiert. Von hier kam er in der Wachkompanie in der Schorfheide bei
Berlin, nach Hermann Görings Waldhof Carin Hall. Der Reisende war schon
1933 in der Umgebung von Adolf Hitler in die SS eingetreten und hatte 1945
den Dienstgrad eines Sturmbannführers (Major). Als Ende Mai 1945 die Russen
nach Carin Hall anrückten, wurde er gefangen genommen und nach Sibirien
verschleppt. 1955 wurde er durch Konrad Adenauer, Westdeutscher Kanzler,
zurück nach Westdeutschland geholt. Durch seine alten Kameraden kam er in
die Deutsche Reichs Partei in Bonn, und über nahm hier sofort an der „Stille
Hilfe“ aktiv teil, in einer Führungsposition.
Diese Hilfe hatte die Aufgabe, alles Wertvolle , aber auch alles tragbares und
transportunauffälliges , wertvolles Gut aus den Osten über die Zonengrenze in
den Westen zu holen, soweit es transportabel ist, was seine alten
Kriegskampfgefährten aus der SS und der Leibstandarte „Adolf Hitler“,
Kriegsflüchtlinge, Vertriebenen aus den deutschen Ost Gauen , sowie für die
geflohenen ehemalige deutschen Eliten aus der Volkswirtschaft des Reiches in
der Ostzone gut versteckt hinterlassen hatten. Das war seine jetzige
Hauptaufgabe im Stillen in dieser DRP, Deutsche Reichs Partei, in seinem
neuem Lebensumfeld in der Bonner Polit-Eliten in Westdeutschland.
Darum auch diese ständigen Transitreisen Großenbrode- Gedser- Warnemünde-
Berlin-West. Hierfür besitzt er für diese Reisen auch zwei Westdeutsche
Reisepässe, einen für Westeuropa, der andere für Ostdeutschland. Wegen der
ostdeutschen Ein-und Ausreise Passstempeln in seinem Westdeutschen
Reisepass.
Der Westdeutsche Zoll soll von seinen laufenden Transitreisen durch die
Sowjetzone nicht in Kenntnis gesetzt werden. Das ist eine reine politische Frage,
und wird von seiner Partei unterstützt, geschützt und finanziell gefördert. Der
Vorgang der „Stillen Hilfe“ läuft in Ostdeutschland, DDR, über den
Transitweg folgender maßen ab:
Der geheime Reiseweg von der
„Stillen Hilfe“ durch die DDR im
Transit Gedser-Westberlin
Es gibt auf beiden Seiten der deutschen Ost-Westgrenze Helfers Helfer, die den
ganzen Vorgang des Findens der Güter, den Transporte, die Absicherung gegen
die Ostdeutschen Sicherheitsorganen, in der DDR organisieren und auch in der
Not mit Waffen absichern. Im Osten, echte DDR Bürger, die aus den verlorenen
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 28
Deutsche Ostgebiete ihren Ursprung hatten. Im Westen, echte Westdeutsche, die
ihren Ursprung in dem deutschen Militär hatten, und in den Deutsche
Ostgebieten große Verluste in Hab und Gut hatten. Er, der ehemalige SS-
Sturmbannführer des alten Reiches, der Transitreisende, ist nur der berühmte
„Transporter“ in diesem Sachvorgang, hinter dem alle DDR Zöllner hinterher
sind wie die Wolfhunde hinter ihre Beute.
Er sucht sich genaue und sehr günstige Reisetage aus, um seinen Auftrag zu
erfüllen. Sehr gut sind Feiertagen mit Brückentage in der Woche, dann sind
viele Transitreisende von Dänemark und Westberlin unterwegs. Möglichst
müssen die Transitwagen sehr gut besetzt sein von Reisenden in Richtung
Berlin-West. Ein ihm bekannter „Tester“ aus Westdeutschland, reist mit ihm
in einem Transitwagen im Ostsee Express, oder er fährt einen Tag vorher zum
Testen diese Transit Reisstrecke in Ostdeutschland ab, ob in den DDR
Kontrollen eine Veränderungen beim Ostdeutschen Zoll vorliegen. Dann muss
der „Lieferant“ im Osten rechtzeitig gewarnt werden. Es herrscht in der „Stillen
Hilfe“ ein einfaches, nicht von Jedermann erkennbares militärisches
Signalsystem, was leicht erlernbar ist. Außer dem herrscht in der „Stillen
Hilfe“, in Ost und West, eine abgrenzende Arbeitsteilung für Beschaffung,
Wege und Sicherungen für den gesamten Reisevorgang.
Der Reisende fährt mit einer deutschen oder dänischen Eisenbahnfähre von
Großenbrode nach Gedser, Dänemark.
Hier steigt er auf den Gedser Bahnhof in die Dänischen Staats Bahn ein, in den
dort stehenden Transitschlafwagen aus Kopenhagen, in den Ostsee Express, der
nach Ostberlin fährt. Hier auf die dänische Fähre, die nach Warnemünde fährt.
Ab 20.45 Uhr von Gedser und ist um 23.10 Uhr in Warnemünde, DDR. Mit
dem Ostsee Express geht es jetzt in Richtung Ostberlin. Der „ Lieferant“ steigt
in Malchin gegen 2.30 Uhr in den Zugwagen für die Ostdeutschen zu. Unser
Transitreisender aus dem Schlafwagen steht im letzten Transitwagon an der Tür
zum Ostsee Express in einem weiten Trenchcoat Mantel und „raucht“ eine
Zigarette. Die Türen zum Transitwagon sind offen und in einem richtigen
Moment kommt der „Lieferant“, der den Westdeutschen Transporter vom
Augenschein kennt, geht auf ihm zu , eine Code wird ausgetauscht, und gibt ihm
ein fest verbundenes Paket. Das Parket verschwindet unter dem weiten Mantel
des Reisenden. Er geht dann langsam in seiner Schlafkabine. Der „Lieferant
muss unbedingt in Neustrelitz wieder aus dem Ostsee Express austeigen, gegen
4.00 Uhr Früh. Warnemünde Fährenbahnhof war immer ein Schwerpunkt der
Grenzkriminalität auf dem Transitwege West-Ost und Ost-West. Vorsicht.
Der Zug fährt dann durch bis zum Ostberliner Ostbahnhof. Vor Berlin, auf
einen Notbahnhof in Schönfließ, ohne Ein-und Ausstiegmöglichkeiten von
Bahnreisende, wird der Ostsee Express intensiv von der DDR Grenzpolizei,
Transportpolizei kontrolliert mit aller Härte gegen die Ostdeutschen
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 29
Bahnreisenden. Der Kontrollbahnhof ist extra für diese Personenkontrollen von
der DDR Sicherheit, hier für die DDR Grenzpolizei eingerichtet. Anfang der
50er Jahren. Für die Kontrollen aller Personenzüge die aus dem Norden der
DDR kommen und in den Demokratischen Sektor von Groß Berlin einreisen
wollen. Das Dorf liegt an der Grenze zwischen der DDR und Ostberlin. Im
Voraus werden alle Personen und Güter von der Grenzpolizei in diesen
Personenzügen filtriert. Der Bahnhof Schönefeld im Süden des Ostsektors ist ein
Pentan zu Schönfließ. Hier werden alle Personen und Güter in den
Personenzügen von der Grenzpolizei kontrolliert, die aus dem Süden nach
Ostberlin wolle.
Aber alle Transitzüge, die durch die DDR fahren, werden nicht hier auf diese
Kontrollbahnhöfe von der Grenzpolizei kontrolliert. Sie sind hier nicht dazu
befugt, laut Kontrollrat der Vier Alliierten Siegermächten in Berlin. Die
Aufgabe der DDR Grenzpolizei ist hier im Vorfeld der Einreise der
Bahnreisenden in den Demokratischen Sektor von Groß Berlin, alle erkennbaren
DDR Flüchtlinge und ihr Umzugsgut aus den Zügen herauszuholen. Die DDR
Bürger werden dann verdeckt auf einen LKW nach Hohen Neuendorf zum Stab
der hier stationierten Grenzpolizei/ Bereitschaftspolizei gebracht, und werden
ca. 24 Stunden festgehalten, bis ihr Sachverhalt hier an der DDR- Ostberliner
Grenze geklärt worden ist.
Also, ist für unseren Westdeutscher Transitreisenden hier an den Grenzen von
Ostberlin alles gut verlaufen. Er hat die erste Hürde überwunden, seine
Transportgüter in den Berliner Raum zu bringen.
Nun fährt der Ostsee Express in einem Tempo auf den Eisenbahnaußenring
von Berlin in Richtung Berlin Ostbahnhof. Um 6.17 soll er hier einfahren auf
dem Ostbahnhof.
Da er Anschluss hat nach Wien, Budapest, Prag ist diesen Zug immer sehr
pünktlich in Berlin. Alle Transitreisende müssen jetzt vier Stationen mit der S-
Bahn zum Bahnhof Friedrichstraße Grenzübergang in Richtung Westberlin, um
über die DDR-Westberlin Grenze zu kommen. Die Zollabfertigung für die
Transitreisenden ist hier sehr einfach. Der Ausreisestempel von der
Passkontrolle wird schnell in den Reisepass gestempelt. Und vom DDR Zoll
durchgewinkt. Diese glauben, alle Transitreisende aus Gedser sind in
Warnemünde eingehend und intensiv hier kontrolliert worden. Mit der S-Bahn
geht es in Richtung Westberlin Zoo. Damit ist die Transitreise durch die DDR,
Dänemark-Westberlin, beendet. So läuft das Unternehmen „Stille Hilfe“ vor
dem Mauerbau, im August 1961 im Transitreiseverkehr Gedser-Warnemünde-
Ostberlin-Westberlin im Stillen unbemerkt für Jedermann ab.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 30
Jetzt hier weiter aus dem
Vernehmungsprotokoll des SS-Mannes
1959: Unser Westdeutscher Reisende mit der Schmuckschatulle mietet sich in
Westberlin einen Wagen, holt sich die zweite Schmuckschatulle von seinen
DRP Freund aus Spandau ab, die er hier sicher geparkt hatte von einer gleichen
Transitreise vor sechs Wochen durch Ostdeutschland. Diese zweite Schatulle
verstaut er auf einen Parkplatz in dem Kofferraum unten in das Reserverad, kurz
vor seiner Fahrt nach Westdeutschland über Dreilinden-Drewitz-Autobahn.
In seiner Stellung in der parteieigenen Stille Hilfe müsste er mit einem
Flugzeug und den zwei Schmuckschatullen ausfliegen. Eine Krankheit, die er
sich in den Lagern in Sibirien zugezogen hatte, hindert ihn aber daran, so dass
er mit einem gemieteten PKW in Richtung Westdeutschland unterwegs war. So
erschien er schon am frühen Vormittag an der Grenze Westberlin-DDR auf
unseren Grenzkontrollübergang Drewitz-Autobahn.
Das ausgerechnet an diesem Vormittag außergewöhnlich viele alte SS und
Wehrmachtsangehörige aus Westberlin auf unserem DDR
Grenzkontrollübergang zur Durchreise waren, hat mit unseren Transporter-
Transit-Reisenden nichts zu tun. In Westdeutschland, im Rheingebiet findet am
Wochenende einen Parteitag der Deutsche Reichspartei in aller Stille statt. Die
Stewardessen, vom Bayern Express, ein Westberliner Busreiseunternehmen , hat
mich schon um 9.00 Vormittags auf dem Grenzkontrollübergang bei der
Personenpasskontrolle auf einen Zeitungsartikel in der Springer „BZ“ darauf
aufmerksam gemacht, auf dieses SS-Wehrmacht -Marine Parteitreffen am
Rhein. Somit war ich schon frühzeitig im Bilde, was sich hier an diesen Tag bei
uns auf dem Grenzkontrollübergang im Reisedurchgangsverkehr abspielen
wird.
Meine Kontakte im Rahmen des Passwesen und der Personenkontrolle sind zu
einigen Stewardessen zum Bayern-Express, Severin, Kühne, Berliner Reisering
sehr gut für mein operativen Dienst im Passwesen der DDR. Was war nun mit
diesen „Transporter“ Reisenden noch weiter auf dem Grenzkontrollübergang
vorgegangen?
Nach Feststellung der Werte beider Schmuckschatullen durch den Potsdamer
Gutachter, wurde ein ausführliches Beschlagnahmeprotokoll geschrieben, mit
einem ausführlichem Lebenslauf und seinen Finanzverhältnissen in
Westdeutschland. Seit Frühjahr 1959 waren alle Zollkontrolleure angewiesen
worden durch eine Direktive der Zollverwaltung der DDR, schon bei einer
kleinen Beschlagnahme, den Lebenslauf des Beschuldigten festzuhalten, genau,
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 31
und ausführlich, im Detail. Ich, als Gruppenführer und Personenermittler, und
zwei Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung, die an der Personen- und PKW-
Kontrolle dabei waren, sind an dieser Personenvernehmung anwesend gewesen
und als Zeugen bescheinigt. Hier ging es um eine größere Schätzsumme von
über eine sechsstellige Gesamtsumme vor dem Komma. Nach dem das
Beschlagnahmeprotokoll fertig war, wurde beide Schmuckschatullen
beschlagnahmt und der Transitreisende der BdVP übergeben zur weiteren
Rechtsaufklärung. Auf Altdeutsch: Der Reisende wurde verhaftet. Hat hier noch
einer DDR Probleme? Oder.
„Was den Gegner dazu bewegt,
sich zu nähern,
ist die Aussicht auf Vorteil“.
„Was den Gegner vom
Kommen abhält,
ist die Aussicht auf Schaden“
Kampfweisheiten vom legendären chinesischen
General und Militärstratege
Sun *544 v.Chr. in Wu + 496 vor Chr.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 32
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 33
Die beliebten Nackt – Nacht - Partys
auf einen alten Friedhof mit junge Kerle
im Zentrum der DDR Hauptstadt
Berlin, in der SED Diktatur.
Die Berliner Mauer steht immer noch.
Nah endlich kommen jetzt die nackten Männer zum Mitnehmen!
Anfang der 80ziger Jahre in Ostberlin: Ich war immer mit dabei!
Wenn hier laufend von Berlin zu lesen ist, meine ich hier nur Ostberlin. Seit
dem 13. August 1961 leben wir Ostberliner getrennt von Westberlin von Tisch
und Bett, und das andere war noch nicht. Wir Ostberliner leben aber hier in
Berlin recht fröhlich weiter im Sozialismus, und warten nicht erst, bis uns die
SED ein fröhliches Leben auf ihren Parteitagen vorschreiben will. Wir hier in
Ostberlin sind selbständige Bürger im Denken und Handeln. Wir Berliner
Männer haben uns nicht jedes im Leben hier vorschreiben lassen. Im Herbst
1989 haben wir Männer zurück geschlagen bis zum Ende der DDR. Soweit ist es
hier noch nicht, jetzt wollen wir Männer nur noch eins, unsere „Nackt Partys“.
Alles klar hier. Wenn ihnen dies gesellschaftliches Thema aber zu schwer ist
hier, gehen sie doch einfach montags in ihre Parteiversammlung. Das hilft auch
in Berlin zum Wohlsein und für ihre Gesundheit.
Hier kommt nun eine recht fröhliche Episode aus den Jahren meiner Sturm-und
Drangzeiten in Ostberlin. Die Berliner konnten feiern ohne Ende, bis dass die
Hose im Kronleuchter hängt.
Im Vorfeld hier muss ich sagen ,ich hatte in Rostock zu all dem lieben
Bettbrüdern immer weiter hin einen sehr guten Kontakt gehabt, so das an allen
frivolen feste Feiern viele Rostocker Freunde mit dabei waren. Es hatten sich in
den 70ziger und 80ziger Jahren viele Rostocker nach Ostberlin hingezogen
gefühlt und waren in guten Funktionen untergebracht. In den ersten fünf Jahren
als Berliner Bewohner hatte ich nur mit unseren Mecklenburger verkehrt, die
alle in einer sehr guten Berufs-Dienst-SED-Stellungen hier tätig waren.
Ministeriums waren auch dabei und auch im ZK waren schwule Kerle aus
Rostock tätig,
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 34
Wir Mecklenburger haben auch so fest zusammen gehalten in der
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 35
Fremde, oft auch mit einzeln Landesbrüdern mit SED und MfS, oder auch ganz
ohne. Zu unsern Rostocker Männern komme ich einzeln und namentlich
zurück, die alle im Berliner öffentlichen Leben stehen. Ich komme hier noch mal
zurück, wer diese Bettschwestern alle waren, die jetzt Hauptstädter geworden
sind, nach dem Mauerbau. Halb Rostock kannten sich alle noch von zuhause
aus, nackend aus ihren Lotterbetten. Darum auch hier „Rostock Ahoi“.
Jetzt wird hier nicht geweint, warum waren wir Rostocker Kerle nicht alle mit
dabei. Noch nicht schon ausziehen, es fehlt hier noch das Opening, sonst
versteht man die Welt hier nicht. Vorrausetzung sind für alle Partys Nächte,
man muss tanzen können, Gesellschaft Tanz, ansonsten, Spanner gibt es hier
genug, und die sind hier nicht gefragt. Und bitte nicht so maulfaul sein wie bei
uns zu Hause in unser Männer Gesellschaften. Sonst passiert in den Betten nix.
Gar nix. Alles klar.
Nackt Party Pompös
Hier ist schon etwas: Wenig Staat, etwas Stasi, etwas Natur und nackte Männer
und noch mehr nackte Männer auf einen alten Friedhof im Zentrum von Berlin,
und Musik und Musik. Kaum ein neu zugezogener Ostberliner kennt einen,
eben diesen alten Friedhof. Zwischen der Kleinen Rosenthaler Straße (Eingang),
der Linienstraße, der Gormannstraße und der Mulack Straße liegt der „Alte
Berliner Garnisonsfriedhof“ aus alten Berliner Zeiten, aus Königlichen Zeiten
(1706 -1867). Es war ein offizieller Soldatenfriedhof aus dieser Zeit. Die
bekannteste Grabstelle ist hier noch erhalten: Ludwig, Adolf, Wilhelm von
Lützow (1782-1834), ein Generalmajor aus dem Mecklenburger Hochadel der
Familie von Lützow. Lützows Freiheitskorp die Schwarze Jäger aus den
Freiheitskriegen Preußen gegen Napoleon (1813-1814). Also einer von uns
Mecklenburger, ein Sieger aus meine Mecklenburger Heimat. Aus unser
Heimat. Also ein Friedhof des Hochadels der Preußen Armee aus vergangener
Zeit. Letzte Beisetzung war 1945 in Folge der Kriegseinwirkung bei der
Stürmung von Groß - Berlin durch die Sowjets. Dann war hier Stille, eben
Totenstille, Ruhe vom Staat und Tourismus in Ostberlin. Keiner wusste was
sich hinter den Friedhofmauern eben da sich so verbirgt. Die Stadt hatte mit
sich selbst zu tun und es hatte dringende andere Bauaufgaben in der
kriegszerstörten Stadt zu erfüllen, nach dem Elend des verlorenen Krieges.
Aber Ende 1970, Anfang 1980 hat nun der Magistrat von Ostberlin sich
entschlossen hier einen öffentlichen Park zu entwickeln, mit eben die noch
vorhandenen historischen Grabstellen für die Berliner Bevölkerung und den
Berlin Touristen zu öffnen.
Ich hatte nicht weit von diesem Friedhof gewohnt, nur ca. 200 Meter, in der
Linienstraße 194, pattere, mit der von den Urberliner so geliebten
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 36
Aussentoillette, in den Jahren 1974 – 1979, und mir war diese Alt Berliner
Gegend gut bekannt. Besonders nachts , wenn ich vom Dienst kam. Ich hatte
eine sehr schöne Karriere am Metropol-Theater gemacht, und war ein sehr
bekannter Mann in der Unterhaltungsbrange der Macher, und natürlich auch
unter all die geouteten Berliner schwulen Männer. Ich kannte mehr schwule
Männer als die Polizei erlaubt hatte. Wenn man im Zentrum der Berlinen
Hochkultur tätig ist und auch noch da wohnt, bleibt es nicht aus das man bald
Kreti und Pleti von der Szene oder vom Wegsehen kennt. Denk man nur an die
Klappe am Oranienburger Tor, wo ich ständig einen großen Bogen herum laufen
musste, um nachts nicht angesprochen zu werden. Ich konnte es mir privat und
dienstlich ja auch leisten, eine große Nummer zu sein, in der großen Berliner
Schwulen Szene. Es bringt aber auch viel Neid mit sich. Der berühmte
Futterneid. Der Neid der Sabinerinnen. Und als Norddeutscher von der Küste
war ich hier bei den Berliner Männern ein Faktotum, ein Exot, ein
„Türenöffner“ für besondere männliche Geselligkeit, „handverlesen“. Man
„kennt“ sich eben. Ich war hier immer noch der DDR-Zollinsider, der
„Fischpopp“, eine gesellschaftliche Ehrenbezeichnung. Ich klärte unsere Leute
weiterhin auf, was machbar war an den Ost-West-Ost Grenzen, wenn was hüber
oder rüber kommen sollte. Auch bei Personen. Oder Geheinisse zum Schutz
gegen die Stasi. Ich bin doch von der DDR Stasi ausgebildet worden in
Grenzfragen. Später mehr hier darüber.
Ich kannte den speziellen Ein-und Ausgang aller Stasi-Offiziere und den
Nachrichten Wechsel am Bahnhof Friedrichstraße. Nun, man setzt sich auf der
Bank im Grünen in der Nähe des Kupfer Brunnens von der Seite des Bahnhof,
und sieht jeden Mann ein- und ausgehen, wenn man auch den Zweck aller Türen
kennt hier vom Bahnhof. Oder man stellt sich ab 22.00 Uhr vor den Zollausgang
auf vom Grenzübergang und somit sieht man alle bekannte Berliner aus Funk
und Fernsehen, wer nun nach dem Mauerbau ab 1970 alle seine Brötchen im
Westen einkaufen konnte. Hier warte ich auch auf meinen Nachrichten Mann
(Männer) aus dem Ost-West-Ost Reiseverkehr. Später hier etwas mehr darüber.
Wenn es so richtig los geht hier. Meine Dienststelle, man kann auch Arbeitgeber
sagen im Öffentlichen Dienst hier, war doch das große Berliner Musiktheater,
das Metropol-Theater mit den 1.400 Plätzen im Admiralspalst. Das größte
Operetten und Musical Theater Deutschlands. Und das 30 Jahre lang. Hier in
Ostberlin war das Metropol-Theater ein großes gesellschaftliches Zentrum mit
einem Anschluss nach Westberlin. Hier waren auch eine größere Zahl an
Herren und Damen aus Rostock und aus Mecklenburg engagiert. Sie waren hier
die Super Stars. Ich kannte jeden hier am Metropol-Theater, nackt oder
angezogen. Meine Stores mit der Gisela May, vom Brecht-Theater als Gast bei
uns in „Hello Dolly“, 1970 (ihr Familienname im Personalausweis lautet
Hönigmann, verehelicht)werden sie hier auch noch lesen können, später. Gisela
May live wie sie in Wirklichkeit war. Mein Friseur aus der Heimat, Rügen und
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 37
Rostock, war auch der Friseur von Gisela May. Nah, was erzähle ich so alles
meinen Friseur??
Das neue Ostberliner Nacht Nackt Party
Location nähe Alexander Platz
Und nun kam hier richtiges Leben auf , Anfang 1983, auf diesen o.g. Friedhof
in der Gestalt von eines Mannes, eines schwulen Mannes von einer männlichen
Heros da sein.186 Groß, schlank, dunkel behaart, Vollbartträger, Hände wie
ein Bagger, viel Geist, ein Naturmensch, ein Gartenbauarchitekt, ein
Gartenbauingenieur, ein Gartenlandschaftsdesigner. 30 Jahre alt, und mit allen
Sinne noch intakt für Berlin und das fröhliche Nackt-Nacht-Leben hier. Er war
ein Berliner Kerl zum Mitnehmen.
Manfred Tooooo, wohnt in der Auerstraße 4011, Tel. 5651000. Manfred ist
beim Berliner Gartenbauamt beim Berliner Magistrat angestellt, und soll nun auf
diesen historischen Garnisonsfriedhof die nötige Gartenkultur und
Denkmalspflege erarbeiten und Leiter dieses Gartenbauvorhaben sein. Er
möchte auch die Räume des Gartenbauamtes, eben hier auf dem alten Berliner
Garnisonfriedhof ausnutzen für aktive Geselligkeiten der bekannten Berliner
Schwulen Spaßgesellschaft. Eine Geselligkeit nach Neu Berliner Art. Haben sie
alles verstanden bis jetzt, ohne Wenn und Aber? Dann werden sie den Rest der
Episode auch verstehen, das Wichtigste daran: Die nackten Männer kommen
garantiert noch. Alles eine Augenweide.
Manfred Tooooo hat aber auch für die schwule Berliner Gesellschaft die besten
Ideen parat. Eines Tages, nein am heller lichtem Tage bekomme ich von einer
mir altbekannten Partytanzmaus, durch die Stille Post, einen Hinweis, auf den
alten Friedhof, in der Linienstraße ist eine große Männer Nackt Tanz Party
angesagt, aber nur für die Kenner die Berliner Tanzpartys Szene. Hier zu
benötigt man aber einen „Türöffner“, um dazu zu gehören, um Einlass zu
finden. Na, das ist doch für mich eine Kleinigkeit. Nun, Nacktpartys sind in
Berlin noch Raritäten, d.h. sie werden im größeren Maßstab nicht oft
veranstaltet, um die Polizei keinen Anlass zur Kontrolle zu geben. Denn jede
größere Ansammlung von Leuten in welcher Form auch immer und hier ins
besondere aktive schwule Männer, sehen die DDR Politiker einen Anschlag auf
ihre Politik. Auf jedes kleines Husten, das aus dem Volke, aus dem Berliner
Volk kommt, schlottern ihnen schon die Hosen. Die Partei hat immer Recht.
Auch unter unseren Volkspolizisten sind echte Kerle dabei, die auch sofort
dabei sein wollen, bei festorganisierte Nackt Tanz Partys. Die möchten eben
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 38
auch alles mit machen, was so die Schwulen privat organisieren, nur haben sie
durch ihren oft anstrengenden Dienst nicht immer die nötige Zeit dazu. Haben
sie einmal schon einen Volkspolizisten in ihr Nachtbett gehabt, dann kommt er
immer wieder. Ein Berliner Volkpolizist ist sehr treu bis zum frühen Morgen.
Ein Berliner Polizist ist ein sehr guter Liebhaber in ein Männer Lotterbett.
Probieren sie es doch einfach mal aus.
Mitorganisator ist bei solchen Partys in größeren Umfang in den öffentlichen
Berliner Raum meistens seit etwa 1982 unser lieber Freund und Kupferstecher
Gerd Woooo, Tel.20250000, Betrieb ZK, vom Zentralkomitee der SED, Berlin-
Mitte, Kurstraße. Gerd Wooooo kommt von Rügen, aus Putbus, somit sind wir
auch Landleute und wir sprechen auch platt miteinander. Im Schlepptau immer
sein Freund Ulli Mooooooo, Tel. 27540000, der Spezialist für Abhöranlagen in
Ostberlin, in den Berliner Hotels mit Internationalen Reise Publikumsverkehr.
Der nackte Mann im Sozialismus.
Der nackte Stasi-Mann auf
einer Nacht-Nackt-Party in Ostberlin
Schauen wir uns mal einfach den Ort des schwulen Amüsements mal intimer
an: Von der Rosenthaler Straße rechts in die Kleine Rosenthaler Straße
geradezu ist der Eingang des Garnisonsfriedhof, eine klein Pforte, die immer
offen steht. Rechts steht ein altes kleines Landhaus von mindestens über 150
Jahre alt, mit den Rücken an das Nebenwohnhaus an der Brandmauer. Der
Eingang hat einen ländlichen Vorbau mit sehr alten Türen. Etwa 4-5 kleine
Räume sind da, links und rechts, die als einfache Büros genutzt werden. Alle
Fenster haben von außen große feste Holzklappen zum Schließen, so dass
keiner in diese Räume von den unmittelbaren Wohnhäusern einen Einblick hat.
Geräusche dringen fast nicht aus diesem Hause nach außen. In alle Räumen
sind die Büromöbel in die Ecke zusammen gestellt, und Unmengen an
Sitzgelegenheiten in allen Formen stehen für die Gäste bereit. Die Gäste betreten
nicht den offiziellen Friedhof, da man das kleine Haus durch einen kurzen Weg,
6 Meter, von der Pforte aus betreten kann, ohne den Friedhof zu Gesicht zu
bekommt in den dunklen Abendstunden. Gleich vorne an rechts im ersten Büro
konnte jeder nach seiner Wahl sich entkleiden. Um Mitternacht, bei der großen
Partystimmung ist es sowieso, dass alle Kerle splitternackt sind. Getränke gab
es in allen Formen und Farben. Beim Abschied legte man einen Obolus in einer
offenen Silberschale. 10 DM Ost ist das wenigste. Wichtig an dieser Nackt Tanz
Party ist, das 2-3 Leute sich unter einander kennen, so dass kein Fremder hier
eingeschleust werden kann. Spätestens ab 23.00 wird nackt getanzt, und das alle,
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 39
aber auch alle schwule Männer einen Gesellschaftstanz tanzen können ist hier
Pflicht und das keiner auf Spanner macht, ist die Voraussetzung aller Nacht-
Nackt- Tanzpartys in all den späteren Jahren in Ostberlin. 02.00 ist für alle
Feierabend. Um 01.45 wird das Ende angekündigt zur letzten Tanzeinlage für
alle. Hauptthema ist auch am Schluss, das alle Gäste, ob nackt oder schon
angezogen ist, ein Stillschweigen über diese Party zu wahren. Wir wollen doch
alle, aber auch alle hier wiederkommen. Das ist der Grundmodus, um uns hier
wieder zu treffen ohne staatliche Hilfen.
Wir schwulen Männer wollten auch unseren Spaß haben, nach unserem Fasson.
Das Umfeld dieser Wohngegend um diesen Friedhof, das neue Spaß Location
mit dem besonderen Pfiff, hatte Hitchcock Charakter für Gruselfilme, „Ein
Mörder kommt nie alleine“ oder „ Der Gärtner liegt schon in der Gruft“. Das
macht diesen Party Ort so besonders reizvoll, und auch unauffälliger in dieses
runter gekommene Umland.
Die Männer kamen schon alle rechts zeitig frisch und munter an in guter
Stimmung. Keiner wollte der Letzte sein. Alle Gäste waren Querbett im Beruf
und im Alter von 18 – 50 Jahre. Musik kam aus der Konserve, dafür hatte unser
ZK Mann Gerd Wasilew gesorgt. Die Musikanlage brachte unser Elektoniker
Ulli Mooooo aus VEB Elektro mit. Um 21.00 war die Bude schon Rappel voll,
und einige Männer konnten sich gar nicht schnell genug auszeihen. Die meisten
waren sowieso FKK Fan, und man kannte sich vom FKK am Müggelsee oder
vom FKK Strand Rostock Markgrafenheide splitte nackt her. Fast alle waren
von der Sonne knackig braun gebrannt, durchgehend. Jetzt kam das, was wir alle
Männer an solch einer Nackt Party lieben, man konnte endlich seinen
auserwählten Tanzpartner nackt am ganzen Körper fühlen und auch alles, alles
an seinen Körper spüren und anfassen nach Wunsch und belieben. Hier lag der
besondere Vorteil überhaupt beim Gesellschaftstanz, man fühlte die nackte Haut
seines Tanzpartners an allen Ecken und Kanten. Und das wollten eben alle
schwulen Kerle bei so ein Beisammenseins. Runter mit den Klamotten, rann an
den nackten Kerl, und sich auch mal so richtig verlieben. Küssen war auch
angesagt. Im Allgemeinen wurde auf solche Partys nicht gebumst, das gehört
zur Heimarbeit für zu hause. Nur in dringende Notfälle war das letzte
Bürozimmer dafür bestimmt. Aber beim Tanzen blieben generell die Schuhe an,
so das man seinen Condom in den Strümpfe stecken kann. Oder was in großer
Mode kam, das Sportler Schweißband am Handgelenk. Hier konnte man
unbemerkt seine Condom sofort im Einsatz bringen. Unsere Freunde aus
Westberlin brachten uns auch laufen die neusten feucht Kondome mit. Mein
alter Freund Dr. Peter Hultsch, ein Excellence von Frauenarzt aus Marzahn, hat
uns lieben Schwestern und die warme Brüdern, die handfesten Kerle ständig
mit medizinische Gleitcreme versorgt aus seiner Arztpraxis ,“Am Helene-
Weigel –Platz“ , für den Hausgebrauch, für den flotten Sex in Heimarbeit, oder
so nach Bedarf.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 40
Und je später der Abend, je größer die Stimmung, je flotter die Tänze, klar nach
den aktuellen Westschlager. Ja, und wer waren eigentlich diese so aktiven
nackten Männer und Kerle, die so aus der anständigen, sittsamen politischen
Berliner feinen schwulen Gemenge von Staat, Politik, Kultur, Sicherheit und
Technik kamen , eben die lieben Zeitgenossen? Hier nur paar aktive
Lustlümmels:
- Burghard Mooooo, Lichtenberg, Fanninger Straße 2258, Tel. 5591000,
Chef der Bildende Künstler beim Magistrat Berlin
- Joe Roooo, Berlin Mitte, Dirksenstraße 400, Tel. 4211000
Mitarbeiter des Stadtbezirk Mitte
- Detlef Trunschke, Friedrichshain, Schönfließer Straße 1, Tel. 4494927,
Selowerstraße 14, Tel.4491755.
Dr, Facharzt für Anästhesie im Hedwig Kranken Haus
- Hans-Friedrich Bergmann, Potsdam, Zimmer Straße 1, Tel. 023.26125,
Hauptpost PSF 104.
Fachlehrer für Hohe Mathematik in Potsdam
- Peter Boooo, Friedrichshain, Paul-00000-Straße 1700, Tel. 3750000
Leiter des Unterhaltungskomitee für Musik des DDR Rundfunk
- Wolfgang Boden, Marzahn, Alle der Kosmonauten Allee 72, Tel.5417927
Leitendes Botschaftsmitglied der DDR in der DDR Botschaft Warschau –
Außenhandel.
- Werner Illgen, Krausenstraße 17-20, Tel. 2094327, privat, 2112861
Referatsleiter in der Hauptverwaltung des, Kraftverkehrs im Ministerium
für
Verkehrswesen der DDR, Ingenieur.
- Klaus Dichtel , Prenzlauer Berg, Küsselstraße 5, Tel.426841, Fischerinsel1
20/11, Tel.
2110755, Kaderleiter eines Fachbuchverlages; Karl-Marx-Allee
111,Tel.5887297.
- Eberhard Lisk , 1125 Berlin Elsastraße 13, Tel. 3766032, Dr. med., Facharzt
für Gefäßchirurgie , Krankenhaus Friedrichshain,
Friedrichshain, Tel. 4300913
- Wolfgang Mahnhardt, Berlin Mitte, Hannoversche Straße 1, Tel. 2297085,
Leiter des KFZ Ersatzteilhandel IFA
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 41
- Niko Nekloch, Friedrichstadtpalast, Leiter der Kartenverkaufskasse,
Tel.2836293, 2836474. Niko gehört zu den reichsten schwulen Männern in
der DDR. Danach kommt der Kurt von der Theaterkasse der Staatsoper
Berlin unter den Linden.
- Jürgen Sooooo, Berlin Mitte, Spandauerstraße 4000, Tel. 2111000, Dr.
Facharzt im Regierung Krankenhaus.
- Rüdiger Soooo, Mühlenbeck ( Schildow), Tel. 0226.0000, Fachschullehrer
(Russisch)
- Fred Schulz, West-Berlin, Kurfürstenstraße 30, Tel. 849.246677,
Senatsangestellter
- Wolfgang Thiel, Prenzlauer Berg, Rhinow Straße 7 ,VH. 4. Etage,
Fachschullehrer,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt Universität , Berlin Mitte
- Günter Sooooo, Hohenschönhausen, Ahrenshooper Straße 3600. 17. Etage
Mitarbeiter des DDR Fernsehen, Sende-Bildregie.
- Leutnant Jürgend, Marzahn, Muzahner Ring 64, ABV der Volkspolizei
Marzahn (Abschnittsbevollmächtigter der Volkspolizei)
- Lutz Koooooo, Weissensee, Meyersbeerstraße 5900, Mitarbeiter der
Staatsoper,
Tel.200491/354
- Günter Mallick, Grabow, Neue Straße 11, PSF 54, Freiberuflicher
Fotograph,
Gesellschaft für Fotografie im Kulturbund der DDR
- Kurt Lewin, Friedrichstadtpalast, Kleine Revue, Oberkellner ,Tel. priv.
4369362
- Ernst Heise, Mahlsdorf, Kohlisstraße 94, Tel. 5276676, Freischaffender
Opernsänger
- Erich ooooo, Facharzt für Orthopädie, Coooosseestraße
- Bernd Rooooo, Marzahn, Dr. Mitglied des Wirtschaftsrat von Stadt Mitte.
War jahrelang mein Intimus in der schwulen Berliner Gesellschaft.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 42
- Hagen, Offizier bei dem Berliner MfS, Dr. Neurologe.
