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Primärstruktur von Humaninsulin und der Humaninsulinanaloga

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des Bolusinsulins würde ich ein kurzwirksames Insulinanalogon einem Normalinsulin<br />

vorziehen, da dieses einen schnelleren Wirkbeginn (nach ca. 15 min) <strong>und</strong> eine kürzere<br />

Wirkdauer (ca. 2-4 Std.) hat. Dieses Insulin kann ich direkt vor, zu o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong><br />

Mahlzeit spritzen, während ich beim Normalinsulin einen Abstand zwischen Essen <strong>und</strong><br />

Spritzen <strong>von</strong> ca. 20-30 min einhalten muss. Ich kann damit flexibel auf meine<br />

Mahlzeiten reagieren, was z.B. für junge Diabetiker, Berufstätige <strong>und</strong> Patienten in<br />

Pflegeheimen <strong>von</strong> Vorteil ist. Da dieses Insulin auch über eine höhere<br />

Wirkkonzentration zum Wirkgipfel (nach ca. 1-1,5 Std.) verfügt, können hohe<br />

Blutzuckerwerte zu Mahlzeiten mit höherem Kohlenhydratgehalt schneller gesenkt<br />

werden. Durch den schnellen Wirkbeginn <strong>und</strong> die kurze Wirkdauer kann man auf<br />

Zwischenmahlzeiten verzichten, da kein Insulinüberschuss vorhanden ist, wie er in <strong>der</strong><br />

Regel durch die zu lange Wirkdauer <strong>und</strong> die mögliche Überschneidung mit dem NPH-<br />

Basalinsulin bei Normalinsulinverwendung auftritt. 35<br />

Den einzigen Nachteil in <strong>der</strong> ICT-Behandlung sehe ich darin, dass die Therapie für den<br />

Einzelnen aufwendig ist, 5 Insulininjektionen am Tag (mit dem langwirksamen<br />

Insulinanalogon 4 Injektionen), häufige Blutzuckermessungen (morgens <strong>und</strong> abends,<br />

sowie vor <strong>und</strong> nach den Mahlzeiten), Berechnung <strong>der</strong> Broteinheiten zu den Mahlzeiten<br />

<strong>und</strong> Kenntnis über individuelle Insulindosiskorrekturen. Diese Aufgaben sind meiner<br />

Meinung nach für den Diabetiker zu bewältigen, da er diese in speziellen Schulungen in<br />

<strong>der</strong> diabetologischen Schwerpunktpraxis erlernt <strong>und</strong> immer wie<strong>der</strong> auffrischen kann.<br />

Auch mit <strong>der</strong> ICT als Nachfolgebehandlung zur Kombinationstherapie mit Tabletten<br />

können Risiken für diabetische Folgeerkrankungen vermin<strong>der</strong>t werden, da sie eine gute<br />

Stoffwechseleinstellung mit guten HbA1c-Werten (< 7 %) erreicht.<br />

Ich persönlich halte jede Insulintherapie mit Insulinanaloga, im Hinblick auf die bessere<br />

Imitation <strong>der</strong> physiologischen Insulinversorgung eines Ges<strong>und</strong>en, am effektivsten <strong>und</strong><br />

je<strong>der</strong> Diabetiker sollte darauf ein Anrecht haben, da sie für mich auch eine zeitgemäße,<br />

mo<strong>der</strong>ne Behandlung des Diabetes mellitus darstellt.<br />

Lei<strong>der</strong> wird die Behandlung mit Insulinanaloga (kurzwirksame Analoga) in <strong>der</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> den Medien aus Kostengründen für das Ges<strong>und</strong>heitssystem zur<br />

Zeit beschränkt <strong>und</strong> in Frage gestellt. So legt die Arzneimittelverordnung 2006 <strong>der</strong><br />

Kassenärztlichen Vereinigungen für die Ärzte eine Verordnungsempfehlung für die<br />

Medikamente fest, die für die Behandlung des Diabetes mellitus folgendes vorsieht:<br />

35<br />

aus Prof. Dr. Christoph Rosak et al., Angewandte Diabetologie, UNI - MED Verlag AG, Bremen,<br />

2005, Tabelle 5.3. S.148<br />

25

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