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Primärstruktur von Humaninsulin und der Humaninsulinanaloga

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Bei einigen Patienten ist es trotz einer intensivierten Insulintherapie nicht möglich eine<br />

stabile Stoffwechsellage herzustellen. In diesen Fällen greift man auf eine<br />

kontinuierliche subkutane Insulininfusion zurück, die in Form einer<br />

Insulinpumpenbehandlung durchgeführt wird. Die Insulinpumpe gibt fortwährend<br />

Normalinsulin ab <strong>und</strong> ahmt somit die basale Versorgung eines Nichtdiabetikers nach.<br />

Zu den Mahlzeiten wird zusätzliches Normalinsulin abgegeben. Die abgegebene Menge<br />

richtet sich nach den aufgenommenen Kohlenhydraten <strong>und</strong> dem gemessenen<br />

Blutzuckerwert. Auch diese Therapie entspricht einer physiologischen Insulin-<br />

versorgung des Körpers <strong>und</strong> macht die Tagesplanung für den Diabetiker flexibel. Die<br />

Pumpentherapie wird in <strong>der</strong> Regel für Typ 1 Diabetiker verwendet. Sie muss vom<br />

behandelnden Arzt mit Begründung bei <strong>der</strong> Krankenkasse beantragt werden. Für den<br />

Typ 2 Diabetiker bildet sie die Ausnahme. 33<br />

4. Diskussion<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Pathophysiologie des Typ 2 Diabetikers möchte ich<br />

darstellen, welche <strong>der</strong> beschriebenen Insulintherapien ich für die Behandlung des<br />

Diabetes mellitus Typ 2 als sinnvoll erachte.<br />

Wie unter 3.2. bereits erläutert, besteht die Problematik des Typ 2 Diabetikers darin,<br />

dass neben einer Störung <strong>der</strong> Insulinsekretion auch eine Insulinresistenz <strong>und</strong><br />

schlechtere Insulinsensitivität <strong>der</strong> Hauptzielorgane (Leber, Muskulatur, Fettgewebe)<br />

vorhanden ist. Die Nüchternblutzuckerwerte wie die Blutzuckerwerte vor <strong>und</strong> nach den<br />

Mahlzeiten sind erhöht. In <strong>der</strong> sogenannten RIAD-Studie 34 <strong>von</strong> M. Hanefeld, die mit<br />

785 Patienten mit Störungen im Glukosestoffwechsel durchgeführt wurde, konnte<br />

ermittelt werden, dass 35,3% <strong>der</strong> Diabetiker einen erhöhten Nüchternblutzucker<br />

hatten, 26% hohe Blutzuckerwerte 2 St<strong>und</strong>en nach den Mahlzeiten <strong>und</strong> 38,7% <strong>der</strong><br />

Diabetiker sowohl hohe Nüchternblutzuckerwerte als auch hohe Blutzuckerwerte 2<br />

St<strong>und</strong>en nach den Mahlzeiten. Diese erhöhten Blutzuckerwerte ergeben sich aus <strong>der</strong><br />

Tatsache, dass die Funktion <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse für die Insulinproduktion gestört<br />

ist. Beim Nichtdiabetiker werden ca. 1-2 Einheiten ausgereiftes Insulin pro St<strong>und</strong>e zum<br />

Erhalt <strong>der</strong> Basalinsulinversorgung abgegeben. Beim Typ 2 Diabetiker sind die<br />

insulinproduzierenden Zellen <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse (ß-Zellen) überfor<strong>der</strong>t <strong>und</strong> geben<br />

das Insulin nicht ausgereift, son<strong>der</strong>n als Proinsulin direkt in die Blutbahn ab. Dieses<br />

Insulin hat aber nur eine Wirksamkeit <strong>von</strong> 10%, was für die Senkung des<br />

33<br />

zusammengefasst aus Prof. Dr. Christoph Rosak et al., Angewandte Diabetologie, UNI-MED Verlag<br />

AG, Bremen, 2005, S. 167<br />

34<br />

M. Hanefeld, RIAD- Studie, Diabetic Medicine 2000, Volume 17, S. 835-840<br />

23

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