- Balzer, Fernmeldemonteur beim ADN, Tel. Dienstnummer 5134492.
- Ulf Foooo, Friedrichshain, Neue Bahnhofstraße 500, Leiter des
Auslandtelefonnetz
im Berliner Haupttelegraphenamt Oranienburgerstraße/ Tucholky Straße.
- Karl-Heinz Müller, Lichtenberg, Rummelsburger Straße 37,Etage 13/02,
Tel.5296902,
- Mitarbeiter des Wohnungswesen Stadtbezirk Lichtenberg.
- Günter Kooooo, Marzahn-Biesdorf, Roggensteig 1800, Leitungsmitglied
im Zentralvorstand der Deutsch-Sowjetischen –Freundschaft, Berlin-Mitte,
Tel 2202000.
- Gerd B00000, Lichtenberg, Weitlingstraße 5000, Tel. 5252000,
Schauspieler beim DDR Fernsehfunk. Adlershof.
-
Ja, ja es waren die besten Männer aus
der Berliner Politgesellschaft!
Aus der politische Paralellgesellschaft
in Ostberlin.
Und so im Text weiter. Fast alle Männer waren staatlich gebunden und hatten
etwas mit der Partei zu tun, einige auch mit den DDR Sicherheitsorganen, was
sich besonders auf das Schweigekartell auswirkte. Somit blieben diese Feten
bestens gedeckelt und nur einen kleinen Kreis bekannt, was diese Truppe
zusammen schweißte. Es war auch ein soziales Gefüge, was sich auch
wirtschaftlich untereinander auswirkte. Alt deutsch: Gute Beziehung unter
einander. Man half sich auch bestens gegenseitig, soweit man es konnte durch
seine beruflichen Stellung und Tätigkeiten in der Berliner Gesellschaft, Politik,
Medizin, Kultur, Behörden und Berufen.
In diesen Kreis lag auch die Wurzel meiner laufenden Westreisen, trotzdem ich
von der HAII Spionageabwehr des MfS verfolgt wurde. Als ehemaliger
Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung 1958-1963, hier in den Funktionen als
Personenermittler , Reisepassspezialist im West- Westverkehr und Westberliner
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 43
Alliierten Reiserecht, konnte ich ohne viele Kontrollen die starkbewachte
Berliner und DDR Grenze ungehindert passieren. Ich hatte schon zu meiner
Zollzeiten ein aktives Personennetzwerk aufgebaut, auch mit Westberliner und
Westdeutsche, wo keiner reinsehen konnte.
Meine flotten Westkontakte ohne
Wissen des MfS Berlin und Rostock
Ab Februar 1972 hatte ich schon feste Bindungen nach Hamburg zum
neugegründeten Schwulen Verein IHWO. Ein schwuler Verein, der sich nach
der Sendung des Fernsehfilms von Rosa von Praunheim „ Nicht der
Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ aus
gesellschaftlich aktive schwule Männer in Hamburg gegründet hat. Hier war ich
schon am Anfang ein festes Mitglied in diesen Verein, über alle DDR Grenzen
hinweg. Feste Verbindungen hatte ich zu Claus Fischdick und Eberhard Richter
in Hamburg-Altona, Bernadottestraße 1. Am 18. März war dann die große
Mitgliederversammlung im Großen Saal des Martin-Luther-King-Haus in
Hamburg 13, Grindelallee 9. Von hier, aus dem Clubcentrum, Bernadottestraße
wurde ich lange mit den wichtigsten politischen Informationen versorgt über die
schwulen Aktivitäten dieses Hamburger Vereins und den neu gegründeten
Westdeutschen IHWO Vereinen. Ein internationaler Schwuler Selbsthilfe
Verein für Männer in den Nato Ländern. Die Post wurde immer an einer
Deckadresse in Rostock Hansa Viertel, Kielers Straße von Hamburg an mich
gesandt. Ohne Postkontrolle vom MfS. Später wurde ich von den Westberliner
IHWO Verein übernommen, gepflegt und gehegt. Ich hatte hier guten
informative Kontakte zu Josef Schustek, Scharnweberstraße 73, Heinz Brink,
Gotzerstraße 15, Peter Möbius Herrnhuter Weg 20, und zu Heinz Brink,
Westberlin, Tel. 849.2162682. Ein Teil dieser Hamburger Nachrichten vom
IHWO habe ich vor der DDR Sicherheit gerettet und sind heute noch in meinen
Händen. Oder sie können diese meine Dokumente aus dieser Zeit nachlesen im
Berliner Schwulen Museum, in der Lützow Straße 73, 10785 Berlin.
Der Moderator Reinhard Münchenhagen von der Liv-Diskussion über
Praunheims Film aus dem WDR Köln im Januar 1972, lernte ich schon vor
dieser Sendung, im Dezember 1971 in Rostock kennen, bei meinem Freund
Günther Camin, genannt Amanda, Fritz-Reuter-Straße 70. Sie hatten sich in
Rostock im Sommer 1971 am Ostseestrand kennen gelernt. Münchenhagen
hatte nun den Günter Camin besucht vor dieser Sendung, um mehr von den
schwulen Männern in der DDR kennen zu lernen. Bei diesem Treffen in
Rostock hat uns Münchenhagen sehr genaues über diesen Film, von Praunheim,
von der politischen Entwicklung und die kommende Ausstrahlung über WDR
im Januar 1972 berichtet. Somit waren wir aus erster Hand genau informiert und
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 44
konnte mit diesen Informationen in den Rostocker und Berliner Kreisen gehen.
Münchenhagen ist mit seiner Frau Jutta sehr oft bei Günther Camin in Rostock,
in der DDR, zu Gast gewesen. Besonders im Sommer. Auf das o. g.
interessante Netzwerkthema komme ich später noch genau darauf zurück.
Die Ostberliner schwule Gesellschaft
war eine in sich geschlossene Loge
mit einen sozialistischen Hintergrund
Viele Freundschaften entwickelten sich untereinander aus den o.g. Nackt-Party-
Tanzkreisen und man hatte Zutritt zu anderen interessante politische und
wirtschaftliche größere Männerkreisen in Ostberlin zum persönlichen Nutzen
eigenen Personennetzwerken.
Die Berliner Schwulen war ein unbekannter, unersetzlicher Sumpf in einer
Millionen Stadt mit ihrer großen schwulen Unterwelt, in der Politik, Wirtschaft,
Kultur und Wissenschaft. Es war eine in sich geschlossene Männerkaste, wo
kaum ein Anderen, ein Heterosexueller sich verirrte, außer ein großer Teil aus
der Berliner wirtschaftlichen und politischen Gesellschaft, die sich als
homosexuelle Sympathisanten den schwulen Kreisen kulturell anschlossen.
Diese Leute, Damen und Herren wurden bei einer Interesse auch zum
Tuntenfasching eingeladen. Das große schwule bunte Personennetzwerk war in
Berlin und in der DDR eine undurchdringliche Welt für jeden Mann, außerhalb
dieser Berliner schwulen Gesellschaftsgruppe.
Das hat der § 175 so gewollt in seiner Rechtsprechung in der DDR. Abschotten
und unter sich bleiben. Die Volkpolizei hat es bis 1990 nicht geschafft, in
Ostberlin und in der DDR, in diesen ausgedehntes Netzwerk einzudringen,
trotz einer große Zahl von schwulen Männer, die für die Stasi gearbeitet
hatten, und als SED Mitglieder auch wollten dem DDR Staat gegenüber. Wir
hatten in den o.g. Personenkreis, bei dieser Tanz Nackt Party hochkarätige
Offiziere des MfS Berlin bei, die auch schwul bekannt waren. Schwul und das
MfS war ins besondere in Ostberlin ein großes gesellschaftliches Phänomen,
was aber fast allen Berliner schwulen Männer gut bekannt waren. Persönlich
sind mir heute noch schwule Männer bekannt die hochgradig in der Berliner
Politik tätig waren und hart für das MfS tätig waren. Beim Männer Sex bleibt
die Politik draußen vor der Tür.
Diese o.g. Nackt Partys fanden regelmäßig unregelmäßig statt. Damit diese
Partys nicht bei den Berlinern in das Wohnumfeld auffielen und bekannt
wurden, sind ganzbestimmte Wochenenden ausgenutzt worden, wenn
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 45
Großveranstaltungen im Sport, Kultur oder im Fernsehen stattfanden.
Sogenannte Straßenfeger. Dann, gerade dann, fanden alle größere schwulen
Treffen und Geselligkeiten im größeren Still statt, um bei der Hetero
Gesellschaft nicht auf zufallen oder eventuell noch gestört zu werden: Wir
wollen auch dabei sein. Die Hetero Jugend war zu dieser Zeit noch richtige
Kellerkinder in der Frage Sex und dazu noch nackt Tanz Partys. Am FKK-
Strand in Rostock-Merkgrafen Heide und an den FKK Strand Berlin Müggelsee
waren die 20 jährigen nicht zu sehen, und auch nicht erwünscht. Das wäre nicht
auszudenken. Bei denen wurde noch ohne Worte und viel Zittern, Sex unter der
Bettdecke gemacht, wie zu Omas Zeiten. In Rostock gab es keine Nackt-Partys
um Mitternacht. Hier in Rostock kannte jeder jeden nackt am FKK-Strand
Markgrafenheide, und da wurde auch gleich bei Sympathie und in einen
Sexnotstand sofort in den Dünen gebumst. Anfang der 60ziger Jahren gingen
noch Grenzposten auf den Dünenkamm lang. Entweder machten sie mit, oder
machten den Spanner.
Ein Sportkalender Anfang des Jahres sorgte schon im Vorfeld für die richtige
Organisation und Timing. Übrigens, auf diesen oben besagten Friedhof, der
Garnisonsfriedhof , hat sich schon Lothar Berfelde, genannt „Charlotte von
Mahlsdorf“, Jahrgang 1928, vor den Nazi in den Kriegsjahren mit ihre
Freundinnen in den Gruften versteckt . Charlotte kannte ich sehr gut, und wir
haben beide aktiv in der Ostberliner schwulen Bewegung gemeinsam für die
Rechte der homosexuellen Männer in der DDR gekämpft. Charlotte hat sich
auch mit das Bundesverdienstkreuz ehrlich im Namen aller Ostberliner
Schwulen verdient gemacht. Meine liebe Charlotte, wir danken Dir für alles.
Küsschen , Küsschen postum. Du warst unsere Beste in Rock und Bluse, in der
Kittelschürze und mit Staubtuch. Wir gedenken Deiner. Ehre sei Charlotte.
Die Rostocker Kerle, Männer
und Tunten.
Bettschwestern und Bettbrüdern
in den 60 Jahren
gleich nach den Bau
der Berliner Mauer.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 46
Alle schwulen Männer aus Rostock und Umgebung, die Rostock verlassen
hatten in Richtung „Go West“ vor dem 13. August 1961, waren für die
Rostocker schwule Gesellschaft verloren und man hatte keine Träne
nachgeweint. Wer unsere Rostocker Werte-und Lebensgemeinschaft hier in
Rostock und Mecklenburg Adios sagte nach ihren eigenen Willen in der
Hoffnung sein Glück in den „Goldenen Westen“ zu finden, haben keine Chance
mehr in unsern Herzen aufgenommen zu werden. Auch nicht nach dem
Mauerfall November 1989 im Dunkeln. Wer Mecklenburg verlässt für immer,
der hat auch unsere Herzen verloren, ob Schwul, Lesbisch oder auch Hetro.
Ich wusste seit Sommer 1958 als Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung, dass eine
Mauer gebaut wird um Westberlin. Arbeitstitel war „In Bälde gibt es im West-
West Reiseverkehr eine größere Veränderungen im Transit“. Ich wurde sehr oft
von schwulem Freunde gefragt ob es richtig wäre in den Westen zu gehen,
überzusiedeln. Hier insbesondere nach dem Bau der Berliner Mauer. Waren es
für mich vertraute Männer mit einem Schweigesiegel, hatte ich diese Freunde
beraten was machbar ist, um gesund über die Mauer zu kommen. Da gab es eine
große Palette an Möglichkeiten und gesund für diese Männer „nach dem
Mauerbau“ in die Bundesrepublik zu kommen, mit alle wichtigsten persönlichen
Papieren. Wer hier nicht schweigen konnte, da wartet dann einfach schon
Bautzen auf diese Leute. Ich komme auf dieses heikle Thema hier noch mal
zurück. Nicht vergessen!
Wer es heute immer noch nicht weiß und es verstanden hat, unter all den
Männern die Spaß und Liebe brauchten, am Tage und in der Nacht, und in der
Nacht, die Rostocker Männer sind und waren die begehrtesten Liebhaber in den
Rostocker Männer Betten. Und wenn es die Rostocker Männern heute immer
noch nicht wissen, die haben ihre schönsten Zeiten im Leben verschlafen. Liebe
kann man nicht nachholen, und der Sex ist eine Vergangenheit. Die 60ziger
Jahren gehörten auch zu den schönsten schwulen Lebensjahren in Rostock. Und
einiges daraus will ich hier für alle Rostocker kundtun.
Rostock hatte in den sagenhaften schwulen Jahren, in den 60ziger Jahren, nach
dem Bau der Berliner Mauer 184.204 Einwohner(1965) und davon sind 5%
Männer schwul und Frauen lesbisch im berufstätigen Alter von 9.200 Rostocker
Bürger. Rostock ist eine Hafen-und Universität Stadt und da sammeln sich eine
größere Zahl an Schwule Männer mehr an, so das Rostock etwa ca. 5000
schwule Männer hatte auf den Markt der großen aktiven Männer Liebe. Hiervon
waren etwa 1500 aktive sichtbare schwule Männer am Tage und in der Nacht
von Rostock bekannt. Keiner von diesen Männer brauchten Rücksicht nehmen
auf den Rest von den Rostocker Bürger und der SED und Kripo in der
Ulmenstraße. Diese hatten aber überhaupt keine Ahnung, was eine „Tunte“
oder ein „kesser Vater“, oder die „liebe Mutti“ ist in der Gesellschaft von
Rostock. 1965 herrschten noch Hitlers Gesetze in den Köpfen der älteren
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 47
Generationen. Man sprach hier von „Kellerkinder“. Aus dieser Sicht gab es noch
unmengen von Lavendel-Ehen (Scheinehen). Mir sind heute noch Scheinehen
aus der DDR bekannt. Alle Mitarbeiter des Medizinischen Diensts waren hier
die Vorbilder aus der NS-Zeiten und ihre politischen Denkweise. Hier auch in
der Rechtsauslegung des § 175 aus dem Strafgesetzbuch aus den NS Zeiten war
Rostock in ein vorbildliches Denken in den alten Hitler Zeiten. Rostock war die
größte Stadt in Mecklenburg und hatte auch die größten Geistern aus den NS-
Zeiten nach 1945 gepflegt und gehegt im Sozialismus. 1949 waren in Rostock
fast alle Polizisten aus den NS-Zeiten wieder voll im Geschäft für Ordnung und
Sicherheit und hier ins besondere gegen alles was sich Schwul nennt(ich habe
heute noch eine Liste mit all den NS-Polizeibeamten von 1939, und eine gleich
lautende Namenliste von Polizeibeamte Liste von 1949 im Dienst des neuen
Rostocker Sozialismus von 1949).
Hier war in den 60ziger Jahren der Rostocker Leutnant Gräfnitz, Lüneburger
Straße 4, (Vater war Otto Gräfnitz, Schuhmacher). G. ein besonderer Fetischist
auf die schwule Männer mit einem starken NS-Geist, ein Kripo Mann im Dienst
des MfS Rostock, hier in dem VPKA, Kreiskommando der Volkpolizei in der
Kaserne Ulmenstraße. Ja, ja, wir kennen unsere Feinde und Pappenheimer aus
Rostock in unserer Gesellschaft, die uns schädigen wollten, sollten oder auch
mussten.
Wir Mecklenburger können es nicht vergessen und wir sind sehr nachtragen!
Aber alles, auch alles aus diesen NS-Zeiten hat uns Schwule nicht mehr
schädigen können, wir sind hier in Rostock unsern eigenen gesellschaftlichen
Wege gegangen ohne den SED Parteisekretär zu fragen, oder noch die
umtriebigen MfS Leute zu bitten. Wir schwule Rostocker Männer hatten hier
eine Paralellgesellschaft aufgebaut, die heute noch besteht und jeden Schwulen
von uns einen Nutzen bring. Ich hatte sehr viel zu gelernt in meinen Beruf im
West-Westreiseverkehr, so dass ich die Dinge in der DDR ganz anders gesehen
hatte als so mancher Funktionär „von Oben“ im täglichen Umgang mit unseren
Kerlen. Es gab in Rostock in den Grenzsicherheitsbehörden Warnemünde recht
nette Männer mit den wir Uniformträger ein Schweigekartell aufgebaut hatten
mit viel Sinn, Sicherheit für uns, und recht schöne Sexstunden von Mann zu
Mann hatten in unseren Lotterbetten. Hier paar leicht verständliche
Verschwiegenheiten aus Warnemünde und Rostock nach dem Mauerbau. Heute
können sie diese Geheimnisse im Stillen ihren Nachbarn in den Ohren flüstern,
aber der weiß es schon lange. Er war doch mit dabei, unter all den Nackten,
unter all den Kerle.
Ruhe jetzt.
Die schönsten Männer von Rostock und Warnemünde hatten auch fast alle was
mit Wasser, Schifffahrt und Meer zu tun. Und so war es auch hier in
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 48
Warnemünde, man kannte sich vom Dienst her in all den Hafenbehörden und
den Sicherheitsorganen. Ich war vom Wesen her in der DDR Zollverwaltung ein
Organisator, ein Aufklärer und vor allem ich konnte ohne einen Grund jeden
Reisenden, hier auch jeden Mann ansprechen und mit einem leichten Smail Talk
einen Kontakt aufbauen mit einen dienstlichen oder privaten Hintergrund. Jedes
Gespräch muss für mich oder das Zollwesen einen Nutzen haben. Diese
besondere Gene hatte ich im Zollwesen der DDR von zuhause mitgebracht, für
mich privat oder im Dienst sollte es einen großen Nutzen bringen. Hatte ich an
der DDR Grenze einen großen Erfolg gehabt, was sich in den Bezirksbehörden
herum gesprochen hatte, wahre sofort die Offiziere da und fragten mich aus, wie
habe ich das Ding aus der Masse der Reisenden herausgefunden. Meine Theorieund
Kontrollpraxis hatte keiner verstanden. Außerdem hatte ich nie darüber
gesprochen, wie habe ich diese Ding gedreht. Schweigen ist Gold. Heute, nach
dem Ende der DDR wollen es die Musen für die Deutsche Einheit wissen, wie
ist es denn so mit dem Sozialismus an der DDR Mauer und an der DDR Grenze
so gelaufen?
Dadurch hatte ich mit Gott und die Welt Kontakte auf den
Grenzkontrollübergänge aufgebaut die mir gleich oder später einen großen
Erfolg in meiner Arbeit als Gruppenführer und Zolloberkontrolleur brachte. Auf
dem Grenzübergang Drewitz-Dreilinden hatte ich auf meine Art einen schnellen
Kontakt aufzubauen praktiziert. Selbst mit dem den Berliner Regierender
Oberbürgermeister Willi Brandt hatte ich einen guten Kontakt gehabt. Brandt
kommt aus Lübeck und er sprach auch unser Platt. Wir hatten uns köstlich
unterhalten auf Platt. Alle Zöllner und hier auch die Stasimänner wollten nun
unbedingt wissen über was wir uns hier unterhalten hatten. Ich wusste ja, wenn
er kommt, und so hatten wir beide 8 - 10 Minuten Zeit über dies und das zu
plaudern. Siebenmal hatten wir uns gesehen, fünfmal hatten wir was zu plaudern
gehabt. Der Neid unser Stasi Männer in meiner Schicht war immer groß. Stasi
Männer in Uniform standen meisten unter Suff. Auch im Überseehafen in
meiner Zeit.
Hier auch im Überseehafen Rostock und auf den Fährenbahnhof Warnemünde.
Gab es im operativen Dienst etwas Undefinierbares aufzuklären unauffällig,
beauftragte mich der Zugführer, um dieser Problem zu lösen. Der Zugführer
Zollsekretär Hohlfreder hatte immer panische Angst, dass ich nicht durch andere
widrigen Umstände nicht zur Passabfertigung da bin. Wir beide machten in
unsern Zoll Zug nur die Passabfertigung im Ostsee-Express zusammen. Da
fühlte er sich sicherer. Er war ein guter Theoretiker im Passwesen, aber in die
praktischen Passkontrollen habert es aber gewaltig bei ihm. Er verstand es nicht
als Warnemünder einen Draht zu den Transitreisenden in der Passkontrolle
aufzubauen in wenigen Sekunden, solange die Zollkontrolle bei den Reisenden
dauerte. Ich war in Drewitz-Dreilinden auf Europa weit in Reisepässe
ausgebildet. Auf sein Zeichen hin kontrollierte ich einfach noch mal den
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 49
Ausreisenden. Die Vielreisenden Dänen kannten meine Masche schon in der
Passkontrolle. Ich sehe immer bei einer Passkontrolle den Reisenden in 80 cm
Entfernung tief in die Augen, ja richtig tief in den Augen. Das macht den
Transitreisenden sehr unsicher. Wer mag es schon, dass sein Gesprächspartner
ihn ständig in den Augen sieht. Grundsätzlich arbeite ich bei der Pass-und
Zollkontrolle im meinem operativen Dienst nur psychologische im
Kontrollverfahren mit allen Reisenden mit dem ich Kontakt hatte im Dienst. Es
wusste kein Zollkontrolleur in meinen Zug von meinem System, nur mein
Mentor von der Bezirksverwaltung Potsdam hat es erkannt. Darum war er auch
mein Theoretiker im Grenz-und Passwesen auf dem Grenzkontrollübergang
Drewitz – Dreilinden.
Bei den Männern dauert das in das Augensehen immer etwas länger. Flucht
über die Ostsee mit dem Ostsee-Express sind zum größten Teil nur Männer auf
der Flucht mit einem gefälschten fremden Reisepass. Mit der jetzt werdenden
DDR Flüchtlingswelle habe ich meistens die besten Erfolge in Passfälschung
damit gehabt. Aber erzählen sie dieses Mal ihren Zugführer bei einer
Passkontrolle so um Mitternacht.
So nun wissen sie es auch, wie es bei den Rostocker Männern im Stillen immer
so klappt einen Liebeskontakt aufzubauen in der offener Männer Gesellschaft.
Meine blauen Augen und mein Norddeutschen Slang sind dabei meine Helfers
Helfer. Besonders haben die Berliner und Brandenburger meine norddeutsche
Aussprache gerne. Da klappte es immer wieder mit dem Lotterbett. Hier ist nur
die Mutter Natur mein spezielles Fach in der Passkontrolle im Transit Go West.
Das ist hier nun der Hintergrund, warum ich auch zu den schwulen Männern
einen Schnellkontakt aufbauen konnte. Im Dienst oder auch Privat. Jetzt sind
wir hier im Dienst, in Warnemünde auf den Fährenbahnhof und ich Bagger die
schwulen Männer an, die mit See und Meer und mehr, und mehr zu tun hatten.
Sie müssen sofort, sofort ein Vertrauensverhältnis aufbauen in Sekunden. Es hat
immer geklappt zu Freuden von uns beiden. Sie kennen doch unsere Rostocker
Männer. In der Liebe sind sie Meister, aber schwach im Small Talk am Anfang
einer Kontaktaufnahme in aller Öffentlichkeit.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 50
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 51
Das geheime Treffen von Männern
am neuen FKK Strand von
Markgrafenheide bei Rostock
Wir konnten doch von Beruf aus schweigen (wenn wir es wollten). Wir
Männer hier in Warnemünde hatten alle einen anstrengenden Dienst an der
Küste, wollten aber alle Mann uns außerhalb unseres Arbeitsbereich mal
zusammen treffen, ohne das ein Kollege, oder ein Genosse es wissen musste. Ich
machte einfach mit jeden Mann einen Vorschlag, der zu unserer Männergruppe
gehört in Uniform, wir treffen uns an den neuen FKK Strand in
Markgrafenheide, vorne an am Rosenbusch. So nach dem Dienst, gegen 14.00 -
15.00 Uhr. Markgrafenheide kannte doch sowie so jeder von uns aus
Warnemünde. Hier hat keiner einen Einblick, wer wir sind und wir konnten nun
uns alle unsere politischen aktuellen Fragen austauschen und auch darüber wie
es so in unsern Dienststellen aussieht. Nah, da wir schon mal nackt waren
konnten wir nach Wunsch bei viel Sonnenschein unsere Männerliebe aktiv
austauschen ohne Wenn und Aber. Aber gleich vorneweck wir schwulen Kerle
haben nicht mit jeden Mann einen sexuellen Kontakt. Aber die Hetten
Gesellschaft glaubt es aber. Immer glauben lassen. Mit jeden Mann in ein
Lotterbett zu gehen ist auch recht langweilig, und mit wie viele Kerle sagt man
guten Tag in der Öffentlichkeit. Hier steckt der einfache Hetten Neid dahinter.
Heute noch, 2019.
So und wer waren nun all die flotten nackten sexy Kerle von Warnemünde und
Rostock am Rosenbusch am FKK-Strand von Markgrafenheide? Hier sind sie:
Otto, der Hafenkapitän vom Überseehafen, Siegfried Jahn, der Kapitän von der
Autofähre Warnemünde-Hohe Düne, Kapitän von der Udine, Fahrgastschiff für
die Hafenrundfahrt, Chef von der Gastronomie auf der Udine, genannt „Udine“,
der Funker aus dem Senderaum vom Fährenbahnhof Warnemünde, genannt der
„Funker“, der Bootsmann, der Maat Bernd vom den Fahrgastschiffe
Warnemünde oder Ahlbeck von den Kaffeefahrten Warnemünde – Gedser, der
Oberleutnant von der Rostocker BdVP, genannt der „Hengst“, der MfS Offizier
vom Überseehafen, genannt der „Nackte“, Peter Fockenbrock, Rostock,
Chorherren aus dem Rostocker Volkstheater, Jens Peglau, Hausbesitzer in
Warnemünde, Alexandrinen Straße. Peter, genannt „Koggensonne“, Rostock,
Lehrer, Adoptivsohn von den Besitzer der Seemannskneipe „Kogge“, Rostock
Wokrenderstraße 27, Ecke Strandstraße, 2 Soldaten von den Grenzer und noch
eine ungezählte Zahl von Männern in und ohne Uniform aus dem Rostocker
Umfeld.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 52
Wenn sie hier das „Sozialistische“ an diesem Männerverein stört, dann lese sie
es einfach nicht. Es sollte hier so etwas politisch klingen, da die DDR schon als
sozialistischer Staat genügend Feinde so vor sich her schiebt. Außerdem war in
den Jahren nach 1949 in der DDR auf jedem SED Parteitage immer wieder
besonders in allen Referate und Festreden beton, der Sozialismus kommt jetzt
ganzbestimmt. So nun können wir schwule nackte Männer eben hier am FKK
Strand am Rosenbusch jeden Sommer darauf warten, das der Mister Sozialismus
kommen wird. Blos nicht nackt. Fassen sie mal einen nackten Mann in die
Hosentasche.
So jetzt wird es wieder spannen hier im Transitverkehr, die Mauer um Berlin ist
dicht 1962, aber alle DDR Fluchtwilligen möchten in die Freiheit in Richtung
„Goldener Westen“. Nun einige hatten sehr großes Glück gehabt mit ihre
„Flucht über die Ostsee“, andere DDR-Reisende mit einen Westberliner
Reisepass hatte aber keinen Glück gehabt, hier auf den Fährenbahnhof
Warnemünde mit der Fähre über die Ostsee auszuwandern. Ich erkläre ihnen
locker und lose hier, wie eine Flucht mit der Dänen Fähre von Warnemünde
über die Ostsee nach Gedser von statten gehen soll. Es werden hier Tränen
fließen auf den Fluchtwegen ohne Ende bis in den Herbst 1989 hinein.
Denken sie hier immer mit, es wollten auch schwule DDR Bürger auf diesem
Wege Ostdeutschland verlassen, flüchten, in die Bundesrepublik übersiedeln.
Auch eine größere Zahl an schwule Männer waren aus dem Westen hier aktive
Fluchthelfer, den Weg in die Freiheit über Warnemünde vorzubereiten und den
DDR Flüchtlinge tatkräftig bei Seite zu standen. Ab jetzt beginn hier das Elend
Deutschland. Flucht über die Ostsee von 1961 – 1989. Es kann auch geweint
werden.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 53
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 54
Passkontrolle Fährenbahnhof
Warnemünde im Transit.
Einreise in die DDR.
Rostock-Warnemünde 1961-1963:
Wenn die Dänische Fähre von Gedser in Richtung Warnemünde ablegt, braucht
sie ca. zwei Stunden bis 2 1/2 Stunden um in Warnemünde anzulegen im
Durchschnitt. Je nach Seegang und Seewetterlage. Bevor sie in Gedser, ablegt
wird per Funkschreiber die genaue Ladung von Güter- und Reisewagen und
Mitreisenden gesendet, so dass sich die Reichsbahn vorbereiten kann, auf
welche Gleise die ankommenden Wagen abgestellt werden sollten. Der Zoll
wird benachrichtigt, wie viel Reisende und Transitreisende auf der Fähre
mitkommen. Hier Zehn Minuten vor anlegen der Fähre. Wenn ich Dienst hatte,
hatte ich mich bemüht von den „Funker“ (ein schwuler Matrose der DDR
Volksmarine im Dienst der Reichsbahn, seit Mauerbau 1961, ein guter intimer
Freund aus dem Warnow Werft Ensemble Warnemünde und ein nackter Kerl
von Markgrafenheide, FKK-Strand und in mein Lotterbett.) eine Stunde früher
wissen lassen, was und welche Transitreisende mitkommen , um mich mit
meiner Gruppe kurz zu schließen, welche Kontrollmethode bei unsere
Passkontrolle in Frage kommt.
Die Passkontrolle beginnt hier mit
neue Kontrollmethoden vor Ort
Die Zeit ist jetzt reif für die Passkontrolle in den Transitwagen in den Ostsee-
Express. Holtfreter und ich fangen in den Abteilwagen zuerst an. Ein Abteil
nach dem Anderen läuft die Passkontrolle an. Jeder nimmt sich einzeln ein
Abteil vor. Schon bei der Gepäckkontrolle bei den Dänen wissen wir schon
Bescheid, wer in Frage kommt, wer hier Tester und Passtransporter für
Westberlin ist. Ich bin ein Spezialkenner der Westberliner und Westdeutschen
Gesellschaft durch meinen Zolldienst in Drewitz-Dreilinden im Kalten Krieg
West-Ost. Sämtliche Abteile werden auf dem Kopf gestellt. Der Schlafwagen
wird besonders vorgenommen. Eine Gepäckkontrolle sagt uns mehr über den
Reisenden aus, als er uns sagen will. Nach der Pass- und Gepäckkontrolle ist
erst mal Ruhe. Stille. Grabes Stille.
Der Donner kommt ja noch. Die drei Transitwagon werden jetzt von der
Dieselrangierlok aus dem Fährenbahnhof gezogen und an den Ostsee Express
nach Ostberlin angekoppelt. Dieser steht schon fahrbereit am Bahnsteig im
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 55
Bahnhof von Warnemünde. Wir hatten jetzt 20 Minuten Zeit die Männer aus
diesen Transitwagen herauszuholen, die wir Passkontrolleure vorher geortet
hatten als Tester und Passtransporteure. Die Bahnaufsicht wurde vorher genau
von uns informiert, den Ostsee Express darf nur abfahren bis alle Zöllner und
die festgenommenen Reisenden aus dem Zug sind. Hier dürfen keine Fotos
gemacht werden, von den Transitreisenden und auch nicht von den
Zollkontrolleuren. Hier läuft eine Aktion der DDR Grenzsicherheit im Stillen.
Fünf Reisende, Männer, sollen blitzschnell aus dem Zug geholt werden von dem
Zöllner.
Dazu benötigen wir die vier Zollkontrolleure zur besonderen Verwendung.
Alles hatte ich vorher genau mit ihnen abgesprochen. Holtfreter und ich gehen
in den Transitwagon und wissen, in welches Abteil die von uns gesuchten
Männer sitzen. Der Holtfreder geht mit zwei Zöllnern in den Transitwagen, ich
mit den zwei anderen Zöllnern von der anderen Seite in den Transitwagen. Also
sechs Zollkontrolleure sind jetzt da um Fünf verdächtige Transitreisende aus
diesem Zug herauszuholen. Ich gehe vor und lass mir ihre Reisepässe geben
und bitte diese Männer mit ihr Gepäck auszusteigen hier und jetzt. Ohne eine
Gegenwehr sind alle fünf Männer mit uns ausgestiegen. Sofort sind die zwei
Volkspolizisten aus ihren Schatten getreten und haben eine Fluchtsicherung
gemacht. Ich hatte noch die Bahnaufsicht auf dem Bahnsteig verständigt, von
unserer Seite ist alles OK, der Ostsee Express kann pünktlich 0.51 Uhr seine
Reise in Richtung Berlin Ostbahnhof abfahren.
Alle Fünf Transitreisende, Zwei Westberliner und drei Dänen wurden nun zum
Fährenbahnhof geführt in die Passagierhalle, hier zur den Mitarbeitern des MfS
Rostock. Vier MfS Leute nahmen sich einen Reisenden vor in ihr Büro, der
fünfte Mann musste warten und wurde von einen Zollkontrolleur aus unseren
Zug bewacht, bis zur Befragung von den MfS Leuten.
Die Aktion von der Mitternachtsfähre am Freitag ist erst Mal beendet.
Hauptgrund war es keine Nachrichten von der DDR Zollkontrolle aus
Warnemünde nach Westberlin kommt. Hier wurde eine Passfälschung
vorgeworfen und der Reisende konnte nach Richtungswahl 3 Tage weiter
fahren.
Die Aktion der Frühfähre steht uns noch bevor. Da sieht es ganz anders aus bei
den Transitreisenden: Die DDR Flüchtlinge mit einen Westberliner,
Westdeutschen, Dänischen Reisepass stehen an der Ostseegrenze Warnemünde
und wollen raus, raus, raus. In die Freiheit. Als Passkontrolleur muss man sich
in der Fluchtperson hineindenken, um zu wissen, warum diese Flucht hier auf
den Warnemünder Fährenbahnhof beginnen soll noch auf den Boden der DDR.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 56
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 57
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 58
Der Anfang einer Flucht beginnt
in Berlin, in Westberlin
Der Anfang beginnt in Berlin, in Westberlin. Die Fluchthelferorganisation sind
seit dem 13.August 1961 sehr aktiv geworden, um fluchtwillige DDR Bürger,
hier meistens Studenten aus dem Ostsektor von Berlin in den Westsektor zu
holen über die Ostberliner Mauer, die jetzt Westberlin von Ostberlin trennt, hier
mit der Fluchthilfen:
Echte Westberliner-, Westdeutsche- , Westeuropäische Reisepässe sollen die in
Ostberlin oder in Brandenburg leben Studenten in den Westen über die Mauer,
durch die DDR Passkontrolle nach Westberlin gebracht werden auf Umwege
über die Ostsee, über Dänemark. Alles hört sich hier leicht an, ist aber sehr
kompliziert umzusetzen von dem Fluchthelfer in Westberlin. Der einfache
Vorgang läuft etwa so ab:
Ausländische Studenten können auch weiter hin die Grenze, die Mauer, über
den Bahnhof Friedrichstraße Grenzübergang passieren mit einem
Tagespassierschein, gültig bis 24.00 Uhr. Diese sind im Fluchthelfersystem die
„Läufer“. Sie laufen alle Adressen ab von den Ostberliner Studenten, die in
Westberlin studieren. Diese Adressen werden von der Asta, ein
Studentenhilfswerk, mit Passfoto aus der Asta-Kartei zu Verfügung gestellt.
Etwa 500-600 Studenten aus Ostberlin sind in den Westberliner Uni und
Hochschulen eingeschrieben. Somit haben die Läufer eine große Arbeit vor sich,
fluchtwillige Ostberliner zu finden, und abzufragen, ob sie in den Westen
übersiedeln w o l l e n. Steht es fest, dass die Masse der Ostberliner Studenten
in den Westen flüchten wollen, möchten, mit der Hilfe der studentischen
Fluchthelfern, wird nun unter all den Studenten, die auch in der Asta eingetragen
sind, nach dem Passfotos das passende Pendant ausgesucht und befragt ob sie
für die Fluchthilfe ihren Reisepass zur Verfügung stellen für ca. drei Wochen.
Die Zeit wird gebraucht um in Ostberlin ein Transitvisum Richtung Dänemark,
Schweden, Österreich über ein Westberliner Reisebüro einzuholen. Daher der
Arbeitstitel „ Reisebüro“ für die Fluchthelfer in Westberlin und für alle DDR
Passkontrolleure der DDR Zollverwaltung intern an den einzelnen Transit
Grenzübergänge an der DDR Grenze. Die DDR Passkontrolleure von der DDR
Zollverwaltung sind eine sehr verschwiegene Kaste, Loge, Gruppe der DDR, die
niemanden an sich herankommen lassen, auch keine DDR Zolloffiziere. Darum
wurde später diese Passkontrolle von der MfS an den DDR Grenze
übernommen. Ab 1961, nach dem Mauerbau.
