ZAP-2020-08
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Sozialrecht Fach 18, Seite 1733<br />
Eingetragene Lebenspartnerschaft<br />
Sozialrecht<br />
Gleichbehandlung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft im<br />
Bereich der betrieblichen Altersversorgung<br />
Von Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sozialrecht und für Arbeitsrecht, Dr. ULRICH SARTORIUS, Breisach<br />
Hinweis:<br />
Der Beitrag ist eine Besprechung der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 11.12.2019 – 1 BvR<br />
3<strong>08</strong>7/14 (stattgebender Kammerbeschluss; eingesandt von RA HARALD WEYMANN)<br />
Inhalt<br />
I. Inhalt der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />
vom 11.12.2019 – 1 BvR 3<strong>08</strong>7/14<br />
1. Einführung<br />
2. Ausgangslage des aktuellen verfassungsrechtlichen<br />
Verfahrens<br />
3. Entscheidung des BVerfG<br />
II. Fazit der Entscheidung des BVerfG<br />
I. Inhalt der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 11.12.2019 – 1 BvR 3<strong>08</strong>7/14<br />
Die dritte Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) hat am 11.12.2019 eine<br />
Verfassungsbeschwerde angenommen und ihr stattgegeben, die die Gleichbehandlung von Ehe und<br />
eingetragener Lebenspartnerschaft im Bereich der betrieblichen Altersversorgung für die Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes betrifft.<br />
1. Einführung<br />
a) Allgemein zur Stellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft im Arbeits- und Sozialrecht<br />
(Überblick)<br />
Am 1.8.2001 ist das Gesetz über die eingetragene Lebenspartnerschaft (Lebenspartnerschaftsgesetz,<br />
LPartG) in Kraft getreten. Seitdem können gleichgeschlechtliche Paare eine Lebenspartnerschaft<br />
begründen. Ab Inkrafttreten des § 1353 Abs. 1 S. 1 BGB (Gesetz zur Einführung des Rechts auf<br />
Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts vom 20.7.2017, BGBl I, S. 2787) steht die Eheschließung<br />
seit dem 1.10.2017 auch Personen gleichen Geschlechts offen. Die Möglichkeit zur Gründung einer<br />
Lebenspartnerschaft besteht seitdem nicht mehr. Das LPartG ist noch anzuwenden auf vor dem<br />
1.10.2017 begründeten Lebenspartnerschaften, wenn die Partner nicht von der in § 20a Abs. 1 LPartG<br />
eingeräumten Möglichkeit Gebrauch machen, die Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln zu<br />
lassen.<br />
Europarechtlich ist im Arbeitsrecht die Richtlinie 2000/78 EG des Rates vom 27.11.2000 (zur Festlegung<br />
eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf)<br />
von Bedeutung, etwa bei der Hinterbliebenenversorgung.<br />
<strong>ZAP</strong> Nr. 8 17.4.<strong>2020</strong> 417