Ist der Reisepass zurück aus Ostberlin ohne Beanstandungen in Westberlin bei
den Fluchthelfern, wird der Ostberliner Student verständigt durch den Läufer,
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 59
ein Fluchtausweis liegt vor, sie möchten sich in ca. 10-14 Tagen zu Flucht bereit
stellen. Hier wird nun schon ein Code übermittelt, zu Erkennung für die echten
Helfer, die von jetzt an, die Hauptaufgabe übernehmen müssen. Der Code ist in
einem Satz zusammen gefasst. Das war in den 60 Jahre so Mode in den
verschiedenen Diensten. Etwa so: „Der Winter wird sehr kalt werden“. Antwort
„Das macht nichts, wir hatten doch einen schönen Sommer gehabt“. Somit
wissen beide Seiten Bescheid, hier ist der Flüchtling, da der Fluchthelfer. Der
Flüchtling muss sich genau darauf vorbereiten, welche Rolle er jetzt an nimmt
als Person, die den echten Reiseausweis zur Flucht ausleiht. Fast alle
Personendaten mussten auch perfekt übereinstimmen. Dazu kommen nun neue
Helfer ins Spiel. Der westdeutsche Helfer. Dieser konnte an einen Tag in
Ostberlin einreisen mit einen Tagesaufenthaltsbescheinigung, ein Läufer der
besonderen Art. Dieser musste den Flüchtling auf seine Rolle vorbereiten. Alle
Personendaten abhören vom Flüchtling, alle Gepäckstücke mit Inhalt passend zu
der Fluchtperson organisieren aus den Westen und in den Osten bringen. Ein
ausländischer Fluchthelfer muss mehrere Reisepässe von Westberlin nach
Ostberlin bringen. Ein Westdeutscher Läufer bringt nun einzeln den Flüchtling
den Reisepass mit Transitvisum, Fahrkarten Platzkarte, Tagesration als
Reiseproviant und das genauen Reisedatum. Hier werden Alarmsignale
vereinbart, bei eventuellem Stasikontrollen auf den Bahnsteig auf dem
Ostbahnhof, in Ostberlin vor Abfahrt des Ostsee Express in Richtung
Warnemünde-Gedser.
Der Fluchtweg ab Ostbahnhof Berlin
Die drei oder vier Transitwagen werden oft genau von der Stasi auf den
Bahnsteig überwacht, wer steigt als Reisende hier ein. Der Flüchtling wird von
einem Läufer zum Ostbahnhof geführt, und muss nun warten, wenn die S-Bahn
vom Bahnhof Friedrichstraße, Grenzübergang kommt als Zubringer aller
Transitreisende aus Westberlin. Genau in diesen Moment beim Einfahren der S-
Bahn in den Ostbahnhof, muss der Flüchtling aus dem Dunkel rauskommen,
sich beeilen und auf den Bahnsteig 7 vom Ostbahnhof die Treppe raufgehen und
sehr selbstsicher, selbstbewusst in den Transitwagen einsteigen, der an dem
Ostsee Express angekoppelt ist. Der Flüchtling darf sich um Gottes Willen nie
umsehen, immer geradeaus zum Ziel, zum Transitwagen gehen. Als hätte dieser
DDR Flüchtling Hunderte Male diesen Transitwagen schon benutzt.
Auf den Bahnsteig selbst ist ein Westdeutscher Läufer, der genaue sichtbare
Signale gibt, um den Flüchtling zu warnen, nicht einzusteigen, in den Ostsee
Express, da ein Tester aus der Fahrt nach Berlin, Gedser -Warnemünde
schlechte Nachrichten hat.
Die DDR Zöllner hatten in Warnemünde ein neues Kontrollverfahren für die
Ausreise der Transitreisende nach Dänemark eingebaut. Dann wird das
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 60
Fluchtunternehmen an diesen Tag abgesagt und ein neuer Tag wird vereinbart,
bestimmt. Der Flüchtling muss wieder nach Hause in Ostberlin bis ein neuer
Fluchttag von dem Läufer angesagt wird. Das Spiel kann 2 bis 3 Mal passieren
bevor es richtig losgeht. Der Flüchtling steht vor einen Nervenzusammenbruch.
So kommen oft diese DDR Flüchtlinge an bei uns in Warnemünder
Fährenbahnhof zur Passkontrolle in den Transitwagen vom Ostsee Express.
Ohne gute Nachrichten vom Tester aus Warnemünde, kein Fluchtversuch. Und
dies alles in die dunkle Nacht, so um Mitternacht, bei sehr schlechtem Wetter.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 61
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 62
Beginn der Passkontrolle
geheime Aktion „Reisebüro“
Der Ostsee Express nach Warnemünde-Gedser-Kopenhagen fährt ab von
Ostbahnhof 23.05 Uhr und ist mit mehrere Halten um 4.08 Uhr in Rostock,
und 4,34 Uhr in Warnemünde. Die Fähre nach Dänemark, Gedser legt um 5.20
von Warnemünde ab, alles bei normalen Seegang und Seewetter, und ohne
große Zwischenfälle. Alle Abfahrtzeiten von den Fähren, und den Internationen
Zugverbindungen in Warnemünde müssen genau eingehalten werden, da alle
Züge und Fährverbindung internationale Anschlüsse im Reiseverkehr haben.
Klappt es nicht, muss das nationale Verkehrsunternehmen große
Konventionalstrafen zahlen in Devisen. Unvorhergesehene Naturelemente sind
ausgenommen. Darum muss der Zollkontrolleur hier an der Seegrenze genau die
Kontrollzeiten in der Reise- und Personenkontrolle einhalten. Von der
Organisation her ist genügen Zeit für eine eingehenden Kontrolle aller Reisende
in der Ein-und Ausfahrt hier vorhanden. Bei der Frühfähre haben die
Passkontrolleure etwa 35 bis 40 Minuten Zeit die Transitwagen aus Ostberlin zu
kontrollieren, wenn diese rechtzeitig auf den Fährenbahnhof rangiert wurden.
Bei der Passkontrolle gibt es keine Hetze noch Stress überhaupt, sonst rutschen
Fehler mit rein in der Kontrolle. Wir Zollkontrolleure hatten uns gut vorbereitet.
Alle Flüchtlinge wussten nicht bei der Abfahrt aus Berlin vom Ostbahnhof, dass
wir alle Tester und Passtransporter mit der Mitternachtsfähre aus dem Verkehr
gezogen hatten. Sie fuhren jetzt Samstag früh in ihr Verderben, unwissend an
die DDR Ostseegrenze. Das MfS spickte uns Passkontrolleure jetzt ständig, oft
zehn Minuten lang vor der Passkontrolle zur Frühfähre Ausreise mit den
neusten Nachrichten aus Berlin und aus den einzelnen Fluchthelfergruppen. Es
gab bei der Fährausreise Zeiten mit dem Ostsee-Express, Frühfähre, da wussten
wir Passkontrolleure und Personenermittler vom MfS schon die Namen von
DDR Flüchtlingen, die mit ihren gefälschten Reisepässe aus der DDR Ausreisen
wollten. Hier kannten wir den Westberliner Reisepass mit Namen, Passnummer
und den echten DDR Namen dieser DDR Flüchtlinge.
Es gab auch Zeiten da hatten wir von dem MfS zehn Namen von DDR
Fluchtwillige bekommen, fünf Minuten vor der Passkontrolle in dem Ostsee-
Express Ausreise, aber sieben DDR Flüchtlinge mit einen gefälschtem Reisepass
waren nur aus Berlin Ostbahnhof in den Zug, zur Passabfertigung früh
Fährausreise nach Gedser.
Es muss hier nochmals gesagt werden, seit dem Mauerbau hatte das MfS
Rostock die Führung in der Passkontrolle Ein-und Ausreise Fährenbahnhof
Warnemünde im Transit fest übernommen. Wir von der Zollverwaltung
Fährenbahnhof Warnemünde waren nur die durchführenden Personen nach dem
Alliierten Besatzung Rechten. Hier gelten nach dem Mauerbau weiter hin die
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 63
Alliierten Rechte und Vorschriften im DDR Transit Reiseverkehr an den DDR
Grenzen. Die DDR ist und bleibt eine Besatzungszone der Sowjets bis 1989
(1994).Das darf nie vergessen werden.
Ab Mai 1963 wurde die DDR Eisenbahnfähre „Warnemünde“ eingestellt auf
der Route Warnemünde-Gedser. Ab hier wurde auch die neue Passkontrolle
vom MfS Rostock von der PKE (Passkontrolleinheit)übernommen. Die DDR
Zollkontrolle hatte hier nur die Aufgaben der Zollkontrolle im Ein-und
Ausreiseverkehr übernommen. Zu dieser Zeit war schon längst mein
Arbeitsvertrag mit der DDR Zollverwaltung ausgelaufen. Ich hatte als
Gruppenführer in der Passkontrolle Warnemünde Fährenbahnhof rechtzeitig
mich auf meine Zeit danach, nach meine Zeit nach dem Dienst aus der DDR
Zollverwaltung vorbereitet und in Rostock schon eine neue Arbeitsstelle gehabt
ohne SED und MfS Einfluss in mein Privatleben. Ab hier kam nur noch eine
politfreie Arbeitszone in Frage. Als aktiver Organisator hatte ich mich schon
einen neues Personennetzwerk zusammen gestellt, was recht nutzbar war für
mich und meine neuen Beruf in der DDR Unterhaltungsindustrie, Meine neuen
Berufserfolge in meiner neuen Karriere in der Unterhaltungsindustrie lagen nun
vor mir, und sie waren wunderbar, all die Berufsjahre waren bonfortionös. Ich
danke all meine Kollegen in diesen 30 Jahren. Sie waren wunderschön. Ich habe
keine Träne der DDR Zollverwaltung nachgeweint, im Gegenteil ich hatte sie
nur für mich ausgenutzt für meine neuen Erfolgen in Berlin, in Ostberlin.
In meiner Dienstschicht auf den Fährenbahnhof hatten die Passkontrollen, nach
dem Bau der Berliner Mauer nur der Zugführer und Kontrolldienstleiter
Fährenbahnhof Warnemünde Holtfreter und ich als Gruppenführer durchgeführt
in dem Ostsee-Express bei der Ein-und Ausreise. Passkontrolle war mein
Spezialfach im Reiseverkehr West-West-Ost. Ich hatte nie das MfS Rostock in
mein Wissen darüber ein Einblick gegeben. Ich war ständig der Naive im
operativen Dienst, so wie die Leute vom Rostocker MfS auftauchten.
Ich bin ja nicht umsonst ein Spezialist im Passwesen Westberlin-
Westdeutschland. Wenn man alles richtig macht im DDR Passwesen, konnte
man unbeschadet aus der DDR normal Ausreisen und ganz normal wieder
einreisen. Man muss nur schweigen lernen, sonst wartet Bautzen darauf, dass du
zu Besuch kommst für unbekannte Jahre. Fragen sie jetzt nicht dauern, wie ist er
unbeschadet über die Ost-Westgrenze gekommen? Lesen sie einfach meine
Episoden: „Interner Einblick in ein sozialistisches Leben in der DDR“. Da
können sie alles genau nachlesen, wo der Schlüssel dazu liegt. Ruhe jetzt, jetzt
kommen die offiziellen MfS Leute aus Rostock. Wer kennt sie nicht?
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 64
DDR Zollkontrolleure
als MfS Schleuser in Richtung
„Goldener Westen“
Überseehafen Rostock, 1960.
Und wenn wir jetzt schon beim unbeschadeter Grenzwechsel sind in Richtung
Freiheit, in Richtung Westen, in Richtung Westeuropa, in Richtung
Demokratie, dann müssen wir uns auch mal genauer die DDR Kapitäne zu See,
die Kapitäne auf großer Fahrt mal genauer ansehen ohne Wischi-Waschi. Nur
reine Tatsachen aus meinen persönlichen operativen Dienst in der
Passkontrollen, wovon natürlich kein Kapitän sprechen darf, noch dazu befugt
ist die Aktivitäten der HVA des MfS Berlin und die Bezirksverwaltung
Rostock zu kommentieren. Sie schweigen jetzt einfach mit mir hier. Hier lernen
sie die kleine und die große DDR Politik kennen aus erster Hand.
Das Anwachsen unser DDR Handelsflotte ist nicht nur bestimmt ,um unseren
Export und Import zu steigern, um ganz groß in den Welthandel mit
einzusteigen, sondern auch eine Hauptaufgabe geheime Informationen von
Politik, Wirtschaft, Militär zu sammeln und zu transportieren aus allen Ländern,
die von großer Bedeutung sind für die DDR und Osteuropa.
Das MfS hatte verschiedene Diensteinheiten, die jeder eine spezielle Aufgaben
in der Sicherheit der DDR zu erfüllen hat mit allen Mitteln die sie zur
Verfügung stehen. Es muss mit den Mittel alles erreicht werden, die die DDR
zur dieser Zeit auch anwenden konnte. Vor dem Mauerbau hat das MfS ( hier
ein Sammelbegriff für alle Diensteinheiten des MfS ) rechtzeitig im Stillen
Kontakte geflochten und gewebt, um feste Verbindungen und Bindungen in
Westeuropa zu haben. Gezielte Nachrichten sind unbedingt erforderlich, um
die Politik der DDR mit den Sowjets im Fluss zuhalten und nach vorne im
Deutsch-Deutsch Gespräche zu führen. Wenn wir noch nicht in allen Ländern
eine DDR Botschaft hatten, hatten wir dafür eine Handelsvertretung nach der
DDR Politik. Diese waren die besonderen Helfer für unsere MfS Leute im
fremden Ausland.
Auch im Westeuropäischen Maßstab. Das MfS braucht zur Erfüllung all diese,
sagen wir hier einfach mal, zur Beschaffung von geheimen Informationen,
Helfers Helfer. Und wo finde ich diese Helfers? Auch hier wird praktisch
gedacht: Alle DDR Bürger, die dienstlich im europäischen Westen zu arbeiten
hatten, in der Kultur, Wirtschaft und die Politik die DDR im Ausland
vertreten. Auf DDR Deutsch: Die Kaderreisende.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 65
Und hier haben wir die allerbeste Gelegenheit im Überseehafen Rostock. Von
hier fahre über alle Meere unsere Handelsschiffe mit einen DDR Geist am Deck.
Da zu meiner Ausbildung als Zollkontrolleur eine Funktion gibt die mir sehr
liegt und ich mit allen meiner Sensoren dabei bin: Der Personenermittler. Fragen
sie hier nicht was das ist. Ich hatte für diesen Beruf Zöllner eine besondere
Gabe, eine besondere Gene von zuhause aus meiern Familie mitgebracht.
Wovon beim Zoll keiner etwas was wusste. Ich bin auch als Personenermittler
dazu ausgebildet worden, feindlich Gegner im Reiseverkehr herauszufinden
und diese nach den DDR Gesetzen auszuschalten, zu eliminieren, wenn sie der
DDR einen Schaden zufügen wollen. Und dies auch mit ihren Helfers Helfer.
Warum sollte ich mein Wissen nur gegen die Gegner der DDR richten?
Schon auf dem Grenzkontrollübergang Drewitz – Autobahn hatte ich aktiv als
Personenermittler speziell an das Einrichten der Agentenschleuse auf dem
Grenzkontrollübergang Drewitz- Dreilinden, Autobahn aktiv zugearbeitet. Nach
dem Mauerbau 1961 wurde die Agentenschleuse auf dem Bahnhof
Friedrichstraße hierher verlegt, und wurde in den Jahren verfeinert. Daran hatte
ich aber meine Meriten nicht verdient, da war schon die neue DDR Generation
von Zöllner am Wirken.
Vor dem Mauerbau 1961 war als Hauptschleuse eben der
Grenzkontrollübergang Drewitz- Dreilinden, Autobahn ausgewiesen. Es gab
gemeldete MfS Agenten, aber auch sehr oft ohne Meldung die diesen
Grenzkontrollübergang passieren wollten, sollte, musste. Das nicht Anmelden
eins MfS Mann zur Westschleusen war ein großer Fehler des MfS. Wir
Zollkontrolleure erkannten einen DDR Bürger mit einen Bundesdeutschen
Reisepass von weiten schon.
Hier ein gemeldeter MfS Agent, der unsern Übergang Westberlin-DDR-
Bundesrepublik spektakulär die Grenze Wechsel sollte. Sie haben richtig
gelesen: Die Zollkontrolle sollte eine ausgemachte Schikane optisch darstellen,
bei einen Durchreisenden, bei einer Durchschleusung eines DDR MfS
Mitarbeiters auf dem Grenzkontrollübergang Drewitz- Dreilinden, Autobahn.
Wenn ihnen dies alles zu kompliziert ist im Denkablauf, einfach weiterblättern.
Im Sommer 1958. Es sollte ein sonniger Tag werden. Ich wurde früh von
meinen Zugführer Zollsekretär Gniffke bei der Diensteinweisung bei Seite
geholt und er gab mir einen delikaten Auftrag für eine Zollkontrolle. Ein DDR
Mann wird am frühen Vormittags in einem ausländischen PKW kommen auf
unseren Grenzkontrollübergang zu Durchreise nach Westdeutschland. Alle
Fahrgäste sind Ausländer nur diese DDR Bürger ist ein Westdeutscher
Reisende. Wir sollten eine recht aktive Scheinkontrolle durchführen und etwas
in der Länge ziehen.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 66
Hauptgrund: Jeder Mitfahrer in diesem PKW muss sich bei einer eventuellen
westlicher Befragung (MAD)an alles, aber auch an alles, was und wie die
Personen und das Fahrzeug von den Ostvopos kontrolliert worden ist, so dass
sich alle, alle Reisenden an diesen Tag noch gut erinnern können. Das soll
heißen, der DDR Reisende mit einen Westdeutschen Reisepass wurde bei dem
MAD voll als Westdeutscher Bürger in der Bundesrepublik anerkannt.
Erinnerung, ist hier die Frage, die von uns Zollkontrolleure erfüllt werden
muss für das MfS. Die vorgefallende Personen- und Fahrzeugkontrolle soll
jedem Reisenden in seinem Sinne festhalten. Alles lief hier wie am Schnürchen.
Wir Kontrollzöllner hatten auch einen Wunsch dabei. Bei diesem schönem
Wetter wollten wir hierzu einige Fotos machen. Die Aufgaben wurden verteilt.
Der Kontrollplatz wurde ganz nahe an unser Kontrollraumfenster frei gehalten.
Der Zollwachmeister Manfred Geffert soll mit meinem Fotoapparat nach
Möglichkeit Fotos machen, wo alle Reisende und Zöllner zu sehen sind. Aus
dem Zollkontrollraum und abwechseln aus der Baracke mit der PKW Grube.
Mein Zöllner der Wolfshund soll mir Schutz geben und auf mein zuwinken in
der Kontrolle mit eingreifen. Er kennt genau seine Aufgaben, die wir schon X-
Mal durchgeführt hatten. Auch er soll auf diese Fotos zu sehen sein. Jeder
Zöllner soll von allen hier was lernen: Von den Durchreisenden, vom
Fahrzeug, von allen Kontrollgesprächen, von allen Zusammenspiele der
Kontrolleure unter einander, und ständig sich mit den Durchreisen beschäftigen,
so dass er den Grund und vor allem den Fotografen nicht erkennt.
Gegen die elfte Stunde kam nun dieses gemeldete ausländische Fahrzeug.
Fahrzeughalter und Fahrer war eine ältere Dame (merken sie sich hier mal
genau: im Westen gibt es nur Damen, im Osten nur Frauen). Zwei Herren
gehörten zur der Familie dieser Dame, der dritte Mann, um die 40 Jahren mit
eine Pfeife, war unser gesuchter Mann aus Ostberlin, jetzt ein Westdeutscher,
laut gefälschtem Reisepass. Er fuhr auf einer Empfehlung mit dieser
ausländischen Gruppe und Fahrzeug mit bis Hannover. Man kannte sich nur
vom hörersagen. Die Kontrolle mit den Kontrollgesprächen dauert etwa 25
Minuten, wo gegen der MfS Mann laufend seine Stellung wechselte. Alles hat
geklappt und der Zugführer war zufrieden. Ich habe heute noch diese Fotos in
meinem persönlichen Besitz und habe das Urheberrecht darauf. Auf Wunsch
kann jeder sie per Nutzugsvertrag für sich als Zeitzeuge benutzen.
DDR Bürger mit einem Reisepass aus Westdeutschland war aus der Masse
aller Durchreisenden schnell zu finden. Nach einem Kontrollgespräch von
10-15 Minuten hat der MfS Mann das Handtuch geworfen. Ich sollte doch mal
die und die Telefonnummer in Ostberlin anrufen. In der Woche waren es
manchmal oft bis zu 3 Leute, in der Reisehochsaison, die ich aus dem
Reiseverkehr rausgezogen hatte.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 67
Im Sommer waren immer diese Erntezeiten. Ich hatte auch zwei
Zollkontrolleure speziell daraufhin ausgebildet. Diese MfS Leute, die in den
Westen durch unsere Sicherheitsorgane durchgeschleust werden sollten, waren
oft schwach motiviert, um ihren Auftrag zu erfüllen in den Westen, in
Westeuropa. Wie kann man bei einem leichten fremden Druck von außen schon
sich und seine Sicherheitsorgan verraten?
Immer sagte der Zugführer der Volkspolizei, die diese MfS Männer abholen
mussten vom Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden: Eine Passfälschung
liegt hier vor, unbekannter weise. Personen Identität stimmt nicht mit dem Inhalt
des Reisepass überein. So sollten unsere Zollkontrolleure nicht vom MfS in
Verdacht kommen, wir wären nicht so kommunistisch hier auf diesen
Grenzkontrollübergang. Alle Kommunisten die auf einer Durchreise waren auf
unseren Grenzkontrollübergang, ob aus dem Osten oder aus dem Westen
glaubten, wir wären hier alle Edelkommunisten und hätten sie hier aus ihrer
Bredouille raus zu holen und ihr helfen den Weg zuweisen in den Westen zu
kommen. Und woran erkennt man diese Kommunisten auf unseren
Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden: An ihre ständige Konflikten im
Durchreiseverkehr mit den Zollkontrolleure. Diese Ostberliner MfS Leute als
Reisende in Richtung Bundesrepublik haben nix gelernt von den Westberliner
Reisenden. Wie reise ich durch die DDR Zollkontrolle in Richtung
Bundesrepublik. Diese MfS Leute fehlte die Feindberührung im Allgemeinen
und als MfS Mann ins besonderen.
Sehen wir uns hier im Überseehafen Rostock mal genauer an, wie die
Personen Schleuse Anfang der 60er Jahren auf unseren DDR Handelsschiffen so
abläuft. Jede Person, die mit einem DDR Handelsschiff in den Westen
ausgeschleust werden sollte, muss unbedingt vom Zollkontrolleur bei der
Ausklarierung eines Handelsschiffs vor der Zollkontrolle erkannt sein. Dieses
gehört zum besonderen Feeling eines versierten Zollkontrolleurs an der DDR
Grenze.
Viel Ehre - Viel Feinde.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 68
Die DDR Schiffskapitäne waren
die besten Schleuser von
MfS – Spione in den
Goldenen Westen.
Der Rostocker Überseehafen gehört zum besten und größten Schleuser Hafen
der DDR. Das MfS hatte hier auch Aufgaben des Warschauer Pakt Staaten mit
übernommen. Es liest sich auch so: Wir DDR Bürger mussten auch für unsere
Russen Besatzer mitspionieren bei unsern Landsleute im Westen in den 60ziger
Jahren und weiter bis 1989.
Der Kopf dieser Schleuse auf solch ein DDR Handelsschiff ist immer der
Kapitän des jeweiligen Handelsschiffes. Ein Kapitän hat verschiedene
Verantwortlichkeit, wie nautische, technische, kaufmännische Aufgaben. Den
Namen Kapitän darf er nur tragen, wenn er ein Schiff führt. Ansonsten ist er ein
Patent Besitzer, ein Schiff zuführen. Er ist am besten von der MfS (Rostock
oder Berlin) eingeweiht, wann und wo werden diese Leute abgesetzt. Er ist auch
dem MfS voll verantwortlich für das Gelingen dieser einzelnen Aktionen, und
haftet persönlich für diese Leute, solange sie auf seinem Schiff sind. Die MfS
Leute müssen sich ab der Ausfahrt aus dem Überseehafen voll dem Kapitän
weisungsmäßig unterwerfen und nach seinen Befehlen und Anweisungen
parieren. Keiner darf nach der Ausfahrt aus der Reihe tanzen und seine MfS
Allüren an den Seemann bringen, ansonsten läuft das Unternehmen schief für
die DDR, für das MfS, für die DDR Politik, für den Kapitän und für das
Spionageobjekt, persönlich für den MfS Aufklärer.
Auch die Seemänner, die DDR Seeleute, können denken, was hier so abläuft
nebenbei. Auf einigen Handelsschiffen auf Großer Fahrt, für eine Fernfahrt zu
See, habe ich auch gute Informanten aus meinen alten Werftarbeitszeiten, die
mir gut zugetan waren.
Bei einer guten Information von einem einzelnen Mann aus der Schiffscrew,
die ich für meine Funktionen beim Zoll verwenden kann, muss man bei der
Einklarierung und bei der Zollkontrolle recht großzügig sein. Eine Hand wäscht
die andere. Von nix kommt nix. Von nichts kommt nichts, auch keine
interessante Informationen. Geben und neben muss die Waage halten. Nicht
vergessen, wir sind hier im DDR Sozialismus. Wir nehmen hier das Wort
sozialistisch korrupt nicht in dem Mund. Durch unsere Aufklärung hier wird die
DDR nicht gleich untergehen. Jetzt noch nicht.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 69
Der Schiffstyp IV., Bauart Frieden hat außer Offiziers- und Mannschaftkabinen
auch noch, je nach Baujahr des Schiffes, einige Passagierkabinen zur
Verfügung. Diese wurden für spezielle Passagiergästen reserviert oder im
Voraus bestimmt, welche Personen hier mitfahren können, sollten oder müssen.
Die politische Krise zwischen den Ost-Weststaaten in Europa wurde immer
angespannter. Bevor es zum Mauerbau kommt, hat die HV A vom MfS Berlin
rechtzeitig geschaltet und hat eine größere Zahl an MfS Mitarbeiter nach
Westeuropa über die DDR Grenze in der Stillen geschickt. Alle Wege wurden
benutzt, um unbemerkt von Ostdeutschland nach Westdeutschland zu kommen.
Einer der sehr sicherste Weg ohne Ost-Westkontrolle waren die Handelsschiffe
aus der DDR von der DSR. Als getarntes Mitglied der Schiffsmannschaft
konnten sie ungezwungen mit einen Westdeutschen Reisepass von
Westdeutschland aus in einem Westeuropäischen Staat einreisen oder je nach
der Größe eines Hafens unbemerkt in das gewünschte Land untertauchen,
verschwinden und als „Guter Westdeutscher“ , mit eine gut erlernte Legende in
der westdeutschen Gesellschaft wieder aufzutauchen, als Gutmensch für
Freiheit und Demokratie.
Rotterdam war immer ein sehr beliebtes Anlaufziel, um mit dem DDR
Urlauberschiffe in den Westen unbemerkt zu kommen. Ein Stunde vor dem
Auslaufen aus dem Hafen wurden die noch fehlenden „Schiffsleute“ per
Lautsprecher ausgerufen, sie sollten sich an der Gangwaywache melden.
Gleichzeitig sollten alle Gäste vom Schiff gehen, die ihre Freunde oder
Verwandte hier in der Liegezeit besuchten, und auch alle Hafenorganisatoren.
30 Minuten vor Auslaufen des Urlauberschiffes kam von der Kapitänsbrücke der
letzte Aufruf, sofort soll alle Fremde und Gäste das Schiff verlassen. Dies ist das
Zeichen für die Schiffsmannschaft, wer von den Seeleuten oder den Urlauber
hat das Schiff für immer verlassen in Richtung Westen, in Richtung Freiheit
und Richtung Demokratie. Beim Aufrufen dieser Leute beim vollen Namen,
sollen sie sich sofort an der Gangwaywache persönlich melden! Diese 30
Minuten sind entscheiden.
Noch am kommenden Abend kenne ich per Telefon diese Namen und
teilweise, ob sie Urlauber oder zu der Schiffsbesatzung gehören, die nicht auf
das Urlauberschiff zurückgekehrt sind vom Landgang, von meinen
Familienmitgliedern aus dem Westen. Auf die DDR Urlauberschiffe war oft ein
Familie Treffen in der Liegezeit im Hafen von Rotterdam. Somit bin ich im
Vorteil als Personenermittler, das ich früher schon wusste von diese DDR-
Flüchtlinge mit den vollen Namen von den Urlauber oder Seeleute, als die
Leute vom MfS Rostock Überseehafen. Wer ist mal wieder aus der DDR
geflohen und hat diese Urlaubsschiffreise zur Flucht aus der DDR ausgenutzt.
Alle Nachrichten die ich mich für meinen Zoll Beruf persönlich organisierte für
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 70
das DDR-Passwesen und das DDR-Zollwesen sind in meinem persönliches
privates Zollarchiv eingeflossen, für die Jahre nach meinen operativen Dienst in
der DDR Zollverwaltung. Jede Dienstzeit für den Staat hat auch mal ein Ende.
Meine Familie aus Ost und West hat den Hafen Rotterdam immer genutzt für
ein großes Familientreffen auf dem Urlauberschiff MTT „Fritz-Heckert“,
wenn es hier angelegt hatte auf der Durchreise in das Mittelmeer und dann in
das Schwarzes Meer. Von meiner Familie waren auch Beamte von der
Montan-Union aus der Bundesrepublik dabei. Auch ein hoher Beamter und
Uniformträger aus meinen engen Kreis der Familien von der Bonner Hadthöhe,
der auch perfekt die sowjetische Prawda lesen konnte, war mit dabei. Ich hatte
Familienmitglieder in der Schiffsbesatzung auf der „Heckert“. Alle meine Leute
aus meiner Familie waren echte Preußen. Zum Teil war ich Mitorganisator
dieser Ost-Westtreffen in Rotterdam, Amsterdam oder Hamburg, ( als DDR
Passspezialist und Personenermittler von Rostock aus ).
Ich hatte u.a. auch mitorganisiert, für meine Familienmitglieder in der DDR,
wie man einen Fernseh-Konverter für das Zweite Westfernsehen in den Osten
bringen kann, so per Schiff über die Grenze. Hier auf diese großen
Familientreffen auf der „Heckert“ in Rotterdam wurde das Ost-West-
Wirtschaftswunder mitorganisiert.
Als bester Zollkontrolleur vom Überseehafen-Rostock 1962 war ich auch der
beste Strippenzieher und Türöffner in der Not, oder wenn Bedarf, auch an der
DDR Grenze. Ich bin doch drei Jahre voll ausgebildet worden als Zoll-
Fernaufklärer auf den Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden für den
Überseehafen Rostock und für den Fährenbahnhof Warnemünde. Aber wer
wusste dieses hier an der Ostseegrenze im Pass-und Zollwesen? Wer wusste hier
im Hafen, dass ich ein Scharfschütze bin, und ständiger Waffenträger Pistole
Walter PPK, eine Polizeipistole von 1931.
Hunderte von MfS Agenten sind diesen Weg gegangen, um mit den DDR
Handelsschiffen der DSR, Rostock, in den Westen zu kommen, oder auch
wieder zurück in den Osten zu kommen. Selbst noch nach dem Mauerbau, wo
jeder westlicher Staat auf MfS Agenten sich vorbereitet hatten. Die DDR
Musikdampfer „Fritz Heckert“ und die „Völkerfreundschaft“ war bei der
Ausfahrt aus Warnemünde eines der sehr sichersten Transportwege in den
Westen unbemerkt zu kommen. Oft waren die DDR Flüchtlinge als Passagiere
eines dieser Musikdampfer getarnte MfS Mitarbeiter. So konnten sie bedeuten
besser in der Westdeutschen Gesellschaft untertauchen und ihren Auftrag der
HV A erfüllen. DDR Flüchtlinge waren nach dem Mauerbau 1961 sehr beliebt
bei der Westdeutschen Bevölkerung, wenn auch nicht alle Flüchtlinge einen
Politischen Hintergrund hatten aus dem Osten in den Westen zu fliehen.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 71
Der Schiffstyp IV. (Frieden) hatte durchschnittlich 57 Mann Besatzung. Es gab
Zeiten da waren es 64 und mehr Leute in der Musterrolle, auf der
Besatzungsliste. Mit 64 Leute ist das Schiff ausgelaufen, mit 55 Mann
Besatzung ist es oft zurückgekehrt. Meine Aufgabe war neben der Einklarierung
auch genau die Schiffsbesatzung unter den Augen, unter der Kontrolle zu
nehmen, ob schon bei der Ausfahrt aus Rostock, Merkmale einer Flucht zu
erkenne war. Bei Stückgutfracht wurde oft jeder großer Hafen Westeuropas
angefahren. In den größere Häfen war das End-und Beladen eine schnelle Sache,
so dass manchmal überhaupt kein Landgang für die Mannschaft möglich war.
Eine Flucht, wenn sie vorbereitet war, denn meistens auf der Rückfahrt, wenn
der DDR Frust wieder zu erwartet ist. Hamburg war ein gutes Fluchtziel nach
einer sechs monatliche Seereise. Im Hamburger Hafen agierten professionelle
Fluchthelfer, die teilweise der DDR Sicherheitsorganen bekannt waren und ihre
Abwerbemethoden. Die Fluchthelfer in Hamburg wissen oft im Voraus
Bescheid, welcher DDR Seemann von welchem DDR Handelsschiffe Interesse
zu Flucht hatte. Die Verwandten des Fluchtwilligen aus dem Westen zahlten
diese Fluchthelfer in bar. In den Hamburger Freihafen kommt kein Fremder in
diesen Hafen. Deswegen müssen Helfers Helfer ran an das Fluchtobjekt. Die
Flucht der Seeleute geht so rasant vor sich, das der Flüchtling glaubt er wird
entführt. In den Armen seiner Verwandten kommt er zuerst zu Besinnung. Wird
diese Flucht publik im Westen oder aus dem Osten in den Westen, wird sofort
eine Endführung eines DDR Seemanns im Hamburger Hafen von der DDR
herausgepustet.
Mein Freund - Mein Lieblingsfeind
So hatte ich mir bei der Ausklarierung ein DDR Schiff im Überseehafen
Rostock genau die Musterrolle angesehen, um schon im Voraus die Stasi
Mitarbeiter bei der Kabinenkontrolle stärker unter den Augen zu nehmen. Alle
erkennbaren MfS Mitarbeiter bekamen auf der Mannschaftsliste einen Punkt
von mir und diese Namen hatte ich dann nur für mich, für mein Archiv,
abgeschrieben und in all dieser Zeiten meiner Ausklarierung von DDR
Handelsschiffe gesammelt für eine spätere Analyse. (Diese Datenliste von den
ausgeschleusten MfS „Seeleute“ aus der Zeit meines operativen Dienst in der
DDR Zollverwaltung von 1960-1963 habe ich heute noch in meinen privaten
DDR-Zollarchiv gut über die DDR Zeiten gebracht). Wir bekamen auch in aller
Stillen von unseren Rückwärtigen Diensten(Hafenzollleitung, MfS, oder
persönlich von Mann zu Mann Bescheid, welches Besatzungsmitglied nicht
mehr in der DDR zurückgekommen ist. Altdeutsch heißt es: Republikflucht im
Ausland. Uns Zöllner wurden vom MfS die Leviten gelesen, warum wir nicht
genug aufgepasst hatten bei der Ausklarierung. Bei jeder Politausbildung im
Monat ist laufend stets das gleiche Thema dran. Wir sollen die Flucht der DDR
Bürger in den Westen unterbinden. Wäre doch angenehmer für alle
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 72
Fluchtwillige bessere Lebendsbedingungen zu schaffen in diesen Happy DDR-
Sozialismus nach Sowjetischer Art!
An dieser Ausklarierung habe ich gelernt, wer fluchtverdächtig ist, und habe
mit meinen Erkenntnisse bei dem Check in der Urlauberschiffen in
Warnemünde in Zivil radikal durch gegriffen, wenn der Verdacht auf eine
Fluchtgefahr besteht. Ich komme hierauf noch genau zurück. Ja und was soll
nun noch der Zollkontrolleur bei der Zollkontrolle beim Einlaufen, beim der
Einklarierung suchen und suchen bei der Schiffsmannschaft? Na was schon?
Was alle Seeleute vom Landgang mitbringen, wenn sie in einen Europäischen
Hafen sind. Was zu lesen, Deutsche Zeitungen, Kreuzworträtsel, und na klar
Pornos, Pornos und Pornos in allen Varianten und Preisen. Hier sind es noch
keine Pornos im heutigen Sinne, sondern Softpornos für die lange, lange Reise
von sechs Monaten. Alle diese Pornos wandern dann, nach dem Lesen und
Gebrauch rundum für alle Schiffsbesatzungsmitglieder ( natürlich Männer ).
Die DDR hatte schon im Anfangsstadion ihres Bestehens ein Gesetz für die
Jugend herausgebracht, das aber in jedem Strafgesetzbuch zu lesen ist. 1955
wurde diese Verordnung zum Schutze der Jugend von der DDR Politik
neukonzipiert und mit reichlichen Straferlassen bestückt, darum auch im
Strafgesetzbuch von 1958 zu finden. Von den vielen Verboten hier zu lese, ist
der § 3, der aber für alle Bürger gilt und der § 184, Sittlichkeitsdelikte im
Strafgesetzbuch, Verbreitung unzüchtiger Schriften. Der § 3 besagt die
Herstellung und Abgabe von Schund- und Schmutzerzeugnissen und
…..Einführung in die DDR.
Dies sind die Arbeitsrechtsmittel, womit ein Zöllner jede Zollkontrollen
durchführt an den Grenzen der DDR. Das wissen aber auch alle DDR
Schiffsbesatzungen der Handelsschiffe der DSR und werden beim Einlaufen in
einen DDR Hafens von den Politoffizieren besonders belehrt. Also, alle raus
aus den Bullaugen, was der DDR nicht genehm ist. Die Chinafahrende
schmeißen auch die Rote Mao Fibel raus, die jeder Seemann von den Chinesen
bekommt, bevor sie in einen chinesischen Hafen einlaufen darf. Die DDR
Zöllner achten hier sehr genau, dass keine Schund-und Schmutzliteratur in die
DDR eingeführt wird. Hauptkontrolle in dieser Frage ist dann meist die
Kontrollen am Hafentor, wenn alle Seeleute von der Schifffahrt nach Hause
fahren wollen. Alles fremde Schriftgut was nicht in der DDR von den Seeleuten
eingeführt werden darf, landet in der Kontrollstelle des Überseehafens und wird
dann zentral von allen Kontrollstellen eingeholt und in ein Rostocker
Großheizwerk zum Verbrennen geschafft. Denken sie bloß nicht, wir Zöllner
sitzen nun da und lesen alle gegenstandslos eingezogenen „Schundliteratur“.
Wir Zöllner haben mit so was einen täglichen Umgang und kennen auch die
Hetzzeitschriften aus Westeuropa aus dem Effeff. Da gibt es wirklich
bedeutende und interessantere Sachen, die für uns Zöllner von Interesse sind.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 73
Polit –Magazine. Interessante Nachrichten vom Nachbarn, unsern DDR
Feinden.
Westliche Presseauswertung gehört zu meiner Fernaufklärer Funktion. Aber die
DDR schreibt den Bürgern genau vor, was sie lesen soll oder nicht. Wir Zöllner
sind da aber besser informiert. Schon jahrelang hat die DDR für Westberlin,
Westdeutschland und das westliche Ausland in übergroßen Mengen Schundund
Schmutzliteratur und Pornos gedruckt auf Hochglanzpapier, und als Export
aus der DDR ausgeführt. Alles in Hochglanz und in Farben. Die bekannteste
Großdruckerei liegt im Saale-Orla-Kreis in Pößneck. In der Offsetdruckereiwerk
Karl-Marx-Werk Pößneck wurden schon 1957 in großen Mengen Pornos im
Auftragsdruck nach Westberlin mit einer amtlichen Ausfuhrgenehmigung des
Ministerium für Außen-und Innerdeutschen Handel aus Ostberlin. Ich persönlich
habe mir diese Ausfuhrware Export genau angesehen und mit dem LKW Fahrer
ein intensives Gespräch über diesen Auftragsdruck für Westberlin in der DDR
gesprochen und mir für mein Zöllner-Archiv mehrere Pornoexemplare geben
lassen. Alles geschah, als ich noch Leiter des Einreisesicherheitsbereich auf dem
Grenzkontrollübergang Drewitz- Dreilinden, Autobahn, Potsdam-Babelsberg
war, 1959. Also kann man die DDR Seeleute keinen Vorwurf machen, wenn
auch sie mal eine Westzeitung oder so mit nach Hause bringen, wenn die DDR
Politik es im Großen macht. Also auf Altdeutsch: Hört nicht so viel hin was uns
die Partei zu sagen hat. Selbständiges denken und handeln ist angesagt.
Jetzt geht es los – Mauer ist in Sicht
Es muss hier noch gesagt werden über die Begriffe MfS und Stasi, den hier
laufend benutzt werden. Beide Namensbegriffe wurden 1960 nicht benutz von
den Uniformträger und Mitarbeiter in der DDR Sicherheit, sowie von der
werktätigen Bevölkerung in den Grenzen der DDR. Offiziell im Sprachgebrauch
in den DDR Medien heißt es: Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit.
Ein langer schwulziger Name ,ohne großen Inhalt. In den späteren Jahren kam
aus Westeuropa der neuideologischer Begriff vor: Stasi oder der vom MfS in
allen Hetztiraden, in allen Westeuropäischen Medien, hier ins besonders von
den Fernsehmetorator Thilo Koch und Gerhard Löwenthal aus Westberlin. Ziel
war es, alle DDR Uniformierte die in der Sicherheit des Staates tätig sind, in
das schlechte Licht im Klassenkampf an der ideologischen Front im Kalten
Krieg darzustellen. Zu personifizieren, wer ist Freund, und wer ist Feind der
westlichen Welt ist. Leider kam diese „ guten Ratschläge“ vom Rias und ZDF
nicht in den Ohren, wofür sie bestimmt waren. In der Unterkunft und in den
Kasernen der Uniformträger hörte man diese Sender nicht. In der Jahren 1960
wurde in der DDR sehr einfach und praktisch gesprochen und alles hatte einen
Namen in der Sicherheit des Staates:“…..mein Mann arbeitet beim Konsum“
(MfS). Ein gängiger und einprägsamer Begriff für eine Arbeitsstelle. In den
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 74
späteren Jahren kam noch dazu, ein etwas intelligenter Begriff: „…..er ist bei
der Firma“(Stasi). Dieser Begriff hat sich in allen Schichten der DDR
Bevölkerung durchgesetzt bis fast zum Ende, bis zur Wende. Wir werden hier
den westlichen neuideologischer Sicherheitsbegriff lesen: MfS und Stasi.
Grundsätzlich ist es für Zeitzeugen wichtig, dass wir hier in der DDR und auch
in Westdeutschland für einige wichtige Sachen im politischen Leben andere
Begriffe und Bezeichnungen hatten. Die heute fast in Vergessenheit geraten
sind.
Zollkampfgruppe „Go West“
Sommer 1961 Warnemünde:
Hier geht es darum, dass die DDR Zollverwaltung von der Rostocker MfS
Bezirksleitung den Auftrag bekommen hatte, mit den DDR Fahrgastschiffen von
Warnemünde über die Ostsee in Richtung Gedser mit zu fahren, als
Kaffeefahrten deklariert. Hier bekam die Kontrollstelle Fährenbahnhof eine
Anweisung vom MfS, eine Sicherheitsgruppe sollte auf diesen Fahrgastschiffen
von Warnemünde aus nach Gedser mitzufahren, hin und zurück. Hauptthema
lautet: Kein DDR Bürger darf das Schiff verlassen, oder diese Schiffreise als
DDR Flucht benutzen. Ich wurde angewiesen, hier als Leiter diese Gruppe zu
führen, da ich als Gruppenführer die meisten Erfahrungen hatte mit
Feindberührung aus den Westen, und auch ein Pistolen Scharfschütze war als
Zolloberkontrolleur. Alles einfach verstanden hier? Oder.
Meine Aufklärungskampfgruppe bestand aus Sechs Mitarbeiter der
Zollverwaltung, wovon ein Mann aus der Bezirksverwaltung Warnemünde, Am
Alten Strom 1, kam und Mitarbeiter des MfS Rostock war: Zollanwärter Buß,
tätig in der Lohnbuchhaltung der Bezirksverwaltung des AZKW Rostock,
Warnemünde Am Alten Strom 1. Vorher hat er das Handwerk Zoll im
Überseehafen gelernt. Aus dieser Zeit kannte ich Buß. Also ein Zollkontrolleur
mit einem Ohr des MfS Rostock in unsere Aufklärungsgruppe „Go West“. So
was schadet aber nicht unser Unternehmen, wofür wir beauftragt wurden. Im
Gegenteil, er bekam eine Sonderstellung in unsere Gruppe, damit war er
dienstlich voll ausgefüllt. Diese Gruppe macht hier nichts im Alleingang,
sondern hat wichtige Leute aus dem MfS Rostock und von der DDR
Zollverwaltung Zolloberkommissar Awe, Stellvertreter des Grenzzollamt
Rostock-Überseehafen, im Hintergrund, um Mitzudenken, wenn das
Aufklärungsergebnis vorliegt.
Zwei Zöllner sahen aus wie eineiige Zwillinge, jung, groß, schlank, blond,
braun gebrannt, wie zwei Männer von der Küste. Kenner der Seefahrt, für die
kommenden Gespräche mit dem Tagesausflügler sehr wichtig. Sie kleideten sich
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 75
auch gleich, obwohl sie überhaupt keinen gemeinsamen Familien Hintergrund
hatten. Dann war ein Zöllner dabei, der Größte und der Kräftigste von uns allen,
ein Mann mit eine ostpreußischen Familien Hintergrund, der Beschützer unser
aller in der Gruppe bei aufkommenden Konflikten mit den Reisegästen, und
Fluchtwillige. Er war uns allen körperlich überlegen. Er hat sofort für deutsche
Ordnung zu sorgen, wenn ein einzelner aus unserer Gruppe in Gefahr droht.
Der letzte Mann war zuständig für das anbaggern bei den Frauen. Unser
Liebhaber, unser Schameur, unser Romeo. Privat kannte keiner sich
unterandern, das war in dieser Aktion sehr wichtig. Jeder Zöllner hatte eine
genaue Einzelaufgabe in dem geschlossenen Gruppenhauptziel, die wir uns nun
bei der Fernaufklärung in Nato Land stellen müssen, um auch Erfolge
nachzuweisen. Auf dem Fahrgastschiff auf der Hinfahrt kannte keiner, keinen
von uns, alle waren „Einzelgänger“, auf der Rückfahrt zogen wir uns auf
unseren Rückzugsplätze zurück. Kein politisches Sachthema wurde von uns auf
den Schiffstouren besprochen noch diskutiert. Jeder von uns Zollaufklärer hatten
jeden Platz auf dem Oberdeck im Blickfeld und kannte den Durchschnitt der
Passagiere auf dem Oberdeck und im kleinen Bordrestaurant. So wusste jeder,
wie die Tour gelaufen ist. Erst im Hafen, am Alter Strom, am Liegeplatz, wenn
wir wieder ohne Fahrgästen waren, wurde die Fahrt technisch-politisch
abgerechnet. Jeder konnte, jeder musste seine besonderen Erkenntnisse von der
Fahrt vor allen Zollaufklärer erklären. So wusste jeder welche ständigen
Veränderungen unter den Ausflugreisenden vor sich geht, in welcher Richtung
wir jetzt mehr unsere Kräfte einsetzen mussten, und konnten daran die
politischen Veränderungen in der DDR, hier unter der Warnemünder Urlauber
erkennen.
Auf dem Schiff mussten wir ungemein flexibel sein und sofort alles Feindliche
gegen die DDR erkennen und reagieren, ohne dass man unsere Aufgaben auf
dem Schiff von den Ausflugsgäste bemerken und erkennen durften. Auf solch
engen Raum dauert es nicht lange, so kennt man sich vom Anblick und
Wegsehen recht schnell, und wer zu wem gehört. So mussten wir immer locker
vom Hocker sein, und fröhliche Urlauber aus Warnemünde darstellen. Wir
waren alle jung, tatkräftig und standen alle in Saft und Kraft. Alle hatten schon
mehrere Jahre als Zollkontrolleure ihren Dienst im AZKW hinter sich. So
fanden wir immer sehr schnell Kontakte zu den Schiffsgästen, und hatten im
Voraus schon interessante Gesprächsthemen parat, um den Reisenden an uns
zubinden. Politische Gespräche waren grundsätzlich untersagt. Nur im Notfall,
wenn wir im Hafen Gedser in der Liegezeit waren, und wir konnten unseren
selbstauserwählten Stellplatz nicht verlassen. Jeder Zollaufklärer musste in der
Liegezeit einem ungemeinen fröhlichen Mann darstellen, um den
Gesprächspartner an sich zu binden ohne dass er laufend seinen Platz wechselt.
Nun das waren für uns die kleinsten Aufgaben in den Hafenliegezeiten in
Gedser. Wichtiger war es, dass wir unsere schleichende Melancholie von
unserem Dienst hier auf dem Schiff, fest in der Hand hatten.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 76
Die Fahrgastschiffe der Weißen Flotte.
Kaffeefahrten nach Gedser
Der Schiffsliegeplatz war an der West Mole vor den Lotsenbooten an der
Warnemünder Lotsenstation am Alten Strom, in der Nähe des Warnemünder
Leuchtturm mit dem Leuchtfeuer. Die Reichsbahn hatte von der Weißen Flotte
Stralsund drei Fahrgastschiffe gechartert , für den Sommer 1960 und 1961, um
eine Fährverbindung im Vorfeld aufzubauen mit der Dänischen Staatsbahn für
die Eisenbahnfähre der Reichsbahn „MS Warnemünde“, die im Mai 1963 im
Dienstgestellt werden sollte auf das Trajekt Warnemünde-DDR—Gedser-
Dänemark. Folgende Fahrgastschiffe waren unterwegs auf der Ostsee von
Warnemünde nach Gedser:
- Fahrgastschiff „Seebad Ahlbeck“
Im Januar 1958 in Dienstgestellt
43 Meter lang, 8,15 Meter breit
Passagiere: 308 Personen
Geschwindigkeit: 11 kn.
- Fahrgastschiff „Seebad Binz“
Im April 1958 in Dienstgestellt
43 Meter lang, 8.14 Meter breit
Passagiere. 440 Personen
Geschwindigkeit: 11 kn.
- Fahrgastschiff „ Seebad Warnemünde“
Im Juni 1961 in Dienstgestellt
44 Meter lang, 8.14 Meter breit
Passagiere: 305 Personen
Geschwindigkeit. 11 kn.
Wie sie hier sehen, haben alle Fahrgastschiffe die gleiche Größe aber eine
unterschiedliche Passagierzahl, und alle Schiffe wurden innerhalb von drei Jahre
gebaut, auf der gleichen Werft in Magdeburg, auf der VEB Schiffswerft Edgar
Andre in der DDR. Diese Fahrgastschiffe wurden alle vor den Bau der Berliner
Mauer fertig gebaut und in Dienst gestellt.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 77
Fahrgastschiffe der Weißen Flotte als
Reserve Küstenschiffe im
Kalten Krieg –
Für den Bau der Berliner Mauer
Alle Fahrgastschiffe wurden vor den Mauerbau an den DDR Grenzen gebaut
und auch in den Dienst gestellt, an den neuralgischen Punkten der DDR
Nordgrenze. Hier erkennt man einfach ,wie weittragend der Gedanke war, in
der DDR Politik an der Nordgrenze , kleine, verdeckte, bewegliche Schiffe zu
Verfügung zu haben, um aktive Personen zu befördern nahe an der DDR
Grenze, in der drei Meilen Zone der DDR, wenn es der DDR Sicherheit für
notwendig hält. An der unterschiedlichen Passagierzahl erkennt man, dass nicht
nur fröhliche DDR Urlauber eine „Kaffeefahrt“ hier mit unter nehmen können,
sondern einfache, militärisch, getarnte Transportfahrzeuge zur Verfügung hat,
sollte die Politik an, oder in der Ostsee sich gravierend zu Ungunsten der DDR
verändern. Mit einfachen Worten: Diese Fahrgastschiffe sind kleine wendige
Militärschiffe im besonderen Einsatz. Darum wurden die Kapitäne zu diesen
Fahrgastschiffen für ihre besonderen militärischen Aufgaben in der Dreimeilen
Zone politisch handverlesen von dem MfS Rostock hier auf der Tour
Warnemünde-Gedser ausgesucht. Kein Feind auf der Ostsee und in den Häfen
kommt sofort auf die Idee, die Volkmarine und die Grenzpolizei kann den
angreifenden Feind hier mit einen militärischen Schaden zufügen. Bevor wir
Zollaufklärer uns in der Aktion Zollaufklärung „Go West“, in der Endphase
befanden, wurden wir alle nochmals aufgeklärt und belehrt, wenn wir uns auf
der Ostsee außerhalb der drei Meilenzone befinden, dass die Fahrgastschiffe
militärisch umfunktioniert werden können im Notfall. Nur wir werden
rechtzeitig von der Sachlage benachrichtigt.
Der Zollrat und Parteisekretär der Bezirksverwaltung der AZKW Rostock
Riebeling hatte uns zwei Stunden lang einen GVS-Vortrag gehalten über
eventuelle Natofeindberürung, und die militärische Nutzbarmachung der
Fahrgastschiffe in einer Krisenzeit auf der Ostsee oder in den DDR Häfen. Wir
Zöllner, die dann an Bord sein könnten, müssen uns eingliedern in den zu
erwartenden Kampfhandlungen. Darum ist auch unsere Aufklärungstruppe so
ausgesucht worden im Voraus, das alle Zöllner in einer vollmilitärischen
Kampfhandlung ausgebildet waren. Nun wissen sie auch, dass hier keine
Zollfrauen was zu suchen hatten. Die haben die Heimatfront zu verteidigen.
Jedes dieser o.g. Fahrgastschiffe hat im Unterdeck ein ausgebauter Schiffsalon,
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 78
das nie ein Passagier betreten darf, währen die Hin- und Rückfahrt von Gedser-
Warnemünde in dieser Vormauerbauphase.
Dieser Salon bleibt nur den Sicherheitskräften vorbehalten. Kein Fahrgast
sollte von diesem Salon unterhalb der Wasserlinie etwas wissen, oder diesen
Salon besuche bei einer schlecht Wetterphase auf See. Hatte ich hier Dienst auf
ein Fahrgastschiff, hatte ich den Schlüssel als Gruppenführer sofort beim
Betreten des Schiffes vom Kapitän verlangt.
Im Jahre 1961 kann keiner mehr behaupten von diesen DDR Bürger, die zu
dieser Zeit an den Grenzen der DDR ihren operativen Sicherheitsdienst
verrichten hatten, er hätte von den Mauerbau nichts gewusst? Alleine die
Logistik zur militärischen Sicherheit an den DDR Grenzen waren von dem
Kenner der Grenzszene sofort erkennbar. Ich kenne Zöllner von den
Grenzzollamt Rostock Überseehafen und der Kontrollstelle Fährenbahnhof
Warnemünde, die ihre Verwandten und Familienmitglieder im Sommer 1961
gewarnt hatten, dass jetzt der letzte Moment ist, die letzte Chance besteht, vor
den Mauerbau über die Berliner Sektorengrenze nach Westberlin überzusiedeln,
in die Freiheit. Wir vorne an der Grenze als Zollkontrolleure an den
Kontrollstellen sind ja genügend geschult worden von den MfS Offiziere der
Bezirksverwaltung, was wir Zöllner hier an der Grenze zu machen haben, wenn
der Tag X. vor der Tür steht. Jeder hier an der Grenze, ob Zöllner, Grenzpolizei,
Volksmarine, und im Stillen auch alle Kampfgruppen in den Großbetriebe an
den DDR Grenzen, hatten laut Plan ihre Hauptaufgabe zu erfüllen. Leider
hatten wir Zöllner nicht nur DDR Republikflüchtige zu verzeichnen, auch die
Zahl der DDR Rückkehren, und politasyl Suchende aus allen Herren Länder
hatten im Sommer 1961 an den DDR Grenze zugenommen. Es war ein
dauerndes rein- und rauskommen von Flüchtlingen nach beiden Seiten der
Politmachtzentren. Keiner weiß, wo er hin will, keiner weiß wo er hin soll. Ein
Tanz auf dem Vulkan. Flüchtling sein in Deutschland auf beiden Seiten war der
moderne Trent unser Zeit, unser Lebensstil. 24.01.1959 Rückkehrer GKA
Drewitz-Autobahn: Günter Wettin, Wendschaft, Dorfstraße 22.
Die DDR Urlauberschiffe für
den Kalten Krieg 1961
in Warnemünde
Und wenn wir uns jetzt mal die größeren Schiffe mal ansehen, die sich die
Politik der DDR unter der Flagge der DSR Rostock vor dem Mauerbau zugelegt
hatte, kommt einen das Wundern. Als erstes wurde das Urlauberschiff
„MS Völkerfreundschaft“ zugelegt und dem FDGB(Freier Deutscher
Gewerkschaft Bund) zugeteilt. Auf der „Völkerfreundschaft“ fuhr auch nur der
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 79
Klabautermann mit und sorgte für den Seemannstod. Es wurde in der Eile als
Wrack von Schweden gekauft. Unter den Namen „MS Stockholm“ hatte es
einen Zusammenstoß auf dem Wege Stockholm-New York auf einer Nebelbank
mit der „MS Andrea Doris“. Die „Stockholm hatte Fünf Tote zu beklagen. Es
war ein Musik-Passagier-Dampfer auf der Schweden-Amerika-Linie.
Nach einer Schnellreparatur in Schweden, hatte die DDR dieses Schiffswrack
auf der Schnelle gekauft, weil es billig zu haben war und es wurde im Dienste
der DDR Reederei DSR eingestellt, nach einer eingehender Reparatur in
Rostock, als DDR Urlauberschiff.
„MS Völkerfreundschaft“
Im Februar 1948 als „ MS Stockholm“ in Schweden im Dienstgestellt.
Nach einer Havarie auf hoher See mit der „ MS Andrea Doria“ im Januar 1960
an der DDR
Verkauft. Nach einer Reparatur in Rostock unter einen neuen Namen als DDR
Urlauberschiff
bereedet.
„MS Völkerfreundschaft“
160 Meter lang, 21.06 breit
200 Mann Besatzung
568 Passagiere
19 kn.
„ GTMS Fritz-Heckert“
Ein Urlauberschiff im DDR Eigenbau auf der M-T Werft Wismar.
Im Mai 1961 im Dienstgestellt von der DSR Rostock.
141 Meter lang, 17,6 Meter breit .
178 Mann Besatzung, 380 Passagiere = 558 Leute
19 kn.
Großes Hospital, großer Wirtschaftsbereich.
„MS J. G. Fichte“
Ein französischer Truppentransporter im Algerien Krieg. Oktober 1948 in
Frankreich
im Dienstgestellt unter den Namen „MS Claude Bernhard“.
Im August 1962 kaufte die DDR das Schiff von Frankreich und stellte es in
den Dienst der
DDR unter den Namen „MS Johann Gottfried Fichte“ als Ausbildungsschiff
der DSR
Rostock. Vorher wurde das Schiff generalüberholt auf der Warnowwerft,
Warnemünde.
164 Meter lang, 20 Meter breit.
74 Mann Besatzung,
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 80
Kabinen für 324 Lehrmatrosen zu See, und für die Kapitänsausbildung von
der
Seefahrtschule in Wustrow auf dem Darß.
Auch auf dieses Lehrausbildungsschiff fuhr der Klabautermann mit, er war
hier zuhause, er kam aus Frankreich gleich mit. Er war der Seemannstod auf
dieses Schiff. Bei der Probefahrt der „MS Fichte“ von der Warnowwerft
Warnemünde in die Ostsee, in der Dreimeilen Zone und weiter in die Ostsee,
hat ein Leitungsmitglied (SED) bei dieser Probefahrt, einen politischen
kriminellen Mordanschlag ausgeübt auf zehn mitfahrenden Zollkontrolleure der
Zollverwaltung der DDR von dem Grenzzollamt Rostock Überseehafen. Die
Absicht war Mord? Ich komme darauf zurück. Ein Leitender Kapitän vom
Schiffspersonal auf der Probefahrt war ein Mörder gegen die DDR Staatsmacht.
Ich gehe als DDR Zollfernaufklärer
In Gedser Hafen an Land.
Feindaufklärung!
Feindaufklärung ist mein Lieblings Dienstfach im Grenzreiseverkehr West –
West-Ost. An der DDR Grenze. Die Feinde der DDR hatte ich in meiner
Dienstschicht im operativen Dienst ohne große Probleme herausgefischt. Hier
wird nur psychologisch gearbeitet. Gegen die Logik denken, gegen die Logik
handeln, führt zum großen Erfolg. Die Körpersprache kennen ist ein Muss.
Vorher unbedingt eine Hausmacht aufbauen mit alle Dienstgraten der DDR
Zollverwaltung. Fragen sie hier nicht wie ich es mache. Ich habe eine besondere
Gene von zuhause mitgebracht für diesen Dienst als Zollkontrolleur in der
DDR-Zollverwaltung. Die Stasi war ständig dabei, mein Wissen aus meinen
Zollkontrollen und im Passwesen abzufischen, zu knacken. Passfälschung im
Reiseverkehr West-Ost-West gehört zu meinem speziellen Wissen, worüber ich
aber hier nicht plaudern werde. Dieses Thema ist hier zu kompliziert im
Fachwesen Passkontrolle. In den Jahren Ende der 50ziger und Anfang der
60ziger Jahren hatte ich in der Reisehochsaison in der Woche oft 3-4 Stasi
Leute aus dem Verkehr gezogen wegen Passfälschung. Die wollten mit einem
gefälschten Bundesdeutschen Reisepass von Ostberlin über Westberlin, über die
Transitwege DDR in die Bundesrepublik sich einschleusen. Ich musste mich oft
vor der Stasi aus Potsdam schützen, indem ich immer wieder auf eine
Passfälschung festgelegt hatte. Der Zugführer stelle es immer klar mit der MfS
Potsdam.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 81
Das letzte Mal, 2018, wollte selbst eine westdeutsche Mitarbeiterin vom BKA,
Name bekannt, jetzt tätig im Tränenpalast, Berlin Friedrichstraße, 2 Stunden
lang mein Know-how abfischen als DDR-Zollinsider knacken. Der Anlass war
sehr banal, um mein Wissen aus meiner Dienstzeit bei der DDR Zollverwaltung
abzuschöpfen. Es war ein Wissen von Reisenden im West-West Reiseverkehr.
Sie wartet heute noch darauf.
Hier mal ein Beispiel aus meiner Zollzeit der DDR, 1958-1960. Ich hatte einen
sehr guten Kontakt aufgebaut im Reiseverkehr West-West auf dem
Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden zu einen Leiter des Flüchtlingslager
West-Berlin Marienfelde. Dieser Westberliner Senatsbeamte versorgte mich
ständig mit Behördenakten aus dem Notaufnahme Lager und Spätheimkehrer
Lager Uelzen vom Leiter der Aufnahmeverfahrens und Beauftragter der
Bundesregierung, Dr. Thiemann, Tel. 3243-45. Der leitende Westberliner
Senatsbeamter aus Marienfelde war wöchentlich bei uns auf der Durchreise in
Richtung Bundesrepublik, Richtung Uelzen. Auf seiner Rückreise nach Berlin
West brachte er mir ständig, die von der Rechtsabteilung DDR Zollverwaltung
Berlin Karlshorst angefordert Personalakten mit. Diese bestellten wertvollen
Akten in originaler Kopie waren für uns, in der DDR sehr wertvoll in der SED
Propaganda. Einfach gesagt, es waren Akten von DDR Flüchtlinge und NS
Mördern, die von der DDR erwünscht wurden. Alle Organisationsfragen laufen
hier nur über den Zugführer Zollsekretär Ghiffke, II. Zug.Ich persönlich als
Zollaufklärer war für einen Kontaktaufbau zuständig, aber nicht für den Nutzen
dieser Akten aus dem Notaufnahmelager Uelzen. Dieses Thema hier gehört
beim DDR Zoll bei uns zur Fernaufklärung. Ist man gut drauf in Fernaufklärung,
dann hat man einen Mentor aus der Bezirksbehörde DDR als Co-Mann
(Compagnon) persönlich zur Seite gestellt. Hier ist eine Machtverteilung
vorgesehen. Ich als Fernaufklärer vom Zoll bin zuständig für das Praktische in
den Zollkontrollen an der Grenze, der Co-Mann ist für das Theoretische
zuständig in allen Rechtsfragen in den Zollkontrollen auf ein
Grenzkontrollübergang an der DDR Grenze von der Rechtsabteilung der
Bezirksbehörde. Hinter dieser Behörde stecken die SED und das MfS des
Landesbezirks. Das heißt in Laufe der Zeit lernt man die unterschiedlichen
Verantwortlichen aus der Bezirksbehörde nach einem größeren
Grenzkriminalvorfall kennen. Fast alle sind auch leitende Aufklärer aus dem
MfS.
Später mehr hier über echte Akten aus dem Umsiedlungslager Uelzen aus den
NS-Zeiten aus Rostock und der Schorfheide. Lesen sie später einfach hier
weiter auf dieser Schiene mein Magazin:
„Bomben auf Rostock - Meine Kindheit unter der NSDAP in Rostock“
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 82
Wer hatte das SS- Scharfschützen Sonderkommando „Dirlewanger“ in der
Schorfheide, 1940 mit geschaffen? Wer hatte den Grundstein dazu gelegt? Auf
den Straßen des Sieges. Das Ende vom Deutschen Reich in Rostock, in der
Kielerstraße. Die Russen sind da und stehen vor unserer Haustür persönlich. Wo
sind die großen kostbaren Werte der NS Hierarchie in der Schorfheide
geblieben? Wo?
Ich hatte Anfang der 80ziger Jahren einen Märzen in der US Botschaft bei der
DDR, in Ostberlin, als guter Helfer in meiner Arbeit im Metropol-Theater,
Berlin für mich werben können. Ich sage hier nochmal, als guter Helfer. Seine
Visitenkarte lösten für mich alle Probleme in der US Botschaft bei der DDR(so
der offizielle Name der US Botschaft in der DDR.) Es war Edward James Smith,
1980 – 1982 in der DDR US Botschaft, Ostberlin, in der diplomatische
Abdeckung. Mit diese Visitenkarte konnte ich jeden Tag, jeden Tag, wenn die
Botschaft geöffnet hatte in die US Botschaft, Berlin-Mitte Neustädtische
Kirchstraße 4-5, Tel. 2202741, nach meinen Wünschen besuchen und mehr,
und mehr und das besondere Mehr. Kein SED Mann aus dem Metropol-Theater
Berlin und hier der SED Chefdramaturg konnte als Westberliner Dauerreisender
unsere Problem lösen. Ich hatte es einfach gelöst mit ein großes
Entgegenkommen dieser US Botschaft bei der DDR. Ich möchte hier all den
Amerikanern aus den DDR Zeiten alle ein Dankeschön sagen für Ihre Hilfe für
das Metropol-Theater, Berlin. Ich war hier 30 Jahre lang Erster Requisiteur und
Waffenmeister im Öffentlichen Dienst tätig. Fast über zwei Jahren war ich
wöchentlich hier mehrmals in dieser US Botschaft, in der Nähe des Metropol-
Theater in der Friedrichstraße. Die Gottesfrage lautet hier im Sozialismus:
Warum konnte unser Arbeitsprobleme im Metropol-Theater nicht von den MfS
Männern aus dem Metropol-Theater in der US Botschaft selbst gelöst werden.
Fragen sie hier einfach mal heute, 2019, die Leute von der alten Garde des MfS
in Berlin. Ruhe jetzt hier. Wir wollen hier weiter kommen.
Mit einen echte DDR Reisepass gehe
ich in Gedser an Land
So, jetzt geht es hier weiter bei der Fernauflärung im Gedser Hafen im Jahr
1961, beim Bau der Berliner Mauer an der Nordgrenze: Die Mauer war die
Ostseeküste, und die Ostsee ist ein reiner Verkehrsweg international. Hier stand
nie eine Mauer, aber hier wurde nur geschossen. Hier gab es nur Tote. DDR
Flüchtlinge in der Ostsee. Flucht über die Ostsee. Ein DDR Drama.
Unvergessen.
Mit dem Stellvertretender Dienststellenleiter der Dienststelle Grenzzollamt
Rostock-Überseehafen, Zolloberkommissar Awe bin ich, als Gruppenführer der
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 83
Aufklärungsgruppe „Go-west“, noch im Sommer über eingekommen, verstärkte
Aufklärung an Land im Hafen von Gedser zu unternehmen, dringend. Hier geht
es speziell um die Zwei Fährbecken mit den unterschiedlichen
Eisenbahnfähren. Westdeutsche und Dänische, die am Tage nach
Westdeutschland tourte, wo die Flüchtlinge aus der DDR sofort raufgeführt
wurden von Westdeutsche Fluchthelfern. Und das Wasserbecken zwischen dem
dort an der Pier liegende DDR Fahrgastschiff vor dem Zollgebäude und den
Fährbecken. Hier muss unbedingt Landaufklärung angesagt werden. Also näher
an den deutschen Feind rann, an die deutschen Fluchthelfer auf das Dänisches
Staatsgebiet. Ohne Fluchthelfer, keine DDR Flüchtlinge in Gedser, sagte mir der
dänische Zollbeamte vor dem Zollgebäude in Gedser Hafen. Wir waren beide
schon per du.
Der Staat Dänemark und seine Politik zur DDR hat die Gefahr schon lange
erkannt, durch die DDR Flüchtlinge und ihre Fluchthelfer. Das ganze Thema ist
eine Innerdeutsche Angelegenheit und es soll nicht auf das Staatgebiet
Dänemark ausgetragen werden. Schon länger will Dänemark dabei ankämpfen.
Außerdem will Dänemark mit dem Ostsee Anrainerstaat DDR in keinen
Konflikt kommen. Der Vertrag über das Trajekt der Eisenbahnfährschiff
„Warnemünde“ auf der Route Warnemünde-Gedser ist mit der Deutsche
Reichsbahn und der Dänische Staatsbahn unter Dach und Fach. Im Sommer1963
wird die dringend benötigte DDR Eisenbahnfähre „Warnemünde“ ihre Fahrroute
aufnehmen. Der Export und Import Dänemark mit Europa nimmt immer
größeren Umfang an .Der Wettlauf im Handel und Wandel ist im vollen Gange.
Aber zu diesen Zeitpunkt will und muss die DDR ihr „ Reiseverkehr“, sprich
militärisch: mit dem Bau der Berliner Mauer, an ihren Staatgrenze grundlegend
verändern. Militärisch ändern, zum Nachteil aller DDR Bürgern. Hier fallen
mehrere internationale Grenzthemen und Staatsvorgehen zusammen, Europa
weit. Wir, als DDR Zollaufklärer sollen die zurzeit neuste Situation an der
Nord Grenze, Eisenbahn Fährschiffe, DDR –Dänemark, DDR Flüchtlinge und
Westdeutsche Fluchthelfer aufklären. Schaden von der DDR abwenden.
Und wie handelt der Dänischer Staat in den praktischen Grenzschiffsverkehr
mit DDR und Westdeutschland. Die DDR Flüchtlinge tragen Konflikte in den
Nato Länder mit hinein, wenn dieses Thema nicht politisch vom Tisch kommt.
Saßnitz, der Fährenbahnhof mit den Eisenbahnfähren nach Schweden hatten das
gleiche DDR Grenzflüchtlingsproblem vor der Tür mit Schweden.
Fluchthelfer aus Westberlin und Westdeutschland wurde zum Modewort unter
den DDR Sicherheitskräften, die unmittelbar am Feinde stehen.
Also, haben sie den Grundkonsens verstanden, welche Aufgaben uns DDR
Zollaufklärer hier zufällt? Und worüber ich hier als DDR-Zollinsider einen
Zeitzeugenbericht schreibe. Von Januar 1961 bis zum 13. August 1961 ist über
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 84
Berlin-West 125.000 DDR-Bürger in die Bundesrepublik übergesiedelt,
geflüchtet. Waren sie auch dabei? Seien sie in ihren Leben jetzt glücklicher.
Der von den MfS in der Bezirksverwaltung Rostock und der Bezirksverwaltung
der Zollverwaltung Rostock AZKW am grünen Tisch ausgedachten
theoretischen Aufgaben, sollen jetzt praktisch von uns Zöllner vor Ort
durchgesetzt und umgesetzt werden. Mit möglichst wenige aber sehr erfahrende
Zöllner im Umgang mit den Reisende und den Feinde der DDR. Wir
Zollkontrolleure haben die besten Erfahrungen mit den Feinden der DDR und
vor allen wir können hier an der DDR Grenze am Bestens mit diesen Leuten
umgehen. Na klar in aller Stille. Ich war hier in dieses Unternehmen der
Gruppenführer und Personenermittler als ausgebildeter DDR Zöllner im
Europäischem Reiserecht und Westalliiertem Reiserecht. Das gesamte
Aufklärer Unternehmen „Go-West“ unterstand organisatorisch, technisch,
ideologisch und politisch dem Zolloberkommissar Awe aus der
Dienststellenleitung Grenzzollamt Rostock-Überseehafen, der Mann vom MfS.
In ein wichtiges politisches und technisches Gespräch mit dem
Zolloberkommissar Awe auf dem Fährbahnhof Warnemünde , wurden neue
Weichen gestellt zur Aufklärung direkt im Gedser Fährhafen, direkt an den
Großfähren der Bundesrepublik und Dänemark. Ich klärte Awe auf was wir
zurzeit jetzt dringend materielles benötigen, und er möchte doch in Eile diese
technischen Fragen umsetzen.
Ich benötige sofort binnen 3 Tage von der Bezirksverwaltung der Volkspolizei
Rostock drei gleich lautende Originale DDR Reisepässe für DDR Bürger, die
für mich bestimmt sind, mit meinen genau überprüfbaren Personaldaten und
mein persönliches ziviles Passbild. Diese Passbilder hatte ich schon vorsorglich
beim Fotografen Arppe in Rostock in der Kröperliner Straße machen lassen.
Alle Reisepässe müssen ein halbes Jahr rückdatiert sein, in der Ausstellung und
alle Reisepässe haben die gleiche Passnummer. Alle Reisepässe müssen
haargenau wie Drillinge aussehen, nur mein Dauervisum zur Ein-und Ausreise
der DDR müssen vier bis sechs Wochen unterschiedliches einen
Ausstellungsdatum eingestempelt sein mit verschiedene Staatssiegelnummern
und verschiedene originalen Unterschriften. Nun, warum das? Lösen sie das
Wunder und wir nehmen sie auf in unsern Fernaufklärer Gilde „Go-West“.
Mit diese, auf mich ausgestellte Reisepässe und das Dauervisum zur Ein-und
Ausreise der DDR, kann ich zur jeder Zeit nach meinem Willen und
Dringlichkeit vom Fahrgastschiff im Gedser Hafen aussteigen, an Land gehen
und eine bestimmte Zeit in der Liegezeit des Fahrgastschiff im Hafen, mich frei
ohne Zwang im Hafen ,an den Fähren und an den Bahnhof bewegen. Mit Kreti
und Pleti einen Plausch machen. Nach drei Tagen wissen die Dänischen Zöllner
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 85
genau Bescheid, wer ich bin und was ich im Gedser Hafen überhaupt will. Das
gehört zu Aufklärungstaktik. Ein Aufklärer, der eine bestimmte Aufgabe hat,
in einem fremden Land, sucht hier dringend einen Feindaufklärer von der Seite
des Feindes. Hat er erst einen gefunden, verstehen sich beide, als Feinde,
wunderbar, und tauschen sich ihre Erfahrungen aus. Das geht am besten nur
direkt an der Grenze selbst, und es darf keine Fremdstörung dazwischen
kommen.
Die Zollaufklärer von Warnemünde
sind im Fährhafen von Gedser
Jetzt zurück zur Aufklärungsgruppe „Go-West“, zu den Scouts. Nach dem ich
fristgemäß meine Reisepässe in der Hand hatte, rüstete ich mich weiter aus, auf
dem Fährenbahnhof, für die Tour nach Gedser. Ich sprach alles mit meinen
Zugführer genau ab. Er hat die Funktion der Rückwertigen Dienste zu erfüllen
in diesem Auftrag. Der Passstempel mit der gleichen Nummer, mit dem die
Reisende mit der Frühfähre im Zug des „Ostsee-Express“ abgefertigt wurde,
hatte ich für die Gedser Tour mitgenommen. Ich brauche hier auf dem
Fahrgastschiff diesen Stempel, um mich selbst einen Ausreisestempel neben das
Dauervisum zu setzen, wenn ich in Gedser an Land gehen wollte. Ich suchte mir
einen von den drei Reisepässe aus. Nebenbei nahm ich ca. 10 Flyer von der
Ostseewoche in Rostock, im Sommer, für die Dänen zur Werbung mit. Ich
benutzte sie für andere Zwecken.
Dem Zugführer sagte ich auch noch, er sollte sich nicht von dem DDR Visa
Mann ausfragen lassen ,über die zur Zeit unsicheren Zeiten an der Nordgrenze
und an den Berliner Grenze. Der Visa Mann von der Bezirksverwaltung der
Volkspolizei Rostock, mit MfS Charakter fährt ständig mit allen Fähren mit,
die Warnemünde ansteuern.
Er gibt auf der Fähre die nötigen Ein-und Durchreisevisum aus, für alle
Skandinavischen Bürger, die in Warnemünde einreisen wollten oder auf Transit
sind durch die DDR mit dem „Ostsee-Express.“ Fahren wollte. Der Visa Mann
ist ein Stasimann, und ich weiß nicht welche Verbindungen er zu den Dänischen
Zöllner privat oder dienstlich hatte zum Ausplaudern unsere Unternehmen. Ich
hatte den Visa Mann all die Jahre, wo ich Dienst auf dem Fährenbahnhof
hatte, nie getraut auf seiner Zuverlässigkeit dem DDR Staat gegenüber. Er stand
ständig unter meinen Focus, sowie wir uns in Warnemünde gesehen hatten.
Dieser Visa-Mann war nicht Koscher in unserem Sicherheitsgetriebe in
Warnemünde. Darum machte er auch stehst einen großen Bogen um mich,
wenn wir uns sehen sollten auf dem Fährenbahnhof Warnemünde. Ich hatte auch
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 86
die Absicht bei einer passenden Gelegenheit diesen Visa-Mann zu enttarnen auf
den Boden der DDR. Kommt Zeit. Kommt Rat.
Ich gab jedem Zöllner in meiner Passkontrollgruppe ein Sicherheitscode mit, nur
er kannte die Bedeutung dieses Codes, wenn ich diese aktiviere musste in
unseren Spezialaufgaben im Dienst. Ein Code festigt die eigenen und in der
Gruppe die Sicherheit und den Zusammenhalt in den vor uns liegenden
Aufklärungen in eine fremde Nato Land. In Fragen des Visa-Mann vom MfS,
hatte ich meine Sensoren dafür, um Untreue und Gefahren im
Sicherheitsbereich zu erkennen. Ich lasse sie dienstlich ausschalten. Ich habe da
meine Erfahrungen im Überseehafen rigoros angewendet gegen unsichere Leute
im sensiblen Sicherheitsbereich an der DDR Grenze, die auch mein Leben
gefährden könnten.
Ideologisch gesehen im DDR Grenzer Deutsch: Erster Schuss ins Knie, zweiter
Schuss ins Herz. Sein Tot ist nicht mein Tot. Diese Weisheit kommt von den
Scharfschützen aus der Wehrmacht 1933-1945 und überlebte Generationen
weiter von Scharfschützen in der DDR.
Als erstes muss der Gruppenführer an die Sicherheit in einen besonderen
Dienstvorgang an seine Gruppe denken und dann an seiner eigene Sicherheit.
Auf dem Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden habe ich alles einfach mit
meiner Pistole Walter geregelt, wenn sich Ostagenten vom MfS und
Westberliner Sicherheitsagenten in unseren Einreisesicherheitsbereich in der
Passabfertigung Baracke eine Schlägerei entwickelten. Meistens waren solche
Ereignisse nur nachts, wenn der PKW Reiseverkehr ruhte und nur der LKW-
Verkehr lief. Drei Warnschüsse in die Barackendecke hatten geholfen, um
deutsche Ordnung wieder herzustellen. Dann wussten wir wer Freund und Feind
war. Vier Zollkontrolleure überwältigten die Spione dann. Handschellen hatte
jeder von uns. Fragen sie jetzt nicht, wie unsere Decke in der Passabfertigung
auch aus sah? Jedes Jahr musste der Fußboden in der Baracke neu eingelegt
werden in einer Nachtarbeit. Dieser war von den Reisenden in 12 Monaten
durchgetreten. Die Barackendecke wurde dann gleich mit ausgebessert. Das
heißt einfach, um unsere Sicherheit meiner Zöllner Gruppe in operativen
Dienst ziehe ich sofort bei Gefahr die Pistole und es Knallt. Erst ins Knie, dann
ins Herz, wenn es der Not entspricht, und die Sicherheit von uns
Zollkontrolleuren an der Grenze erforderlich ist. Ich hatte im Durchschnitt acht
Zollkontrolleure in einer Dienstschicht. Jeder wusste aber dass ich meine
Pistole Walter bei Gefahr für Leib und Seele sofort ziehe und einen Warnschuss
abgebe. Wir Zöllner an der DDR Grenze sind keine Waffen Rabauken gewesen,
1958 – 1963.
In der Not müssen wir uns über den Seefunktelegraf der Reichsbahn über der
für den Fährbetrieb zuständig ist, oder hier dann über Rügen Radio,
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 87
Küstenfunk verständigen. Der Mann von der Reichsbahn auf dem Fährbahnhof
Warnemünde am Seefunktelegraf ist ein Intimus von mir. Der schweigt wie
eine Leiche.
Die Flüchtlinge kommen in
Warnemünde an.
Die Ostberliner und Brandenburger sind vorherrschen als Fahrgäste in
Richtung Gedser. Sie kommen mit dem Vormittagszug aus Berlin an, sondieren
die Gegend um den Schiffsliegeplatz, schätzen die Fahrgäste ein, machen Fotos
vom Schiff und besonders das Oberdeck gilt von einem besonderen Interesse.
Sie Kaufen sich eine Ausflugskarte im Pavillon der „Weißen Flotte“ am
Leuchtturm an der Strandpromenade und warten ab, wie das Wetter ist, oder
wird. In Warnemünde wechselt im Sommer im Allgemeinen alle Vier Stunden
das Wetter. Um 10 Uhr und um 14 Uhr liegt das Seewetter für Vier Stunden
fest. Darum wird die Abfahrtzeit 13.30 von den meisten Fahrgästen gewählt.
Flüchtlinge beobachten den Einstieg der Gäste und entscheiden sich in letzter
Minute mitzufahren. Die Fahrkarte hat drei Tage Gültigkeit, also können die
Flüchtlinge sich 6 Mal aussuchen zu welcher Zeit und Tag sie glauben ihren
Anfang zur Flucht aus der DDR zu beginnen. Zwei Mal wird die Route befahren
nach Gedser, Früh und Mittag. Als erfahrende Zöllner haben wir die Flüchtlinge
rechtzeitig ausgemacht, und an jeden Flüchtling setzt sich ein Zöllner an ihre
Fersen, sowie sie das Schiff betreten. Ein besonderer cleverer Beobachter aus
unser Unternehmen „Go-West“ steht am Warnemünder Bahnhof und erkundet
alle ankommenden Züge und S-Bahnen und macht schon eine Analyse welche
Reisende könnten hier als Flüchtlinge in Frage kommen. Kurz vor Abfahrt stößt
er zu uns auf die Schiffsbrücke und klärt uns allen auf, wie die Situation zurzeit
ist unter den Urlauber, und der Fluchtwille bei dem eventuellen Reisenden.
Für diese guten und dankbaren Dienste wurde er besonders ausgezeichnet von
der Zollbezirksbehörde Rostock.
Er ist ein Finder der besonderen Art, und ist immer mit seinen Gedanken im
Dienst. Ein sehr treuer Zöllner im Dienst, ein sehr verlässlicher Zöllner in seinen
Beobachtungsanalysen. Ein Zollkontrolleur mit besondere Sensoren und
Beobachtungsgabe. Er war in unserer Gruppe „Go-West“ nicht zu ersetzen.
Hütten sie sich vor einen Finder im Zolldienst an der DDR-Grenzen. Finder
besitzen eine besondere Gabe und eine treffsichere Gene.
Wir Zöllner beobachten alles von der Außenbrücke aus, jeden Fahrgast, der zur
Kaffeefahrt mit nach Gedser mitfährt. Ich möchte hier noch sagen: Wir Zöllner
von „Go-West“ tragen alle ohne Ausnahmen unsere persönliche ziviles Outfit,
keiner kommt in Uniform, noch lassen wir uns von einen im Hafen
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 88
herumlaufenden Uniformierten ansprechen. Alle Zöllner der Zollverwaltung der
DDR( bis 1962 AZKW) haben keinen Personalausweis, sondern einen
Dienstausweis der identisch ist wie eine DDR Personalausweis äußerlich.
Der Bootsmann an der Gangway lässt die Gäste an Bord. Ein ausgefuchster
Stasi Mann der besonderen Art. Ein Seemann durch und durch mit starker
Durchsetzungskraft. In der Not regelt er alles, wenn ein Flüchtling seine Flucht
verpasst hat. Dieser Gangway Boy steht auch die ganze Liegezeit im Gedser
Hafen an der Gangway, fest wie eine deutsche Eiche. In Gegenwart der
Fahrgäste kennen wir uns nicht. Er ist ein echter Warnemünder Junge, 1.98
Meter groß. Wir beide sprechen Plattdeutsch miteinander. Kennen tuen wir uns
beide vom FKK Strand Markgrafenheide, der im Aufbau war. Hier hatten wir
manches Ergebnis der Sicherheit analysiert von den verschiedenen Seiten der
Sicherheitsbereichen im Hafen. Dazu gehört noch der Bootsführer der Fähre zu
Hohen Düne, Siegfried Jahn, der Hafenkapitän vom Überseehafen und der
Schiffsführer des Ausflugsfahrgastschiffs „Undine“.
Zurück auf das Fahrgastschiff. Drei Fahrgastschiffe von der „ Weißen Flotte“
Stralsund hat die Deutsche Reichsbahn gechartert für die Route Warnemünde-
Gedser. Zwei Fahrgastschiffe waren immer im Einsatz dieser Route. Ein Schiff
machte die Tagesfahrten nach Gedser, das zweite Schiff ist immer im
Warnemünder Hafenbereich und machte Stunden Rundfahrt in Hafen und etwas
Hochsee. Es ist das Reserveschiff, bei eventueller Havarie, das auf Tour
fahrenden Fahrgastschiffs Richtung Gedser. Das Dritte Fahrgastschiff machte
von Rügen oder Usedom Tagesfahrten für die Urlauber. Ist aber immer im
Einsatz, sofort die Fahrtroute nach Gedser zu übernehmen, wenn es zum
Einsatz per Funk gerufen wird. Die Deutsche Reichsbahn ging auf Nummer
Sicher. Lieber drei Fahrgastschiffe zu chartern, als einen Vertragsbruch mit der
Dänischen Bahn sich zu leisten. Alles schwimmt hier im internationalen Niveau
der Anerkennung der DDR aller Nordischen Anrainer Staaten. Hier greift ein
Zahnrad in das andere Zahnrad der DDR Politik.
Also, in der letzten Phase der Sommertour der Fahrgastschiffe in Richtung
Gedser waren im Warnemünder Hafen abwechseln: Die „Seebad Warnemünde“
und die „Seebad Ahlbeck“.
Die „Seebad Binz“ tourte von Wolgast auf Hochseetagesfahrten. So war die
Situation in der Endphase aller Fahrten im Auftrag der Deutschen Reichsbahn
und kurz vor den Bau der Berliner Mauer für alle Fahrgastschiffe. Für uns
Zöllner war der Mauerbau schon in Sicht. Die Fahrgäste wurden weniger, es
wurden bewusst weniger Ausflugkarten verkauft und die allgemeine
gesellschaftliche Auflösung in allen DDR Betrieben nahm katastrophale
Zustände an. Alles denkt, jetzt noch raus, jetzt aber weg. Schwerpunkt unsere
Touren ist die Nachmittagstour, 13.30 Uhr ab West Mole Hafen und in nicht
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 89
zwei Stunden sind wir bei normalen Seewetter in Gedser, je nach Wind Lage.
Die Fahrgastschiffe machen 11 kn in der Stunde.
Die Aufklärung beginnt
Wenn der Hafen Gedser in Sicht ist, dann verteilen wir uns unter den
Reisegäste. Schwerpunkt ist die Backbordseite. Hier im Hafen ist ein mittel
großes Wasserbecken. Ein sogenanntes Wendebecken für mittel große
Personenfahrgastschiffe. Gedser ist ein reiner Personenhafen. Angelegt wird
Steuerbordseite vor dem Zollgebäude, fast direkt vor der Tür. Man kann jeden
Dänischen Zöllner und die Leute davor sehr gut einzeln erkennen.
Zehn Minuten vor anlegen gehe ich in den untersten Salon, der unter der
Wasserlinie liegt. Hier sind unsere privaten Sachen. Ich habe hier meine Tasche,
suche mir einen Reisepass aus, wo ich erst vor 14 Tage mit an Land war.
Nehme den Passstempel aus dem Fährenbahnhof Warnemünde und Stempel in
meinen Pass. Der DDR Stempel im Passwesen für Reisepässe ist sehr einfach
und ist an den gesamten DDR Grenzkontrollübergänge gleich. Mein
Passstempel sieht so aus: Rechteckige Form 3,5 cm Mal 2,0 cm, Ecken
abgerundet, oben nach unten steht DDR, GKA (Grenzkontrollamt), Datum, kann
eingestellt werden und Rostock, der Grenzübergang. Links ein Großer
Buchstabe „E“ für Einreise, und eine Nummer 1 für die Stempelnummer, Rechts
ein Buchstabe „A“ für Ausreise und die Nummer 1. Der Passzöllner markiert
nur mit einem Kreuz entweder „A“ für Ausreise, oder „E“ für Einreise. Somit
erkennt jeder Grenzzöllner welche Reiseweg der Passinhaber geht, auch alle
anderen internationale Zöllner. Der Passtempel für die DDR ist genau
vorgeschrieben nach den Vorschriften der Vier Alliierten, die Siegermächte
über das Groß Deutsche Reich (NS Staat), im Kontrollrat von Groß-Berlin. Alle
Bescheinigungen und Kontrollvorgänge im Reiseverkehr und Reiserecht an den
DDR Grenzkontrollübergänge sind Vorschriften und Produkte des Kontrollrates
der Vier Alliierten von Groß-Berlin. Ob Ein-oder Ausreise von Personen im
Transit.
Ich werde hier noch genau darauf zurückkommen, wenn die Fluchthilfe
„Reisebüro“ aus Westberlin hier an der Transitstrecke Berlin- Gedser aktiviert
wird. Wir haben in Gedser nur ca. ein Stunde Liegezeit, und so muss ich mich
beschleunigen, um genügend Nachrichten für uns zu sammeln. Da ich schon
mehr malig an Land war, bin ich hier auch bekannt wie ein bunter Hund.
Durch das ständig fotografieren unseren DDR Fahrgästen von den Dänischen
und Deutschen Hafenbesuchern von der Pier aus, sind wir Zöllner hier bei dem
Dänischen Zöllner sehr bekannt und sie wissen genau welche Aufgaben und
Funktionen wir hier auf dem Fahrgastschiff haben. Das sollten sie auch. Sie
sollten ja dies auch wissen.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 90
Das Erleichtert uns und für sie die Arbeit. Schon Mitte Juli1961 standen die
Westdeutschen Fernsehkameras an der Pier vor unseren Liegeplatz und haben
laufend die DDR Fahrgäste aufgenommen, und riefen rüber wir sollten doch ins
Wasser springen. Somit war ich schon lange geortet, für alle die an mich
Interesse hatten. Die Westdeutsche Aufklärer wurden in Gedser an die Front
geschickt. Sie wussten ja nicht, was ich eigentlich wollte. Ich muss so oft an
Land gehen bis die allgemeinen Interessen für mich einschlafen ist. Die
Dänische Zöllner wollten und durften auch nichts gegen mich unternehmen.
Ich hatte da zwei Plaudertaschen von Dänischen Zöllner, die mich mit Info
reichlich versorgten über die dänische Politik des Denken und des Handels über
das Fluchtproblem im Hafen Gedser und auch viel Privates. Das gehört eben
auch dazu, wenn man anbaggern will.
Die Fährbecken, wo zu gleicher Zeit auch die dänischen Eisenbahnfähren
„Danmark“ und die „ Kong Frederik IX“ liegen, beobachte ich und traf mich
mit einen Decksmann von der „ Danmark“ vor dem Schiff und brachte ihm die
Einladungen für sich und seine Freunde für die kommende Ostseewoche. Wir
treffen uns dann in Kühlungsborn am Strand. Hier brachte er für mich auch
mündliche und schriftliche Nachrichten mit, die die neuen Fährenrouten
betreffen im Fährbahnhof Großenbrode, sowie der neuer Ausbau des neuen
westdeutscher Fährhafen auf Fehmarn, Puttgarden. Die Vogelfluglinie der neuen
Fähren. Das ist wichtig, sehr wichtig im internationalen Fährbetrieb auf der
Ostsee, da ein neuer Handelsweg aufgemacht wird, Westdeutschland und
Dänemark im Handel Skandinavien-Europa. Von dem Decksmann bekomme
ich erste verwertbare Nachrichten darüber. Wir Zöllner müssen schon im Voraus
erkennen, wie die kommenden Handelswege sich hier in der Ostsee verlaufen
werden in der Zukunft.
Den Decksmann kenne ich vom den Fährbecken Warnemünde aus, nachts und
plauderten über dies und das. Mit einer Flasche Wodka lernt man schnell einen
Decksmann von einer der Dänischen Fähre kennen, der auch gut plaudern kann,
was ich wissen will von ihm.
Dann zum Gedser Bahnhof, um dort die Situation und Sachlage zu erkundigen.
Der Gedser Bahnhof ist ein Umschlagbahnhof für DDR Flüchtlinge aus Berlin
mit der Fähre über Warnemünde. Diese DDR Flüchtlinge werden schon
meistens von den deutschen oder dänische Fluchthelfer erwartet und dann in
großer Eile auf die dänische Fähre geführt, die abfahrtbereit im Fährbecken
steht, in Fahrtrichtung Großenbrode, Bundesrepublik. Als Zollfernaufklärer
muss man alle Fluchtwege kennen, die für die DDR Flüchtlinge bestimmt sind,
die auf Umwege in die Bundesrepublik flüchten wollen. Somit muss auch der
Gedser Hafen von uns aufgeklärt werden. Wir müssen unbedingt wissen, wie
dieser Hafen aussieht und auch hafentechnisch funktioniert.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 91
Eile ist angesagt. Ich muss in zehn Minuten vor Abfahrt auf das Fahrgastschiff,
auf meinen Platz sein, auf dem Oberdeck an der Reling Backbord Seite. Hier
springen die meisten DDR Flüchtlinge kopfüber in das Wasserbecken, wo schon
die Fluchthelfer in den Ruderbooten warten und Plakate hoch halten „Spring ins
Wasser. Wir retten Euch“. Fünf Minuten vor Abfahrt ist der kritische Punkt
unserer aller Aktionen im Gedser Hafen. Den Flüchtling bleibt ca. fünf Minuten
Zeit, um zu springen, denn das Fahrgastschiff setzt rückwärts ab und dreht am
Ende des Wasserbecken, um in Richtung Warnemünde zu fahren, möglichst mit
allen Ausflugsgäste an Bord.
Im August 1961, wo der Mauerbau vor der Tür stand kamen aus den
Ostberliner Großbetriebe Laien Kabarettgruppen mitgefahren und machten
dann ihren Fez auf dem Oberdeck mit Tanz und Gesang und mit vielen Tam -
Tam , mit vielen lustige „Winkelementen“. Alles zum Jux vor den
westdeutschen Fernsehkameras, die Steuerbord vor dem dänischen Zollhaus
ständig dort standen , direkt an der Pier. Schauen sie sich alte Abendnachrichten
an, vom Fernsehsender NDR Hamburg, aus den Zeiten Anfang August 1961, da
können sie uns alle, alle Zollkontrolleure in Aktion sehen, vom
Sonderkommando „Go-West“. Das MfS hat davon Nachrichtenaufzeichnungen
aufgenommen in der Bezirksverwaltung MfS Rostock. Ich selbst hatte diese
Fernsehaufzeichnung vom Sender Hamburg 1. Programm, vom Gedser Hafen
und wir von der Spezialtruppe Zollfernaufklärer persönlich beim MfS Rostock,
angesehen. Ende August 1961.
Besonders spanenden wird es in den letzten zehn Minuten, in den letzten fünf
Minuten vor der Abfahrt. Auf dem Oberdeck waren gerade mal mit uns Zöllner
fünfzig „Fahrgäste“ an Bord. Dann hatten wir einen erleichterten Dienst an der
Reling. Wenn wir aus dem Hafen rausgefahren sind, dann hatten wir Ruhe und
ruhten uns im unteren Salondeck auf den langen Sitzbänken aus. Für uns
Zöllner war es immer ein sehr stressiger und anstrengender Tag. Zwei Mal am
Tage dieser Rumhampelei mit den Fahrgästen. Ich war immer froh im Hafen
von Gedser zu sein, bei dem unterschiedlichen Seegang und Windverhältnissen.
Im Gedser Hafen konnte ich so richtig arbeiten als Personenermittler, und auch
ernten an Informationen, die unser Aktion „Go-West“ bestimmen soll, all die
Wochen vor dem Bau der Berliner Mauer. Heute, 2019 kennt jeder Rostocker
den Fährhafen von Gedser.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 92
Die Fernaufklärung „Go-West“ im
Hafen Gedser wird sofort beendet
Wie im Leben, hat alles Mal ein Ende, so auch unsere Aktionen im Gedser
Hafen, im Nato Land. Das Ende kam unerwartet und von einer ganz
unerwarteten Seite. Von der Seite aus dem Inneren der DDR, von der Seite der
Feinde der DDR. Zur dieser Zeit hatte die DDR Politik unwahrscheinlich viele
Feinde um sich gesammelt. Man sagte einfach im SED Deutsch: Von den
Staatsfeinden! In meiner Aufklärungsgruppe trat schon von der dauernden
Seefahrerei und das Geschaukelte auf den Meereswellen die berühmte
Melancholie ein von diesem Einerlei. Immer wieder müssen wir zwanzig
Minuten vor Einfahrt im Hafen von Gedser die Reisende an uns binden, wenn
eine Fluchtgefahr besteht. Das dauernde anbaggern an diese Leute und immer
dasselbe von der schönen Seefahrt erzählen. Und das man so eine schöne
Seereise das erste Mal macht, auch wenn einen kotzübel war, von dem hohen
Seegang. Ich weiß nicht wie viel Reisende ich schöngeredet hatte, und oft
enttäuscht war über ihr geistiges Niveau, dass sie so vor sich hinplapperten.
Nun ja, man kann sich als Zöllner nicht immer die Arbeit aussuchen: Aber
jetzt wird es etwas spannen, jetzt geht es los, jetzt kommt Abwechslung in
dieser Schose. Jetzt kommt die reine Wahrheit heraus, was aber die SED
Rostock den Bürgern in der DDR verschweigen wollte aus politischen Gründen.
An einem fast verregneten Freitag, dem 18. August1961, also sechs Tage nach
dem Mauerbau, kommt uns eine schlechte Nachricht entgegen. Wir hatten
schon die erste Tour hinter uns, und hatten noch eine halbe Stunde Zeit vor dem
Auslaufen 13.30 Uhr. Da kam unser Organisator und Politmanager,
Zolloberkommissar Awe in Zivil mit forschen Schritten auf das Fahrgastschiff
zu. Wir hatten ausgemacht, dass wir uns in der Nähe des Fahrgastschiffes nicht
begegnen sollten. Warnemünde ist klein und eben, wie in allen Dörfern, sehr
klatschsüchtig und rachsüchtig. Er auf das Schiff, und alle Zöllner runter in den
Kleinen Salon. Eine Zehn Minuten Konferenz, alles Gesagte ist für uns allen
Zöllner bindend. Beim Zoll gibt es keine Befehle, wie bei der Volksarmee, oder
bei der Volkspolizei, bei uns gibt es Anweisungen und Direktiven, die den
Charakter haben eines Befehls.
Kurz gefasst: In den frühen Morgenstunden ist unser Schwester Fahrgastschiff
„ Seebad Binz“, aus Wolgast, auf einer Bornholmer Tagestour auf hoher See
beinahe von einer größeren Gruppe von ca. 30 West- und Ostberliner
Jugendlicher gekapert worden für eine Flucht in Richtung Schweden,
Bornholm, mit allen Fahrgästen. Die Ausfahrt war Wolgast. Die uns von der
BdVP Rostock übermittelte Nachrichten über die Zustände auf der Binz sind
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 93
sehr unklar, da der Funker von Rügen-Radio, DDR Küstenfunkstelle unklare
Nachrichten von der Binz weitergeleitet hatte. Vom Kapitän der Binz, Kurt
Harms liegen z.Zeit keine Nachrichten der Zollverwaltung Rostock vor.
Entweder es herrscht auf der Binz ein unüberschaubares Chaos oder die
Schiffsführung hat hier in der DDR-Küstensicherheit vollkommen versagt. Die
Schiffsleitung der „ Seebad Binz“ war der Kapitän Kurt Harms, Steuermann
Paul Kropp, Bootsmann und Maschinist Gladrow. Ein kollektives unbewusstes
Gewissen. Die schlechteste Funkbesetzung von Rügen-Radio auf der
Sprechfunkwelle für den küstennahen Bereich „Grenzwelle1“ , war nach den
Bau der Berliner Mauer, 13.August 1961, war hier der Funker Georg Feige
zuständig. Seine militärische unqualifizierte Weiterleitung aller Gespräche von
Kapitän Harms von der Binz, war ein großes Fehlverhalten in der
Grenzsicherheit Küste über die schlechten Zustände auf der Binz. Es war der
Anfang für die nun folgenden politischen, militärischen Ereignisse über diesen
randalierenden Ost-West Jugendgruppe auf der Binz. Es herrschte sehr
schlechtes Wetter, mit hohem Seegang vor. Es regnete teilweise am laufenden
Tag.
Es besteht höchste Alarmbereitschaft in unseren Sicherheitsbereich
Warnemünde. Unser Fahrgastschiff könnte das gleiche Schicksal erleiden, von
Ost-Berliner Fluchtwilligen gekapert zu werden. Die Westberliner Nachrichten
Sender verbreiten stündlich diese Nachricht von der „ Seebad Binz“ und die
Heldentaten der West-und Ostberliner Fluchtgruppe. Zurzeit liegen keine
näheren Nachrichten vor.
Klare Befehle – Klare Informationen
für die Sicherheit an der Ostseeküste
Zolloberkommissar Awe brachte in eine Ledertasche für uns 6 Zollaufklärer
jeder eine Pistole mit, Walter P 38 in einer Pistolentasche und zwei volle
Magazine mit Patronen für uns mit. Wir sollten sofort unsere Waffen
gebrauchen, wenn auf unser Schiff eine Meuterei, wie auf der Binz sich
entwickelt. Voraussetzung war aber, dass wir keine Waffengewalt anwenden
sollten in den dänischen Hafen Gedser und in die dänischen drei Meilenzonen.
Wir sollen die Tour nach Gedser Fährhafen in größter Sicherheit heute
bewältigen ohne Wen und Aber. Alles klar, und weg war er schon.
Ich glaube, mit dieser Nachricht kommt das Finale. Die Endrunde unser
Feindunternehmen „Go-West“. Unsere Feindaufklärer Gruppe ist es klar, mit
der Kaperung der „Seebad Binz“ wird das Finale, das Finalletto eingeläutet. Es
ist das Ende unserer Seereise nach Gedser.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 94
Es muss hier etwas Grundsätzliches gesagt werden über den Informationsfluss
unter all den DDR Sicherheitsorganen hier an der Nordküste. Wenn an der
DDR Grenze Nord größere Vorkommnisse vorliegen, die die DDR Politik und
die DDR Sicherheit gefährden könnte, jetzt nach dem Bau der Berliner Mauer,
13.August 1961, tauschen sich alle DDR-Sicherheitsorgane des Bezirkes
Rostock alle vorhandenen e c h t e n Nachrichten, die die Provokation an den
DDR Grenzen darstellen, im Detail genau untereinander aus. Der DDR
Zollverwaltung Rostock-Überseehafen und Fährenbahnhof Warnemünde liegen
hier für bestimmte Direktiven vor. Der Zoll Koordinator alle Vorkommnisse an
der Nord Grenze und an den einzelnen Kontrollstellen, ist der O.v.D. auf der
Kontrollstelle im Überseehafen. Dieser O v D (Offizier vom Dienst) hat ständig
eine Direktverbindung zu allen Sicherheitsorganen des Bezirkes Rostock. Von
hier werden dann die einzelnen koordinierten Anweisungen gegeben zu den
einzelnen Grenzvorkommnissen, um diese im Notfall auch mit der Waffe zu
beseitigen. Das heißt, die Deutsche Grenzpolizei Küste, die Volksmarine, das
MfS, die Zollverwaltung, die Bezirksverwaltung der Deutschen Volkspolizei,
die SED Bezirksverwaltung, der Staatsanwalt Rostock sind zuständig für die
Sicherheit der DDR Staatsgrenze Ostseeküste. Auch mit der Waffe in der Hand.
Aber dringen einzelne Nachrichten über einen Grenzzwischenfall in die
Öffentlichkeit, was nicht verhindert werden konnte, und ein Grenzzwischenfall
ist von den einzelnen Sicherheitsorganen noch nicht abgeschlossen, wird der
gesamte Vorfall unter den Kuratel des SED-Parteiapparates gestellt, dem SED
Zentralkomitee Propaganda. Die SED hat das Monopol, die reine Wahrheit der
DDR für sich beansprucht. Somit stimmt es auch nicht mit der Wahrheit
überein, was eigentlich am frühen Vormittag auf dem Ausflugschiff
„Seebad Binz“ geschah, als eine Gruppe von 30 jungen Leute aus Ost und West
auf der Binz bei schlechtem Wetter vor Bornholm auf ihrer Weise randalierten.
Wir Zollfernaufklärer aus der Gruppe „Go West“ , Kontrollstellen Leiter und
Gruppenführer wurden drei Tage später, am Montag 21.August 1961, von den
stellvertretender Leiter das Grenzzollamt Rostock-Überseehafen,
Zolloberkommissar Awe , auf der Kontrollstelle Fährenbahnhof Warnemünde ,
über diesen Grenzvorfall sehr genau informiert, und auch über die Fehler der
Schiffsleitung , Rügen-Radio und den zuständigen Grenztruppeneinheiten in
diesem Grenzsicherheitsbereiches. Es wurden hierbei auch Klarnamen genannt,
wer hier die Hauptschuldigen waren in diesen Grenzkonflikt auf der Ostsee und
wie dieser Grenzkonflikt sich auf der „Seebad Binz“ aufgebaut hatte.
Keiner hatte am Anfang des Grenzkonfliktes über das Wetter, über den
Seegang und den inneren Zustand der Schiffsleitung gesprochen noch zu diesem
Grenzkonflikt politisch analysiert. Es gab schon des öfter Probleme mit der
Schiffsleitung „Seebad Binz“ in Fragen echte Sicherheit an der Grenze Nord.
Wir Zollkontrolleure vom Sonderkommando „Go-West“ kanten ja den Kapitän
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 95
Kurt Harms und all seine persönlichen Probleme auf dem Fahrgastschiff. Wir
wurden schon vorgewarnt von unseren Zolloberkommissar Awe, gleich am
Anfang unser Aktion „Go-West“ nach Dänemark, Hafen Gedser. Für die
besondere Sicherheit hier in Wolgast war die Kreisstelle Stralsund zuständig.
Warum wurde die „ Binz“ den Platz verwiesen aus Warnemünde für die See
Tour Warnemünde –Gedser, im Sicherheitsbereich der Nordgrenze, im
Fährbereich der dänischen Eisenbahnfähren in der Zeit des Berliner Mauerbaues
13.August 1961. Warum musste das Fahrgastschiff von Wolgast aus auf See
Touren fahren? Unser MfS Mann, Zolloberkommissar Awe, klärte uns in dieser
Frage auf, mit seinem MfS Wissen. Die reine tatsächliche Wahrheit wird es nie
an das Tageslicht kommen. Seemänner können Schweigen, auch wenn sie
schon im Grab liegen. Wir Zöllner mussten damals auch von Amtswegen
schweigen, da unsere Zoll Kampfgruppeneinheit „Werwölfe von Warnemünde“
eine spezielle politische Kampfmaßnahme war vom MfS Bezirk Rostock.
Unsere Sonderaktionen vom Zoll im Gedser Hafen auf den Fahrgastschiffen
sollten nicht publik werden in der heißen Phase des Mauerbaues.
Ich selbst hatte später aber einen guten Informanten aus der Familie Harms,
Warnemünde. Uwe Dinse, Rostock, August-Bebel-Straße 36 (Hochhaus). Er
hatte einen MfS Charakter zum MfS Rostock. Somit wusste ich über meinem
Personennetzwerk über die große Kapitänsfamilie Harms von der DDR
Ostseeküste bestens Bescheid als Personenermittler. Später wurde ich
persönlich von meinen Freund, den Korvettenkapitän Eugen Groth, Dranske auf
Rügen, in dieser Frage, Meuterei auf das Fahrgastschiff „ Binz“ und die
politischen Auswirkungen an der Ostseeküste Nord in der Zeit des Mauerbaues
August 1961, aufgeklärt. Einer der größten Fehler war hier die Koordinierung
aller Leitenden Sicherheitsfachkräfte, die für die Sicherheit an der Ostseeküste
in der Phase des Aufbaues der Berliner Mauer, August 1961, zuständig waren
im Bezirk Rostock.
Die Versager von Partei, MfS,
Volksmarine beim Überfall auf
das Fahrgastschiff M/S Binz
vor Bornholm in der Ostsee
Es war ein echter sozialistischer, politischer und militärischer Versager auf der
ganzen Linie von Partei, MfS, Staatsanwaltschaft und alle militärischen
Kampfeinheiten von Rostock. Das gerade zu diesen Zeitpunkt des aktiven
Handels eines Funkers in der Phase des Geschehens auf der „Binz“
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 96
ausgerechnet eine große Nieten, ein Nichtskönner und ein echter militärische
Versager auf Rügen-Radio in Glowe/Rügen im Dienst waren, kommt auch
noch dazu. Bei einen Grenzvorfall, wie hier mit der „ Binz“ vor der
schwedischen Insel Bornholm, Ostsee, da müssen die militärische Nachrichten
koordiniert schnellstens fließen zum Militär-Stab. Nur keiner dieser
militärischen Verantwortlichen will es gewesen sein. Wie immer, wenn DDR
Bürger in Not und Gefahr sind.
Wir Zollkontrolleure kennen zu gut die politischen gewollten Schauprozesse
von der Hilde Benjamin in der Zeit des Endstehens der DDR. Dieses Thema
Meuterei auf der „ Binz“ und der große politischer Schaden in der Zeit des
Aufbau der Berliner Mauer wurde später von den MfS Leuten Rostock
schulisch ausgewertet auf den Schnellschiffen der DDR Volksmarine, „Otto
Tost“ und „Albert Gast“, in Transke auf Rügen. Ich habe diese Nachricht
persönlich von dem hier zuständigen Kapitän, ein langjähriger Freund meines
Hauses.
Einfache Worte hier noch zu dem Fahrgastschiff „ Seebad Ahlbeck“ und zu
der sehr umsichtigen Schiffsleitung, und ihrer perfekter Sicherheit für die
Schiffsgäste, und der Schiffscrew , mit der wir, von der Werwolf Kampfgruppe
„Go-West“, Zollkontrollstelle Warnemünde, in Richtung Gedser Hafen
ständig gefahren sind in der heißen Phase vor dem Bau der Berliner Mauer, im
August 1961. Alle Seeleute von dieser Crew und den Kapitän persönlich
möchte ich hier nochmal eine Dankschön aussprechen. Das Fahrgastschiff
„M/S Seebad Ahlbeck“ von der Weißen Flotte Stralsund, stand unter den
Kuratel des Politbüro der SED Berlin. Die Schiffsleitung hatte hier das
Vertrauen der SED Sicherheit und dem MfS Rostock. Walter Ulbricht, das
Politbüro und alle außen-und inländische Gäste sind sicher mit diesem
Fahrgastschiff, „ Seebad Ahlbeck, von dem Rostock-Stadthafen auf der
Warnow zum Staatsakt und Einweihung des neuen Überseehafen Rostock
gefahren, 30. April 1960.
Alle Ergebnis dieser Aktion von den Werwölfen von Warnemünde:
Als Quereinsteiger auf diese Fahrten nach Gedser Hafen, können wir uns sehen
lassen. In unserer wochenlangen Seefahrerei hatten wir diese Abrechnung:
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 97
Das Ergebnis dieses Spezialkommando
„Go-West“ vom Fährenbahnhof
Warnemünde
25 Fahrgäste sind in unserer Gegenwart mit einem Sprung ins Dänische Wasser
aus der DDR geflohen. Davon 16 Männer zwischen 20-40 Jahren, 9 Frauen
gleiche Altersgruppe, davon eine Familie, Vater, Mutter, 3 schulpflichtige
Kinder über 10Jahren alle ohne Schuhe. 28 Fluchtversuche von 19 Männer und
9 Frauen alle im Alter von ca. 20-25 Jahren konnte unterbunden werden,
verhindert werden.
Das zurückgelassenes Handgepäck und Kleidungsstücke von denen über die
Reling gesprungenen DDR Reisegästen, wurde vom Gangway Bootsmann
(Bernd) eingesammelt und der Bezirksverwaltung der Volkspolizei Rostock
übergeben.
Von einen Fluchtversuche im Fährenbahnhof Gedser:
Diese fluchtverdächtigen DDR Personen wurden von dem Gangway
Bootsmann an der Bezirksbehörde der Volkspolizei Rostock beim Verlassen
des Fahrgastschiffes übergeben. Von dem Bootsmann Bernd werden wir hier
später noch einiges lesen. Das neutrale Fahrzeug der Volkspolizei stand in der
Nähe der Anlegestelle, des Fahrgastschiffes, Lotsenhaus. Der Kapitän hat sich
per Seeküstenfunk über Rügen-Radio mit der Bezirksbehörde der Volkspolizei
Rostock verständigt. Das Ergebnis der Aufklärung war besser als erhofft. Meine
Informanten werden später noch von großem Nutzen seinen, für unseren
Dienst in den kommenden Zeiten, wo die Transitstrecke Berlin- Gedser als
Fluchtstrecke benutzt wurde von dem Westberliner Fluchthelfer. Die Profis mit
ihr Fluchthelfer Gewerbe sind hier am Werk. Unsere Gruppe „Go-west“ wurde
aufgelöst, da keine Fahrten mit den Fahrgastschiffen nach Gedser mehr
aufgenommen wurden, und in den kommenden Jahren nicht mehr in dieser Form
aufgenommen werden sollte. Es war ein Unikat in unserem Zolldienste an der
Ostseeküste. Es war für die DDR und Dänemark ein Versuchsballon.
Im Mai 1963 soll dann die Eisenbahnfähre der Deutschen Reichsbahn
„Warnemünde“ das Trajekt aufnehmen. Ja, und hier in Fragen Fahrgastschiffe,
Warnemünde, Gedser, Wolgast, Bornholm, „ Binz“, wurde ich vier Wochen
später persönlich in meinem privaten Bereich aufgeklärt, wie die DDR-Politik
zu diesem Thema politisch ausgesehen hatte. Meine Info kamen aus dem
Verkehrsministerium der DDR von einem Berliner MfS Mann, ein Party Fan in
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 98
meiner privaten Gesellschaft, der in Warnemünde, drei Mal im Jahr Urlaub
machte:
Ing.-oec. Werner Illgen, Referatsleiter in der Hauptverwaltung des
Kraftverkehrs
im Ministerium für Verkehrswesen der DDR, 108 Berlin, Krausenstraße 17-30.
Tel. 209-4327.
Ich hatte auch Glück gehabt, das ich um diese Zeit im August 1961, eine
Auslandsreise rechtzeitig gebucht hatte, im Frühjahr1961 nach Mamaia, an der
Schwarzmeerküste Rumäniens. In der Zeit vom 29.August bis zum 20.
September 1961. Ich hatte diese Reise anschließend im Juli 1961 noch als
„Hochzeitsreise“ an der Bezirksleitung der Zollverwaltung Rostock in
Warnemünde gemeldet. Somit brauchte ich am Anfang beim Bau der Berliner
Mauer nicht mit meinen Kenntnisse im West-West Reiseverkehr, in oder um
Berlin, eine „Sozialistische Hilfe“ leisten. Mich hätten sie wieder in Berlin
festgekrallt, und ich wäre ewig nicht nach Rostock zurückgekehrt. Auch hier in
Rostock und Warnemünde wurden Fachkräfte von Zöllner gebraucht. Ich hatte
in Rostock schon lange feste Bindungen in der Rostocker Gesellschaft mit einen
großen Personennetzwerk an junge Leute aus und um Rostock. Es wurden
wieder Fest gefeiert mit Ost- und Westbindungen.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 99
Die DDR war ein Unrechtstaat,
eine sozialistische Diktatur
Es muss hier vieles sehr global gesehen werden, wenn wir die Hauptursachen
erkennen, warum flüchten die DDR Bürger schon zu Hunderttausenden, seit
Gründung der DDR 1949? Jeder dachte zuerst an sein Leben und sein Schicksal
nach dem Ende des Krieges 1945. Es hat sich herausgestellt, das Leben in der
westdeutschen Lebensgemeinschaft, mit ihren politischen und wirtschaftlichen
deutschen Lebenswerte und Freiheiten bedeutend sicherer und
lebensfreundlicher sind in der Zeit des Kalten Krieges. Die DDR war kein
demokratischer deutscher Staat nach 1945. Die DDR hatte in ihr Rechtwesen
ein großen Teil der Nazi Gesetze sofort übernommen, mit der Todesstrafe und
Sibirien-Lagern. Die DDR war ein Unrechtstaat und unterdrückte den Bürger
ihre Meinungsfreiheit und ständig mit den MfS Strafen. Die SED wollte immer
im Recht sein über die 17 Millionen DDR-Einwohner. In der DDR herrschte die
Diktatur des kommunistischen Proletariats sowjetischer Prägung. Wir
Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung waren die Staatsdiener dieser DDR
Diktatur. So wollte ich auch hier die politischen, wirtschaftlichen und
militärische Zustände auf die einzelnen Zollgrenzübergänge erklären, wie es
war in der Zeit des Kalten Krieges unter uns Deutsche im Deutschen Lande. Ich
wurde in diesen Staat der DDR nie ein wahrer Kommunist nach SED Gottes
Gnaden, war aber nie unglücklich in der DDR Leben zu müssen. Ich hatte
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 100
gelernt mir meine eigene Freiheit zunehmen, und wusste durch meinen
operativen Dienst und auch die Zollausbildung durch das MfS, wie es bei den
MfS Leuten so tickt. Ich war mit einem bestausgebildeten Korvettenkapitän der
DDR Volkmarine, ein Mitglied der DDR Admiralität und der MfS Rostock sehr
eng befreundet und wusste darum über die DDR- Politik mehr als die SED –
MfS wissen sollte. Diese Freundschaft ist auch eines der vielen Produkte aus
meiner Zollzeit. Kein DDR Zöllner hat es sich angemaßt, so über die DDR
Zollverwaltung offen zu schreiben wie ich hier. Jeder soll es wissen welche
SED-MfS politischen Missstände hier an der DDR Grenzen herrschten, als sich
die DDR Politik anmaßte wir gehörten zu den 10 besten Industriestaaten der
Welt an. Das einmal hier zur Klarstellung meine Stellung zum Staat. Zur DDR.
Rudolf Holtz, Berlin, DDR Zollinsider, 2017
Ich werde ein O. v. D. im
Überseehafen Rostock
Per Anweisung von der Kontrolldienststelle Fährenbahnhof , und etwas von
meinem Willen , sollte ich an einige Wochenenden im Monat den O.v.D.
(Offizier vom Dienst) in der Kontrollstelle des Überseehafen übernehmen, um
alle anfallenden Fragen hier zusammenzufassen, und an die richtigen
Dienststelle weiterleiten. Sofortmeldung auch nach Berlin per Fernschreieben
durchgeben. Ein O.v.D. Dienst geht 24 Stunden in einem Stück. Hauptsächlich
liegt der Dienst in den Nachrichtenübermittlern. Im Grunde weiß jeder, der im
Hafen arbeitet, was und wie die Hafenvorgänge ablaufen in den nächsten
kommenden 24 Stunden und in den drei Schichten.
Auch bei den Zollkontrolleuren sind alle anfallenden Dienste in diesen
Schichten bekannt. 24 Stunden vor Anlegen eines Handelsschiffes im
Rostocker Überseehafen, wissen alle Hafenabteilung es von der Hafenmeisterei.
Wann und an welcher Pier und Liegeplatz das Schiff anlegt. 48 Stunden vorher,
weiß jeder schon im Hafen den Namen des Schiffes, die Nation, die Größe und
die Ladung. Ab Hamburg mit dem Ziel Rostock weiß die Hafenmeisterei schon
genau Bescheid, was so bei uns anlegen will hier im Hafen. Oft oder meisten
liegen diese Schiffe schon auf Reede vor Warnemünde und der Hafen hat
Funkkontakt mit jedem Schiff über den Hafenlotsen Hohe Düne, was hier
wartet, um in den Überseehafen reinzukommen. Also jeder Kapitän auf seinem
Schiff auf Reede ist mit dem Überseehafen Hafenmeisterei, Hafenkapitän
durch Funknachrichtenmittel untereinander verbunden, und weiß wie die Lage
und das Seewetter zurzeit ist. Und warum dies hier alles so genau organisiert
ist? Warten sie es ab, das dicke Ende kommt noch.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 101
Der Mörder von der Warnowwerft.
Herbst 1962
10 Zollkontrolleure im Dienst
vom Überseehafen sollten auf der
Reede von Warnemünde ertrinken.
Der DDR Feind in unser Mitte, in unser DDR Zollkontrollorgan, in der DDR
Zollverwaltung: Ein großes SED Problem in der DDR.
Unsere DDR Politiker sind beim militärischen Aufrüsten der DDR. Keiner kann
raus, alle müssen mitmachen. Im Militärischen sind wir auf gutem Wege,
vorne an, in Europa. Auch in den internationalen Welthandel wollen wir in allen
Richtungen mitmischen, möglichst ganz vorne an und mit allen Handelswaren,
die aller Welt so dringen braucht, oder auch nicht. Dazu benötigen wir aber sehr
gute Kader, hier ins besonders neue DDR „treue“ Seeleute für die neu
aufzubauende Handelsschiffsflotte auf allen Meeren der Welt. Die Handelsflotte
braucht sehr schnell unverbrauchte neue Seeleute und politisch gut versierte
Schiffsleitungen mit guten Kenntnissen für alle Hochseefahrten auf allen
Weltmeeren. Diese mussten aber erst auf den Boden der DDR ausgebildet
werden. Außerdem kann aus DDR Sicherheitsgründen nicht jeder bei der
Handelsflotte anheuern, sondern muss erst auch durch eine Politschule geformt
werden, wie es die DDR Politiker so gerne haben möchten.
DDR treu, politisch auf der Höhe, kräftig und gesund für den anstrengenden
Seemannsdienst auf hoher See, und bitte keine großen Heueranforderungen.
450, 00 DNB der DDR für den Monat für einen vollausgebildeten Seemann ist
das ein Minimum. Wohnen und Essen frei. Die DDR hatte einen sehr großen
Hunger nach einer eigenen Selbstdarstellung in der Politik unter allen
europäischen Staaten gleich gestellt zu sein. Ständig behauptet die DDR Politik,
die DDR wäre das 10. beste Industrieland der Welt. Es wurde eine besondere
Propagandashow in allen Medien gegen den Feind in aller Öffentlichkeit von
beiden Seiten aufgewendet. Aber in der persönlichen geheimen Diplomatie sieht
die Welt ganz anders aus.
Der persönliche Kontakt zum Feindeslager ist in der Politik ungeheuer wichtig
und unbezahlbar im Welthandel. Diese sogenannten geheimen Fäden in der
Kunst der Politik sind durch persönliche Kontakte zu unseren westlichen
Nachbaren sehr stark entwickelt und verbunden. Ich hatte persönlich in all den
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 102
Jahren, wo ich Passkontrolleur und Personenermittler war an der DDR Grenze
Drewitz –Dreilinden, Autobahn mehrere bekannte Politiker aus
Westdeutschland und den Nato Staaten einreisen lassen.
Durch persönliche Gespräche und vor allem Hinweise, wer und wie dieser
„Feind“ der DDR empfangen wurde von hohe DDR Politiker, die ich auch
durch ihre Reisen in den Nato Staaten abgefertigt hatte, oft auch in Begleitung
öffentlich bekannte DDR Politiker.
Ist solch ein Grenzübertritt kurzfristig bei uns Zollkontrolleure angesagt
worden, bin ich in meiner Aufgaben und Funktionen im Schichtdienst Einreise
im II. Zug zuständig, diese Leute, Gästen der DDR, den wartenden DDR
Politiker zu zuführen. Alles soll aussehen, als eine ganz normale Durchreise
durch die DDR. Ich hatte auch die Aufgabe einzelne Nato Politiker, die die
DDR besuchten, auf die einzelnen Gepflogenheiten der DDR
Grenzüberschreitung aufmerksam zu machen, und wer sie hier von der Grenze
abholt. So war es ganz normal, dass wir in den Kurzpausen etwas small talk
machten, um die Wartezeit zu überbrücken. Und so lernt man unentwegt Leute
kennen aus der Nato Länder, aus deren Öffentlichkeit und aus der großen
Politik.
Kein DDR Bürger ist so nahe an den DDR „Feind“ herangekommen, wie eben
die Passkontrolleure. 1958 – 1960. So kennen wir so manches Geheimnis was
alles so in einem Westpolitiker Reisepass steht. Das ist für uns als Zollaufklärer
das Allerwichtigste in solch einer Durchschleusungsaktion. Die von allen DDR
Politgästen vorgenommenen Passkontrolle und Identitätskontrolle an der
Grenzen ist ein besonderer Ausdruck der Souveränität der DDR in allen
politischen Tagesgeschehen, wenn sich Politiker von beiden Seiten begegneten.
In der Regel, wenn intime Treffen vereinbart wurden, wird einen Tag vorher ein
Emissär über den Kontrollübergang gesandt, um die Lage und öffentlichen
Verhältnisse vorher kennen zu lernen. Im Allgemeinen , wenn uns ein Politgast
von der anderen Seite besuchen will, bekomme ich früh zur Einweisung
Bescheid vom Zugführer des II. Zug vom Grenzkontrollübergang Drewitz-
Dreilinden Autobahn, dass der und der und der Gast der DDR aus dem Westen,
soll reibungslos ohne Aufsehen durch die Kontrollen durchgeschleust werden
und soll den wartenden Herrn X, DDR, zugeführt werden. Dieser wartet vor
dem Grenzschlagbaum Ausfahrt Richtung Marienborn mit einem PKW dort.
In diesem Kontroll-Zeitfenster darf, soll sich nie ein Zolloffizier sichtbar in
meiner Nähe aufhalten. Das ist ein schlechtes Omen für den Schleusenvorgang.
Wir Zollkontrolleure stehen unentwegt unter der Blickkontrolle der
Durchreisende, den Paparazzo. All diese Vorgänge waren überwiegend auf dem
Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden, Autobahn, Potsdam- Babelsberg
vorgekommen. Dies alles im Vorfeld der jetzt kommenden Dinge. Ein
Ostdeutscher und ein Westdeutsche Handelspolitiker sind so auch auf der
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 103
gleicher weiße vorgegangen und haben ein Internationales Geschäft getätigt,
was kein Aufsehen erregen soll und durfte. Politiker von beiden deutschen
Seiten lieben keine Paparazzi.
Die DDR kauft ein Schiff
aus dem Westen
Der Klabautermann fährt gleich mit
Die DDR hat von Frankreich, durch Vermittlung eines westdeutschen
Schiffsmakler, ein neues Schiff von Frankreich gekauft, in bar. Ein Kriegsschiff,
ein Truppentransporter. Das Schiff hatte französische Truppen in den
Algerienkonflikten im Mittelmeer bewegt. Die DDR Politik braucht dringend
verdeckte Kriegsschiffe, besonders nach dem Mauerbau. Ein Beitrag zu den
Warschauer Vertrag. Dies war eine günstige Gelegenheit hier zuzugreifen. Es
war die „Claude Bernard“, aus Frankreich, fertig gebaut Oktober 1948. Nach
mehrere Jahre Fahrten für die französischen Legionäre im Krieg gegen Algerien,
stand das Schiff zum Verkauf für Jedermann im Angebot. Die DDR brauchte
dringend noch ein Ausbildungsschiff für ihre Kadetten der Handelsflotte, der
DSR, und der Seefahrtsschule Wustrow auf dem Darß. Der Truppentransporter
mit den vielen Kabinen war gerade das Richtige, was preismäßig so auf dem
Westschiffsmarkt angeboten wurde, zu dieser Zeit. Das Schiff kam unter der
Obhut der DSR Rostock, August 1962, und wurde umbenannt auf den Namen
„Johann Gottfried Fichte“. Kurz gesagt die „Fichte“. Sie war 164 Meter lang
und 20 Meter breit. Hatte 74 Mann Besatzung, und für 324 Lehrlinge Platz zur
Ausbildung für die Lehrlingen der Handelsschifffahrt und die zu ausbildenden
Schiffsoffizieren von der Seefahrtsschule Wustrow. Es war ein reines
Ausbildungsschiff der DSR mit Sonderaufträgen der DDR Politik in den
westlichen Ländern, die unsere DDR „noch nicht anerkannt hatten“, aber einen
Seehandel mit der DDR führen wollten. Die „Theodor Körner“ und „Heinrich
Heine“ waren schon Lehrausbildungsschiffe der DSR Rostock.
Die „Fichte“ kam zur Grundüberholung und Teilumbauten auf die
Warnowwerft in Warnemünde. Auf der Warnowwerft beeilte man sich
schnellstens, hier etwas zu schnell, die „Fichte“ wieder seetüchtig zu machen.
Man brauchte dringend dieses Schiff zur Seeausbildung für die schon
wartenden neuen Schiffslehrlinge. Diese Seemannslehrlinge waren schon
eingestellt und sollten die neuen Jungfernfahrt mitmachen. Die
verantwortlichen Politiker aus Rostock und der Warnowwerft trieben nach
altbewährter kommunistischer Art die Werftarbeiten ständig an:
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 104
Der Plan soll, der Plan muss erfüllt werden. Die Werft war auch sehr im Verzug
in den Hauptarbeiten auf dem Schiff. Es ging wie immer zur Probefahrt mit
Holter und Polter, und schnelle Eile, so dass nicht alle Reparaturen und
Neubauarbeiten fertig wurden. Aber zu einer einfachen Probefahrt sollte es
reichen.
Die Werftleitung genehmigte den Termin, der in den sozialistischen Plan
festgelegt wurde von Partei, Werfleitung, und Planwirtschaft.
An einem Wochenende sollten die Probefahrten beginnen. Alle Probefahrten
auf der Warnowwerft finden nur an den Wochenenden statt. Der Montag oft mit
einbegriffen. Es ist Landesweit bekannt, dass möglichst jeder der unmittelbar an
dieses Schiff mitgearbeitet hatte, möchte bei diesen Probefahrten dabei sein.
Oder auch dringen mitfahren wollte sollte, obwohl diese mitfahrenden
Werfarbeiten überhaupt kein Handschlag für dieses Schiff getan hatten.
Hauptgrund waren die steuerbegünstigen Waren, die man beim Überfahren der
drei Meilenzone hier auf dem Schiff bekommt. Darum dauert eine Probefahrt für
alle etwa 3 bis 4 Tage. Alle steuerbegünstigten Waren haben ausschließlich
Westcharakter, so wie es für jeden Mannschaftsmittglied der DSR zusteht, wenn
er sechs Monate auf Fernfahrt ist. Bei der Größe des Schiffes und die noch
anfallenden Arbeiten, sind auf so ein Schiff oft bis zu 150 Werftarbeiter mit
dem fahrenden Personal im Dienstleistungsbereich bei der Probefahrt.
Weil die Fertigstellung dieses Schiffes in Eile war, hat die Dienststellenleitung
Zoll vom Überseehafen, sich bereiterklärt dieses Mal auch einen sozialistischen
Beitrag beizusteuern, zur schnellen Fertigstellung der „Fichte“:
Eine mobile Zollkontrolle auf die „Fichte“ zu schicken, um eine beschleunigte
Zollkontrolle für die steuerbegünstigen Waren schon an Bord des Schiffes
durchzuführen. Eben auf die Reede vor Warnemünde, wo in der Regel oft vier
bis Fünf Schiffe warten, um in den Überseehafen reingelassen zu werden, zur
Einklarierung.
Kontrolldokumente bei einer Schiffsabfertigung, bei einer
Schiffsprobefahrt:
Beim Eingang von der Schiffsleitung vorzulegen:
1.Teilnehmerliste
2. Geld- und Wertsachenliste
1. Abschreibebuch über steuerbegünstige Waren
Beim Eingang von Probefahrtteilnehmer vorlegen:
Ein gültiger DPA
Beim Ausgang von der Schiffsleitung vorzulegen:
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 105
2. Teilnehmerlisten, die von der VPKA. Abt. P und H
Genehmigt sein muss (zweifach)
1Geld- und Wertliste (zweifach)
1 Abschreibebuch über steuerbegünstigte Waren
Bei Ausgang von Teilnehmer vorlegen: DPA
Beim Ausgang werden außerdem vorzulegen, wenn das Schiff an den Käufer
übergeben wird:
Mannschaftsliste (zweifach)
Seefahrtsbücher
All die oben angegeben Listen und Ausweise sind der Zollkontrolle vorzulegen
von der Schiffsleitung. Bei jeder Zollkontrolle auf jedem Schiff, ob bei der
Ausfahrt, Einfahrt oder Probefahrt liegt dem Zoll genaue Daten vor, welche
Personen auf dem Schiff ab-, oder aufsteigt in welcher Funktion an Bord. Wer
hat die verantwortliche Leitung bei so einer Probefahrt der Warnowwerft, bei so
einer Größe des Schiffes? Das ist jetzt sehr wichtig hier, für das Ende dieser
Episode.
Die Zollverwaltung hat seit ihr bestehen im Rostocker Stadthafen, noch in den
neuerbauten Rostocker Überseehafen kein eigenes Zoll Boot zur Verfügung.
Somit konnte sie all die Jahre seit es die DDR Zollverwaltung überhaupt in der
DDR gibt, nie eine Zollkontrolle auf der Warnow, Stadthafen, Überseehafen
und in der drei Meilenzone vor der Warnemünder Reede amtlich durchführen.
Das ist ein großes politisches Manko der Zollleitung in der der Frage Sicherheit
in küstennahen Gewässern. Hier eben im Kontrollbereich des Zollgrenzamt
Überseehafen Rostock.
Das AZKW war im Hafen Rostock ein reines Kontroll- und Sicherheitsorgan
unser Arbeiter- und Bauern-Macht nur ein reines Landkontrollorgan. Wir sind
aber hier eine staatliche Zollkontrolle an der Ostsee, also eine Wasser-
Landkontrollorgan der DDR. Jedes Schiff, das sich dem Überseehafen nähert,
muss erst im Hafen an der Pier anlegen, bevor die DDR Staatsmacht das Schiff
überhaupt kontrollieren kann. Das der Hafenzoll kein eignes Zoll Boot hat in
dieser neuen Grenzsituation nach dem Mauerbau 1961, ist ein riesengroßes
Manko in der DDR Politik und in der DDR Sicherheit hier an der DDR Grenze.
Es fiel zu Lasten aller Zollkontrolleure im operativen Dienst aus. Dieser Fehler
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 106
war nicht mehr wieder gut zu machen. An diese kleine Unachtsamkeit an unser
DDR Grenze und der DDR Zollgrenze kann man erkennen, wie die Großen
unser DDR Politik an die Sicherheit des Zollwesen überhaupt denken noch
dafür sorgen, diese Lücke der technischen Zollsicherheit zu schließen ist.
Hier war nie die Rede davon gewesen mit welchen Hilfsmittel der DDR Zoll
im neuen Überseehafen die Steuern für Volk und Vaterland eintreiben soll.
Alles wurde uns großkotzig von der Zollverwaltung vorgeworfen über die
Sicherheit an der DDR Grenze, was jeder Zollkontrolleur im Dienst ein
zuhalten hat. Aber mit welchen technischen Mitteln sollte diese geschehen? Die
Zollverwaltung und ihre Leitung im Überseehafen war nie das, als was sie sich
laufend politisch ausgegeben hatte.
Wir sprechen hier noch nicht von einen oder mehrere Mördern im Dienst, aber
in diese jetzt kommender Episode aus dem Überseehafen würden der Täter, oder
die Täter von der DDR Rechtssprechung nach Bautzen verurteilt.
Was war nun optimal Geschehen auf dieser Probefahrt der „Fichte“ mit einer
Kettenreaktion von Zufällen mitten auf See, auf der Reede vor Warnemünde?
Hilfe, Hilfe.
Die Partei denkt – die Partei lenkt!
Musste ich als Zolloberkontrolleur
die DDR SED lieben?
Mein Intimus(mein nackter Intimus) der Zolloberkommissar Ave mit MfS
Charakter, ein echter SED-Diktator zum Anfassen aus der DDR-Zollverwaltung,
war mir sehr zugetan und er wollte ja auch, dass ich mehrmals im Monat an
Wochenenden den O. v. D. (Offizier vom Dienst) übernehmen sollte. Da der
O. v. D. Dienst nicht so große Anforderungen stellt über das Wochenende, gab
es auch viel Ruhezeit dazwischen. Hauptsache alle Nachrichtenmittel in der
Dienststelle der Zollverwaltung im Überseehafen waren für den Notfall besetzt
und alle anfallende Nachrichten wurden gesammelt, oder im Notfall auch den
zuständigen Zolloffizier per Telefon zur Klärung weiter geben, wenn eine
Endscheidung dringen es erfordert. Aber wie es so ist unter Männern, wenn es
zuhause zu langweilig wird, sieht man mal nach, ob was Neues auf der
Dienstelle angelaufen ist. So ist es meistens, das der Zolloberkommissar gegen
23.00 mit seinem Wagen vorgefahren war vor der Zolldienststelle im
Überseehafen und kam zu mir in meinem O v D Dienst, Tel. 26451-366, und
wollte mit mir reden über alle Dinge des Lebens, über mich, und was die große
DDR-Politik uns Zöllner in den kommenden Zeiten beschäftigen wird.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 107
Hauptthema waren immer die aktuellen politischen Analysen zu erstellen mit
den Informationen, die wir hatten oder die wir uns auch per Telefon
heranzogen hatten. Er, der Theoretiker, ich der Praktiker mit langjähriger
Grenzerfahrungen und Feindberührung im ständigem Zolldienst. Nach Stunden
kam ein Ergebnis heraus und nun warteten wir bis zum nächsten Male, ob
unsere Politanalyse zutreffen war.
Bei all diesen Gesprächen wurden auch mal einige wichtige GVS Sachen aus
dem Panzerschrank geholt und Awe erklärte sie mir eingehend ihre Wichtigkeit
in der Praxis in unsere Sicherheit, hier im Überseehafen mit unseren Aufgaben
im Zollwesen. Somit wusste ich wohl mehr über die GVS Sachen, die unsere
Dienststelle Überseehafen angeht in der Globalen Sicherheit innerhalb der DDR
Mauer. Inzwischen kannte ich alle GVS Sachen im Panzerschrank und wir
konnten ohne Wenn und Aber über alle Themen offen sprechen und einschätzen.
Dadurch hat sich zwischen Ave und mir ein gutes vertrauliches
Männerverhältnis herausgebildet. Wir beide sprach echt Deutsch, um an den
Kern der Sache heranzukommen und daraus die neue Polit-Wahrheit zu
erkennen, die eventuell auf uns zukommen könnte. Meine Erfahrungen mit dem
Feind in den Westen konnte ich an vielen Beispielen erläutern. Der Zolldienst
hier an der DDR Zollgrenze Ostsee und der Zollkontrolldienst im West-West-
Verkehr liegen grundsätzlich weit auseinander. Awe wusste über meine
Kontaktfreudigkeit zu den West- Reisenden, wo er nie herankommen konnte in
seiner Funktion innerhalb der DDR Zollverwaltung und dem MfS, sowie von
meinen Infonetz unter all den Transitreisenden. Diese Infoquellen hatten oft
nicht den Charakter eines DDR-Freundes, aber gerade deswegen waren sie so
interessant, darüber auch nachzudenken. Wie arbeitet der Feind langzeitig
gegen uns, gegen die Sicherheitsarbeit der DDR und der Zollverwaltung. Oft
wurden gerade diese Nachrichten mit ausgewertet und in den einzelnen
Analysen mit einbezogen. Awe hat sich über seine Zolloffiziersverbindung
intensiv über mich erkundigt, welche Dienstleistung ich am
Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden , Autobahn Potsdam- Babelsberg
geleistet hatte und was ich dort für ein Filou war, in meiner
Dienstdurchführung unter den West-West Reisenden. Meine laufenden
Eskapaden im Dienstablauf mit den Westberliner, Westdeutschen im
Reiseverkehr waren ihm bekannt. Dass er ein eingefleischter MfS Mann war,
störte mich überhaupt nicht. Im Gegenteil, so konnten wir offen über alles
sprechen und vor allem schweigen, schweigen, schweigen zu allen
Gesprächsthemen nach außen hin, die wir in der dunklen Nacht gegenseitig
besprochen hatten. Von MfS Männer kann man auch oft interessante
Nachrichten für den persönlichen Bedarf abschöpfen. In den späteren Jahren, als
ich schon lange in Berlin war in der Hohen Kunst, hatte ich von den MfS
Männer aus der Zentralkomitee der SED , die besten Nachrichten für den
persönlichen Selbstgebrauch abgeschöpft. Man muss nur wissen, wie so was
abläuft. Später werde ich hier einige MfS Verhältnisse aus Berlin hier aufklären.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 108
Dass der Zolloberkommissar Awe ein Mann vom andern Ufer war, war mir
am ersten Tag unserer ersten dienstlichen Begegnung bekannt. Ich war doch in
Potsdam für meinen Zolldienst auf die Körpersprache ausgebildet worden. Na,
was glauben sie, wenn in Köln Karneval war, da war auf den
Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden ein fröhlicher bunter Männerspaß in
den Reisebusen aus Westberlin Richtung Helmstedt.
Wieviel Westberliner Reisebusen ich voller fröhlicher Männer in
Faschingskleidung in der Passkontrolle ich kontrollieren musste und alle, alle
wollten sie sich mit mir in Unform im Bus fotografieren lassen. Wie
Zollkontrolleure sind doch international im Denken und Handel. Ich wurde
schon vorher von meinen Zugführer Gniffke rechtzeitig gewarnt, was da auf
mich zukommen könnte, wenn der Karneval in Köln angesagt wurde.
Außerdem braucht man sich nur mit unseren Zollkontrolleuren im Bereich
Überseehafen leichte private Gespräche austauschen, dann weiß man mehr über
unsere Zolloffiziere im Einzelnen, auch über ihr Privatleben mehr, als es
erwünscht währe. Ich habe doch die Sensoren, die ein Personenermittler
dringend braucht, in meiner Gene.
Nicht umsonst hatte er mir an den Wochenenden den O v D machen lassen
und mich nachts in den Diensträume der Kontrollstelle besucht, um mal nach
“dem Rechten zu sehen“. Ich werde hier, hier aber nicht behaupten, der
Zollkommissar Awe war in den Räumen des O.v.D. in der Kontrollstelle
Überseehafen nackend. Aber ich kenne seine Unterhosen genau, die immer über
meinen Dienststuhl hingen. Wenn sie noch mehr wissen wollen darüber, lesen
sie einfach meine Episoden. „ Ein Interner Einblick in ein sozialistisches Leben
in der DDR“. Da können sie genau, ganz genau alle Themen, die ich mit dem
Zolloberkommissar, Leiter der Dienststelle Überseehafen und MfS Mann
geplaudert hatte, nachlesen. Der Zolloberkommissar Awe hatte in den späteren
Jahren noch flotte Kontakte mit mir gepflegt, als ich schon lange am Rostocker
Volkstheater tätig war zu Vorbereitung meines dritten Berufes. Fragen sie jetzt
nicht, ob der Zolloberkommissar auch splitten nackt da mal war? Aber das
Wunder aller Männer auf den Rostocker Wall war im nicht fremd.
Wir kommen jetzt zurück auf das Thema: Was geschah auf der „Fichte“ auf der
Warnemünder Reede?
Zehn Zollkontrolleure bekommen von dem Kontrollstellenleiter Überseehafen
den Auftrag eine Sonderzollkontrolle durchzuführen auf die „Fichte“, die auf
Reede liegt von der Rückkehr ihrer Probefahrt. Die „Fichte“ war auf der
Warnowwerft zur Neuausrüstung und sollt nach der Probefahrt der DSR
übergeben werden. Auf dem Schiff sind schon die neue Schiffsbesatzung, um
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 109
das Schiff von der Werftleitung zu übernehmen und ein sehr großer Teil von
Werftarbeiter, um noch Restarbeiten zu erledigen.
Das Schiff lag auf Reede in den Nachmittagsstunden, und sollte anschließend
wieder auf die Werft an der Pier festmachen. Die Zollkontrolleure sollten ein
neues Kontrollexperiment starten.
Auf der Reede sollte schon vorfristig alle Zollvormalitäten und die
Zollerklärung einkassieren werden. Besonders bei den Werftarbeiter, um an
Land später keinen Leerlauf entstehen zulassen in den Werftliegezeiten durch
diese Zollkontrollen. Es soll ein Probestück werden für alle DDR Großschiffe
die ca. 6 Monate auf hoher See waren und schon auf Reede die Einklarierung
vorzunehmen, mit der dazu alle verbundene Zollkontrollen bei der
Schiffsmannschaften. Es sollten Hafenliegezeiten eingespart werden. Klappt es
bei der Einklarierung, sollte auch diese Kontrollmethode bei der Ausklarierung
von DDR Schiffen in Angriff genommen werden. Vom Ablegen des Schiffes
bis zu Reede muss die Ausklarierung fertig sein. Also zwei Stunden vom
Ablegen des Schiffes von der Pier bis zur Reede muss alles auf dieser Fahrt
vom Zoll erledigt haben.
Aber nur bei unserer DDR großen Handelsschiffe kommen diese neuen
Kontrollmethode in Frage, weil da die Klarierung mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Ein DDR Experiment live. Theoretisch wäre es kein schlechter Gedanke, man
spart für jedes DDR Handelsschiff auf großer Fahrt vier Stunden Hafenliegezeit
ein. Ein Handelsschiff soll fahren und nicht im Hafen liegen. Schifffahrten
bringen der DDR Devisen, aber nicht bei langen Liegezeiten in so einen der
besten und modernsten Überseehäfen an der Ostsee.
Aber die Praktische Seite dieses Experiment konnte aus materiellen Gründen
nicht durchgeführt werden. Die Zollverwaltung Rostock hatte überhaupt keine
Zollboote für die Fahrten auf Reede. Es war überhaupt noch keine Zollboote im
DDR Wirtschafsplan vorgemerkt. Auch waren keine Zöllner für die
Seekontrollen ausgebildet. Die Hälfte aller Zöllner im Grenzzollamt Rostock-
Überseehafen waren Nichtschwimmer, und waren körperlich nicht in der Lage,
diesen schweren Zolldienst durchzuführen bei einen hohen Seegang und
schlechtem Wetter. Man war laufend auf fremde Hafenschiffe angewiesen, was
am Ende keine Zeiteinsparung für die Handelsschiffe sich ergeben. Also, hier
ist mal wieder eine der berühmtesten sozialistischen Luftnummern der
Parteisoldaten, die von Zoll und Seefahrt keine Ahnung hatten. Eine Idee vom
grünen Tisch aus den Behördenstuben der Bezirksverwaltung der
Zollverwaltung der DDR in Rostock. Aus diesen Nichtskönner Amtsstuben kam
schon so manche unpraktische Luftblase heraus. Sie wollten alle, alle der Partei
dienen und ihr zu Munde reden, aber ohne eine materielle Grundlage zu haben
für ihre hochtrabenden Politwünsche im Sozialismus durchzuführen. Sehen sie
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 110
oben wer die Leitung der Zollverwaltung Rostock und Überseehafen hatte,
1962.
Der Mörder von Warnemünde
wartet auf die Fichte.
Der Mörder kommt aus der SED
Jetzt weiter im Text: Mit vorheriger Absprache brachte das Lotsenboot von
Warnemünde von der Lotsenstation an der West Mole von Warnemünde diese
zehn Zollkontrolleure mit hohen Dienstgraden, vom Überseehafen auf die
Reede zur der „Fichte“. Mit der Davit Leiter erreichten sie das Deck, wo es
aussah wie auf einem Schlachtfeld der Germanen, durch die noch nicht
fertiggewordenen Arbeiten am Schiff. Die „Fichte“ geht wieder in die Werft
nach der Probefahrt, von wo dann alle Schiffsbesatzung und Werftarbeiter nach
dieser Fahrt von sich aus ohne Kontrollen das Schiff verlassen und an Land
gehen können. Am Werft Tor der Warnowwerft war noch nie eine Zollkontrolle
bei den rückkehrenden Probefahrtschiffen. Alle Zollkontrollen wurden auf der
„Fichte“ eingehend durchgeführt und nun war es Zeit für die Zöllner wieder an
Land zu gehen.
Aber womit? Der Lotse hat nachgefragt ob, er die Zöllner wieder vom Bord
holen soll zur Warnemünder West Mole.
Ein voll verantwortlicher Leiter der Warnowwerft beteuerte eingehend, auf der
„Fichte“ wäre ein Beiboot, eine Schaluppe, das von einen Maat der
Schiffsbesatzung gesteuert werden sollte und alle Zehn Zöllner werden wieder
in Ruhe an Land ,nach Warnemünde gebracht. Der Seegang war recht mäßig
und die Windstärke etwa 2 bis 3. Das Lotsenboot kehrte zurück zur
Lotsenstation im Warnemünder Hafen.
Nach getaner Zollkontrolle von Zwei Stunden, wollten nun auch die Zöllner an
Land mit ihrer Ausbeute. Der verantwortliche Leiter der Warnowwerft für diese
Probefahrt, solange diese Probefahrt läuft, gibt das Zeichen alle Zöllner in das
Beiboot mit den Schiffs Maat. Und runter ging das Beiboot auf die Reede in die
Ostsee. Das Aufsetzen des Beibootes war zu heftig für alle Zöllner gewesen. Der
Maat beruhigte sie, alles läuft hier normal ab, alles ist seemännisch korrekt.
Vorwärts, es geht jetzt nach Warnemünde. Es fängt langsam an, dass die
Dämmerung über die Ostsee kommt.
Warnemünde mit dem vielen Lichter war zum Greifen nahe. Das Beiboot war
noch nicht mal 200 Meter weit von der „Fichte“ entfernt, da passierte die
Katastrophe für alle 11 Leute die hier drin waren. Es gab einen Knall und der
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 111
Schiffsboden splitterte auf, das Beiboot füllte sich mit Wasser und sang in die
Tiefe.
Geistig gegenwärtig sprangen alle Mann in das kalte Ostseewasser. Das Boot
drehte sich und schwamm nun Kieloben. Nur durch die seemännische
Tüchtigkeit und Geschicklichkeit des Boots Maat gab er schreien
Anweisungen:
Alle Mann an das Boot und sich an die Taue festhalten, die von draußen an das
Boot umläuft. Hier sollen alle sich festhalten und laut schreien was die
Brusttöne nur noch können. Alle Uniformstücke als Ballast abwerfen, Schuhe
weg , Koppel weg, Mantel weg, Taschen weg, Zollkasse weg, und schreien so
laut es jeder konnte. Am lautesten haben die Schwimmer geschrien und
gejammert. Fünf Zöllner waren hier Nichtschwimmer.
Ein Sowjetisches Handelsschiff mit „Rüstungsgut“ lag mit auf der Reede. Sie
hatten den Unfall gesehen vom Oberdeck aus, hörten das Geschrei, hatten aber
nicht geholfen unsere Zöllner in der Seenot. Die jahrelange „Deutsch-
Sowjetische-Freundschaft“ hatte hier auch nichts genutzt. Ein Werftmeister auf
dem Oberdeck der Fichte stellte fest, dass das Beiboot nicht da ist und sieht
über die Reling. Er sieht 200 Meter von der „Fichte“ das Unglücksboot, mit
dem im Wasser schwimmenden Zöllner. Ein Aufschrei kam von diesem
Schiffsbaumeister, wie konnte ihr dieses Beiboot zu Wasser lassen. Sofort muss
Hilfe herbei gerufen werden über Rügen Radio Küstensprechfunk zum Lotsen
Warnemünde, denn es war ja keine zweite Schaluppe an Bord.
Der Hafen Warnemünde hatte zu dieser Zeit noch kein Hochseerettungsschiff
zu Bergung von Seeleuten die in Seenot geraten sind. Rügen Radio verständigt
sofort die Lotsen in Warnemünde und diese sind sofort rausgefahren zur
Unglückstelle. Sie wussten ja, wo die „Fichte“ genau liegt auf Reede.
Das Lotsenboot hatte ja die Zehn Zöllner von der Warnemünde West Mole zur
„Fichte“ rausgefahren. Es wurde auch immer dunkler, und die Kräfte der Zöllner
haben nachgelassen. Nur den aufreibenden Mut dieses Boots Maat ist es zu
verdanken, dass alle, alle auch alle durchgehalten hatten. Nach dem eine
Stunde vergangen war, kam endlich die rettende Hilfe. In der Dunkelheit, nur
durch die Scheinwerfer des Lotsenbootes konnten alle Zöllner aus dem Wasser
geholt werden. Der Boots Maat ging als Letzter auf das Lotsenboot.
Das Lotsenboot ist ein Boot von besonderer Bauweise. Es muss bei Wind,
Wetter und Wellen raus aufs Meer. Und darum kann ein Lotsenboot nie kentern,
es steht durch eine besondere Technik im Schiffbau immer wieder auf und die
Steuerkabine steht wieder oben. Außerdem ist das Lotsenboot wasserdicht
abgeriegelt. Es ist nicht bekannt, dass ein Lotsenboot von uns verlorengegangen
ist.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 112
Meine Arbeit als O. v. D.
Gerade an diesen Tag hatte ich O.v.D. Dienst in der Kontrollstelle
Überseehafen. Es war alles ruhig verlaufen. Mein Intimus, der
Zolloberkommissar Awe wollte diese Nacht nicht kommen zur Politanalyse, da
er bei einem Familien Treffen war über das Wochenende. In der Stille des
späten Abends klingelte das Telefon. Der Lotse von Warnemünde wahr dran,
23,00 Uhr. Ob ich nicht wissen wollte, wo meine Leute geblieben sind von der
Zollkontrolle auf der „Fichte“? Im Telegramstil klärte er mir auf, was auf der
Reede vorgefallen war mit dem Beiboot, den 10 Zöllner und den Boots Maat.
Alle Leute sind nach den Umständen wohlauf und sind verstreut in den
Rostocker Kliniken untergebracht. Leben tun sie alle, aber der Zustand der
einzelnen Zöllner ist nicht erfreulich, als sie mit dem Lotsenboot an Land
gingen. Sie haben nur ihr nacktes Leben gerettet. Sie waren ca. eine Stunde im
kalten Wasser, der Rest muss jetzt die Medizin herrichten. Für mich war jetzt
Eile geboten.
Als erste rief ich in der Nacht alle Rostocker Krankenhäuser an, in der
Aufnahme, ob sie vor kurzen Zöllner, die auf der Warnemünder Reede einen
Seenotfall hatten, in ihre Klinik auf genommen hatten. Das dauerte mal wieder
etwa zwei Stunden, nachdem ich all die Krankenhäuser hatte, wo die einzelnen
Zöllner medizinisch versorgt wurden. Ich hatte nun alle Namen, ihr
körperlichen Zustand, und ihr geistiger Verfassung nach diesen Seeunfall
zusammengefasst, ohne zu wissen, wie dieser Seenotvorfall vor sich gegangen
ist. Nun rann an den Fernschreiber, um die Dienststellen in Ostberlin zu
informieren, was im groben auf der Reede vorgefallen ist, und was zurzeit für
diese Zöllner unternommen wurde. Schuldfrage ist in der Kürze des Vorfalles
noch nicht geklärt worden.
Wenn ich hier, oben, von einem Boots Maat spreche, so handelt es sich
eigentlich um einen Bootsmann. Ein Bootsmann, hier auf der „Fichte“ untersteht
direkt dem Ersten nautischen Offizier und koordiniert alle Arbeiten an Deck und
im Laderaum. Ein Bootsmann steigt aus der Nautischen Matrosen Ausbildung
auf. Es ist ein Bewährungsaufstieg von einem Matrosen.
Vor dem Mauerbau, wäre der Mauerbau und nach dem Mauerbau fehlten
gravierende nautische Kader bei der DDR Handelsmarine. Die DDR Politik kam
auf den Dreh, in der Nautik ausgebildete Matrosen und auch Maate in der
Volksmarine zu werben. Wenn sie freiwillig in der Handelsflotte ihren
nautischen Dienst aufnehmen, können sie freiwillig aus der Volksmarine in
Ehren ausscheiden mit voller Anrechnung ihrer Dienstjahre bei der
Volksmarine. Hierauf sind viele Nautiker Matrosen zu der Handelsflotte
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 113
gewechselt, besonders die eine familiäre Bindung in und um Rostock hatte. Die
meisten Matrosen kamen aus der 4 Flottille Rostock-Warnemünde Hohe Düne.
Einer davon ist unser Bootsmann von der „Fichte“, der das Beiboot geführt hat.
Der Lotse kannte den Bootsmann noch als Boots Maat von der Marine und hat
bei der Durchsage am Telefon zu mir diesen als Boots Maat bezeichnet. So ist er
nun laufend in allen Berichten zur Sache als Boots Maat bezeichnet worden.
Frühmorgens kam gegen 6,00 Uhr der Dienststellenleiter vom Überseehafen in
den Diensträumen, und ich meldete ihm was vorgefallen war und was ich bis her
veranlasst hatte. Es waren für ihn auch eine unangenehme Nachrichten. Ab jetzt
hat er die Sache in der Hand genommen und alles Kommende organisiert. Von
diesen Zeitpunkt an, als ich meinen 24 Stunden O.v.D. Dienst hinter mir hatte,
genau von diesen Zeitpunkt an , wo ich nachhause gefahren bin mit der S- Bahn
in der Kielerstraße, am Ostseestadion, hatte ich über diesen Vorfall auf der
Warnemünder Reede nie, nie, nie wieder etwas davon gehört, noch wurde ich
zur einer Vernehmung geladen , um die Sache nach meinem Wissen zu erklären,
noch hat je ein Zöllner im Dienst darüber gesprochen. Es herrschte eine
Totenstille, eine eisige Stille, eine Grabesstille über dieses Seeunglück, wo
beinahe 10 Zöllner und ein Handelsmatrose ertrunken wären. Was war
eigentlich der echte Hintergrund dieses Seeunfalles?
Die SED Partei treibt die Werftarbeiter
und Zollkontrolleure der
DDR Zollverwaltung in ihr Unglück
Hier ein Aufklärungsbericht von einen DDR Fernaufklärer in der DDR
Zollverwaltung intern:
Als die „Fichte“ von den Franzosen gekauft wurde, war das Schiff ein alter
Klepper, ein Schiff kurz vor dem Abwracken. Das Schiff hatte den Geruch
eines Krieges an sich. Ein blutverschmiertes Kriegsschiff der französischen
Legionäre, ein Schiff der französischen Soldateska. Ein Schiff der
Menschenunterdrückung. Der Klabautermann war schon lange an Bord, als es
zur Jungfernfahrt ablegte hatte. Das Schiff war bestimmt für frische französische
Legionäre in das Konfliktgebieten der Französischen Kolonie Algerien in den
Kriegseinsatz über das Mittelmer zu fahren und anschließend halbtote
Legionäre und Leichen mit der Trikolore nach Frankreich zurück zu bringen.
Es war ständig nur ein Truppentransporter von lebende und toten Legionäre im
Geiste der französischen Nation unterwegs auf den Meeren, 1962. So sahen
auch alle Mannschafts- und Passagierkabinen aus in den Jahren der Ausnutzung
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 114
des Schiffes. Sämtliche Schiffsausrüstungen an Bord waren sehr marode und
zerschlissen. Die meisten Fehler wurden erst in der Warnowwerft entdeckt, wo
das Schiff neu ausgerüstet werden sollte als Ausbildungsschiff für Lehrlinge
der Handelsschifffahrt der DDR. Es gab mehr Materialschäden als in dem
Kaufvertrag bestätigt wurde.
Von Ungeziefer wollte kein Werftarbeiter reden, das war für sie eine
Gesundheitsplage. Die Holzverschalung in den Kabinen brachte es zum Tage.
Alle Hilfsmittel zur Rettung der Mannschaft und Passagieren war total
unbrauchbar. Der Ausbauplan auf der Warnowwerft verzögerte sich dauern,
Termine wurden verschoben. Die SED Partei wollte mit diesem
Ausbildungsschiff einen großen Erfolg ernten. Die Partei (Rostock) war
verzweifelt über die Nichteinhaltung der Endtermine zum Auslaufen des
Schiffes unter der DDR Flagge. Jeder wollte was zu sagen haben in dem Ablauf
der Werftarbeiten, keiner wollte eine Verantwortung übernehmen in dem Chaos
zur Fertigstellung, Probefahrt, Übergabe.
Fest stand von der Werftleitung , erst alle neue technische Einrichtungen
müssen auf der Probefahrt auf Herz und Nieren geprüft werden, anschließen
werden alle anderen Arbeiten in der Werft nachgeholt.
Nachgeholt nur, wenn sie wichtig sind für die Erfüllung der Aufgaben dieses
Ausbildungsschiff für die Handelsmatrosen auf hoher See. Das DDR Militär,
die Volksmarine, hatte dieses Schiff „Fichte“ schon als Hilfsschiff für
eventuelle Truppen- und Sanitätseinsätze gestrichen, wenn sich die
Grenzkonflikte an der DDR Grenze, Ostseeküste nach dem Berliner Mauerbau
sich gravierend verschärfen sollte.
Die Leitung der Warnowwerft wurde hier schon im Vorfeld aller Umbauten
auf der „Fichte“ eine Unzuverlässigkeit in ihren Aufgabenbereich in die
Militärstrukturen der DDR in diesen kritischen politischen Jahren vorgeworfen.
Der Auslauftermin zur Probefahrt der „Fichte“ muss zum Zweck des
Parteipropaganda fest stehen, zum Sieg des Sozialismus in der DDR nach dem
Erfolg des Mauerbaues. Rücksichtslos wurde alles zum Wohle der Partei
unterstellt und untergeordnet. Wir müssen siegen, wir werden siegen, wir haben
gesiegt. Die Partei ist immer der Sieger. Auch wenn es hier um Tode geht. Nur
über Leichen wird hier gesiegt.
So bildet sich schon vor bekanntwerden, das eine mobile Zollkontrolle auf die
„Fichte“ auf der Reede kommt, die verheißungsvollen Zufälle in einer nicht
überschaubaren Situation, wo nur Fehler im Ablauf der Arbeitsprozesse
vorprogrammiert lagen. Jeder auf dem Schiff wusste es, das das Beiboot eine
nebensächliche Rolle spielte in der ablaufenden Probefahrt. Das Beiboot wurde
auf der Werft von niemand angeschaut auf Fehler oder Nutzbarkeit. Dies sollte
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 115
erst nach der Probefahrt im Plan aufgenommen, wie noch hundert andere
Dinge, die auf dem Schiff nicht funktionieren.
Zum Beispiel, läuft seit Tagen kein kaltes Wasser in den Kabinen von zwei
Decks. Der Schädlingsbekämpfer mit fünf Leuten kommt nicht vom Fleck, die
Wirtschafträume sind nicht claen, das Hospital ist erst zur Hälfte neu eingebaut,
ein Teil der Bullaugen sind nicht dicht, usw, usf. Als nun die Zöllner zurück ans
Land wollten, gab der Erste Offizier den Bootsmann die Anweisung, er soll mit
den Zöllner das Beiboot zu Wasser lassen. Der Erste, noch der Bootsmann hat
jemals einen Blick in das Beiboot getan, auf diese dreitägige Probefahrt der
„Fichte“. So kam eines auf das andere zu und das Beiboot hat das zu
wasserlassen schon im ersten Stadium nicht durch gehalten. Durch den harten
Aufprall auf das Wasser zeigten sich schon der morschen Boden des Schiffes,
und den Rest kennen wir alle hier.
Wie es im sozialistischem Leben ebenso üblich ist, bei schlechte Sachen hat
keiner Schuld, bei guten Sachen steckt die Partei sich selbst einen großen Orden
an ihrer Brust. Deswegen wurde der Seeunfall immer und ewig von der Partei
verschwiegen, da in der Partei selbst dieser Fehler, dieses Chaos lag. Der DDR
Mörder von Warnemünde hier kamen aus der SED. Aber die Partei hat immer
Recht. Alles klar, alles verstanden, wenn nicht, noch mal von vorne lesen.
Mörder sind unter uns! Mit einem SED Parteiabzeichen am Revers. Unser Stolz
der DDR Nation!
Alle hier aufgeführten interne militärischen Informationen über die „Fichte“
und alle Zusammenhänge hier über die „Fichte“ auf der Warnowwerft, habe ich
aus der Volksmarine der DDR bekommen, 1972, aus Dranske/Rügen, von
Oberleutnant zu See, Eugen Groth, Jahrgang 1947, als Kommandant der „Otto
Tost“ und 1974 Kommandant der „Albert Gast“. Korvettenkapitän Eugen Groth
war mein Intimus in Rostock und Ostberlin. Mein bester Infogeber in der DDR
Volksmarine mit allen Info aus der DDR Volkmarine 1,4,u.6. Flottillen
Dranske/Rügen und militärische Infos aus dem MfS Rostock zum DDR Thema,
Volksmarine und Ostseeküste, bis 1985.
Ich war sein Helfers Helfer mit meinen Berliner Personennetzwerk, dass der
Korvettenkapitän Eugen Groth, der Kommandant von der DDR Volkmarine, in
den DDR Außenhandel wechselte und jetzt in eine leitende Funktionen alle
Handelsmärkte und Handelsmessen der westlichen Welt bereiste.
DDR-Zollinsider, Personenermittler, Fernzollaufklärer und Pass-und
Zollkontrolleur in der DDR-Zollverwaltung 1958 – 1963. Rudolf Holtz, Berlin
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 116
Haben sie oben alles verstanden, welches Opfer wir Zollkontrolleure in der
DDR Zollverwaltung an den Grenzen der DDR bringen sollen für die Diktatur
der SED in der DDR, damit nur die SED Soldaten ein fröhliches Leben führen
können, ohne das DDR Volk? Nicht vergessen!
Wir sind hier immer noch bei: „Rostocker Männer Geschichten
Ein Mord in Rostock unter den
schwule Männer nachts um
halb drei in ein Lotterbett.
Die Nachteulen heulen
Rostock, 1968. Ruhe jetzt hier, wir wechseln hier das Thema. Mord ist
angesagt:
Aber auch in Rostock in der schwulen Nachtszene ereignete sich ein
furchtbarer Mord an einen alten Freund, Geschäftsmann und Stadtbekannter
schwulen Werner Behrends, 50 Jahre alt, Chef von der HO Nachttanzbar
„Trocadero“, im Keller am Doberaner Platz, Am Brink, in der Wismarschen
Straße 6/7. Vormals unter den Namen Nachttanzbar „Moulin Rouge“ bekannt.
Ein stadteigener Betrieb, hier war Hans Hexel der Geschäftsführer, 1949. Und
davor 1938 war es „Alt-Heidelberg“ Tanzpalast. Max Winter war zu dieser Zeit
Besitzer dieses Tanzpalasts bis 1944, als der Totale Krieg von den NS –Leuten
in Rostock ausgerufen wurde.
Unsere Rostocker Männerclique war oft zu später Stunde hier und wir hatten
uns das neue Nachtkabarettprogramm angesehen. Werner hat uns aus seiner Bar
gratis ein „ Kräftigen“ eingeschenkt. Die drei HO Rostocker Nachttanzbars
waren ein „Drei Gestirn“. Trocadero, am Doberaner Platz, Ulmen Bar, unter
den Namen „Schwedt“ in Rostock bekannt, in der Ulmenstraße, neben dem
Kino Schauburg und die Storchenbar in der Langen Straße, im Hochhaus. Man
lotste sich oft die Gäste gegenseitig zu, um die Lokale voll zubekommen, wenn
zu viele Gäste vor eines dieser o.g. Tanzbars stehen, und rein wollten. Die
Tanzlokalchefs (Betriebsleiter) besuchten sich oft untereinander in eine
jeweilige Tanzbar in der Woche. Am Sonnabend, den 27.04.1968 war Werner
Behrends wieder mal in der Storchenbar zu beruflichen Gespräche. Hier lernte
er seinen Mörder kennen. Dietrich M., Sandstrahler von Beruf . Besuchte schon
angetrunken die Storchenbar auf der Suche nach einer Arbeit als Kellner. Hier
bei lernte er Werner Behrends kennen, und er wollte ihn bei der Arbeitssuche
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 117
behilflich sein. Man könnte es bei ihm zuhause genau alles durchsprechen und
in näheren zwischenmenschlichen Kontakt von Mann zu Mann kommen. Er
wohnt ja um die Ecke, Schnickmannstraße 13. Das Haus Schnickmannstraße
13, war schon vor dem Krieg ein Gast-und Logierhaus von Ernst Eixmann.
Gesagt und getan. Beide sind in die Wohnung von Werner Behrends zu später
Stunde gegangen. Aus ungeklärten Umständen kam es hier zu einem Streit,
worauf der Dietrich M. mit starker Gewalt auf Werner Behrends einschlug, so
dass er das Jochbein von Werner Behrends zertrümmerte. Hierbei kam Werner
Behrends zu Tode. Nach einer Befragung von der Garderobenfrau aus dem
Trocadero, Inge Seidel, durch die Kripo, informierte sie alle Freunde von
Werner Behrends von diesem Mord. So auch unser Mann aus unser
Männerclique Günhter Camin, Rostock, Fritz-Reuter-Straße 70, der mich von
diesem Mord genau informierte. Der Mörder bekam nur 5 ½ Jahre Haftstrafe,
und es war ein Hette.
Money, Money, Money.
Das Wunder eines DDR HO Gastronom kam jetzt nach Jahren unser
Freundschaft hier zu Tage. Ans helle Licht eines Geschäftsführer einer HO
Tanzbar in Rostock. Als die Kripo nun die ersten Untersuchungen in Werner
Behrends Wohnung (Untermieter Zimmer) unternahmen, stellten sie eine
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 118
Unmenge an DDR Mark und eine nicht überschaubare Menge an Devisen fest.
In allen Schränken und unter das Bett ,wo Behrends tot drauf lag. Die Polizei
musste erst einen visierten Bankfachmann anfordern, um überhaupt einen
Überblick über diese große unterschiedliche Währung zu bekommen. Von der
Stückzahl und den hohen Wert des Geldes war noch gar nicht die Rede vor Ort.
Das Wort große Unterschlagungen in einem Volkseigenen HO Betrieb machte
bei allen Schwulen und Heten Kaffeekränzchen in Rostock die Runde. Es war
ein Sensationsklatsch für alle die Werner Behrends nackt und angezogen
kannten aus Rostock und Umgebung. Werner Behrends war unter den Schwulen
und Hetten Rostocker Männern sehr beliebt, da er als HO Betriebsleiter sehr
spendabel war. Jede Husche, die mit ihm übernachtet in seinem Lotterbett,
bekam morgens auch sein Obolus auf die Hand für seine Bettleistungen. Das
war unter allen Männern in Rostock bekannt. Ob Schwul oder Hette. Hierfür
brauchte man ja auch erst morgens um 04.00 in diese Tanzbar erscheinen. Wir
sind hier in Rostock in einer Hafenstadt.
Das Trocadero war Republik bekannt unter all unseren Seeleuten. Hier waren
die Rostocker Damen und die Ostsee Touristen in dieser Zeit recht frivole und
liebeshungrig nach einem echten Seemann ohne Hosen. Das Herren WC, die
Männer Toilette, war hier für viele sexuelle Dinge im Nachtleben in dieser
Nachtbar für sexuell bedürftige der Seemänner und den Rostocker Herren,
Spezial ausgebaut, umgebaut worden, dank von Werner Behrends. Man kann
heute hier auch mal sagen mit einfachen deutschen Worten, das Trocadero hatte
einen Darkroom. Die Garderobenfrau Inge Seidel hatte für ein großes Handgeld
von Werner Behrends nach Feierabend diesen Männerlustraum gereinigt.
Außerdem konnte sie auch vor der Rostocker Öffentlichkeit schweigen. Wir
schweigen hier einfach mal mit. In der DDR konnte man das noch mit Freuden.
Als Rostocker Schwuler wussten wir aber auch, dass die DDR Seeleute auf
Großer Fahrt sehr freundlich zueinander sein konnten, auch zu zweit in einem
Männerbett, in einer Koje, zusammen schlafen wollten. Nah, da kam aber große
Stimmung auf. Fragen sie einfach unsern Cliquen Boy, Günther Camin,
Damenfriseur in der Wismarschen Straße, der hatte nachts hier für sich so
manchen Seemann am Brink für sein Huschen Bett abgeschleppt. Er liebte alle
seine nackten Seemänner aus dem Inland und vor allem auch die flotten
Seemänner von Übersee, nur weiß er nicht mehr wie sie hießen beim Vornamen.
Ich muss es doch wissen als Zolloberkontrolleur im Rostocker Überseehafen,
denn ich bin als Zollkontrolleur der erste Mann aus ihrer DDR Heimat, mit
dem die Seemänner sprechen wollten. Sie hatten doch sechs Monate lang
Heimweh gehabt auf ihr Schiff. Bei der Zollkontrolle, bei einer Schiffs
Einklarierung bin ich immer sehr großzügig gewesen, zu unseren Seeleuten, zu
unseren Seemannskerle, wenn am Hafentor eine Zollkontrolle war, und der
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 119
Seemann hatte sein „Liebling Männerpornoheft“ bei sich für zuhause zur seiner
Stimulierung. Nah, da wird doch die DDR nicht gleich untergehen.
Echte schwule Seemänner hatten bei mir immer das große Glück gehabt, bei
einer Einreise Zollkontrolle. Ich hatte zu unseren Zugführer gesagt, wir
brauchen die Seefahren für den Aufbau der DDR in der Ferne besonders und wir
von der DDR Zollverwaltung müsse diese Fernfahrer unterstützen bei ihrer
schweren Arbeit auf See. In der DDR Zollverwaltung musste jede politisch
Aktionen auch tagespolitisch untermauert werden, wenn man seinen Willen
durchsetzen wollte.
Hat nun auch Elsbeth und Liesbeth hier alles verstanden?
Hier gibt es keinen Nachhilfe Unterricht in Fragen Antiquitäten der DDR
Geschichte.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 120
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 121
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 122
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 123
Die Matrosen von der Volksmarine
in Rostock, unsere Lieblinge,
nackt oder auch angezogen
Rostock in den 60ziger Jahren und in den 70ziger Jahren bei Nachttemperaturen
von plus 20 Grad, Schrittfeucht:
Im Sommer, in Rostock ,bei schönem Wetter, am helllichten Tage und in der
dunkler Nacht bei Mondschein auf den berühmten Ober-, Mittel- und Unter
Wall, um Mitternacht, wenn Rostock voller Urlauber ist. Jeder Kerl, jede Tunte
von auswärts sucht hier einen echten Matrosen oder auch einen echten
Seemann. Rostock hat alles im Sommer zu bieten.
Bei schönem Wetter sind die Kerle nackt am FKK Strand von
Markgrafenheide und um Mitternacht sind die Kerle nackt auf den Rostock
Ober Wall. Von der Natur zu der Natur. Ich sage hier nackt, für alle die es
wissen wollen. Alle schwule Männer die mal so eine richtige Sause mit machen
wollten, nackt und von nackten heißen Männer umschwärmt sein wollten, der
war hier in Rostock im Urlaub richtig. Hier in Rostock auf dem Ober Wall gab
es den ersten Freilicht „Darkroom“ der DDR. Geschaffen von den
alteingesessener Rostocker schwulen Männer unsere Zeit, die im hochpotenten
Alter waren. Für die nötige Reklame dieses Sexwunder sorgten vor allen unsere
Damen Friseusen im Herrensalon aus Rostock. Warum erkläre ich hier später.
Ich hatte oben schon mal angedeutet, dass unsere schwulen Männern in Rostock
alle einen Code Namen hatten, damit man klar kam von all diesen Peter, Karl,
Manfreds und Marions. Hier nun ein paar originale Namen unserer Zeit:
Schneekönigin, Raschelhose, Unser Maat, Elsbeth und Liesbeth, das
Zirkuspferd, die Koggensonne, vom Nordland, Peitschen Jonny, Tripperjuhle,
die Fischerin, die Bahnhoffriseuse, Jörg der Nackte, Palastschere, der geile
Bäcker, Tampen Jonny, der Hafenkapitän, die Kuttenbande, der Sargverkäufer,
die Wetterkönigin, die Russenlehrerin, Fräulein O so braun, Ella Silberlöffel,
Gatschi, Fite der nackte Matrose, Alberna die Sonnenbräune, Udine, der
Schlachter, Hünermörder, das Lochwunder , Herr Leutnant, der
Oberbürgermeister, Hängelien, Die Kellermannsche, der MfS Fritze,
Glazenkönig, Friedhofwärterin, Uni Klappe, Schorsetta, Matrose o le, Fräulein
Rathauskeller, das große Loch, Schwul Meyer, Vorne und Hinten, Siegfried der
Kapitän, Steiffix, Leckerlischen, Der Friedhofswärter, Der Spanner, Die
Giftmischerin, der Stasi Peter usw., usf.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 124
Der § 175 aus den NS Zeiten wurde erst 1968 in der DDR gestrichen oder
einfacher gesagt umgeschrieben. Aber der NS-Geist von 1933-1945 dazu blieb
weiterhin in der politischen SED Gesellschaft bestehen. Wir Rostocker schwule
Männer aus diesen Jahren sind unseren eigenen Weg gegangen hier, ohne
Sozialismus. Ich hatte mich in Rostock und in der DDR nie um diesen § 175
gekümmert, ich bin meinen eigenen Weg gegangen und habe mich nicht von der
SED sexuell gängeln lassen. Ich hatte damit die besten Erfolge in der
Politischen – und Arbeitswelt gehabt. Schwul sein und mit drei sehr interessante
Berufe. Mit diesen Berufen bin ich alle die sozialistischen Jahre in der DDR
sehr gut durch gekommen mit großen Erfolgen ohne den Vaterländischen
Verdienstorden. Ich war als schwuler King bekannt in Rostock und in Berlin nie
unglücklich gewesen hier zu leben. Alle Schwule wollten in den Westen. Sie
glaubten in den Westen könnten sie ihre großen problematischen sexuellen
Bedürfnisse besser erfülle.
Ich wollte nie in den Westen übersiedeln. Durch meinen Beruf als DDR
Zolloberkontrolleur kannte ich die Gesellschaft sehr gut aus Westberlin und der
Bundesrepublik. Ich hatte in meinen operativen Dienst ja ständig hier leben und
arbeiten müssen in dieser westlichen Gesellschaft. Meine Späteren Reisen in den
Nato Länder hatte den Grund, meine Kontakte die ich mich aufgebaut hatte auf
all den Grenzkontrollämter hier in der Bundesrepublik zu pflegen und zu hegen.
Ich war in der DDR immer flüssig an D-Mark West. Meine Freunde aus dem
„Goldenen Westen“ hatten dafür gesorgt.
Dies hier mal zur allgemeine Klarstellung über mein flottes Leben unter all den
Männern in der DDR mit etwas Sozialismus oder so. Auf den Straßen des Sieges
und des Sozialismus. Lieschen Müller will das doch hier auch verstehen. In ihr
Lesemagazin „Die Frau im Spiegel“ konnte sie sowas(noch) nicht lesen. Hier
geht es um Männer Liebe und nicht um Eheprobleme in der Nacht. Oder
Eheprobleme von Lavendelehen. Hier geht es gleich zur Sache.
Das Rostocker Sex-Wunder.
Nur für Männer, Kerle und Tunten.
Huschen können auch kommen.
Auch für unsere Lavendel-Ehemänner.
Da kann einen schon der Neid
aufkommen.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 125
Das Hauptthema ist hier, aus der schwulen Geschichte der Rostocker großen
Jungs und die lasterhaften Kerle nach echte Männerliebe in der Nacht und mit
diesen § 175 des STGB der DDR und mit unseren Sexwunder aller Rostocker
Männer auf den Ober Wall um Mitternacht, so um Halbzwölf. Bitte pünktlich
sein! Unsere Matrosen von der Marine waren immer mit dabei und zeigten uns
all ihre Pracht und Männlichkeiten ungeniert, und mehr und mehr, einfach mal
so.
Ruhe jetzt hier, wer will kann sich hier schon mal freimachen. Der Mond
scheint heute besonders schön hell. Die Männer und Kerle sind hier schon im
Rauschzustand.
Die Örtlichkeiten hier auf dem Rostocker Ober Wall.
Am Teufelssee geht hinten durch viel Gebüsch getarnt ein schmaler fester
Sandweg runter zum Unterwall in Richtung Schröder Straße 18, an der runden
Ecke, wo das bekannte Restaurant Teßmer war, Ecke Karlstraße. Der ca. 2
Meter breiter Weg teilte sich, links und dann Rechts. In der Mitte war ein
Sandplateau von 4 -5 Durchmesser mit einen festen Boden. Bei Regen fließt
hier das Wasser in einen mit Steinen befestigten Abfluss den Berg ab. Der Weg
ist links und rechts von grünen Sträuchern undurchsichtig von allen Seiten
geschützt vor alle fremden Blickeinwirkungen. Das ist hier das große
Sexwunder von Rostock so um Mitternacht, um halb eins bei dem
wunderschönen Rostocker laue Sommernächten. Kein anständiger sittenfeiner
Rostocker erahnte es, welch ein großes Sexwunder doch die Kerle, Männer und
Tunte sich hier in Mutter Natur geschaffen hatten mitten in der Stadt zur
Selbstbedienung seiner Manneslust. Einfach so im Sozialismus ohne MfS und
Polizei. Und der Parteisekretär wusste es auch nicht. Gegen 12.30 begann hier
das Treiben los bis es im Sommer früh schon wieder hell wurde. Man brauchte
überhaupt keine Angst haben, die Polizeistreife würde hier ein Störfaktor sein.
Die Nacht Polizeistreife durch Rostock kam gegen 22.30 aus Richtung Grüner
Weg, dann aus der Richtung Rosengarten über den Ober Wall in Richtung
Doberaner Platz. Ist mal was besondere angesagt bei der Nachtstreife der
Polizei, immer nur zwei Männer hatten Streifendienst, hatten wir hier einen
rechtzeitigen Melder aus der Polizei, aus der Bezirkspolizei Rostock, in der
Richard Wagner Straße. Unser Kumpel aus unser Männerclique, Walter Gaede,
der Bahnhof Herrenfriseur, wohnt im Patriotischen Weg. Er hatte einen Bruder,
Otto Gaede, der in Rostock-Evershagen wohnte in Familie, der als
Volkspolizist in der Eingangszentrale der Bezirksbehörde der Volkspolizei fest
tätig war. Wir Männer wurden schnellstens über seinen Bruder Walter Gaede
vorgewarnt, wenn die Polizei einen besonderen Einsatz vor sich hatte, oder
einen Einsatz planten in den dunklen Rostocker Nächten. Otto Gaede von der
Volkspolizei war ein Hüne ein echter Junge aus Mecklenburg. Zuhause war die
Familie Gaede früher in Krakau am See. Er war in Leipzig in der Ausbildung
bei der Polizei und hatte auch Revierdienste dort gehabt. Nach Feierabend hatte
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 126
er sich auf der Sporthochschule Leipzig als Catscher ausbilden lassen, was jetzt
in Rostock ein Joker für ihn ist. Ich kannte Otto Gaede auch gut, Walter und ich
besuchten ihn öfter auf seine Dienststelle um das Neuste aus der
Bezirksverwaltung der Rostocker Volkspolizei zu erfahren. Er war uns alle
Rostocker Kerle in den Rostocker Nächten sehr zugetan, so dass wir sehr oft
gute Informationen aus der Rostocker Beziksverwaltung der Polizei hatten. Wir
konnten aber nicht schweigen diese Informationen für uns zu behalten, wir
streuten diese Nachrichten aus der Bezirksverwaltung der Rostocker Polizei
rechtzeitig über Rostock aus. Wie sagt man heute einfach: in der Behörde war
ein Leck.
Die lauen Nächte und der aktive Spaß
In dieser Zeit war es eine große Mode, das die Männer kurze Sporthosen
getragen hatten in allen Farben und möglichst immer kürzer. Der moderne
Mann von Welt trug Sporthosen, um seine kräftigen Oberschenkel jeden zu
zeigen. Und die Männer konnten aber auch in diesen Modetrend alles, aber auch
alles zeigen, was uns, den Kerlen so eine Freude macht, am Tage und in der
Nacht, in der Nacht. Man hat alles auch zeigen wollen hier, um gut
anzukommen. Das T-Shirt für Männer war im Kommen. Man trug auch
halbgeöffnete Hemden, wo man die herrliche gebräunte behaarte Männerbrüste
schon bewundern konnte. Also, jeder Kerl, der heute Abend mal so eine richtige
Sause machen will ist gut vorbereiten, um kurz und bündig splitternackt zu sein
auf der Wall, im Darkroom der Männerfreude. Meistens hatte man schon so
einen kleinen Plastewerbebeutel aus dem Westen bei sich in der
Turnhosentasche hinten eingesteckt, wo Hemd und Hose rein kommt und der
Beutel an einen sich selbst bekannten Ast an ein Gebüsch anhängte. Schuhe
blieben grundsätzlich an. Kondom hatte man schon in den Strümpfe gesteckt.
Möglichst 2 bis 4 Stück. Man weiß nicht vorher, was da in dieser Nacht so
abläuft. Und wer nun in diesen dunkler Freudensumpf ein taucht, hat immer
große Freude da rann. Im Durchschnitt sind je nach Wetterlage an Wochenenden
etwa 20-30 Männer und oft auch noch mehr Zugange in der Lust und in der
Liebe. Und in der Erquikung. Ein besonders aktiver „Täter dieser Liebesnächte“
war unsere Kellermann aus dem Rostocker Volkstheater. Ein rauschender
Nimmersatt der Männer Liebe. Nur keiner kannte Kellermannsche im Dunkel
der Nacht. Dann auch noch splitternackt? Er kam im Stillen und verschwand
auch früh morgens im Stillen, kurz bevor es hell wurde. Es muss hier noch
einmal gesagt werden, dass unsere Matrosen von der DDR Marine ständig
immer dabei waren, ohne Wenn und Aber. Bei diesen Lieblingen der
Nachtgeschichte war immer alles groß von der Natur. Große Füße, große Hände
und das andere auch besonders groß. Groß. Hier in der Natur gab es keine
Spanner oder so, hier wurde nur aktive Liebe von Mann zu Mann mit aller Kraft
ausgetauscht. Schlapp machen geht hier nicht. Außerdem war es ein Kommen
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 127
und Gehen von Kerle, so dass man zum Schluss nicht mehr wusste, mit wem
man einen so schönen Sex hatte. Seine Lieblingskerle erkannte man aber schon
an ihr Stöhnen und an ihre unbeschreibliche Gier nach einen Männer Sex im
Dunkel. Darum kommt auch der Name Darkroom her für Rostock kräftige
Kerle. Hier konnte jeder mit jedem nackend seine gewünschte Liebe machen.
Auch mit zwei oder drei Kerle zusammen. Herrlich stöhnen alle Männer um
Mitternacht. Hier schon in den 60ziger Jahren in Rostock auf den Ober Wall
ohne Sozialismus, aber mit SED Parteibuch, wenn man eins hatte. Also, die
Rostocker Kerle wussten was sie wollten in ihr Privatleben, sie waren nie
Kellerkinder in ihre Jugend und in ihrem Mannes Alter.
Ruhe jetzt. Jetzt geht es an das Eingemachte der Rostocker Kerle. Schaut euch
diese Männer genau an. Ich sage hier nur Stasi, Mitarbeiter des Rostocker MfS.
Keiner verlässt jetzt den Saal. Hier herrscht Anhörpflicht.
Die Männer vom Rostocker MfS
Mitten in unserer Gesellschaft
Die Rostocker Bezirksbehörde des MfS von Rostock gehörte in der DDR zu den
aktivsten in der Informationsbeschaffung in der DDR und auch außerhalb der
DDR Grenzen. Ich bin als DDR Zollkontrolleur der DDR Zollverwaltung auf
das Beste informiert über die Strukturen, und über die namentlichen bekannten
Referatsleiter im aktiven Kampf gegen die westliche Bundesrepublik aus dem
politischen Stand des Bezirk Rostock heraus. MfS Rostock arbeitet mit dem
MfS Ostberlin sehr eng zusammen und liefert ständig neues ausgebildetes
Personal in Richtung Ostberlin, demokratischer Sektor von Groß Berlin. Wenn
ich hier Rostock sage, dann meine ich aus dem gesamten Gebiete in der Ostsee
nähe. Ich war ab Anfang 1970 ein Bürger von Ostberlin bis heute noch. Wir
Mecklenburger in der Fremde halten hier wie Pech und Schwefel zusammen,
hier auch besonders in das Soziale und in der Mecklenburger
Wertegemeinschaft. Man spricht Platt.
Ich selbst komme mit allen echten Berliner sehr gut aus, und die verstehen sich
mit mir. Ich habe 3/3 % Bandenburger Blut in mir und meine Ahnentafel
mütterlich Seite geht zurück bis 1682 in das Prignitzer Land. Meine Großmutter
väterlicher Seite kommt aus Obersdorf in der Märkische Schweiz. Man arbeitet
in Ostberlin und wohnt auch da, aber ansonsten ist und bleibt man einer „Von
der Küste“, von der Ostseeküste. Oder einfach gesagt man ist ein Fischkopp.
Das wissen aber die meisten Leute von zuhause nicht. Ich war seit Anfang 1970
bis heute in Ostberlin und habe mich hier in Ost-und Westberlin ein großes
nutzbringendes Personennetzwerk all die Jahre geschaffen. Ich hatte schon
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 128
immer auf zwei Hochzeiten getanzt, in Rostock und in Ost-und Westberlin bis
zum Mauerfall und auch danach, danach. Dies hier zur Kenntnis im
Allgemeinen Voraus gesagt, für die Dinge die jetzt kommen sollten.
MfS heißt hier das Schrecken aller DDR Bürger. Wenn es hier noch nicht jeder
Leser weiß, ich war vor, während und nach dem Berliner Mauerbau in der DDR
Zollverwaltung im West-West-Ost Reiseverkehr auf dem
Grenzkontrollübergang Drewitz-Dreilinden und im neu erbauten Überseehafen
Rostock und Fährenbahnhof Warnemünde als leidender Gruppenführer und
Reisepassspezialist im Reisepasswesen europaweit tätig.
Ich war von 1959 -1989 ständiger Waffenträger im Sinne der DDR MdI. Dies
hier nur zur Kenntnis, wenn es hier über schwule Stasi Männer geht und ihre
Umstände im Leben in unsere Sozialistische Gesellschaft. Und denken sie hier
immer daran, ich war hier ein echter Rostocker schwuler Kerl in Uniform der
DDR Zollverwaltung. Also ein begehrter Mann in Rostock in Uniform für die
Rostocker Uniformfetischisten. Leider hatte sie bei mir Pech, ich fahre auf eine
ganz andere Schiene in unserer Männerwelt mit viel Glück und Liebe. Sonst
noch was?
Und denken sie hier immer mit, ich war all die Jahre an der DDR Grenze und als
Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung und vertrauter des MfS Rostock und
Potsdam im Passwesen nach dem Mauerbau, ein echter Rostocker schwuler
Mann im aktiven sexuellen Leben. Fragen sie hier nicht, wie sowas gab in der
DDR. Diese Jahre waren unbeschreiblich interessant hier zu leben und alle
Ereignisse an der DDR Grenze mitzumachen. Ich war hier schon ein schwuler
King in der sozialistischen Gesellschaft. Ob in Westberlin oder auch an der
DDR Grenze West. Meine Erkenntnisse aus diesen Grenzjahren mit der MfS
fließen hier mit ein. Ich hatte ständig mein Wissen in der DDR Zollverwaltung
erweitert für all die Jahre danach, für die Zeiten meiner Zolldienst danach,
danach. Hier ins besondere das Wissen im Reisepasswesen. Es war für mich
persönlich sehr nutzbringend.
Ich konnte somit Reisen aus Ostberlin in die Nato Länder nach meinen
Wünschen, trotz dass ich am Metropol-Theater Berlin im Öffentlichen Dienst
tätig war. Ich hatte in den 80ziger Jahren hindurch 3. DDR Reisepässe für
meine persönlichen Reisen in die Bundesrepublik. Man muss als DDR Bürger
nur wissen, wie es so Vorsicht geht bei den DDR Behörden, um seine
Reisewünsche zu erfüllen mit dem MfS im Nacken. Für mich war es ein Unikat
für die Beschaffung eines Reisepass mit ein Aus-und Einreisevisum. Von nix
kommt nix. Hände falten, Köpfe senken brachte bei der DDR Behörde keinen
Erfolg
Ich hatte in meiner Funktion im Metropol-Theater 35 Tage Urlaub, plus
Sonnabende und Sonntage, plus Überstunden. Meine Kaderleiterin war auf das
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 129
Beste von mir politisch informiert über meine Umtriebe in der westlichen Welt.
Neid gab es nur bei meiner Kollegin, die 3 Jahre zur Ausreise in die
Bundesrepublik warten mussten, 1982.
Mein bester Freund und Intimus, mit einer Größe von 199, war ein schwuler
Korvettenkapitän von der Ostseeküste Rügen und Usedom in mein Rostocker
und Ostberliner Lotterbett und in der feinen Berliner Politgesellschaft. Nebenbei
lief seine Lavendelehe. Welcher schwuler Kerl konnte sich schon sowas leisten
öffentlich mit einen großen Offizier der Volksmarine in Gala in der Ostberliner
Gesellschaft rumspazieren unter lauter SED Größen und alles im MfS
Sozialismus. Ich war in Berlin und Rostock bekannt wie ein schwuler King in
der öffentlichen Gesellschaft. Man muss frühzeitig lernen mit seiner
Schwulitäten in der Politgesellschaft umzugehen ohne gleich einen Schaden
anzurühren.
Wenn ich hier es noch nicht gesagt habe: Ich war nie in einer DDR Partei und
nie beim MfS der DDR. Das hier mal zur Klarstellung. Aber eine große
Politkanone für das Mecklenburger Land und der Hauptstadt Berlin. Das MfS
klebte seit ich in der DDR Zollverwaltung war, 1958, an meine Hacken und
wolle sehen wie ich die anfallenden Probleme an der Grenze West-Ost löse.
Mein erster Fall war ein West-Ost Agent Herr Bormann im Reiseverkehr West-
West. Ich war gerade mal 20 Minuten auf meiner neuen Dienststelle Drewitz-
Dreilinden. Fragen sie hier nicht wieviel Feinde ich im Zolldienst hatte. Ich war
schon hier ein ständiger Waffenträger für das MdI der DDR.
Und bei der Organisation der Demo auf dem Alex, Berlin, 4. November 1989,
hatte ich mit der Gewerkschaft aus dem Metropol-Theater Berlin, das Nötigste
mit organisiert unter all den schwulen Männer aus Berlin und Umland, die ich
benachrichtigen konnte. Es geht schon wieder los.
Organisieren was einen Verstand und einen Erfolg haben musste, lag mir sehr
in all meinen Berufsjahren sehr gut. Zuerst organisierte ich meine eigenen
speziellen Lebensbedürfnissen. Und dann wurde die Liebe zu den Männern
organisiert, im Stillen aller Geheimnisse. Ich stand täglich unter den Beobachter
beim Zoll und im Metropol-Theater. Wie macht er das so.
Auch allen Nackt Partys bei Freunde oder einfach bei mir zuhause organisierte
ich einfach mal so. Meine Wohnung in Berlin, Ostberlin, hat 2 Zugänge und 2
Fahrstühle. Nah, wer hatte das schon im Sozialismus gehabt.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 130
Das Metropol-Theater in Ostberlin
Schafte für das MfS in Ostberlin
schwule Gaststätten an.
Wir kommen jetzt zu einem heiklen Thema unserer DDR Gesellschaft im
Sozialismus, wo heute keiner mehr darüber sprechen will, da es hier alte
Antiquitäten unserer DDR Geschichte waren. Nun, da müssen wir durch, und
vielleicht kennen sie hier oder da jemanden, dem besondere Leid in den DDR
Zeiten zugefügt worden ist, der aber all einen Ausgang aus Rostock hatten. Die
MfS Bezirksbehörde Rostock, hier müssen sie die Täter suche ohne Mitleid. In
Meinem Berufsleben sind in Rostock, Berlin, Potsdam so viele Stasi über den
Weg gelaufen, über all die DDR Jahren, da wird keiner mehr gezählt. Und in
den Jahren ab 1980 waren von 20 Partys Gäste schon allein 10 festangestellter
aktiver MfS Männer aus Mecklenburg und Rostock. Sie werden, sie müssen hier
davon noch lesen müssen, um zu wissen, wie hat die Gesellschaft in der DDR
überhaupt politisch ausgesehen. Wie hat es so unter den jungen Leuten politisch
getickt. Alles klar hier?
All das so große Übel von der MfS kommt jetzt aus ROSTOCK.
Wir kommen jetzt zu den ominösen schwulen Gaststätten in Berlin, in Ostberlin,
so Ende der 60ziger – Anfang der 70ziger. Diese Gaststätten hatten alle einen
schwulen Männer Hintergrund, dass gemeinsam mit der DDR Politik, das MfS
Berlin und Rostock und das Berliner Metropol-Theater zu tun hatten. So nun
schweigen sie etwas hier, wir wollen dieses Rostocker Geheimnis am Ende hier
lösen, gemeinsam. Alle hier oben bilden eine gemeinsame Einheit in der
Entstehung, in den Aufbau und Nutzung für die Sicherheit und den Frieden in
der Hauptstadt der DDR, Berlin. Fangen wir erst mal hier Klein auf Klein an,
um die Ursache von dieser Grundlage zu erkennen.
Die homosexuellen Männer, man könnten hier auch einfach von den „schwulen
Männern“ sprechen. In Berlin stehen hier als Grundgedanke aller jetzt
folgenden politischen Zusammenhänge im Blickpunkt der hohen Offiziere der
Berliner MfS Zentrale. Alle Zusammenhänge über Gaststätten, Schwule und die
bestimmenden MfS Politik bilden den Kern zu einem Sicherheitsfaktor in
Berlin verbunden mit dem Metropol-Theater, Berlin. Hier sind auch alle
aufgezählten die voll verantwortlich für die Durchführung und Nutzen dieses
politische Vorhaben in der Ausnutzung der Gastronomie in Berlin für die
Zwecke des MfS HVA Spionageabwehr. Alles klar, alles hier auch gut
verstanden. Ansonsten lesen sie zwei Seiten weiter.
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 131
Das MfS Berlin Normannen Straße hat die Bezirksverwaltung des MfS Rostock
in der August-Bebel-Straße einen Parteiauftrag gegeben, unbedingt in Ostberlin
drei schwule Gaststätten auf zu bauen für die Nutzung der MfS Aufklärung
unter schwule Berliner Männer und ihre Westberliner, Westdeutsche,
ausländischen schwule Freunde. Abschöpfen von gebrauchsfähigen Nachrichten
aus der Berliner schwulen Szene mit ihren Anhang von Freunden aus dem
West Europäischen Länder. Hier ins besondere die Bundesrepublik. Das war der
Kernauftrag des MfS Berlin. Die Aufklärung der Hauptverwaltung zu
verstärken, und Nachrichten abzuschöpfen für wichtige dringende Aufgaben des
MfS Berlin in dem NSA(Nicht sozialistisches Ausland, im DDR
Sprachgebrauch). 1969/1970 wurde der Auftrag von den Parteisoldaten der SED
in Angriff genommen. Die Gaststätten wurden mit Hilfe des Magistrat von
Berlin ausgesucht und bestimmt für die kommenden neuen Aufgaben. Hier nun
namentlich die Gaststätten mit MfS Charakter.
1.Kleine Konditorei am Metropol. Tel.202272
Direkt neben das Metropol-Theater im Admiralspalast , am Bahnhof
Friedrichstraße, gegenüber der Tränen-Palast.
Das Motto lautet zur Werbung hier:
Möchten Sie vor Ihrem Theaterbesuch noch eine Tasse Kaffee trinken.
2.Metropol-Keller im Berlin Ratskeller, Rotes Rathaus, Rathausstraße
Tel.:5125301, und 5125081
Angenehme und erholsame Stunden mit musikalischer Unterhaltung können Sie
erleben, war hier das Motto. Platzreservierung bis zu 36 Plätze möglich bei
rechtzeitiger Bestellung.
3. Die „Offenbach-Stuben,“ Stubben Kammer Straße 8. Prenzlauer Berg
Tel.444106. Motto: Nach einer anregenden Theaterabend, oder wann immer Sie
zu Später Stunde Gastfreundschaft suchen. Öffnungszeiten Die.-Sa. 18-02 Uhr.
So. und Mo. Geschlossen.
Die Anweisung zum Ausbau dieser Stasi Gaststätten gingen befehlsgemäß nach
den sozialistischen Ritualen an der Wirtschaft der DDR und ihre Finanzierung.
MfS denkt und die Partei befiel. VEB Betriebe müssen den finanziellen
Aufwand übernehmen und das nötige Know-how liefern, sowie die benötigten
Handwerker bereitstellen, mit dem dazu gehöriges Materialien:
Das Ministerium für Staatsicherheit in der Normannenstraße, Berlin,
Hauptabteilung II, für Spionageabwehr, weist die Bezirksbehörde des MfS
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 132
Rostock an, neue Grundlagen und Orte zu schaffen, für die Spionageabwehr und
Gegenspionage materiell zu organisieren in der Hauptstadt Berlin.
Die Bezirksbehörde des MfS Rostock übernimmt diesen Auftrag, um in Berlin
Orte und Gaststätten ausfindig zu machen, die zum Abschöpfen von
Nachrichten geeignet sind. Hier ist an erster Stelle gedacht, an die Treffpunkte,
wo sich die DDR und Ostberliner Homosexuellen mit ihren NSA (Nicht
Sozialistisches Ausland) Freunden und Freunde aus ihren persönlichen
Netzwerke zusammen finden oder es müssen solche Orte der Begegnungen
geschaffen werden unter Regie des MfS.
Das MfS Rostock sucht mit Hilfe der Berliner SED Parteisoldaten geeignete
Orte für die Einrichtungen dieser speziellen Gastronomie für schwule Männer
und wurde fündig mit Hilfe des Magistrat von Berlin, Stadtrat für Gastronomie.
MfS Rostock sucht nun in Berlin einen verschwiegenen Partner, der nun diese
MfS Pläne umsetzt. Man findet nach langem Suchen einen Mann aus der
Ostberliner Unterhaltungsbranche, Hans Pitra, Jahrgang 1915, Intendant des
Metropol-Theaters in der Friedrichstraße Berlin. Der große Operettenkönig von
Berlin. Mitglied des Zentralkomitees der SED. Zu seinen Neben-Hauptaufgaben
als MfS Mitarbeiter gehört es, bei allen Solisten des Metropol-Theater
Informationen abzuschöpfen, die feindlich gesinnt sind zu der DDR-SED Politik
in Berlin( Die Ausweisung von Rolf Biermann aus der DDR) Der
Grenzübergang in Richtung Westberlin, Bahnhof Friedrichstraße mit dem
Tränen Palast liegt in Sichtweite vor unserem Metropol-Theater, und strahlt
täglich eine Westideologie in unser Hauptstadt Berlin aus.
Rostock Ahoi
„Offenfach Stuben“, eine MfS
Abhörzentrale gegen die
schwule Berliner Männer
Einer der schlimmsten Schwulen MfS Gaststätten im Prenzlauer Berg ist und
bleiben die „Offenbach Stuben“ in der Stubbenkammer Straße 8. Tel. 444106
Vom Chef, Koch, Tresen, Kellner, Putz Klo-Mann waren alle im Dienste des
MfS. Darum wurde diese Gaststätte extra privat geführt. Von unserem Theater,
der Beleuchter Bernd Rienitz, Jahrgang 1957, hatte dort eine Kellnerin als
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 133
Freundin und hatte mit der Stasi darum ständig einen großen Riesenärger
gehabt. Er durfte nicht nach Westberlin zu einer Beerdigung seiner Erbtante
fahren. Somit konnte er auch ein größeres Erbgut und Vermögen von der
Westberliner Bank nicht in Empfang nehmen. Die Räume von dieser Gaststätte
wurden vom Magistrat von Berlin, direkt vom Stadtrat für Gastronomie,
Storkower Straße 134, Tel. 4343819 dem MfS zur Verfügung gestellt, ohne
Kaufpreisangabe. Alles lief hier unter Volkseigentum, das verwaltet wurde von
der Berliner Behörde.
Der Leiter dieser MfS Gaststätte war bis zum Zusammenbruch der DDR 1989,
der schwule MfS Mann aus Rostock-Warnemünde, Lutz König, genannt
„Die Lutzy“, Er war mal mein alter Freund in die Heimat beim Nacktbaden. Er
wohnte in Warnemünde und ist hier von der MfS in der Gastronomie in einem
Spitzen Hotel ausgebildet worden, mit dem Ziel größere Aufgaben in der
Spionage für das MfS Rostock aufzunehmen im Umgang mit Gästen in seiner
Gaststätte. Wir lernten uns kennen am FKK Strand Markgrafenheide,
splitternackt am Meer, und mehr, und mehr. Alle MfS internen Angaben die sie
hier lesen, habe ich von der Lutzy selbst erhalten. Er wusste ja das ich im
Sicherheitstrakt war am Fährenbahnhof Warnemünde als Zolloberkontrolleur in
der Fährenabfertigung, im Passwesen. Auch waren wir beide intim bekannt mit
seinen Kollegen aus der Gastronomie Manfred Hünemörder, Rostock, Hotel
Warnow. Auch ein flotter schwuler MfS Mann von der Pike auf an in der
Spionage innerhalb seiner Hotel Gäste.
Alle schwulen Gaststätten wurden auf MfS Befehl Rostock, von der
Dekorationsabteilung des Metropol-Theater, Berlin ausgeführt. Alle Materialien
für den Ausbau dieser Gaststätten mussten auch die Werkstätten des Metropol-
Theater hier liefen. Für die Ausstattung war der Bühnenbildassistenten Manfred
Bitterlich zu ständig. Siegfried Liss war als Handwerker und Bühnendekorateur
zuständig für die Ausstattung aller schwulen Gaststätten in Berlin auf
Anweisung des Intendanten Hans Pitra. Siegfried Liss hatte hier auch das
besondere Feeling, wie eine Gaststätte für schwule Männer aussehen muss. Er
lebte in einer Lavendel Ehe in Berlin -Pankow, und ging seine eigenen Wege
selbst in der Berliner schwulen Szene. Durch widrige Umstände, die durch die
Berliner Männerwelt auf ihm zu gekommen ist, wollte er, musste er dringend in
die Bundesrepublik fliehen, übersiedeln. Sein Aufenthalt in ein Krankenhaus in
Berlin-Prenzlauer Berg, Nordmarkstraße, wurde von den Diensthabenden
schwulen Pfleger alle seine persönlichen Krankheitsdaten in der Berliner
schwulen Szene publik gemacht worden und so wollte er darauf hin auch die
DDR verlassen. Ich kannte die Gründe genau, und hatte ihm geholfen, wie man
in den Westen fliehen konnte, ohne einen großen Ärger zu haben. Er hatte mir
fest versprochen meinen vorgeschriebenen Weg über die Grenze Ost-West nur
für sich persönlich anzuwenden. Ansonsten bricht unser Vertrauen zusammen.
Ich hatte ihm in der Bundesrepublik öfters besucht, wenn ich auf Reisen war im
„Golden Westen“. Unten sehen sie ein Foto von Siegfried Liss in Herne,
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 134
Nordrhein Westphalen, bei Kaffee und Kuchen, und einen fröhlichen
Männerplausch.
Zu den drei MfS schwulen Gaststätten kam später noch eine vierte Gaststätte
dazu. Es war die Weinstube „Zur Reblaus“, Prenzlauer Berg, Am Falkplatz 1.
Tel. 4484106. Inhaber war der Peter Skupin, ehemaliger Kellner aus den
„Offenbach Stuben“. Also ein Ableger dieser Gaststätte. Nur leider hatte der
recht unbekannte Peter Skupin in den Künstlerkreisen nicht das richtige Feeling,
um auch mal ganz groß rauszukommen. Er wurstelte sich so dahin in der
Berliner Szene. Ihm fehlte einfach die Kontaktfreudigkeit, die eben nun mal so
ein Geschäft verlang. Ran an die Kerle, rein in das Vergnügen, dann klingelt es
auch in der Kasse und das MfS wäre auch zufrieden.
MfS Rostock schickt seine schwulen
Männer in den Kalten Krieg
nach Ostberlin.
Aus Rostock wurden aber noch andere schwule Männer an die Berliner
Abhörfront geschickt, ohne das diese Männer gleich auffielen Als alter
Rostocker wurden sie in Rostock erkannt, dass diese schwule Männer aktiv für
das MfS tätig waren. Hier mal eine kleine Auswahl von schwule Rostocker, die
an der Front des Kalten Krieges in Ostberlin in Erscheinung kamen auf
Anweisung vom Rostocker MfS. Hier in Ostberlin wurden diese MfS Männer
aber rechtzeitig von uns aufgespürt. Regen sie sich hier nicht auf, diese
schwulen Männer waren hier gut aufgehoben bei den Berliner MfS schwule
Männer. Geht man zu einen Tunten Party von den Mecklenburger Jungs, lernt
man sie all gleich kennen. Nackt oder angezogen, oder so.
Wir sehen uns hier mal gemeinsam in meinem privates Archiv der vergangenen
Zeiten, in den „Antiquitäten der DDR Geschichte“ und werden auch hier recht
fündig. Sie brachen hier auch nicht zu schweigen, wenn wir hier einen schwulen
Kämpfer aus dem MfS Rostock gemeinsam finden. Mein persönliches Archiv
besteht schon seit 1958, als ich noch Mitarbeiter der DDR Zollverwaltung war
an der Heißen Front des Sozialismus an den Grenzen DDR-Westberlin und
DDR-Dänemark, und Ostberlin-Westberlin.
Ruhe hier, wir wollen doch diese schwulen Männer vom Rostocker MfS alle
hier kennen lernen. Ohne Wenn und Aber. Nicht alle schwule Männer sind in
Berlin gelandet. Auch in Rostock brauchte des MfS Rostock, ihre Männer an der
Abhörfront:
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 135
Egon Hackbart, groß, schwarz, ein Liebling aller Männer, war ein Vertriebener,
ein Flüchtling aus dem Jahr 1944, war Techniker am Rostocker Volkstheater
gewesen, nach Ostberlin abkommandiert. Wohnte 1983 in 1035 Berlin,
Weidenweg 79,Tel.5881207. War in Ostberlin Kellner im Cafe Rondo,
Tel.2123289. Ist Mitte der 80ziger Jahren in die Bundesrepublik abkommandiert
worden.
Wilfrid Lanz, genannt Fitte, wohnte in 2500 Rostock, Zelck Straße 8, war
Oberkellner im Ratskeller Rostock. Abkommandiert nach Berlin.
Friedrichstraße, 158/164 , Grand Hotel, Tel.2805105, Leiter der Gäste Longe 1.
Etage. Sein Freund war Uwe.
Peter Bartsch, wohnte in Warnemünde. Sein Vater war im Wirtschaftsrat des
Bezirkes Rostock. Sein Freund war der Regisseur Henry Riedel Rostock, beim
DDR Fernsehsender Rostock, Hier war auch Bartsch als Kabelhalter mal tätig.
Er war beim MfS Rostock fest eingeschrieben. Ich war sehr oft bei im zuhause
in Warnemünde. Wurde Anfang 1970 nach Berlin abkommandiert. Hier hatte er
die Hauptaufgabe gehabt die schwulen Berliner Touristen aus Westberlin und
der Bundesrepublik aus zuhorchen und für das MfS anzuwerben. Hier war in der
Friedrichstraße 134, im Hotel Adria, Tel. 2805105, eine Mokka-Bar nur am
Tage geöffnet und von der Straße zugänglich. Hier hatte Bartsch seinen
Kampfplatz aufgeschlagen für das MfS, täglich in den 70er Jahren. Ich hatte
Bartsch jeden Tag gesehen, wenn ich zum Dienst in die Spätschicht in das
Theater in der Friedrichstraße unterwegs war, von der Linienstraße aus.
Gewohnt hatte Bartsch in Berlin-Mitte Fischer Insel, Hochhaus. Anfang der
80ziger Jahren ist Bartsch aus seiner Wohnung im Hochhaus aus dem Fenster
rausgesprungen. Man hatte HIV bei im festgestellt. Bartsch hatte keinen Kontakt
zur Berliner Szene.
Frank Pfeiffer, kommt aus Dresden, war Kellner in Warnemünde in der
Sommersaison tätig, Anfang der 70ziger Jahren. Hat sich hier vom MfS Rostock
anwerben lassen und sollte den Fluchtweg von DDR Bürger im Urlaub von
Bulgarien aus über die Türkische Grenze erforschen und sollte mit einem
Bundesdeutschen Reisepass als 2. Identität die Fluchtwege der DDR Urlauber in
Bulgarien erforschen. An der Türkische Grenze hat er sich einer DDR
Fluchtgruppe angeschlossen und die gemeinsame Flucht über die Bulgarische-
Türkische Grenze hatte für Pfeiffer gut geklappt für sich und für das MfS. 14
Tage Instanbul Aufenthalt im Bundesdeutsche Konsulat bis die Bundesdeutsche
Reisepass fertig war. Mit einem Flug nach Westberlin. Als DDR Flüchtling
anerkannt. Nach drei Tage seines Aufenthalt in Westberlin hatte die DDR für
DDR Flüchtlinge eine Amnestie heraus gegeben und Frank Pfeiffer viel auch als
„DDR Flüchtling“ darunter. So stand er nach 4 Tagen Westberlin schon vor der
Tür des Metropol-Theaters und hatte mir sein Erlebnisse berichtet. Er war auf
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 136
den Wege zur Ost Berliner MfS, um Bericht zu erstatten als echter
Bundesbürger mit Wohnsitz in Westberlin, 44, Fontanestraße 15 Tel. 6212116.
Ein noch großes Problem von Frank Pfeiffer musste in Minuten in Rostock von
seine Freunde erledigt werden, wovon das MfS nichts wusste, als bekannt wurde
das Pfeiffer seine Flucht in der Westen Erfolg hatte unter der Leitung des MfS
Rostock.
Frank Pfeiffer hatte in seiner Jugend ein ganzbesonderes Faibel als Hobby
gefrönt mit Erfolg. Gewohnt hatte er in Rostock in der Grubenstraße in ein altes
Haus, wo im Treppenflur mit dem Flurfenster eine kleine Stube ausgebaut
wurde. Hier hauste nun Pfeiffer in seiner Saison Zeit als Kellner aus Dresden.
Die Bude war aber übervoll von alten Handfeuerwaffen bis ca. 1860. Nun
musste mit einer Schnelligkeit dieser Raum von Waffen gelehrt werden, da ja
das MfS seine Wohnung als „Republikflüchtling“ räumen musste. Durch das
schwule Netzwerk von Pfeiffer konnten diese Antiquitäten vor fremden Zugriff
gerettet werden. Einer hatte ein Auto, der andere Decken und Säcke. Rein in die
Bude, alle Waffen von der Wand genommen mit den Decken verpackt, in das
Auto rein und im Rostocker Volkstheater in der Requisite gleichmäßig verteilt
im Fundus. Jede einzelne Waffe hatte einen hohen Wert in der DDR. Pfeiffer
hatte diese Waffen nie wieder gesehen, sie waren in der Requisite des
Volkstheater unter den Intendanten Perten verschwunden in ein Niemandsland.
Pfeiffer, jetzt Westberliner, bekam von seinen Ostberliner Auftragsgeber jetzt
ständig neue Aufgaben zu erfüllen in den Nato Länder. Auch in den USA. USA
war groß angesagt. Es geht hier um Botschaften Austausch, zwischen allen
seinen Aufträgen von MfS in den USA, die er erfüllen musste. Aber hier waren
auch seine Hauptziele ständig Franzisco, in das Lust-und Sex Traumland der
Großen dieser Welt. Und wie es kommen musste hier in der Lust und Liebe in
ein fremdes Land, hatte Frank Pfeiffer in den 80ziger Jahren HIV aus den USA
mit nach Westberlin mitgebracht. 1991 ist er an dieser Krankheit eingeschlafen
für immer. Wir beide hatten uns aber noch vorher in Westberlin in seiner
Wohnung gesehen und Frank hatte mir mit seinem gesamten Lebenslauf um
Verständnis gebeten, was ihm in Westberlin und das MfS Ostberlin so geformt
hatte. Die DDR war schon gestürzt. Es gab keine DDR mehr, aber wir waren
noch da und wollten Leben, Leben. Jetzt oder nie!
Ja und hier haben wir noch einen schwulen Kerl, der fleißig für das Rostocker
MfS tätig war. Ganz Rostock musste ihn kennen. Er ist der schöne
Wettermacher aus Warnemünde, in der Seestraße 15, in der ehemaligen Heinkel
Villa, die Seewetterstation. Und so wurde er auch in der Szene genannt
„Die Wetterkönigin“. Warum? Seine Wettervorhersage für unseren Männer am
FKK Strand stimmte das Wetter immer 99% auf uns zu. Von Beruf her musste
er unbedingt ein MfS Mann sein, der das Wetter genau nach den DDR
Maßstäben beobachten und einschätzen musste. Jede Aktivitäten der DDR
Politiker an und auf der Ostsee geht es nie ohne unsere Wetterkönigin. Der Herr
Rostocker Männer Geschichten Teil 2 137
über das Rostocker Wetter war Horst Reetz, Jahrgang 1936, wohnte 1985 in
Rostock Groß-Klein, Groß-Kleiner –Allee1. Reetz hatte immer einen schwarzen
langen Wunderbart bis zu Brust herunter. Durch seine MfS Mitgliedschaft hatte
er es sehr schwer in die Männerszene hereinzukommen. Sein Aufmarschgebiet
war im Sommer die Strandpromenade und hier bändelte er mit dem Sommer
Badegäste an und mit Erfolg. Wir waren länger bekannt durch meinen Zolldienst
in Warnemünde.
Warnemünde ist wie ein Dorf, da kennt jeder jeden und auch gleich alle seine
stillen Geheimnisse und seine Bedürfnisse. Als Zollkontrolleur kannte ich alle
Geheimnisse der Fischer, die früh um 03 Uhr aus See raus fuhren und morgens
gegen 010 oder 012 Uhr wieder zurück in den Warnemünder Hafen einfuhren.
Durch meine guten Infos wusste ich vom Treffen der Warnemünder Fischer und
den Westdeutschen Fischern auf hoher See. Hier ging es immer um Geschäfte,
worüber ich hier schweigen möchte. Die Ostsee ist immer ein Verkehrsweg
gewesen, schon zu Zeiten der Obotriten, somit auch in den Zeiten der Bau der
DDR Mauer. Ab 1963 hat sich das MfS auch in Warnemünde Fährbahnhof
festgesessen, ab Mai 1963. Mit dem Einsatz der Fähre „Warnemünde“,
Warnemünde-Gedser. Einer dieser Männer kannte ich nackt von
Markgrafenheide FKK.
Da war ich schon lange wieder unter den anständige DDR Bürger
untergetaucht, und hatte all mein Wissen aus dem Pass-und Zollwesen der DDR
Zollverwaltung mitgenommen, nur für meine privaten Lebensbereiche. DDR,
Bundesrepublik und Dänemark und die Flucht aus der DDR über die Ostsee war
mein spezielles Fachgebiet in den letzten Jahren meines Passwesens und meine
persönlichen Verbindungen zur Rostocker MfS aus meinem operativen Dienst
an der Ostseeküste. Im Namen des MdI war ich weiterhin Ständiger
Waffenträger bis November 1989. Ich habe heute noch alle meine Dienstbücher,
meinen Dienstausweis aus dem AZKW und der DDR Zollverwaltung aus den
Zeiten von 1958 -1963 mit allen Daten in meinem Besitz.
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